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Ich torpediere meine Beziehung

MKH
Hallo Leute,
mal wieder beschäftigt mich etwas und ich muss darüber reden.
Dass ich nicht einfach bin, weiß ich. Ich bin auch selbstreflektiert genug, um zu wissen, dass ich ungefähr alle 2 Monate komplett ausraste und meine Beziehung irgendwie torpediere. Quasi verhindere ich, auf längere Sicht glücklich zu sein. Ich verhindere obendrein, dass meine Beziehung harmonisch und gut läuft.

Das Ganze schleicht sich immer ziemlich tückisch an. Plötzlich fange ich an, mir unentwegt Fragen zu stellen. Fragen, ob ich vielleicht zu sehr von meinem Freund vereinnahmt werde. Ob ich zu viel von mir aufgebe, indem ich jeden Tag wegen ihm 120 Km fahre, abends dann nach Arbeit und Fahrtweg einfach k.o. bin, aber trotzdem bei ihm sein kann. Ob ich meine Freiheit zu sehr aufgebe, weil ich bei ihm einziehe etc. Und obwohl ich insgeheim weiß, dass ich das alles aus Liebe mache und auch gerne tue, beschleicht mich dann mehr und mehr eine Art Frust und Wut und irgendwie habe ich dann schlussendlich immer das Gefühl, mich zu zerreißen für die Beziehung (obwohl das totaler Quatsch ist!). Aber sei es drum: In diesen - ich nenne es mal - emotional instabilen Phasen bilde ich mir auf einmal ein, dass das alles so nicht weitergehen kann und plötzlich stelle ich alles in Frage und dann wird ein kleines Problem plötzlich zum Staatsakt gemacht, z.b. der aktuelle Fall: Ich stelle die Beziehung in Frage, weil ich aufgrund von Migräne nicht mit ihm und 2 seiner Freunde was trinken gehen möchte und er natürlich enttäuscht ist. In der Praxis sieht das dann so aus: Er einfach nur enttäuscht/Ich poltere zusammenhanglos los Ich will nicht vereinnahmt werden! Und im weiteren Verlauf sage ich dann so Dinge wie: Alles schei**, alles Lüge, Liebe, bla bla. was soll der ganze Schei* eigentlich noch?! etc. Halt völlig krank eigentlich!
Meistens gehe ich nach solchen Ausrastern dann spazieren um wieder klar zu werden, aber dass ich meinen Partner gerade extrem verletzt habe, sehe ich erstmal nicht. Das ist das aller schlimmste. Dass ich zuerst mal so aufgepusht bin, dass ich nicht erkenne, was ich hier eigentlich gerade gesagt und getan habe.
Kommt die Ernüchterung, kommen dann auch meistens die Tränen und ich stehe wieder vor seiner Türe. Er nimmt mich jedes Mal wieder auf (in 9 Monaten ist diese Eskalation jetzt 3x passiert)
Mein Partner weint dann oft mit mir, mir tut es dann umso mehr leid und jedes Mal weiß ich, dass ich jetzt wieder einen klitzekleinen Teil unserer Beziehung kaputt gemacht habe und dann fangen die Schuldgefühle an, die an mir nagen. 24 Stunden lang. und es tut mir dann entsetzlich leid. so leid, dass ich still und heimlich immer wieder weinen muss, dass ich so einen großartigen Menschen so sehr gekränkt und verletzt habe.

Und er ist ein toller Mensch, ohne Zweifel. wir führen eine wunderbare Beziehung, und wir lieben uns.
Aber vielleicht ist genau DAS der Grund, weshalb ich immer wieder anfange, mir ein imaginäres Maschinengewehr umzuschnallen und alles Gute, Tolle, Schöne über den Haufen zu schießen.

Mein Partner selbst versucht irgendwann immer wieder die Kurve zu kriegen, sagt, ich solle mir keinen Stress machen, aber meiner Meinung nach nimmt ihn das trotzdem mehr mit, als er zugeben will.

Ertrage ich Glück nicht?

Und wenn ja, warum?

Ich weiß nur eins: Wenn ich so weitermache, werde ich eventuell das Beste zerstören, was ich je hatte.

Und jetzt kommt ihr?

Bin ich irre, süchtig nach Aufmerksamkeit, Dramaqueen.

02.11.2017 17:37 • #1


E
Hallo MKH .

Ich habe mich auch Selbst sabotiert , bei meiner Trennung und weiß so in etwa was du denkst und durchmachst gerade , du nennst es * torpedieren * ich würde es Selbst Sabotage nennen .

Zu deinen Fragen :

Zitat:
Ertrage ich Glück nicht?


Wieso ertragst du kein Glück ? Genieße doch dein Glück , solltest du Glück haben

Zitat:
Und wenn ja, warum?


Weil manche die Opferrolle bzw. am Leiden gefallen gefunden haben und meistens sich Selbst sabotieren , anstatt ihr Glück zu genießen . Nur meine Gedanken dazu .

Zitat:
Ich weiß nur eins: Wenn ich so weitermache, werde ich eventuell das Beste zerstören, was ich je hatte.


Dann mach nicht so weiter , steige raus aus diesem Selbst sabotierenden Kreis und zersörte dir dein Glück nicht Selbst .

02.11.2017 17:43 • x 1 #2


A


Ich torpediere meine Beziehung

x 3


Kuraina
Zitat von MKH:
Ob ich zu viel von mir aufgebe, indem ich jeden Tag wegen ihm 120 Km fahre, abends dann nach Arbeit und Fahrtweg einfach k.o. bin, aber trotzdem bei ihm sein kann. Ob ich meine Freiheit zu sehr aufgebe, weil ich bei ihm einziehe etc.


Das sprang mir sofort ins Auge. Du wirst nicht vereinnahmt - du tust es selbst. Aus Liebe und so weiter, dennoch, sagt dir da vielleicht dein Unterbewusstsein, dass du zu viel tust. 120km - jeden Tag? Warum du? Warum jeden Tag?
Wo bleibst du selbst in dieser Beziehung, deine Freizeit, deine Hobbys, deine Zeit, einfach mal nichts zu machen?
Du bist total ausgebrannt und dein Unterbewusstsein schreit nach einer Pause - und dann explodierst du. Regelmäßig. Nimmst dir dann Zeit für dich.

So klingt das für mich. Warum machst du das jeden Tag? Was ist mit deiner eigenen Wohnung? Deinen Freunden?

02.11.2017 17:44 • x 2 #3


E-Claire
@MKH

kurze Zwischenfrage: Die Streitereien fallen aber nicht mit der PMS-Phase zusammen oder?

02.11.2017 17:47 • x 3 #4


MKH
Zitat von E-Claire:
@MKH

kurze Zwischenfrage: Die Streitereien fallen aber nicht mit der PMS-Phase zusammen oder?


Komischerweise doch... meistens IN der Phase oder ein paar Tage später... gepaart mit meiner eh schon sehr emotionalen Art ist das wohl keine gute Kombi... ich würde ja drüber lachen, weil ich mein Verhalten ja selbst total lächerlich und affig finde, besonders hinterher, wenn sich der Sturm wieder gelegt hat. Aber leider findet mein Freund das überhaupt nicht witzig. Darüber hinaus ist es immer so, dass wenn die Metamorphose vorbei ist, ich immer das Gefühl habe, das das nicht ich gewesen sein kann, die da so abgegangen ist.. ich finde das ja selbst befremdlich.. aber erklär' das mal deinem Freund, der eh schon glaubt, dass du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast..

02.11.2017 18:03 • x 1 #5


K
Zitat von E-Claire:
kurze Zwischenfrage: Die Streitereien fallen aber nicht mit der PMS-Phase zusammen oder?


Notiere und in den Kalender eingetragen: Claire hat einen Beitrag nur mit 1. ! Satz geschrieben. Wow

02.11.2017 18:04 • x 1 #6


MKH
Zitat von Kuraina:
Du bist total ausgebrannt und dein Unterbewusstsein schreit nach einer Pause - und dann explodierst du. Regelmäßig. Nimmst dir dann Zeit für dich.So klingt das für mich. Warum machst du das jeden Tag? Was ist mit deiner eigenen Wohnung? Deinen Freunden?


Da könntest du Recht haben. Ich bin auch am Limit. Oft.
Ich übernachte 1 - 2 mal die Woche in meiner eigenen Wohnung, diese Zeit beanspruche ich dann einfach für mich. Das versteht er auch. Er hat auch ein mega schlechtes Gewissen, dass ich so viel auf mich nehme, hat Verständnis, wenn ich abends um 8 ins Bett falle etc. Letztendlich denke ich aber auch logisch: Ich habe ne kleine 40 m² Wohnung und er ein schönes Haus auf dem Land, in dem ich mich sehr wohl fühle. In Zeiten, in denen ich stabil und gefestigt und bei mir bin, empfinde ich diese Fahrerei auch als nicht schlimm. Aber wie gesagt: Es kommen dann wieder Zeiten, in denen ich an eine Grenze komme.. und dann kann er noch so verständnisvoll und lieb und nett sein...
Ach und bzgl. Freunde: Ich habe kaum Freunde, aber ich habe Eltern und die fehlen mir halt auch.. ich finde kaum Zeit, um mit ihnen Zeit zu verbringen. Ich habe oft das Gefühl, die Zeit frisst mein Leben auf.

02.11.2017 18:10 • x 1 #7


unbel-Leberwurst
Mir kommt gerade eher der Gedanke, dass er Dich irgendwann nicht mehr ernst nimmt, auch wenn Du wirklich mal ein Problem hast...

02.11.2017 18:11 • #8


MKH
Zitat von Bewusstsein:
Weil manche die Opferrolle bzw. am Leiden gefallen gefunden haben und meistens sich Selbst sabotieren , anstatt ihr Glück zu genießen . Nur meine Gedanken dazu .


Ohne Witze, aber genau das habe ich während meines neuesten Ausrasters auch gedacht. Ich hatte ganz kurz das Gefühl, als gefiele es mir, wieder das Opfer zu sein. Das arme, bemitleidenswerte Opfer. Es fühlte sich so ... vertraut an. Weil ich zuvor schon so oft die Opferrolle einnahm.. aber ganz freiwillig. ICh finde das erschreckend und es schockt mich

02.11.2017 18:13 • x 1 #9


Onda
DU kannst es noch ändern es ist für nichts zu spät . Sei selbstbewusster zeig ihm dass du doch nicht so eine schwache ,zweifelnde Person bist . Sei einfach stark. Du stellst dir selbst Steine im weg , nimm die Steine und schmeisse sie weg ! Öffne die Türe des endlich glücklich seins... nimm die Dinge einfach wie sie sind und gehe dein weg was auf dich wartet . Viel Glück

02.11.2017 18:22 • x 2 #10


MKH
Zitat von Onda:
DU kannst es noch ändern es ist für nichts zu spät . Sei selbstbewusster zeig ihm dass du doch nicht so eine schwache ,zweifelnde Person bist . Sei einfach stark. Du stellst dir selbst Steine im weg , nimm die Steine und schmeisse sie weg ! Öffne die Türe des endlich glücklich seins... nimm die Dinge einfach wie sie sind und gehe dein weg was auf dich wartet . Viel Glück


Danke....das hab ich jetzt gebraucht. hab gerade eine Träne im Auge... ich muss jetzt endlich was ändern!

02.11.2017 19:43 • x 1 #11


E
Zitat von MKH:

Danke....das hab ich jetzt gebraucht. hab gerade eine Träne im Auge... ich muss jetzt endlich was ändern!


Ich hoffe aber positive Veränderungen . Also positiv ändern . .

Zitat:
Ohne Witze, aber genau das habe ich während meines neuesten Ausrasters auch gedacht. Ich hatte ganz kurz das Gefühl, als gefiele es mir, wieder das Opfer zu sein. Das arme, bemitleidenswerte Opfer. Es fühlte sich so ... vertraut an. Weil ich zuvor schon so oft die Opferrolle einnahm.. aber ganz freiwillig. ICh finde das erschreckend und es schockt mich


Ja .. wahrscheinlich brauchen manche Menschen eben dieses , aber vielleicht auch um ein Gleichgewicht herzustellen , nicht immer kann alles Glücklich sein , manche haben dann eben auch in einer Glücklichen Beziehung diese Ausraster meistens von kleinen Dingen die dann zu großen Problemen sich entwickeln können .

Also würde ich dieses auch ändern und versuchen mein Emotionales Verhalten zu kontrollieren , auch wenn ich manchmal sozusagen am ausrasten bin .

Freundliche Grüße

02.11.2017 19:47 • #12


E-Claire
Zitat von Katzenmosaik:
Notiere und in den Kalender eingetragen: Claire hat einen Beitrag nur mit 1. ! Satz geschrieben. Wow


Katze, mach dich nur lustig. Das war natürlich nur die Vorab-Frage, aber mit Kalendern hat es ne Menge zu tun

Zitat von MKH:
Komischerweise doch. meistens IN der Phase oder ein paar Tage später. gepaart mit meiner eh schon sehr emotionalen Art ist das wohl keine gute Kombi. ich würde ja drüber lachen, weil ich mein Verhalten ja selbst total lächerlich und affig finde, besonders hinterher, wenn sich der Sturm wieder gelegt hat. Aber leider findet mein Freund das überhaupt nicht witzig. Darüber hinaus ist es immer so, dass wenn die Metamorphose vorbei ist, ich immer das Gefühl habe, das das nicht ich gewesen sein kann, die da so abgegangen ist. ich finde das ja selbst befremdlich. aber erklär' das mal deinem Freund, der eh schon glaubt, dass du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast.


Ähm, ich habe -wie immer- eine leicht andere Perspektive. Scheint ja irgendwie, mein Standardsatz zu werden.
Liebe @MKH

Liebes, was nützt uns der feinste Selbstfindungstrip, wenn er an reiner Biologie scheitert. An alle empfindlichen Herren und Damen der Schöpfung, wer weiterhin am Gedanken des Mysterium Frau festhalten möchte, sollte womöglich jetzt einfach einen Beitrag weiter scrollen.

Um ehrlich zu sein, sonst hätte ich die Frage nicht gestellt, kam mir direkt beim Lesen Deines Beitrags die Frage, ob das nicht statt Gefühlschaos eher ein hormonelles Ding ist.
Die Idee, das immer abwechselnde ein Follikel pro Eierstock heranreift, gilt heutzutage als veraltet, dennoch berichten viele Frauen, von sehr unterschiedlichen Symptomen, die sich eben nur aller zwei Monate wiederholen.
Ohne allzu sehr aus dem Nähkästchen plaudern zu wollen, ist ja nach wie vor eher ein sehr tabuisiertes Thema, kann ich aller zwei Monate für 1,5 Tage mich kaum bewegen vor Mädchenbauchweh und könnt schlafen -so es die Schmerzen zu lassen- ohne Ende und die jeweils anderen Monate fühle ich mich zwar körperlich recht fit, hab aber Stimmungsschwankungen, daß mich selbst Werbung zu Tränen rühren kann. oh, schau ein Welpe, heul.

Ich bin grad von Schwangerschaften umringt gewesen, spannend war, wie einige berichtet haben, wie sie mit Fortschreiten der Schwangerschaft immer expliziter auf Babys, grad auch im TV, reagierten.

Will sagen, Hormone sind ver.dammt stark.

Ein, zwei Mal pro Jahr erwischt es mich voll. Ich erinnere mich an zwei Tage, in einer Stadt, die ich wirklich mag, und mich haben Kleinigkeiten so aus dem Konzept gebracht, daß ich mich heulend auf meinem Hotelbett wieder fand. In den Himmel schluchzte, daß mich keiner liebt und zum ersten Mal seit wirklich langer Zeit (Achtung Triggerwarnung) schwer über die verschiedene Möglichkeiten nachdachte, wie man sich am besten selbst und so.
Zwei Stunden später hat mich dieser Ausbruch so sehr in Angst versetzt, weil ich eigentlich ne richtig gute Phase hatte, daß ich dann gleich noch Mal im Kreis gegangen bin.

Etwa 24h später wußte ich dann, was eigentlich los war.
Seit dem tracke ich.

Soll heißen, ja Du hast Stress. Vermutlich hast Du auch Schwierigkeiten mit Glück klar zu kommen. Ist übrigens sehr normal. Die wenigsten Leute können das. Und hier im Forum wirst Du statistisch gesehen, über-prozentual vielen davon begegnen.

Es ist halt schwer die Abwesenheit von Drama nicht mit Langeweile zu verwechseln und überhaupt, wer hat den bitte das Konzept nettes Leben erfunden? Merke, wem es gut geht, hat etwas zu verlieren.
Wenn dann die gemachte/erlebte Erfahrung des fremdbestimmten Verlusts hinzukommt, ist man recht schnell dabei, in der Verquertheit alter Muster, sich auch ganz schnell selbst mal einzureden, daß man die ganzen Probleme ja nicht hätte, wenn es einem nicht gut ginge. und immerhin hätte man dann ja den Zeitpunkt selbstbestimmt.

Schöne Illusion von Kontrolle . Kontrolle sagt Dir was oder?

Und da wir grad dabei sind und Katze ja zumindest mit dem Kalender nicht unrecht hat, auch wenn ich sie jetzt wieder enttäusche, würde ich meiner bescheidenen Meinung nach hier an dieser Stelle mal für echte Empirie/Empirik plädieren. Also Kontrolle mal richtig einsetzen.

Liebe @MKH , ich würde Zyklus tracken und die Zeitpunkte der Auseinandersetzungen. Nach Möglichkeit für die nächsten drei bis vier Monate.
Ich stell mich jetzt nicht hier hin und sag, da gibt es einen garantierten Zusammenhang. Ich stell mich aber hier hin und sage, so lange ich von Dir nicht höre, daß Du mittels Datensammlung diesen Zusammenhang ausgeschlossen hast, rede ich nicht mit Dir darüber, was an Dir eigentlich so falsch sein soll.

Bei aller Achtsamkeit, bei allem Respekt und Fantum für Selbstfindung und Reflexion, an manchen Stellen kann ein VitaminD-Präperat (Stichwort Winterdepression), mehr Eisen (Stichwort ständige Antriebslosigkeit) oder eben das Adressieren des eigenen Zyklus mehr, als 50 Therapiestunden.

Was Du beschreibst, kann natürlich etwas zu Hinterfragendes sein. Möglich ist das. Und wenn Du das Bedürfnis hast, da noch genauer hinschauen zu wollen, dann sei Dir hiermit meine Unterstützung versichert.

Für den Moment allerdings, würde ich gerne, bevor wir uns in den Kaninchenbau von hab ich Gutes in meinen Leben wirklich verdient begeben, empfehlen, abzuklären, ob das nicht einfach nur mal wieder eine von diesen Danke Universum, ich bin ein Mädchen-Geschichten ist. Weil sich schlicht und ergreifend dadurch die Herangehensweise ändert.

Old-School wäre Stift und Kalender (plus Grundkenntnisse dessen, was sich da Zyklus schimpft). Ich für meinen Teil hatte die Nase voll, ständig den Kalender zu verlieren und fand es hilfreich auch automatische Eisprungberechnung zu involvieren. Der macht halt auch was, ne.
Kleiner Tip an die Mädels unter uns, Kleider kauf ich gern davor, sollen ja ordentlich sitzen, Pullover gern danach, soll ja auch ein T-Shirt drunter gehen und komfortabel bleiben.
Also hab ich mir ne App gesucht, die sowas kann. Bei meiner lassen sich auch noch in verschiedenen Kategorien (Stimmung/Engergie-Level und ein paar andere unnütze Sachen) in jeweils vier vorgegebenen Unterschieden eintragen. Nutze ich selten, wäre aber vielleicht hier gar nicht schlecht.

Weil Apps ja total übergriffig sind, könntest Du Dir (jedenfalls in meiner dann auch noch Reminder schicken lassen, ab wann es mal wieder Zeit ist, auf weiße Unterwäsche zu verzichten, wann PMS einsetzt oder eben (für Fans von Familienplanung/oder Freunde natürlicher Verhütung) wann Einsprung ist).
Die hat so gar einen Button zum Infos teilen. Persönlich kann ich mir nicht im Ansatz vorstellen, warum ich das tun sollte, aber hey auch eine Art und Weise seinen Partner miteinzubeziehen.
Ich warte ja immer noch auf den Tag, an dem die Insta-Bräute, ihre Follower an dieser Form des vermeintlich Privaten teilhaben lassen. Stell Dir mal vor: Crytstal21 hat heute ihre Tage bekommen; #nowhitepants #trueBFFshareeverything #cheatday

Lange Rede kurzer Sinn, ne App wäre auch ne Möglichkeit mal drei Monate lang zu schauen, ob es da nicht nen Zusammenhang gibt, der weniger damit zu tun hat, daß Du selbst Selbst-Sabotage betreibst, sondern vielmehr mit der Macht der Hormone.

In aller Ernsthaftigkeit, was Du im ersten Thread beschreibst, Du nennst es instabile Phasen, zusammenhanglose Herumgepolter, beschreibst, wie sich aller zwei Monate so ein Hinterfragen aufbaut. Hinterher das erneute Klarheit gewinnen. Eine zyklisch auftretende Eskalation halt. Bei mir machen sich da periodische Gedanken breit.

Und ja eh, nicht jeden Monat, die gleiche Geschichte, pünktlich wie ein Uhrwerk. So ist das halt nicht mit den Hormonen, ne.

Aber liebe, immer wirklich gut reflektierte @MKH, was, wenn Du nicht sabotierst, sondern einer solchen Situation mit ein bißchen Planung, nicht zum Süßen fahren, statt dessen Süßes essen in Form einer großen Packung Eiscreme (ich würde etwas mit hohem Nußanteil empfehlen) und früh schlafen gehen, zu begegnen, die Lösung ist?

Und falls dem so sein soll, dann gibt es auch noch ein paar natürliche Methoden, pflanzliche Ergänzungen oder auch den Rat vom Arzt und Apotheker, der Umgang damit erleichtert.

Schau, ich behaupte nicht, daß immer am Limit sein, ne gute Sache ist (macht PMS im Übrigen deutlich schlimmer), ich behaupte auch nicht, daß Du Dich nicht auf die Suche nach Ursachen für Glück und ich sind keine Freunde begeben sollst.

Ich gehe nur einfach mal wieder hin und merke an: Bevor wir über die Beziehung reden, die scheint nämlich recht nett zu sein und bevor wir über Bindungsschwierigkeiten, Eigenanteile und die große Frage, des Ertragen des eigene Glücks, reden, könnten wir kurz ausschließen, daß es sich nicht doch einfach nur (nur, na Dankeschön), um einen richtig miesen Fall von Hormonen handelt?

Warum?
Naja, weil jeder Selbstfindungstrip ohne Biologie nur bedingt was wert ist.
Es gibt nen Grund, warum das Klimakterium und dessen Folgen heutzutage mit Hormonen (Stichwort Falafel-Döner, Kichererbsen sind super) behandelt wird. Es gibt nen Grund, warum manche Frauen, ihre Libido, so bald auf Pille komplett verlieren. Es gibt nen Grund, warum manche Frauen, die hormonell verhüten, dann wegen einsetzender Familienplanung diese absetzen, den Partner nicht mehr riechen können. Und die Liste ist lang.

Schau ich bin die erste, die hingeht und sagt, ähm können wir mal bitte über Gefühle und Mechanismen reden. Aber hier setze ich erst einmal auf Empirie. Datensammlung.
Für den Moment, diesen jetzt grad, weiger ich mich daran zu glauben, daß eine so schlaue, nette und wertschätzende, sich selbst-reflektierende @MKH sich selbst sabotiert. Für den Moment, nehme ich dich in den Arm und sag heulend, guck mal die bewerben das Duschgel mit einem Welpen.
Ach und was den netten, geduldigen Mann an Deiner Seite angeht: über so etwas zu reden, ist natürlich immer ein bisschen naja. Aber meinst nicht, daß dem eine naturwissenschaftliche Sache, die Regelmäßig auftritt und damit womöglich beherrschbar wird, vielleicht durchaus hilft. Stell Dir mal vor, Du erklärst ihm ein bissl (nach Datenlage) worum es geht und der beobachtet Dich, Männer sind so großartig darin, so wie der klingt, schafft der das, Dich besser zu kennen als Du Dich selbst und Dir aller zwei Monate, oder wann es auch immer so weit ist, Blumen zu schicken. Und jetzt sag nicht, daß, wenn Du in so ner Phase bist, Blumen nicht den Riesenunterschied machen würden

In diesem Sinne, ich nehme Dich wirklich Ernst, aber schicke Dir auch Blumen, nen Welpen und einen blöden Kalender.
Laß uns Daten sammeln.

02.11.2017 22:52 • x 3 #13


K
Zitat von E-Claire:
Katze, mach dich nur lustig. Das war natürlich nur die Vorab-Frage, aber mit Kalendern hat es ne Menge zu tun


*dich ganz lieb drück*

02.11.2017 23:05 • #14


MKH
Zitat von E-Claire:
Ohne allzu sehr aus dem Nähkästchen plaudern zu wollen, ist ja nach wie vor eher ein sehr tabuisiertes Thema, kann ich aller zwei Monate für 1,5 Tage mich kaum bewegen vor Mädchenbauchweh und könnt schlafen -so es die Schmerzen zu lassen- ohne Ende und die jeweils anderen Monate fühle ich mich zwar körperlich recht fit, hab aber Stimmungsschwankungen, daß mich selbst Werbung zu Tränen rühren kann. oh, schau ein Welpe, heul.


Du sagst es! Da gibt es doch jetzt diese Werbung, wo die Tochter dem Opa diese Brille aufsetzt und er mit dieser Brille alles so sieht, wie es früher war und ich sah diese Werbung 2 Sekunden und hab gedacht Ups, was ist das jetzt? Tränen in den Augen, ein komisches Gefühl im Bauch. etc. ich konnte mich gerade noch so beherrschen. Leider haben wir dann vorgestern auch noch wie ein einziger Tag geschaut - Schnulzenfilm hoch 10 und darüber hinaus auch noch sooooo dramatisch und existenzielle Fragen stellend à la Warum werden wir alt, dement und krank? Vollbringt die wahre Liebe wirklich Wunder? Werde ich Arm in Arm mit meinem Liebsten irgendwann sterben?. bis hin zu wirklich richtig philosophischen Gedanken (Was nützt ein Leben ohne Liebe? Gibt es diese wahre, unerschütterliche Liebe tatsächlich? Leben wir alle nur um diesen einen Menschen zu finden? und na ja, was soll ich sagen, ich lag am Ende dieses markerschütternden Liebesfilms heulend in seinen Armen und das herzzerreißende war: Er heulte mit! Glaub mir, da kommt kein Werbe-Welpe mehr mit
Aber wie dem auch sei: Ich glaube, mit Ende dieses Filmes war auch mein Film beendet (mein Horrorfilm), denn tags darauf war ich wieder ganz die Alte. Ohne Migräne, ohne Wutanfälle, ohne Ausraster. aber mit ein paar Schuldgefühlen mehr im Gepäck und derben Selbstzweifeln (Was, wenn ich jetzt wieder ein Stück Beziehung kaputt gemacht habe?)


Zitat von E-Claire:
Es ist halt schwer die Abwesenheit von Drama nicht mit Langeweile zu verwechseln und überhaupt, wer hat den bitte das Konzept nettes Leben erfunden? Merke, wem es gut geht, hat etwas zu verlieren.


. hierzu habe ich gestern ein nettes Zitat gefunden. Nichts ist so unerträglich, wie eine Abfolge schöner Tage.
Es ist wirklich seltsam, wie sehr eine gewisse Beständigkeit belasten kann. Oder was heisst belasten. Belasten ist ein so negatives Wort. Es belastet ja nicht wirklich, aber Frauen wie ich sind es gewohnt, ihr ganzes Leben lang um Liebe zu kämpfen. Sich so richtig ins Zeug zu legen und dann eventuell enttäuscht zu werden (damit wir ja wieder mit dem allseits bekannten Gefühl des Opfer-seins und des armen einsamen Mädchens Einzug halten können.) Ja, das Gefühl des Leidens ist uns ja sooo vertraut, irgendwie ist dieses Gefühl so schlimm und schmerzvoll, dass wir es inzwischen zelebrieren. also viele unter uns jedenfalls. Und erst dann fühlen wir uns so richtig lebendig, sind am kreativsten weil am meisten ausgebrannt (warum wohl entstanden die schönsten Liebeslieder in den schlimmsten Lebensphasen eines Künstlers?)
Aber all das ist unterm Strich gesehen auch ein ganz ganz böser Strudel, in den ich mich reinziehen lasse, denn wenn ich ganz unten bin, bin ich ganz unten, dann nützt es auch nix, dass ich dann besonders kreativ bin. Ich bin dann trotzdem alleine und habe eventuell jemanden verloren, der mir sehr viel bedeutet.


Zitat von E-Claire:
Was Du beschreibst, kann natürlich etwas zu Hinterfragendes sein. Möglich ist das. Und wenn Du das Bedürfnis hast, da noch genauer hinschauen zu wollen, dann sei Dir hiermit meine Unterstützung versichert.


Danke. Ich glaube, ich habe so viele Fragen und Hinterfragen im Kopf und im Herz, dass ich das Gefühl habe, eine einzige Frage zu sein. :-/ Zumindest in diesen speziellen Phasen.


Zitat von E-Claire:
In aller Ernsthaftigkeit, was Du im ersten Thread beschreibst, Du nennst es instabile Phasen, zusammenhanglose Herumgepolter, beschreibst, wie sich aller zwei Monate so ein Hinterfragen aufbaut. Hinterher das erneute Klarheit gewinnen. Eine zyklisch auftretende Eskalation halt. Bei mir machen sich da periodische Gedanken breit.


Übrigens: Deine Idee mit dem Kalender hab ich schon durchgesetzt. seit Monaten verfolge ich meine Achterbahn-Gefühlslage und es ist fast exakt jeden zweiten Monat soweit. ich beschreibe es meinem Freund oft so, dass es ist, als fühlte ich mich plötzlich wie Hulk. Also ohne das Grün Aber es ist halt so, dass ich weiß, dass ich jetzt jeden Moment wieder wegen irgendeiner Lapalie ausraste, mich zwar noch dagegen zu wehren versuche, aber das Monster in mir einfach rauskommen MUSS, und ich irgendwann kapituliere und dann bin ich quasi nicht mehr ich selbst. Aber bitte denk jetzt nicht, ich sei schizophren oder so was. denn es könnte sich so lesen. Aber ich glaube, du weißt, was ich meine.

Zitat von E-Claire:
Ach und was den netten, geduldigen Mann an Deiner Seite angeht: über so etwas zu reden, ist natürlich immer ein bisschen naja. Aber meinst nicht, daß dem eine naturwissenschaftliche Sache, die Regelmäßig auftritt und damit womöglich beherrschbar wird, vielleicht durchaus hilft.


Ich habe mit ihm schon darüber gesprochen und ich hoffe, es kommt bei ihm an. Er ist da sehr einfühlsam. Mittlerweile ist er auch fast wieder der Alte, aber dennoch plagt mich nach jedem meiner Ausraster mehr und mehr das schlechte Gewissen. Und dieses schlechte Gewissen lässt mich nicht mehr aufrecht stehen und gehen, nein, es lässt mich gebeugt gehen, weil es so sau schwer auf mir lastet. Und stelle ich mir dann auch noch das hoffnungsvolle, liebevolle und total verliebte Gesicht meines Mannes (also Partners/Freund - wir sind ja noch nicht verheiratet. Ich glaube, Frankensteins Braut will er auch irgendwie nicht )vor meinem geistigen Auge vor, laufe ich noch gebeugter. Stell dir vor, er ist der Werbe-Welpe, der unbeschwert und unvoreingenommen auf mich zuspringt und ich brate ihm hier und da einfach eins über. Ein Hund vergisst nicht. Ein Freund irgendwie auch nicht. So denke ich jedenfalls. Er ist ein paar Jährchen älter und ich glaube allerdings, dass er seine Prinzipien hat. Ich schätze ihn auch so ein, dass er einen Sprung in der Schüssel eher reparieren mag, als sie gleich wegzuschmeißen. (in diesem Falle stehe ich für die Schüssel). Und trotzdem: Mir tut das alles so dermaßen leid. ihn so zu stressen.

Zitat von E-Claire:
Laß uns Daten sammeln.


Die sammel ich. und habe auch gerade einen Termin beim Arzt gemacht um mal meine Hormone checken zu lassen.

Danke.

Aber noch ne sau blöde Frage zum Schluss. soll ich mit ihm heute Abend nochmal über das Thema sprechen? Im Grunde ist ja wieder alles gut, aber ich habe irgendwie das Bedürfnis, ihm zu sagen, dass mich dieses schlechte Gewissen umbringt. Und dass meine kränkenden Worte und mein Verhalten einfach gar nicht gehen und ich an mir arbeiten werde! Ich hoffe ja nicht, dass er dann gleich genervt sein wird oder sich ein tiefes Erdloch buddelt um sich darin zu vergraben. oder? :-O

03.11.2017 10:05 • #15


A


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