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Ich trenne mich gerade und falle tief / Lebenszeichen

G
Hallo zusammen.

Heute geht es mir gar nicht gut. Wir haben Freitag und Samstag nicht gestritten.
Aber das lag wohl eher daran, dass wir beide viel zu tun hatten, unabhängig von einander, und gar keine
Zeit dazu hatten.
Heute Morgen lag ich ihm Bett, und ich spürte, ich will nicht mehr da sein wo ich bin, nicht mehr mit dem
Menschen der mich die letzten Jahre begleitet hat und immer neben mir lag.
Ich wollte nicht reden, ich wollte einfach nur allein sein.
Das ist eine ganz starke und leider auch knüppelharte Erkenntnis. Bisher hat sich alles nur im Kopf abgespielt,
und der lies sich ja je nach Stimmungslage ganz gut steuern.
Heute früh wars im Bauch und im ganzen Körper. Ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen, zittrige Hände, eine furchtbare innere Unruhe. Ich habe mich die ganze Zeit beschäftigt, um mich nicht mit ihm zu beschäftigen.
Und da sitzt er nun, empfindet Hoffnung weil wir nicht gestritten haben, bis jetzt. Und es tut mir selbst so leid und weh, dass ich diese Hoffnung nicht spüre und mit ihm teilen kann. Da ist einfach nichts mehr da.
Gobby

06.04.2014 12:21 • #16


A
Gobby, beende es...du kennst meine Geschichte und ich kenne jetzt die Deine. Quäle ihn nicht länger, nenne ihn die Gründe und ziehe einen Schlussstrich!

dein LG geht durch die Hölle, ich weiss von was ich rede. Leider kann ich mich nur in deinen lg hineinversetzen und nicht in deine Gefühle.

Hinhalten, Hoffnung haben wo eigentlich keine ist, ist die schlimmste Folter die es gibt.

Erlöse ihn und dich selbst. Zerstöre ihn, nur so kann er sich neu ordnen. Ich wünschte viky hätte mir eine klare Ansage gegeben! Nicht zu wissen, was wird, die Unsicherheit, dass ist es was einen paralysiert, einen handlungsunfähig macht...

06.04.2014 12:38 • #17


A


Ich trenne mich gerade und falle tief / Lebenszeichen

x 3


S
Hallo Gobby,

da machst Du es euch ja mal ganz und gar nicht leicht. Ich hatte bei Deinen ersten Beiträgen schon das Gefühl, daß da nichts mehr ist...keine Liebe und Du verzweifelt versucht hast, daß zu ignorieren. Man verschließt seine Augen, grad wenn der Partner ein lieber Mensch ist. Ich habe fast 2 Jahre gebraucht um einzusehen, daß die Gefühle einfach nicht mehr reichen. Hab mich immer tiefer in eine Depression gelebt, gesundheitlich gings auch bergab. Lass es nicht soweit kommen. Es tut weh einem Menschen lebewohl zusagen, den man schon iwie noch lieb hat. Die Einsicht, daß man aber nicht mehr das richtige Leben lebt mit diesem Partner...die kommt dann wie bei Dir schlagartig. Die Erkenntnis das es so einfach nicht weiter geht und das ist doch entscheidend. Ich habe damals auch immer an die schöne Vergangenheit gedacht...eine schöne Zukunft erhofft und das Jetzt mal gepflegt ignoriert. Das er einfach nur noch da ist, ich nix empfinde...das einzige was ich noch konnte war mich über ihn aufzuregen...alle anderen Gefühle waren tot. Als ich gegangen bin, tat es weh...sehr weh. Aber es war richtig. Kein Mensch hat es verdient in einer Beziehung nicht geliebt zu werden. Und kein Mensch hat Mitleid als Beziehungsgrund verdient. Klar will er es nicht wahrhaben derzeit, aber auch er könnte eine ganz andere Beziehung führen. Ohne tägliche Stürzflüge, ohne Streit und ohne die ganzen Ängste die grad auf Ihn einstürmen. Ich hatte auch Angst vorm gehen, Angst wie es ohne Ihn wird. Hab mich in eine Übergangsbeziehung geflüchtet und habe alles erst nach Ende dieser Beziehung verarbeitet. Ich würd heute früher gehen...weil ich Ihn geliebt habe und weil ich mich liebe. Keiner weiß heute was die Zukunft bringt, vielleicht versucht Ihr es iwann nochmal oder jeder wird mit jemand anderen glücklich. Heute...Jetzt scheint es nicht möglich. Dein Mann kann mit seinen Ängsten gar nicht groß nachdenken und anders handeln als er tut. Er ist im Notfallprogramm und es hört sich nicht so an, als wenn Ihr das ohne Hilfe in den Griff bekommen könnt. Wenn Du für Dich nicht mehr willst, dann musst Du gehen...wenn noch ein Funken Gefühl da ist, solltet Ihr vielleicht mal eine Therapie anfangen. Aber das erfordert halt viel Einsatz von beiden Seiten...da sollte schon noch Gefühl vorhanden sein.
Ich wünsch Dir eine klare Sicht auf Dich, Deine Gefühle und Bedürfnisse.
Ganz viel Kraft...egal für was Du Dich entscheidest.
LG
Sanny

06.04.2014 13:25 • #18


K
Hey gobby, schön was von dir zu hören....

kann dir nur raten, zieh einen schlussstrich....
dir gehts immer schlechter, ihm gehts immer schlechter....
besserung auf dauer scheint für euch beide zusammen nicht in sicht
zu sein.

es tut mir so leid für euch, ganz speziell dich...
ich kenne das gefühl, das du heute morgen hattest....ignorier es nicht....

zöger es nicht länger hinaus....das macht alles nur noch schlimmer.

wünsch dir ganz viel kraft....

06.04.2014 13:59 • #19


G
Hallo zusammen.
Heute Nacht lag ich im Bett und überlegte wie ich den Auszug langsam aber sicher
vorbereiten kann.
Und als ich heute früh dann mal irgendetwas in Angriff nehmen wollte, bückte ich mich und
bekam einen Hexenschuss. Linkes Bein ist taub und Schmerzen wie verrückt.
Ist das jetzt meine Strafe? Ich darf die nächsten Tage nichts heben und tragen.
Wie soll man da einen Auszug in Angriff nehmen. Kann ja niemanden nach Hilfe fragen.
Jetzt sitz ich da, kann nicht vorwärts und auch nicht rückwärts.
Das ist meine Strafe oder ein Zeichen. Eigentlich ist es schon wieder so bescheuert das es zum lachen ist.
Gobby

07.04.2014 13:38 • #20


K
na du....

hat die hexe nen schuss bekommen ?

ne, mal im ernst....tut mir leid für dich
hoffe, dir gehts schon bissl besser...warst beim arzt?

tja...omen, zeichen...kann man sich jetzt auch wieder in was verrennen...

was spricht denn dein bauch heute?

07.04.2014 14:05 • #21


G
Hi kat,
ja ich war beim Arzt, muss ja irgendwie arbeiten. Bin selbständig und kann mich nicht ausklinken, zu mal ich
sowieso nächste Woche frei habe.

Ich steh jetzt ziemlich doof da. Ich wollte meinem LG vor dem kommenden Wochenende sagen das ich gehe.
Ich hielt das für eine gute Lösung damit er 2 Tage für sich Zuhause hat und nicht zu Arbeit muss.
Und dem Vermieter der Wohnung musste ich mitteilen, dass es diese Woche noch nichts wird, nicht das der sich wundert warum nichts geht. Wir sollten noch eine Übergabe machen. Aber mit dem tauben Bein kann ich fast nicht Auto fahren, geschweige denn Kartons tragen.

Dem Arzt habe ich meine prikäre Situation geschildert. Er meinte da könne man nichts machen. Ich muss meine
Entzündungshemmer nehmen und so wenig wie möglich tun, dann könnte es in ein paar Tagen was werden.
Sollte die Situation Zuhause nicht tragbar sein sollte ich mir eine andere Unterkunft suchen bis ich wieder ranklotzen kann. Haha.
Vielleicht kam das jetzt wirklich rein kopfgesteuert. Ich bin so deprimiert und unsicher auf der einen Seite, und auf der anderen Seite weiß ich das ich diesen Schritt machen muss.

Herrgott, nichts für ungut an all die, die von einer Sekunde auf die andere abserviert wurden. Ich wäre froh wenn ich nur halb so kaltschnäutzig und selbstbewusst wäre wie so mancher hier über seinen Expartner schreibt.
Erst ewiges hin und her und dann wenn ich den Antrieb bekomme Nägel mit Köpfen zu machen schiesst die Hex auf mich. Das ist so dämlich, so unglaublich dämlich.
Aber egal wie ich es drehe und wende, da muss ich jetzt durch. Und je weniger ich tu und vor allem je weniger ich damit hardere, bin ich wieder soweit belastbar um meine paar Habseligkeiten einpacken zu können.
Bis dahin muss und will ich mich aber auch fair und freundlich verhalten. Und das ist jetzt auch der Vorgeschmack. Wenn man alleine lebt muss man auch mit so etwas klar kommen und sich zu helfen wissen. Dann ist keiner mehr da der einem hilft.
Gobby

07.04.2014 15:27 • #22


K
respekt vor dir, gobby....

hast dir deine entscheidung weiß gott nicht leicht gemacht, und räumst
nicht kampflos das feld...auch dass du jetzt noch an sein wohl denkst
und nicht zu einem ego-ar... mutierst...hut ab....

so ist es zwar schwerer zu gehen...aber du kannst hinterher noch in den
spiegel schauen, und musst dir selbst nix vorwerfen...

sei froh, dass du nicht kaltschnäuzig und eisblockmässig unterwegs bist...
das macht auf dauer nur zynisch und verbissen...und alt

ich denke mal, dass du erst paar tage später die wohnung beziehst, wird kein
problem sein, oder?
wie siehts mit familie und freunden aus...wären da nicht ein paar helfende hände dabei?

07.04.2014 15:37 • #23


G
Der Termin beim Arzt hat ergeben, dass ich einen Muskelfaseriss in der Rückenmuskulatur habe.
Nichts dramatisches, der Muskel wurde mit Tape zusammen geklebt und muss jetzt halt ausheilen.
Blöde Stelle zwischen den Schulterblättern. Kann passieren, ist eher selten an der Stelle, aber wenn die
Muskulatur genauso überspannt ist wie das restliche Menschlein, dann kanns auch mal Risse bekommen.

Gestern habe ich zum ersten Mal überhaupt mit meiner Mutter gesprochen. Seit Monaten trage ich das
Päckchen mit mir rum und habe nie den Mund aufgemacht. Sie war über vieles entsetzt, aber nicht über die
Tatsache das es schlecht aussieht. Heute habe ich ihr die Wohnung gezeigt. Zur Erinnerung, ich bin so dämlich und bezahle Miete für eine Wohnung in der ich nicht lebe, weil ich den Absprung nicht fertig bringe.
Gestern Nacht hatten wir wieder eine endlose Diskussion. Er glaubt, wenn ich mich wieder ganz fest und ausschließlich auf unser Zuhause und unser Leben fokussiere, dann finde ich zurück in unser Leben und dann auch irgendwann zu ihm. D.h., ich soll mich wieder aktiv um unser Leben und unseren Alltag kümmern, meine Aufgaben übernehmen, mit offenen Augen das sehen was wir uns aufgebaut haben und es wieder lieben und schätzen lernen. Das war nie das Problem. Ich liebe mein Zuhause, wir haben es sehr schön. Der einzige Faktor der mich irritiert ist er. Und da es sein Elternhaus ist muss ich gehen.
Er tut mir so furchtbar leid. So viele Tränen, so viel Schmerz. Und es ist ihm egal das ich Mitleid habe.
So lange ich Mitleid habe ist er mir nicht völlig egal und das ist auch ein Hauch einer Chance. Meint er.
Er greift nach jedem Strohhalm, jedes Lächeln von mir, jeder nicht ernst gemeinter Satz, ist für ihn Hoffnung.

Ich bin ganz ehrlich. Würde er mich schon seit Monaten so im Ungewissen lassen, würde er immer vor mir stehen und sagen ich weiß nicht wie es in mir aussieht, und was ich noch so alles schon versucht habe zu erklären, was für ihn aber keinen Sinn macht, ich hätte ihn schon lange in die Wüste geschickt. Aber trotz aller meiner Defizite bin ich trotzdem die Stärkere von uns beiden, und scheine mich mehr zu schätzen als er sich.

Ab dieser Stelle einen besonderen Gruß an Albert!
Gestern habe ich versucht ihm zu erklären, dass mich seine Sicht auf mich nicht weiter bringt. Seiner Meinung habe ich ja nur gute Eigenschaften, außerdem bin ich hübsch. Keine Bombe, ein paar Kilo zu viel, aber trotzdem sehr ansprechend. Und er kann nichts schlechtes über mich sagen, ich habe keine echten Fehler.

Das ist relativ. In Anbetracht dessen, dass ich eine Wohnung habe, mehr weg als da bin, hier im Forum aktiv bin und über Dinge schreibe die ich ihm nicht sagen kann, dass ich eine Therapeutin habe (das weiß er aber).
Ich habe so viele Geheimnisse und düstere Gedanken, die ich ihm nicht sagen kann. Das ist ja wohl etwas ganz, ganz schlechtes! Und genau da liegt der Hund begraben. Was nützt es mir, dass ich vielleicht eine tolle Frau bin, aber mit meinen, mir jetzt bewussten, Defiziten nicht klar komme. Ich habe so viele Ängste und Schwächen, ich habe nicht die Kraft gut zu mir zu sein, ich kann andere nicht verletzen obwohl sie mich nieder machen.
Ich bin feige, unehrlich und schwach. Ich drehe mich wie ein Aal weil ich nicht zu meinen Wünschen stehen kann.
In der Arbeit mit der Therapeutin haben sich noch viele andere ganz schwierige Dinge an mir, in mir, aufgetan.
Dadurch weiß ich heute, wann ich warum im Leben schon so oft ins straucheln geraten bin.

Und, wenn ich ihm sage, dass ich mit mir klar kommen muss, dass ich mich ändern muss, weil ich Fehler habe die mir immer wieder ein Bein stellen werden, dann kann ich mich nicht ausschließlich auf uns und ihn konzentrieren.
Wenn ich mit mir nicht ins reine komme, dann werde ich nicht weiter reifen und erwachsener und stärker werden, wie soll ich dann mit ihm weiter machen können. Und ich würde in einer neuen Beziehung wieder scheitern, daher kann ich mir auch gar nicht vorstellen einen anderen Mann an mich heran zu lassen.
Ich glaube, dadurch das ich mit mir selbst nicht mehr klar komme, mich selber nicht wirklich mag, im Moment nur meine Fehler, aber nicht meine Vorzüge, sehe, kann ich ihn auch nicht mehr an mich heran lassen. Und darin besteht die große Gefahr für ihn. Ich habe ihn aus den Augen verloren, als ich anfing nach mir zu suchen und mich neu aufzustellen. Und deshalb kommt er einfach nicht an mich ran, und ich komme aus meiner nach außen hin wirkenden Passivität nicht heraus.

Aber das versteht er einfach nicht, er versteht nicht was ich meine, was ich fühle und was ich nicht fühle. Es ist für ihn überhaupt nicht nachvollziehbar, dass ich durch unsere Krise an einem Wendepunkt angekommen bin, dass ich mich neu aufstellen muss, dass ich mir die Frage stelle: wer und was bin ich eigentlich? Ja, ich bin eine erfolgreiche, anerkannte und absolut zuverlässige Geschäftsfrau. Aber wer bin ich im Privatleben?
Ich bin von Grund auf misstrauisch. Abhängigkeit ist mir ein Graus. Ich konnte mich noch nie richtig fallen lassen und hingeben. Hingeben ist für mich Selbstaufgabe. Wenn ich jemanden hinter meine Fassade schauen lasse mache ich mich verletzlich, noch schlimmer, ich mache mich lächerlich. Ich muss immer funktionieren und darf nie schwächeln. Nicht mal als ich Krebs hatte habe ich geschwächelt.
Ich hatte noch nie eine starken und gleichwertigen Partner an meiner Seite. Auf Augenhöhe kenne ich nicht.
In irgend einer Form waren sie mir immer ein bisschen unterlegen.

Und wenn ich so vieles was unter meinem Panzer liegt nicht heraus lasse, meine Gefühle nicht lerne mitzuteilen, mich nicht abgrenze und behaupte, dann werde ich immer nur funktionieren, aber nie mein Herz wirklich verlieren.
O.k., ich muss gestehen, ich habe mein Herz einmal innerhalb Sekunden verloren. Aber ich konnte das andere nicht gewinnen. Vielleicht hat mich das auch so gemacht wie ich bin.

Ich weiß, wenn ich ausziehen würde, mein Leben ordne, mich mit mir beschäftige, könnte ich mich weiter entwickeln und ein besserer Mensch werden. Ein Frau werden, die sich mitteilen kann und nicht immer nur hinter einer Maske und Marke versteckt. Aber ich kann meinen LG (noch) nicht dafür am Seil runter lassen.
Ich kann ihn nicht opfern. Denn das empfinde ich gerade.
Meine Therapeutin verzweifelt noch an mir. Immer und immer wieder beleuchten wir die Situationen von allen Seiten, von neuen Seiten. Aber ich kann nicht sagen: Schluß, aus, vorbei. Ich gehe. Komm alleine klar, lebe Dein Leben. Und höre vor allem auf zu weinen.

Tja, so ist das meine Lieben.
Gruß, Gobby

09.04.2014 15:49 • #24


M
liebe gobby

ich finde du kannst dich schon sehr gut mitteilen, es berührt mich was du schreibst....

ich gehöre auch zu den menschen, die nicht gerne ihre schwächen zeigen....
habe aber gelernt, daß mut sich immer lohnt....

es ist mir viel wohler.... wenn ich sage wie es mir ums herz ist....
was ich fühle und denke .....und was mich schmerzt....
und was ich mir wirklich wünsche....

denkst du denn es hilft deinem freund wirklich, wenn du bei ihm bleibst....?

so kann er sich nur noch ein bißchen weiter hinter dir verkriechen....
um sich nicht der verantwortung für sein leben stellen zu müssen......

09.04.2014 16:58 • #25


A
Um ehrlich zu sein, kann ich zu vielen Dingen hier nichts konstruktives Beitragen, weil dies einfach meinen psychologischen Horizont übersteigt. Aber diesen Absatz finde ich sehr interessant:

Zitat:
Ich bin von Grund auf misstrauisch. Abhängigkeit ist mir ein Graus. Ich konnte mich noch nie richtig fallen lassen und hingeben. Hingeben ist für mich Selbstaufgabe. Wenn ich jemanden hinter meine Fassade schauen lasse mache ich mich verletzlich, noch schlimmer, ich mache mich lächerlich. Ich muss immer funktionieren und darf nie schwächeln. Nicht mal als ich Krebs hatte habe ich geschwächelt.
Ich hatte noch nie eine starken und gleichwertigen Partner an meiner Seite. Auf Augenhöhe kenne ich nicht.
In irgend einer Form waren sie mir immer ein bisschen unterlegen.


Misstrauen hat eigentlich in einer Beziehung nichts zu suchen. Es verstellt den Blick für das Wesentliche. Man interpretiert zu viel, sieht Dinge die nicht da sind. Bei der Abhängigkeit stimme ich dir zu. Sich hingeben und fallen lassen hat in meinen Augen nichts mit Selbstaufgabe zu tun. Selbstaufgabe kommt aus einer Abhängigkeit. Hingabe kommt aus dem Vertrauen heraus, dass man seinem Partner gegenüber empfindet. Kla, ja mehr man dem Partner vertraut und sich fallen lässt, desto härter ist der Aufschlag (siehe mein Beispiel). Dennoch gibt es nichts wundervolleres als zu wissen, das man geliebt wird und auch selber liebt (ich krieg schon nen Brechreiz von meinem geschmalze).

Dass mit der Fassade finde ich interessant. Mit Viky war es ungefähr so, dass ich versucht habe, immer einen Ticken weniger Gefühl zu zeigen wie sie, aus den selben Gründen, die du nennst.

Schwächen, Fehler machen uns doch erst aus. Ich könnte keine Frau lieben, die keine Schwäche hat (siehe meinen Beitrag zur Perfektion). Die Frage ist, warum du es dir selber nicht zugestehst auch mal schwach zu sein? Warum nicht mal nicht funktionieren? Warum nicht die Last mal auf deinen Partner verteilen?

Augenhöhe ist wichtig, aber man sollte nicht denken, nur weil der Andere Schwächen zeigt und Fehler hat, einen unterlegen ist. Ich denke eher, du beziehst die Augenhöhe auf die Selbstachtung deines LG. Und die ist nicht auf deiner Höhe...

Eine Frage zum Schluss liebe Gobby: wurdest du in deinem Leben schon mal so enttäuscht, dass du dich einfach nicht mehr fallen lassen kannst oder warst du schon immer so?

09.04.2014 17:12 • #26


G
Guten Morgen,
Albert, ich wurde noch nie wirklich enttäuscht in einer Liebesbeziehung, mit Freundschaften war das anders. Als ich mich mit 25 selbständig machte, in einer Branche die es so in unserem ländlichen Raum noch nicht gab, wurde ich eher belächelt und für verrückt erklärt. Die Wege gingen dann immer weiter auseinander, die einen gründeten Familie, die anderen zogen in die Welt um Karriere zu machen und haben dann später auch Familie gegründet. Ich bin in meiner Heimat geblieben, habe nicht geheiratet, keine Kinder, und wir verloren uns aus den Augen. Dachte ich. Alle hatten regelmäßigen, engen Kontakt zueinander. Nur zu mir nicht. Aber darum soll es nicht weiter gehen, das ist ein anderes Leben, eine andere Geschichte.

Als jüngstes und nicht mehr geplantes Kind bin ich eigentlich immer so mitgelaufen.
Meine Eltern waren beide voll berufstätig weil sie ein Haus bauten, in der freien Zeit waren sie am Bau. Ich war ganztags im Kindergarten und ansonsten bei meiner großen Schwester. Später war ich in der Schule und bei meiner Schwester.
Ich musste früh lernen verlässlich und brav zu sein, was ich auch war. Bis zur Pubertät. Aber das vertiefe ich jetzt auch nicht.
Jedenfalls war es wichtig gut zu funktionieren um niemanden zur Last zu fallen, schließlich bauten die Eltern ja unser Zuhause, und meine Geschwister haben mich nicht immer nett behandelt. Und wenn ich brav war hat man mich lieb, vor allem die Mamma.
Das ging und geht ganz vielen Kindern so, in vielen Familien war uns ist die Struktur so. Ich sehe mich nicht als ein armes Kind. Meine Familie ist toll, meine Kindheit und Jugend war auch schön. Nur habe ich da mit den funktionieren was zu ernst genommen und das ich nicht lernte mich mitzuteilen, mich zu behaupten und Aufmerksamkeit einzufordern. Meine Mutter sagte mal, sie hat Zweifel ob es richtig war mich so zur Selbständigkeit erzogen zu haben. Ich hätte eine gewisse Härte an mir (Panzer).

So, mein i-Pad hat gleich keinen Saft mehr.

Gruß, Gobby

10.04.2014 07:15 • #27


S
Hallo Gobby,
in vielem, was Du schreibst, finde ich mich wieder... Mein Mann und ich sind jetzt 19 Jahre zusammen, davon 16 verheiratet....das ganze Jahr 2013 war sehr schlecht, er war dauernd aggressiv.... Seit Anfang des Jahres versuchen wir uns, nach einer kurzen Affäre meinerseits, wieder zusammen zu raufen...
Ich glaube nicht, dass ich ihn noch liebe...es ist eher eine Beziehung zwischen Bruder und Schwester... und trotzdem schaffe ich den Absprung nicht.... (wir haben 2 Kinder) aus Angst, alles alleine schaffen zu müssen... oder vielleicht nie wieder jemanden zu finden, der einen so liebt.. Ich versuche es wirklich, mich ihm zuzuwenden, aber wenn er mir körperlich nahe kommen will, könnte ich weglaufen... wie soll das wieder werden... warum kann man Gefühle nicht wieder beleben? ich habe keine Ahnung.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.... und halte uns mal auf dem Laufenden, wie es bei Dir/ Euch weiter geht...

Sunny

10.04.2014 13:06 • #28


G
Ich habe von verschiedenen Seiten erfahren müssen, dass man die Gefühle, die es braucht um eine Beziehung in Liebe zu führen, nicht wieder erwecken kann. Man kann sich arrangieren und eine Zweckgemeinschaft leben. Es gab eine Zeit in der ich das nicht glauben wollte, was interessiert mich das Geschwätz von anderen. Aber es ist kein Geschwätz sondern Erfahrung, und ich bin keine Außerirdische die anders funktioniert als der Rest der Welt. Mein LG will das mit aller Gewalt nicht verstehen können, er schiebt das absolut von sich weg.

Gestern wurde aus einem konstruktiven Gespräch eine hitzige Diskussion. Über 3 Stunden ging es hin und her, in ruhigem Ton und lautstark. Ich könnte und wollte dann nicht mehr, ich hatte keine Kraft mehr, wir drehten uns im Kreis. Was er immer noch nicht abstellen kann ist dieses schnippische und trotzige Nachtreten in der Form das er immer noch einen letzten Satz nachschieben muss, der mich treffen soll und zeigt das er nichts verstanden hat. Er verfällt dann wieder in diesen Trotz, und muss nochmal nachlegen. Über 3 Stunden kann ich da mitmachen und mich diesen Nachsätzen stellen, ihn fragen was das soll, was er damit erreichen will und ihn wieder und wieder dazu bringen das Gesagte zu überdenken. Es gibt Denkpausen, Neuformulierungen, Liebesbekundungen, Tränen, ruhige Gespräche, Laut und leise, und dann kommt wieder so ein Nachsatz, der all das Vorherige wieder zu nichte macht und mir das Gefühl gibt, er hat es einfach nicht verstanden.

Ich bin dann ins Bett um ein Buch zu lesen, versuchsweise. Er hat die halbe Nacht auf dem Sofa verbracht mit der Schnapsflasche im Arm. Es gab heute morgen Hinweise das er sich den Schnap. statt unsere Gespräche nochmals durch den Kopf gehen lies. Er ist vermutlich nicht nüchtern zur Arbeit, ich habe Frühstück gemacht obwohl ich so ein Verhalten absolut nicht haben kann.
Dieses Wochenende steht ein Familienfest an. Gestern am frühen Abend dachte ich noch das wir das überstehen können gemeinsam, heute früh glaube ich das nicht mehr. Er hat sich nicht im Griff. Ich möchte nur unserer beiden Eltern an diesem Fest die Wahrheit ersparen. Alle 4 sind schon recht alt und mehr oder weniger krank. Es muss machbar sein ihnen diese paar Stunden nicht zum supergau zu machen, den müssen sie noch früh genug erleben. Ich kann das. Mein LG wahrscheinlich nicht.
Mir ist jetzt schon schlecht.
Gobby

Kleine Anmerkung mal: wenn man mit dem i-Pad schreibt verdreht einem die Wortkorrektur öfters mal die Rechtschreibung

11.04.2014 08:08 • #29


Olli69
Moin Gobby,

ich verfolge deine Beiträge nun schon eine Weile, komme aber zunehmend zu dem Schluß, daß dein konsequenzloses Rumgeeier auch maßgebend zu dem Wischiwaschagehabe deines LG führt.

Du quälst ihn schon ein Stück weit, das ist dir hoffentlich bewußt.

Steh endlich dazu, daß du nichts mehr empfindest und zieh aus. Wenn das noch nen halbes Jahr so weiter geht, ist dein LG Alk.. Du weißt doch, daß er nicht deine emotionale Stärke hat.

Es ist doch letztlich egal, ob er allein zu Hause rumjammert oder vor dir / mit dir zusammen.
Tu das euch nicht weiter an. Ihr bleibt beide kein Menschen dabei.

Merkst du nicht, daß dein Körper dir schon Signale sendet ? Hexenschuß

Da ist das Wort Schuß enthalten. Es soll wohl ein Warnschuß des Körpers sein. Von nichts kommt nichts.

Trennungen sind schlimm, aber davon geht die Welt nicht unter.

Und nun hast du schon wieder Angst. Angst vor dem WE, wie jedes WE und Angst vor der Party. Glaubst du, daß deinem Körper diese permanente Angst gut tut ? Das ist Streß pur.
Also mein liebe Gobby, komm in die Püschen, du hast schon alles soweit vorbereitet.

LG. Olli.

11.04.2014 09:18 • #30


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