38

Ich verstehe mich selbst nicht

C
Hallo liebe Foristen und Mitleidenen,
ich verstehe mich selbst nicht bzw. stecke fest.

Ich versuche mal von vorn anzufangen ohne dabei zu langatmig zu werden.

Ich war 12 Jahre mit meiner Frau zusammen, davon 7 Jahre verheiratet. Wir haben uns im Februar 2017 getrennt, sie von mir. Es kam nicht überraschend aber die Art und Weise war nicht stilvoll.

Sie trennte sich von mir (wir haben 2 Kinder) und wollte mich aus meiner Wohnung werfen. Da ich vor Gericht, auch wenn es meine Eigentumswohnung ist, verliere, habe ich ihr einen Mietvertrag ausgestellt und bin zu einem Freund gezogen, als ich Tage nach der Trennung erfuhr, dass sie einen neuen hat. Er zog gleich ein, belegte das Ehebett etc.

Das ich ein nervliches Frack war, brauche ich glaube nicht zu erwähnen.
Parallel schoss sich Ihre Anwältin auf mich ein, versuchte mir die Kids wegzunehmen mit allem was dazugehört.

Ich habe angefangen sehr viel Sport zu treiben bin teilweise 6-7mal die Woche schwimmen gegangen. Da ich mich innerlich schon vor Jahren von ihr trennte, hielt der Schmerz nicht so lange an. Im Mai konnte ich ihrem Freund in die Augen sehen und die Hand geben und mir war es egal. Keine Eifersucht, keine Hassgefühle mehr nach nur 10 Wochen, bei 12 Jahre Beziehung.

Ich muss dazu sagen, dass ich starke Minderwertigkeitskomplexe habe, wenig Selbstvertrauen und wenig Selbstwertgefühl.
Meine Frau hat mich nach 12 Jahren kurzerhand gegen einen jüngeren Farbigen ausgetauscht (nichts gegen Farbige aber das machte das Klische einfach perfekt).

Ich habe mich bei Parship angemeldet um selbst auf andere Gedanken zu kommen. Das tat mir ganz gut, hatte viele Dates in wenigen Wochen. Für mein Selbstwertgefühl war das toll, weil ich merkte es gibt doch Leute, da draußen, die mich nicht gleich ablehnen.

Mit einer kam ich zusammen, das hielt aber nur 3 Monate. In der Zeit hatte ich ein Gerichtsverfahren wegen Sorgerecht, das ich auch gewonnen habe. Ihre Anwältin wurde gefeuert (sie hat sich mehr zu schulden kommen lassen als nur mein Fall) und ich dachte es wird ruhiger.

Nach der Trennung von meiner 3 Monatsbeziehung habe ich das Parship ruhen lassen, da ich merkte, dass ich mich zunächst auf mich konzentrieren muss und nicht wirklich bereit war für was Neues. Meine Frau zog in der Zeit in eine neue Wohnung und ich zurück in meine alte Wohnung. Ich renovierte letzten Sommer/Herbst und fühlte mich soweit auch wohl.

Allerdings kam nebenbei eine weitere Klage vom Jobcenter auf mehr Unterhalt (meine Frau ist ALG II Empfängerin) auf mich zu. Wieder Angst, Schrecken - monatelang. Antragsstellung im August 2017, Termin Januar 2018! . im Januar 2018 habe ich auch dieses Verfahren gewonnen, man kann einem *beep* Mann eben nicht in die Tasche fassen.

Ich hatte nicht mal das schriftliche Urteil im Februar ind en Händen, da kam der neue Anwalt meiner Frau mit Zugewinnforderungen. Wieder steht meine Wohnung auf dem Spiel, das letzte Überbleibsel meines bisherigen Lebens. Ich schlafe seit 1.5 Jahren nicht mehr durch, nehme häufig abends Schlaftabletten etc.

Um mit der Sache klar zu kommen gehe ich regelmäßig zu Pro Familia zur Konflikberatung, ich schreibe Tagebuch um mir alles von der Seele zu schreiben, treibe Sport, verändere mein Äußeres etc.

Ende Januar habe ich durch Zufall eine junge Frau kennengelernt. Viel zu jung für mich aber als F+ fand ich das klasse, auch in Ermangelung meines mangelnden Selbstvertrauens. Welcher Mann mit 35 hat schon mal eine 19jährige, die gut aussieht und auf Ältere Männer steht.

Jedenfalls trafen wir uns nicht nur, sie zog fast bei mir ein bis sie eine eig. Wohnung hatte.

So ging das 2 Monate bis Ende März. Und meine Gefühle liefen Amok. Ich verliebte mich in sie und ich verstehe nicht warum.

Ich bin sehr verstandsgesteuert und rational. Es war klar, dass dies nie eine Beziehung werden kann, sie sagte auch immer verlieb dich nicht in mich. Sie wollte dennoch, dass wir nach ihrem Umzug das fortsetzen und ich dann bei ihr schlafe. Es war toll mit ihr. Wir kochten zusammen, verbrachten die Abende miteinander - das + war Nebensache. Sie gab mir geanu das was ich brauchte - Zuwendung, Geborgenheit. Mit ihrem Umzug aber lernte sie einen anderen kennen und war binnen 24h aus meinem Leben verschwunden.

Es riss mir den Boden unter den Füßen weg. Ich erwischte sie mehr oder minder mit ihm im Bett - auch wenn sie juristisch nichts falsch gemacht hat - es tut weh. Es tut bitterlich weh wieder gegen wen anders ausgetauscht worden zu sein (Klische: beide neuen Partner Exfrau und sie haben den gleichen Vornamen).

Ich schreibe wieder Tagebuch, gehe wieder schwimmen, versuche mich abzulenken aber bei ihr hilft es nicht. Es waren nur 8 Wochen - das müsste ich so wegstecken können. Aber der Schmerz ist schlimmer als nach der Trennung von meiner Frau.
Ich habe bei Parship jetzt jemanden kennengelernt, wo es auf dem Papier super passt. Wir hatten ein Date, was super lief. Wir wollen noch weitere Dates, es langsam angehen lassen. Und dennoch fühle ich eine unglaubliche Leere in mir.

Ich verstehe mich nicht. Ich habe 3 von 3 Verfahren vor dem Gericht gewonnen, ich habe allen die Stirn geboten trotz das sie mir die Hölle entgegenwarfen. Ich bin nicht untergegangen, habe gekämpft und geschwitzt. Die Scheidung nähert sich dem Ende. Im Zugewinnverfahren wird sie vermutlich nichts rausholen können, meine Chancen die Whg zu halten stehen releativ gut bzw. es ist möglich, im Job läuft es super und ich schaffe es nicht aus den Punkten Freude zu ziehen.

Ich habe fast keine Freunde, ich bin allein und wohne in einer 4 Zimmer 100m ² Eigentumswohnung voller Einsamkeit.

Ich habe Ansgt nach Hause zu kommen, Angst davor ins Bett zu müssen, weil dann die Gedanken hoch kommen.

Immer wieder diese Bilder wie ich sie erwischte mit dem Typen. Ich habe den Kontakt zu ihr abgebrochen, damit es aufhört weh zu tun. Es ist total irrational, dass ich an dieser Frau mehr hänge als an meiner Exfrau.
Ich verstehe mich nicht. Zudem bin ich unglaublich Antriebslos und Kraftlos.
Ich habe die letzten Ehejahre gekämpft, musste mit allen möglichen Sachen umgehen und verdauen. 1 Jahr Scheidungskrieg mit Anwälten und Gerichtsverfahren. Ich bin kreigsmüde, ich kann einfach nicht mehr. Ich habe keine Freude mehr im Leben. Ich habe an nichts Freude oder Spaß. Dazu die permanente Unsicherheit wie es wietergeht, ob ich mein Zuhause doch noch verliere. Es sind mehr als 4 Wände. In der Anlage bin ich vernetzt, dort wohnt einer meiner 2 Freunde, die Nachbarn mögen mich, ich bin dort im Beirat. Es ist meine einzige soziale Verbindung zur Außenwelt.
Und ich trauere einer 19jährigen hinterher, die von anfang ehrlich sagte was Sache ist.

Ich weiß nicht woraus ich noch Kraft schöpfen soll um meine seelische Energie wieder aufzutanken. Mein Kopf geht alles rational durch. Mein Verstand hat erkannt, dass sie weg ist und alles eingeleitet was notwendig ist um loszukommen. Aber meine Gefühle wollen nicht mitziehen. Selbst ein Treffen mit anderen Frauen hilft nicht.

Zudem kommen weitere Sorgen dazu. Eine Freundin kann nicht mein Therapeut sein. Ich muss auch ohne Partnerin Glück empfinden können, mich selbst lieben können, Zufiedenheit erlangen können. Eine neue Beziehung macht nur Sinn, wenn ich diese Baustelle meistere - das weiß mein Verstand. Nur mein Herz zieht nicht mit. Die Trennung ist jetzt 4 Wochen her und es tut noch immer weh. Ich vermisse sie. Sie war sowas wie mein Anker in dieser stürmischen Zeit und dieses Glück, was sie mir gab, entriss sie mir nun wieder.

Nur muss ich los kommen. Ich muss mein eigenes Leben aufbauen.
Ich merke nur, dass meine Reserven schwinden. Diese Kraft, die ich im April letzten Jahres hatte, die es schaffte mich aufzurichten, trotz der Schmach, trotz des Verlustes, trotz dieser Angriffe, habe ich nun nicht mehr.

Das Schwimmen hilft auch nicht, auch dabei kommen nur schlechte Gedanken hoch und die Angst nach Hause gehen zu müssen und das dann der Abend kommt.

Und nun steht ein einsames Wochenende bevor. Ich habe auch Angst vor meinen Kindern, weil ich ihnen derzeit kein guter Papa bin. Ich gebe mir Mühe, versuche mich zusammenzureißen, ihnen bei mir eine tolle Zeit zu geben aber innerlich bin ich zerfressen, ein geschlagener Mann.

So kann man keine Frau für sich gewinnen und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Jeder Gedanke an irgendwas lässt mich einsamer werden. Eventuell wollte ich morgen mal in einen Klub fahren, allein und weiß, dass ich allein wieder zurück muss. Zudem stehe ich nicht so auf Zappelbunker. TV, PS4, PC - all das hat mir mal Freude bereitet und ist nur noch mittel zum Zweck um Zeit tot zu schlagen.

Ich veruche Selbsthilfegruppen zu finden, wo Männer sind, die ähnliches durchmachen, vielleicht auch um Freundschaften schließen zu können, soziale Kontakte aufzubauen. Aber das ist schwerer als ich dachte.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fand ich es richtig jetzt mal das Internet zu fragen.

Ich betreibe hier wilden Aktionismus und habe keinen Masterplan. Es gibt Dinge, die ich vielleicht gern machen wollen würde, aber die Scheidungssituation und die Unbekannten lassen das nicht zu.

Ich habe mir eine kleine Kriegskasse aufgebaut um die Scheidungsfolgen bezahlen zu können. Nix Illegales oder so nur Sparen wird mir zur Last gelegt.
Also ich darf mein Geld ausgeben aber nicht sparen, wenn ich es spare nehmen sie es mir weg.
Das ist grotesk aber deutsches Recht. Darum spare ich woanders.

Ich will mein Geld nicht verprassen sondern damit die Scheidungsfolgen bezahlen, meine Wohnung versuchen zu halten. Wenn die Scheidung gut läuft, werde ich nicht so viel Geld benötigen und könnte was investieren. Wenn es blöd läuft wird es nichtmal die Hälfte der Kosten abdecken und ich muss eventuell verkaufen.

Darum kann/darf ich nicht an diese Kasse rangehen. Und somit sind mir die Hände gebunden. Jeden Cent aus Überstunden packe ich dort rein, Urlaubsgeld, Steuerrückzahlung etc. würde mir gern ein Aquarium zulegen und einrichten. Aber ich weiß nicht mal ob ich meine Wohnung behalten darf und wo ich das Ding dann hinstellen sollte wenn ich raus muss. Es macht keinen Sinn. Zudem kostet es Geld, was ich nicht ausgeben kann.

Diese Situation macht mich fertig.

Lieben Dank fürs Lesen und eventuelles Kommentieren.

27.04.2018 17:03 • x 4 #1


H
Hammerharter Horrorschocker. Ich kann mich ungefähr in deine Situation und Gefühlslage hineinversetzen. Als erstes solltest du versuchen dich auf dich selbst zu konzentrieren. Die Frauengeschichten auch erstmal lassen, die tun dir zu Zeit nicht gut. Bring die Scheidung hinter dich und versuche den Kindern ein guter Vater zu sein. Wünsche dir alles gute!

27.04.2018 19:32 • #2


A


Ich verstehe mich selbst nicht

x 3


Luto
Zitat von Coloneltw:
Da ich vor Gericht, auch wenn es meine Eigentumswohnung ist, verliere,

wieso das?


Zitat von Coloneltw:
Parallel schoss sich Ihre Anwältin auf mich ein, versuchte mir die Kids wegzunehmen mit allem was dazugehört.

wieso das?


Zitat von Coloneltw:
Da ich mich innerlich schon vor Jahren von ihr trennte, hielt der Schmerz nicht so lange an. Im Mai konnte ich ihrem Freund in die Augen sehen und die Hand geben und mir war es egal. Keine Eifersucht, keine Hassgefühle mehr nach nur 10 Wochen, bei 12 Jahre Beziehung.

Das klingt doch gut!


Zitat von Coloneltw:
Wieder steht meine Wohnung auf dem Spiel

hast Du die Wohnung während der Ehe gekauft?


Zitat von Coloneltw:
Ich habe fast keine Freunde

woran liegt das?



Zitat von Coloneltw:
Eine Freundin kann nicht mein Therapeut sein. Ich muss auch ohne Partnerin Glück empfinden können, mich selbst lieben können, Zufiedenheit erlangen können. Eine neue Beziehung macht nur Sinn, wenn ich diese Baustelle meistere

das ist in der Tat so (über 99% Quote)

Etwas zu viele Themen in einem Thread, die Trennung von Deiner Frau, neue amouröse Versuche, Scheidungsverfahren ... und nach langem Lesen hatte ich immer noch das Gefühl, es fehlen Details, um klugen Rat zu geben.
Was die Scheidungskosten angeht, da gibt es Experten und Anwälte, die befassen sich damit jeden Tag, und ja, eine neue Liebe wirst Du erst wieder erfahren, wenn Du geordneter und selbstbewusster bist. Das ist einfach so.

27.04.2018 19:42 • x 2 #3


Gorch_Fock
Hey Colonel, bleib bitte weiter am Ball mit dem Sport. Du bist im Moment in einer ziemlichen Abwärtspirale von Deinen Gedanken her. Sport ist wichtig, um die körperlichen Folgen einer Trennung im Rahmen zu halten. Und um Dich weiter fit zu halten.
Aus meiner Sicht solltest Du allerdings nun den Schritt machen und Dir psychologische Hilfe besorgen. Eine Trennung unter solchen Umständen ist der Hammer. Ich war auch Betroffener einer Affaire und kenne die heftigen Auswirkungen noch sehr gut. Hier im Forum tauchte mal das Wort Betrugstrauma auf. Fand ich sehr passen. Denn die Auswirkungen sind eine Belastungsstörung nicht unähnlich.
Daten kann allerdings Dich auch wieder auf andere Gedanken bringen. Aber hier musst Du mit der richtigen Einstellung ran gehen. Du bist noch nicht bereit für eine neue feste Beziehung - dann kommunizier das und such entsprechend. Da Du doch schon einge Dates hattest, lernst Du auch hier einiges dazu.
Aber mal ehrlich: Das Thema 19 Jährige ist ja mal für einen one-night nett, aber für mehr reicht es in vielen Fälllen nicht auch. Ich hatte in meiner Singelphase auch mal so ein Date mit einer 21. Jährigen. Das Dir das + an Eurer Freundschaft gefallen hat, glaub ich Dir. Tolle Sache. Aber hier sind die Altersabstände schon einfach zu groß um sich etwas aufzubauen. So ein Mädel will sich ausleben und das soll auch so sein. Dazu willst Du vielleicht weniger durch Clubs und Co. ziehen, sondern strebst schon etwas solideres an. Schau einfach mal von der Altersklasse her, dass Du auf Ende 20 / Anfang 30 gehst. Ja, auch kein einfaches Alter zum daten, aber ist realistischer und passt besser.

27.04.2018 20:01 • #4


D
tag

27.04.2018 20:11 • #5


C
Zitat von Luto:
wieso das?
Ich verliere nicht die Wohnung sondern das Wohnrecht. Dabei ist es irrelevant wem die Wohnung gehört. Derjenige, der die Kinder betreut hat es schwerer eine Wohnung zu finden, also muss der andere raus. In Deutschland und besonders an meinem Amtsgericht bekommt die Frau IMMER die Kinder. Meine Anwältin sagte, wenn ich das Wechselmodell durchsetzen will muss ich bis zum BGH durchklagen. Ist einfach so. Sie wurde mit der Trennung sofort ALG II Empfängerin. Sie hat ihren Job auf Anraten ihrer Anwältin 3 Wochen nach der Trennung aufgegeben, obwohl die Betreuung der Kids geklärt war. Durch den Mietvertrag habe ich einen Prozess verhindert und das Jobcenter als Rausschmeißer angeworben. Denn die zahlen max. 6 Monate. Einer ALG II Empfängerin stehen nun mal keine 100m² zu. Im Falle eines Zuweisungsantrags (die Alternative) hätte mich die Richterin vor die Tür gesetzt und meiner Frau eine Nutzungsentschädigung in Höhe der ortüblichen Kaltmiete (analog meines Vertrages) aufs Auge gedrückt. Auch hier hätte sie das Jobcenter nach 6 Monaten rausgeworfen. Man taktischer Rückzug hat hier einfach ein Gerichtsverfahren eingespart. Bei sowas darf man nicht mit dem Herz denken.


wieso das?
Kein Plan warum. Schon das erste Anschreiben war mit Unterstellungen versetzt. Ich hatte erst ab Mai einen Anwalt, wollte das vorher friedlich ohne Anwalt mit ihr klären. Man muss dazu sagen, meine Ex ist Dumm was das angeht. Sie redet nicht mit ihrem Anwalt, weil sie es nicht versteht. Sie unterschreibt nur und bekommt Verfahrenskostenhilfe. Für Anwälte ist das super um die Kassen zu füllen, denn 42 Mio Steuerzahler kommen dafür auf.


Das klingt doch gut!
Ich war selbst sehr erstaunt, dass das nicht so lang anhielt. Ich habe heute ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, trotz ihrer Gefühlsausbrüche. Sie hat jetzt den dritten Partner. Nach jeder Trennung weinte sie mich voll und sprach welche Fehler wir gemacht haben und wenn ein neuer kam, war sie *beep* zu mir. Da kann ich Sachen schreiben dass ihr vom Stuhl kippt. Ihr damaliger Freund hat mir sehr leid getan. Aber er war noch dümmer als sie und hat die Einschläge nicht bemerkt. Egal.


hast Du die Wohnung während der Ehe gekauft?
In der Ehe aber das ist unerheblich. Sie gehört allein mir, die Kredite laufen nur auf mir, aber sie wird am Wertzuwachs beteiligt. Ich müsste das jetzt lange ausführen, komplizierte Sache. Wenn es dich rechtlich interessiert erzähle ich das gern, aber hier würde das jetzt am Thema vorbei gehen. Kurz: Die Wohnung erzeugt fiktive Einkünfte. Man rechnet, dass ich ja keine Miete zahle und daher wird die ortsübliche Kaltmiete auf mein Einkommen aufgeschlagen und erst dann der Unterhalt berechnet. Ich darf aber nicht alle Kosten abziehen, z.B. die Tilgung kann ich nach dem Stichtag Trennungsjahr nicht mehr ansetzen. Damit erhöht sich mein Einkommen fiktiv um ca. 300-400 Euro. Die habe ich ja nicht.
Ich habe ein Haufen Kleinkredite, die ehebedingt sind und gegen mein Einkommen gerechnet werden. Sie hat ja auch die Gegenstände dafür mitgenommen. Diese Kredite kann ich so nicht mehr bedienen. Meine kleine Kriegskasse aber ist ausreichend um diese zu tilgen. Wenn ich sie tilge, muss ich den Kreditbetrag an Unterhalt an sie abdrücken. Also tilge ich nicht. Nur kann ich diese Kredite entweder gegen den Unterhalt stemmen oder gegen den Zugewinn. Je nach Wohnungswert muss ich die Kredite im Zugewinnverfahren verbrauchen. Dann sagt das Gericht ich muss trotz Kredite noch Unterhalt zahlen. Ich habe nicht genug Geld auf der Kante um beides aus dem Vermögen zu Zahlen und mein Einkommen reicht nicht aus (es wurde ja fiktiv erhöht). Wenn ich dann die Bude verkaufe, sinkt mein Einkommen und ich muss nichts mehr zahlen.
Ich hoffe das war verständlich. Jedenfalls lebe ich seit Monaten in Angst und schrecken.


woran liegt das?
An meiner Vergangenheit und an meiner Ehe. Längere Geschichte. Ich wurde als Schüler viel gemobbt du habe mich sozial isoliert um das zu durchstehen. Das hatte Folgen. Als ich sie kennenlernte hätte meine Genesung einsetzen müssen. ich habe aber die letzten 12 Jahre Feuerwehr gespielt. Sie in die priv. Insolvenz begleitet, sie von ihrer Alk. Mutter rausgeholt, sie zu Therapien begleitet damit sie wieder fit wird etc. Ich hatte die Nachtschichten mit den Kids weil sie das nicht konnte. Ich bin bei ihr geblieben, weil ich Angst hatte wieder allein zu sein.

Etwas zu viele Themen in einem Thread, die Trennung von Deiner Frau, neue amouröse Versuche, Scheidungsverfahren ... und nach langem Lesen hatte ich immer noch das Gefühl, es fehlen Details, um klugen Rat zu geben.
Was die Scheidungskosten angeht, da gibt es Experten und Anwälte, die befassen sich damit jeden Tag, und ja, eine neue Liebe wirst Du erst wieder erfahren, wenn Du geordneter und selbstbewusster bist. Das ist einfach so.


Die Exfrau sollte auch nur als Erklärung meiner Gefühlslage dienen. Ich habe aus der Ehe heraus massive Existensängste, die mich tagtäglich begleiten.

Aber das mir eine 19 Jährige derart den Kopf verdrehen kann, dass ich davon nicht loskomme nervt mich. Eben wieder. Auf dem Heimweg laufe ich immer am Haus ihres Vaters vorbei, wo sie bis vor kurzen noch offiziell wohnte. Mein Herz hängt seit dem wieder in den Knien. Wieder kamen die Erinnerungen hoch. 8 Wochen und der Verlust ist schlimmer als der von der Exfrau. Ich verstehe das nicht. Es ist total irrational.

Aber kurz nach meinem ersten Post ist mir was eingefallen. Ich werde mich eventuell zu einem Tanzkurs für Singles anmelden. Ich wollte schon immer mal tanzen lernen - vielleicht ist das das Ventil. Und vielleicht lerne ich da auch Männer kennen, mit denen man mal ein B. trinken kann.
Aber das mir dieses Mädel nicht aus dem Kopf geht - unverständlich. Ich kann es nicht rational erklären. Es macht keinen Sinn.

27.04.2018 20:40 • #6


D
Zitat von Coloneltw:
Es macht keinen Sinn.


Ähhh 19 jähriges Mädl

Experimentierfreudig im Bett; voller Elan/Sinnlichkeit; jungfräulich in ihrer Art und auch Erfahrung; der Körper!

Wieder eintauchen im Leben der Leichtigkeit, der Jugendlichkeit

Gefühlt die junge Ex wiedergefunden zu haben. (Unterbewusstsein)

Noch Fragen?

27.04.2018 20:48 • x 1 #7


M
Lieber TE,
was Du beschreibst, Deine verlorene Kraft, kann ich sehr gut nachempfinden. Allerdings habe ich nicht so viel durchkämpfen müssen.
Vielleicht war das junge Ding nur eine gute Ablenkung nach all dem Stress, eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Es hätten auch andere sein können, bist Du sicher, dass es um sie als Person geht? Was Du nun mit ihr erfahren hast, die Enttäuschung, war einfach nur der letzte Tropfen. Irgendwann fällt jeder mal um, bei Dir war es nun dieser Umstand.
Es tut mir sehr leid zu lesen, wie Du Dich fühlst. Ich kenne das sehr gut. Es ist furchtbar. Letztlich weiß man doch, dass es nicht die andere Person ist, die einem die Kraft nahm, sondern alles zuvor. Wie soll man nach so einem Kräftemarathon noch Freude am Leben haben. Man ist froh, wenn man den Tag durchsteht.

Das einzige was Du tun kannst ist, Dir Hilfe zu holen. Ob in Gesprächen mit Freunden, hier oder bei einem Therapeuten. Was auch immer Dir gut tut. Geduld und Zeit wirst Du benötigen.
Fühl Dich gedrückt

27.04.2018 20:50 • x 1 #8


Luto
Zitat von Coloneltw:
Aber das mir dieses Mädel nicht aus dem Kopf geht - unverständlich. Ich kann es nicht rational erklären. Es macht keinen Sinn.

ja mei, man kann sich immer verlieben, auch mal in recht junge Dinger ... und vermutlich hattest Du, weil die Ehe nicht lief und wenig mit gelebter Liebe und Leidenschaft zu tun hatte, enormen emotionalen Nachholbedarf, dazu noch hast Du wahrscheinlich leichte Klammertendenz, weil Du nicht allein sein willst, was inder Regel selten Frauen toll finden, bei dem Altersunterschied fast nie ...
Aber die Ursachen sind da egal, denn Du warst/bist verliebt (egal ob realistsich) und hast jetzt Liebeskummer, und den kann man nur aussitzen und abwarten, bis er langweilig geworden ist. Bis dahin nervt er natürlich, bremst viel, und ja mischt sich öfters mal mit allgemeinen Existenzängsten. Das ist halbwegs natürlich ...

27.04.2018 20:55 • #9


E
Du hast in den letzten Jahren sehr viel durchgemacht und liest dich unheimlich erschöpft.

An deiner Stelle würde ich versuchen eine psychosomatische Kur zu bekommen.
Deine Depressionswerte sind bestimmt schon ausreichend dafür und eventuell finden sich auch schon körperliche Symptome.

Besprich das alles mit deinem Hausarzt, der füllt dir dann die Unterlagen aus, die du von deinem Rententräger für den Kurantrag bekommst.
Am besten du rufst beim Rententräger gleich Montag als erstes an.

Sollte der Rententräger die Kur ablehnen, was sehr oft vorkommt, Einspruch einlegen mit Hilfe des Arztes, dann klappt es meistens zu 100 Prozent.

27.04.2018 20:55 • x 2 #10


S
Hallo Coloneltw,
Nach allem was Du erlebt hast solltest Du lernen erst mal eine längere Zeit alleine zu sein. Dazu gehört auch, sich selbst auszuhalten. Sich keine Bestätigung von außen zu holen. Nur so kannst Du irgendwann eine Beziehung auf Augenhöhe führen und musst Dich nicht mehr mit Pflegefällen einlassen um Dir Anerkennung zu verschaffen

27.04.2018 21:14 • x 2 #11


C
Zitat von mitsubi:
Vielleicht war das junge Ding nur eine gute Ablenkung nach all dem Stress, eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Es hätten auch andere sein können, bist Du sicher, dass es um sie als Person geht?


Ja ich habe mich gefreut eine gute Ablenkung zu haben. Ich dachte ein paar Monate bis zur Scheidung und dann sehen wohin es führt. Mein Herz sah das aber anders.

Der S.. war es aber nicht.

Meine Frau war man kann es Nymphe nennen. Es gab zwar wenig wegen der Kinder und Alltag aber wenn war es gut für uns beide mit allem was dazugehört.

Als ich sie kennenlernte dachte ich auch naja 19 Jahre was solls. Sie wollte Freundschaft und es entwickelte sich noch etwas Spaß. Ich sagte noch so, dass ich, wenn ich eine feste Beziehung habe oder sich anbahnt das Plus aus der Freundschaft streiche und ob die Freundschaft das überlebt ist unbekannt. Sie war total sauer auf mich und meinte ich würde bloß wegen einer Freundin meine Freunde vernachlässigen.
Ich erklärte ihr, dass es nun mal normal ist, dass manche Freundschaften halten und andere nicht. Mein bester Freund wohnt 300km weit weg, den kenne ich seit dem Kindergarten. Andere Schulfreunde sind aus dem Leben verschwunden. Das ist das Leben.

Nun einige Wochen später schreibt sie nicht mal wie es mir geht. Ich bin komplett aus ihrem Leben getilgt worden. Ich denke auch, dass es eher der Verlust als solcher ist bzw. die Einsamkeit und vor allem die Zurückweisung - wieder einfach ausgetauscht worden zu sein, die mich hier fertig macht.

Das mir diese Bilder ewig nicht aus dem Kopf gehen. Ich sehe sie täglich im Schlafi an ihrer Wohnungstür und der Typ in ihrem Bett und es tut weh, man fühlt sich so unbedeutend. Mein rationaler Kern sagt ganz klar, 19 was willst du erwarten, war ne tolle Zeit jetzt geht es weiter, sie benimmt sich eben wie sich Kinder benehmen.

Nur ich habe seit meiner Kindheit meine Gefühle unterdrückt, eine Mauer gebaut, sie eingesperrt. Vor ca. 3 Jahren hatte ich eine Art Nervenzusammenbruch. Davor hatte ich 1.5 Jahre Magenprobleme. Mir war jeden Tag kotzübel. Kam nach Hause, Eimer, Couch und warten das was kommt - es kam aber nichts.
Die Ärzte haben auf die Psyche getippt. Ich hatte mit 30 alles in meinem Leben erreicht, Abi, Ausbildung, guter Job, hübsche Frau, 2 Kinder, Eigenheim und ich war Tod unglücklich. Meine Gefühle fingen an hinter der Mauer zu rebellieren. Meine ganze Ehe habe ich immer gegen mein Herz gehandelt sondern immer rein rational. Ich nahm alles von meiner Frau hin, ignorierte die Warnungen des Körpers.
Am Ende machte mich ihre Freundin an, ein unmoralisches Angebot. Sie stand im Slip vor mir und ich bin gegangen, bin nicht fremd gegangen. Aber meine Mauer zerbrach. Mein Herz wollte aus meinem Leben flüchten. 2 Minuten Schwäche wo ich sie küssen wollte (ein paar Tage später), dann übernahm wieder der Kopf das Ruder.
Sie erzählte es meiner Exfrau und der Nervenzusammenbruch kam. Die letzten beiden Ehejahre schleppten wir uns durch. Ich glaube meine Ex hat nie begriffen wie es dazu kam.
Sie sah den beinahe Seitensprung der dann zur Trennung führt. Ich habe ihren richtigen verziehen, war nie Thema, das 2. Kind kam weil sie die Pille weg lies um gegen meinen Willen ein 2. Kind zu zeugen. Das beichtete sie mir und ich nahm es hin...ich habe alles ausgehalten was kam.
Die 19 Jährige war ein Anker in der größten Herausforderung meines Lebens und ist nun weg
Das beschissene ist dabei, dass ich zwar das alles weiß, aber keine Kraft habe etwas dagegen zu tun. Ich funktioniere nur noch - irgendwie. Ich würde gern mal in den Urlaub fahren. Aber bitte erst wenn die Scheidung durch ist, was nutzt der Urlaub wenn anschließend das Problem noch da ist?
Zu guter Letzt muss ich Entscheidungen treffen, die Einfluss auf mein Leben bis zum Renteneintritt haben und ich weiß nicht was richtig ist. Mein Kopf ist so voll mit Infos, Gefahren, Ängsten, dass es mir schwer fällt bzw. unmöglich ist abzuschalten.
All die Jahre hatte ich eine Art roten Faden, der sich durch mein Leben zog. Vielleicht war er nicht richtig aber es war ein Orientierungspunkt.
Jetzt betreibe ich wilden Aktionismus ohne Plan.

27.04.2018 23:41 • #12


C
Zitat von Tanie:
Du hast in den letzten Jahren sehr viel durchgemacht und liest dich unheimlich erschöpft.

An deiner Stelle würde ich versuchen eine psychosomatische Kur zu bekommen.
Deine Depressionswerte sind bestimmt schon ausreichend dafür und eventuell finden sich auch schon körperliche Symptome.


An eine Kur dachte ich letztes Jahr auch. Nur bei den Sorgerechtsstreitigkeiten wollte ich zum einen keine Munition liefern und zum anderen habe ich ja noch meinen Job.

Er ist derzeit DIE Stütze in meinem Leben. Man kann es schlecht in Worte fassen. Mein Chef bestellte mich zu sich kurz nach der Trennung. Dann hieß es nur Ich weiß was du durchmachst, habe 2 Scheidungen hinter mir, eine mit eine ohne Kids, wenn du Hilfe brauchst, Lohnerhöhung etc, komm zu mir

Meine Kollegen haben mich aufgefangen wo ich Anfang 2017 nur ein Häufchen Elend war. Mein Job ist derzeit sowas wie eine Kur. Wir lachen viel - sie schaffen es mich zum Lachen zu bringen. Ich denke keine Kur kann das ersetzen.

Darum habe ich den Gedanken vorerst an die Seite gestellt. Vielleicht mache ich das zum Jahresende wenn die Scheidung durch ist und die Last von mir fällt.

27.04.2018 23:45 • x 1 #13


E
Hallo Coloneltw
Ich glaube , wie auch schon vorherige Schreiber, dass deine größte Angst das Alleinsein ist.
Du hast dich an deine Ehefrau gebunden, weil es ( hab ich das richtig verstanden) zu dem Zeitpunkt , wohl keine gescheitere, gebildetere....usw Partnerin für dich gab . Und weil du gemobt wurdest, und du kein mega Selbstbewustsein hattest, warst du froh überhaupt eine Partnerin zu haben. Du bist offensichtlich in deiner Ehe einen Kompromis eingegangen, so alla besser die wie keine. ?
Hat die Liebe zu deinen Kindern dir nicht geholfen, das Desaster besser zu ertragen?
Nun, dass du dich in eine 19 jährige verliebt hast, hat dir geholfen , die gescheiterte Ehe besser zu tolerien. Du schwebtest auf Wolke 7 mit der 19 jhr. , auch wenn dein Verstand dir sagte, dieses Glück ist nicht für die Ewigkeit. Seh es einfach als positives Nach der Ehe Erlebnis, und sei froh, dass das Mädl sich von dir trennte, bevor du dich noch mehr an sie gewöhnt hättest. Um nicht das Gefühl zu haben so allein zu sein, könntest du auch mit deinen Kindern etwas unternehmen.nur mach jetzt nicht den Fehler , auf biegen und brechen eine neue Frau hervorzustampfen. Dann macht du vielleicht wieder einen Kompromiss. Geh lieber mit offenen Augen durch die Welt und verlieb dich richtig. Das kann beim Bäcker , an der Tankstelle genauso wie in einem Datingportal sein. Du hast jetzt auch den Vorteil , es wird Sommer, die Mädls gehen raus, ins Freibad, an den See....oder wie du meintest in einen Biergarten. Du hast sehr ehrlich deine Geschichte erzählt, für mich waren es auch nicht zuviele Themen, du gabst einfach eine kurze Inhaltsangabe aus deinem bisherigen Leben. Freut dich wenigstens dein Beruf? Und glaub mir, manche beneiden dich vielleicht, weil du keine Partnerin an der Backe hast. Du kannst jetzt mit allen losflirten , enge dabei aber keine Frau ein und klammere nicht. Vielleicht meldest du dich auch in einem Fitnessstudio an, da huschen ebenfalls Singlefrauen rum. Aber wenn du dafür kein Geld hast, tut auch joggen als Ausgleich dem Körper gut und man kommt auch in den Parks gut mit weibl. Joggerinen ins Gespräch.
Vor dem abends alleine nach Hause kommen brauchst du dich nun auch nicht mehr zu fürchten, du hast ja jetzt ein Forum gefunden, da ist immer jemand . online good night wünscht Stehaufgirl.

28.04.2018 00:15 • x 1 #14


C
Zitat von Stehaufgirl:
Hallo Coloneltw Ich glaube , wie auch schon vorherige Schreiber, dass deine größte Angst das Alleinsein ist.

Ja ich denke auch, dass dies meine größte Angst ist. Ich war vor meiner Frau 3.5 Jahre lang Single und das davor war eher kurz (max. 3 Monate) und nicht viele. ich habe mir ein Hörbuch zum Thema Selbstbewusstsein besorgt, was meine Ehe gut beschrieben hat. Dadurch, dass ich mich selbst nicht liebe und mich selbst nicht anerkenne suche ich Anerkennung von außen. Meine Frau hat mir das gegeben. Dadurch, dass sie geistig, finanziell und ich glaube in allen Bereichen (mit Ausnahme des Aussehens) weit unter mir Stand, hat sie immer zu mir aufgeblickt. Um diese Anerkennung weiterhin zu bekommen habe ich alles getan, bis zur Selbstaufgabe. Und das ist so ziemlich genau das was passiert ist. Das bisschen Individualität, was ich hatte, habe ich ihr zuliebe aufgebenen.
Nach dem Hörbuch bin ich nicht beziehungsfähig so lange ich mich selbst nicht liebe, da ich immer wieder jede Patnerin akzeptieren würde nur um Anerkenung zu bekommen.
Schön wenn man sich selbst analysieren und auseinander nehmen kann. Nur hilft mir diese Erkenntnis wenig.

Zitat von Stehaufgirl:
Um nicht das Gefühl zu haben so allein zu sein, könntest du auch mit deinen Kindern etwas unternehmen.nur mach jetzt nicht den Fehler , auf biegen und brechen eine neue Frau hervorzustampfen. Dann macht du vielleicht wieder einen Kompromiss.

Ja diese Gefahr sehe ich auch. Ich habe nur unglaubeliche Angst, dass ich wieder so lange allein bin. Ich weiß, dass ich damals so fertig war, dass ich durchaus Gedanken hatte, die nicht gut waren, die permanente Lösungen versprachen für ein temporäres Problem.
Davon ich jetzt weit entfernt, aber wer weiß was in 3 Jahren ist.
Derzeit werde ich von allen Seiten mit Mist beschmissen.
- erst erfuhr ich, dass sie einen neuen Freund hat und warm gwechselt ist
- dann schläft der Typ in unserem Ehebett
- am Ende - und dabei muss ich heute sogar lachen - hat er mir auf dem BDay meines Sohnes in MEINER Wohnung einen Kaffee angeboten
- Dazu kamen diese Versuche mir die Kinder wegzunehmen (von ihrer Anwältin)
- ich lebte in einem 1Zi Wohnklo und wusste nicht weiter
- ich gewinne die Verfahren, sie zieht um und ich wieder zurück. ich dachte wirklich jetzt geht es langsam bergauf, ihre Anwältin wurde gefeuert, der neue versuchte meine Anwältin zu überzeugen die Wogen zu glätten, da er selbst keine Worte für ihre Taten fand
- Und kaum empfinde ich mal etwas Hoffnung, verklagt mich das Jobcenter und will noch mehr Geld von mir. Wieder Angst und Schrecken. Dann sehe ich welche Falschinformationen von der alten Anwältin an das Jobcenter zugestellt worden. Ja man kann alles aufklären aber der Druck ist enorm.
- Im Januar endlich das Verfahren, die 1.5h fühlten sich an wie 16h am Stück arbeiten
- nun dachte ich super - das waren die Altlasten jetzt kann es bergauf gehen und noch bevor ich das Urteil in den Händen halte kommt der neue Anwalt und will Zugewinn.
- Wieder die Sorge ob meine Wohnung, mein Zuhause, mein sozialer Eckpfeiler das überleben wird
und da kam sie. Sie gab mir den Anker, die Geborgenheit. Ich habe mir immer die Frage gestellt, ob ich meine Frau jemals geliebt habe oder was Liebe ist. Durch das Hörbuch wurde mir auch klar, dass meine Vorahnungen, dass es keine richtige Liebe ist, vieleicht wahr waren. Denn die Gefühle für die Kleine waren um längen größer.

Jetzt am Wochenende habe ich wieder geweint. Wir kennen uns seit Ende Januar, sind also max. 8 Wochen zusammen gewesen - wobei es ja nie als Beziehung gedacht war und ich leide jetzt schon seit 4 Wochen

Ich halte die Kontaktsperre ein, auch wenn es schwer fällt, ich treibe Sport, lasse mich nicht gehen, verändere mein Äußeres, rede viel darüber - sogar hier, ich koche mir sogar was, mache mir frühs Bananenmilch, veruche mit Ginseng, Johanneskraut, Baldrian und nun noch Zink chemisch beizukommen. Denn meine Angstzustände, die Elanlosigkeit, Antriebslosigkeit habe ich schon weit aus länger und könnte auch andere Ursachen haben.
Bei meiner cheidung kann ich nichts mehr tun. Ich habe mich seit dem Tag der Trennung auf das Zugewinnverfahren vorbereitet. Über ein Jahr liefen die Überlegungen und Vorbereitungen. Viel länger als jeder Anwalt sich damit beschäftigen würde. Mein Kopf ist voll dabei. Ich habe noch recht häufig Differenzen mit meiner Ex Frau über diverse Themen, aber jede Whatsapp schreibe ich so, dass sie sie ihren Anwalt zeigen kann - ich lasse meine Gefühle, die manchmal doch aus Wut bestehen, aus der Kommunikation komplett raus und bin ihr gegenüber rein Taktisch und Strategisch unterwegs.
Und bei all den rationalen Dingen fällt es mir unglaublich schwer den Gedanken an ein Mädel zu unterdrücken, dass ich erst seit 3 Monaten kenne.
Mein Kopf ist derart zu, voll mit Informationen und Sachen an die ich denken muss.
Jetzt muss ich zu meiner Ex und helfen ihre Rentenkontenklärung auszufüllen. Warum amche ich das? Weil ich sonst nicht geschieden werde.
Ich bekam einen Brief meiner Anwältin mit der Antwort einer meiner priv. Rentensicherungen. Sie soll aus dem Vertrag mehr als 10.000 Euro erhalten. Ich erschrak. über 10.000 Euro. Und ich habe noch eine 2. priv. rentenversicherung und on Top kommt noch die gesetzliche Rente.
In Summe wird mich das ganze wohl 40.000 Euro an Rentenpunkten kosten. Das ist viel Geld, dafür dass ich die Nachtschichten mit den Kids hatte, ihnen die Flasche gab, oftmals zu Hause blieb, wenn sie krank waren und sie sich weigerte sich einen Job zu suchen.
Eigentlich sollte der Rentenausgleich da sein um ihre Natural erbrachten Arbiten auszugleichen. Nur wer gleicht meine aus?
Aber selbst das ist mir egal. Ich glaube der Versorgungsausgleich ist das einzige was hier in D richtig geregelt ist.
Ich habe derart viel um die Ohren und trotzdem gilt fast jeder 2. Gedanke meinem Verlust einer 19 Jährigen, mit der ich nichtmal zusammen war. Und nicht alles war schön in der Zeit.

Mir gehen langsam die Optionen aus, was ich noch tun kann.
Und die Hoffnung, dass es Licht am Horizont gibt. Ich befürchte es wird nochmal schlimmer bevor es besser wird und ich weiß nicht, ob ich noch mehr ertragen kann. ich weiß nicht, was passiert, wenn ich meine Wohnung verliere und ich alles aufgeben muss. Es gibt dafür keinen Plan B. Klar verkaufen und neue Wohnung mieten, umziehen...aber psychisch gibt es für mich keinen Plan B. Ein Umzug? Weg von meinen Freunden und Bekannten? Hin zu einem Ort wo ich wieder allein bin? Noch mehr allein als jetzt?

Ich weiß einfach nicht, wann ich verloren habe. Ich bin Schachspieler und spiele niemals bis zum Matt. Wenn ich im Nachteil bin und keinen Plan mehr habe gebe ich auf. Ich kämpfe nicht bis zum letzten mann oder bis zur letzten Patrone und opfere alles für einen aussichtlosen Kampf.
Beim Schach weiß ich, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist. Aber im realen Leben?
Bisher sind es Ängste, Ängste bis ins Mark.
Und mein Anker ist weg, der Sturm nimmt kein Ende, ich habe keinen Kompass und das Schiff droht zu kentern.

30.04.2018 12:29 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag