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Ich will leiden und kann es nicht

E
Zitat von T4U:
Aber vielleicht suchen sie Dich. Weil du nicht der klassische Mann bist, sondern mehr der zarte Geist



Du sagst, dass Dir das fühlen schwer fällt aber, entschuldige wenn das hart klingt, Du machst für eine drei-monatige Geschichte ein sehr großes emotionales Fass auf.

Zitat von Tukan:
Das ist wie beim trockenen Alk.: Wenn man einmal jahrelang Depressionen hatte, dann verändert das einen für immer. Man wird immer auf sich achten müssen. Ich denke, dass mich die Situation mit ihr in eine frühere Zeit versetzt, wo ich mich innerlich gefangen gefühlt habe.

Ich weiß, Ich trage meinen BurnOut immer mit mir rum. Ich weiß wie es sich anfühlt nichts zu fühlen und doch ein emotionaler Mensch zu sein.

zum Hund: Unsere Katze ist anfang des Jahres gestorben. Sie begleitete uns 14 jahre lang und meine Kids wuchsen mit ihr auf. Ich dachte, wir würden hier alle lange leiden und weinen. Aber da wir alle wussten,was bald geschehen wird und wir sie auf ihrem letzten Weg begleiten durften,sind wir überraschenderweise jeder für sich, gut damit zurecht gekommen. Darum auch hier: zwing Dich nicht etwas zu fühlen, was Du nicht fühlen musst. Du verdrängst nichts, nur weil Du glaubst nicht richtig leiden zu können.
Dein Kopf darf auch mal die Ruhe genießen. Auch wenn etwas endet. Beziehungen jeglicher Art, müssen nicht immer in Trauer enden.


Zitat von Tukan:
Bei dem kommt natürlich hinzu, dass meine letzte Beziehung so ähnlich war. Und das waren, das muss ich leider so sagen, drei Jahre, in denen ich ihre Depressionen, Verstimmungen und Eifersuchtsattacken aushalten musste. Ich war quasi co-abhängig. Mich hat das zum Ende hin sehr erschöpft. Sie wollte an der Beziehung festhalten, ich wollte es, aber ich konnte einfach nicht mehr und habe es schließlich beendet.

Und dann wundert es dich, dass Du so reagierst wie Du es gerade tust? Du schützt dich. Das darfst Du weiterhin tun.
Du wusstest von Anfang an um ihre Probleme und hast keinen Bogen drum gemacht. Warum? Warum hast Du dir eine Frau ausgesucht, die emotionale Probleme hat?Und sich zurück zieht?

So, ich muss wieder arbeiten. Hab einen schönen Tag und entspann Dich ruhig ein wenig.

02.09.2020 08:48 • x 1 #46


A
Zitat von Mira_:
Du wusstest von Anfang an um ihre Probleme und hast keinen Bogen drum gemacht. Warum?

Das solltest du hinterfragen, lieber Tukan.
Warum machst du keinen Bogen um Frauen mit Problemen?

02.09.2020 08:54 • x 2 #47


A


Ich will leiden und kann es nicht

x 3


A
Tukan, hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass es eine Belastung sein könnte, auf Schritt und Tritt von Mitgefühl begleitet zu werden, vor allem von einem Mann, den man lieber als Partner sehen möchte.
Und wenn das Mitgefühl dann vllt. noch in Mitleid umschlägt und dazu noch herablassende Züge annimmt, wird es unerfreulich. (ich möchte dir hier nichts unterstellen)
Aber gefühlsduseliges Mitleid und aufdringliche Hilfsbereitschaft können irgendwann unangenehm werden, vor allem - wenn man selber das Gefühl hat mit seinen Einschränkungen ganz gut umgehen zu können.

Mitleid - einen Menschen in vorgefertigte Maßstäbe einzustufen, sein Leben als weniger grandios und lebenswert im Vergleich zu anderen Menschen abzustempeln - kann als entwürdigend empfunden werden.

Taktlos betuliches Mitleid hat etwas Ehrenrühriges, lieber Tukan....es respektiert das Anderssein des anderen nicht.
Vor allem - wenn der andere nicht um Hilfe gebeten hat.

Wie schon geschrieben - ich möchte dir nichts unterstellen, aber damit, dass du mit Rückzug auf ihren Rückzug reagierst, zeigst du ihr, dass du dich beleidigt fühlst, weil sie dein Entgegenkommen nicht zu würdigen weiß.
Du zeigst ihr, dass du sie nicht verstehst, dass dir nicht klar ist, wie sehr du sie mit deinem Verhalten entwürdigst.

Hilfe, wenn man sie geben will, muss gut überlegt sein....sie kann schnell als Überheblichkeit empfunden werden.

02.09.2020 09:09 • x 1 #48


Tukan
Ich weiß, was Du meinst Angi2, aber ich sehe das ein bisschen anders. Ich finde es nicht entwürdigend, wenn ich sage, dass ich mich zurückziehen werde, wenn sie sich derart zurückzieht. Ich würde auch nie sagen, dass ihr Leben weniger grandios oder lebenswert sei. Aber ich stoße als Mensch an eine Grenze, ganz unabhängig davon, was der Grund für ihre Depressionen ist, wenn der Mensch, mit dem ich eigentlich zusammensein möchte, von niemandem Hilfe annehmen wird (was auch einschließt, sich nicht selbst Hilfe zu suchen) und nichts tun wird, um etwas an seiner Situation zu ändern, außer, sich zu isolieren und wochen- oder gar monatelang zu warten darauf, dass es aufhört, nur, damit es vier Wochen später wieder anfängt. Die Umwelt eines Depressiven leidet nun einmal mit und wie ich nun weiß, besteht dieses Problem bei ihr schon seit Jahren. Wären wir seit 7 Jahren zusammen und sie bekäme plötzlich Depressionen, dann stimme ich Dir zu: Dann sollte ich mir lieber selbst Hilfe suchen, um damit klarzukommen, anstatt sie quasi vor die Wahl zu stellen. Aber nach drei Monaten ist das etwas anderes und das würde ich nicht als entwürdigend oder respektlos empfinden. Objektiv betrachtet müsste man eher sagen, dass sie es als Chance sehen könnte, denn ganz unabhängig von mir besteht ja nun einmal das Problem, dass man nur schwierig eine Beziehung führen kann, wenn man derartige Probleme hat. Es ist vor allem in ihrem eigenen Interesse, sich Hilfe zu suchen - das muss sie nicht meinetwegen.

02.09.2020 09:54 • x 1 #49


A
Nun weiß ich, was du meinst, lieber Tukan aber -

wenn man Probleme hat, wenn man um die Probleme weiß, möchte man doch nicht bemitleidet werden. Vor allem von einem Menschen nicht, für den man ein gleichwertiger Partner sein möchte. Es fühlt sich - wie ich schon schrieb - nicht gut an...es kommt eben leicht überheblich rüber.
Und - wenn man sich dann zurückzieht, weil man sich nicht als gleichwertiger Partner angenommen fühlt, und der andere reagiert ebenfalls mit Rückzug, ist man im Prinzip froh. Man weiß dann, dass dieser Mensch nicht der richtige Partner ist/war. Man weiß dann, das man bei diesem Menschen kein Verständnis findet.

Auch, dass du anmerkst, dass sie sich Hilfe holen sollte....klingt wieder einmal sehr überheblich. Ich würde von so einem Mann keine Hilfe annehmen wollen.

Lieber Tukan, wenn du dich um einen Menschen bemühst, der anders ist als andere, aus welchem Grund auch immer...solltest du diesen Menschen nicht auffordern sich Hilfe zu holen, du gibst damit das Signal, dass du diesen Menschen in seinem Anderssein nicht akzeptierst/respektierst. Vor allem solltest du dein Wohlwollen nicht davon abhängig machen, dass dieser Mensch sich (durch Hilfe) ändert.

Einen Menschen liebt man, wie er ist, man nimmt sich seiner nicht an, um ihn zu verändern.

Zitat von Tukan:
Es ist vor allem in ihrem eigenen Interesse, sich Hilfe zu suchen - das muss sie nicht meinetwegen.

Das schreibst du, gleichzeitig erwartest du dir - durch Hilfe - eine Änderung und das nicht nur zu ihrem Vorteil, sonst würdest du dich nicht zurückziehen.
Du ziehst dich zurück, weil du ihr Verhalten aus Eigennutz nicht akzeptierst... du machst es deutlich kenntlich.

Du sagst ihr damit, ändere dich, wenn du mich haben willst.

Stell dir einfach vor, sie säße in einem Rollstuhl, und du würdest ihr Anderssein nicht akzeptieren....würdest du sie dann auch auffordern sich Hilfe zu holen, damit sie zu ihrem eigenen Nutzen wieder ihre Beine benutzen kann?
Wirft bei mir die Frage auf, warum interessiert man sich für so einen Menschen?

02.09.2020 11:13 • x 1 #50


A
Zitat von Tukan:
Objektiv betrachtet müsste man eher sagen, dass sie es als Chance sehen könnte, denn ganz unabhängig von mir besteht ja nun einmal das Problem, dass man nur schwierig eine Beziehung führen kann, wenn man derartige Probleme hat.

Auch mit dieser Aussage zeigst du deutlich, dass für dich ein Anderssein nur eine Frage des Willens des Menschen ist, der anders ist. Er muss sich nur Hilfe holen, ändern, dann gehört er zur Gemeinschaft dazu.
Das eben ist entwürdigend und erniedrigend...du grenzt diesen Menschen aus.

Von diesem Menschen, den du derart abwertest, erwartest du dann noch Entgegenkommen... Liebe....Dank, dass du so besorgt bist.

02.09.2020 11:30 • #51


Tukan
Angi2: Sie hatte sich bereits zu einem Zeitpunkt zurückgezogen, wo alles in Ordnung war und zwar von allen Menschen in ihrer Umgebung. Sie sagte mir auch, dass ihre beste Freundin sich große Sorgen machte und diese sich kränkte, weil sie dachte, sie wolle die Freundschaft beenden. Der Grund für den Rückzug ist nicht, dass ich mich zurückgezogen habe. Was natürlich sein kann ist, dass mein Rückzug ihren Rückzug in gewisser Hinsicht bestärkt, das gebe ich zu, aber das ist nicht die Ursache des eigentlichen Problems.

Aber wie kommst Du darauf, ich würde ihr ein Gefühl des Bemitleidens geben? Ich habe es auch nie so ihr gegenüber formuliert, also ihr nie wörtlich gesagt, sie solle (endlich) sich Hilfe suchen. Diese Formulierung wäre natürlich respektlos.

Zitat von Angi2:
Einen Menschen liebt man, wie er ist, man nimmt sich seiner nicht an, um ihn zu verändern.
[...]
Stell dir einfach vor, sie säße in einem Rollstuhl, und du würdest ihr Anderssein nicht akzeptieren....

Das sehe ich elementar anders, weil ich selbst jahrelang an Depressionen gelitten habe und wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man nicht man selbst ist, wenn man Depressionen hat. Das, über all die Jahre, war nicht ich. Echte Depressionen sind wie tot zu sein. Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass man Depressionen nicht als gottgegeben hinnehmen muss. Sie gehören nicht zu einem Menschen, das einzige, was zu einem Menschen gehört und bleibt, sind die Spuren, die sie hinterlassen. Man kann viel machen, nur ist es so schwer, damit zu beginnen. Das heißt nicht, dass man eine Therapie beginnt und dann ist die Sache erledigt. Es gibt Menschen, und das finde ich sehr schlimm, die werden ihr ganzes Leben lang an Depressionen leiden, nichts wird helfen. Aber es ist schlicht falsch, nicht einmal zu versuchen, etwas zu tun und das einfach als menschliche Eigenschaft hinzunehmen, die es nicht ist. Ich bin davon überzeugt, dass sie gar nichts davon hat, wenn ich das einfach so hinnehme. Erst recht nicht, wenn ich selbst so darunter leide - hier kommt der Selbstschutz zum Zug. Es ist also nur ehrlich.

Ich sehe das vielleicht zu rational und das könnte womöglich in der Tat herzlos rüberkommen. Das stimmt. Aber ich finde, dass man es eben auch sehr leicht zu irrational sehen kann. Das ist ein schmaler Grad zwischen liebevoll sein und etwas zu tun, was wirklich sinnvoll ist. Ich kenne sie eher als rationale - nicht aber gefühlskalte - Person, was ich auch bin.

(Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht angegriffen wenn ich gegenargumentiere. Ich finde das natürlich gut, wenn Du Deine Sicht äußerst )

02.09.2020 11:43 • x 1 #52


A
Zitat von Tukan:
(Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht angegriffen wenn ich gegenargumentiere. Ich finde das natürlich gut, wenn Du Deine Sicht äußerst

Nein, ganz und gar nicht....ich freue mich immer, wenn jemand gegenarbumentiert, es erweitert meinen Horizont.

Und ja, was du schreibst, klingt alles sehr logisch, nur.....manchem kann man mit Logik nicht so wirklich beikommen. Vor allem der Seele nicht.
Sie geht oft eigene Wege, verschließt sich logischen Argumenten.
Manchmal kommt es auch zu Verlusten, die nicht ersetzt werden können....mit diesen Verlusten muss man dann lernen zu leben...man sieht diese Verluste aber nicht, wie z.b. ein fehlendes Bein...es macht sich im täglichen Verhalten aber bemerkbar und da braucht es Menschen, die akzeptiere/respektieren und nicht ausgrenzen..und immer wieder (abwertend oder betont wohlwollend)darauf hinweisen, dass man Hilfe braucht.

Es ist schwer genug, mit den Wunden, die das Leben schlägt, umzugehen, da braucht es nicht die Überheblichkeit einiger Menschen, die glauben zur Norm zu zählen.

02.09.2020 12:01 • #53


Tukan
Wir hatten übrigens vorhin ein aufschlussreiches, längeres, konstruktives Gespräch

02.09.2020 12:16 • #54


A
Zitat von Tukan:
Wir hatten übrigens vorhin ein aufschlussreiches, längeres, konstruktives Gespräch

Deine Ex und du?
Hat sie sich bei dir gemeldet?
Was ist dabei herausgekommen? (ich bin neugierig )

02.09.2020 12:44 • #55


Tukan
Zitat von Angi2:
Deine Ex und du?
Hat sie sich bei dir gemeldet?

Wenn Du meine Ex meinst, um Gottes Willen, nein

Meine Freundin meine ich. Ich/wir hatten ja nicht (noch nie) Schluss gemacht. Ja, sie hat sich bei mir gemeldet - so, wie ich sie kenne Rational, aber sehr respektvoll, gefühlvoll, offen. Nicht panisch. Gott sei Dank hat sie also nichts in irgendeiner Form als herablassend, bemitleidenswert o. Ä. aufgefasst.

Ich muss das selbst noch alles rekapitulieren. Aber wir haben, denke ich, eingesehen, dass wir beide an uns arbeiten müssen Das gilt vor allem auch für mich, weil ich ihr eine Stütze sein möchte. Ich erkenne die Situation mehr an. Mein Rückzug die letzten Tage aus Eigenschutz hat durchaus Positives in mir bewirkt. Sie hatte auch das Thema Therapie bzw. Medikamente angesprochen, weil sie schon seit Jahren unter Depressionen leidet. Ich persönlich halte Medikamente für kritisch (z. B. wenn sie ohne begleitende Therapie verschrieben werden) und meinte, dass vermutlich Gespräche mit einem Experten bzw. einer neutralen, außenstehenden Person schon sehr gut tun könnten, aber dass das natürlich auch ein Spezialist beurteilen muss. Wir haben auch viel Smalltalk gehalten.

Sie ist, wenn sie da ist, einfach ein so respektvoller Mensch und das ohne, verschlossen oder zurückhaltend zu sein. Wir haben noch nie ein böses Wort gewechselt, obwohl wir über so viel reden (sogar Politik!). Diese Konstellation beeindruckt mich schon sehr. Auch wenn ich weiß, dass vermutlich nun wieder etwas Funkstille herrschen wird, gehe ich gestärkt daraus hervor. Dann muss ich eben arbeiten (Arbeit habe ich ohnehin genug) und meinen Hobbys nachgehen und freue mich, wenn sie wieder da ist. Sie hat mir das bestärkende Gefühl gegeben, dass ihr das schon wichtig ist (wichtiger als ich dachte) und ich möchte auch an mir arbeiten, um ihr wie gesagt eine Stütze sein zu können.

02.09.2020 13:06 • #56


A
Zitat von Tukan:
Meine Freundin meine ich.

Jetzt habe ich ein wenig den Überblick verloren....wer ist deine Ex..und wer ist deine Freundin?

Wer ist die Frau, die sich im Moment nach 3 Monaten von dir zurückgezogen hat? Ist das deine Ex oder deine Freundin?

02.09.2020 13:18 • #57


Tukan
Zitat von Angi2:
Jetzt habe ich ein wenig den Überblick verloren....wer ist deine Ex..und wer ist deine Freundin?

Wer ist die Frau, die sich im Moment nach 3 Monaten von dir zurückgezogen hat? Ist das deine Ex oder deine Freundin?

Das ist meine Freundin. Meine Ex, mit der ist es seit zwei Jahren vorbei, aber sie hat mich - aus heiterem Himmel - vor ein paar Tagen per SMS angeschrieben, ich habe aber nicht geantwortet.

02.09.2020 13:22 • #58


A
Also hat deine Freundin sich wieder bei dir gemeldet, und ihr hattet ein gutes Gespräch.

Das ist doch schön!

02.09.2020 13:34 • x 1 #59


Tukan
Das ist es

02.09.2020 13:36 • #60


A


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