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Ich will nur noch weg aber der Mut fehlt!

H
Ich habs wirklich versucht! Unsere Ehe läuft schon lange schlecht. Wir sind über 20 Jahre verheiratet aber so richtig glücklich war ich nie, es war eher die Sicherheit, die ich in meiner Ehe gesucht und zeitweise auch gefunden habe. Lange habe ich geglaubt das mir das reichen wird und reichen muss. Jetzt aber bin ich nur noch genervt von ihm. Eigentlich ist nichts schlimmes passiert aber ich sehe ihn am liebsten von hinten. Ich mag seinen Geruch nicht mehr. Seit er über 50 ist müffelt er ständig nach Schweiß. Ich hab ihn schon öfter darauf hingewiesen und ihn manchmal sogar ziemlich ruppig gebeten sich zu waschen und umzuziehen. Der S. läuft überhaupt nicht mehr. Erst wollte ich nicht, jetzt will er auch nicht mehr. Wir haben uns aufgegeben und unsere Ehe ist für uns beide ein Gefängnis. Er hängt emotional wohl noch an mir, sonst hätte er sich das alles schon längst nicht mehr gefallen lassen. Ich dagegen habe mich von ihm gelöst. Ich fühle mich hier nur noch wie lebendig begraben. Wir haben keine Freunde. Wir gehen kaum noch raus außer zur Arbeit. Gestern sagte er, wenn der Corona-Virus kommt, will er noch nichtmal mehr ab und zu ins Kino. Ich glaube ihm das sofort. Er will sich hier mit mir wirklich nur noch einigeln. Es ist schrecklich. Ich will hier weg. Aber mir fehlt der Mut. Wie habt ihr die Trennung geschafft? Was hat den Ausschlag gegeben? Wie war eure erste Zeit alleine? Wer macht mir Mut? Danke!

25.02.2020 14:04 • #1


bekloppt
Hast du denn so wirklich gar niemanden, der dich unterstützen könnte? Der dir die Angst vor dem Alleinsein nehmen könnte? Alte Freundschaften reaktivieren?

Zu Hause hast du einen stinkenden Miesmuffel, in Zukunft eine Wohnung, in der es gut riecht und vielleicht auch irgendwann einen Mann, zu dem du gerne nach Hause kommst. Das musst du dir unbedingt immer wieder vor Augen führen.

25.02.2020 14:19 • #2


A


Ich will nur noch weg aber der Mut fehlt!

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H
Nein, leider hab ich keinen mehr, der mich auffangen könnte. Meine Eltern sind tot mein Verhältnis zu meiner Schwester sehr schlecht. Freunde? Ja, eine Freundin, die hat aber selbst Probleme. Die wird nicht für mich da sein. Und eine Wohnung, ja ein kleines Wohnklo werde ich mir leisten können. Kann sein das es da gut riecht, wenn ich nicht gerade abgezockt werde und in eine Schimmelbude gerate. Aber einen neuen Mann? Nein Danke! Erstmal habe ich mit mir genug zu tun. Außerdem bin ich in der schwierigen Altersgruppe ü 50. Gleichaltrige Männer suchen was jüngeres oder haben selbst genug Probleme. Da würde ich nicht drauf bauen. Aber immerhin wäre ich alleine und hätte Ruhe.

25.02.2020 14:24 • #3


Michael1266
Ich dachte mit 44 auch mein Leben sei vorbei, aber es kam anders.

In der Zeit, in der du im müffelnden Zuhause darüber sinierst, was du alles nicht mehr hast, könntest du auch nach deinem neuen Zuhause suchen. Alleinsein ist anfangs schwierig, aber der Mensch gewöhnt sich an alles, insbesondere, wenn er einen Ausblick auf eine positivere Zukunft hat.

Kommt natürlich auch drauf an wo du wohnst, und welchen Standard du weiterhin haben willst. Ich musste mich verkleinern, legte aber Wert auf ein KiZi, wenn die Zwergin zu Besuch kommt. Mittlerweile wohne ich immer noch alleine, bin es aber nicht mehr.

Konfuzius sagt: auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

25.02.2020 14:32 • x 6 #4


bekloppt
Du bist sehr negativ eingestellt. So geht das dann aber auch nicht gut mit dem neuen Leben. Dem musst du schon positiv gegenüber stehen. Das kleine Wohnklo ist deine persönliche Einzimmeroase und auch bei den Ü50ern gibt es mit Sicherheit nette Männer.

Du gehst arbeiten. Gibt es da keine nette Kollegin, mit der du dir auch Aktivitäten nach Feierabend vorstellen könntest? Einen Kinoabend? Oder mal etwas aktives, wie eine Artnight? Dabei muss man ein Bild nachmachen. Macht irrsinnig Spaß und du hast gleich Deko für deine Wohnung
Zieh dich aus diesem Miesmuffeltran. Du bist noch so jung und hast gut und gerne noch 30 Jahre, dein Leben so zu leben wie es dir gefällt.

25.02.2020 14:32 • #5


B
Zitat von Hyazinthe:
Aber immerhin wäre ich alleine und hätte Ruhe.

Alleine bist du ja jetzt auch schon, ausser das deine Duftkerze fehlt würde sich ja nichts ändern.
Die Trennung ist deine Chance dir ein neues Leben aufzubauen.
Versuche Kontakte über Hobby´s aufzubauen, besuche Kurse an der Volkshochschule, mache Sport, Gymnastik, male, singe, irgendetwas, was dich unter die Leute bringt und dir Spass macht.
Es gibt viele Möglichkeiten sein Leben zu bereichern und neue Leutchen kennenzulernen.
Sich allein zu zweit zu fühlen ist schlimmer als wirklich allein zu leben, das macht dich frei.
Traue dich, du hast besseres verdient als vor dich hinzuvegetieren.

Ich bin ü50 und fühle mich seit meiner Scheidung wunderbar, geniesse meine Freiheiten und bin z.Z. noch bewusst Single und mir fehlt es an nichts.

Alles Gute !

25.02.2020 14:39 • x 1 #6


H
Ich hab immer gedacht das wird schon wieder. Ich dachte ich könnte ihn mitziehen und unser beider leben verbessern. Aber es wird schlimmer. Ich hab auch kaum noch Kraft dazu. Er zieht alle Energie aus mir raus. Wenn er zu Hause ist, hängt er mir ständig am Rockzipfel. Er will mit mir Gesellschaftsspiele spielen und freut sich über jeden Brotkrümel Aufmerksamkeit. Er ist sehr bedürftig ansonsten hätte er mich doch schon längst raus geschmissen. Ich bin wirklich eine Hexe inzwischen und so wollte ich nie sein. Wir öden uns an aber schaffen auch keine Trennung. Wie soll das denn enden? ja ich bin total negativ denn so gehen wir beide zugrunde. Einmal wär ich auch schon fast raus gewesen aber bin blöderweise zurück gegangen. Damals lebte unser Kind noch zu Hause. Sie ist aber inzwischen auch raus. Gott sei Dank! Sie bekommt das alles nur am Rande mit. Sie hält voll zu ihrem Vater, den sie sehr liebt. Ich bin für sie nur noch die nervtötende Mutter. Auch unser Verhältnis hat inzwischen sehr unter den Spannungen zu Hause gelitten. Ich bin echt so unglücklich über mich selbst. ICh dachte immer ich wär stark aber ich bin inzwischen ein Häuflein Elend.

25.02.2020 14:40 • #7


I
Ich glaub man könnte bald eine extra Rubrik aufmachen, über müffelnde , träge , an Rockzipfel hängende Ehemänner. Und Frauen die sich trotzdem nicht trennen.
Obwohl sie es locker könnten, da keine Liebe mehr, und auch keine Kinder mehr im Haus sind.
Es könnte so einfach sein.

25.02.2020 14:49 • #8


H
Gerade hat er mir geschrieben das er heute länger arbeiten muss. Das heißt er wird ausnahmsweise mal erst nach 4 zu Hause sein. Das ist schon ein Lichtblick für mich denn ansonsten ist er immer um kurz nach 3 hier. Ich arbeite halbtags würde aber gerne mehr arbeiten. das ist leider bei uns sehr schwierig. ich müsste einen Zweitjob annehmen aber das würde ich schon schaffen. nur erstmal weg. gestern war Karneval und alle haben gefeiert nur wir nicht. wir waren zu hause und ich habe mich auf die Couch verkrochen. Habe Kopfschmerzen vorgegeben, damit er mich in Ruhe lässt. Trotzdem war er die ganze zeit bei mir und hat sich neben mich aufs Sofa gelegt. ey, ich schaff das nicht mehr. er ist eine solche klette. Am Wochenende sind wir meist bei seiner mutter. die ist 85 und noch sehr fit. aber natürlich lässt sie auch schon nach. letzten Sonntag war meine Schwägerin auch da. Die ist alleinlebend und hat tierische angst die mutti zu verlieren. die beiden haben sich in unserem Beisein angegifftet, weil meine schwiegermutter nicht spazieren wollte. Meine Schwägerin wollte sie zu einer Diät verdonnern und ihr ein Gesundheitstraining aufschwatzen. nebenbei haben wir karten gespielt weil mein mann das so wollte. für mich war es unerträglich. so sieht fast jedes freie Wochenende aus. oft muss ich aber zum Glück am Wochenende arbeiten. ich hasse diese freien Sonntage inzwischen. morgens muss ich mit ihm ein Brettspiel spielen und danach ab zur Schwiegermutter. bald geht er vielleicht in rente davor habe ich große angst. Dann wird alles noch unerträglicher. ich gehe hier ein! Hilfe!

25.02.2020 14:50 • x 1 #9


bekloppt
Es liegt an dir, etwas zu ändern. Solange du bleibst ist die Angst größer als der Leidensdruck

25.02.2020 14:52 • #10


H
ich darf hier nicht mehr weiter schreiben. hab angst das ein bekannter es lesen könnte. dann wird mir die Entscheidung abgenommen. ich kann mich an niemanden wenden. nichtmal an euch. bin weg. FL bitte Thema schließen. danke.

25.02.2020 14:54 • #11


I
Zitat von Hyazinthe:
ich darf hier nicht mehr weiter schreiben. hab angst das ein bekannter es lesen könnte. dann wird mir die Entscheidung abgenommen. ich kann mich an niemanden wenden. nichtmal an euch. bin weg. FL bitte Thema schließen. danke.


Ne, ich glaub du hast vor was anderes Angst und das hat 2 Buchstaben und das nennt sich FL.

25.02.2020 14:59 • x 2 #12


Michael1266
Zitat von Isely:

Ne, ich glaub du hast vor was anderes Angst und das hat 2 Buchstaben und das nennt sich FL.

Ich glaube ich bin zu naiv...

25.02.2020 15:03 • #13


H
Hallo Hyazinthe,
ich lese hier Deinen Leidensweg aber auch einen gemeinsamen Weg über 20 Jahre!
Das ist eine verdammt lange Zeit!
Das dir der Mut fehlt, den letzten Schritt zu gehen und Dich zu trennen, zeigt doch auch irgendwie, dass da noch was ist!?
Hast Du schon mal über eine Paarberatung nachgedacht? So als letzten Versuch?
Meiner Meinung nach, sollte nichts unversucht bleiben!?
Vielleicht bekommt er ja doch nochmal den A..... hoch und macht sich wieder begehrens- und liebenswert für Dich.

25.02.2020 15:19 • #14


H
Danke hm. Er ist ja eigentlich liebenswert. Das was wir jetzt sind haben wir uns ja gegenseitig angetan. Er wäre bestimmt mit einer anderen Frau glücklicher und würde auch wieder mehr Lebensfreude haben. Er hat aber genau so viel Angst wie ich. Vielleicht sogar noch mehr. Wir stecken beide fest. Vielleicht würde uns eine Trennung auf Zeit gut tun. Erstmal wieder jeder für sich zu sich selbst finden. Das wäre mein Wunsch. Früher war er lebensfroh. Ein discogänger am Wochenende und in den Ferien per interrail unterwegs. Mit mir will er beides nicht und ich nicht mit ihm. Wir tragen viel zu schwer an uns. Wir müssen dringend Ballast abwerfen.

25.02.2020 15:23 • #15


A


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