Idealisierung von Affärenfrauen / Männern?

Zitat von Knusperkatze:

Ich bin jedenfalls sehr stolz auf ihn und habe ihm das auch immer wieder gesagt.

ich gehe mal davon aus, dass er dir auch immer mal wieder sagt, dass du eine tolle Frau bist und er
stolz auf dich ist

Ich habe seit neun Monaten eine Affaire mit einem ehemaligen Arbeitskollegen. Er ist seit 15 Jahren mit seiner Frau zusammen, seit 7 Jahren verheiratet. Sie haben ein Kind von 7 Jahren. Er sagt, er liebt seine Frau und sie wird immer die Nummer eins für ihn bleiben. Aber er findet sie nicht mehr anziehend. Insbesondere seit der Geburt ihres Kindes. Den S., den sie im den letzten Jahren haben kann man wohl an einer Hand abzählen. Die fehlende Anziehungskraft war wohl auch immer Thema in früheren Beziehungen.

Aber sonst hat er mit ihr alles, was er braucht. Er genießt sein Leben.

Mich fand er wohl schon immer gut und sehr interessant. Irgendwann ist es halt passiert, obwohl auch ich immer sagte, dass ich niemals eine Affaire möchte.

S. verstehen wir uns blendend und ich glaube er genießt das Verbotene, den kleinen Kick zwischendurch. Es poliert sein Ego. Es ist toll für ihn zu wissen, dass es eine Frau gibt, die auf ihn steht und ihm das auch immer wieder zu verstehen gibt. Natürlich hat er auch immer wieder mal ein schlechtes Gewissen, aber er macht trotzdem weiter.

Ich mache mit, so lange es mir nicht schadet. Seine Familie und alles drum herum kenne ich nicht.

Im Grunde ist er ein instabiler Mensch, er ist schwach, feige und egoistisch. Nach außen ist es der nette, zuverlässige Kerl. Aber ich glaube, dass er seine Familie und sein Leben wirklich über alles liebt.

So ein Leben könnte ich ihm nicht bieten.

Mit so einem Mann möchte ich aber auch keine Beziehung haben.

Von daher denke ich, dass AP nicht idealisiert werden müssen. Sie stopfen immer nur irgendein Loch.

Ich dachte auch erst, es läge am S. Hab ihn gefragt, weil er sich nicht traute, mich während der Schwangerschaft anzurühren. Das war aber ein Problem, dass nur ER hatte.
Aber wenn es der fehlende S. während der Schwangerschaft war, wäre es mir gegenüber trotzdem etwas fies, denn das Baby wollten wir beide.

Jetzt ist das übrigens kein Thema mehr.

Zitat von Fanny_79:

Aber: ich befand mich in einem Zustand geistiger Umnachtung lässt mein Mann nicht als Ausrede gelten - 'Sarkasmus-aus'

Kann ich gut verstehen. Spaß beiseite... Es ist ein Punkt denn man als EF oder EM durchaus berücksichtigen muss. Ich habe viel darüber nachgedacht, erst recht nachdem seine Therapeuten, unser Hausarzt alle der Meinung waren so was kann passieren, das sollte/darf man nicht überbewerten aber mir hat es trotzdem sehr zugesetzt und so leicht wollte und konnte ich es ihm/uns nicht machen.
Es ist schwierig die Balance zu finden zwischen Aufarbeitung und der Angst ihn zu überfordern. Ich bewundere ihn wie er das jetzt alles aushält, zeigt es doch, wie wichtig ich, wir ihm sind. Und das sage ich ihm auch.

@Kurschaden

Zitat:

so was kann passieren, das sollte/darf man nicht überbewerten aber mir hat es trotzdem sehr zugesetzt und so leicht wollte und konnte ich es ihm/uns nicht machen.

Das kann ich mir vorstellen. Stimmt. Man sich auch nicht hinter einer Krankheit verstecken und die Schuld abwiegeln - obwohl das ja einfach wäre, wie gesagt .

Die Aussage, man darf sowas nicht überbewerten hab ich auch schon oft gehört. Ein Therapeut hat mal gesagt: Ach, man kann doch auch mal jemand anderen gern haben! Ich hab lang drüber nachgedacht, aber so einfach ist das hintenraus nicht.
Zumindest für mich nicht, der an Polyamorie zweifelt.

Zitat:

Es ist schwierig die Balance zu finden zwischen Aufarbeitung und der Angst ihn zu überfordern.

Meine Diagnose und Depression liegen nicht so weit auseinander, so kann ich aus meiner Sicht sagen: ich werde gern gefordert, lieber, als dass mich jemand mit Samthandschuhen anfasst, meistens .

Zitat von Montana23:

Von daher denke ich, dass AP nicht idealisiert werden müssen. Sie stopfen immer nur irgendein Loch.

@Fanny_79 : In der Situation habe ich aber ziemlich oft die Boxhandschuhe ausgepackt und nicht die Samthandschuhe....
Aber du hast Recht, heute sehe ich ein, dass ich ihn manchmal aus falscher Rücksichtnahme eher unterfordert oder manchmal sogar bevormundet habe. Das war schwer, mir das einzugestehen!

Die idealisierung von Äffärenfrau von mein Mann ging so weit, das er es nicht gesehen hat das diese Frau seine wirkliche wünsche gar nicht in geringsten erfüllen konnte und zwar in Allen Bereichen: Aussehen, Charakter,S.,Weissheit usw. Einfach alles. Sie war ihm aber wie ein Göttin, fehlerfrei in seinem Fantasiewelt. Es hätte prinzipiel jeder sein können in dem er nur sein Fantasie projizieren konnte. Sogar unsere Eheberaterin war sie für ihm. Er begründete es folgend, da sie immer wieder fragte, ob ich schon Bescheid weiss über sie. Er fasste es als mache sie sorgen um unsere Ehe? Das macht wirklich kein Sinn.Trotzdem sagte mein man das er die Äffäre nicht ganz realisierte als Fremdgehen. Sie war einfach Kollegin die er selten traf. Im wirklichkeit intensivierte das treffen von einmal bis zu dreimal in der Woche während S. Monaten.Getroffen haben sie sich bei einer Firmenexterne Weiterbildungskurs. Vor dem Kurs trafen sie sich in unserem Lieblingslokal und nach dem Kurs gingen sie nach ihr zu Hause und hatten Kaffee und S.. Später dann kam noch zusätzlichen Tagen abmachen. Liebe oder verliebtsein ist in meinen Augen hier die falsche Antwort. Verloren in eigene berauschende Illusion eher betreffend. Es ging ca. zwei Monaten bis er sich wieder zu normalen Zustand kam und die Äffäre überhaupt ein wenig realistisch sehen konnte. Vorher verteidigte er es wie schon vorher beschrieben als fehlerfreie Frau. Trotzdem verliess er die Äffärin auf meinem Wunsch sofort nach dem bekannt werden. Es ist eher Angst machend zu sehen jemand in solchen Zustand, total verwirrt.

Zitat von Knusperkatze:

Und mein Mann erzählte mir, dass er etwas in ihr gesehen habe, was eigentlich gar nicht da ist. Für sie sei sie die perfekte Frau gewesen.

Nach dieser Aussage wäre meine Ehe beendet gewesen, da hätte er mit der perfekten Frau gehen können.
Das mag ehrlich sein, aber so was bräuchte ich mir nicht geben.