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Irgendwie wieder auf die Beine kommen

Herzschmerz100
Ich glaube solche Augenöffner brauchen wir dann nochmal um die Illusion der Vergangenheit zu spüren .
Und ich habe auch das Gefühl, genau das fehlt mir zum Abschließen . So schmerzhaft es dann sein mag.

04.03.2019 22:21 • #31


EmmaPee
Hey AnnaLena,

es tut mir leid zu lesen, dass Dein Mann offenbar ein ganz übler Mensch ist

Zitat von AnnaLena49:
Ich hoffe, du kannst deinen Ex auch irgendwann so sehen. Lass ihn ziehen. Damit du ihn klar sehen kannst.


Nein, so werde ich ihn nie sehen. Denn ich kenne auch den Mann ohne die Borderline-Störung und der ist ein ganz toller Mensch. Ich weiß, dass er mich sehr geliebt hat und auch immer noch liebt. Aber es ist zu viel kaputt gegangen, seine Gefühle sind nicht mehr ausreichend. Dass er das mit seinem Betrügen verursacht hat, macht ihm schon genug zu schaffen.

Zitat von Herzschmerz100:
Ich glaube solche Augenöffner brauchen wir dann nochmal um die Illusion der Vergangenheit zu spüren .
Und ich habe auch das Gefühl, genau das fehlt mir zum Abschließen .


Dabei weiß man doch eigentlich, dass man gar nichts mehr, als das, was schon passiert ist, zum Abschließen braucht. Warum will man wider jeglicher Vernunft jemanden zurück, der einem immer wieder (ob nun absichtlich oder nicht) weh tut? Emotionale Abhängigkeit, ich weiß. Und das unbedingte Verlangen danach, diese Gefühle wie Schmerz und Trauer abstellen zu wollen. Da erscheint das Zurückkommen des Partners als naheliegendste und einfachste Lösung.

Da ist kaum noch Selbstschutz auf meiner Seite. Kann und werde ich laut meiner Therapeutin wieder lernen. Doch ich bin ungeduldig, möchte, dass alles wieder gut läuft. Wenn ich daran denke, wie lange ich jetzt schon in dieser Situation bin und diese mir immer noch nicht als real erscheint, ich sie immer noch nicht als ist jetzt so und das ist jetzt Dein Leben ansehe.... Wie lange noch? Geduld, Geduld sagen Therapeutin und Freunde. Ich habe keine mehr, ich will da raus.

05.03.2019 13:18 • #32


A


Irgendwie wieder auf die Beine kommen

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Liebe EmmaPee,


bewahre diese tiefe Liebe von ihm zu dir und umgekehrt ganz tief in deinem Herzen. Das kannst du auch, wenn du gehst. Liebe bleibt, auch wenn der Mensch geht. Das ist gut, wie du das machst. Liebe wird man niemals auslöschen können. Sie kommt und sie geht - aber nur freiwillig.


Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und Gute.

Anna

05.03.2019 18:45 • #33


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Hallo EmmaPee,

ich habe Deine Beiträge gelesen und merke, dass du sehr leidest. Ich kann es sehr gut nachempfinden. Es ist einfach nur unbeschreiblich schwer sich vorzustellen, dass die Person, mit der man zwei Jahrzehnte verbracht hat, bald nicht mehr in deinem Leben sein wird. Und das sogar, wenn die Liebe zur anderen Person sich auf Minimum reduziert hat. Deine Gedankengänge sind absolut rational. Dieses Loslassen geht wirklich nicht von heut auf morgen. Man braucht wirklich mehrere Augenöffner bis man es realisieren kann. Insbesondere, wenn keine Kontaktsperre besteht, keimt die Hoffnung mit jedem Treffen und jeder Nachricht neu auf. Auch scheint dein Ex keine klare Ansage machen zu wollen.

Ich sehe viele Parallelen zu meiner Beziehung: Meine Ex hat sich auch vor etwas mehr als 3 Wochen nach 7 Jahren Beziehung von mir getrennt. Wir haben uns auch online kennengelernt, saßen oft zusammen (besonders am Anfang) an zwei Computer und haben zusammen gezockt. Für Außenstehende mag es etwas langweilig erscheinen - aber auch diese Zeiten waren wunderschön. Wir waren finanziell auch nicht so gut aufgestellt. Nachdem sie Schluss gemacht hat, wurde das Geld zusammengekratzt, um ihr ein neues Auto zu kaufen. Ein Auto zu teilen, wie es bei dir der Fall war, hätte mich wohl fertig gemacht. Auch die Emotionen, die du beschreibst, welche unter Anderem beim Auseinanderbauen des Computers hochkamen, waren bei mir ähnlich.

Fühl dich daher gedrückt Vielleicht geht es dir jetzt ja auch schon etwas besser

13.03.2019 10:38 • #34


EmmaPee
Na? Lange her, dass ich hier an Dich schrieb, oder? Zuletzt im März.. Ich erinnere mich noch gut an meine Verfassung zu der Zeit. Denn da nahm ich mein Leben wieder auf. Für mich zuerst noch unbemerkt, aber nach einer Weile konnte ich deutlich sehen und fühlen, dass ich das Stehenbleiben aufgegeben hatte und - wenn auch noch langsamen Schrittes - nach vorn ging.

Inzwischen sind knapp 4 Monate vergangen und wenn ich zurück blicke, bin ich schon weit voran gekommen. Viele verschiedene Stimmungen habe ich seitdem erlebt. Mal fast himmelhochjauchzend, mal ganz normal, mal gelangweilt. Aber so richtig schlecht habe ich mich nicht mehr gefühlt. Bis gestern...

3 Supermärkte in der näheren Umgebung, bei denen ich einkaufe. Gestern bei dem, zu dem ich am wenigsten komme. Aber er lag auf meinem Rückweg. Roller geparkt, Helm abgenommen und sehe Dein Auto direkt vor meiner Nase parken. Wollte ich ein Gespräch mit Dir? Eigentlich nicht. Mir reichte es schon, dass Du vor ein paar Tagen einfach hier aufgetaucht bist. War ok, weil Du was abholen musstest. Aber ich hätte es doch besser gefunden, wenn Du mich vorher kontaktiert hättest. Ein ganz komisches und neues Gefühl war, dass ich Dich nicht hier haben wollte. Du hast die Katzen begrüßt, mir irgendwas erzählt und ich dachte nur: Bitte geh wieder. Ich konnte mit dem Gefühl zuerst überhaupt nichts anfangen, wusste nur, dass ich Dich ganz dringend nicht in meiner Wohnung haben wollte.

Gestern dann kamst Du aus dem Laden, als ich gerade reingehen wollte. Tja... Kurzes Gespräch. Ist Dir eigentlich mal aufgefallen, dass immer nur Du redest? Dass ich Dir gar nicht sage, was in meinem Leben so los ist? Also hörte ich mir mal wieder an, was Du zu erzählen hattest. Du sagst nie direkt, was für ein toller Hecht Du doch bist. Aber mit Ich lerne gerade soooo viele Leute kennen.... und im Job läuft es sooo toll, dass ich bald mehr verdiene, willst Du mir ja doch sagen, wie tutti es bei Dir doch läuft. Und ich merke, wie ich innerlich mit den Augen rolle.
Ich erinnere mich, wie Du wenige Tage nach Deinem Auszug erzähltest, dass Du Deine Terrasse mit dem Dampfstrahler gereinigt hast. Mit *beep* Oberkörper... Und Deine neue Nachbarin kam und Dir ein kaltes B. brachte. Ja, Du bist schon der perfekte Kandidat für die nächste Cola Werbung...

Dann gestern mein blöder Fehler.. Hoffentlich verdienst Du dann nicht zuviel. Nicht, dass Du noch Unterhalt zahlen musst. Argh! Ich kenne Dich so gut, dass ich eigentlich hätte wissen müssen, dass das ein ganz übler Trigger für Dich ist.
Du bist weder gierig, noch geizig. Aber bis zu dem Tag, an dem es Geld gibt, lebst Du in ständiger Angst, dass es bis dahin nicht reicht und Du unter der Brücke schlafen musst. Fatalismus pur! Habe ich 20 Jahre mit Dir erlebt und nie verstanden..

Tja, mein Satz hat dann auch sofort diesen bestimmten Schalter in Deinem Kopf betätigt. Unterhalt? Gegenmaßnahme: Scheidung! Und prompt kam es auch aus Deinem Mund: Wir sollten langsam mal über die Scheidung nachdenken. Ops, das kam für mich überraschend. Den Zusammenhang mit dem von mir Gesagtem habe ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gesehen.

Dann noch, dass ich die Scheidung einreichen sollte, weil ich ja noch zusätzliche Unterstützung vom JC erhalte und die die Kosten dann übernehmen würden. Hat Dir Dein Anwalt so gesagt. Muss ein schlaues Kerlchen sein, der Anwalt.... Das JC bezahlt nämlich absolut gar nichts.

Zuhause dann... ich war zugegebenermaßen durch den Wind. Denn ich konnte mir sagen: ja, Scheidung ist ok. Und das, genau das, hat mir nochmal unendlich weh getan. Denn jetzt bin auch ich soweit, dass ich mir sagen kann: es gibt kein Zurück mehr. Egal, was noch auf mich zukommen sollte: ich will Dich nicht mehr zurück. Und dieser neue kleine Abschied, der mit allen vorhergehenden irgendwann den großen und endgültigen Abschied ergeben wird, hat mich gestern echt umgehauen.

Erinnerungen an uns überfluteten mich. Verschiedene Momente aus unserem gemeinsamen Leben. Ich sah sie so deutlich vor mir, konnte die Stimmungen dieser Momente regelrecht spüren. Und ja, ich habe geweint. Und ich weine auch jetzt noch. Denn in meinem Kopf hat es irgendwann und von mir unbemerkt 'Klick' gemacht. Bis heute konnte ich es nicht einmal aussprechen - vielleicht denken, aber nicht aussprechen... Aber jetzt kann und muss? ich es: es ist vorbei! All die tollen Zeiten, die wir hatten, sind Geschichte und kommen nicht wieder.

Und es tut nochmal so furchtbar weh. Ich bin gerade so traurig, so viel Schmerz strömt gerade aus mir heraus. Und selbst wenn mir jetzt jemand sagt, dass es gut so ist, wenn es der Schmerz ausschwemmt, so sind die Stunden gestern und auch heute, alles, aber ganz bestimmt nicht gut. Der Schmerz erscheint mir gerade so unendlich groß.

Also.. Scheidung. Kannst Du haben. Aber ich werde sie nicht einreichen. Mach, wie Du meinst.

Und Dein Ungesicht? Ich habe Dir gestern gesagt, dass Du aufpassen musst, damit sie mir nicht begegnet. Nein, ich bin nicht eifersüchtig auf sie. War ich von Anfang an nicht. Klar, es hat mich verletzt, dass Du nur ein paar Tage nach dem Auszug bei ihr im Bett gelandet bist. Aber mehr, als diese Verletzung war da nie.
Als sie Dich vor 20 Jahren nicht bekam, weil Du mich wolltest, nahm sie Deinen besten Freund. Zog zu ihm, in Dein Bundesland während Du von dort in mein Bundesland gezogen bist. Als mit ihm Schluss war, nahm sie den nächsten Deiner besten Freunde. Usw... Sie weiß, dass Du jede Deiner Frauen betrogen hast. Sie weiß von Deiner PS, sie weiß alles. Und trotzdem will sie Dich. Ihr nehmt halt beide das, was andere übrig lassen. Anderereseits ist vielleicht ist es die große Liebe zwischen Euch, so ala Charles und Camilla. Es ist mir tatsächlich egal. Werdet glücklich, meinen Segen habt ihr.

Auch wenn ich es gestern sagte... ich werde sie nicht verprügeln, sollte sie mir mal über den Weg laufen. Die hat so dünne Arme, dass sie diese in einer Flasche waschen kann. Nicht, dass sie hinfällt und sich den Kopf aufschlägt, wenn ich sie nur böse anschaue. Nein, ich mache mich nicht strafbar. Sie wird schon bei jedem einzelnen Blick in den Spiegel genug bestraft. Wie sagtest Du? Es kommt nicht immer auf das Äußere an. Du hattest schon mal andere Ansprüche. Aber ja, Charles und Camilla eben.

Wenn wir uns das nächste Mal sehen, musst Du auch nicht wieder vom Leder ziehen, wie gut es Dir doch geht. Ich führe keinen Contest mit Dir und werde auch weiterhin nicht darauf eingehen.

Kurz nach der Trennung war meine größte Angst, dass Du wieder in Dein altes Bundesland, 1000 km von hier entfernt, ziehen würdest. Schließlich mochtest Du diese Stadt und die Norddeutschen doch nie, hast immer wieder gesagt, dass Du irgendwann zurück ziehen wirst. Deine Mom, Deine Freunde, ja sogar Dein Ungesicht wohnen dort. Warum bleibst Du dann hier? Meine große Angst, dass Du wegziehen könntest, hat sich seit gestern in ein Wäre vielleicht ganz gut, wenn er wegzieht verwandelt. Denn jetzt bin ich endlich soweit: ich brauche keinen Kontakt mehr zu Dir. Möchtest Du eine Katze knuddeln? Schau mal ins Tierheim. Deine Jeans ist kaputt? Such Dir einen Flickschneider. Bist Du traurig? Wende Dich an Deine Dings. Bei allem anderen: versuche es mal mit den gelben Seiten. Ich bin nicht mehr für Dich da. Diese Woche noch diese eine letzte Sache regeln und dann gibt es keinen Grund mehr für irgendeinen Kontakt zwischen uns. Ich kann mich schon lange daran halten. Du vielleicht endlich auch?

P.S.: Keine Angst um Dein hart verdientes Geld. Bevor ich etwas von Dir nehme, setze ich mich im Supermarkt an die Kasse. Auch wenn das einer der schlimmsten Jobs ist, die ich mir vorstellen kann.

21.07.2019 13:51 • x 4 #35




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