Hallo,
mein Freund und ich führen eine Fernbeziehung und er wohnt in einem Land außerhalb der EU, ich in Deutschland. Er liebt mich und ich liebe ihn. Nur teilweise bin ich unzufrieden, weil ich das Gefühl habe, dass meine Freiheit durch ihn zu sehr eingeschränkt wird. Ich bin der Meinung, dass man in einer Beziehung das machen kann, was man will, solange man den Anderen nicht hintergeht, während er meint, dass beide PartnerInnen eins werden. Zu viel individuelle Freiheit schade der Beziehung.
Dieses Jahr werden wir heiraten. Er hat mich davon überzeugt, dass dies die einzige Möglichkeit ist, mit mir zusammensein zu können. In seinem Land hat er eine Firma, die er gerade aufbaut, weshalb ich mir sicher bin, dass es ihm um mich, nicht um sein Visum geht, da er eigentlich in seinem Land bleiben wollte. Ich denke wirklich, dass er mich liebt. So oft freue ich mich auf die Hochzeit und den Gedanken, mit ihm zusammenzuleben. Aber mehrmals denke ich, dass ich mehr Zeit brauche, um ihn besser kennenzulernen - wir kennen uns seit etwa anderthalb Jahren.
Die standesamtliche Hochzeit, für die er durch die zahlreichen benötigten übersetzten und beglaubigten Dokumente schon viel Geld ausgegeben hat, wird heimlich stattfinden, da ich weiß, dass meine Eltern nicht begeistert darüber wären. Im größeren Rahmen werden wir später nachfeiern. Er weiß, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher bin, ob ich ihn jetzt schon heiraten will, aber er hat mir versichert, er werde im Scheidungsfall für alle Kosten aufkommen, um meine Bedenken zu zerstreuen.
Er bemüht sich um mich, manchmal hat er aber wegen Kleinigkeiten schlechte Laune, beispielsweise, wenn ich seit zehn Minuten bei Whatsapp als online angezeigt werde, ohne ihm zu antworten. Manchmal hat er mich zum Weinen gebracht, beispielsweise, als er sich darüber aufregte, dass ich bei einem Bekannten übernachte (nicht im selben Zimmer). Er hat mich nie beschimpft, aber er weckt teilweise in mir Schuldgefühle. Beispielsweise wollte er, dass ich, anstatt Weihnachten mit meiner Famile zu verbringen, weiterhin bei ihm bleibe und zeigte kein Verständnis dafür, dass ich mich gegen ihn entschied. Angeblich macht er gerade eine schwere Zeit aufgrund seiner Firma durch, über die genauen Probleme will er aber nicht sprechen.
Wenn ich traurig bin, tröstet er mich und es tut ihm leid, wenn er mich verletzt hat. Meine letzte Beziehung habe ich unter anderem aus dem Grund beendet, dass mein damaliger Freund aus Eifersucht Regeln aufstellte, mit denen er mich kontrollieren wollte.
Nun mache ich bestimmte Aktivitäten heimlich, da mein Freund diese nicht gut findet und versuchen würde, sie zwar nicht zu verbieten, aber sie mir auszureden. Kann das gutgehen? Danke!
04.01.2019 05:49 •
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