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Ist er ein hoffnungloser Fall?

B
Liebe Rosenquarz,

oh je, kann ich da nur sagen. Da kommen zwei Menschen zusammen, die scheinbar viel verbindet. Ähnlich komplizierte Charaktere, ähnlich gestrickte Lebensgeschichten, in denen normale Beziehungen scheiterten und zumindest einer der Protagonisten sich in ein Eremitendasein flüchtete, das ihm Struktur und Sicherheit gibt. Und beide haben wohl ihre Probleme mit festen Bindungen, obwohl der Wunsch danach vordergründig ja immens ist.

Wenn mit dem was zusammen gehen sollte, was ich persönlich bezweifle, wird das eine harte Nuss. Du gehst so blauäugig und gleichzeitig so ängstlich in diese Beziehung wie ich vor Jahren, als ich meinen gefühlten Retter kennenlernte. Er erschien mir trotz seiner Lebensgesschichte, die ich zum Großteil kannte, als ein wunderbarer Mann, auf den ich nur gewartet hatte.
Warnungen aus meinem Inneren und auch Hinweise von anderer Seite übersah ich großzügig, weil ich so angetriggert war wie Du.

Ja, er hat seine Probleme so wie jeder, dachte ich mir. Und dass er gerade anfangs so vertrauensseelig und zugewandt erschien, fühlte ich als persönliche Auszeichnung. Bei mir fühlt er sich gut, bei mir fühlt er die Wärme, die er schon so lange entbehrte, bei mir ist er ehrlich und bei mir legt er seine inneren Ängste ab. Ich fühlte mich zunächst schwebend, wunderbar, als tatsächlich auf meine Initiative hin eine Beziehung zustande kam. Ich wollte diesen Mann - unbedingt und zog alle Register. Tolle Gespräche über dies und jenes, vor allem aber schienen wir geistig und emotional auf einer Ebene unterwegs zu sein. Nach einem ersten Treffen war nichts vereinbart, aber er schrieb mir dann eine dreizeilige Mail, die mich unglaublich triggerte und anrührte. Keine Liebesbezeugungen, aber immerhin der Hinweis, er habe gerne an mich gedacht. Wärme und Glücksgefühl durchströmten mich und ich schrieb sogleich zurück. Es begann ein intensiver Mailwechsel, da wir räumlich getrennt waren (150 km entfernt). Hier berichteten wir uns gegenseitig viel über uns und das schaffte eine unglaubliche gefühlte Nähen. Im Schreiben war er gut, ich auch. Später nach dem Ende der Beziehung sagte er mal, er habe sich erst durch die Mails in mich verliebt. Aha, nicht in mein Wesen, meine Person, sondern in meine Mails, aus denen er viel heraus las, was in der Realität dann doch nicht so wahr wie gedacht.

Trotz seiner Bedenken, die er äuißerte (er habe bisher jede Frau unglücklich gemacht und vertrage enge Bindungen nicht), kam es dann zu den ersten Treffen, die für mich wie in Trance verliiefen.
Ich würde die Eine sein, die ihn rettet und zu einem bindungsfähigen Mann macht, so meine irren Gedanken .Es berührt mich bei Deinem Post daher sehr unangenehm, dass Du auch eine Mission hast und auf die Position als die Eine, die alles richtet und ihn umdreht, hoffst.

Es gibt diese Eine nicht. Es gibt nicht diesen einen Menschen auf der Welt, der unser Deckelchen ist und eins zu eins auf das Kännchen passt. Und es gibt auch diesen Einen nicht, den edlen Ritter auf dem Ross, der Aschenputtel in ein anderes Leben führt.
Aber genau diese Träume hatte ich.Du hast sie auch.

Du denkst Dir, er hat aufgrund schlechter Erfahrungen und innerer Ängste das Alleinsein gewählt, aber Du bist so großartig und tiefgründig, dass er da doch über seinen Schatten springen könnte. Du machst es geschickt, das muss ich Dir bestätigen. Webst in ein in Dein Innenleben, schaffst Anknüpfungspunkte wie Dein Manuskript, das ihn offenbar inhaltich und emotional sehr anspricht und schaffst so den Boden für weiteren Kontakt. Gut gemacht, aber führt es zum Ziel?

Du kennst Deine inneren Muster und hast sie teilweise sicher identifiziert. Du spürst instinktiv Männer auf, die sich für Deine innere Mission eignen. Die seltsamen, die introvertieren mit eigenartiger Lebensführung, die eine innere Einsamkeit trotz vieler Kontakte ausstrahlen. Diejenigen, die tiefgründig wirken und Dich interessieren, die Du sozusagen erforschen und ergründen möchtest. Das spricht Dich an, das zieht Dich in seinen Bann.
Eine Retterin, die Männer für sich einnehmen und gefügig machen will, braucht das geeignete Gegenüber. Jemanden, der die Rettungsversuche annimmt und sich ihnen innerlich sozusagen unterwirft.
Du lässt nicht nach und taktierst und überlegst, wie Du ihn für Dich einnehmen könntest. Sogar von der Einbeziehung von Dritten ist da schon die Rede.

Mein lieber Mann, das ist doch etwas übersteigert! Bitte beziehe niemals Dritte in diese Geschichte ein. Diese Dritten mögen es gut meinen, aber was schaffst das für eine Position? Du im Einvernehmen mit dieser dritten Person, die das eigentlich nichts angeht und ihr beide wollt ihn dann vom Wert eine Beziehung mit Dir überzeugen? Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Das schafft Unter- und Überordnung und bringt das fragile Gefüge ins Wanken. Soll er sich duch überzeugende Worte von diesem Dritten vom Wert einer Beziehung überzeugen lassen? Bitte lass das, das ist übergriffig. Und da frage ich mich auch, auf welchem inneren hohen Ross Du eigentlich sitzt.

Du siehst seine Probleme, erkennst, dass er genau Dein inneres Muster triggert und Deine inneren Bedürfnisse nach einem Dasein als Missionarin bedient. Aber Du fängst schon im Vorfeld mit Manipulaitonen an. Nimmst ihn für Dich ein mit Deinem Manuskript, überlegst welche Register Du ziehen könntest, um das Ziel zu erreichen. Du bist innerlich einerseits zaghaft und ängstlich, andererseits aber auch hochmütig. Erinnert mich stark an mich.

Du würdest liebend gerne die Rolle einer Therapeutin übernehmen. Patient wird geheilt und ist dankbar und einer wundervollen Beziehung stehst nichts mehr im Weg. So ungefähr Deine Idealvorstellung.
Eine Partnerin kann keine Therapeutin sein, sie eignet sich nicht als Heilerin. Warum? Weil sie damit ihre inneren Leerstellen füllen will und Bestätigung daraus ziehen willl Sie hat eigene Motive, steht aber dem Patienten nicht neutral und objektiv gegenüber, sondern ist von inneren Absichten geleitet. Und diese Konstellation schafft ein Ungleichgewicht, das keiner aushält. Die Therapeutin, die schon weiß, was gut für den kleinen Krisenpatienten ist und ihn schon heilen wird und er als der Patient, der auf Hilfe von Deiner Seite gerade gewartet hat. Das lässt sich kein Mann gefallen, außer er lebt gerne in Über- und Unterordnung. Das tun Bindungsängstliche in der Regel nicht.

Ich schätze mal, Deine Bedürfnisse werden in dieser Beziehung, wenn sie denn zustande kommen sollte, nicht erfüllt. Denn der arme Tropf ist ja nicht blöd. Er spürt Dein Werben, er spürt Deine Wachsamkeit, Dein Achten auf Signale. Das teilt sich unbewusst mit, auch wenn beide ach so locker miteinander umgehen.
Und wenn ihm das bewusst wird, wird er sich wehren. Sie meint wohl, ich müsste diese und jene Rolle übernehmen, so und so sein, aber da ziehe ich mich zurück. Das mache ich nicht mit. Und seine Rache wird für Dich furchtbar sein, denn Du hast Dir Dein inneres Grab geschaufelt.
Getrieben von inneren Impulsen gerätst Du in einen Strudel aus Nähe und Ferne, aus Zuneigung und Ablehnung, aus Wertschätzung und Abwertung. Er wird die Führungsrolle übernehmen, weil er weniger will als Du. Du wiederum glorifizierst ihn und auch wenn Du seinen schlechten Eigenschaften siehst, auch wenn er Dir ungewollt Schmerz zufügt und Ängste auslöst, wirst Du an ihm festhalten, denn Du wirst Dich nicht lösen können. Lieber leiden als lösen, ist die Devise. Lieber alles aushalten, lieber mit seinen Eigenarten leben, lieber ihn mit vertrauensseeligen und gleichzeitig ängstlichen Augen ansehen, als ihn gar nicht mehr zu haben.

Er ist ein armes Schwein, Du auch. Er hat sich in seinem Alleinsein eingerichtet, sich sein Schneckenhaus gezimmert, in dem er vor seinen Ängste vor Nähe und Bindung sicher ist. Dass er sich innerlich auch nach Liebe sehnt, ist dabei klar, Aber etwas zu wollen und etwas zu leben, sind zwei Paar Stiefel.

Nebenbei bist Du auch eine geschickte Jägerin. Da ist einer, der Dir als die ideale Beute erscheint. Diese Beute willst Du gerne erlegen und gehst geschickt dabei vor. Du stellst kleine Fallen wie das Manuskript. schleichst Dich sozusagen an und taktierst auch aus dem Verborgenen, um ihn dann sozusagen zu erlegen, also zu erobern. Dann bist Du glücklich, zumindest für den Moment und einige Zeit.
Bis dann die inneren Mechanismen beider zuschlagen und die Beziehung ein Eiertanz aus Nähe und Distanz wird. Du wirst viele Tränen vergießen, schwanken zwischen Hoffnungslosigkeit und Hoffen und auf das Prinzip der Hoffnung setzen Der Titel Deines Posts spricht ja schon Bände, obwohl er sicher unbewusst gewählt wurde. Eines Tages wird er ... und eines Tages werden wir ...
Das wird Dein innerer Antrieb, irgendwie ist er das jetzt schon und Du bist zäh und hartnäckig und aufgeben kommt nicht in Frage.
Lieber leiden als lösen und warten ... Auf den nächsten Anruf, die nächste WA, auf irgend etwas, aus dem Du ziehst, dass Du doch wichtig für ihn bist, Während Du Dich an ihm abarbeitest, verteidigt er seine innere Freiheit, seine Unabhängigkeit, sein Schneckenhaus, das Du nie und nimmer betreten wirst, weil er Dich da nicht reinlassen wird
Aus dem Urlaub schreibt er anrührend und Hoffnung machend. Geht ganz leicht, eben weil Du nicht da bist. Du bist fern und gerade dann empfinden Bindungsängstliche oft Sehnsucht. Wenn der Partner dann vor ihnen steht, fragt man sich irritiert, wo die ach so große Wiedersehensfreude denn geblieben ist.

Du glaubst nicht, wie deutlich ich diese Liaison vor mir sehe. Und wie einzigartig schwierig das auch ist. Ja, es ist sehr schwierig, für den, der drinsteckt in dieser unheilvollen Spirale, diesem Karussell, das sich ewig weiter dreht und kein Ziel kennt.
Später habe ich erfahren, dass sich Beziehungen zwischen zwei bindungsängstlchen Menschen immer gleich abspielen. Es gibt den aktiven Bindungsvermeider, der seine Freiheit erfolgreich und gefühlt oft auch grausam verteidigt und immer wieder signalisiert, lass mich, dringe nicht in mich, lass mir mein Leben, lass mir mein Alleinsein, lass mich sein, wie ich bin.
Und das passende Gegenstück ist der passive Vermeider. Meist ist der auch vom Leben gebeutelt, hat schlechte Erfahrungen gemacht, lässt sich nicht so leicht auf Menschen ein, bis dieser Eine kommt, der die inneren Muster anspricht. Das ist der ängstliche Part, der die Beziehung meist am Laufen hält und unglaublich viel Energie und Hartnäckigkeit aufwendet, um das persönliche Ziel zu erreichen. Die Bestätigung, dass er es geschafft hat und aus einem Bindungsängstler einen anhänglichen Mann gemacht hat. Haha! Das funktioniert nur im Märchen.

Warum ist denn gerade der Typ, der doch ein wenig verschroben daher kommt, sein Auto als Partnerersatz tituliert? Solche Worte sind immer verräterisch, auch wenn sie im Spaß gesagt werden, denn sie offenbaren eine innere Wahrheit. Und in Dir wecken sie den Wunsch, ihn davon zu überzeugen, dass Du die bessere Wahl als sein Auto bist. Nur leider ist das Auto kalt und neutral, es fährt, macht manchmal Probleme, aber es ist beherrschbar,. Ein Mensch ist kaum beherrschbar, der birgt viele Risiken und Unwägbarkeiten in sich. Aber er wird Dir das schon beibringen, wie man Auto und Partnerin behandelt, wenn Du ihn lässt.
Einer, der leicht für Dich zu haben wäre, interessiert Dich doch gar nicht, denn da kannst Du Deinen Jagdtrieb und Deinen Wunsch nach Bestätigung nicht ausleben. Nein, es muss ein besonderes Exemplar sein, ein geheimnisumwitterter und scheinbar unbeherrschbarer Mann, den Du nicht so einfach kriegst. Oh nein, da musst Du Dich mächtig ins Zeug legen, da musst Du genau die richtige Balance aus Nähe und Ferne finden, um ihm nicht auf die Füße zu treten. Denn er soll ja Vertrauen fassen, sich sicher fühlen mit Dir.
Und dabei verbiegst Du Dich nach Kräften und manipulierst und hältst das für normal und einen Ausdruck von Liebe. Du leidest gerne, denn das schafft so ein Gefühl, dass man besonders ist und dass dieser Mann es wert ist zu leiden. Du hast dann ein Gefühl von Exklusivität, von innerem Gefühlsreichtum, der Dir suggeriiert, dass dort die große Liebe auf Dich wartet. Bei einem vereinsamten, wandernden Autoschrauber, der Nähe und Beziehung vermeidet wie der Teufel das Weihwasser. Da kommst Du auf Touren, da fühlst Du Dich gefordert, da bist Du zur Stelle. Und Du bist groß im Ertragen, denn Du willst eines Tage die Ernte einfahren. Du träumst von einer Beziehung mit ihm, von gemeinsamen Wanderungen, Ausfahrten, er wird an seinem Auto schrauben, während Du Apfelkuchen bäckst, weil er den so gerne mag. Abends dann grillen auf der Terrasse, ein Glas Wein unter dem Sternenhimmel und dann Euer Lieblingsort, das gemeinsame Bett. Auch da wirst Du alle Register ziehen und es wird ihm Sehen und Hören vergehen.Wenn er Dich nur ließe.

Ach, wird das alles schön und ach, warum ist das alles so schwer erreichbar! Weil Du beim falschen suchst, weil Dich die Nicht-Erreichbaren antriggern, während der langweilige Walter vom Club, der Dich immer so nett anlächelt und Dich so gerne zu einem Kaffee einladen würde, aber sich nicht traut, abturnt. Gähn, Walter ist langweilig und berechenbar und liegt mir zu Füßen! Will ich nicht, aber der einsame Wolf, der interessiert Dich. Passive Bindungsvermeider kommen sozusagen von hinten. Sie wünschen sich doch nur eine feste Beziehung wie sie andere auch haben, aber ach, sie suchen immer an der falschen Stelle dort nach Liebe und Nähe, wo sie sie nicht oder nur mit Anstrengung und nur zum Teil bekommen. Denn sie wählen ausschließlich Partner, die im Grund genommen unerreichbar sind. Warum wohl? Weil auch sie innere Ängste vor Bindung haben, diese aber maskieren. Vordergründig lieben sie bis zur Selbstaufgabe, wo sie doch im normalen Leben selbstständig und autark sind. Sie lieben bis zum Exzess, sind groß im Leiden und im Frust, während sich das Unterbewusstsein entspannt zurück lehnt und sich sagt, soll sie sich ruhig abarbeiten, mir egal, aber ich bin sicher, weil es keine Beziehung gibt.

Du bist doch eigentlich in einer bedauerlichen Lage. Da ist ein Mann, den Du gerne hättest und was hast Du? Angst, etwas falsch zu machen, zu viel zu wollen, Dich nicht klug und richtig zu verhalten. Zwar Nähe spenden, aber nicht zu viel, damit er nicht erschrocken zurück weicht. Und dann noch genau das richtige Maß aus Ernst und Spaß, aus Hintergründigkeit und Leichtigkeit an den Tag zu legen.Du spielst ein falsches Spiel und es erscheint Dir legitim. Dabei ist es kläglich. Und gleichzeitig bist Du innerlich hochmütig, verbirgst diesen inneren Hochmut aber geschickt vor Dir selbst und anderen. Du bist besonders und willst als besonders wahrgenommen werden und das insbesondere von dem Einen, der da so unabhängig und autark vor sich hin lebt.
Ach ja, und dann betreibst Du noch Eigenwerbung. Du bist keine, die sich dem Mann so einfach vor die Füße und ins Bett wirft. Nein, Du willst was mit Substanz, mit Ehrlichekit, mit Offenheit von beiden Seiten. Dabei lügst Du ja jetzt schon und bist nicht authentisch. Wer was will und wer Angst hat, ist selten authentisch.

Wirst Du ihn denn lassen können, wie er ist? Nein, Du würdest daran arbeiten, ihn zu dem zu machen, was Du haben willst. Denn Dein missiionarischer Eifer lässt den Anderen nicht sein, wie und wo er ist. Er soll merken, was er an Dir hat und dass Du besonders bist.

Vielleicht nimmst Du ihn für Dich ein, mit Hartnäckigkeit und Taktik, aber die Beziehung wird Dir viel abverlangen und Dich viel kosten. Da fließt nichts ruhig und gemächlich vor sich hin, nein, da gibt es Stromschnellen und Engstellen, Strömungen und Unterströmungen, weil Dir Walter zu langweilig und öde ist.

Warum folgst Du Deinen inneren Begierden, die Dir ja wohl bekannt sind? Warum hast Du eine Schwäche für hoffnungslose Fälle?
Klar, es gibt auch die, die Dir sagen, das ist ja alles nicht so schlimm und Du sollst die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen. Viele andere aber raten Dir ab. Entscheiden darfst Du das selbst.

Wenn Du glaubst, er muss es sein, dann bleib dran, überlege, Dir, was und wann Du ihm schreibst. Und hinterher werdet Ihr Euch eh begegnen und viel Gesprächsstoff haben. Aber locker wirst Du nicht sein, weil Du etwas willst von ihm. Aber Du bist auch eine gute Schauspielerin.
Ob er was will von Dir? Eher nicht, denn er sieht ja, wie Du Dich abstrampelst. Das ist ihm zu gefährlich, eine Frau mit heftigen Gefühlen überfordert ihn, bringt seine Sicherheitszone, die Du durchbrechen willst, ins Wanken. Da seilt er sich lieber ab, bringt sich in Sicherheit.
Und damit hat er auch Recht. Denn Du kannst ihn nicht lassen, wie er ist. Du wirst an ihm rumschrauben, manipulativ vorgehen und das hinter Liebe und Deinem Wunsch nach Nähe verkleiden.

Wenn zwischen zwei Menschen was fließt, wenn etwas entspannt vor sich hin plätschert, hat es Aussicht auf Erfolg. Ja, und jeder ist irgendwo auch manipulativ, denn jeder will sich von der Schokoladenseite zeigen. Ob man die sauerscharfen Seiten des Anderen, die jeder mit sich trägt, auch ertragen kann, zeigt sich erst später.
Insofern ist es nicht schlimm, was Du tust. Aber dennoch ist es irgendwie verlogen und das ist auch schade, denn es fließt nichts ruhig und selbstverständlcih vor sich hin. Eines Tages wirst Du Dich mit einem Walter begnügen und Dich fragen, warum Du nicht eher auf seine Qualitäten geachtet hast. Deine inneren Mechanismen, Deine mächtigen Impulse aus Deinem Unterbewusstsein führten Dich zu Uwe. Es wäre gut, die inneren Impulse zu beherrschen, Uwe in seiner Sicherheitszone zu belassen, es sei denn, er kommt von selbst und vielleicht mal andere Männer näher anzuschauen. Oft sind die unscheinbaren, scheinbar langweiligen diejenigen, mit denen man gut leben kann. Solange man aber das Besondere sucht, das nicht langweilig ist, sondern innere Spannung garantiert, wird man zum Opfer seines Unterbewusstseins.

Nach meiner Beziehung mit einem hardcore-Bindungsvermeider, der mir gezeigt, hat, woran es bei mir krankt, habe ich mich meinem Walter zugwendet. Der ist nett und friedliebend, harmonisch und klug, langweilig und mal nicht langweilig, aber da kann ich sein wie ich bin und auch er kann sein wie er ist und sein will. Ich lass ihn sein und schraube nicht rum. Er ist ein freier Mensch und ich bin auch ein freier Mensch und daher können wir es gut miteinander aushalten. Das Andere habe ich gesucht und probiert und ich habe es auch durchlitten. Von Anfang, bevor noch eine Beziehung im Raum stand, denn er fand mich zwar nett und sympathisch, aber nicht mehr, über die Trennung, die er aussprach (ich war viel zu machtlos um noch selbst etwas entscheiden zu können) bis zur endgültigen Ablösung.
Und warum rannte ich ihm nach? Nun, ich hatte es so gelernt und schon im Elternhaus abgeschaut. Wer zäh ist, kommt scheinbar zum Erfolg, wird aber nicht unbedingt glücklich damiit. Für Liebe muss man viel tun, man muss sie sie verdienen, sie kommt nicht einfach so. Ich bin nicht gut und okay, wie ich bin, nein, ich müsste so und so sein, dann wäre ich es wert, geliebt zu werden. Und im Grund genommen bin ich mit allem allein und muss alles mit mir selbst ausmachen. Und jeder ist auf seine Weise allein.
Erst als ich gelernt hatte, Partnerschaft entspannt zu sehen, funktionierte sie.

Was Du draus machst, Deine Sache, Deine Entscheidung, Dein Leben und Deine Konsequenzen daraus. Was Du aus diesem Post ziehst, auch Deine Sache. Ich muss nicht richtig liegen mit meiner Sichtweise. Aber schwierig ist es allemal für Dich. Partnerwahl ist kein Zufall, sondern erfolgt immer gezielt, aus dem Unterbewusstsein. Und wie der Partner ist, ist oft der Spiegel für eigene Leerstellen, eigene unbewältigte Probleme, die man mit sich trägt. Wir alle suchen innere Heilung, aber die ist nicht in einem komplizierten Partner zu finden, denn letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich.

Begonie





12.08.2020 12:37 • x 6 #31


monchichi_82
Zitat von Rosenquarz22:
war mal verlobt und seither ließ er nie wieder eine Frau näher an sich ran, also emotional gesehen.

Zitat von Rosenquarz22:
Ich vermute, er ist ein Typ, der seit der Trennung ein Eremit Dasein fristet.

Ich würde mir das mehr als gut überlegen ob du dir das antun möchtest.
Meiner Meinung nach interpretierst du zu viel hinein und baust eine Erwartungshaltung auf die hässlich enden kann.

Scheinbar fühlst du dich dazu berufen ihn aus seinem Schneckenhaus zu holen. Ich bin der Meinung, wenn er an dir mehr Interesse hätte dann käme er auf dich zu und muss sich nicht von der Frau erobern und retten lassen. Vielleicht will er nämlich aus seinem Schneckenhaus gar nicht gerettet werden.

12.08.2020 13:01 • #32


A


Ist er ein hoffnungloser Fall?

x 3


monchichi_82
...

12.08.2020 13:01 • #33


B
Wartet doch einfach mal ab. Es steht 50/50.
Die beiden kennen sich bereuts, die Frau fängt an den Kontakt stark zu intensivieren. Das ist ihm nicht entgangen. Er wird automatisch reagieren. Wenn er nur Freundschaftlich interessiert ist dann wird er schleppend Freundschaftlich weitermachen. Falls er Feuer und Flamme für sie hat oder jetzt entdeckt dann wird er auf all das eingehen was sie ihm hinschiebt und wird deutlich aktiver im kontakt.
Abwarten.

12.08.2020 13:09 • #34


D
Zitat von Begonie:
Es gibt diese Eine nicht. Es gibt nicht diesen einen Menschen auf der Welt, der unser Deckelchen ist und eins zu eins auf das Kännchen passt. Und es gibt auch diesen Einen nicht, den edlen Ritter auf dem Ross, der Aschenputtel in ein anderes Leben führt.


Dafür ein Dankeschön!
Ich bin auch dieser Auffassung.
Es wäre sicher schön mag manche/r nun sagen aber ich möchte zu bedanken geben dass das dann eine dermaßen langweiligen, öde, schnarchige Beziehung wäre. Keine Ecke, keine Reibungspunkte, kein...Nichts.
Da kann ich auch mein Spiegelbild abschlabbern und die Wand zutexten.

Dazu möchte ich außerdem noch folgendes loswerden:

Man kann und darf nicht den therapeutischen Part in einer Bezehung übernehmen.

Das Wetter macht mich mürbe, ist alles nur meine Meinung, s.o.

12.08.2020 13:18 • x 1 #35


R
Wow, danke für den langen Beitrag, liebe Begonie!
Da ich erst abends wieder daheim bin, werde ich dir dann darauf antworten!
Du hast viele Dinge angesprochen, die mich sehr nachdenklich stimmen, das möchte ich doch gerne kommentieren.
Daher sage ich bis später!

12.08.2020 15:13 • #36


R
Liebe Begonie und alle MitleserInnen,

nun ist es spät geworden und ich möchte doch nicht mehr so ausführlich antworten, wie ich es ursprünglich dachte, da ich schon müde bin.
Evtl kann ich morgen noch mehr dazu schreiben. Doch ich muss erstmal ein Danke sagen an dich, Begonie. Du scheinst sehr viel Ähnliches erlebt zu haben, bzw. die Ausgangslage zu kennen. Wer so etwas schon durchlebt hat, ist viel reflektierter und kann es auch besser einschätzen.
Da bist du um einiges weiter als ich. Ich handhabte es an sich so, wie einige der vorherigen Schreiber sagten - einfach mal abwarten und der Dinge harren, die da kommen.
Du analysierst und sprichst beinahe wie eine Psychologin. Hattest du denn psychologische Unterstützung während deiner problematischen Beziehung?

In einem Punkt magst du wirklich recht haben: dass der einfache Walter sicher von mir eher unentdeckt bleibt, aber das ist auch verständlich in der aktuellen Situation. Ob ich eine bewusste Jägerin bin? Hm...teilweise sicherlich. Doch vieles hat sich auch so ergeben. Er hatte mich nach meinem Manuskript gefragt, da wir uns öfters über mein neues Buch unterhalten haben. Da er viel liest, ist es stets an neuem Input interessiert. Also war dies nicht rein von mir initiiert, um ihn einzuweben, wie du es ausdrückst.
Ihr habt hier eine Momentaufnahme und könnt daraus resultieren und schlussfolgern. Aber du hast auf jeden Fall damit recht, dass ich auch schon durch meine Enttäuschungen zu einem schwierigen Beziehungspartner wurde, der nun alles sehr verkopft angeht und dem die Leichtigkeit verlorenging. Leider!

Ich denke, dass diese im Laufe der Jahre vielen verlorengeht und zurück bleiben sehr viele einsame oder auch traurige Seelen, die sich nach einem Partner sehnen, aber nicht mehr in der Lage sind, Grundvertrauen aufzubauen.
Selbstverständlich wäre es schöner, wenn alles wie im Film verlaufen würde, zwei Menschen finden zueinander, bei beiden entfacht das Feuer gleichzeitig und alles ist gut.
Aber es wird immer einen Part geben, der mehr Interesse zeigt und einen, der anfangs weniger interessiert ist. Ein Gleichgewicht findet man selten. Nur ist es eben oft so, dass der Mann der aktivere Part ist und uns Frauen regelrecht eingetrichtert wird, dass wir uns jagen lassen sollen. Aber Frage an die Männer hier: Ist das wirklich rein so? ein Vorredner hier schrieb doch, dass er es gar nicht so schlimm findet, wenn die Frau auch mal aktiv wird.

Und das hat nichts mit Rafinesse oder Taktieren zu tun. Natürlich kann man es so auslegen, aber ist das ganze Werben um einem Partner nicht irgendwie taktisch geprägt? Wenn ein Junge ein Mädchen gut findet, geht er doch schon in jungen Jahren taktisch vor und andersrum - man versucht, sich von der besten Seite zu zeigen, sucht nach Gemeinsamkeiten und präsentiert sich im besten Licht. Das sehe ich doch schon bei meinen 7. Klässlern in der Schule...

Als Erwachsener ist man eben nochmal etwas anders gepolt. Aber das Grundprinzip bleibt.
Ich stimme dir, liebe Begonie, in vielem zu. Oft sind die Dinge, die man einfach haben kann, uninteressant. Hier liegt schon eine entsprechende Bindungsstörung oder ein Muster in meiner Biographie. An sich leider, da ich es viel einfacher haben könnte.

Heute schrieb er mir erneut und schickte Bilder von seiner Wanderung. Was auch interessant war - ich schickte ihm in meiner gestrigen WA ein Motto von mir mit und genau dieses hängt in seiner gemieteten Urlaubsunterkunft. Woher sollte ich sowas wissen? Ich war noch nie dort oder hatte keine Ahnung davon! Er meinte, dass sei schon ein fast unheimlicher Zufall, dass der Spruch nun direkt bei ihm hängt und ich ihm diesen gestern schickte. Das war sicher kein Taktieren von mir! Sowas kommt auch wirklich zufällig vor.

Wie ich schon sagte, ich lasse alles auf mich zukommen, möchte auch gar nicht taktieren oder jemanden zu etwas zwingen. Liebe lässt sich weder erkaufen, noch erzwingen. Und wenn es eine schöne Freundschaft bleibt, dann ist es ebenso wertvoll! Auch, wenn das sicher manche nicht glauben, aber genauso sehe ich es. Ich kann ja noch gar nicht von Liebe oder starken Gefühlen sprechen. Es geht um Zuneigung, Sympathie, Gemeinsamkeiten, die wir entdeckt haben und Unsicherheiten, die wir beide durch vorherige Beziehungen in uns tragen.

Insgeheim glaube ich nicht mal daran, dass etwas daraus wird oder dass es mehr wird. Aber es tut auch gut zu spüren, dass es jemanden gibt, mit dem man sich auch auf diese Art austauschen kann. Er ist für mich keine Beute oder ein Vieh, das es zu erlegen gilt. Weder bewusst, noch unbewusst. Er lässt sich zu nichts zwingen, das weiß ich genau! Und ich werde auch unsere Freunde komplett außen vorlassen! Diesen Gedanken habe ich sofort verworfen. Und jetzt sowieso, da ich erfahren habe, dass einer der Freunde gerade immense Probleme hat, da kann er solche Lappalien eh nicht gebrauchen. Im Gegenteil, ich muss ihm auf ganz andere Art helfen und ihn unterstützen...

Nun ist es doch länger geworden. Begonies Worte haben mich dennoch sehr nachdenklich gemacht und ich werde mir einiges davon zu Herzen nehmen! Es ist schön, dass es dieses Forum gibt und ihr euch die Zeit nehmt, mir zu antworten! Danke hierfür! Das tut sehr gut, wenn man sich intern schon nicht austauschen kann!

13.08.2020 00:01 • #37


DieSeherin
Zitat von Rosenquarz22:
Wie ich schon sagte, ich lasse alles auf mich zukommen, möchte auch gar nicht taktieren


das ist gut - ich glaube nämlich, dass du sonst immer diese grässliche gratwanderung des dich verstellens gehen müsstest/würdest um ihm gerecht zu werden. ich kenne das von mir... ich hatte eine weile auch eine unglaubliche begabung, mir unknackbare männer als ziel vorzunehmen. nicht bewusst, aber irgendwann bemerke sogar ich ähnlichkeiten

da habe ich natüüürlich üüüberhaupt nicht taktiert, aber mich doch teilweise in facetten gezeigt, die nicht so ganz meine persönlichkeit widerspiegeln... sondern halt eher die vermuteten erwartungen des gegenübers

Zitat von Rosenquarz22:
Aber es tut auch gut zu spüren, dass es jemanden gibt, mit dem man sich auch auf diese Art austauschen kann.


wenn du das auch als enge freundschaft annehmen kannst, ohne dass es zu einer liebesbeziehung werden soll, ist das doch eh toll!

13.08.2020 09:25 • #38


B
Liebe Rosenquarz,

nimm auf jeden Fall jede Art von Druck raus. Es kann etwas geschehen, es muss aber nicht. Gerade bei zwei gebeutelten Menschen ist es generell schwierig, denn das Vertrauen im Leben wurde schon des öfteren verletzt und das merkt man sich, wenn nicht bewusst, dann merkt es sich aber das Unterbewusstsein.

Die Story mit dem Spruch in seinem Feriendomizil ist tatsächlich ein bermerkenswerter Zufall, aber man muss da nichts hinein geheimnissen.

Bewahre Dir Unabhängigkeit und Flexibilität.Es kann zu einer Annäherung kommen, dann kannst Du darauf reagieren. Wenn nicht, dann lass ihn lieber. Er ist sicher sehr vorsichtig und lässt so leicht niemanden an sich ran und gerade solche Menschen kann man leicht verschrecken. Das kann dazu führen, dass der Partner verständnislos und ratlos vor einer gefühlten Mauer und / oder vor Stillschweigen und Rückzug steht. Die Intention ist dann, die gefühlte Distanz zu verringern und dem Fluchttier hinterher zu traben, was dieses wieder als Druck und als Eindringen empfindet und sich noch mehr zurückzieht oder gar wehrt.

Daher möchte ich Dich anregen, ihn eher mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Er ist kein schlechter Mensch, hat aber irgendwann eine Strategie gewählt, um vor weiteren Verletzungen geschützt zu sein und diese Strategie führt er seit Jahren fort. Normal ist das nicht, dass ein Mann um die 50 über Jahre als Junggeselle durchs Universum eiert. Da liegt mit Sicherheit einiges im Argen.
Solche Männer wecken oft unbewusst eine Art Fürsorgegetrieb und einen Betreuungsreflex. Ach der Arme, er ist ja so gebeutelt, hat so ein schllimmes Schicksal erlebt. Da will ich doch mal sehen ob ich ihm nicht beistehen kann und ihn ganz nebenbei von meinem Wert und vom Wert einer Beziehung überzeuge. Dann habe ich Gutes getan und fühle mich prächtig. Und übersehe dabei völlig, dass ich damit auch eigene Ziele verfolge. Normalerweise will ein Retter auch was dafür, zumindest Anerkennung, Bestätigung, dass man ein besonderer Mensch für ihn ist.
Aber derlei Dinge zu erkennen, gelingt meist erst nach einer Ablösung, die oft schwierig genug ist.

Ich hätte es nie für möglich gehalten, in was für einen emotionalen Strudel mich dieser Mann reißen würde. Er brachte es spielend fertig, mich von gefühlten 25 Grad bei Sonnenschein in einen Eiskeller der Enttäuschung zu stoßen. Das tat er oft sogar unbewusst. Aber da ich zum Spielball seiner widersprüchlichen Verhaltensweisen geworden war, reagierte ich auch sehr stark auf alles, was er tat und sagte. Ich hatte mich verloren, meine Mitte gab es nicht mehr und mein ganzes Leben, Denken und Fühlen kreiste irgendwann um ihn, um die einzigartigen Probleme, die wir hatten, um seine seltsamen Verhaltensweisen.

Irgendwann keimte ein Gedanke in mir auf. Bindungsprobleme - gab es das? Ich googelte und staunte, dass es darüber mittlerweile ganze Bücher gab. Einige las ich und nicht alles waren hilfreich. Das Buch Jein! Bindungsängste erkennen und bewältigen von Stefanie Stahl fand ich am hilfrechsten, denn sie beleuchtet die Mechanismen in diesen Beziehungen voller Ungleichgewicht sehr gut. Fast war ich enttäuscht. Was ich mit ihm erlebte, war nicht einzigartig, sondern folgte einer Art Choreografie und war dabei so gewöhnlich, dass es ganze Bücher darüber gab. Es war nicht einzigartig, es war schlichtweg eine Beziehung zwischen zwei Bindungsvermeider, die ihre Ängste unterschiedlich auslebten. Sie passen gut zusammen, denn jeder findet das passende Gegenüber. Aber glücklich wird keiner damit. Früher oder später scheitern solche Beziehungen und meist geht der, der in der Beziehung die Führungsrolle übernommen hat, der aktive Part. Logisch, der hängt ja weniger am Partner als umgekehrt.

Daher passe lieber auf. Dichte ihm keine Eigenschaften an, die er womöglich gar nicht hat. Er ist ein Mensch mit vielen Blessuren, nichts weiter. Aber Du wirkst bereits ziemlich angetriggert und das ist der ideale Nährboden für Glorifizierungen und auch dafür. für alles an ihm Entschuldigungen zu finden. Er ist ja so verletzt, das muss ich verstehen, da gelten andere Maßstäbe. Ich mss dafür Verständnis haben, Geduld aufbringen, dann wird das schon. In der Regel wird es das nciht. Im Gegenteil, Verhaltensweisen zwischen aktivem und passiver Vermeider zementieren sich ein und führen in eigentlich untragbare Zustände, aus denen keiner mehr richtig rauskommt, am wenigsten der passive. Denn der trägt die Hauptlast und dass diese Beziehung noch besteht, ist oft seinen Bemühungen und seiner Hartnäckigkeit zuzuschreiben. Belohnt wird das nicht, im Gegenteil.
Je mehr sich der eine ins Zeug legt, desto mehr verliert er oft an Boden. Er wird manchmal lästig und verliert an Reiz, weil er alles duldet und in sich frißt. Aus Bewunderung wird schleichend Abstand, der allmählich in eine Abwertung übergeht. Und der passive, der das alles spürt, strampelt sich immer noch mehr ab und kämpft erfolglos gegen Windmühlen.
Es sind unheilvolle Beziehungen, die entstehen können.

Da Du ja auch bereits einige Erfahrungen gemacht hast, würde es sich wohl lohnen, mal in Deiner Kindheit zu graben. Was hast Du da für Erfahrungen gemacht? Wir war die Beziehung Deiner Eltern zueinander, wie das Verhalten Dir gegenüber? Fühltest Du Dicih angenommen und ernst genommen oder wurden Deine Bedürfnisse übergangen?
Nach der Beziehung mit meinem Uwe (er heißt natürlich nicht so) erkannte ich da einige Parallelen, die mir sauer aufstießen.
Wie Uwe mit mir umging, spiegelte in mancher Hinsicht das Verhältnis zu meinem Vater wider. Er wirkte oft fern, war nicht so viel da und interessierte sich nicht in dem Maß für mich, wie ich es gerne gehabt hätte. Auch er wirkte immer autark, ging seinen Weg gerade aus, machte das, was nötig war und auch das, was er als richtig erachtete.Im Unterschied zu Uwe war bzw. ist er aber zuverlässig und steht seinen Mann.
Aber mir wurde klar, dass ich in der Beziehung mit Uwe einiges nachlebte, was unaufgearbeitet in mir schlummerte.
Mit der Seele ist es so eine Sache. Kinder sind oft hoch empfindsame Wesen und reagieren sehr sensibel auf Einflusse. Manche Kinder sind robust und stecken viel weg, andere sind verletzlich und sehen die Welt oft genug als einen Ort voller Unwägbarkeiten.
Kommen Störfaktoren hinzu, z.B. Trennung der Eltern, mangelnde Zuwendung und Aufmerksamkeit, wechselnde Bezugspersonen oder gar Heimaufenthalte, dann hinterlässt das alles Spuren.

Was weh tut, wird gerne weg geschoben und wandert ins Unterbewusstsein. Darüber wird jede Menge Müll aufgetürmt, damit die wirklich verletzenden Dinge schön unter Verschluss bleiben. Schließlich hat man auch anderes zu tun, als sich mit inneren Blessuren abzugeben. Nur dringen diese Dinge mehr auf die Oberfläche als uns lieb ist. Sie steuern uns ohne dass wir es merken.
Und so entstehen dann oft schwierige und seltsame Beziehungsmuster. Dabei leben wir unbewusst nur das nach was wir kennen.
Das ist idiotisch, hat aber System. Denn die Seele strebt nach Heilung, aber dazu braucht sie uns und unser Bewusstsein. Da die Seele ohnehin selten gehört und wahrgenommen wird, spricht sie zu uns. Aber nicht mit Worten, sondern mit wiederkehrenden Situationen. Oftmals sind es wiederkehrende Beziehungsmuster, die man irgendwann als inneres Muster erkennt. Denn die Seele hofft immer, dass sie dieses Mal sozusagen geheilt wird und endlich frei und leicht werden darf.

Das gelingt nicht, weil uns diese Muster nicht gut tun. Wir suchen die Heilung in einem anderen Menschen und der soll etwas für uns tun, was wir selbst nicht können. Der soll uns z.B. das große Glück bringen, das wir uns selbst nicht zugestehen wollen oder können. Der Partner wird als Glücksbringer gesehen, als Prinz, der das Leben in Ordnung bringt. Das wiederum überfrachtet den Partner, der vor Ansprüchen steht, denen er nicht gerecht werden kann. Schließlich ist er kein Märchenprinz, sondern nur ein Mensch mit eigenen Verletzungen und Problemen.
Rückblickend muss ich sagen, dass ich ihm viele Aufgaben übertrug, die er für mich erfüllen sollte:
Liebe Du mich, damit ich endlich glauben kann, dass ich liebenswert bin.
Bitte sieh Du mich als wertvoll für Dich an, damit ich weiß, dass ich wertvoll bin.
Bitte achte Du meine einzigartige Persönlichkeit und sehe meine guten Eigenschaften, damit ich weiß, dass Du mich achtest, wenn ich schon selbst nicht glauben kann, dass ich Achtung wert bin.

Ich war halb so unschuldig wie ich zunächst glaubte, aber um das zu erkennen, vergingen Monate nach der Trennung Im Grund genommen hatte ich ihn mir sozusagen genommen und ihn dann missbraucht, denn er sollte mein ödes Leben und mein miserables Selbstbild retten. Das alles läuft unbewusst ab, Dass ich so vorging, wusste ich bewusst nicht, ich sah es erst viel später als die emotionale Ablösung gelungen war. Und er spürte natürlich unbewusst auch, was ich von ihm wollte und das verweigerte er mir. Teils aus Unvermögen, denn er behielt immer seine Distanz und seinen Turm, teils aus innerer Verweigerung.

Einige Monate nach der Trennung und der ersten großen Heulphase kam eine innere Wut in mir hoch, die immer wieder aufflammte. Ich war wütend, auf ihn, diesen Versager, der mich benützt und wegeworfen hatte, auf mich, dass ich das alles hingenommen und ertragen hatte und ... auf meine Mutter, die seit 20 Jahren tot ist. Sie hatte mich erzogen, geformt und dressiert wie ein Hündchen. Komm, sei schön brav, sei so wie ich Dich haben will und Du wirst geliebt. Bist Du das nicht, dann wirst Du eben geschimpft und vielleicht auch bestraft. Ich war natürlich ein braves Bild, denn ich wollte den Anforderungen gerecht werden. Die Schule war meine ideale Spielwiese, denn ich war dort erfolgreich. Mein Selbstbewusstsein wuchs und Lob und Anerkennung gab es obendrein.
Das hat natürlich auch Schattenseiten: Liebe muss man sich verdienen, für Liebe muss man viel tun, viel investieren. Anerkennung gibt es auch nicht zum Nulltarif. Kind entwickelt sich zum Hürdenläufer, der klaglos über die hohen Hürden springt und sie manches Mal umrennt und stürzt.

Und dann ging ich zum Therapeuten, der mehr als Lebensberater fungiert. Er führt keien Therapien mehr durch, aber man kann zu ihm gehen, wenn man vor unlösbaren Problemen steht und der öffnete mir für manches die Augen. Er erklärte mir auch die Vorgehensweise der Seele, die uns in wiederkehrende Beziehungen schickt (wenn das passende Gegenüber gefunden ist), um uns auf unsere Probleme hinzuweisen.
Wenn wir dann wieder gescheitert sind und nur warten, bis es nicht mehr weh tut, lernen wir aber nichts für uns und über uns.
Wenn wir aber irgendwann so weit sind, dass wir erkennen, dass das alles kein Zufall war, sondern mit uns selbst zu tun hat, ist der Weg frei. Für mehr Selbsterkenntnis und auch dafür zu lernen, uns als verletzliche Wesen anzunehmen, denen nicht immer nur alles gelingen kann. Unsere Seele will wahrgenommen werden und sozusagen in die Persönlichkeit integriert werden. Das ist durchaus schmerzhaft, denn es berührt uns tief. Alte Verletzungen dringen ins Bewusstsein, die immense Traurigkeit, die wir mit uns rumschleppen und übertönen mit diesem und jenen. Mit Vergnügen aller Art, mit lauter Musik, mit Feiern bis zum Exzess, in ständige Urlaubsreisen, mit denen wir uns vor uns selbst retten. Und mit unserer Suche nach Liebe und Verschmelzung. Die Adressaten stehen schon bereit.

Durch den Therapeuten erfuhr ich, dass wir nachleben, was uns vorgelebt wurde. Wir können meist nicht anders, wir leben das nach, was wir kennen. Wie wir mit engen Bezugspersonen umgehen, wir wir mit Verletzungen umgehen, die zwangsläufig kommen, wie wir mit uns selbst umgehen.
Ich erkannte viele Dinge, dir mir nicht gefilelen. Die Erziehungsmethoden meiner Mutter, die aus heutiger Sicht teilweise zumindest fragwürdig erscheinen, die Ferne meines Vaters, der zwar körperlich präsent war, aber geistig oft woanders unterwegs war.
Aber es ist auch nicht an mir, das zu verurteilen. Sie machten ihre Sache gut, so gut sie es selbst konnten, denn auch sie haben ihre Erfahrungen weiter gelebt und weiter gegeben.
Von wegen innere Unabhängigkeit, haha!

Durch das Gespräch damals merkte ich, dass ich auf einmal bei mr anfing, als ich dort war. Dabei wollte ich doch über ihn reden, diesen Versager. Auf einmal spürte ich, wie unwichtig Uwe eigentlich war. Er war schlichtweg ein Spiegel gewesen, Jemand, der mich auf meine Probleme mit mir hinwies, der sozusagen mit dem Finger auf mich deutete. Aber es ging um mich, um nichts anderes. Uwe war ein Wegweiser, nichts weiter.
Genau das hatte ich Uwe damals auch gesagt: ich möchte aus der Beziehung etwas lernen, ich will Gewinn daraus ziehen, ich will nicht nur warten, bis es nicht mehr weh tut und die Tränen versiegt sind.
Ich wusste nicht, wie sehr mich die Aufarbeitung beschäftigen würde und wie traurig sie mich manches Mal machen würde.

Und doch, es kam ein Prozess in Gang. Durch die Beschäftigung mit mir, durch die Rückblicke, die ich zuließ, geschah etwas. Ich merkte, wie ich vorgegangen war, wie ich Männer manipulierte, um sie für mich einzunehmen, wie ich mich gab und wie verlogen und unehrlich das oft war. Nur um Bestätigung zu erfahren. Ich beutete sie aus ( es ging nie um Geld, sondern nur um emotionalen Gewinn in Form von Bestätigung) und oft genug ließ ich sie dann fallen. War das ein schöner Charakterzug? Sicher nicht.

Und wie schlecht ging ich mit mir selbst um? Ich glaubte ja nie sonderlich an mich und meinen Wert, denn das hatte man mir schlichtweg nicht beigebracht. Du bist in Ordnung, wie Du bist. Nein, tu dies, tu jenes, dann ...
Ich hatte ein mieses Selbstbild, meine Selbstachtung war gering und Reste machte Uwe noch kaputt. War ich denn gar nicht wert?

Eigentlich schon. Ich war doch gar nicht so übel. Klar, ich verstellte mich oftmals, das ist nicht authentisch, war aber meinem geringen Selbstbewusstein geschuldet. Sei so und so, dann ...
Und dass ich beruflich einiges leistete, was andere nicht leisteten, wurde mir erst durch Uwe klar, Wir hatten denselben Beruf. Er war aber als Autodidakt in der Systemverwatung gelandet und hatte sich zahlreiche Kenntnisse erworben. Er ist wer in seinem Bereich, das bewunderte ich immer an ihm und tue es heute noch. Seine Fähigkeiten mit den Bits und Bytes sind bemerkenswert.
Ich leite eine Abteilung und habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und meinen Laden am Laufen zu halten. Mein Chef lässt mir freie Hand, er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann. Ich regle meine Angelegenheiten selbst und renne damit nicht zum Chef. Er honoriert das in Form von Freiheit und ich zahle es zurück, indem ich dafür sorge, dass er zumidnest mit dieser Abteilung keine großen Sorgen hat.
Uwe brachte mich drauf zu sehen, was ich alles klaglos leistete, beschloss und entschied und oft genujg angstfrei einführte. Was Du da alles machst und tun musst, könnten viele andere in Deinem Beruf nicht. Es stimmte, aber ich sah es nicht, da ich ja nicht an mich glaubte. Im Gegenteil, ich machte mich noch schlecht vor mir selbst. Das hat nicht gut geklappt, da hast Du Fehler gemacht, die und der können das besser und sind besser. Du bringst es nicht, Du wurschtelst Dich so durch, aber nicht mehr.
Es dauerte, bis ich glauben konnte, dass ich nicht so schlecht war, wie ich immer geglaubt hatte. Vordergründig erfolgreich, innerlich aber verzagt und kleinmütig.
Ich übernahm noch ein Zusatzamt, das mir vielleicht eine gewisse Ehre einbrachte, aber ansonsten nichts. Das war nicht umsonst, denn ich merkte, was andere konnten, konnte ich auch oder sogar noch besser. Ich lernte neue Menschen kennen, verkehrte mit Chargen, mit denen ich sonst nicht in Berührung gekommen wäre und merkte auf einmal, es macht mir Spaß, mich zu bewähren. Und alles geht leichter, wenn man sich selbst nicht dauernd im Weg steht und die Selbstzweifel nährt.

Auch privat änderte sich einiges. Ich wurde selbstständiger, unternahm viel allein und das ganz bewusst und auch gerne. Kontakte verbesserten sich, andere Menschen kamen in mein Leben. Solche, die ich eigentlich schon lange kannte, aber nie bemerkt hatte z.B.
Und ganz nebenbei änderte sich mein Selbstgefühl. Ich fühlte mich harmonischer, gefestigter und weniger als unruhigen Menschen, der mit Spiralfedern mal hierhin und mal dorthin hüpft und selten still steht. Das innere Getriebensein, das ich oft verspürte, ist weg. Keine Ahnung wohin.

Vieles von dem, was sich änderte, verdanke ich Uwe. Der weiß das nicht, es ist nicht wichtig, aber er war der Wegweiser, der mir zeigte, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige war.
Was ist aus Uwe geworden? Ich weiß es nicht. Es kann sein, dass er geheiratet hat. Ich sah mal so was wie einen Ring, der nach Ehering aussah. Meine Nachfolgerin, mit der er ein halbes Jahr nach mir zusammen war, vielleicht aber auch schon früher. Ob das stimmt, habe ich bis heute nicht heraus gefunden und ob die Ehe noch besteht, sollte sie zustande gekommen sein, auch nicht. Und es ist wunderbar zu merken, wie wenig mich das heute interessiert.
Unsere Wege haben sich gekreuzt und wieder entfernt und das ist gut so. Uwe, der der Anstoss dafür war, dass ich endlich mal bei mir anfing.

Daher meinte ich. Fang lieber mal bei Dir an. Welche Mechanismen wirken da in Dir, die Dich zur Männerretterin machen? Waruim interessierst Du Dich für etwas verschrobene und vereinsamte Wesen? Was treibt Dich an und was führt Dich zu Deinem Uwe?
Was lebst Du nach, was spulst Du ab?

Es gibt zweifelsfrei viel zu entdecken, aber Du kannst daraus nur gewinnen. Anstatt ihn ergründen zu wollen, ergründe lieber Dich selbst.

Ich wünsche Dir alles Gute mit Uwe, egal was auch kommt oder auch nicht. Aber bleibe immer bei Dir, lass Dich nicht in eine Mühle ziehen wie ich seinerzeit, aus der ich nur schwer wieder rauskam. Und sei wachsam. Keiner darf Dich schlecht behandeln oder gezielt verletzen- Wer das tut, passt nicht in Dein Leben, Denn Du bist es wert, dass man gut mit Dir umgeht. Das musst Du immer beachten.

Es würde mich freuen, wieder von Dir zu erfahren.

Begonie

13.08.2020 12:21 • #39


R
Liebe Begonie und Co

nochmals gezielt ein DANKE für deine erneuten ausführlichen Beschreibungen und Erfahrungen. Ich musste mehrfach tief durchatmen dabei und stelle sehr viele Parallelen zu mir fest!
Du hast mit einem Punkt extrem recht: Ich muss auch stark an mir arbeiten...

Bis vor 6 Jahren hatte ich noch nicht so eigenartige Beziehungsmuster...alles begann an sich mit dem plötzlichen Tod meiner Mutter. Sie war von klein auf meine engste Vertraute und egal, wie alt ich war, sie brachte mir uneingeschränkte Liebe entgegen. Wir unternahmen viel zusammen, ohne dass sie mich einengte und sie war sozusagen meine beste Freundin. Wobei ich durchaus Freundinnen hatte - an dem mangelte es nicht!
Dazu komme ich aus einer intakten Familie, also meine Mutter war nicht allein erziehend oder Ähnliches. Außerdem habe ich eine ältere Schwester, sie ist schon lange verheiratet und hat einen Sohn.

Mit meinem Vater kam ich immer gut klar, dennoch sind wie zwei uns sehr ähnlich, daher rummste es da eher mal. Er lebt noch im gleichen Haus wie ich, allerdings in unterschiedlichen Wohnungen und zum Glück ist er noch gesund und versorgt sich weitestgehend alleine. Ich helfe ihm dennoch im Haushalt und unterstütze ihn, so gut es geht und es meine Zeit zulässt.

Meine Mutter starb an Krebs, von der Diagnose bis zu ihrem Tod vergingen 2 Monate und es traf uns alle wie ein Schlag - das Herz der Familie fehlte und meines wurde indirekt mit herausgerissen. Ich verkraftete damals den Tod eigenartigerweise ganz gut und alle waren froh in meinem Umfeld, dies zu beobachten. Jedoch ist tief in mir immer noch dieser Schmerz und als ich meinen ehemaligen Lebensgefährten ein Jahr nach ihrem Tod kennenlernte dachte ich, dass jetzt alles gut wird. Ein Mensch geht, einer kommt...wir waren schwer verliebt, versuchten, Kinder zu bekommen, leider ohne Erfolg...das Resultat war, dass er mich verließ. da er mit allem nicht mehr klar kam und ich hatte innerhalb kürzester Zeit wieder einen schweren Verlust zu verarbeiten.

Doch ich komme damit klar! Das war immer meine Devise! Ich brauche keinen Psychologen! Hm...mein Vater hat tolle Arbeit geleistet, er war sozusagen mein Psychologenersatz, opferte viele Stunden, um mit mir zu sprechen, mich aufzubauen. In dieser Zeit verlor ich stark an Gewicht und er, der alte Mann, bekochte mich und päppelte mich wieder hoch! Dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Die Trennung war sehr hart, viel härter als bei anderen Partnern zuvor. Damals rappelte ich mich schnell wieder auf und lebte mein Leben weiter (da war ja noch der Schoß der intakten Familie.)..
Aber meine Seele war bereits verletzt und nun eine neue Verletzung, die so hart traf, war schon eine andere Liga.
Ich merke bis heute, wie ich oft mit allem hadere. Warum konnte es nicht alles klappen? Gut, den Tod meiner Mutter konnte man nicht verhindern, aber wenigstens die Beziehung hätte doch halten können, oder nicht? Aber das Leben ist kein Wunschkonzert!

Daher begann ich zu schreiben und hier meine Seele etwas zu entlasten und zu therapieren...genau dieses Skript hat nun mein Uwe, wenn wir den Namen mal lassen und er erkennt sich in vielem wieder. Auch seine Mutter scheint ähnlich verstorben zu sein und er schrieb am Dienstag, dass er gerne mit mir darüber reden würde.
Ich glaube, er hat ebenso wie ich viel erlebt, seine vermeintliche Verlobung löste sich ja auch nicht einfach in Luft auf. Ob er nun daran schuld war oder seine Ex Partnerin, weiß man nicht. Aber wir scheinen ähnlich tickende Seelen zu sein, die mit ihrem Schmerz herumwandern und uns eben erkannt haben.

Er hat seinen Seelenfrieden in der Natur gefunden und scheint da wirklich glücklich zu sein, was ich ihm von Herzen gönne. Ich bin noch lange nicht soweit! Ich versuche stets, alles so gut wie möglich zu machen, setze mich oft unter enormen Leistungsdruck. Der Sport gibt mir ein Ventil, aber da übertreibe ich es auch oftmals und kann nur schlecht schlafen, da der Körper kaum Regeneration findet. Wenn man es von außen sieht, bin ich manchmal richtig selbstzerstörerisch.

Nicht genug mit dem einen Ex...1,5 Jahre nach der Trennung traf ich auf einen Narzissten und das ist nicht nur so dahergesagt...er war schon 4 mal verheiratet, das berühmte Love Bombing fand statt, bis er mich dann hatte und nach nur 6 Monaten fallen ließ...wieder ein neuer Kratzer auf der Seele. Wie viel muss noch kommen, frage ich mich oft?

Evtl. erklärt das auch, weshalb ich mich nun an Uwe so hänge, da er vieles zu verstehen scheint, was mir widerfahren ist. Aber ob das eine Basis für eine Partnerschaft ist?

Ich merke, wie ich selber bei normalen Waltertypen mauere. Sobald ein normaler Mann interessiert ist, mache ich zu, schiebe Termine oder Krankheiten vor. Ein Teufelskreis ensteht. Und der, der nicht erreichbar ist, ist anscheinend perfekt für mein Seelenheil. Dass dem nicht so ist, dürfte klar sein. Ich bin ja nicht blind und reflektiere vieles, sehe aber auch keinen Ausweg, nur dass es mir momentan wieder ziemlich schlecht geht. Ich funktioniere, lebe aber nicht!

Corona tat noch sein Übriges, all meine geplanten Reisen fielen ins Wasser, ich war noch nicht wirklich weg, sogenannte Freunde erkundigten sich während des Lockdowns nicht mal nach mir. Oft komme ich mir eben sehr einsam vor, trotzdem ich von vielen Menschen sonst umgeben bin. Diese Grundliebe meiner Mutter fehlt, auch wenn ich als erwachsene Frau nicht dauernd bei ihr war, ich konnte jederzeit zu ihr gehen und mal wieder Kind sein...

So, ein Seelenstriptease...hätte nicht gedacht, dass ich das alles hier niederschreibe. Aber da ich sehe, wie du, Begonie, nun an sich geheilt bist von all dem Schmerz, hoffe ich, dass du mir oder alle anderen, auch ein paar Ratschläge geben könnt, was ich tun könnte. Es sagt sich so leicht: Lebe dein Leben! Das mache ich und oft klappt es auch sehr gut, ich bin glücklich und zufrieden. Aber nicht immer und wenn dann so etwas wieder dazu kommt wie mit Uwe, wird mein Manifest erschüttert...meine Gedanken kreisen und ich hadere wieder mit allem Erlebten und der aktuellen Lage.

Liebe Grüße erneut....

13.08.2020 16:23 • #40


B
Rosenquarz, herrje, was Du alles mit Dir rumtragen musst! So viel Lied, so viel innere Einsamkeit, so viel Hilflosigkeit! Daran musst Du ja fast zerbrechen und bist es zum Teil auch schon.

Zu Deiner Mutter! Ich beglückwünsche Dich zu dieser innigen Beziehung, zu dem Halt, den sie Dir gegeben hat. Ich kenne das nicht und wenn mir Jemand sagt, er habe ein tolles Verhältnis zur Mutter, dann fühle ich oft so was wie Neid aber auch innere Abwehr. Vieles wurde bei uns unter den Teppich gekehrt und in der vierköpfigen Familie standen zwei Mitglieder etwas isoliert da. Meine Mutter, die bereits in frühen Jahren chronisch krank wurde und von der klar war, dass sie früh sterben würde. Sie wurde dann doch 10 Jahre älter als mancher Arzt ihr prognostiziert hatte. Es war eine Autoimmunkrankheit, die die ganze Familie über Jahre beschäftigte. Sie tritt schubweise auf, nach jedem Schub kam zwar wieder eine Regenerationsphase, aber es blieb was zurück und das summierte sich im Lauf der Jahre auf. Und auch ich. Ein besonders gutes 'Verhältnis bestand zwischen meiner jüngeren Schwester und meinem Vatrer.

Aber auch als meine Mutter noch gesund war,war unser Verhältnis eher schwierig. Nicht von viel Vertrauen geprägt und über Gefühle wurde bei uns generell nicht viel gesprochen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und soll das auch tun, aber jammern hilft nicht.
Zitat von Rosenquarz22:
Jedoch ist tief in mir immer noch dieser Schmerz und als ich meinen ehemaligen Lebensgefährten ein Jahr nach ihrem Tod kennenlernte dachte ich, dass jetzt alles gut wird. Ein Mensch geht, einer kommt...wir waren schwer verliebt, versuchten, Kinder zu bekommen, leider ohne Erfolg...das Resultat war, dass er mich verließ. da er mit allem nicht mehr klar kam und ich hatte innerhalb kürzester Zeit wieder einen schweren Verlust zu verarbeiten.

Stimmt ja auch, Wahrscheinlich jammere ich daher auch nie. Denn es ändert ja nichts.

Daher schätze das, was sie für Dich war und was sie Dir beigebracht und vorgelebt hat. Es ist traurig, dass sie so schnell sterben musste. Ich kann mir vorstellen, dass sie das Herzstück der Familie war und dass der schnelle Tod alle in eine Art Schockstarre versetzte. Ihr konntet Euch ja nicht mal darauf vorbereiten.
Andererseits: Krankheiten über Jahre sind auch schwer zu ertragen, denn Kranke verändern sich und das hat massive Auswirkungen auf alle Familienmitglieder.
Sei dankbar für das, was sie Dir gab, denn auch Dankbarkeit ist ein wenig ein Seelentröster.
Und dann Dein Vater - so fürgsorglich kümmerte er sich um seine sensible Tochter! Da kommen mir fast die Tränen.

Ich denke, Du hast den Tod deiner Mutter immer noch nicht richtig verkraftet und er hat Dich innerlich auch massiv verunsichert. Schockierende und traumatische Erlebnisse können Angstzustände und innere Verunsicherung auslösen, weil das Grundvertrauen ins Leben stark erschüttert wird. Vielleicht täte Dir psychologische Unterstützung doch ganz gut, vielleicht könntest Du damit einiges aufarbeiten und auch wieder mehr innere Festigkeit gewinnen.

Zitat von Rosenquarz22:
Doch ich komme damit klar! Das war immer meine Devise! Ich brauche keinen Psychologen!

Dachte ich mir auch immer. Sei stark, beiß Dich durch, lass nicht nach. Ich bin relativ robust, glaube ich zumindest, aber da besteht immer die Gefahr, dass zu viel ins Unterbewusstsein verschoben wird, weil man sich damit nicht befassen mag und das das eigene Selbstbild ankratzt. Trotzdem hat mir der zweimalige Besuch beim Therapeuten durchaus geholfen. Ich war danach nicht etwa geheilt und irgendwie hatte ich das Gefühl, es ist eigentlich gar nichts passiert. Dennoch, einige seiner Worte blieben mir in guter Erinnerung und sie fallen mir immer wieder ein. Gerade die Verquickung von Kindheitserfahrungen und Beziehngsleben im Erwachsenenalter hat mich stakr beschäftigt, denn auch ich stellte wiederholende Muster fest. Immer geriet ich in die untergeordnete Rolle, die sich an den Mann hängte und alles dafür tat, die Beziehung zu halten. Und immer wurde ich verlassen - das konnte kein Zufall mehr sein! War es auch nicht.

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Zitat von Rosenquarz22:
Jedoch ist tief in mir immer noch dieser Schmerz und als ich meinen ehemaligen Lebensgefährten ein Jahr nach ihrem Tod kennenlernte dachte ich, dass jetzt alles gut wird. Ein Mensch geht, einer kommt...wir waren schwer verliebt, versuchten, Kinder zu bekommen, leider ohne Erfolg...das Resultat war, dass er mich verließ. da er mit allem nicht mehr klar kam und ich hatte innerhalb kürzester Zeit wieder einen schweren Verlust zu verarbeiten

Ich glaube, Du hattest den Verlustfall in der Familie keinesfalls verarbeitet. Du hast den Schmerz gefühlt und sozusagen runter gebissen und hast ihn zu wenig zugelassen. Jeder war froh, als er sah, wie gut Du damit klar kamst - das sagt ja schon viel aus. Dabei kamst Du alles andere als damit klar. Du warst einer Stütze beraubt, Du hast viel an Vertrauen und Wärme und Angenommensein verloren. Von jetzt auf gleich.
Und dann kam der Retter in Dein Leben. Ja, wer wäre darüber nicht glücklich geworden? Jeder denkt sich, jetzt geht es wieder aufwärts Aber das Leben spielt nicht so, wie wir das wollen.
Vielleicht hast Du ihn überfrachtet, ihn unbewusst als Lebensretter und eine Art Glücksmachinenquarz, herrje, was Du alles mit Dir rumtragen musst! So viel Lied, so viel innere Einsamkeit, so viel Hilflosigkeit! Daran musst Du ja fast zerbrechen und bist es zum Teil auch schon.

Zu Deiner Mutter! Ich beglückwünsche Dich zu dieser innigen Beziehung, zu dem Halt, den sie Dir gegeben hat. Ich kenne das nicht und wenn mir Jemand sagt, er habe ein tolles Verhältnis zur Mutter, dann fühle ich oft so was wie Neid aber auch innere Abwehr. Vieles wurde bei uns unter den Teppich gekehrt und in der vierköpfigen Familie standen zwei Mitglieder etwas isoliert da. Meine Mutter, die bereits in frühen Jahren chronisch krank wurde und von der klar war, dass sie früh sterben würde. Sie wurde dann doch 10 Jahre älter als mancher Arzt ihr prognostiziert hatte. Es war eine Autoimmunkrankheit, die die ganze Familie über Jahre beschäftigte. Sie tritt schubweise auf, nach jedem Schub kam zwar wieder eine Regenerationsphase, aber es blieb was zurück und das summierte sich im Lauf der Jahre auf. Und auch ich. Ein besonders gutes 'Verhältnis bestand zwischen meiner jüngeren Schwester und meinem Vatrer.

Aber auch als meine Mutter noch gesund war,war unser Verhältnis eher schwierig. Nicht von viel Vertrauen geprägt und über Gefühle wurde bei uns generell nicht viel gesprochen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und soll das auch tun, aber jammern hilft nicht.
Stimmt ja auch, Wahrscheinlich jammere ich daher auch nie. Denn es ändert ja nichts.

Daher schätze das, was sie für Dich war und was sie Dir beigebracht und vorgelebt hat. Es ist traurig, dass sie so schnell sterben musste. Ich kann mir vorstellen, dass sie das Herzstück der Familie war und dass der schnelle Tod alle in eine Art Schockstarre versetzte. Ihr konntet Euch ja nicht mal darauf vorbereiten.
Andererseits: Krankheiten über Jahre sind auch schwer zu ertragen, denn Kranke verändern sich und das hat massive Auswirkungen auf alle Familienmitglieder.
Sei dankbar für das, was sie Dir gab, denn auch Dankbarkeit ist ein wenig ein Seelentröster.
Und dann Dein Vater - so fürgsorglich kümmerte er sich um seine sensible Tochter! Da kommen mir fast die Tränen.

Ich denke, Du hast den Tod deiner Mutter immer noch nicht richtig verkraftet und er hat Dich innerlich auch massiv verunsichert. Schockierende und traumatische Erlebnisse können Angstzustände und innere Verunsicherung auslösen, weil das Grundvertrauen ins Leben stark erschüttert wird. Vielleicht täte Dir psychologische Unterstützung doch ganz gut, vielleicht könntest Du damit einiges aufarbeiten und auch wieder mehr innere Festigkeit gewinnen.

Zitat von Rosenquarz22:
Doch ich komme damit klar! Das war immer meine Devise! Ich brauche keinen Psychologen!

Dachte ich mir auch immer. Sei stark, beiß Dich durch, lass nicht nach. Ich bin relativ robust, glaube ich zumindest, aber da besteht immer die Gefahr, dass zu viel ins Unterbewusstsein verschoben wird, weil man sich damit nicht befassen mag und das das eigene Selbstbild ankratzt. Trotzdem hat mir der zweimalige Besuch beim Therapeuten durchaus geholfen. Ich war danach nicht etwa geheilt und irgendwie hatte ich das Gefühl, es ist eigentlich gar nichts passiert. Dennoch, einige seiner Worte blieben mir in guter Erinnerung und sie fallen mir immer wieder ein. Gerade die Verquickung von Kindheitserfahrungen und Beziehngsleben im Erwachsenenalter hat mich stakr beschäftigt, denn auch ich stellte wiederholende Muster fest. Immer geriet ich in die untergeordnete Rolle, die sich an den Mann hängte und alles dafür tat, die Beziehung zu halten. Und immer wurde ich verlassen - das konnte kein Zufall mehr sein! War es auch nicht.

Zitat von Rosenquarz22:
Jedoch ist tief in mir immer noch dieser Schmerz und als ich meinen ehemaligen Lebensgefährten ein Jahr nach ihrem Tod kennenlernte dachte ich, dass jetzt alles gut wird. Ein Mensch geht, einer kommt...wir waren schwer verliebt, versuchten, Kinder zu bekommen, leider ohne Erfolg...das Resultat war, dass er mich verließ. da er mit allem nicht mehr klar kam und ich hatte innerhalb kürzester Zeit wieder einen schweren Verlust zu verarbeiten.


Ich denke, Du hast den Tod Deiner Mutter nicht verkraftet, auch wenn der äußere Anschein dafür sprach. Das hat eine innere Verunsicherung ausgelöst, denn das Leben war nicht mehr steuerbar und planbar. Dass andere sich gewundert haben, wie gut Du damit klar kamst, sagt ja schon einiges.
Ich glaube eher, Du wolltest den tiefen Schmerz gar nicht richtig zulassen, hast äußerlich betrachtet gut funktioniert, und hast das was weh tat, eher ins Unterbewusstsein verschoben. Eine bewährte Strategie, die praktisch jeder anwendet. Es ist passiert, aber ich kann das bewältigen. Ich bin stark genug und dann bricht wieder alles zusmmen.
Der neue Partner war der Silberstreif, wer wäre darüber nicht glücklich geworden? Endlich geht es wieder aufwärts, endlich scheint die Sonne wieder. Und dann endet es wieder im Desaster.
Vielleicht hast Du ihn überfrachet, zu hohe Erwartungen an ihn gehabt, ihn als Seelenretter und Glücksbringer betrachtet. Vielleicht warst Du innerlich viel zu verkrampft, weil Du Angst hattest, auch dieses Glück könnte Dir wieder durch die Finger flutschen. Auch der unerfüllte Kinderwunsch könnte daran liegen - innere Verkrampfung, zu starkes Festhalten und Klammen an etwas. Vielleicht hast Du ihn unbewusst überfordert, denn er sollte jetzt all das richten, was Du verloren hattest. Und das war ihm zu viel. Ich kann das verstehen, übersteigerte Erwartungen bedeuten einen großen Druck. Man spürt förmlich die Erwartungshaltung des Partners und lehnt sie innerlich ab, weil es einfach zu viel ist, was gefordert wird. Der Mensch kann dann nicht mehr frei atmen, weil er immer den Druck im Nacken verspürt. Sie hat so viel mitgemacht, da muss ich jetzt viel für sie tun, sie will Kinder, aber selbst Kinder kommen nicht nach Programm, sondern dann, wenn sie es wolen.
Spekulation meinerseits, das dürfte Dir klar sein, aber darüber nachzudenken kann nicht schaden.

Zitat von Rosenquarz22:
ch merke bis heute, wie ich oft mit allem hadere. Warum konnte es nicht alles klappen? Gut, den Tod meiner Mutter konnte man nicht verhindern, aber wenigstens die Beziehung hätte doch halten können, oder nicht? Aber das Leben ist kein Wunschkonzert!

Den Tod musstest Du hinnehmen, das andere ließ sich scheinbar steuern, aber dann doch nicht so, wie Du glaubtest. Denn andere Menschen sind immer unwägbar, selbst wen man sie gut zu kennen glaubt.
Nein, die Beziehung konnte nicht halten, weil sie wahrscheinlich überfrachtet war. Es ist gut, dass sie vorbei war. Vielleicht warst Du eine Gefangene Deiner Glückserwartungen, vielleicht aber konntest Du Dir dieses Glück innerlich gar nicht zugestehen, weil Du innerlich noch gar nicht dazu bereit warst? Alles nur Denkansätze.
Im Endeffekt war es gut, dass er ging. Wer weiß, was geworden wäre. Ich vvertraue immer darauf, dass das Leben zwar oft einen harten linken Haken hat, aber dennoch und langfristig das bringt, was gut ist.
Vielleicht erschien Dir die Beziehung nur so ideal und war es gar nicht? Das konnte kein Zufall mehr sein! War es auch nicht.

Ich schreibe später weiter.

Begonie

14.08.2020 11:42 • #41


B
Zitat von Begonie:
wir den Namen mal lassen und er erkennt sich in vielem wieder. Auch seine Mutter scheint ähnlich verstorben zu sein und er schrieb am Dienstag, dass er gerne mit mir darüber reden würde.
Ich glaube, er hat ebenso wie ich viel erlebt, seine vermeintliche Verlobung löste sich ja auch nicht einfach in Luft auf. Ob er nun daran schuld war oder seine Ex Partnerin, weiß man nicht. Aber wir scheinen ähnlich tickende Seelen zu sein, die mit ihrem Schmerz herumwandern und uns eben erkannt haben.


Aha, Du hast ihm das Manuskript gegeben, weil Du wusstest, dass Du ihn damit ansprechen würdest. Ist ja auch völlig legitim, aber dennoch gingst Du ganz gezielt vor. Du wolltest ihn erreichen und das hast Du damit auch geschafft.
Du hast Übereinstimmung hergestellt, weil hier zwei ähnlich verletzte und verängstigte Seelen zueinander finden.
Ja, Übereinstimmung verbindet, was auch sonst?
Ich stellte damals schon beim ersten Treffen mit Uwe sehr viele Übereinstimmungen fest. Aus ähnlichen Elternhäusern stammend, merkwürdige Ehekonstellationen der Eltern, innere Isolierung - das alles stimmte überein.
Hinzu kamen bei uns beiden wenig Selbstvertrauen, Angst vor Versagen, mangelndes Selbstbewusstsein. Er hatte an dem ersten Abend auf dem Kongress, auf dem ich eine Verabredung herbei geführt hatte (jawohl!) mit einem Kollegen einen Vortrag halten müssen. Es ging, was auch sonst , um ein EDV-Thema,
Uwe berichtete, dass er sich zwar habe breit schlagen lassen, aber im Grund genommen nicht gerne vor anderen Menschen sprach. Ja, das kam mir ja sehr bekannt vor!
Wir tickten ähnlich, trugen ähnliche Ängste mit uns rum, stellten die Ursachen im Elternhaus fest - so viel Übereinstimmung beim ersten Treffen! Unglaublich!

Dennoch, mir hätte was auffallen müssen, was ich erst später erkannte. Wir sprachen, aber eigentlich sprach er. Wir saßen uns nicht etwa gegenüber, was ein intensives Gespräch ja oft begünstigt, sondern über Eck, Er erzählte von sich und mich interessierte alles brennend. Dennoch, er schaute meist in die Tischplatte und nciht etwa auf mich, seinen Gesprächspartner.
Er war auf sich fixiert und genau das stellte ich auch später oft fest. Einmal gingen wir spazieren, in einer Gegend, in der der er als Kind und Jugendlicher oft gewesen war. Er war früh beim Bund Naturschutz und berichtete darüber. Und er erzählte und erzählte und auf einmal wurde ich traurig, Denn ich fühlte mich austauschbar. Es war egal, wer neben ihm ging, ob das jetzt eine Sandra oder Lea ist oder eben ich, war austauschbar. Ich als einzigartige Person war zwar da, aber ich war nur eine Art Publikum.
Das machte mich traurig.
Späer nahm ich dann etwas Anlauf und dachte mir irrtümlicherweise, ja vielleicht interessiert er sich ja auch für meine Jugend. Ich sagte zwei Sätze und stieß gegen eine Mauer. Er hatte es nicht wahrgenommen, es interessierte ihn nicht weiter, er sprach lieber von sich und über sich.
Das war kein Einzelfall, ich hatte das Gefühl der Beliebigkeit neben ihm oft. Ich arbeitete dagegen, versuchte ihn für mich zu inrteressieren, aber stieß im Endeffekt auf Gleichgültigkeit. Entweder es war meiner Gier nach Verbindung und Nähe geschuldet, dass ich das so stark empfand oder aber, er war einfach so. Es stimmt wohl beides. Aber als Bindungsvermeider stellt er keine innigen Verbindungen zum anderen her. Es sieht nur oft danach aus, weil der Andere (also ich) sich in ihm wieder erkannte.

Hohe Übereinstimmung schafft Gleichklang und weckt das Bedürfnis nach Austausch und jeder möchte davon profitieren. Ein normaler menschlicher Impuls. Dennoch sollte man darauf achten, dass hier auch Gegenseitigkeit vorhanden ist.
Daher schaue drauf, wie das mit Uwe ist. Hohe Übereinstimmung kann trügerisch sein und sich als Illusion heraus stellen, wenn der Eine nur auf sich bezogen ist.

Zitat von Begonie:
Wie viel muss noch kommen, frage ich mich oft?

So oft, bis Du gelernt hast, dass andere Menschen keine Glücksgaranten sind.

Zitat von Begonie:
Evtl. erklärt das auch, weshalb ich mich nun an Uwe so hänge, da er vieles zu verstehen scheint, was mir widerfahren ist. Aber ob das eine Basis für eine Partnerschaft ist?

Du fühlst Dich ihm verwandt. Das ist schön und das meine ich auch so wie ich es Dir sage. Aber ein Garant für eine Beziehung ist es meiner Ansicht nach nicht. Es besteht die Gefahr, dass jeder den Anderen zur Erfülllung der inneren Bedürfnisste benützt. Ich habe Uwe regelrecht emotional missbraucht, das weiß ich heute. Er sollte mir all das geben, was in mir im Argen lag. Ich gab ihm sozusagen mein Herz auf dem Silbertablett. Hier, hast Du es, es ist ein großartiges Geschenk, denn ich fühle mich Dir so nahe. Nimm es an und mache es heil. Und wenn das Herz geheilt ist, gib es mir zurück.
Man darf sein Herz nicht einem anderen Menschen überlassen, es gehört einem selbst. Man kann einen anderen Menschen in sein Herz hinein lassen, aber hergeben darf man es nicht.
Tauscht Euch aus, redet über Eure Erfahrungen, vielleicht profitiert Ihr beide davon. Aber sei vorsichtig. Ein ähnliches Schicksal verführt zu Verliebtheit und vielleicht auch zur Vereinnamung
Später dachte ich mir oft, Uwe und ich waren wie zwei Lahme, die zusammen auch nicht gehen lernen. Es war hoffnungslos und gegeinseitige Verletzungen waren die Folge. Denn auch ich als unterlegener Part rieb ihm ab und zu Äußerugnen hin, die alles andere als fair waren. Er war nicht so wie ich es mir eingebiildet hatte, die Folge war Enttäuschung und die ließ ich ihn auch öfters spüren.
Ich war auch egoistisch, denn es ging mir um mich. Und daher konnte ich ihn nicht sein lassen, wie er eben war. Ich wurde zur Zielscheibe, die viel abbekam und er verwies mich immer in meine Grenzen. Das ist mein Tanzberreich und den hast Du akzeptieren, Du bleibst in Deinem Tanzbereich. Ich gestand ihm seinen Tanzbereich nicht zu, denn ich wollte mich an ihn anlehnen. Ich gab ihm zu viel und erntete das Gegenteil. Er blieb für sich - immer.
Vielleicht hätte es klappen können, wenn ich selbstbewusst genug gewesen wäre, ihm seine Wesenszüge zu lassen. Aber vermutlich hätte es doch nie funktioniert. Es ist gut, dass es zu Ende ging.

Zitat von Begonie:
Ich bin noch lange nicht soweit! Ich versuche stets, alles so gut wie möglich zu machen, setze mich oft unter enormen Leistungsdruck. Der Sport gibt mir ein Ventil, aber da übertreibe ich es auch oftmals und kann nur schlecht schlafen, da der Körper kaum Regeneration findet. Wenn man es von außen sieht, bin ich manchmal richtig selbstzerstörerisch.

Uwe hat sein Ventil gefunden. Er ist sicher nicht unbedingt glücklich, aber irgendwie hat er sich beschieden. Er ist bescheiden und findet seinen inneren Frieden in der Natur, beim Autoschrauben.
Du hast - glaube ich - keine gute Einstellung zu Dir- Du überforderst Dich und das hast Du schon nach dem Tod Deiner Mutter getan.
Du betreibst Raubbau an Deinen Ressourcen, Du gehst nicht pfleglich mit Dir um, Du kannst es Dir nicht gut gehen lassen.
Es schmerzt mich ein wenig, das zu lesen. Du bist so verkrampft innerlich. Da fließt nichts und auch Dein Manuskript ist so was wie ein Hilfeschrei. Du bist dünn, weil Du wenig ist und viel Energie verbrauchst. Aber da ist kein Gleichgewicht, ich sehe Ecken und Kanten.
Ich denke, das ist sicher ein Bereich in Dir, an dem Du arbeiten solltest. Pflege Dich, gehe schonender mit Dir um, überfordere 'Dich nicht. Ob Du jetzt 5 km läufst oder 10, ist doch gerade egal. Du wirkst auf mich wie ein Dampfkessel, der Dampf ablässt, aber bei dem die Gefahr besteht, dass es ihn zerreißt.
Rosenquarz, kümmere Dich um Dich. Das ist wirklich wichtig. Uwe kann Dir ein Vertrauter werden - falls er es zulässt. Aber gehe nicht von einer Liebesbeziehung aus. Wie soll er mit Dir zurecht kommen, wenn Du selbst mit Dir nicht klar kommst?
Da müsste was in Dir schwingen, es müsste vieles viel weicher werden. ich vermisse Selbstakzeptanz. Wer sich selbst überfordert, hat zu wenig davon, denn er achtet zu wenig auf sich. Leistung, Leistung und ich muss mich durchbeißen und darf keine Schwäche zulassen, mich nicht hängen lassen.
Doch, das darfst Du! Du bist ein verletzliches Wesen, das darf auch mal durchhängen, das darf auch mal schwach sein und das darf auch über sich und alles andere weinen.
Dann kannst Du Dir auch wieder was abverlangen. Aber wie kommst Du denn derzeit innerlich zur Ruhe? Der Schlaf ist schlecht, der Körper in ständiger Leistungsanforderung, so dass er nicht zur Ruhe findet. Deine Seele ist unruhig und schreit, halt inne, sieh mich auch mal an, nimm mich an und renn nicht dauernd davon.
Wer ständig unter Druck steht, der bricht irgendwann zusammen. Schau Dir viele Promis an. Viele können auf einmal nicht mehr, brauchen eine kreative Pause, die nichts anderes ist als eine Depression, weil sie auch ständig unter Druck stehen und etwas bringen müssen. Dafür ist der Mensch nicht gemacht.

Ganz ehrlich, Du musst unbedingt besser mit Dir umgehen und auch die schwachen Anteile in Dir zu Wort kommen lassen. Wenn Du es nicht schaffst, versuche Unterstützung zu finden. Achtsamkeitrtraining, so was in der Art. Und lerne, mal locker zu lassen.
Die Sache mit Uwe siehst Du auch schon zu verkrampft wie ich seinerzeit.

Ich will Dir weiß Gott nicht weh tun. Du bist ein sehr tapferer, großartiger Mensch. Aber Du achtest zu wenig auf Dich und Deine Bedürfnisse, die Du selbst nicht erfüllen kannst. Daher die Hinwendung zu Uwe. Ich persönlich sehe die Gefahr, dass Du ihn zu sehr als Retter ansiehst.
Aber ich kann auch nur aus der Ferne urteilen.

Halte mal Ausschau nach einem Therapeuten. Es muss vielleicht keine Psychoanalyse sein, aber einfach ein wenig Beistand, dass Du besser mit Dir umgehen kannst. Und lass die Trauer um Deine Mama zu, die ist immer noch ganz stark da. Du darfst sie vermissen, aber sie hätte auch gewollt, dass ihr kleines Mädchen die Kämpfe mit sich selbst aufgibt und Frieden findet.

Begonie

PS. Ich bin nicht geheilt! Ich habe vielleicht gelernt, besser mit mir umzugehen und habe aufgehört, zu viel von mir und anderen zu verlangen. Das schafft innere Entspannung.

14.08.2020 12:41 • #42


B
Beim ersten Beitrag ging etliches durcheinander. Ich schrieb, speicherte manches ab, dann war was weg und so weiter. Also es ist ein wenig durcheinander, aber ich denke, du wirst es schon verstehen.

Begonie

14.08.2020 12:59 • #43


R
Ich bin überwältigt von deiner langen Antwort, liebe Begonie!
Vieles trifft genau zu - was mich von einem Besuch beim Therapeuten stets abschreckte ist, dass ich einfach nicht weiß, welcher gut für mich ist.
Heute treffe ich mich jedoch mit einer Freundin, die nach der Trennung/Scheidung von ihrem Mann in Therapie war. Evtl. hat sie mir einen guten Tipp...ihr hatte das damals sehr geholfen.

Tja, mein Uwe schrieb vorhin auch wieder. Gestern kam ein recht unangenehmes Thema auf. Ich war mal mit einem anderen Vereinsmitglied kurze Zeit liiert und er hakte da nach. Ich berichtete etwas und vor allem auch die Hintergründe, die zur Trennung führten. Das war der Narzisst, der mich erst einlullte und dann so abrupt fallenließ.

Uwe schrieb heute, er wollte mich nicht verletzen, indem er diese alte Geschichte ansprach, er war nur neugierig...das ist ja auch ok.
Dann schrieb er einen Satz, der mir jegliche Hoffnung auf eine Beziehung nimmt. So nach dem Motto:
Es ist schön, dass wir uns so gut verstehen und er wolle nicht wissen, was schon getratscht wird, da wir uns so viel unterhalten und so oft zusammensitzen. Es sei für ihn sehr wertvoll, da alles ganz ohne Hintergedanken sei und dass wir ja nicht die nächste Olympiade im Matratzensport gewinnen wollten...

Das schrieb er in der Tat so. Aber wie habe ich das zu deuten? Möchte er mir ein Signal setzen, dass für ihn nicht mehr als Freundschaft in Frage kommt? Möchte er dabei andeuten, dass er schon weiterdenkt, aber dies erstmal ausschließt? Sarkasmus in Ehren, aber in so einem Fall ist es schwer zu deuten...
Er machte auch klar, dass er alles immer sehr objektiv betrachten würde und sich selbst ein Bild von allem und jeden macht. Daher bräuchte ich keine Angst haben, dass er mich in einem falschen Licht sieht.
Seine Worte in dieser langen Nachricht sind so widersprüchlich. Das Ende klingt so, als betone er die Freundschaftsschiene besonders, dabei bringt er doch kleine Anspielungen rein, die wieder völlig anders zu deuten sind...was will er eigentlich, das ist so meine Frage? Ich habe mit Absicht zurückgerudert, da ich nicht so dastehen wollte, dass ich ihn auf Biegen und Brechen als Mann erobern will.

Ist das nun seine Retourkutsche? Wenn ich etwas nicht mag, dann solche Ungereimtheiten oder Spielchen...das Beste wäre Klarheit, dass man ihm einfach sagt, dass er mir sehr sympathisch ist, aber sollte er eben ein aktiver Bindungsängstler sein, ist alles dahin..

Das nur mal zu den neuesten Entwicklungen. Da ich jetzt gleich weg muss, gehe ich nicht weiter auf Begonies Worte ein. Dies folgt zu anderer Zeit noch!

Wie seht ihr die WA von heute, bzw. seine Worte? Warum interessiert er sich für meine alten Geschichten? Er scheint sich schon Gedanken über mich zu machen...

14.08.2020 15:58 • #44


B
Mann, oh Mann, der Uwe ist cooler als ich glaubte.
Der hat die alte Story mit dem Narzissten mitgekriegt und wollte wissen, wie Du heute dazu stehst. Ich schätze mal, er macht sich so seine Gedanken über Dich.
Die lässt sich mit einem ein, der viermal geschieden ist. Was sagt das über sie aus? Seelische Instabilität, zweite Pubertät, ausgebledetes Realitäsbewusstsein? Oder nur Pech?

Dann sagt er, dass er die Dinge objektiv betrachtet. Das bedeutet, er betrachtet sie sozusagen von außen, vielleicht wie ein Biologe, der durchs Mikroskop schaut. Der geht nicht mittenrein, der bleibt außen vor. Betrachtet, sieht, wertet vielleicht auch, das alles für sich. Sein Herz scheint wenig beteiligt zu sein. Sorry für die Einschätzung!

Zitat von Rosenquarz22:
Es sei für ihn sehr wertvoll, da alles ganz ohne Hintergedanken sei und dass wir ja nicht die nächste Olympiade im Matratzensport gewinnen wollten...

Ganz ehrlich. Ich glaube nicht, dass er mehr will.Ja, er profitiert von dem Austausch, denn er sieht Ähnlichkeiten. Schon bist Du glücklich, aber was nach dem wertvoll kommt, stimmt einen nicht zuversichtlich. Es ist alles ohne Hintergedanken, aber offenbar nur bei ihm. Du hast Deine Hintergedanken , hattest sie schon lange. Aber hier zeigt er Dir eine Grenze auf. Er tauscht sich gerne mit Dir aus, aber ob er sich mehr vorstellen könnte? Ich denke, das ist wieder mal der typische Rückzug, wie man ihn von einem Bindungsvermeider erwarten kann. Dein Tanzbereich, mein Tanzbereich - komm da nicht rein!

Das Wort Matratzensport stösst mir echt auf. Hattet Ihr jemals über Sx gesprochen? Wie kommt er auf so was? Was auch immer andere denken, die uns zusammen sehen, sie werden ihre Schlüsse ziehen. Das lässt sich nicht vermeiden. Das bedeutet aber nicht, dass wir deswegen eine Affäre, Liebesbeziehung in der Realität eingehen werden.
So würde ich es interpretieren. Positiv liest sich das nicht.

Zitat von Rosenquarz22:
Möchte er mir ein Signal setzen, dass für ihn nicht mehr als Freundschaft in Frage kommt?

Das sehe ich auch so.

Zitat von Rosenquarz22:
Er machte auch klar, dass er alles immer sehr objektiv betrachten würde und sich selbst ein Bild von allem und jeden macht. Daher bräuchte ich keine Angst haben, dass er mich in einem falschen Licht sieht.

Der sieht Dich an wie der Forscher sein Reagenzglas. Er bleibt in Distanz, er ist innerlich nicht beteiligt. So lese ic das.

Zitat von Rosenquarz22:
Ist das nun seine Retourkutsche?

Woraujf?

Zitat von Rosenquarz22:
, aber sollte er eben ein aktiver Bindungsängstler sein, ist alles dahin..

Dass er kein normales Bindungsverhalten hat, zeigt doch seine Biografie, das ist doch glasklar. Wer ist mit 50 über Jahre allein?

Mädchen, ich fürchte, der Typ ist Dir eine Schuhnummer zu groß. Er ist gefühlsmäßig wenig beteiligt, scheint mir. Nimm Dich zurück und halte Dich zurück. Er ist kühl, du bist heiß. Dann pass nur auf, dass es nicht zischt!

Das liest sich meiner Ansicht nach nicht nach Beziehungswunsch. Ich will Dir nicht weh tun, aber der schreibt auch nichts Unbedachtes, wie ich ihn einschätze.Ich lese aus seinen Äußerungen auch nicht viel Empathie.

Rede besser mit Deiner Freundin als mit ihm. Und halt mal Aussch auch nach ein wenig Beistand. Du stehst nicht über den Dingen, Du bist mittendrin in der Bredouille. Er nicht, er analysiert die Dinge. Vielleicht fehlt es bei ihm an Herz?

Begonie

14.08.2020 16:39 • #45


A


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