Ist unsere Beziehung am Ende?

Guten Abend an Alle,

ich wende mich heute an Euch, weil ich mega ratlos bin. Ich habe das Gefühl meine Ehe ist am Ende bevor sie richtig angefangen hat und glaube, dass es an meinen Gefühlen liegt.

Verheiratet sind wir seit fast genau 1,5 Jahren. Wie wahrscheinlich jede Beziehung von sich behaupten würde verlief auch unsere sehr harmonisch. Wir hatten eine gute Zeit, sind viel verreist, zusammengezogen haben viel gemeinsam erlebt, gemeistert usw.

Seit einiger Zeit fällt mir die Beziehung total schwer. Teilweise kann ich es gar nicht genau beschreiben. Emotional distanziert trifft es wohl am ehesten. Ich habe nicht das Bedürfnis nach Nähe zu ihr. Es ist aber auch nicht so, dass ich eine andere Frau an meiner Seite möchte oder fremde Haut spüren will.

Ich würde gerne mit ihr darüber reden möchte sie aber auch nicht verletzten, weshalb ich mir genau überlegen muss, was ich wie sagen soll. Rational fällt mir momentan keine Lösung ein. Kürzlich war sie eine Weile weg, da habe ich mich ziemlich wohl gefühlt und mir vorgestellt, wie ein Singleleben jetzt aussehen würde.

Eine Trennung möchte ich aber momentan noch nicht weil ich denke dass man auch mal um etwas kämpfen sollte anstatt es direkt weg zu feuern wenn es mal eine Weile nicht läuft.

Der Zustand zurzeit besteht seit etwa Mitte Januar.

Habt ihr vielleicht Ratschläge wie man die Beziehung wieder beleben und die Gefühle wieder auffrischen kann?

Besten Dank
Unusual85

Erst einmal herzlich willkommen.
Damit sich die Antworten nicht im oberflächlich- allgemeinen Bereich bewegen, wäre es wichtig, dass du uns nähere Informationen mitteilst. Wie lange seid ihr zusammen? In welcher Lebenssituation steckt ihr gerade? Wann hat dein emotionaler Rückzug begonnen? Gibt es zur Zeit gehäuften Stress, zum Beispiel im Arbeitsalltag. .
Wenn du magst, versuche die Beziehung genauer zu skizzieren, ansonsten fürchte Ich, dass Antworten wie macht euch ein schönes Liebeswochenende und der Gleichen kommen könnten.

Hallo @Unusual85 ,

du schreibst, du hast nicht das Bedürfnis nach Nähe zu ihr und als sie mal ne Weile weg war, hast du dich wohl gefühlt. Das finde ich an sich in einer Beziehung noch nicht so ungewöhnlich. Beziehungen verlaufen doch auch in Wellen. Mal möchte man mehr Nähe, mal weniger. Ich würde es als Zeichen sehen, dass ihr vielleicht etwas zu viel Nähe in letzter Zeit hattet.

Was hast du denn in der Zeit, in der sie weg war, gemacht und wobei hast du dich gut gefühlt? Vielleicht ist dein Bedürfnis nach Autonomie gerade nicht erfüllt. Daran muss aber nicht gleich die Ehe scheitern.

Was würdest du denn als Single machen? Mehr zum Sport gehen? Dich mehr mit Freunden treffen? Mal alleine wandern und Stille genießen? Das alles kannst du auch in einer Beziehung. Und darüber könntest du mit deiner Frau reden. Dass du das Gefühl hast, den Sport, die Freunde, die Ich-Zeit etwas vernachlässigt zu haben und das darum wieder etwas mehr tun möchtest.

Und wenn ihr euch nicht immer bei allen Freizeitaktivitäten seht, habt ihr euch auch was zu erzählen und könnt dadurch frische Nähe entstehen lassen. Nähe killt Leidenschaft. Damit meine ich natürlich keine Extreme. Du musst ja nicht gleich alles alleine machen. Vielleicht geht es dann ganz schnell wieder aufwärts und du vermisst ihre Nähe von ganz alleine?

Nicht aufgeben, solange es nicht um das Bedürfnis nach einer anderen Frau geht, hast du wohl nur dich in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Das kannst du schnell ändern. Der Rest kommt dann von ganz alleine.

Hi und danke euch beiden für eure Beiträge.

Wir sind jetzt 5 Jahre zusammen, davon 4 unter einem Dach. Lebensphase...schwierig zu beschreiben. Wir haben uns beide beruflich verwirklicht und festigen uns. Jetzt denken wir ganz langsam daran, Kinder zu bekommen. Etwa in 2-3 Jahren.

Ich würde den emotionalen Rückzug auf etwa Mitte Januar rückdatieren. Richtig bewusst wurde mir das alles vor 2-3 Wochen. Dafür gab es aber keinen Auslöser oder ähnliches mir ist es nur seither bewusst.

Hm im Prinzip gibt es keinen außergewöhnlichen Stress, keine äußeren Einflüsse. Es ist alles wie immer nur anders.

Ich habe auch nichts besonderes gemacht als sie weg war. Das ich mir Zeit für mich nehme ist nicht das Problem, damit habe ich nie aufgehört. Sport, Freunde, Hobbys- ich stecke nichts zurück hab also genug Zeit für mich. Komisch das ganze.

Je mehr ich darüber nachdenke desto bescheuerter komme ich mir auch vor weil ich ja genau genommen glücklich sein.

Vielleicht hat sie sich auch verändert und dadurch entsteht diese Distanz in mir? Neuerdings frage ich mich öfter ob sie noch einen Typ am Start hat. Aber wie findet man sowas raus? Oder drehe ich jetzt völlig durch ?!

Dein letzter Absatz klingt nun doch so, als kennst du den Grund für deinen emotionalen Rückzug: ihr Verhalten hat sich verändert und du vermutest sogar einen anderen Mann dahinter. Dein Bauchgefühl meldet sich nicht ohne Grund, es will dich schützen.

Das muss nicht heißen, dass deine Vermutung stimmt aber irgendetwas an ihrer Veränderung lässt dich aufhorchen. Kannst du festmachen, woher dein ungutes Gefühl kommt? Was ist denn bei ihr anders? Wieso glaubst du, dass das mit einem anderen Mann zu tun hat? Warum nicht mit beruflichem Stress oder aus anderen Gründen?

Ich finde wichtig, dass du deinem Bauchgefühl Gehör schenkst. Du kommst ja sicher nicht einfach so nach fünf Jahren auf den Gedanken, sie könnte jemand anderen haben...
Bei mir ist es leider zweimal vor gekommen, dass mein Bauchgefühl mich in dieser Hinsicht nicht getäuscht hat.
Einen weiteren wichtigen Punkt finde ich das Kinderthema. Damit geht eine Beziehung sozusagen in die nächste Phase über. Kann dir das evtl. Angst machen?

Was das Kinderthema anbelangt: Angst ist vielleicht das falsche Wort aber sicherlich macht man sich seine Gedanken darüber ob man bereit ist. Ob es passt, ob die Beziehung passt um ein stabiles Umfeld zu bieten. Ob man genug erlebt hat usw. ich fürchte aber das ein Test Zweifel oder Ehrfurcht nie gänzlich verschwindet. Fakt ist ich fühle mich breit und würde diese Verantwortung gerne übernehmen.

Sie möchte das Thema lieber noch etwas nach hinten schieben weil sie jetzt noch nicht von der Arbeit zu Hause bleiben will. Kann ich auch verstehen und das ist auch ok für mich.

Tja dieses Bauchgefühl. Keine schöne Angelegenheit zumal mich meins bislang auch noch nie im Stich gelassen hat. Fangen wir mal an die Fakten nieder zu schreiben:
Dafür spricht
- verstärkter Handykonsum vor allem dann wenn ich schlafe
- extremes Engagement im Job (hier nochmal da nochmal was extra)

Dagegen
- sie lässt ihr Handy auch hier legen wenn sie einkaufen geht, duschen geht usw.

Mehr fällt mir momentan nicht ein :/

Zitat von Unusual85:

sie lässt ihr Handy auch hier legen wenn sie einkaufen geht, duschen geht

ge- oder entsperrt?

Mein Handy ist immer gesperrt. Das meines Partners auch.
Was geht's den an, was ich z.B. meiner besten Freundin schreibe oder sie mir?
Das ist mein Handy.
Mein Emailaccount.
Meine Bankpin.

Ja das Handy ist gesperrt, würde da auch nicht dran gehen. Aber ob man sich darauf verlässt, wenn man was zu verheimlichen hat?

Ich könnte ja z.B. Push-up Benachteiligungen sehen oder die Vorschau auf dem Display oder what ever.

Theoretisch könnte sie den Chat einfach auf lautlos machen sobald sie daheim ist, dann kommen keine Benachrichtigungen... nur so am Rande.

Was ist dir noch aufgefallen? Gibt es Arbeitskollegen, von denen sie viel spricht?

Unternehmt ihr sonst viel gemeinsam? Wie ist eure Zeit zu zweit?

Arbeitskollegen sind das Stichwort weshalb meine Skepsis überhaupt begann.

Nach der Weihnachtsfeier schlief sie angeblich bei ihrer Kollegin. Jetzt weiß ich nicht mehr genau wie es zu der Situation kam aber als wir über irgendwas in diesem Kontext redeten sagte sie plötzlich . Schlaf ich bei x.. (männlicher Kollege).

Genau, das war nämlich der Auslöser für alles.

Was das uns angeht: in den letzten Monaten haben wir nicht mehr so viel zu zweit unternommen was aber inzwischen auch an mir liegt. Zweimal haben in diesem Jahr aktiv und qualitativ was zusammen gemacht. Normalerweise haben wir uns mindestens einen Tag pro Woche oder alle zwei Wochen für uns genommen.

Die Zeit zu zweit hat sich durch die Umstände jetzt natürlich verändert. Momentan forciere ich gemeinsame Aktivitäten nicht mehr besonders. Unser letzter gemeinsamer Tag war aber so wie immer schätze ich.

Ich würde mich super gerne wieder nach ihr sehen, ihr nahe sein wollen, die Welt mit ihr entdecken aber irgendwas in mir hält mich davon ab

das mit dem Arbeitskollegen bei dem sie angeblich geschlafen hat würde mich stutzig machen und fände ich nicht so toll. Gut, ich habe schlechte Erfahrungen gemacht...da ist man ohnehin vorsichtiger...trotzdem. Ich denke dein Gefühl gibt dir da einen wichtigen Hinweis.
Außerdem ist es nicht nur dein Job Aktivitäten anzugegen. Die Initiative sollte doch von beiden gleichermaßen kommen.
Ich fürchte du solltest nochmal mit ihr reden und ihr genau von deiner Lage berichten und schauen, inwieweit sie in der Lage ist auf dich einzugehen bzw. Das ganze du entkräften und dich ernst nimmt.
Ein schlaues Zitat was ich hier von einem User öfter gelesen habe finde ich sehr gut. Gefühle sind nicht verhandelbar. Es wird einen Grund geben, dein Bauchgefühl, weshalb du dich sicherheitshalber distanzierst...
Sowas läuft ja oft unbewusst ab.
Ein klärendes, offenes und ehrliches Gespräch muss her.

Hups war wohl noch zu früh heute morgen:

Offiziell schlief sie bei einer Kollegin. Als wir darüber redeten meinte sie versehentlich, dass sie an der Xmas-Feier bei L. schläft.

Anschließend revidierte sie ihre Aussage und sagte dass sie sich nur versprochen hat. Aber mal ernsthaft, was soll das für ein Versprecher gewesen sein. Wenn ich bei keine Ahnung Horst übernachte sage ich doch nicht versehentlich im Gespräch ich übernachte bei Elke oder so.

Ich sprach sie kurz danach direkt an und fragte ob sie eine Affäre hätte. Die Antwort war - oh Wunder - nein.

Genau genommen habe ich nur 2 Möglichkeiten entweder ich arrangiere mich mit der etwaigen Affäre bis diese evtl. Auffliegt. Oder halt ich ziehe meine Konsequenzen aus dieser komischen Situation und trenne mich (was ich nicht möchte).

Es ist halt nur so, dass man eine Beziehung in der man 4,5 Jahre sehr glücklich war auch nicht wegen vagen Vermutungen wegschmeißen will wisst ihr wie ich das meine?

Am reden führt kein Weg vorbei.

Hi @Unusual85 was die erfahrung des forums anbelangt, sind vage vermutungen leider meist schon ziemlich handfeste aufgebundene bären

machst du es dir nicht bischen leicht den fortgang oder das ende der beziehung ausschließlich davon abhängig zu machen, was dir die nächste zeit an beweisen zufällig in die hände fällt?

weitere erfahrung des forums: fremdverliebte geben fast nie mehr zu, als das was sich partout nicht leugnen lässt
wenn fragen nichts bringt (ausser grössere vorsicht des anderen) du nicht schnüffeln willst, bleibt falle stellen
zb mehrere tage weit im vorfeld angekündigt wegfahren und überraschend schnell wieder zurück sein