Jahrelang betrogen und doch geheiratet

Hallo,

Oh je , ich kann Deinen Kummer nach vollziehen.

Warum Du ihn doch geheiratet hast , dass Du gehofft hast ,,dass das Schreckens Szenario zu vor, mit einer romantischen Hochzeit übertüncht wird, vergessen, ungeschehen, Du hast an Deine Werte und Vorstellungen geglaubt , bist immer wieder über Deine Zweifel und Bedenken gesprungen und hattest möglicherweise auch eine gewisse Verantwortung darin gesehen , Deinen Kindern / Umfeld das Beste Beispiel vor zu leben, dass man nach einer toxischen Beziehung , noch einmal glücklich werden kann .

In einer ( Selbst) Therapie läuft ja alles darauf hinaus , dass die schlimmen Erfahrungen , so nie wieder passieren werden und man heilt und leider passiert es dann doch , versteckt , heimlich,anders und doch ganz gleich.

Das ist dann wie ein Re- Trauma , gerade der kurze Abstand könnte dafür sprechen, dass Du noch nicht genug geheilt warst, vernebelt.

Wenn er von Deiner Abneigung gewusst hätte, hätte er Dich nicht ungarnen dürfen , trotz Zuneigung, dennoch ' musste er Dich unbedingt haben ' - wie traurig und egoistisch, von ihm .

Es ist sehr bedauerlich, aber trenne Dich so schnell Du kannst . Auch ich habe solche Ablehnung vor solchen Neigungen ( ohne es böse zu meinen oder zu pauschalisieren) , aber ich könnte keine Nacht , neben diesen Mann schlafen , schon gar nicht, nach dem ersten Erwischen - dass muss ein furchtbarer Schock gewesen sein, insbesondere nachdem Du schon schlechte Erfahrungen gemacht hast .

Überlege, wie Du die räumliche Trennung hervor rufen kannst , ggf ist es Dir möglich, vorrübergehend schnell eine Kur zu machen , alternativ stationäre Therapie ( dieses ist eindeutig eine Notfall Situation, der Du nicht weiter ausgesetzt sein solltest) - vor Ort gibt es immer Sozialarbeiter, die alle notwendigen Schritte einleiten, zB vorrübergehende Unterkunft, Begleitung durch den Umzug usw .

Ja, ich weiß, dass klingt nach einer ganzen Menge Arbeit und Disziplin, aber Take the Chance , auf ein glückliches und freies , selbst schätzen des Leben.

Viel Glück.

Zitat von Stella68:

Er hatte mich nicht nur jahrelang belogen und mit Prost. betrogen

Überrascht dich das wirklich?

Zitat von Stella68:

seine Frau, die er auch schon mehrfach, unter anderem mit Prost., betrogen hatte.

Das wusstest du am Anfang? Plus die Affäre mit dir.

Zitat von Stella68:

Hätte er mir die Wahrheit von Anfang an gesagt, wären wir nie ein Paar geworden

Doch du kanntest die Wahrheit, noch aus seiner ersten Ehe. Du wolltest es nicht wahr haben, dachtest mit dir wird er ein anderer Mensch werden.

Zitat von Stella68:

Ich glaube das ich ihn in einem Schockzustand geheiratet habe

Das wäre vielleicht in Las Vegas möglich, aber nicht hier bei den bürokratischen Vorgängen und Wartezeiten. Du hast Zeit gehabt dich anders zu entscheiden und auch genügend Gründe noch vor der Hochzeit. Aber du wolltest seinen Worten glauben. Vielleicht lässt sich die Heirat annullieren, aber dann musst du ganz schnell ins Handeln kommen.

Zitat von Stella68:

ist eine Art „Lähmung/Verdrängung“. Als würde ich es nicht wahrhaben wollen…

Liebe Stella, du hast hier gefragt, welche Art von Hilfe du dir unter diesen Umständen suchen solltest.
Ich würde dir sehr zu einer gut ausgebildeten speziellen Traumatherapeutin raten (ja, in deinem Fall am besten zu einer weiblichen Therapeutin).

Was du hier beschreibst, die Lähmung, die Verdrängung, das Nichtwahrhabenwollen (obwohl du es eigentlich wusstest), die (völlig irrationale, aber das weißt du ja selbst) Handlung im Schockzustand ... all das klingt nach einer massiven Retraumatisierung. Und das bedeutet, dass du in deinem Leben zuvor schon ein massives Trauma erlitten haben musst. Solltest du dich an so etwas nicht erinnern, muss das nicht heißen, dass es nicht stattgefunden hat. Sehr schlimme Dinge, vor allem wenn sie in der Kindheit passiert sind, kann man auch völlig abspalten, so dass man in der bewussten Wahrnehmung überhaupt nichts mehr davon weiß.

Das, was du hier schilderst, klingt so massiv abgespalten und selbstschädigend, dass ich dir ganz dringend empfehlen würde, jetzt all deine (verbleibende) Energie da hinein zu stecken, eine geeignete Therapeutin zu suchen.

Hast du darüber hinaus irgendwie die Möglichkeit, dich räumlich von diesem Menschen zu trennen, den du da geheiratet hast? Irgendwie?
Dass du mit ihm so eng aufeinanderhockst wird dich nämlich mutmaßlich weiter lähmen, weil dich seine Anwesenheit täglich wieder retraumatisiert.
Und sei es, dass du dir erst einmal eine Ferienwohnung suchst.

Ich wünsche dir viel Glück!

Ein kleines bisschen finde ich Parallelen zu meinem eigen Forensgrund und nein, schön ist sowas nicht.
Ich habe mich auch dazu entschieden meinen Mann kurz nach entdecken seiner Paraphilie zu heiraten. Aber nur weil ich darauf hoffe und ihm vertraue dass er weiterhin lediglich am Bildschirm, bei Videos seinen Neigungen frönt.
Bekäme ich raus dass er sie auch nur einmal live erleben würde, wäre ich weg. Ich würde natürlich darunter sehr leiden, aber für meinen Mann wäre es sein Untergang und das wissen wir beide.
Was Deine eigene Geschichte anbelangt: Alter schützt vor Torheit nicht. Du hast einen riesigen Fehler gemacht. Du weißt es. Also hör auf Dich weiterhin kaputt machen zu lassen, richte Deine Krone und gehe stolz Deinen eigenen Weg. Vielleicht mit oder durch die Gewissheit, er wird sich niemals ändern können. Du schon
Alles Liebe Dir

@Ema

Sehe es genauso, wie du es schreibst. Trauma ind Lähmung.

Rate zu räumlicher und Emotionaler Distanz auch Traumatherapeutin und zur Stabilität, vorerst Akut Klinik.

Die Möglichkeit besteht, dass sie dieses bürgerliche Eheleben mit Fassade gerne aufrecht erhalten möchte. In getrennten Schlafzimmern leben sie ja bereits.

Okay, er trägt gerne mal für sich Lack und Leder. Okay, er bucht virtuelle Sessions mit einer Herrin. Das war's dann aber schon, oder? Ein bißchen Karneval im Schlafzimmer. Mit Kostümen und Spielen. Und ja, Erwachsene spielen die komischsten Spiele! Dauert 45 Minuten?

Die Frage ist nur, warum dringt man in eine bestehende Ehe/Verbindung ein, um dann zu sagen, nee, will ich doch nicht. Weg damit!

@Stella68
ich hoffe für dich, dass du jetzt für dich deine persönliche Grenze gefunden hast, bei der es heißt Es reicht! Jetzt nehme ich mein Leben wieder selber in die Hand. So nicht mehr!
Ich hoffe für dich, dass du dir jetzt Hilfe suchst, egal wie lange es dauert.
Ich wünsche dir all die Kraft, die du brauchst, um Konsequenzen zu ziehen.
Und ich hoffe für dich, dass du den Weg der Selbsterkenntniss durchhälst.
Es lohnt sich!

Zitat von Ema:

... all das klingt nach einer massiven Retraumatisierung

Da stimme ich mit Ema überein. Kann gar nicht anders sein.

Zitat von Ema:

Ich würde dir sehr zu einer gut ausgebildeten speziellen Traumatherapeutin raten

Ich dir auch.
Finde den Fehler in deiner Vergangenheit !

Zitat von Stella68:

Erstmal ein „Hallo“ in die Runde! In der Regel löse ich meine Probleme selbst; hier jedoch bin ich bisher ausweg-u. Perspektivlos. Ich (55) und mein Mann (56), sind seit 5 Jahren ein Paar. Bereits der Start war schwierig, er war verheiratet und suchte online nach einer Frau/Geliebten. Ich war single seit vielen ...

Ich (55) und mein Mann (56), sind seit 5 Jahren ein Paar. Bereits der Start war schwierig, er war verheiratet und suchte online nach einer Frau/Geliebten.
Wenn der Start schon schwierig ist , wird es meist nicht besser.


Ich war single seit vielen Jahren und wollte nach einer langen, schrecklichen Beziehung mit einem Soziopathen einen letzten Versuch unternehmen, einen anständigen Menschen kennen zu lernen.
Wie lange warst du Single ? Ein Soziopath, diagnostiziert ? DAS ist eine Hausnummer und hinterlässt massive traumatische Spuren. Die Wahrscheinlichkeit das du dort eine Komplexe PTBS erlitten hast ist sehr hoch. Hast du eine Traumatherapie gemacht ?



Wir haben uns schnell ineinander verliebt, waren auf einer Wellenlänge. Als Geliebte wollte ich nicht weitermachen und so verließ er seine Frau, die er auch schon mehrfach, unter anderem mit Prost., betrogen hatte.
Klingt auch wieder auffällig.

Nach 2 Jahren zogen wir zusammen; ich verließ meine Heimat und wir starteten in 500km Entfernung. Wir waren schon immer sehr unterschiedlich; fanden es aber auch spannend. Unser S. ebbte bereits nach 1 Jahr stark ab, im Zusammenleben verschwand es völlig.
Auch nicht untypisch für eine bestimmten Personenkreis.


Ich fühlte die ganze Zeit das er vermutlich eine SM-Neigung hat, unterwürfig ist und sprach ihn mehrfach an, sagte ihm, wie sehr ich leide und sicher bin, dass er mir etwas sehr wichtiges verheimlicht.
Er stritt alles ab, ich glaubte ihm nicht. Mittlerweile haben wir vor 1 Jahr ein Haus gekauft und haben wie auch zuvor, getrennte Schlafzimmer.
Vor dem Hausbau waren die Probleme schon ordentlich.



Im September letzten Jahres wachte ich nachts durch komische Geräusche auf, konnte sie nicht zuordnen und ging schlaftrunken zu ihm ins Schlafzimmer: Er, in Lackhosen im live-sex-chat mit einer Herrin, die ihn anwies, was er zu tun hat! Weinend, schreiend, völlig schockiert rannte ich raus. Er hat nicht bemerkt, dass ich ihn sah. Am nächsten Morgen hat er „gestanden“. Mir hat’s den Boden unter den Füssen förmlich weggerissen. Er hatte mich nicht nur jahrelang belogen und mit Prost. betrogen-er hat mir somit auch am Anfang der Beziehung die Möglichkeit genommen, mich gegen ihn zu entscheiden. Ich war am Boden zerstört.
Die Reaktion auf das Gesehene ist sehr massiv und somit kann es massive Spuren hinterlassen.


Ich wollte mit SM nichts zu tun haben, stehe nicht darauf, finde es absolut unerotisch und bin ferner Gewaltopfer, was er weiß und was meine Haltung dazu auch hinreichend erklärt.
Ich hoffe Betreff Gewalterfahrung warst du in Therapie ?


Ich wollte mich trennen, war psychisch am Ende, hatte das Gefühl, wieder an einen gestörten, pathologischen Lügner und Betrüger geraten zu sein.
Die Vermutung ist naheliegend.


Nach 2 Sitzungen bei einem Paartherapeuthen gab ich ihm eine Chance, wissend, dass man Neigungen nicht unterdrücken kann.
Warum gehst DU zu seinem Paartherapeuten und nicht zu DEINEN Therapeuten?


Er wollte mich unbedingt und hatte daher alles verschwiegen, um mich für sich zu gewinnen. Ich hingegen war ehrlich, habe ihm alles über mich erzählt, damit er weiß, auf wen er sich einlässt. Monatelang habe ich versucht zu verdrängen. Zwangsgedanken und Bilder waren überall-schrecklich! Im März hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Ich nahm ihn an, weil ich ihn trotzdem liebte.
Aber die Beziehung war doch schon vor dem Hausbau massiv in Schräglage. Du idealisierst massiv habe ich den Eindruck.

12 Tage vor der Hochzeit wachte ich nachts durch einen Albtraum auf: Ich träumte, er täte es gerade wieder! Ich stand auf und hatte leider die Wahrheit geträumt!
Solch Neigung , fe. , Faible ist denke ich nicht einfach abschaltbar.


Wieder völliger Zusammenbruch meinerseits, noch schmerzhafter, weil kurz vor der Hochzeit. Diesesmal war es keine Herrin, sondern „nur“ P. mit SM und er wieder in Lackklamotten. Mir wurde klar, dass er mit mir keinen S. mehr haben kann, er braucht etwas anderes und ich sah keinen Weg weiterhin eine Liebesbeziehung mit ihm führen zu können.
Der S. war doch seit dem zweiten Jahr nicht mehr vorhanden hast du oben geschrieben.
Die erneute Situation kann eine Re-Traumatisierung gewesen sein.



Es folgten lange, furchtbare Gespräche und ich kann es mir rational nicht erklären-ich habe ihn vor 4 Wochen geheiratet!
Es gibt die Verhaltensweise der starre , da funktionieren Personen nur.
Auch gibt es die Version , das Personen zum Beispiel so tun als ob sie den Betrug oder sonstige nicht mitbekommen , da ein offenes erkennen , eine Entscheidung bedeutet würde. Und eine Entscheidung würde Veränderung sofort bedeuten. Deshalb verweilen Personen in Situation und leiden lieber als zu entscheiden.


Er legte ein wunderschönes Gelübde ab, die Trauung war sehr, sehr schön und romantisch. Das Problem ist: Ich vertraue ihm ABSOLUT gar nicht mehr!
Das Verhalten eines Menschen ist die Nachricht an dich , nichts das gesprochen Wort.


Mehrfach am Tag bekomme ich Panikattacken, grausame Gefühle des belogen-worden-seins, der Wertlosigkeit etc.
die Panikattacke gibt es als einzelne Diagnose , ABER eben auch als traumafolgestörung. Das verlorene Selbstbewusstsein ist auch bei traumafolgestörung aufgelistet.



#2
Lieben Dank für deine Worte! Wissen -ja! Emotional kommt es einfach nicht bei mir an…. Ich suche einen Therapeuten, aber die Wartelisten sind lang. Schlimm ist die Fassungslosigkeit….

Ein Trauma muss nicht sofort aktiviert werden , es kann Zweitversetzt auf ploppen. Es gibt den Begriff des abspaltens aus einer Situation.

Ein Soziopath eine antisozialen Persönlichkeitsstörung ist eine ordentlich Hausnummer.

1.Anwalt wegen der Ehe ob man diese annullieren lassen kann.
2.Anwalt grundsätzlich wegen Scheidung ?
3.Hausarzt Überweisung zum Psychotherapeuten der wird
4.Vermutlich Traumatherapie starten oder kognitive Verhaltenstherapie sagen. Eventuell beides.

Die Frage ist doch, ob du ohne S. leben willst?

@tina1955 ich glaube das Ganze auch nicht. So doof kann eine Frau doch gar nicht sein!?
Sind schon wieder Ferien?

@Lenbensfreude

Geht's noch?

Traumatisierte Menschen so nieder zu machen, die sich hier öffnen.

@huche
Ganz lieben Dank für diese Äusserung! Ich habe den thread erstellt, viele, sehr emphatische und qualifizierte Antworten erhalten, habe allerdings den Account gelöscht, nachdem hier doch Sätze, Äusserungen gefallen sind, die schadenfreudig und völlig Fehl am Platze waren. Das hat sehr verletzt zu erleben, wie man in einem grössten Schmerzes als Vorlage für Boshaftigkeit genutzt wird. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe für Suchtkranke tätig-würden wir dort so miteinander umgehen, wären die Menschen schneller wieder an der Dro., als sie davon wegkamen. Schade, wenn aus guten Ideen schlechte Resultate kommen!
Dennoch: Vieles hier war für mich gut, hilfreich, zugewandt und freundlich! Danke dafür! Stella68

Zitat von Stella68:

@huche Ganz lieben Dank für diese Äusserung! Ich habe den thread erstellt, viele, sehr emphatische und qualifizierte Antworten erhalten, habe ...

Siehst Du, klare Worte wie diese wären doch zuhause mal angebracht (gewesen).

@Felica Die gab es jetzt! Ich bin ein sehr sensibler, leider sehr leidensfähiger Mensch und oft viel zu geduldig. Ich habe Impulse gebraucht und irgendwie das Wissen, dass ich „nicht grundlos“ da bin, wo ich bin. Die Gespräche liefen gut, ich habe auch meinen Teil der Geschichte beleuchtet. Er geht nun wegen des ADHS zum Therapeuten, auch weil er diese Neigung dem Symptom zuschreibt. Ich gehe in Therapie, um mich selbst zu erkennen, zu verarbeiten und besser auf mich zu achten. Was aus uns wird, lasse ich auf mich zukommen. Er kennt nun meine Haltung in aller Klarheit; keine Lügen mehr, bedingungslose Transparenz und Offenheit, sonst bin ich schneller beim Anwalt, wie die Tinte auf der Heiratsurkunde getrocknet ist! Es geht mir viel besser jetzt!