30

Kann er mich einfach so austauschen?

M
Zitat:
Ich kann deine Verbitterung und Enttäuschung sicherlich verstehen, dass er sich nicht um dich/euch/Familie kämpft; dass er sich nicht ändert und vermutlich nie ändern wird, was du wohl weißt. Schließ ab und gehe deinen Weg! Der Drop ist gelutscht! Du schreibst, er wäre so schrecklich; was willst du dann noch von ihm? Meinst Du er wird ein anderer Mensch, weil du gegangen bist?


Anscheinend habe ich das gehofft... Leider ist es ein Schutzmechanismus des Menschen, daß er die negativen Dinge verdrängt und vergisst und nur die positiven in Erinnerung behält. Ich wusste das vorher, habe mir aus diesem Grund vieles aufgeschrieben. Wenn ich das durchlese, empfinde ich kurz wieder das Gefühl von damals, vergesse es aber dann auch gleich wieder...leider...
Habe ihn jedoch gestern getroffen... Bin 3 Std. neben ihm gesessen...und was soll ich sagen, ich möchte ihn nicht mehr. Das ist mir gestern bewusst geworden. Er kommt mir noch verbitterter vor, als vorher. Wie immer hat er nach Fehlern gesucht... Und ich saß nur daneben und dachte mir was für ein Glück, daß ich mich vor dir nicht mehr rechtfertigen muss... Er war nach der Trennung einfach so freundlich und ruhig mir ggü. So, wie ich ihn kennenlernte. Da habe ich zu schnell vergessen, daß er die 10Jahre dazwischen ganz und gar nicht so war...

04.02.2017 15:17 • x 2 #31


C
liebe Morgensonne...

gratuliere dir !

1. zum erfolgreichen zitieren
2. für den Kraftaufwand 3h neben ihm auszuhalten
3. für deine Charakterstärke ihn als das zu sehen, was er ist.

Sei stolz auf dich.

Alles gute

04.02.2017 16:44 • x 1 #32


A


Kann er mich einfach so austauschen?

x 3


Kroenchen_richten
Du hast für Dich und Deine Kinder alles richtig gemacht.
Verzeih Dir, das Du nich früher gegangen bist! Ich weiß, auch das nagt im Hintegrund.

Was er da gerade macht, ist völlig typisch, sollte aber wirklich nicht mehr Deine Baustelle sein. Menschen dieses Schlages erhalten schon noch, was sie verdienen.
Verschwende nicht Deine kostbare Energie auf sein jetziges Leben und seine Partnerin. Sieh es einfach so, wenn sie stadtbekannt ist, was solls, untermauert Deine Stellung.
Wichtig ist es, das es Dir und den Kindern gut geht.
Informiere Dich mal, ob bei Euch im Umkreis die AWO Trennungsseminar für Kinder macht. Oder gehe zur Familientherapie bei der Caritas. Das hat mir und meinen Kindern sehr geholfen.

Es gibt noch Tage (selbst nach 5 Jahren), da hallt der Satz in meinen Ohren Ich bring Dich um!. Wenn ich ihn vernehme, weiß ich ich habe mich und die Kinder beschützt. Es war der richtige Schritt. Auch bei uns haben die Kinder zu viel mitbekommen.

Ich kann Dir nur raten, zieh dort weg. Richte Dich völlig neu aus. Ich zog in die Nachbarstadt. Meine Kinder brachte ich noch weiterhin zu ihren Schulen, bis sie selber wechseln wollten. Für meinen Sohn war der Schulwechsel die beste Entscheidung. Seine alte Lehrerin transportierte nämlich ihre Weltanschauung auf ihn, ab der Trennung waren wir asozial. Kaum zu glauben, aber wahr. Durch die Probleme zuhause wurde er sensibler und angreifbarer, was ihn oft in der Schule zum Opfer machte. Er lebte in der neuen Schule auf, seine Noten deutlich besser, die neue Lehrerin fragte mich ob er den das selbe Kind wäre, was ihr laut Schilderung der alten Lehrerin anvertraut wurde.

Das Leben meines Ex interessiert mich nicht. Welche Frauen, ob sie glücklich sind, ist mir egal. Ob sie mir gleichen, besser oder schlechter sind, völlig egal. Er existiert nur noch als Vater (und selbst darin ist er mässig bis mehr als bescheiden, aber auch das ist nicht meine Baustelle). Kontakt gibt es nur, wenn überhaupt bei der Übergabe. Gespräche ausschließlich über die Kinder, mehr will ich nicht wissen und geht ihn auch nichts an.
Grenze Dich da ab. Gib ihm keinen Raum Dich zu manipulieren. Pfeif auf das was andere sagen. Rechtfertige Dich nicht vor diesen Leuten.

Meine Erfahrung, die Kinder wissen recht schnell wie sie die Neue einschätzen müssen. Selbst wenn Geschenke im Überfluß kommen, sie können durchaus unterscheiden. Deine Stellung als Mittelpunkt und Mutter verlierst Du nie. Meine Kinder sind immer besonders schmusig, wenn sie vom Papa WE zurückkommen. Ich frage sie nie aus, lasse sie reden, kommentiere aber auch möglichst nicht. Nur wenn sie einen Rat wollen, rede ich.

Klar ist das Ego verletzt und man wedelt auch mit seinen Sparbuch der Liebe und was man nicht alles getan und ertragen hat. Nur das wird er nie sehen oder erkennen können. Er sieht nur eins, es gab den Tag an dem Du hinter die Fassade blicken konntest. Die Regeln neu gemischt wurden, und ab da wurde das Leben für Dich und die Kinder immer schlimmer.

Lege den Fokus in Deine Zukunft und die Deiner Kinder. Dein Fortkommen, ihre Entwicklung.

04.02.2017 17:11 • x 1 #33


M
Hahahaha, danke... ja, hab mich auch sehr gefreut, daß ich das mit dem Zitieren gleich beim 2 Mal erfolgreich geschafft hab...
Ja, na es war ein Wahnsinn... Erst war er ganz ruhig, freundlich und nett - so wie immer seit der Trennung und dann hat er doch wieder sein wahres Gesicht gezeigt und ich dachte mir nur... boah, Gott sei Dank muß ich mir das nicht mehr Tag täglich geben... Ich habe jedenfalls erhobenen Hauptes die Veranstaltung verlassen und er gedückt und fast unterirdisch...Hats nichtmal geschafft sich von mir zu verabschieden. Aber ich kenne ihn. Würde mich nicht wundern, wenn ihm ein paar Tränen dann auskamen.
Er hat sich ja gleich neben mich gesetzt, also gefragt, ob er neben mir sitzen darf. Die Kinder dann dazwischen und es war wie immer irgendwie. Jemand anderes meinte dann lieb, ihr 4 - als Familie... Das hat ihm sicher getroffen. War sicher nicht leicht für ihn. Glaube, es war für mich leichter. Denn irgendwie bin ich drauf gekommen, habe ich mit ihm eigentlich schon lange abgeschlossen. Es war ja noch, wie ich bei ihm gewohnt habe. Da hat er oft noch geweint und hat verschiedene Dinge erwähnt. Schöne Zeiten usw. Und ich bin dem ganzen komplett emotionslos gegenüber gestanden. Da war ich plötzlich wirklich der emotionslose Eisberg, den er mir immer vorgeworfen hat, davor jedoch nie jemand ausser ihm gesehen hat. Und so war das gestern irgendwie auch. Ich dacht mir dann nur, fahr heim, zu deiner Freundin, die du eh nicht leiden kannst und die unter dir jetzt schon leidet und lebe unglücklich weiter. Ich werde mich wieder erfangen irgendwann und glücklich werden! Du nicht, wenn du Menschen nur für deine Zwecke nutzt, ohne Rücksicht auf andere Gefühle!

04.02.2017 17:20 • #34


M
Zitat:
Du hast für Dich und Deine Kinder alles richtig gemacht.
Verzeih Dir, das Du nich früher gegangen bist! Ich weiß, auch das nagt im Hintegrund.

Ja, das stimmt - darüber denke ich auch oft nach. Wäre ich schon zu Beginn gegangen, oder einfach viel früher, wäre auch alles anders gelaufen.

Zitat:
Was er da gerade macht, ist völlig typisch, sollte aber wirklich nicht mehr Deine Baustelle sein. Menschen dieses Schlages erhalten schon noch, was sie verdienen.

Ich seh es ja jetzt schon. Er ist ein geknickter Mann. Jedesmal, wenn ich ihn sehe, wirkt er auf mich, wie ein Häufchen Elend. Und da kann ihn auch sein fetter Mercedes nicht davor bewahren, den er sich sofort nach der Trennung gekauft hat, obwohl er kein Geld hat...

Zitat:
Verschwende nicht Deine kostbare Energie auf sein jetziges Leben und seine Partnerin. Sieh es einfach so, wenn sie stadtbekannt ist, was solls, untermauert Deine Stellung.

Ja, es war mir halt zu Beginn auch einfach nur peinlich. Weil ich dachte, wir haben uns hier irgendwie eine ganz gute soziale Position aufgebaut und jetzt ist er mit Leuten unterwegs, über die er immer am meisten hergezogen hat das Gesindel, usw... Er wollte nie, daß ich mit solchen Leuten was zu tun habe, obwohl ich das nie so eng gesehen habe. Und jetzt sitzt er mitten drin in einem Umfeld, mit dem keiner der normalen Leute etwas zu tun haben möchte. Alles verkrachte Existenzen... (Ich weiß, das klingt jetzt wieder, als würde ich auf meinem Elfenbeinturm sitzen, aber das waren immer genau seine Worte. Eben, Leute, die noch nie einen normalen Job hatten, als schwer vermittelbar gelten, dem Alk. und weiß ich was noch sehr zugetan sind, usw...)

Zitat:
Wichtig ist es, das es Dir und den Kindern gut geht.
Informiere Dich mal, ob bei Euch im Umkreis die AWO Trennungsseminar für Kinder macht. Oder gehe zur Familientherapie bei der Caritas. Das hat mir und meinen Kindern sehr geholfen.

Daran habe ich auch schon gedacht.

Zitat:
Es gibt noch Tage (selbst nach 5 Jahren), da hallt der Satz in meinen Ohren Ich bring Dich um!. Wenn ich ihn vernehme, weiß ich ich habe mich und die Kinder beschützt. Es war der richtige Schritt. Auch bei uns haben die Kinder zu viel mitbekommen.

Ja, innerlich weiß ich, daß ich richtig gehandelt habe. Bzw. seit 2 Tagen weiß ich es auch so. Irgendwas ist umgebrochen in mir. Ich habe gestern erst zu einer Freundin gesagt ich glaube, ich habe meinen Frieden geschlossen. Ich hege überhaupt keinen Hass mehr gegen ihn. Ich würde ihn um viel Geld nicht mehr wollen. Ich habe vor 2 Tagen gesehen, wie es immer war und das möchte ich nicht mehr. Mich ständig rechtfertigen zu müssen. Dieses ungute Gefühl, immer vermittelt zu bekommen, daß man zu wenig tut und zu wenig macht und nie gut genug ist, nein danke...ich bin zu glücklich jetzt...

Zitat:
Ich kann Dir nur raten, zieh dort weg. Richte Dich völlig neu aus. Ich zog in die Nachbarstadt. Meine Kinder brachte ich noch weiterhin zu ihren Schulen, bis sie selber wechseln wollten. Für meinen Sohn war der Schulwechsel die beste Entscheidung. Seine alte Lehrerin transportierte nämlich ihre Weltanschauung auf ihn, ab der Trennung waren wir asozial.

Na das ist ja ein Wahnsinn bitte. Das geht ja gar nicht, solche Lehrerinnen sollten wirklich nicht mehr unterrichten. Wie kann man diese Einstellung heute noch verfolgen. Wieso ist man deshalb asozial? Wäre es besser, bei einem Vater zu bleiben, der die Familie unterdrückt? Und psychisch misshandelt? Unglaublich...
Unsere Lehrerin hat nebenan gewohnt und seine Ausraster oft mitbekommen. Sie wollte öfter die Polizei rufen, hat sie mir erst kürzlich verraten. Sie meinte, es war so schrecklich. Man hat ihn nur schreien und schimpfen gehört, dazwischen die Kinder, mich kaum, und das über Stunden... Ihre eigenen - schon erwachsenen - Kinder, waren schockiert und haben immer wieder gemeint bitte Mama, ruf die Polizei - hör dir das an!. Ich bin im Erdboden versunken vor Peinlichkeit...


Zitat:
Gib ihm keinen Raum Dich zu manipulieren. Pfeif auf das was andere sagen. Rechtfertige Dich nicht vor diesen Leuten.

Genau das mache ich jetzt auch. Es interessiert mich auch wirklich nicht mehr. Er tut mir irgendwie fast leid, weil er eben in diesem Leben nicht mehr glücklich werden wird. Dazu ist er zu verhärmt und erwartet zu sehr von allen anderen - speziell von seiner Partnerin - daß sie ihn glücklich machen soll. Er kann nicht lieben - weder sich selbst, noch andere. Die Kinder ja, das glaube ich schon, aber alle andere sicher nicht. Ich glaube, nichtmal seine Eltern liebt er.

Zitat:
Meine Erfahrung, die Kinder wissen recht schnell wie sie die Neue einschätzen müssen. Selbst wenn Geschenke im Überfluß kommen, sie können durchaus unterscheiden. Deine Stellung als Mittelpunkt und Mutter verlierst Du nie. Meine Kinder sind immer besonders schmusig, wenn sie vom Papa WE zurückkommen. Ich frage sie nie aus, lasse sie reden, kommentiere aber auch möglichst nicht. Nur wenn sie einen Rat wollen, rede ich.

Das mache ich auch nicht, sie ausfragen. Ich frage immer nur na, wie wars denn? Wars schön? Genaueres will ich eigentlich gar nicht wissen. Wenn sie von sich aus erzählen, muss ich es wohl oder übel anhören, aber nachfragen tu ich da nicht. Und was vor 2 Tagen auch interessant war. Sie wollen ja immer zu ihm. Ich wusste aber nicht, wie sie zu ihm sind. Oder eben zu ihr, da ich ja nie dabei bin. Und vor 2 Tagen, als wir zusammensaßen, ist der Kleine ständig auf mir rumgehangen, meiner Schoß gesessen, hat sich angekuschelt usw. Dann hat er ihn einmal raufgenommen und er ist sofort runter und wieder zu mir rüber. Da dachte ich nur für mich okay, sie wissen, wo sie hingehören...

Zitat:
Klar ist das Ego verletzt und man wedelt auch mit seinen Sparbuch der Liebe und was man nicht alles getan und ertragen hat. Nur das wird er nie sehen oder erkennen können. Er sieht nur eins, es gab den Tag an dem Du hinter die Fassade blicken konntest. Die Regeln neu gemischt wurden, und ab da wurde das Leben für Dich und die Kinder immer schlimmer.

Ja, so ist es. Und grade weil ich so viel mitgemacht habe, in dieser Beziehung, wäre schon alleine der Gedanke dumm, sich das wieder anzutun. Ein Bekannter möchte sich seit 2 Monaten treffen. Alle paar Tage fragt er nach, ich hatte immer eine Ausrede. Gestern habe ich dann ein Date für kommenden Freitag vereinbart. Und ich freue mich drauf!

05.02.2017 09:05 • #35


Kroenchen_richten
Date fein, warum nicht. Genieße mal, dass es um Dich geht.

Warum war Dir das peinlich gegenüber der Nachbarin?
Ihr müsste es peinlich sein, dass sie nie gehandelt hat. Und das als Pädagogin. Aber vielleicht könnte sie Dir ja noch sehr nützlich sein.
Ich will es zwar nicht beschreien, aber es könnte noch immer zu einem bitteren Streit vor Gericht kommen. Besonders wenn er merkt, Dir geht es wirklich gut.

05.02.2017 16:02 • #36


M
Zitat von Kroenchen_richten:
Ich will es zwar nicht beschreien, aber es könnte noch immer zu einem bitteren Streit vor Gericht kommen. Besonders wenn er merkt, Dir geht es wirklich gut.

Weisst du was, den Gedanken hatte ich auch schon. Ich weiß nicht, in wieweit er nun beeinflusst wird. Ich weiß nur, daß sie ganz versessen auf unsere Kinder ist. Und er meinte letztens irgendwann - weil ihm der Unterhalt für die Kinder natürlich extrem weh tut - er hat überlegt, die Kinder zu sich zu nehmen. Woraufhin ich natürlich aus allen Wolken gefallen bin. Er weiß ja auch gar nicht, was das bedeutet. Er musste sich ja nie um alles kümmern. Arzttermine, Aufgabe, div. Aktivitäten, Hobbies, Gebutstagsparties (eigenen oder von Freunden), sämtl. organisatorischen Dinge, usw.. das hab alles ausschliesslich ich immer gemacht. Und letztens meinte er wieder, wieso ich das alleinige Sorgerecht habe. Ich dachte mir nur komm ja nicht auf die dumme Idee und fechte das an... Ich hab keine Ahnung, was er versucht im Hinterhalt. Wie sehr er sich beeinflussen lässt. Ich weiß nur, daß ich dann sämtliche Register ziehe und er ganz sicher verlieren wird...denn ich habe dafür zu viele Zeugen...

06.02.2017 06:19 • #37


Sashimi
Ich habe nicht alle Beiträge gelesen und halte mich mal an den Eingangsthread.

Aus meiner Sicht habt ihr Beide niemals um eure Ehe gekämpft und versucht jetzt, wo alles den Bach runter geht, Erklärungen zu finden. Du, die sich einredet er wäre Narziss und er, der im scheitern der Ehe ohnehin einen Befreiungsschlag sieht und sich gleich die nächste ins Haus holt, weil er nicht alleine sein kann. Ihr seit so blind, dass ihr beide nicht fähig seit zu erkennen, wie sehr ihr euch selbst kränkt. Selbst in der Ehe schon. Er flüchtet sich in den Alk. und Du resignierst, weil Du ja 10 Jahre die perfekte Hausfrau warst die nicht gemurrt hat. Selten so einen falschen Stolz gesehen. Wobei Dein Mann nicht fähig ist Gefühle zu zeigen und nur noch gegen Dich schießt, obwohl er Dich eigentlich zurück will und Du niemals nachgefragt hast.

Mein Rat: Ihr geht boxen und fechtet den Ehekrieg mal physisch aus. Das meine ich ernst. Eure Geschichte ist noch nicht zu ende. Ihr müsst nur aufhören euch selbst anzulügen und endlich für eure Werte einstehen.

06.02.2017 07:07 • #38


M
Ja, vermutlich hast du recht... Ich weiß, daß ich mir oft selbst im Weg stehe mit meinem falschen Stolz. Aber ich kann diesen leider nicht abstellen... Ich kann nicht über meinen Schatten springen. Es war schon immer schwierig für mich, ihm zu verzeihen, wenn er am Vortag einen Ausraster hatte, weil ihm ein Kollege blöd kam oder ähnliches. Und das natürlich daheim ausließ... Weil ich mir eben keiner Schuld bewusst war. Und grundsätzlich bin ich eigentlich schon ein kritikfähiger Mensch. Zumindest war ich es davor. Ich wurde auch so erzogen, daß wenn es ein Problem gibt, man nicht den Schuldigen suchen, sondern immer bei sich selbst beginnen sollte und schauen sollte, ob man etwas dagegen tun kann. Aber ja, das tut jetzt eh nichts zur Sache...vielleicht hab ich das auch verlernt... Jedenfalls wäre es jetzt noch schwieriger für mich, ihm meine Gefühle so offen zu legen. Als ich ging, brauchte ich mal eine Pause. Mal ein paar Wochen für mich, um die Gedanken zu ordnen und zu sehen, was passiert... Ob wir uns vermissen, ob wir noch eine Chance haben, wir uns vielleicht langsam wieder annähern können... Leider habe ich ihm das nie gesagt. Erst, wie es zu spät war, ein paar Mal ansatzweise. Ich war zu diesem Zeitpunkt so mit mir selbst beschäftigt, glaube ich. Und er meinte ja noch, daß ich es mir gut überlegen sollte, denn wenn ich es durchziehe, das dann endgültig wäre. Ein Zurück gäbe es keines. In diesem Moment konnte ich es mir auch nicht vorstellen, weil ich einfach zu verletzt war und eine Ruhephase brauchte. Aber natürlich kommen diese Gedanken dann immer nachher. Und damals hat mich noch jemand aus seiner Familie gefragt, ob es noch eine Chance gäbe und ich sagte ja, vielleicht...mal sehen, wie die nächste Zeit wird und ob er und ich das dann überhaupt wollen, aber die Chance dafür gibt es bestimmt... Aber die gab es dann eben nicht mehr und ich glaube, das hat mich einfach so getroffen. Ich weiß es ja selbst nicht, was es genau war. Vielleicht wirklich nur mein Ego... ich habe keine Ahnung...
Ein physisches Ausboxen wäre wahrscheinlich gar keine schlechte Idee. Ich glaube nur, daß er da nicht mitmachen würde... Ich weiß, daß er es vermeidet, mich zu sehen...und ich auch ihn zu sehen. Er hat mir kürzlich bei einem technischen Problem sehr geholfen, da haben wir bisschen gesprochen, aber danach war eben wieder ein kleiner Zwischenfall und ich habe den Kontakt aufs Minimum beschränkt. Ich glaube, es ist besser so. Wir können uns ja immer noch kaum in die Augen sehen... Jeder sieht beim anderen vorbei...

06.02.2017 09:02 • #39


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