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Kann ich noch Hoffnung haben das sie mir verzeiht?

O
Hallo,
Ich bin nun 24 Jahre alt und hatte bis vor kurzem noch nie eine Beziehung die über 3 Wochen hinaus gingen.
Früher dachte ich immer, ich wär nicht ,,das Problem.
Denn in beiden Fällen der ,,Beziehungen''von früher ging mir entweder die ex fremd oder ihr fiel ganz plötzlich ein, dass ihre Gefühle doch nicht stark genug sind.
Kurz gesagt, ich hatte nie die Erfahrung einer guten Partnerin und konnte die Schuld dann schnell beim Gegenüber suchen.

Nun bin ich aber in einer Situation, in der mir klar wird. Ich bin doch nicht so ein guter Partner, wie ich von mir selber dachte. Habe mich quasi selber enttäuscht.

Denn ohne zu lügen, bin ich nun 7 Monate mit meiner besseren Hälfte zusammen (vorrausgesetzt sie hat sich nicht von mir getrennt, und wie das sein kann ohne das ich davon weiß dazu komm ich gleich).

Ich habe aber einen großen Fehler begangen und zwar meinte ich zu ihr vor 6 1/2 Wochen (Sie kommt aus Cottbus und ich aus der Nähe von Frankfurt also ist schon nh Ecke weg), dass es mir aktuell wieder schlechter geht und ich Zeit für mich brauche, um mein Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken.

Sie kannte das Untertauchen schon von mir, auch vor unserer Beziehung und dann war dann auch wirklich null Kontakt immer, denn aufgrund der Entfernung und ihrer Arbeit wäre ein vorbei kommen schwer und zudem auch nicht gewollt von mir, eigentlich ja klar.

 Allerdings war es diesmal das erste Mal in unserer Beziehungszeit, das ich mich nicht mehr meldete. Und zwischen Freundschaft und Beziehung sind ja nochmal Welten, auch was Verantwortung gegenüber dem anderen betrifft.

Früher als ich untertauchte war es halt ,,nur als wir Freunde waren. Ich konnte alsp theoretisvh machen was ich will, ohne Verpflichtungen.

Zudem habe ich mich auch damals spätestens nach 2 Wochen gemeldet. Diesmal ist es ja schon anderthalb Monate. ging mir einfach so hart mies wie lange nicht mehr.

Naja was ich sagen bzw fragen wollte ist, ob ich noch Hoffnung haben kann das sie mir verzeiht?

Man sollte vielleicht auch erwähnen, dass es krankheitsbedingt ist,dass ich untertauche.

Ich habe eine bipolare Störung und immer wenn ich diese depressiven Phasen habe, kann ich gar nicht anders, als mich komplett von meinem Umfeld abzuschotten.


Mir ging es die letzten 6 ein halb Wochen wirklich sehr schlecht. Ich glaube so schlecht wie lange nicht mehr, besonders auch, weil ich zwischendurch immer Mal wieder plagende Gedanken wegen meiner Freundin hatte. Auf der einen Seite plagte mich halt mein Gewissen, doch auf der anderen Seite fühlte ich mich so, als sei ich wie tot und war zu crazy drauf und zu depressiv um irgendwas an einem Leben zu ändern.

Ich habe mich auch gefragt, ob diese Beziehung überhaupt Sinn macht. Habe mich gefühlt stündlich immer anders entschieden, ob ich mich besser trennen sollte. Ihr und mir zuliebe. Oder ob ich weiter versuchen sollte an uns festzuhalten.

Ich habe auch wieder an Therapie gedacht, nach Jahrelanger Abneigung gegenüber jedem Hilfsangebot. Hatte nur schlechte Erfahrungen mit Therapeuten gemacht und dachte ich brauch sowas nicht nochmal.

Aber für sie wollte ich es doch nochmal probieren. Das alleine zeigt doch, dass ich sie eigentlich sehr lieben muss. Habe auch bei ein paar Psychologen angerufen und am Freitag in 2 Wochen einen Termin bei einem zum Erstgespräch.


Naja was soll ich sagen, wir 2 hatten wirklich viele Pläne und ich habe mich noch nie so geliebt gefühlt, wie von ihr.
Das ist das, was mir vielleicht aktuell auch die größte Angst macht, denn ich weiß, dass ich große Sch. bauen müsste damit sie mich verlässt.
Und darum ist die Angst groß, dass ich, wenn ich es wieder mit ihr versuchen ,,dürfte'', wieder zu unfähig bin und sie noch schlimmer verletzt als eh schon.


Auf der anderen Seite weiß ich, dass sie die Eine ist und sollte eine Krankheit die Liebe des Lebens einen so einfach weg nehmen dürfen?
Das werde ich dann bestimmt mein ganzes Leben lang bereuen. Sie war wirklich unglaublich und hat mich so krass verändert.

Ich war nie der romantische Typ, aber durch sie habe ich eine Seite an Mir entdeckt, die ich so nicht kannte. Auch wenn hier keiner meine Freundi, wenn ich sie überhaupt noch so nennen darf, ist, würde ich gerne wissen was ihr zu der ganzen Situation sagt.

Ich weiß das mein Verhalten nicht zu entschuldigen ist, doch unter der Tatsache, dass ich seit Jahren dieses Verhalten zeige, bei allein möglichen Beziehungen also auch bei freundschaftlichen Beziehungen oder bei Verwandten und die Tatsache das sie das von mir kennt und weiß, dass es vorher auch mir an ihr lag, wie wahrscheinlich ist es dann, dass sie einfach alles hingeschmissen hat?


Oder denkt ihr sie wird sich eher Sorgen machen um mich und an uns festhalten?

Man muss dazu sagen, sie ist ein emotionaler Mensch der sich wirklich schnell an Menschen, die gut zu ihr sind binden kann. Allerdings dann auch so richtig, also halt hundertprozentig.

Und bei uns war ne besondere Verbindung. Ich weiß noch als sie mit ihrem ex zusammen war, da hat sie nie Bilder gepostet von ihr und ihm.
Aber bei uns hat sie das immer gemacht und soweit ich weiß machte sie das vorher bei noch niemandem.

Es gibt auch noch andere Gründe als diese aber ich denke das würde den Rahmen hier sprengen.

Wie gesagt, ich weiß keiner kann je sagen, was genau meine ex/meine Freundin nun fühlt.
Aber ich kann halt wirklich null einschätzen, mit was für einer Reaktion ich rechen kann, wenn ich mich bei ihr melde.

Und ja, das ist mein Ziel für heute.
 Denn wie gesagt, mir geht es nach knapp 6 Wochen wieder besser und mir wurde halt jetzt erst so richtig klar, wie dumm und was für ein schlechter Freund ich eigentlich war.
Ich möchte ihr schreiben oder sie anrufen. Und mich für alles entschuldigen.
Wie ich das genau mache, dass ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber das wird schon wa.


Stellt euch vor ihr wäret in der Situation wie sie, hättet ihr 6/7 Wochen ,,gewartet?

LG und ein schönes schmerzfreies Wochenende wünsche ich euch 
 euer Onerepublicjo

03.03.2019 08:18 • #1


N
Lieber Onerepublicjo,
ich weiß nicht, ob ich so lange gewartet hätte. Eineinhalb Monate ohne irgendeine Nachricht ist verdammt lang, wenn man einen Menschen liebt. Sie wird vermutlich auch enttäuscht sein und sich schlecht fühlen, weil sie Dir nicht helfen konnte. Das wird auch etwas mit ihr gemacht haben. - An Deiner Stelle würde ich ihr den Text, den Du hier geschrieben hast, schicken. Sie kann ihn sich durchlesen und hat Zeit darüber nachzudenken. Das fände ich besser als plötzlich angerufen zu werden. - Ich drücke Dir jedenfalls ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße
Ninka

03.03.2019 08:52 • x 1 #2


A


Kann ich noch Hoffnung haben das sie mir verzeiht?

x 3


Gwenwhyfar
Ich drücke hier gar keine Daumen. Weil On-Off Beziehungen den Partner kaputt machen und weil ich weiß, was das bedeutet.

Ich hoffe für sie, dass sie schon drüber weg ist und sich distanziert, weil Du das wieder tun wirst.

Und das sage ich nicht, um Dir weh zu tun. Du wirst lange brauchen, um stabiler zu werden, wenn Du es je wirst. Was ich Dir hiermit von Herzen wünsche.

03.03.2019 09:04 • x 1 #3


O
Zitat von Gwenwhyfar:
Ich drücke hier gar keine Daumen. Weil On-Off Beziehungen den Partner kaputt machen und weil ich weiß, was das bedeutet.

Ich hoffe für sie, dass sie schon drüber weg ist und sich distanziert, weil Du das wieder tun wirst.

Und das sage ich nicht, um Dir weh zu tun. Du wirst lange brauchen, um stabiler zu werden, wenn Du es je wirst. Was ich Dir hiermit von Herzen wünsche.


Ist schon ok, du hast eigentlich Recht.
Und ich hab ja auch selber gesagt, ich dachte auch oft genug darüber nach, ob es überhaupt Sinn macht.
Vermutlich ist es die vernünftigere Entscheidung sich zu trennen, also endgültig.
Allerdings weiß ich auch, wie toll sie ist und es ist nicht leicht einen Menschen gehen zu lassen, den man liebt und in dem man die Eine gesehen hat.

Ich weiß das sie schon oft enttäuscht wurde im Leben und besonders in der Liebe, was das Ganze nicht besser macht.

Aber ich kann mich ja leider auch nicht ändern, ich bin halt leider der Mensch der ich bin. Bewusst weh tun wollte ich ihr nie...

Und ehrlich gesagt zweifel ich auch echt an mir selber, ob ich jemals ,,normal werden kann. Mein größter Wunsch den ich hatte, war eine eigene Familie zu haben und in ihr sah ich die Mutter meiner Kinder.

Ich frage mich wirklich wie meine Zukunft aussehen soll. Werde ich wirklich niemals glücklich?

Sollte so ein beziehungsgestörter Mensch jemals wieder ne Beziehung führen, geschweige denn Kinder in die Welt setzen...
Und was ist das dann für ein Leben, so ganz einsam?

Naja gut das ist ein anderes Thema.

03.03.2019 09:22 • #4


J
Arbeite bitte an deinen Baustellen, bevor du erneut eine Beziehung eingehst.
On/Off ist Gefühlsachterbahn pur und macht den Menschen an deiner Seite fertig.

03.03.2019 09:25 • x 1 #5


Sandwich
Lieber @onerepublicjo:
Es tut mir für dich sehr leid, dass du mit dieser schlimmen Krankheit zu kämpfen hast.
Deine ständigen Wechsel sind für gesunde Menschen kaum nachvollziehbar

Selbst wenn sie vorher von dieser Krankheit wusste, wird sie dieses Auf und Ab fertig machen.

Es ist für einen Partner ein Wechselbad der Gefühle. Du weißt nie, wie geht es ihm morgen, nächste Woche.....

Man kann im Grunde nie etwas planen oder sich aufbauen.
Z. B. Wenn ihr Urlaub bucht. Was ist, wenn es dir dann schlecht geht und du den Urlaub nicht antreten kannst?
Hast du in der Manie das Gefühl, dass dir alles gelingen kann und du deshalb unüberlegte existensgefährdende Aktionen machst?

Ich finde es sehr gut, dass du bereit bist eine Therapie zu machen. Das ist ein großer Schritt, bleib dabei!

Wie sieht es mit Medikamenten aus?

03.03.2019 09:41 • x 1 #6


Liessa
Du bist krank und dafür kannst du nichts. Aber mit den Folgen dieser Krankheit klar zu kommen (6 Wochen Nichtmeldung) ist schon heftig. Hat sie sich in diesen 6 Wochen gar nicht gemeldet?

Ich denke, du solltest so viel Verantwortung haben, dass du sie loslässt. Diese Unsicherheit ist für sie erheblich destruktiv. Und dann solltest du dich darum kümmern, dass es dir besser geht zukünftig und du die Verantwortung für eine Beziehung auch tragen kannst. Schlechte Zeiten gibt es in jeder Beziehung, aber 6 Wochen abtauchen ist sicherlich sehr schwer zu ertragen.

Mein Schwager ist auch bipolar und der ist mit der entsprechend eingestellten Medikation in der Lage, ein völlig normales Leben zu führen.

03.03.2019 09:56 • x 2 #7


K
HI,

dein krankheitsbedingter Kontaktstillstand über mehr als 6 Wochen bedeutet schon eine große Belastung für deine freundschaftliche Beziehung. Vor allem eben deshalb, weil Du sie über die Gründe völlig im Unklaren lässt.

Ob sie diese Empfindungen wie von Dir beschrieben für Dich noch hat, weißt Du nicht . Es kann gut sein, dass sie zwischenzeitlich andere Entscheidungen für sich getroffen hat, weil eure on-off Freundschaft für sie zu große Gefühlsbelastungen sind.

Zitat von Gwenwhyfar:
Ich drücke hier gar keine Daumen. Weil On-Off Beziehungen den Partner kaputt machen und weil ich weiß, was das bedeutet.

Das kenne ich auch aus meinem Bekanntenkreis und kann @Gwenwhyfar insoweit nur zustimmen.

Anrufen würde ich nicht, sondern schlicht schreiben und fragen wie es ihr geht und dass es Dir wieder besser geht - dann wirst Du sehen, ob Sie noch weiteres Interesse an einem Kontakt mit Dir hat. Du wirst davon ausgehen können, dass sie zwischenzeitlich für sich andere Entscheidungen getroffen hat, die aber einer bloßen Freundschaft nicht entgegenstehen müssen.

Empfehlen würde ich Dir auf jeden Fall Änderungen in deinem Kommunikationsverhalten, besonders gerade dann, wenn Dir ein anderer Gefühle entgegenbringt.

03.03.2019 10:03 • x 1 #8


W
Also wenn sie Dir wirklich etwas bedeutet, schreibst Du ihr vielleicht einen Brief und erklärst ausführlich (hier kannst Du das ja auch) Dein Verhalten und - gibst sie frei, um ihres willen.
Solange Deine Themen nicht aufgearbeitet sind (Therapie, medikamentöse Einstellung...) bleibt ihre Gefühlswelt Opfer Deiner Erkrankung.

03.03.2019 10:03 • x 3 #9


O
Zitat von Sandwich:
Lieber @onerepublicjo:
Es tut mir für dich sehr leid, dass du mit dieser schlimmen Krankheit zu kämpfen hast.
Deine ständigen Wechsel sind für gesunde Menschen kaum nachvollziehbar

Selbst wenn sie vorher von dieser Krankheit wusste, wird sie dieses Auf und Ab fertig machen.

Es ist für einen Partner ein Wechselbad der Gefühle. Du weißt nie, wie geht es ihm morgen, nächste Woche.....

Man kann im Grunde nie etwas planen oder sich aufbauen.
Z. B. Wenn ihr Urlaub bucht. Was ist, wenn es dir dann schlecht geht und du den Urlaub nicht antreten kannst?
Hast du in der Manie das Gefühl, dass dir alles gelingen kann und du deshalb unüberlegte existensgefährdende Aktionen machst?

Ich finde es sehr gut, dass du bereit bist eine Therapie zu machen. Das ist ein großer Schritt, bleib dabei!

Wie sieht es mit Medikamenten aus?


Ja so ist das dann, wollte mich vor kurzem selbstständig machen in der Manie, Job kündigen etc. was totaler Blödsinn wäre in der aktuellen Situation.
Und hab dann immer extreme Energie, hab Lust einfach das Leben zu leben. Bin sehr kontaktfreudig dann und halt das komplette Gegenteil von dem depressiven.

Und Medikamente habe ich bisher keine bekommen. Bin seit ich 20 bin ohne jegliche Arztbesuche ausgekommen bzw hab sie gemieden. Aber ja ich bleibe dabei, dass ich zum Psycholgen geh.

Und ja du hast Recht, für sie ist es sicher nicht leicht und das machte nochmal schwerer. Es gibt quasi drei Persönlichkeit von mir, die manische, die depressive und die ,,normale. Ich weiß das ich das eigentlich nicht bin, wenn ich manisch oder depressiv bin. Ich bin dann komplett ein anderer Mensch. Bevor die depressive Phase kam war ich so ein guter Freund und dann kompletter Absturz...


Vor allem, vielleicht klingt es ja auch eingebildet das zu sagen, aber sogar sie selber meinte, dass sie noch nie einen so tollem Menschen an ihrer Seite hatte und ich sie immer Aufbau und ihr gut zu...

Jooo...also jetzt tu ich ihr wohl nicht mehr gut...

Naja auf jeden Fall vielen Dank für deine Worte .

03.03.2019 10:29 • x 1 #10


T
Wieder ein Mensch, der (derzeit) nicht beziehungsfähig ist und sich in eine Partnerschaft stürzt um seine eigenen Baustellen zu überdecken - wohlgemerkt mit der Energie von einem anderen Menschen.
Unbehandelt bist du einfach nicht dafür geschaffen Verantwortung (das ist für mich ein Synonym für Partnerschaft) für einen anderen Menschen zu übernehmen.

Nun kannst du alles auf die Krankheit schieben und sagen: ich kann nichts dafür. Joar, wieder der einfache Weg. Oder du kannst mal Verantwortung für dich übernehmen und ernsthaft eine Therapie beginnen und mitmachen!
Ich weiss wie hart das ist... Aber den Gedanken/Erwartungshaltung den viele hier hegen (ich setze mich mal ein bissl mit einem Therapeuten hin und der quatscht mich wieder gesund) ist einfach falsch.
Eine Therapie ist eine Reise mit und in sich - der Therapeut kann dir Wege aufzeigen, aber sie gehen, das liegt bei dir. Dafür brauchst du Mut, Kraft und jede Menge Reflexion. Das ist hart, das tut teilweise echt weh, es ist krafteraubend... Aber es lohnt sich. Glaub mir, ich weiss wovon ich rede.

Ich finde oft die Leute erstaunlich, die sich nach einer Therapiestunde zum Kaffee mit anderen verabreden und dann locker flockig dem Smalltalk verfallen (schon erlebt).
Meine Erfahrungen: in den harten Stunden, war ich danach einfach nur fertig und habe mich tagelang mit dem auseinandergesetzt, was wir beim Psychologen gemeinsam erarbeitet haben.
Ich will damit nicht sagen, dass es bei jedem so ist oder sein muss. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie eine Therapie helfen soll, wenn man glaubt, das 2 Stunden die Woche eine Persönlichkeit in die gesunden Bahnen lenken soll. Aber vielleicht bleibt das für mich immer ein Geheimnis.

Wieder zu dir: mit dir ist es eben so, dass eine Partnerschaft eben Topfschlagen auf dem Minenfeld ist. Es liegt bei dir, Menschen, die dir wichtig sind, nicht in diesen Strudel reinzuziehen. Hier beginnt schon deine Verantwortung - dir selbst und anderen gegenüber. Keine Partnerschaft wird dir helfen können. Das kannst nur du alleine.

Schlechte Erfahrungen mit Therapeuten lasse ich übrigens unter der Rubrik Ausrede laufen. Es gibt nicht umsonst die probatorischen Sitzungen und auch stationär/Tagesklinik kümmern sich mehrere Therapeuten um dich. Die können nicht alle schlecht sein.

Ich kenne einige bipolare Menschen (durch meinen stationären Aufenthalt). Diese Menschen haben alle eines gemein: Verantwortungsabschiebung. Und nun rate mal, welche Menschen es besser geht? Genau, die, die das irgendwann wirklich verstanden haben, dass ihre Erkrankung nicht irgendein ominöser, böser Teil von ihnen ist, sondern Teil ihrer Persönlichkeit, der angenommen und gehört werden will.

Ich glaube heute (nach vielerlei Erfahrung) wirklich, dass der Grundstock zur Behandlung und Verbesserung vieler psychischer Leiden der ist, dass man die Erkrankung nicht als Feind oder Gegebenheit neben seiner eigentlichen Persönlichkeit ist, sondern ein zu akzeptierender Teil von einem selbst.

Ich zitiere mal sinngemäss eine Bekannte, die in einer der ersten Gruppentherapiesitzungen denen ich beiwohnte (für sie die letzte) folgendes sagte:

Meine Erkrankung ist ein Teil von mir, ein Stück meines Lebens. Sie ist wie ein Hund. Achte ich auf sie, beschäftige ich mich mit ihr, höre ich ihr zu und bin gut zu ihr, dann wird sie gut zu mir sein. Vernachlässige ich sie, ignoriere ich sie und füttere sie nicht, wird sie mich irgendwann wieder beissen. Das habe ich hier gelernt.

Für mich eine sehr wichtige Erkenntnisse - zum Glück damals in der Einrichtung sehr früh.

Eines noch ganz deutlich: eine Therapie machst du für dich, nicht für deine Mama, nicht für deine Geschwister oder für deine Freundin. Die machst du nur für dich - auch weil fremde (auch vermutete)
Erwartungshaltungen Druck aufbauen können und somit den Erfolg negativ beeinflussen können.

Ich glaube zudem, dass du von dem Gedanken wegkommen solltest, so eine Erkrankung zu besiegen. Du kannst lernen mit ihr zu leben, sie anzunehmen und auf sie und ihre Auswirkungen zu achten. Eine komplette Genesung halte ich aber für eine falsche Vorstellung/Zielsetzung.

Viel Erfolg und lass das Mädel in Ruhe. Dir selbst sollte deine Aufmerksamkeit gelten.
Und ja, ich weiss wovon ich rede. Im grössten Liebeskummer meines Lebens habe ich begonnen mich um mich selbst zu kümmern.

03.03.2019 10:30 • x 4 #11


T
Wasn nu? Bipolare Störung oder manisch depressiv (Borderline neuerdings)?

Da du Ärzte meidest... Wer hat dich diagnostiziert? Sag bitte nicht du selbst.

03.03.2019 10:33 • #12


Sandwich
Zitat von Tin_as_Guest:
Wasn nu? Bipolare Störung oder manisch depressiv (Borderline neuerdings)?

Da du Ärzte meidest... Wer hat dich diagnostiziert? Sag bitte nicht du selbst.


Bipolar und manisch depressiv sind ein und dieselbe Erkrankung.

...und er hat Recht, er hat 3 Persönlichkeiten. Die manische Bestie, die meint alles schaffen zu können, was sie sich gerade in ihren Kopf gesetzt hat. Damit kann er ganz schnell seine Existenz verlieren.
Nur sieht die Bestie das nicht und würde sich niemals Hilfe holen. Sie ist anderen überlegen. Alles ist tutti!

Dann gibt es den ganz normalen Typen. Der nicht wirklich über die Erkrankung nachdenkt, weil: es ist ja gerade alles okay!


...und zuguterletzt gibt es den depressiven Hilfsbedürftigen.
Die Welt ist sch., alle sind gegen mich. Oh Gott, schon wieder Schulden gemacht. Da komme ich nie wieder raus.
Ich werde Obdachlos.........
In diesem gelähmten Zustand ist die Scham sehr groß und man schafft es nicht sich helfen zu lassen.

Und nein, ich habe diese Erkrankung nicht!

03.03.2019 10:44 • #13


O
Zitat von Liessa:
Du bist krank und dafür kannst du nichts. Aber mit den Folgen dieser Krankheit klar zu kommen (6 Wochen Nichtmeldung) ist schon heftig. Hat sie sich in diesen 6 Wochen gar nicht gemeldet?

Ich denke, du solltest so viel Verantwortung haben, dass du sie loslässt. Diese Unsicherheit ist für sie erheblich destruktiv. Und dann solltest du dich darum kümmern, dass es dir besser geht zukünftig und du die Verantwortung für eine Beziehung auch tragen kannst. Schlechte Zeiten gibt es in jeder Beziehung, aber 6 Wochen abtauchen ist sicherlich sehr schwer zu ertragen.

Mein Schwager ist auch bipolar und der ist mit der entsprechend eingestellten Medikation in der Lage, ein völlig normales Leben zu führen.


Naja also sie hat sich gemeldet, am Anfang hab ich die Nachrichten auch gelesen ohne zu antworten (also nicht geöffnet, sondern halt oben in der Anzeige im Handy gesehen.)

Allerdings, da es dann zu schwer war musste ich mein Handy ausschalten bzw meine alte SIM Karte rein tun von früher, denn ich ertrug es nicht ihre Nachrichten zu lesen, denn auch wenn ich es nicht lesen wollte, auf die Anzeige schaute ich automatisch.

Sie schrieb Dinge wie, dass sie mich extrem vermisst und auf mich wartet usw. halt komplett verständnisvoll....

Ob sie mir vor kurzem noch schrieb oder ob die letzte Nachricht 5 Wochen her ist weiß ich dementsprechend nicht.

Achso und falls ich es nicht geschrieben hatte oder du es übersehen hast, also ich hatte nicht von heut auf morgen einfach nichts geschrieben. Ich hab halt vorher schon gesagt, dass ich erstmal offline bin. Ja HT die Situation vermutlich aber auch nicht viel besser.

Und das es sich länger als um einen Monat handeln würde war mir da selber auch noch nicht klar...dann hättevivh wahrscheinlich anders kommuniziert.

Und ja vermutlich sollte ich auch die Verantwortung haben, sie loszulassen. Traurig aber wahr.
Nur ne Erklärung bin ich ihr denke ich trotzdem noch schuldig bevor ich sie ganz los lass, wenn das denn überhaupt jemals klappt. Vermutlich wird sie nämlich immer ein Teil von mir sein, egal wo oder mit wem sie später ist.


Und das dein Schwager nun ein normales Leben führt freut mich zu hören und macht auch etwas Mut .

LG und danke dir

03.03.2019 10:48 • #14


F
Täusche ich mich, oder ist das jetzt der Gegenstrang zu

Nach intensiver Zweisamkeit, plötzlich allein ?

03.03.2019 10:54 • #15


A


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