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Kann man Beziehungsmuster wirklich ändern ?

Biene2000
Ich mache seit paar Wochen eine Verhaltenstherapie und wir nähern uns genau diesem Thema. Ich könnte jetzt aktuell mein Beziehungsmuster unterbrechen und stehen bleiben statt nach zu laufen und den Retter zu spielen ...
Oder alles nicht mehr so ernst nehmen ... aber geht das überhaupt? Plötzlich los lassen und lockerer werden und der Bez. nicht mehr sooo viele Bedeutung beimessen?

14.05.2021 12:09 • #31


O
Zitat von LoveForFuture:
Meiner Meinung nach aber kann man destruktive Verhaltensweisen und Denkstrukturen unbewusst ablegen

Ich denke, du meinst hier bewusst ablegen?
Denn bei mir war es so, dass das Problem eben die unbewussten Automatismen waren, in denen ich dachte. Die liefen automatisch mit. Und der Trick war, sich diese immer mühsam bewusst zu machen durch große Achtsamkeit. Dies frass natürlich enorme Energie und geistige Kapazitäten, und hat mich eine Zeit lang extrem auf Trab gehalten. Aber irgendwann hat sich dann auch gesünderes Verhalten etabliert, das war schön und erleichternd.

14.05.2021 12:12 • #32


A


Kann man Beziehungsmuster wirklich ändern ?

x 3


Biene2000
Ich möchte aus dem Drama aussteigen! Weiss nicht genau, wie? Beenden ist für mich momentan keine Option.
Dann kommt mir noch meine ausgeprägte Verlustangst dazwischen ...

14.05.2021 12:12 • #33


K
Zitat von Biene2000:
Oder alles nicht mehr so ernst nehmen ... aber geht das überhaupt? Plötzlich los lassen und lockerer werden und der Bez. nicht mehr sooo viele Bedeutung beimessen?


Ja, das geht.
Aber es geht nur dann wirklich, wenn es ernst gemeint ist.

Bei den meissten Versuchen ist es nicht ernst gemeint. Soll heissen, die Motivation der meissten Versuche sich zu verändern ist - sich nicht zu veränderen - aber eine Alibiebene dazwischen zu schieben.

Ich versuche das mal zu visualisieren:

1. Ich habe Verlustangst und klammere an meiner Beziehung
2. Ich habe erkannt, ich habe Verlustangst und handele aus Verlustangst und klammere an meiner Beziehung
3. Ich hab erkannt, dass ich aus meiner Verlustangst heraus durch mein Klammern die Beziehung erdrücke, was dann zum Verlust der Beziehung führen kann
4. Ich ändere dieses Verhalten (das ist die Alibiebene denn:)
5. Ich ändere mein Verhalten, denn ich habe Verlustangst und mein Ziel ist es unter allen Umständen die Beziehung zu erhalten.

Man kann ein neues Verhalten einstudieren, manchmal verselbständigt sich das auch und der Drops ist durch. Solange aber die Motivation die ist, die Beziehung zu stabilisieren, weil die eben so elementar wichtig ist, hilft gar keine Veränderung.

14.05.2021 12:17 • x 3 #34


Biene2000
Klammern tu ich zum Glück nicht ... ich lasse ihn gehn ... bin dann aber selbst in der Zeit wie gelähmt ... (Angst)
Oder unbewusst schon ... hmmm ...
Ok, verstehe. Die Motivation der Veränderung sollte grundlegend sein! Das ist sie! Weil ich ja mein Muster wiederhole und das erkenne...
Ich glaube, der 1. Schritt ist, dass ich mich jetzt nicht hängen lasse und warte ... immer dieses Warten ... furchtbar. Ich sollte etwas für mich tun! Habe gleich Wochenende ... Nicht verstecken, sondern aktiv ins tun kommen ... Wenns mir nicht gut geht, ziehe ich mich zurück, öfter auch mit Alk. und mich zu betäuben ... nicht gut!

14.05.2021 12:27 • #35


K
Zitat von Biene2000:
Ok, verstehe. Die Motivation der Veränderung sollte grundlegend sein!


In dem Sinne, ja.
Wenn Du wirklich etwas verändern willst - dann stell Dir dir Frage wozu Du die Beziehung unbedingt brauchst. Und was immer da als Antwort raus kommt muss wieder genauso nach einem wozu hinterfragt werden. Bis es nicht mehr weiter geht und das Fragen nach dem Wozu keine Antworten mehr liefert.

Im Regelfall kommt dann überraschenderweise bei nahezu Jedem das Gleiche raus.

14.05.2021 12:34 • #36


parasol
Zitat von Knutuschi:
Ja, das geht. Aber es geht nur dann wirklich, wenn es ernst gemeint ist. Bei den meissten Versuchen ist es nicht ernst gemeint. Soll heissen, die Motivation der meissten Versuche sich zu verändern ist - sich nicht zu veränderen - aber eine Alibiebene dazwischen zu schieben.


Dann geht es doch in dem konkreten Fall von Biene nicht.
So wie du es schreibst.
Zitat:
Man kann ein neues Verhalten einstudieren, manchmal verselbständigt sich das auch und der Drops ist durch. Solange aber die Motivation die ist, die Beziehung zu stabilisieren, weil die eben so elementar wichtig ist, hilft gar keine Veränderung.


Wenn man sagt, die Beziehung zu beenden ist keine Option u.a. aufgrund der Verlustangst .

Ich glaube auch nicht, das dies etwas mit ernst gemeint zu tun hat. Weil eben auch - oft unbewusste- Strukturen dazwischen Funken können, da ist es ja nicht nur mit ernster Absicht getan. So würde ich das jetzt interpretieren.

Biene, wenn du jetzt eine Therapie an der Hand hast ist das für dich doch eine unterstützende Maßnahme um dich da weiterentwickeln zu können.
Und wenn das Beenden der Beziehung für dich keine Option ist- du beschreibst ja alles sehr eindrücklich und klar- dann musst du versuchen das Beste für dich daraus zu machen. Halt Schritt für Schritt.

14.05.2021 12:40 • #37


Biene2000
Das ist der Grund, weshalb ich die Therapie angefangen habe! Ich will mich von meinen Ängsten, so gut es geht, befreien! Ich will klare Entscheidungen treffen können und ich will nicht mehr so abhängig sein!
Ich will los lassen!

14.05.2021 12:57 • x 1 #38


O
Dann musst du dir deine Denkmuster, die dich unbewusst steuern, bewusst machen.
Was denkst du denn so den lieben langen Tag, oder besser, was fühlst du und was für Gedanken entstehen darauf hin in dir?

14.05.2021 12:59 • #39


L
Zitat von Offspring78:
Ich denke, du meinst hier bewusst ablegen?

Nein, das meinte ich nicht.
Zitat von Offspring78:
Aber irgendwann hat sich dann auch gesünderes Verhalten etabliert, das war schön und erleichternd.

Ja, kann mM nach vorübergehend gut funktionieren, aber eben nicht auf Dauer.

Dazu kommt, dass jeder Mensch anders ist, denjenigen zu finden, mit dem diese Mechanismen ineinanderhaken um gemeinsan funktionieren zu können, gleicht einem Sechser im Lotto.

Deshalb ist meine Meinung, dass man den Charakter, deine Überlebensstrukturen sowie die Struktur deines Wesens, das Erlernte, geerbte, in Kombination mit einem anderen Menschen nicht bewusst steuern kann.

Um es genauer zu formulieren, reiße ich mir in einer Partnerschaft über Jahre den Hintern auf damit die Beziehung gelingt, sehe aber dennoch keinen Fortschritt, so passt es eben mit diesem einen Menschen nicht.

Bevor ich aber daran zerbreche, gebe ich der Zukunft die Chance einen Menschen zu finden, mit dem es eben besser passt.

14.05.2021 14:52 • #40


O
Zitat von LoveForFuture:
Nein, das meinte ich nicht. Ja, kann mM nach vorübergehend gut funktionieren, aber eben nicht auf Dauer. Dazu kommt, dass jeder Mensch anders ist, ...

Achso.
Nein, da sind wir dann unterschiedlicher Meinung.
Man kann sich meiner Meinung nach durchaus bewusst, und nur bewusst, verändern. Dies braucht viel Kraft, aber es geht.
Und ich denke, erst wenn man es geschafft hat, wird man auch einen geeigneten Partner anziehen bzw auch der Partner, der schon da ist, wird sich mit verändern.
Oder ich sage eigentlich gerne reifen dazu.

14.05.2021 15:00 • #41


L
Zitat von Offspring78:
Nein, da sind wir dann unterschiedlicher Meinung.
Man kann sich mei

Ja, das sind wir.
Ich habe bereits mehrere Therapien hinter mir, für den Moment immer sehr hilfreich, für eine komplette Wesensveränderung aber unbrauchbar, aber vor allem, wozu?

Meine Verlustangst (ein Beispiel) existiert eigentlich nur in Kombination mit einem Partner, der genau diese antriggert.

Will sagen, viele Probleme die man sich in einer Partnerschaft macht, gibt es in Wirklichkeit gar nicht

14.05.2021 15:05 • x 1 #42


O
Dann lebst du alleine und bist zufrieden?
Ja, dann passt es doch, wer mit sich zufrieden ist, braucht sich natürlich auch nicht zu verändern.
Aber geändert hast du dich ja dann doch;-)

14.05.2021 15:07 • #43


L
Zitat von Offspring78:
Dann lebst du alleine und bist zufrieden?

Was hat das mit alleine leben zu tun?

Kann man nicht mit einem passenden Partner zufrieden sein?
Die Betonung liegt hier auf passend.

14.05.2021 15:08 • #44


O
Achso. Schon wieder missverstanden;-) Dann hast du also jetzt einen Partner, der diese Angst nicht antriggert?

Mh, schwierig. Also Ängsten kann man grundsätzlich natürlich aus dem Weg gehen, indem man Auslöser vermeidet. Keine hohen Aussichtstürme bei Höhenangst oder so in der Art. Aber funktioniert das jetzt mit deinem Partner auch? Ich meine, ein Partner ist und bleibt ja ein Stück weit immer ein recht unkontrollierbares Wesen. Kann man da wirklich dann jede angstauslösende Situation immer vermeiden? Und wenn es geht, ist es nicht ziemlich mühsam für deinen Partner? Oder ergänzt ihr euch sozusagen in euren Ängsten, als zwei Angsthasen?

14.05.2021 15:15 • #45


A


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