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Kann nach Affären wieder Vertrauen entstehen?

G
ich möchte meine Erfahrung gerne teilen, denn ich selbst hatte große Probleme anfangs, nach der Aufdeckung meiner Affäre, konnte keine klaren Gedanken fassen, fühlte mich verloren und selbst abstoßend.
sich selbst die Frage nicht beantworten zu können WARUM es so weit kommen konnte.
Mein Partner gab sich dann noch selbst die Schuld, weil er die Anzeichen sah, aber mir vertraute und dachte, es wäre eine reine Schwärmerei, ich wäre niemals so abgebrüht und würde ihn verletzen.
Wir haben gemeinsam die Wurzel aller Übel angepackt, ich bin ihm so sehr dankbar, dass er noch immer da ist und mich mag. irgendwann hoffe ich, kommt die liebe seinerseits wieder, es ist noch ein langer Weg und bleibt eine lebenslange Aufgabe, den Respekt und die Würde zurück zu erlangen.
ich möchte zum einen Hoffnung geben für die, die es wie ich nicht geschafft haben die Treueprüfung zu bestehen und den anderen raten, es niemals so weit kommen zu lassen.
Ich habe mein Leben bzw mein Herz geöffnet und bin auf dem richtigen Weg.
dank blechpirat konnte ich nochmals nachvollziehen, wie es meinem Partner ergeht, ich konnte dadurch noch mehr lernen und verstehen.
es hängt nun an deinem Freund, wie er sich entscheidet.
du nimmst dein verändertes Herz so oder so mit.
es gibt niemals ein genug getan im leben, es ist kein bild, an dem man malt, bis man denkt, es sei irgendwann fertig.
Freundschaften und Beziehungen benötigen täglich die Aufmerksamkeit, es darf niemals die Selbstverständlichkeit eintreten.
ja, ich habe Jesus in mein Leben gelassen und gelernt, wie dankbar wir jeden Tag aufs Neue sein müssen.
das war mein Weg, den ich eingeschlagen habe um nicht durchzudrehen, um neue Kraft zu schöpfen, den Glaube, dass nur er weiß wie es weiter geht.
ob das dazu beitrug, dass mein Partner an meiner Seite blieb? schon möglich, es hat alles einen Sinn im Leben. Du hast einen Fehler gemacht, wie Menschen das eben tun, dafür haben sie einen eigenen Willen erhalten. Du hast aber nun auch die Möglichkeit erhalten, es besser zu machen. Nun ein Vorbild zu sein für deine Kinder, ihnen das Richtig und Falsch mit auf den Weg zu geben.
Gib die Hoffnung nicht auf, es geht weiter. Dein Freund wird sich richtig entscheiden, er muss noch verdauen.
Die ersten 2 -3 Monate danach sind die schlimmsten, danach erst wird im Klaren eine Entscheidung getroffen.

Ich lass dich nicht allein

25.10.2014 10:58 • x 1 #16


H
Lieber Gast ohne Worte,

ich habe gleich gespürt, dass Du auch noch von etwas höherem getragen bist, wie den Glauben.
Ich selbst habe als Kind ein christliches Fundament mitbekommen, viele Jahre hat das scheinbar keine Rolle gespielt, in den letzten Monaten der Not habe ich viel gebetet, um Kraft gebeten um Begleitung und auch, dass der liebe Gott das Herz von meinem Freund öffnen möge um mir besser verzeihen zu können.
Ich habe mir ja vorgenommen, dass ich heute Abend, wenn ich meine Kinder zu ihrem Vater gebracht habe, meinem Freund ausführlich zu schreiben von meinen Erkenntnissen, Veränderungen und dem Vorhaben mit ihm gemeinsam weitergehen und aufarbeiten zu wollen.
Ich hatte ihn ja gestern, nachdem er seine Entscheidung zur Trennung ja nochmal bekräftigt hatte um Aufschub bis heute gebeten.
Ich habe in meinen Mails gesehen, dass er mir wieder geantwortet hat und ich spüre, dass es wieder eine Ablehnung ist. Ich würde das gerade nicht verkraften, will die letzten Stunden mit meinen Kindern hier noch halbwegs gut, aber zittere am ganzen Leib.
Ich warte damit bis ich zu Hause bin und schreibe dann erst, bevor ich lese, glaub ich.
Danke, dass Du mich so unterstützt.

25.10.2014 11:26 • #17


A


Kann nach Affären wieder Vertrauen entstehen?

x 3


H
Lieber Gast ohne Worte, lieber Blechpirat,
meine Beziehung scheint nun wirklich unumkehrbar beendet zu sein. Nach meinem gestrigen Brief, in dem ich sehr stark auf den Betrug und meine Veränderung diesbezüglich eingegangen bin, meine Reue gezeigt habe, etc.,indem ich um Zeit gebeten habe, darum, dass er seine Entscheidung, sich zu trennen, überdenken möge,
kam nun sofort wieder ein Brief, der unsere großen Unterschiede betont und die Trennung bekräftigt. Die Tatsache, dass ich so sehr auf den Betrug abziele, zeige ihm, dass ich weiterhin nicht verstehen würde, dass es ihm darum ging, alle Details der Affäre zu kennen, damit er mein Komplize wird, was zwar weh tut, aber die Geschichte damit den Charakter der Affäre verloren hätte.
Ich hatte ihm auf Nachfrage zwar auch davon erzählt über Beweggründe und auch Einzelheiten, bis hin zu S.. allerdings zugegeben sehr zähe. Was aber auch damit zusammenhing, dass mir die paar Mal S. mit ihm keinen besonderen Spaß gemacht haben und ich mich selber auch deshalb nicht verstanden habe, weil es mir an schönem S. mit meinem Freund nicht mangelte…Jetzt würde ihn das aber auch nicht mehr interessieren, er hätte das abgehakt.
Na, jedenfalls spüre ich, dass mein Freund sich so von mir entfernt hat und weiter entfernen will, (er ist also wirklich schon sehr aktiv am Kennenlernen anderer Frauen), dass ich jetzt wohl aufgeben muss.

26.10.2014 08:33 • #18


G
Liebe Heckenrose,

es tut mir sehr leid, dass dein Freund nichts positives vermitteln möchte.
Tja, was soll ich dazu nun sagen? Gib dich nicht auf!
Versuche seine Entscheidung zu akzeptieren.
Zitat:
alle Details der Affäre zu kennen, damit er mein Komplize wird, was zwar weh tut, aber die Geschichte damit den Charakter der Affäre verloren hätte.

Hmmm, zu wisen, woran man ist ist ja okay, aber alle Details wären dann doch zuviel oder?
Es genügt doch, das warum, damit man zukünftig dagegen angehen kann.

Lass ihn ziehen. Wenn er das jetzt braucht, ist es absolut ok. Sollte er ernsthaft versuchen (wollen) eine neue Beziehung eingehen zu wollen, glaube mir, wird das nichts.
Nicht wegen der anderen Frau, sondern weil er nicht geheilt ist. Mag sein, er sucht sich jetzt Bestätigung, motzt sein Ego auf, flirten zum ablenken. Aber was ernstes kann doch daraus nicht entstehen.

So nun zu dir zurück. Bleibe stark, versuche die Trennung mit etwas abstand im Kopf zu betrachten.
Lass deine Gefühle zu, akzeptiere sie so wie sie sind. Es gibt nach einem Seitensprung immer nur die 50/50 Chance. Wenn ich andere Erfahrungen und meine hinzunehme sind die magischen 2-3 Monate immer die Phasen der Entscheidung.
Nimm es an und lenke dich ab. In ein paar Tagen lässt der Schmerz nach, dann kannst du dich wieder auf dich selbst konzentrieren. Du hast ihm geschrieben/gesagt, dass du ihn möchtest, mehr steht nicht mehr in deiner Macht.


27.10.2014 12:20 • x 1 #19


blechpirat
Hallo Heckenrose,

es tut mir sehr Leid, das zu lesen. Und ich kann mich den Worten von Gast_ohne Worte eigentlich nur anschließen. Versuche es so zu akzeptieren, wie es ist und konzentriere Dich auf Dich selbst.

Deine Eingangsfrage war: Kann nach Affairen wieder Vertrauen entstehen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Ja, kann es. Aber man muss bereit dazu sein. Leider war es Dein Freund nicht. Aber daran kannst Du kaum etwas ändern, denn für alles, was Du als vertrauensbildende Maßnahmen hättest ergreifen können, hätte er sich vorher öffnen müssen. Und das hat er leider nicht getan.

Ich wünsche Dir viel Glück.

27.10.2014 15:12 • #20


Endlichfrei
Hallo Heckenrose,

ich antworte rein auf die Frage der Überschrift:

Vertrauen entsteht durch vertrauensbildende Maßnahmen, die von Herzen kommen und ernst gemeint sind.

Vertrauen ist ein Geschenk eines freien Geistes. Frei, da ohne Belastung, ohne Erinnerung an einen Vertrauensmissbrauch, ohne Kontrollzwang, ohne Trigger aus der Kindheit... daher ist Vertrauen eben nicht einfach so 'frei' zu verschenken, weil es per se belastet ist, und erst dadurch feste Nahrung bekommt, wenn Taten und gefühlte Schwingungen das zögernde Herz öffnen und seine Verletzungen wertschätzen. Vertrauen zu bilden und Taten walten zu lassen, die ein Gegenüber Vertrauen fassen lassen, ist die höchste Kunst zwischenmenschlichen Gebens, das ein Nehmen wünscht, um etwas gemeinsames Einzigartiges zu schaffen und immer wieder neu zu erhalten.

Ist nach 'nach der Affäre vor der Affäire'? Es ist anzunehmen, dass einer, der einmal fremdgeht, dazu auch ein zweites oder drittes Mal in der Lage ist, er hat bewiesen, dass er gewisse Werte nicht hat oder nicht erkennt und schätzen will. Eine Veränderung hin zu einem wertschätzenden Wesen ist harte Arbeit und wird wohl in den meisten Fällen auf halber Strecke liegen bleiben, da es eben nicht nur an dem liegt, der verletzt wurde und eine Veränderung wünscht, sondern auch an dem, der verletzt hat und sich ebenso hinterfragen müsste, wie der, der sich aus freien Stücken verletzen lassen konnte und sogar wollte.

Das ist meine kleine Meinung zu dem Thema, sehr begrenzt und auf gewisse Dinge fokussiert, aber dein Thema hat mich dazu inspierert, dir auf diese Weise zu antworten.

Alles Liebe.

27.10.2014 20:11 • #21




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