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Karma gibt es nicht?

K
Der Wunsch danach, dass Karma es z.B. richten wird, ist m. E. nur der Strohhalm, an den verzweifelte Menschen sich klammern. Die Aussage, dass Karma zugeschlagen hat, ist oft mit einem Gerechtigkeitsempfinden verbunden oder an anderer Ausdruck von Schadenfreude.

Diese Karmarechnungen scheinen such bei den meisten Menschen nur für andere zu gelten und zwar in dem Zusammenhang, dass anderen etwas Schlechtes geschehen soll, weil diese ihnen Schlechtes angetan haben.

Niemals habe ich irgendwo gehört oder gelesen, was diese jedoch selber zuvor getan haben, damit ihnen etwas so Schlechtes angetan werden konnte. Denn das wäre ja die logische Konsequenz.

Was haben missbrauchte Kinder getan, dass das Karma schon bei ihnen zuschlägt? Was haben Gewaltopfer getan, dass das Karma ihnen das zumutet? Was hat die Oma wohl getan, dass ihr die Handtasche geklaut wird? Was haben Betrogene getan, dass das rechtfertigt? Hat Karma da bei ihnen zugeschlagen?

Karma ist m E. totaler Blödsinn, wenn es auf dieser oberflächlichen Ebene heran gezogen wird - aber wenn es hilft, Dinge zu überwinden, ist genauso legitim wie sich irgendwelche Bücher reinzuziehen oder zu meditieren, Sport zu machen o.ä. Man sollte sich nur nicht darauf verlassen.

Als Richtschnur für das eigene Leben finde ich es jedoch genauso hilfreich wie meinetwegen die 10 Gebote - nicht jedoch als weltordnendes Element.

09.05.2019 06:19 • x 1 #16


M
Zitat von SeinNichtSein:
Gottes Wege sind unergründlich

Zumindest gibt es keinen Gott, der zeitnah richtet. Da ist noch viel Unendlichkeit zwischen. Wir sollten unser Zeitmodel nicht auf das Karma richten, wir scheitern.

Wir sind im Lebensalter, dieses Planeten, nur ein kurzer Augenblick, ein Fehler, der sich selbst zerstört

09.05.2019 06:19 • x 1 #17


A


Karma gibt es nicht?

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BeastyWitch
Ich glaube trotzdem daran, dass jeder Mensch irgendwann das bekommt, was er verdient.

Wie gesagt Glaube
Nein ich bin sicherlich nicht gläubig in dem Sinne.

Realistisch gesehen kommen schlechte Menschen meist mit Ihrem widerlichen Handeln durch.
Frechheit Siegt // Karma regelt

Ist aber leider nicht so und wird auch meist nicht so geschehen. Aber man möchte es einfach glauben.

Jemand hat hier auf der ersten Seite einen tollen Satz geschrieben...das etwas damit romantisiert wird.
Genau so ist es auch. Es hilf uns einfach, mit den Taten der Menschen klar zu kommen.

09.05.2019 09:00 • x 1 #18


M
Die Buddhisten selbst beschreiben Karma als universelles Gesetz von Ursache und Wirkung. Und das gilt solange, bis ein Individuum ins Nirvana gegangen bzw selbiges erreicht hat. Kann man nun dran glauben oder nicht. Alternativ gibt es genügend andere Konzepte, Himmel und Hölle zB.
Letztlich sind Religionen ein Erklärungsversuch der eigenen sinngestifteten Existenz. Wo kämen wir denn hin (sprichwörtlich) wenn der Schöpfungsgipfel Mensch reiner Zufall wäre?
Zudem brauchen wohl viele eine höhere Instanz die Gerechtigkeit schafft, aber das liegt dann wohl am Mangel der Erkenntnis über Selbstwirksamkeit. In diesem Zusammenhang aber ist Ursache und Wirkung wieder relevant. Und wie es jemand schon schrieb, warum wird das Karma als Rache immer nur bei anderen herbeigewünscht? Sind diejenigen, die so denken selbst pures positives Karma? Dann könnten sie ja mit gutem Beispiel vorangehen.
Der Verfasser dieses Threads verzweifelt an sich selbst und sucht die Ursache im Außen, so scheint es. Tragisch.

09.05.2019 09:26 • x 2 #19


Y
@dreifaltigkeit

Zitat:
Oft hab ich mir schon im Leben diese Frage gestellt. Zu früheren Zeiten hab ich fest daran geglaubt. Nicht weil ich spirituell bin oder buddhistisch, religiös.
Sondern weil es für mich eine wissenschaftlich bewiesene sachlage war. Schon Albert Einstein hat bewiesen das Alles Energie ist. Die feinstöffliche Welt. Um es mal ganz oberflächlich anzukratzen ohne Tiefer in die Materie zu gehen.
Wir Menschen bestehen auch nur aus positiv und negativ geladenen, Atomaren Teilchen. Umso mehr Negative Energien man also aussendet, muss doch dann rein wissenschaftlich betrachtet diese Energie sich bündeln und sich irgendwann vollumfänglich gegen einen selbst entladen.

So meine Theorie.

Doch dann hab ich ein so negatives Individuum kennengelernt, sehr sadistisch und noch viel mehr unmenschliches Verhalten. Dieses Individuum hinterlässt bewusst nur zerstörung und verbrannte Erde und ergötzt sich sogar daran. Und nun zum karma. Dieses Individuum kam damit die letzten 10 Jahre durch und auch jetzt scheint das vermeintliche Karma bei diesem Individuum nicht zu wirken.
Somit hab ich kurzzeitig für ungefähr ein Jahr den glauben an die Wirkung von Energien und Karma verloren.


Du schreibst, dass Dein Ex damit durch kommt. Nicht bestraft zu werden oder keine offensichtlichen Konsequenze zu tragen, heißt ja noch lange nicht, dass es Deinem Ex gut geht. Ein Mensch, der zufrieden ist, hat es doch gar nicht nötig, andere Menschen sadistisch zu behandeln. Ich kenne jedenfalls niemanden, der glücklich ist und Freude daran hat, andere schlecht zu behandeln. Und Freude daran zu haben, Macht über andere auszuüben ist in meinem Verständnis keine wirkliche Freude. Dahiner verbirgt sich doch ein ziemlich klägliches Wesen, das wahrscheinlich in sich zusammen fällt, wenn es seine Macht verliert. Und was ist das für eine Existenz? Immer Macht behanten zu müssen, nie tiefe Freude oder Liebe zu erfahren?

Ob es Karma gibt oder nicht.. .Ich kann dazu nichts sagen, aber nehmen wir mal an, es gibt das Karma- wir Menschen werden ja von vielen Dynamiken, Gesetzmäßigkeiten bewegt, nicht nur vom Karma. Heißt, so einfach läuft es ja nicht: man tut gutes und erntet gutes. Oder man tut schlechtes und ernet schlechtes.
Neben der Verantwortlichkeit gegenüber anderen gibt es z.B. auch noch die für sich selbst. Gut zu sich selbst zu sein, sich selbst schützen, sich abgrenzen, für sich selbst einsetzen uvm.
Im Ggs zu bsw den Opfern des Nationalsozialismus, hast Du Deinen Partner gewählt. Er wurde Dir nicht aufgezwungen.
Du suchst Dir so einen Mann aus, erwartest dann, dass er für sein Handeln bestraft wird.
Sinnvoller wäre es doch, etwas gutes für sich selbst zu wählen. Und ich würde mich eher fragen, warum mich diese negative Energie anzieht, statt warum seine negative Energie keine bösen Folgen für ihn hat.
Vor Dir gab es sicherlich auch schon andere Frauen, die er schlecht behandelte. Dann kamst Du und hast ihn offenbar geliebt. Da könnten seine Exfrauen auch sagen: warum zum Donner wird er mit Liebe beschenkt, statt bestraft zu werden?! Ja, vielleicht weil es Frauen gibt, die diese Negativität reizt.

09.05.2019 12:22 • x 2 #20


J
Interessantes Thema.

Zitat:
Du suchst Dir so einen Mann aus, erwartest dann, dass er für sein Handeln bestraft wird.
Sinnvoller wäre es doch, etwas gutes für sich selbst zu wählen. Und ich würde mich eher fragen, warum mich diese negative Energie anzieht, statt warum seine negative Energie keine bösen Folgen für ihn hat.
Vor Dir gab es sicherlich auch schon andere Frauen, die er schlecht behandelte. Dann kamst Du und hast ihn offenbar geliebt. Da könnten seine Exfrauen auch sagen: warum zum Donner wird er mit Liebe beschenkt, statt bestraft zu werden?! Ja, vielleicht weil es Frauen gibt, die diese Negativität reizt.


Sehe ich zu 100% auch so. Mit einem Unterschied:
Man merkt oft erst an einem gewissen Punkt wie Menschen wirklich sind, weil sich manche auch lange Zeit verstellen können. Ich habe das selbst erlebt, und obwohl es mittlerweile so viele Jahre her ist, kriege ich noch heute Gänsehaut bei dem Gedanken, wie sehr jemand innerhalb von 2 Minuten ein komplett anderes Gesicht zeigen konnte. Und das obwohl vorher keinerlei sichtbare Anzeichen vorhanden waren.

Ich bin immer für Eigenverantwortung, und der erste Schritt nach einer Trennung ist in meinen Augen auch immer die Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der Frage, wie es überhaupt soweit kommen konnte und wo mein Anteil bei der Sache gewesen ist.

Und wenn ich dann zu der Antwort komme, dass ein Mann nur so mit mir umgehen konnte, weil ich es zugelassen habe, weil ich nie gelernt habe mein Selbstbewusstsein auszuprägen und in Zukunft daran arbeiten muss, ist das zwar alles richtig, entschuldigt aber meiner Meinung nach den anderen Part nicht für sein destruktives Verhalten, durch das ich geschädigt wurde.

09.05.2019 12:58 • #21


Y
@juicedwater
Zitat:
Man merkt oft erst an einem gewissen Punkt wie Menschen wirklich sind, weil sich manche auch lange Zeit verstellen können. Ich habe das selbst erlebt, und obwohl es mittlerweile so viele Jahre her ist, kriege ich noch heute Gänsehaut bei dem Gedanken, wie sehr jemand innerhalb von 2 Minuten ein komplett anderes Gesicht zeigen konnte. Und das obwohl vorher keinerlei sichtbare Anzeichen vorhanden waren.


ich verstehe was Du meinst und habe mir übriegens auch schon emotional auf die Neun geben lassen. Aber ich denke, dass wir oftmals unbewusst schon genau wissen, mit wem wir es zu tun haben.
Man hört so oft, dass Beziehungsmuster wiederholt werden. Man sieht jemanden, den man gar nicht kennt und es funkt. Später dann erkennt man, dass man mit diesem Menschen in vertrauten Mustern festhängt. Darum denke ich, dass wir ohne einen Menschen erst besser kennenlernen zu müssen, intuitiv oder unbewusst viel mehr erfahren, als bewusst. Mimik, Gestik, Ausstrahlung uvm verrät es uns. Manchmal auch unsere Träume. Ich persönlich habe fast immer lange bevor ich einen Mann besser kennenlernte, über meine Träume erfahren, was die tieferen Themen sind.
Zitat:
Ich bin immer für Eigenverantwortung, und der erste Schritt nach einer Trennung ist in meinen Augen auch immer die Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der Frage, wie es überhaupt soweit kommen konnte und wo mein Anteil bei der Sache gewesen ist.

Und wenn ich dann zu der Antwort komme, dass ein Mann nur so mit mir umgehen konnte, weil ich es zugelassen habe, weil ich nie gelernt habe mein Selbstbewusstsein auszuprägen und in Zukunft daran arbeiten muss, ist das zwar alles richtig, entschuldigt aber meiner Meinung nach den anderen Part nicht für sein destruktives Verhalten, durch das ich geschädigt wurde.


ja, das sehe ich genau so. Die Auseinandersetzung mit den Gründen in mir selbst kann bei der Weiterentwicklung helfen. Darum geht es mir. Aber es ist keine Entschuldigung für destruktives Verhalten des Partners.
Das würde ja bedeuten, dass wie auch immer geartete Schwäche eine Rechtfertigung dafür ist, sie auszunutzen.
Es gibt ja auch Menschen die bsw einen selbstunsicheren Menschen nicht angreifen oder ausnutzen, sondern aufpäppeln und fördern

Ich wähle mal ein ganz plakatives übertriebenes Beispiel: man begibt sich in die Höhle des Löwen, erkennt, dass er die Liebe mit Angriffen beantwortet und statt die Höhle zu verlassen, bleibt man darin sitzen und fragt Gott, warum er den Löwe denn nicht für seine Taten bestraft.

09.05.2019 15:04 • #22


A
Wie Leute Dich behandeln ist deren Karma. Wie Du darauf reagierst ist Dein Karma.

09.05.2019 16:22 • #23


D
Wollte noch kurz anfügen das es mir bei der Karma Theorie keineswegs nur um vergeltungsgedanken geht. Auch wenn der eingangstext meinerseits den Fokus auf negatives karma hatte.

Wenn man gutes tut kommen auch positive Energien auf einen zurück.

Leider fällt mir da kein geschichtliches oder weltliches Beispiel ein. Tatsächlich war ich wohl etwas auf die negativen Dinge fokussiert. Aber leider passiert in der verrückten Welt der Menschen eben sehr viel negatives....

Verzeihung übrigens wegen dem Beispiel aus der NS Zeit. War wohl ein schlecht gewähltes Beispiel.

Karma ist wohl doch nicht existent und nur ein Wunschdenken.

09.05.2019 20:23 • #24


A


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