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Kinder an Wechsel gewöhnen

F
Liebes Forum.

Meine Frage dreht sich um die praktische Umsetzung der Trennung.

Mein Mann wird ausziehen und sicher eine Weile brauchen, bis die neue Wohnung bewohnbar eingerichtet ist. So lange bleiben die Kinder auf jeden Fall bei mir (also jetzt im September) zum Schlafen.

Wie geht es anschließend?
Habt ihr einfach Zeiten vereinbart und die Kinder übergeben?
Was ist, wenn die Kinder nun partout nicht wollen, heulen usw.? Trotzdem durchziehen?
Waren die Zeiten von Anfang an 50/50 oder habt ihr das schrittweise erhöht?

Wir reden noch gut miteinander und haben unsern Paarkram weitgehend abgeschlossen. Auch finanziell ist alles klar - bis auf den Unterhalt. Weil eben noch nicht klar ist, wer wie viel betreut.

Die Kinder sind im Moment im Alltag DEUTLICH mehr auf nich bezogen. Ich bringe und hole ab, mache die Arzttermine, koche, mache die Verabredungen mit den Freunden usw.
Ich bin deswegen sehr unsicher, ob das mit 50:50 so klappt.

Ich bin dankbar über Erfahrungsberichte.

23.08.2020 20:33 • #1


D
Hi,

ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es auf alle Fälle klappen kann.

Ich bin allerdings erst ausgezogen nachdem meine neue Wohnung komplett eingerichtet war und wir mit dem Wechsel sofort anfangen konnten. Auch meine Kinder waren nachdem ich 3 Jahre in Elternzeit und danach auf Teilzeit war eher auf mich fokussiert. Trotzdem haben sie das Wechselmodell gut angenommen und sind sowohl bei mir als auch bei ihrer Mama gerne.

Wir haben sofort mit dem 50:50 Modell angefangen obwohl wir da wohl ein etwas extravagantes Modell fahren hab ich mir sagen lassen Bei uns ist es so dass die Kinder immer Montag und Dienstag bei mir sind, immer Mittwoch und Donnerstag bei meiner Ex und Freitag bis Sonntag alle 14 Tage im Wechsel. Hat den Vorteil dass sie nie länger als 5 Tage von einem Elternteil weg sind und sich an feste Tage gewöhnen können. Also ich bin mit diesem Modell sehr zufrieden und auch die Kinder machen den Eindruck.

Ich habe mit meiner Ex vereinbart, dass solange sie nur heimwollen jeder von uns versucht sie zu bespaßen und abzulenken und nur in dem Fall dass sie sich nicht mehr beruhigen lassen miteinander telefonieren und sie zum jeweils anderen bringen. War bisher aber noch nicht einmal nötig.

Also ich denke wenn die Eltern noch normal miteinander umgehen und die Absprachen passen merken das auch die Kinder und es wird einfacher. Aber das ist nur meine Meinung.

23.08.2020 20:51 • x 6 #2


A


Kinder an Wechsel gewöhnen

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F
Wie alt waren eure Kinder?

Unsere sind 4 und 6

Das Modell, das du beschreibst, war auch das, was ich heute meinem Mann vorgeschlagen habe.

Bin unsicher weil gerade der Kleine sogar hier Zuhause Theater macht, wenn der Papa sie ins Bett bringen soll.

Habt ihr die Spielsachen und Anziehsachen einfach aufgeteilt?

23.08.2020 21:01 • x 1 #3


D
Meine sind 5 und 12. Und man muss dazu sagen, dass der Große der Sohn meiner Ex aus erster Ehe ist. Trotzdem besteht er darauf jedesmal mitzukommen.

Bei uns war es so dass wir die Kinder meistens gemeinsam ins Bett gebracht haben. Auch am Ende noch als sie danach zu Next gefahren ist. Aber das ist eine andere Geschichte. Von daher kann ich das leider nicht einschätzen wie das bei euch ausschauen wird.

Spielsachen haben wir nach Typ aufgeteilt. Also zum Beispiel die City Sachen blieben bei ihr, die Ritter und Piraten kamen mit zu mir. Lego für den Großen hab ich neu gekauft. Klamotten wurden 50:50 aufgeteilt.

23.08.2020 21:04 • x 3 #4


E
Servus.

Meine Damen 5 und 11 haben das gut verkraftet. Offiziell haben wir kein Wechsel Modell, weil sie die Kohle will, aber effektiv sind die Kids 50/50 unterwegs.

Wir machen auch noch Ausflüge zu viert, gehen ab und an essen oder zur Eisdiele und zur Übergabe gibts immer nen Kaffee und man sitzt und quatscht.

Solange ihr euch nicht bekriegt und vernünftig miteinander als Eltern umgeht, ist für die Kids eigentlich ganz gut machbar.

Grundsätzlich vermissen sie den Elternteil, bei dem sie gerade nicht sind. Aber in Zeiten von FaceTime ist das alles gut machbar und sie gewöhnen sich schnell an zwei zuhause.

Viel Glück und alles gute euch und den Kids. Vertragt euch!

23.08.2020 21:12 • x 3 #5


E
Servus.

Zitat von Florentine:
Habt ihr die Spielsachen und Anziehsachen einfach aufgeteilt?


Bei uns funktioniert das nicht.
Möbel hat meine ex aus den Kinderzimmer mitgenommen, daher habe ich die Zimmer renoviert und neu eingerichtet.

Aber Spielsachen und Klamotten geht kaum. Irgendwann landet doch alles in den Taschen und alles geht hin und her.
Wenn gerade Piraten angesagt sind, gehen die Piraten eben mit hin und her
Genauso wie Kuscheltiere etc.

Lasst das die Kids entscheiden und sie sind happy.

Wir wohnen aber auch keinen Kilometer auseinander. Wenn was fehlt dann wirds eben schnell geholt.

Grüße

23.08.2020 21:23 • x 2 #6


F
Vielen Dank schon mal für eure Erfahrungen, das liest sich für mich alles schon mal ganz beruhigend.
Jetzt wo es wirklich ernst wird, habe ich wieder 1000 Fragezeichen im Kopf.

Mein Nochmitbewohnermann wird am 30. mit seinem Chef sprechen - der ist derzeit leider im Urlaub und zuvor hatte er sich nicht drum gekümmert.
Wenn er an einigen Tagen pro Woche später anfangen kann, würde ein Wechselmodell in Frage kommen.
Er muss sich dann überlegen, ob und wie er das stemmen kann und sich zutraut.

Habe vorhin mal einen Online Rechner bemüht und festgestellt, dass ich beim Wechselmodell eine nicht unerhebliche Summe (ca. 500 Euro pro Monat) an Unterhalt zu zahlen hätte....allerdings konnte man bei diesem Rechber auch nichts differenziert eingeben (also z.B. Teilzeit usw.).
Das wäre natürlich eine Summe, die richtig weh tun würde.

Frage:
Wenn wir uns trennen aber noch nicht geschieden sind - wer legt dann den Unterhalt überhaupt fest?
Oder besprechen wir das untereinander?

23.08.2020 21:55 • #7


L
Zitat von Florentine:
Habt ihr einfach Zeiten vereinbart und die Kinder übergeben?

Klar. Vereinbaren. Und einhalten.

Zitat von Florentine:
Was ist, wenn die Kinder nun partout nicht wollen, heulen usw.? Trotzdem durchziehen?

Das kenne ich so nicht. Mein Kind wollte zu mir.

Zitat von Florentine:
Waren die Zeiten von Anfang an 50/50 oder habt ihr das schrittweise erhöht?

Es wird so sein, wie du es vereinbarst.

23.08.2020 21:58 • x 1 #8


E
Servus.

Zitat von Florentine:
Wenn wir uns trennen aber noch nicht geschieden sind - wer legt dann den Unterhalt überhaupt fest?
Oder besprechen wir das untereinander?


Entweder ihr einigt euch unter vier Augen, ihr lasst Anwälte rechnen und wenn es eskaliert das Gericht.

Meistens geht es beim Wechsel Modell auch nicht im die Kids sondern um die Kohle. Ich hatte sehr gerne das WM gehabt, aber dann hatte meine ex auf 900Euro Kindes Unterhalt verzichten müssen und das wollte sie nicht. Dann kamen die Anwälte ins Spiel und es wurde hässlich.

Wie gesagt, dass die Kids 50/50 unterwegs sein werden war klar, aber eben nicht offiziell. Dem hätte sie nie zugestimmt.

23.08.2020 22:01 • x 1 #9


F
Zitat von Egoist:
Meistens geht es beim Wechsel Modell auch nicht im die Kids sondern um die Kohle. Ich hatte sehr gerne das WM gehabt, aber dann hatte meine ex auf 900Euro Kindes Unterhalt verzichten müssen und das wollte sie nicht.

Igitt.

Aber danke für deine Antwort. Ich denke, wir schaffen das unter 4 Augen (hoffentlich).
Ich verdiene mehr, habe mit dem Haus aber auch eine deutlich höhere Belastung, da ich sämtliche Kredite dann alleine bediene plus ihn ausbezahlen muss.
Er verdient rund 2000 netto, wird also auch nicht verarmen.

Nach meiner Idee würden wir bei Schule etc. prozentual zum Gehalt die Anteile zahlen...also z.B. dann 65% ich und 35% er. Für Ganztag, Klassenfahrten, Kurse etc.
Er bekommt von mir monatlich die Hälfte des Kindergeldes überwiesen.
Rest geht jeweils auf eigene Rechnung (Klamotten und Spielsachen).
Denke, das wäre einigermaßen fair.

Im Moment denke ich, dass uns beiden daran gelegen ist, möglichst wenig Streit und Anwaltskosten zu generieren.
Er hat auch keinen Bock auf Papierkram.

Ich frage mich halt - aus Gründen - ob er das schafft mit den Kindern.
Aber ich lasse mich auch gerne von positiven Entwicklungen überraschen.

23.08.2020 22:42 • x 1 #10


D
Ist bei uns ähnlich. Wir sind uns dahingehend einig, dass keiner vom anderen was möchte und haben das auch notariell in einer Trennungsvereinbarung festschreiben lassen. Darin ist sowohl das Wechselmodell als auch der gegenseitige Verzicht auf irgendwelche Ansprüche festgelegt. Da sind wir uns gegenseitig entgegen gekommen weil auch wir nur so wenig Kosten wie möglich generieren wollten.

Durch das Wechselmodell bezahlt keiner dem anderen Kindesunterhalt. Bezüglich Trennungsunterhalt waren wir uns halt einig, von daher weiß ich nicht wem was zugestanden hätte.

Kosten für die Kinder also wie du sagst Kindergarten, Ganztagesbetreuung des Großen usw teilen wir uns auch auf. Da wir beide ungefähr gleich viel verdienen passt das auch. Kindergeld wird bei uns auch aufgeteilt, sie überweist mir jeden Monat die Hälfte.

Ich war mir auch unsicher ob sie es mit den Kindern und Next alles unter einen Hut bekommt und hab das ganz genau beobachtet. Wurde aber positiv überrascht und hoffe für dich, dass es bei dir auch gut klappen wird.

24.08.2020 09:26 • x 1 #11


K
Deine Idee den Unterhalt so aufzuteilen klingt sehr fair.
Normalerweise gibt es beim wechselmodell keinen Unterhalt, wenn die Einkommen ähnlich sind.
Würde mal den Anwalt fragen.
Die Kinder würden sich an die Situation gewöhnen, ich sehe das Problem eher beim Ex.
Er hat sich nich nicht um die Betreuung gekümmert? Er hatte lange genug Zeit.
Ich fürchte am Ende wird es auf ein residenzmodell hinauslaufen, da er den Po, mal wieder, nicht hochbekommt.
Leider wird er auch 1000 Gründe haben, warum er leiderleider keinen Unterhalt zahlen kann.
Er muss die Kinder am Wochenende und in den Ferien versorgen, er muss ein Kinderzimmer vorhalten...

24.08.2020 09:37 • #12


F
Zitat von Katip:
Durch das Wechselmodell bezahlt keiner dem anderen Kindesunterhalt

Das dachte ich auch, aber das stimmt nicht.
Ich habe das gestern in 3 Onlinerechner eingegeben und überall kam es zwischen 450 und 700 Euro Unterhalt raus, den ICH an ihn bezahlen müsste auch bei Wechselmodell.
Unsere Einkommen sind nicht gleich.

Der Notar hat den gegenseitigen Verzicht auf Unterhalt nicht aufgenommen, da man auf Unterhalt für die Kinder nicht verzichten kann/darf.
Nur der Verzicht auf Versorgungsausgleich ist drin und ansonsten eben das Haus und Gütertrennung.

Tja, er WILL 50:50...ich möchte, glaube ich, erstmal mit 2 Tagen und Wochenenden anfangen.
Er würde, wenn es einmal läuft, nachträglich NIEMALS mehr zugeben, wenn er überfordert wäre und was ändern.
Also lieber erstmal so.
Ich mein, er kann nicht kochen und will es auch nicht lernen. Meinte schon, dass er und die Kinder dann was anderes überlegen müssen...scheinbar kommt es lernen in seinem Kosmos nicht vor.

24.08.2020 18:16 • x 1 #13


E
Servus.

Nun die Kinder gehören nicht Dir- und ihm auch nicht- und man wächst mit den Aufgaben. Ich hab mir einen thermomix gekauft, weil ich auch nicht kochen kann.

Und natürlich kann er auf die Kohle von dir verzichten. Wenn er einverstanden ist muss du nichts bezahlen, ganz einfach.

Geht es dir darum nicht bezahlen zu wollen? Wenn nicht dann mach 50/50, er wird die Kids schon nicht umbringen.

24.08.2020 19:00 • #14


F
Zitat von Egoist:
Geht es dir darum nicht bezahlen zu wollen?


In aller erster Linie geht es mir darum, dass es den Kinder gut geht. Wenn mich das am Ende Geld kostet, ist das ok...wobei ich zugeben muss, dass ich 600 Euro bei 50% Betreuung schon happig finden würde und vermutlich neben anderen Ausgaben auch gar nicht ohne Weiteres aufbringen könnte.

Umbringen sicher nicht...aber er hat sich halt bisher nicht wirklich gekümmert im Alltag.

Weißt du, er war auch während der Elternzeit total überfordert, hat sich aber geweigert, das nochmal zu ändern, trotz Angeboten von mir, weil es ja schon so abgesprochen war. Und da war er vielleicht 25 Stunden pro Woche zuständig.
Vor diesem Hintergrund habe ich Sorge, dass 50:50 nicht gut klappt und es dann trotzdem so bleibt - weil es halt so vereinbart wurde.

Ich habe ihn gefragt, ob er sich das zutraut, weil er neben seinem Job nachmittags nicht nehr wirklich zusätzlich belastbar erscheint. Seine Antwort: ich bin ja auch deutlich älter als du.

Meine Sorgen zerstreuen sich vielleicht inZukunft. Ich hoffe es.

Erstmal müssen wir nächste Woche mit den Kindern reden.
Das ist ein großer Angstgegner für mich.

24.08.2020 19:15 • #15


A


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