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Kinder hassen neuen Partner

M
Hallo, ich bin 53, seit 2022 Witwe und habe 2 Töchter mit 23 und 17. soviel erstmal im Groben zu mir.

Leider hat sich mein Mann im Jahr 2022 das Leben genommen nachdem ich ihm eröffnet habe, dass ich seit geraumer Zeit nichts mehr für ihn empfinde und mich trennen möchte. Es war ein großer Schock, insbesondere für meine beiden Töchter, damals 15 und 21. Wir waren danach alle drei in Therapie. Ich habe nach wenigen Monaten eine neue Liebe gefunden. Er ist eine Arbeitskollege, den ich schon länger kenne und auf den mein Mann, wie auf jeden Mann eifersüchtig war. Seine Eifersucht warmes u.A. Auch, die meine Liebe zu ihm zunichte gemacht hat. Meine Töchter hegen gegen diese Mann eine sehr große Antipathie. Sie verbieten mir sogar, das er in unsere Wohnung kommt. Meine ältere Tochter wohnte schon vor dem Tod ihres Vaters nicht mehr bei uns, die jüngere wohnt noch bei mir. Meine Große hat mir angedroht, das sie den Kontakt zu mir abbricht,sollte er jemals zu mir nach Hause kommen, in das Zuhause (Eigentumswohnung) das ihr Papa für seine Familie geschaffen hat. Meine Jüngste sagt das selbe. Will einfach nicht, das er bei uns in der Wohnung ist, weil sie das nicht ertragen könnte, das er dort ist, was sie noch mit ihrem Vater verbindet. Ich bin echt verzweifelt. Klar bin ich nun immer bei ihm, aber das ist ja keine Dauerlösung. Ich möchte auch mal gemütlich bei mir auf ihn warten, für ihn kochen, ihn in meinem Bett haben. Ich denke ihr versteht was ich meine. Er wiederum ist auch sehr traurig,das er so abgelehnt wird und sagt, er kann weiß nicht, wie viele Jahre er das mitmachen kann, mit dem Gedanken, dass wir nie eine normale Beziehung führen können. Wir lieben uns sehr und es haut bisher noch hin, aber……ja, es kann doch nicht immer so weitergehen. Aber ich kann und will mich nicht zwischen meinen Kindern und meinem Partner entscheiden. Es sind meine Kinder, klar und sie sind immer das wichtigste in meinem Leben…aber ganz ehrlich, ich hatte so ein Glück ihn zu finden, das will ich nicht hergeben. Er selbst hat 2 jungs im Alter von 10 und 15, das klappt super. Einfach ausziehen kann ich nicht, meine Tochter ist noch nicht volljährig. Dann ist es eine Eigentumswohnung und vermieten oder verkaufen geht nicht, da die Mädels mit im Grundbuch stehen und beides ablehnen. Und er sagt , das er unter den Vorraussetzungen, das sie ihn so hassen, nicht vorstellen kann, je mit mir zusammen zu ziehen. Tja, nun kennt ihr mein Dilemma….ich hoffe ihr könnt alles soweit nachvollziehen und mir irgendwelche Ratschläge geben, was ich tun soll. Es gibt Tage da könnte ich nur heulen vor Verzweifelung. Und meine Kinder lassen einfach nicht mit sich reden, werden richtig aggressiv.

10.06.2024 00:30 • #1


VictoriaSiempre
Hallo Mellely,

es ist schlimm und grausam, was ein Suizid mit den Hinterbliebenen macht. Mir ist rational klar, dass jemand, der sich das Leben nimmt, sehr krank ist und nicht andere bestrafen will (auch, wenn man verlassen wird, gehört noch sehr viel mehr dazu, um nicht mehr leben zu wollen). Aber vom Gefühl her finde ich einen Suizid einfach gemein.

Jedenfalls dann, wenn Schuldzuweisungen im Raum stehen gelassen werden. Erst recht, wenn diese schlimme Hypothek auch noch Kindern hinterlassen wird, die man - ich sehe es so - im Stich lässt, wenn man sich aus bestimmt nicht leichtfertigen Gründen aus dem Leben und der Verantwortung stiehlt.

Schwieriges Thema!

Es war sicher ein wenig unglücklich, dass der neue Mann so schnell in Deinem Leben aufgetaucht ist. Wie lange hast Du Dir denn Zeit gelassen, um Deine Töchter in Dein neues Liebesglück zu involvieren?
Du hattest Deinen Mann nicht mehr geliebt und warst gedanklich schon raus aus der Ehe. Für Deine Kinder war es aber der Vater, um den sie trauern und das auch noch bei solch schlimmen Umständen. Mindestens ein Trauerjahr (und noch ein wenig mehr) muss man ihnen da schon zugestehen, finde ich.
Da sollte sich ein frisches Liebespaar vielleicht einfach zurück halten, statt das eigene Glück öffentlich zu zelebrieren, während die Kinder noch in tiefer Trauer sind.

Nichtsdestotrotz sind Deine Töchter erwachsen bzw. fast erwachsen. Die leben schon bzw. werden demnächst ihr eigenes Leben leben, ihre Mutter sicher trotzdem weiter lieben, aber sicher nicht wollen, dass diese sich in ihr Liebesleben einmischen. Zu vermitteln, dass es umgekehrt genauso ist, ist Deine aktuelle Aufgabe.

Vermutlich wirst Du das ohne neutralen Moderator nicht hinbekommen. Ihr ward nach dem Suizid gemeinsam in Therapie: Für mich wäre es die beste Variante, da noch mal einzusteigen und erneut Hilfe zu suchen.

Wie ist denn, abseits von Deinem neuen Partner, Dein Verhältnis zu Deinen Töchtern?

10.06.2024 01:19 • x 13 #2


A


Kinder hassen neuen Partner

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M
Zitat von Mellely:
ich hoffe ihr könnt alles soweit nachvollziehen und mir irgendwelche Ratschläge geben, was ich tun soll.



Du bist 53, hast 2 Töchter, warst mit Deinem verstorbenen Mann verheiratet.
Dein neuer Partner hat selbst schon Kinder. -Musst Du wirklich mit ihm zusammen ziehen und
ihn vielleicht sogar auch noch heiraten !?
Ich kenne Menschen, die verwitwet sind und schon allein deshalb
nie wieder heiraten würden,
weil sie dann keine Witwenrente mehr erhalten. -Bekommst Du Witwenrente?
Aber unabhängig davon finde ich das Zusammenziehen
noch viel extremer! -Was ist wenn es schiefgeht !?
Besonders in Deinem Alter bietet sich living apart together doch regelrecht an !
Jeder hat seinen eigenen Rückzugsort,
und niemand muss vor Auszug/Umzug/Kosten u.s.w. Angst haben,
falls die neue Beziehung irgendwann scheitern sollte !

Zitat von Mellely:
Er wiederum ist auch sehr traurig,das er so abgelehnt wird und sagt, er kann weiß nicht, wie viele Jahre er das mitmachen kann, mit dem Gedanken, dass wir nie eine normale Beziehung führen können.


Was will er denn bitteschön von Dir !? -Die große romantische Lovestory
im Romeo Julia Style, 24/7 vereint und nie mehr getrennt mit den insgesamt 4 Kindern,
oder wie ?!
Prunkvolle Hochzeit ganz in weiß ? Wie alt ist er denn !? 29?
Ich finde das ein bisschen seltsam. Vielleicht haben Deine Töchter auch schon gemerkt, dass
etwas mit ihm nicht stimmt und wollen Dich nur beschützen !?
Sei vorsichtig !
Ich glaube, Du machst einen großen Fehler, wenn Du Dich Deinem neuen Freund
wie eine naive 20jährige an den Hals wirfst !
Sei klug und behalte Dein eigenes Reich ! -Wenn er Dich WIRKLICH liebt,
dann kann er auch damit leben !

10.06.2024 03:52 • x 3 #3


Gorch_Fock
Ich sehe das auch kritisch und die Haltung der Töchter nachvollziehbar. Dazu ist alles noch sehr frisch. Dazu noch der Klassiker, der liebe Arbeitskollege. War er auch der Trennungsgrund? Wenige Monate nach dem Tod Deines EM kommt ihr bereits zusammen.

Prio hat für Dich auf ihn warten, für ihn kochen können. Ähm, ja.. Meine Töchter wären mir da mal deutlich wichtiger als ein Next, der eine praktische Ersatzmutter mit Kochqualitäten gefunden hat. Und er versteht auch die Welt nicht, dass sie ihn nicht mögen, och jee... Das Ganze ähnelt einer klassischen Affaire und das spüren Deine Töchter, liebe TE.

Du wirst wohl noch diesen Zustand aushalten müssen, bis die Töchter aus dem Haus sind. Du kannst ihnen Deinen ETW-Anteil auch schenken mit Volljährigkeit, dann kannst Du auch unbeschwert Next jeden Tag bekochen.

Aber nicht weinen, wenn er Dich in ein paar Jahren gegen die 18 Jährige Seelenverwandte aus der Zweigstelle austauscht und Du ohne Kontakt zu Deinen Töchtern und ohne ETW dastehst.

Deine Töchter haben in der Angelegenheit mehr Durchblick als Du. Darüber solltest Du mal nachdenken.

10.06.2024 05:16 • x 21 #4


A
@Mellely Sorry, aber deine Töchter sind schwere Egoisten. Und sollten noch mal zurück auf die Erziehungsbank. Dürfen die auch keine Freunde zu sich bzw dir nachhause einladen - oder gilt das nur für dich?

10.06.2024 05:34 • x 3 #5


PsychoMantis
Wie viel Zeit zwischen dem Tod und dem neuen Partner ist verstrichen? Das hört sich alles sehr zeitnah an, da könnte ich die Kinder schon verstehen.

Deine große sollte erwachsener reagieren, von ihr würde ich mir nichts verbieten lassen und ihr das auch deutlich sagen.
Empfehlen kann ich euch eine Beratungsstelle, deine Töchter scheinen noch nicht mit dem Tod zurecht zu kommen und benötigen noch Unterstützung.
Du jedoch solltest auch etwas Geduld und Verständnis mitbringen, es ist doch nichts dabei sich erstmal außerhalb der Wohnung zu treffen.
Eure Situation nicht ist alltäglich, berücksichtige das bitte.

10.06.2024 06:28 • x 4 #6


U
Zitat von Gorch_Fock:
Das Ganze ähnelt einer klassischen Affaire und das spüren Deine Töchter, liebe TE.


Wie kommst du denn darauf? Können Menschen, die um die 50 sind, nicht mehr lieben, eine Partnerschaft führen und zusammenleben wollen?
Ich finde die Töchter sehr egoistisch. Natürlich haben sie am Tod des Vaters zu knabbern. Aber die sind keine 5 mehr. So müssen den neuen Mann nicht mögen, aber die sollten ihn respektieren. Die Kinder führen bald ihr eigenes Leben und sie sollten der Mutter ihr Glück gönnen.

10.06.2024 06:35 • x 9 #7


Birkai
@Mellely Guten Morgen. Das hört sich ziemlich kompliziert an. Kann es sein, dass deine Kinder den Suizid ihres Vaters mit dem neuen Partner verknüpfen? Da du ihn schon vorher kanntest, denke ich das sie eventuell ihn als Grund des Übels ansehen. Das muss nicht einmal bewusst ablaufen.

Hier von Egoismus zu sprechen und drüber hinweg gehen zu wollen, finde ich ein wenig fehl am Platz. Die beiden haben ihren Vater verloren und dieser hat sie auch noch selbstgewählt verlassen. Zur Verarbeitung eines so traumatischen Erlebnisses sind 2 Jahre auch keine Zeit.

Sind deine Kinder noch in psychologischer Behandlung?

Ich habe z.B. 2 Jahre gebraucht, um die neue Partnerin meines Vaters nach dem Krebstod meiner Mutter wirklich zu akzeptieren. Dazwischen lagen Jahre in denen er alleine war. Rationell habe ich ihm sein neues Glück total gegönnt. Emotional gehörte einfach meine Mutter an seine Seite. Ich war dort auch schon deutlich älter als deine Töchter und die Umstände weniger traumatisch.

Gib ihnen Zeit, damit sie sich daran gewöhnen und den Tod des Vaters richtig verarbeiten können.

Sie zwingen dich ja auch nicht zur Trennung sondern wollen einen Schutz des ehemaligen Familienraumes. Da Blockieren dann auch noch ganz viele Erinnerungen.

10.06.2024 07:09 • x 15 #8


Libellenfrau
Zitat von unfassbar:
Die Kinder führen bald ihr eigenes Leben und sie sollten der Mutter ihr Glück gönnen

Die Töchter können aber auch nicht einfach ihre Trauer und ihr Trauma abstellen.
Liebe @Mellely, natürlich kann man nicht den Zeitpunkt bestimmen, wann ein neuer passender Partner ins Leben eintritt. Aber dieser Mann wußte um deine Altlasten. Es ist seinerseits verständlich, daß er für sich und seine Kinder eine familiäre Basis schaffen möchte. Aber deine Töchter waren nach ein paar Monaten noch nicht soweit, jemanden neues an deiner Seite annehmen zu können. Allerdings ist ihr Vater nicht aus einem intakten Familienleben heraus verstorben. Ich glaube, sie brauchen noch weitere fachliche Unterstützung, um das Geschehene annehmen zu können, und auch zu akzeptieren, dass das Leben insgesamt weitergeht. Ich denke, sie dürfen deinem neuen Glück nicht im Wege stehen. Dein Partner sollte aber damit umgehen können, daß diese Situation zu deinem Leben dazugehört. Vielleicht sucht auch ihr einmal eine Beratung auf. Ich wünsche dir alles Gute.

10.06.2024 07:17 • x 5 #9


U
Zitat von Libellenfrau:
Die Töchter können aber auch nicht einfach ihre Trauer und ihr Trauma abstellen.

Das sollen sie auch gar nicht. Aber sie können deswegen nicht der Mutter im Weg stehen und ihr solche Ansagen machen. Verstehen würde ich, wenn sie sagen, wir wollen ihn noch nicht kennenlernen, wir brauchen Zeit. Aber die Art und Weise wie ihre Töchter sie unter Druck setzten, geht garnicht!
Nein, eine Mutter muss nicht solche Wünsche ihrer Kinder über ihr eigenes Glück stellen.
Wer weiß, ob die TE jemals wieder das Glück hat, einen Partner zu finden, mit dem sie sich ein gemeinsames Leben vorstellen kann. Die Kinder sind irgendwann „weg“, haben ihre eigene Familie und wer weiß, wohin es sie verschlägt. Dann sitzt die TE alleine da.

10.06.2024 07:35 • x 7 #10


A
Zitat von Mellely:
ich hoffe ihr könnt alles soweit nachvollziehen und mir irgendwelche Ratschläge geben

Deinen Standpunkt kann ich nachvollziehen und auch denn deiner Kinder.

Zuerst ein paar Fragen:
1. War es zeitlich so, dass dein Mann gestorben ist und du während der therapeutischen Aufarbeitung mit deinem Arbeitskollegen zusammen gekommen bist oder überschritten sich das mehr oder bist du zuerst mit dem Arbeitskollegen zusammen gekommen?

2. Wann und wie hast du deinen Kinder kommuniziert, dass du jemand neues hast?

3. Wie haben sich deine Kinder und der Neue kennengelernt?

4. Wie geht dein Neuer mit deinen Kinder um?

Rational betrachtet ist dein Standpunkt der richtige bzw. einzig vertretbare.
Geschiedene und verwitwete haben jedes Recht wieder neue Liebe zu finden.
Emotional ist die Reaktion deiner Kinder verständlich. Für sie betrügst du das Andenken deines Mannes.
Deine neue Beziehung war (aus Sicht deiner Kinder) Schuld am Selbstmord deines Mannes.
Dazu könnten sich deine Kinder auch persönlich angegriffen fühlen, da du (aus ihrer Sicht) statt zu trauern und sie zu unterstützen dir jemand neuen gesucht hast.

Einen Ratschlag möchte ich dir erst geben, wenn du nochmal Informationen dazu geliefert hast, wie verhärtet die Fronten schon zwischen euch sind (siehe meine Fragen oben).
Nur so viel: Ohne eine gute Moderation und einiges an Empathie kommt ihr da nicht raus. Ich denke, dass bloßes Beharren auf deinem (gerechtfertigten) Standpunkt noch mehr Wiederstand und Trotz triggern wird.

10.06.2024 07:41 • x 4 #11


Libellenfrau
@unfassbar Ich denke, dass traumatisierte Menschen halt nicht unbedingt gesund fühlen und handeln. Und wenn die Mutter ihre Töchter nicht verlieren möchte, kann sie sich nicht einfach darüber wegsetzen. Es ist wirklich eine sehr schwere Lebenssituation.

10.06.2024 07:46 • x 9 #12


L
Schwierige Situation. Du wolltest dich von deinem Mann trennen, hattest mit eurer Beziehung also schon halb abgeschlossen.
Dein Mann war eifersüchtig auf deinen Neuen und das hat zu den Problemen in der Beziehung beigetragen.
Ich verstehe, dass du deine neue Liebe Leben willst. Aber eine Liebe kann auch enden. Die Beziehung zu deinen Töchtern zu verlieren fände ich langfristig schlimmer. Das ist deine Familie. Da wirst du vielleicht mal Enkel und Unterstützung bekommen.

Wenn ich mir das aus Sicht deiner Töchter betrachte verstehe ich sie auch. Es gibt Streit wegen einem Mann, ihr Vater ist eifersüchtig.
Du verlässt ihn. Er begeht Suizid. Ein großer Schock, unendliche Trauer. Nur wenige Monate später, ihr Vater ist kaum unter der Erde, beginnst du eine Beziehung mit genau dem Mann auf den ihr Vater eifersüchtig war. Der mit zur Trennung beigetragen hat. Mit dem dieses große Leiden für sie anfing. Und mal ganz ehrlich, ich würde an ihrer Stelle wirklich zweifeln ob der Vater nicht recht hatte und da schon was lief. Sei es ein tatsächlicher Betrug oder nur ein Flirt..... Dafür ist der zeitliche viel Zusammenhang zu groß.
Jetzt soll der in der Wohnung ihres Vaters ein und ausgehen. Ja, ich hätte das Gefühl er beschmutzt damit die Erinnerung an meinen Vater. Der hätte sicher nicht gewollt, dass er auf seiner Coach sitzt, an seinem Tisch isst und in seinem Bett...
Und das nach nur 2 Jahren. Wie schrecklich für deine Kinder das zu sehen.

Dagegen steht, dass du natürlich das Recht auf eine neue Beziehung hast. Und wenn du diesen Mann liebst, dann ist das eben genau mit diesem Mann....
An deiner Stelle würde ich noch eine Weile die Füße still halten. Ihr könnt euch ja sehen, aber eben bei ihm.
Mach deine Tochter Abitur? Dann wären das nur noch 2 Jahre. Das ist nicht viel Zeit.
Danach wird sie sich im Leben auch neu orientieren und du bist auch frei.
Wenn dir das finanziell irgendwie möglich ist würde ich deinen Töchtern die Wohnung überschreiben. Ein Teil gehört ihnen ohnehin schon. Dann haben sie das Erbe ihres Vaters. Würde deinen Mann sicher freuen.
Deine Töchter können dann frei in ihrem Tempo entscheiden was sie mit Wohnung, Möbeln und den daran hängenden Erinnerungen machen. Zeig ihnen, dass sie dir wichtig sind und du ihre Gefühle achtest. Das du ihnen den neuen Mann nicht vorziehst (wie bei Papa, zumindest dürfte es sich für sie so anfühlen...).

Vor allem kommt es nicht zu der unsäglichen Situation, dass der Neue indirekt finanziell vom Suizid deines Mannes profitiert. Stell dir mal vor du verkaufst die Wohnung. Bei jedem Urlaub, neuem Auto, teurem Essen mit dem Neuen werden deine Töchter denken, Papa hats verdient und sie verjuxt es mit dem Neuen..... Da kann kein Friede und keine Akzeptanz entstehen.
Bitte verstehe das nicht falsch. Ich möchte niemandem eine Schuld zuweisen! Aber er hat da eben eine Rolle gespielt und das dürfte für deine Töchter unerträglich sein. Auch wenn er objektiv natürlich keine Schuld trägt. Genauso wenig wie du oder andere.

Das gibt deinen Töchtern auch eine Chance euch irgendwann zu akzeptieren. Mit etwas mehr Zeit und der Möglichkeit sich ihm in ihrem Tempo zu nähern. Auf neutralem Boden und nicht auf Papas Sofa. Vielleicht erst nach Jahren. Aber wenn das die Liebe für ewig für dich wird dann lohnt sich das. Und wenn nicht - dann sowieso! Denn sonst hast du am Ende nicht nur ihn sondern auch deine Familie verloren.

10.06.2024 08:33 • x 5 #13


Y
Sehr schwierige Situation.

Was ich gerne wüsste:
Wissen deine Kinder von dem Gespräch kurz vor dem Suizid deines Mannes?
Halten sie dich für schuldig?
Ward ihr gemeinsam in Therapie oder jede für sich?
Seid ihr alle noch in Therapie?

Nach der Trennung meiner Eltern, die meine Mutter fast zugrunde gerichtet hat, habe ich mich (um die 30 damals) etwa 8 Jahre geweigert seine Next kennenzulernen. Erst als ich einen starken bzw stärkenden Partner an meiner Seite hatte habe ich es mit ihm im Rücken geschafft.

Die Loyalität meiner Mutter gegenüber, aber auch die eigene Wut und Verletzung, hatten es mir vorher nicht möglich gemacht.

Dabei war ich seiner Ex immer dankbar und mir dessen sehr bewusst, dass sie scheinbar nicht gedrängt hat, dass sie uns Töchtern den Raum gegeben hat. Soweit ich weiß war es mein Vater, der auf unsere Absolution hoffte. Aber auch er musste sich meinem, unser aller, Tempo anpassen.

Andernfalls hätte er uns verloren.
Das ist einfach so. Wenn er unsere Gefühle und Grenzen mit Füßen getreten hätte, hätte ich mich für mich und gegen ihn entschieden.

Ich verstehe, dass das schwer ist. Auf der anderen Seite bestand meine Liebe darin die Beziehung grundsätzlich zu akzeptieren, zu verstehen, dass mein Vater glücklich war. Diesbezüglich habe ich mich auch immer gegenüber meiner gebrochenen Mutter positioniert.

Aber ich war eben lange Zeit nicht bereit die Next in meinen Space zu lassen. Oder gar auf Familie zu machen.

Heute ist das Verhältnis dafür entspannt. Auch meine Eltern kommen gut miteinander zurecht. Unterstützen sich und uns und wir sie und wir sind alle froh und dankbar darüber.

Als derjenige, der die Beziehung formell zerstört, zumal in deinem Fall auch noch ein Suizid folgte (an dem du keine Schuld trägst! Bitte nicht falsch verstehen!), hat man irgendwie immer die A-Karte. Es ist schwer dem Umfeld zu vermitteln, wie unglücklich man selbst war, dass man sich nicht gesehen und geliebt gefühlt hat.

Dabei ist das natürlich häufig so. Die meisten Beziehungen zerbrechen, weil da zwei Beteiligte über Jahre keinen Zugang mehr zueinander fanden. Weil da Dynamiken entstanden sind, die zum Bruch führten.

Aber rational mag das so sein, emotional ist es in Familiengefügen so, dass es Schuldige und Opfer gibt, dass die Loyalität eher der verlassenen Person gilt, dass Kinder beide Parteien lieben, beiden gerecht werden wollen und zwischen beiden zerrissen werden. Gar nicht mal, weil das verbalisiert wird. Sondern weil sie Schwingungen empfangen und denken und glauben, dass sie das müssten.

Im Falle einer verstorbenen Person umso mehr, weil die Loyalität einem Gefühl entspringt, einem Glauben daran, dass sie im Sinne der Person handeln (und richten). Und die Kommunikation darüber ja völlig fehlt.

Ich denke du kannst ihnen nur Zeit geben. Verständnis haben. Zuhören. Aus deinem Widerstand herauskommen und erstmal einfach versuchen zu sehen, was für Ängste, Wut und insgesamt für Gefühle hinter dem Wiederstand stecken. Ihnen den Raum geben sich mit ihren Gefühlen zu zeigen ohne die Erwartungshaltung und Hoffnung danach die Belohnung zu bekommen, dass sie deinen neuen Partner akzeptieren. Sondern erstmal nur sie sehen. Gegebenenfalls auch mit Schuldzuweisungen, die dann kommen könnten. Und auch diese dann aushalten. Und darüber weinen. Denn dieser Suizid wird das letzte sein, was du jemals wolltest und es ist gemein und unfair und wirklich von Herzen beschissen, dass das damals die Antwort darauf war, dass du für dich Sorgen wolltest, dass du einfach glücklich sein wolltest.

10.06.2024 09:04 • x 5 #14


C
Ich habe den Beiträgen von Birkai, Lilli und Yoffi nichts hinzuzufügen, möchte vor allem nochmals betonen: Gib Deinen Töchtern Zeit. Setz sie nicht in irgendeiner Art und Weise unter Druck. Ich finde, das Opfer, dass Du Deinen Partner momentan nicht in Deiner Wohnung treffen kannst, ist zumutbar und es wird sich am Ende auszahlen - in besseren und harmonischeren Beziehungen zwischen allen Beteiligten. Wenn Du da jetzt irgendwas mit der Brechstange durchsetzen möchtest (auch wenn das formal natürlich Dein Recht ist), hast Du schon verloren.

Den Vorschlag, den Töchtern die Wohnung komplett zu überschreiben (falls finanziell irgendwie möglich) finde ich auch sehr gut. Das würde ganz viel Stress aus dem Ganzen nehmen.

10.06.2024 09:25 • x 2 #15


A


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