Nachdem in anderen Themen auf meine Geschichte Bezug genommen wurde, möchte ich doch noch mal etwas dazu sagen.
Als ich hier geschrieben habe, war ich wirklich verzweifelt weil ich diese Gefühle nicht einordnen konnte.
Die Antworten hier, aber auch das Lesen in anderen Threads hat ja einiges in mir bewirkt. Zum Beispiel den Versuch meinen Kollegen mit anderen Augen zu betrachten.
Einerseits tat es gut es sich mal von der Seele zu schreiben, andererseits hat es sich auch falsch angefühlt darüber hier zu diskutieren. Mit Menschen, die meinen/unseren Hintergrund nicht kennen.
Darum habe ich auch vorerst nichts mehr dazu gesagt.
Ich will auch niemanden mit Details langweilen, die vielleicht aber wichtig wären.
Zudem hatte ich das Gefühl, ich mache so eine größere Sache draus, als es ist oder sein müsste.
Ganz in Ruhe habe ich mir eure Anregungen, meine Gefühle und Gedanken noch mal angeschaut. Habe alles sortiert und Schlussfolgerungen gezogen.
Letztlich habe ich getan, was im Nachhinein das einzig sinnvolle war. Ich habe mit meinem Partner gesprochen und mit meinem Kollegen.
Ehrlich gesagt, habe ich beiden nicht die volle Wahrheit gesagt. Nicht weil ich lügen oder betrügen will oder wollte, sondern weil mein Partner seine Wissenwollen-Grenzen selbst definiert und um meinen Kollegen nicht in eine vollkommen unangenehme Situation zu bringen.
Im Gespräch mit meinem Partner wurde mir noch mal klarer, dass es mir bei dem Kollegen nie um wirklich körperliches ging. Wie erwähnt auch nicht um ein Leben mit ihm. Es waren und sind andere Punkte. Einige davon wurden in der Diskussion oben bereits vermutet.
Unsere Beziehung ist in den Tagen seit dem Gespräch noch mal gefestigter und tiefer geworden. Oder näher und ero.. Wie auch immer.
Letztlich ist etwas gutes daraus geworden (was nicht heißt, dass es leicht war), weil wir unsere Wünsche, Sehnsüchte und Ängste noch einmal sehr genau analysiert und besprochen haben. Und ich für mich einmal mehr festgestellt habe, dass ich mit meinem Partner wirklich über alles sprechen kann und wie tief unser gegenseitiges Vertrauen ist. Auch, wie sehr ich ihn liebe und er mich.
Wenn man das in wenigen Tagen bestimmen kann: die Freundschaft mit meinem Kollegen hat sich auch vertieft. Wir hatten ein paar wirklich gute Unterhaltungen seither. Wir öffnen uns beide mehr und er versteckt sich nicht mehr so sehr hinter Sarkasmus und Co.
Ich glaube, dass ich immer wieder Momente haben werde, in denen ich ihn anziehend finden werde. Das ist für alle Beteiligten ok.
Die anderen Gefühle sind - wie oben auch schon mal als Versuch beschrieben - einem tiefen Gefühl der freundschaftlichen Zuneigung, vielleicht sogar freundschaftliche Liebe, gewichen. Ich weiß ja jetzt, was ich gesucht habe und wofür meine Gefühle standen.
Durch die Akzeptanz dessen, haben sie sich nicht aufgelöst, sondern gewandelt.
Meine Zeit hier im Forum könnte jetzt beendet sein. Ich möchte trotzdem bleiben.
Hier gibt es viele emphatische und sympathische Menschen mit denen gute Gespräche möglich sind. Und ich habe die Hoffnung, hin und wieder einen Gedanken einbringen zu können, der hilft. Eine Idee, die ein Lächeln in ein trauriges Gesicht bringt. Oder einfach nur ein Ohr (oder Auge), das zuhört (mitliest), weil es oft so gut tut, wenn man etwas einfach los wird.
Danke euch, fürs Mitdenken, Mitlesen, Diskutieren, Kritisieren und Beistehen.