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Kommunikation über Probleme funktioniert nicht

I
Zitat von booksmart:
Er hat dann angekündigt, sich eine Wohnung zu suchen und mich zu verlassen

Macht er das öfter, wenn du nicht spurst?

Für mich ist das emotionale Erpressung. Zumal du ja keine unrechten Forderungen stellst.
Wenn ich meiner Freundin Geld schulde (was regelmäßig vorkommt, weil ich ein typischer Kartenzahler bin) dann finde ich es immer sehr peinlich wenn sie mich an die Rückzahlung erinnern muss (was auch regelmäßig passiert, weil ich ein Chaot bin). Ich würde mich schämen da ein Fass aufzumachen, wenn ich die Ursache gesetzt habe

10.10.2022 13:49 • x 3 #16


J
Zitat von booksmart:
Meine Strategie wäre jetzt, die schlechte Stimmung auszuhalten, keine Kommunikationsversuche zu starten und meinen täglichen Dingen nachzugehen. Ich habe genug Hobbys und auch beruflich genug zu tun, langweilig wird mir nicht, aber es nagt eben an mir.

Provokante Frage: wenn es kein wir in eurer Beziehung gibt, weil er dich hängen lässt im der Kommunikation, warum willst du ihn mit seiner schlechten Energie weiter aushalten?
Dein eigenes Ding könntest du entspannter ohne ihn machen.

Ich bezweifle auch, dass er deine Distanz spürt und ein Unrechtsbewusstsein entwickelt. Wahrscheinlich kommen deswegen auch nur Vorwürfe.

10.10.2022 13:54 • #17


A


Kommunikation über Probleme funktioniert nicht

x 3


Elfe11
Na ja, präsentiere dich jetzt einfach von deiner Schoko Seite!

Eine Entschuldigung ohne Worte!

Attraktive anziehend Kleidung.

Ein romantisches Dinner for 2.
Oder sein Lieblings Essen.

Geh zum Friseur. Ja das hilft wirklich.

Ein kleines Mitbringsel aus dem Buchladen als Überraschung. Ein neuer Schmöker oder so.

Backe ihm einen Schoko Kuchen.

Räum die Regale neu ein.

Was mag er gerne?

Einmal auf non-verbale Kommunikation setzen.

Ich finde es gut und normal, dass du ihn erinnert hast.

10.10.2022 14:05 • #18


Elfe11
Zitat von booksmart:
Mich nerven zum einen diese ständige Pampigkeit, weil man ihn auf nichts ansprechen darf, was ihm nur ansatzweise unangenehm ist und dieses beleidigte Zurückziehen.


Besser proaktiv fragen:
Wann willst / kannst du mir die 500 Euro überweisen?

Gepaart mit einer positiven Botschaft:
Klasse, mit der Rückzahlung. / Das freut mich für dich. / Das ist ja gut gelaufen. Wie hast du das geschafft?

Vielleicht noch mit einem netten Ausblick:
Dann können wir ja mal wieder in die Pizzeria XY zum Essen gehen.
Oder
Ich koche uns heute Abend ein Wok Curry zur Feier des Tages.

Und ja, ehrlich, bei mir hört bei Geld auch die Freundschaft auf. Mein Bruder hat mir mal Geliehenes monatelang / ca. 1 Jahr nicht zurück bezahlt. 3.000-4.000 Euro wären das. In Urlaub verreisen, das konnte er. Und ich hatte das Konto überzogen und musste neue Reifen kaufen. Damit war für mich Ende im Gelände.

10.10.2022 14:17 • x 1 #19


booksmart
Zitat von Felica:
Was macht er für Dich?

Er ist für mich aus seiner geliebten Heimatstadt (Großstadt) in einen dörflichen Teil einer Kleinstadt gezogen, von sich aus, ich habe ihn nicht dazu gedrängt.
Er hat sehr viel beim Hausumbau geholfen und da definitiv mehr getan als ich, obwohl es mein Haus ist.
Er ist sonst im Alltag sehr liebevoll und aufmerksam, macht mir mal kleine Überraschungen und so.
Ich kann machen was ich will (ja, selbstverständlich, kenne ich von vielen Paaren aber anders), wenn ich mal tagelang mit Hobbys beschäftigt bin, etc. ist das kein Problem für ihn, er unterstützt mich da bei vielen Dingen.
Er war bis jetzt in schwierigen Situationen (Todesfall in der Familie, etc.) immer sofort für mich da.
Zitat von Iunderstand:
Macht er das öfter, wenn du nicht spurst?

So krass wie im Moment eigentlich nicht. Ich glaube, es liegt auch daran, dass er sich nicht sachlich äußern kann und dass er alles sammelt, bevor es ihm zuviel wird.
Zitat von Johanna15:
Ich bezweifle auch, dass er deine Distanz spürt und ein Unrechtsbewusstsein entwickelt. Wahrscheinlich kommen deswegen auch nur Vorwürfe.

Ja, das denke ich auch. Es ist eine Mischung aus seiner eigenen Hilflosigkeit, mit der Situation umzugehen und eben dem Gefühl, dass er mich relativ sicher hat.
Einen Teil seiner Vorwürfe kann ich ja sogar verstehen, ich merke ja selbst teilweise, dass ich ihn gängele und das nervt mich selbst. Ich kann mich schlecht zurücknehmen oder mal Dinge abwarten, ich werfe mich immer sofort in den Ring und will alles sofort klären, ausdiskutieren etc, auch in anderen Bereichen. Das ist aber schon besser geworden, ich habe gemerkt, dass man auf manche Sachen nicht sofort anspringen muss, sondern auch erstmal in sich gehen kann, bevor man auf etwas reagiert.
Zitat von Elfe11:
Ein kleines Mitbringsel aus dem Buchladen als Überraschung. Ein neuer Schmöker oder so.

Backe ihm einen Schoko Kuchen.


Ich werde ihn sicher nicht für sein Verhalten belohnen.

10.10.2022 14:22 • x 5 #20


F
Zitat von booksmart:
Er ist für mich aus seiner geliebten Heimatstadt (Großstadt) in einen dörflichen Teil einer Kleinstadt gezogen, von sich aus,

Das hat er für EUCH gemacht.


Zitat von booksmart:
Er hat sehr viel beim Hausumbau geholfen und da definitiv mehr getan als ich, obwohl es mein Haus ist.

Das heisst, er wohnt in Deinem Haus? Unentgeltlich?


Zitat von booksmart:
Er war bis jetzt in schwierigen Situationen (Todesfall in der Familie, etc.) immer sofort für mich da.

ok, also ein Partner in Krisenzeiten?

Dann kann er es also nur nicht vertragen, wenn er kritisiert wird? Ist es das?

Für mich klingt er sehr unzuverlässig. Droht mit Trennung wegen Peanuts. Ist es Dir das wert?

10.10.2022 14:35 • #21


Plentysweet
Zitat von booksmart:
Ich werde ihn sicher nicht für sein Verhalten belohnen.

Naja. Aber seine Erzieherin bist Du ja auch nicht.
Wie stehts denn um Leichtigkeit und Freude in Eurer Beziehung?.

10.10.2022 14:37 • #22


K
Moin,
zunächst zu diesem Satz:

Zitat:
Auslöser des aktuellen Streits: Ich habe ihn gestern mit meiner Art genervt.


Das scheint so. Der wahre Grund liegt aber eher da, dass er mit seiner eigenen Art, die Dinge anzupacken, nicht glücklich ist. Er neigt zur Prokrastination, auch „Verschieberitis“ genannt. Das weiß er, vielleicht stört es ihn auch etwas. Aber er möchte auf keinen Fall darauf hingewiesen werden, denn dann fühlt er sich wie ein ertapptes Kind. Und in dieser Rolle mag er sich nun überhaupt nicht, wetzt sofort das Messer und metzelt alles nieder. Derjenige, der ihn das fühlen lässt, soll sich entschuldigen, damit er möglichst so bleiben kann, wie er ist.

Das ist nicht ungewöhnlich. Und vielleicht ist er auch schon zu alt um das abzulegen. Dafür müsste er auch erst einmal herausfinden wollen, was da in ihm vorgeht. Und dann gäbe es zwei Wege:

1.er ist mit sich im Reinen, bleibt so wie er ist und du arrangeirst dich damit, erinnerst ihn nicht und lässt ihn seine Dinge dann tun, wann ihm danach ist. Er muss dann weder ein shclechtes Gewissen haben noch sich als ertapptes Kind fühlen

2.er versucht diese Eigenschaft abzulegen, bestenfalls mit deiner Hilfe. Dafür müsset er aufhören, deine Erinnerungen als Vorwurf zu definieren und du müsstest die Erinnerungen so formulieren,d Ar. sie konstruktiv klingen.
Zitat:
Dadurch hat sich ein kompletter Streit entwickelt, bei dem er mir vorgeworfen hat, meine Art sei unerträglich usw. Er hat dann angekündigt, sich eine Wohnung zu suchen und mich zu verlassen. Ich habe den Nachmittag dann auswärtig verbracht. Seit dem Streit spricht er nicht mehr mit mir, also gar nicht. Ich habe ihn dann auch in Ruhe gelassen.


Nun, wie sich diese Eskalationsstufe wieder einfangen lässt, kann man von außen schlecht beurteilen. Das kann so etwas wie ein Ritual geworden sein, mit dem er kommuniziert, dass er nicht mit sich spaßen lässt und dass du jetzt mit Entschuldigung an der Reihe bist. Die Frage ist, wie lange ihr das machen wollt und wann dann eine echte Trennung dran wäre.

Ich halte die Trennung nicht für die Lösung des Problems. Denn dann nimmt jeder seine Probleme in die nächste Beziehung mit. Besser wäre, ihr könntest das aufklären.

10.10.2022 14:42 • x 4 #23


booksmart
Zitat von Felica:
Das heisst, er wohnt in Deinem Haus? Unentgeltlich?

Nein, natürlich nicht unentgeltlich. Er trägt die Nebenkosten zu 50% plus eine Art Miete, das ist von uns auch gemeinsam so vereinbart, darüber gibt es auch keine Diskussionen. Er beteiligt sich da auch mehr als er müsste, auch was Reparaturen und sowas angeht.
Zitat von Felica:
Dann kann er es also nur nicht vertragen, wenn er kritisiert wird? Ist es das?

Ja, wahrscheinlich kann er das am wenigsten vertragen. Er fühlt sich ungerecht behandelt.
Zitat von Felica:
Droht mit Trennung wegen Peanuts. Ist es Dir das wert?

Nein, natürlich nicht. Seine Reaktion ist absolut nicht in Ordnung, das habe ich ihm gestern schon gesagt.
Für ihn war es ja nicht die eine Frage, sondern halt die 1000. Frage, die ihm nicht gepasst hat.
Wir haben beide teilweise eine komplett unterschiedliche Wahrnehmung, was sowas angeht.

Zitat von Plentysweet:
Wie stehts denn um Leichtigkeit und Freude in Eurer Beziehung?.

Ansonsten eigentlich gut, wir lachen viel zusammen, waren gerade erst im Urlaub, unternehmen auch viel. Es ist nicht so, dass wir einen Alltag voller Streit hätten oder uns in grundlegenden Dingen nicht einig wären. Es ist einfach manchmal diese schwierige Art, die er hat.

10.10.2022 14:53 • x 1 #24


B
Eure sogenannte Kommunikation ist völlig festgefahren.
Du äußerst einen Wunsch oder eine Frage und er geht sofort in eine Abwehrhaltung. Sein bevorzugtes Mittel sind dann die klassischen Verallgemeinerungen wie: Immer tust Du, immer willst Du, aber Du ...!

Du ziehst Dich dann zurück, bis er sich sozusagen wieder einkriegt und dann läuft es so weiter bis zum nächsten Mal.

Ihn ändern zu wollen, ist zunächst mal völlig aussichtslos. Ich schätzte, er hat wie so viele niemals gelernt, Konfliktsituationen auszuhalten und einen Perspektivwechsel vorzunehmen, mit dessen Hilfe er sich in Dich hineinversetzt und vor allem zwischen berechtigten Fragen und unberechtigten Anklagen zu unterscheiden.

Deine schnöde Frage, ob er das Geld bereits überwiesen hat, triggert ihn offenbar sehr.
1. Er fühlt sich angegriffen.
2. Er fühlt sich womöglich ertappt, weil er Dir das Geld noch nicht überwiesen hat oder vielleicht sogar hofft, dass Du Dich mit weniger zufrieden gibst.
3. Er geht über Dich hinweg und sieht Dich in dem Moment als Anklägerin und Forderin.
4. Beides löst bei ihm sofort den Verteidigungsreflex aus und der entlädt sich in verallgemeinernden Anklagen seinerseits, womit er Dir den Schwarzen Peter zuschiebt. Immer tust Du, immer sagst Du ...!

Also verabschiede Dich von Deiner Art der Kommunikation und mache ihm doch mal klare Vorgaben, die hoffentlich als weniger aggressiv von ihm empfunden werden.
Anstatt zu fragen, ob er das Geld bereits überwiesen hat, äußere Dich doch einfach mal positiv. Ach, das ist ja schön, das freut mich und ich freue mich auch darüber, dass Du mir das Geld ja nun gleich problemlos überweisen kannst.
Wie würde seine Reaktion da aussehen?

Oder anstatt ihn wegen einer Verabredung zu fragen, sag: Sandra und Bernd würden gerne mit uns essen gehen und haben Donnerstag Abend vorgeschlagen. Sag mir bitte bis morgen, ob Dir der Termin passt. Wenn nicht, machen wir was anderes aus, wenn ja, würden sie einen Tisch reservieren. Und wenn Du keine Lust hast, gehe ich alleine. Du hast freie Wahl! Aber zu viert wäre es sicher lustiger. Daher würde ich mich freuen, wenn es Dir am Donnerstag Abend passt.

Ich schätze, Du fragst oft zu unverbindlich. Wenn Du z.B. Termine setzt oder in den Raum stellst, dass Du auch alleine etwas unternehmen kannst, schau mal, wie er reagiert.

Du kannst versuchen, andere Wege zu gehen, unverwartete. Er erwartet von Dir ja nichts anderes als belästigende Fragen, die ihn unter Druck setzen oder frustriertes Schweigen und Rückzug Deinerseits. Den Druck erhöhen darfst Du aber auch nicht, denn das wäre der komplett falsche Weg.

Vielleicht könntest Du Fragen oder Forderungen freundlicher verkleiden. Vielleicht ist er dann verwirrt weil er dieses Verhalten von Dir nicht erwartet oder fühlt sich sogar bemüßigt, schneller und freundlicher zu reagieren.
Versuche mal, Dich unerwartet zu verhalten und dann schaue, was das in ihm auslöst.

Schau Dich mal im Buchhandel um. Es gibt sicher etliche Ratgeber, in denen Du Anregungen findest.
Wenn er aber weiterhin blockt und die Verantwortung auf Dich abschiebt (Du bist die Schuldige, weil Du immer Forderungen stellst und mir damit einen Spiegel vorhältst, wie schlecht ich mich verhalte) versuche es mit einer psychologischen Beratung.

Der Königsweg wäre sicher eine Paartherapie, mit deren Hilfe man das einzementiere Kommunikationsverhalten verändert. Aber das geht nur, wenn auch mehr mitzieht.
Du kannst aber auch mal allein bei einer Beratungsstelle vorsprechen, denn derlei Probleme sind den Leuten dort sicher bekannt.

Und wenn das immer noch nichts hilft. Dann könnt Ihr eben nicht miteinander kommunizieren, was wohl keine Dauerlösung sein kann. Dann wäre es an der Zeit zu überlegen, wie lange Du in der Endlosschleife noch verharren willst.

Du stehst derzeit auf der Verliererseite, denn Du machst es sowieso falsch. Entweder Du dringst noch mehr in ihn, was dann die Fronten nur noch verhärtet oder Du wählst die Distanz und lässt ihn in Ruhe. Letzteres löst sein Problem erstmal, aber nicht Deines.
Denn im Endeffekt fühlst Du Dich nicht ernst genommen., denn Du hältst das Kartenhaus im Gleichgewicht.

Seine Forderung nach Trennung würde ich so nicht stehen lassen, denn es ist eine klare Grenzüberschreitung. Aber Du könntest irgendwann fragen, wie ernst war es Dir denn mit der Trennung? Wenn Du das so siehst, will ich Dir keine Steine in den Weg legen, obwohl ich finde, dass es unsere Beziehung verdient, wegen solcher Kleinigkeiten nicht gleich getrennte Wege zu gehen.

Damit beziehst Du eine klare Position und machst ihm ein Angebot und zeigst ihm zugleich Wertschätzung.

Ja, ich weiß, das hört sich alles nach Mühe an und auch nach einseitiger Anstrengung das Problem halbwegs zu lösen. Das ist es auch, denn er zieht sich in seine bequeme Schmollecke zurück und lässt Dich einfach schmoren und im Ungewissen zurück.
Und damit hat er die Machtposition für sich wieder hergestellt, die Du mit Deiner fordernden, schnellen und als Anklage und Schuldzuweisung empfundenen Art in Frage gestellt hast.
Er verhält sich jedenfalls sehr unreif, so dass Du Dich auch fragen kannst, ob es der Mühe wert ist, mal einen anderen Weg einzuschlagen.
Generelll solltest Du eigenständiger werden. Z.B. Dich mal allein mit einer Freundin zu verabreden oder einen wöchentlichen Sporttermin o.ä. zu planen. Du bist ihm selbstverständlich geworden und daran kannst Du etwas ändern.

10.10.2022 15:06 • x 3 #25


booksmart
Zitat von KPeter:
1.er ist mit sich im Reinen, bleibt so wie er ist und du arrangeirst dich damit, erinnerst ihn nicht und lässt ihn seine Dinge dann tun, wann ihm danach ist. Er muss dann weder ein shclechtes Gewissen haben noch sich als ertapptes Kind fühlen

Ja, genauso würde ich das auch beschreiben! Er fühlt sich wie ein ertapptes Kind.
Zitat von KPeter:
Nun, wie sich diese Eskalationsstufe wieder einfangen lässt, kann man von außen schlecht beurteilen. Das kann so etwas wie ein Ritual geworden sein, mit dem er kommuniziert, dass er nicht mit sich spaßen lässt und dass du jetzt mit Entschuldigung an der Reihe bist. Die Frage ist, wie lange ihr das machen wollt und wann dann eine echte Trennung dran wäre.

Ich halte die Trennung nicht für die Lösung des Problems. Denn dann nimmt jeder seine Probleme in die nächste Beziehung mit. Besser wäre, ihr könntest das aufklären.

Im Moment ist ihm einfach gar nicht nach Kommunikation. Er ist krank, heute morgen wollte ich ihm etwas zu trinken bringen, weil er einen sehr schlimmen Hustenanfall hatte, aber er hatte sogar seine Tür abgeschlossen und wollte nichts. Danach habe ich dann alle Versuche eingestellt, da ich natürlich keine Lust habe, mich ständig abweisen zu lassen.

Ich finde dieses Nicht-Reden absolut albern, weil es ja keine Lösung für irgendetwas ist. Allerdings sehe ich auch gerade keine Grundlage für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen, da alle Kontaktversuche meine eigene Position nur schwächen.

10.10.2022 15:12 • #26


booksmart
Zitat von Begonie:
Ihn ändern zu wollen, ist zunächst mal völlig aussichtslos. Ich schätzte, er hat wie so viele niemals gelernt, Konfliktsituationen auszuhalten und einen Perspektivwechsel vorzunehmen, mit dessen Hilfe er sich in Dich hineinversetzt und vor allem zwischen berechtigten Fragen und unberechtigten Anklagen zu unterscheiden.

Genau das denken ich auch!
Auch wenn er im Umgang mit Freunden immer sehr freundlich ist, gibt es doch einige soziale Situationen, in denen er komplett keine Empathie oder Verständnis für Menschen zeigt. Nicht, weil er generell böse wäre, sondern weil er Dinge oft nicht differenziert betrachten oder sich in andere hineinversetzen kann.
Zitat von Begonie:
Du kannst versuchen, andere Wege zu gehen, unverwartete. Er erwartet von Dir ja nichts anderes als belästigende Fragen, die ihn unter Druck setzen

Ja, das ist ein guter Rat. Es ist schon recht unüblich für mich, sein Schmollen über längere Zeit auszuhalten. Deswegen will ich auch nicht noch mal auf ihn zugehen, auch wenn es insgesamt albern ist.
Zitat von Begonie:
Du stehst derzeit auf der Verliererseite, denn Du machst es sowieso falsch. Entweder Du dringst noch mehr in ihn, was dann die Fronten nur noch verhärtet oder Du wählst die Distanz und lässt ihn in Ruhe. Letzteres löst sein Problem erstmal, aber nicht Deines.
Denn im Endeffekt fühlst Du Dich nicht ernst genommen., denn Du hältst das Kartenhaus im Gleichgewicht.

Genauso ist es, danke dir für deine Analyse!
Zitat von Begonie:
Generelll solltest Du eigenständiger werden. Z.B. Dich mal allein mit einer Freundin zu verabreden oder einen wöchentlichen Sporttermin o.ä. zu planen. Du bist ihm selbstverständlich geworden und daran kannst Du etwas ändern.

Ich bin viel unterwegs, habe viele Freunde und Freundinnen, mit denen ich mich regelmäßig alleine treffe. Ich gehe auch joggen, usw. Ich bin auch schon sehr oft ohne ihn mit Freunden verreist. Einige meiner Hobbys, z.B. Gartenarbeit finden eben zuhause statt, aber auch das mache ich, ohne dass er daneben stehen muss.
Die gemeinsamen Treffen beziehen sich eher auf zwei Pärchen, da hat es sich eben so ergeben, dass wir uns immer zu viert treffen.

10.10.2022 15:23 • #27


F
Zitat von booksmart:
da alle Kontaktversuche meine eigene Position nur schwächen.

Vor allem, wenn er auch noch krank ist. Dann ist er im Fokus ganz bei sich....

10.10.2022 15:24 • #28


B
Zitat von booksmart:
Allerdings sehe ich auch gerade keine Grundlage für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen, da alle Kontaktversuche meine eigene Position nur schwächen.


Ja, das stimmt. Denn dass Du zu Friedensverhandlungen bereit bist, weiß er ja. Aber er WILL jetzt schmollen und hat sich wie ein kleiner Bub unter seine Bettdecke verkrochen. Ach, und jetzt wird er gleich krank, weil er womöglich Angst bekommen hat wegen seiner Aussage, dass er sich eine Wohnung sucht.
Lass ihn einfach in seinem Zimmer, er wird sicher nicht gleich sterben. Ich an Deiner Stelle würde ihm sagen, dass Du jetzt die Uli oder wen auch immer besuchst und später heimkommst.
Verlasse die gewohnte Position der Kümmerin. Wenn er Durst hat, kann er sich sicher selbst was holen.

Meine Güte, auf welcher Kindheitsstufe ist der Typ eigentlich stehen geblieben? Erwachsen sieht anders aus.

10.10.2022 15:26 • x 2 #29


K
Zitat:
Ich finde dieses Nicht-Reden absolut albern, weil es ja keine Lösung für irgendetwas ist.


Das weiß er. Aber er kennt die Lösung auch nicht. Also bleibt ihm nur der Trotz, um so etwas wie „seine Position“ zu manifestieren und zu zeigen, wie ernst es ihm ist.

Zitat:
Allerdings sehe ich auch gerade keine Grundlage für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen, da alle Kontaktversuche meine eigene Position nur schwächen.


Verstehe ich gut. Aber da stellt sich die Frage, was wichtiger ist: Dass jeder seine Position nicht aufgeben muss? Oder dass die Beziehung jetzt nicht leichtfertig beendet wird?

Um die Beziehung nicht einfach aufzugeben, werdet ihr also wieder in die Kommunikation gehen müssen, wer auch immer die beginnt. Und dann darf sofort angesprochen werden, dass ihr da beide was falsch macht und dass ihr möglichst beide nach einer Lösung sucht, um das in Zukunft besser zu machen. Und das geht natürlich nur über Kompromisse.

Seinen verzweifelten Versuch, seine Position zu betonieren, indem er sich einschließt und die ausgesprochene Trennung im Raum steht, wird nicht dadurch beendet, dass das als albern oder lächerlich dargestellt wird. Sondern dadurch, dass du bedauerst, dass ihr es BEIDE nicht hinkriegt. In dem Gespräch, wenn es dazu kommt, darf also oft von WIR gesprochen werden, auch von ICH, aber wenig oder gar nicht von DU. Denn das wirkt auf ihn konfrontativ.

Jetzt geht es erst einmal darum, dass es keine Fronten mehr gibt, sondern ein gemeinsames Interesse. Nämlich zusammen zu bleiben.

10.10.2022 15:27 • x 2 #30


A


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