Richtige Kommunikation

A
Hallo zusammen,

vor ganz vielen Jahren war ich schon mal in diesem Forum und habe hier viel Hilfe aber auch den nötigen Gegenwind erfahren.

Nun haben sich die Uhren weiter gedreht. Es sind viele Jahre vergangen. Und es geht auch nicht mehr um meinem letzten Partner, sondern um den Menschen, der seit 4 Jahren an meiner Seite ist.

Wir haben ein riesen großes Kommuniktionsproblem. Wir können nicht richtig streiten. Es fehlt an Feingefühl und vor allem aber daran, dass wir beide völlig anders über ein und dieselbe Sache sprechen.

Wir sind damals 1,5 Jahre gependelt (300 KM). Dann bin ich zu ihm gezogen, in seine Wohnung. Es fingen die Streitereien an und nach 2 Jahren kam es wie es kommen musste, ich musste ausziehen. Er sagt ich habe mich selbst rausgeschmissen, ich sehe das ein wenig anders, er hat mich rausgeschmissen.

Wir waren einige Zeit getrennt, haben aber dann zueinander gefunden. Es hat sich alles wieder etwas stabilisiert, jedoch blieben die getrennten Wohnungen... Und die Erwartungen, dass wir etwas Gemeinsames in Angriff nehmen. Aber auch das sollte nicht halten. Mein Freund ist ein halbes Jahr später in Urlaub gefahren und ist quasi nicht mehr zurück gekommen.

Es war alles ok gewesen zwischen uns und plötzlich und unerwartet kam er nicht mehr. Ohne Erklärung, ohne Alles... Er schwieg komplette 2 Monate. Dann konnte er sich öffnen und wir trafen uns zur Aussprache.

Die Gefühle waren immer noch bei beiden da, doch ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass es SO nicht weitergeht und ich Verbindlichkeit und Sicherheit brauche. Er hat mir die versprochen, doch genau das entwickelt sich zu unserem neuen Thema - es kommt nichts von ihm.

Es waren nie andere Frauen oder Männer bei uns im Spiel. Alle Probleme und daraus resultierende Situationen drehen sich einzig und allein um uns und darum, dass wir nicht miteinander sprechen können.

Ich weiß nicht wie ich die Dinge ansprechen soll, ohne dass sie bei ihm als arrogant und von oben herab rüber kommt und anders herum komme ich nicht klar, dass er immer dirket dicht macht und mich nicht mehr an sich heran lässt - und schwupp - es exkaliert und der Streit ist gleich existentiell.

Wir sehen uns dann Tage (oder auch Wochen!) nicht und irgendwann nähern wir uns wieder an.

Nun drehen sich die Streitereien eigentlich ausschließlich darum, dass ich mich nicht mehr sicher fühle an seiner Seite. Ich brauche Sicherheit und Verbindlichkeit von ihm. Es ist logischerweise nach dem Rauswurf und der unerwarteten Trennung absolut kein Vertrauen mehr da. Es ist wie ein Pulverfass auf dem ich sitze und da liegen bei mir leider sehr oft die Nerven sehr blank.

In meiner Angst werde ich dann gerne ein bisschen unfair (ist es unfair, seine Ängste und Wünsche und Bedürfnisse kund zu tun?), was ihn dazu bewegt zu sagen, dass er unter diesen Umständen ja gar keine Wohnung mit mir beziehen kann und sich ganz sicher verschuldet (Kauf einer Wohnung) und dann stehen wir vor unseren Trümmern. Ich hätte einen Hang zu, Unglücklichsein und zur Unzufriedenheit und dazu, Situationen zu zerstören, wenn es gerade schön ist. Nun frage ich mich aber auch, wann soll ich diese Dinge ansprechen, wenn nicht in einer guten Stunde? Wenn wir eh Stress haben brauche ich mit den Dingen doch gar nicht anfangen.

Gerade in der letzten Zeit häufen sich die Vorkommnisse und es gibt öfters Streit. Aber nicht einfach mal ein kleines Missverständnis, sondern es ist sofort existenziell.

Wir gehen bereits zum Heilpraktiker und sprechen über die Dinge. Doch wirklich helfen tut es nicht. Ende des Monats haben wir einen Termin in einer richtigen Paar-Praxis.

Wir sind beide offen für diese Dinge, weil uns viel an uns liegt. Bei uns ist sehr viel Gefühl - aber auch mittlerweile sehr viele Verletzungen.

Wie lernt man, richtig miteinander zu kommunizieren? Und als zweiten Punkt: Kann etwas funktionieren, wenn einer permenent seine Bedürfnisse zurückstellt?

Bin etwas ratlos... Das Einzige was wir beide wissen ist, dass wir Angst haben, dass wir uns erneut trennen. Das wollen wir nicht.

Aber so machen wir uns fertig und rauben uns die allerletzte Energie...

Kennt jemand von euch so einen Fall oder war schon selbst da drin?

Kann es andere Auswege geben außer einer finalen Trenung?

Bin gespannt...

Liebe Grüße
Ari

10.07.2013 08:01 • #1


M
Hallo Ari,

wenn jemand ständig die eigenen Bedürfnisse hinten anstellt ist das Gift für eine Beziehung. Du passt Dich an um ihn nicht zu belasten, verletzen, etc., Beziehung auf Augenhöhe sieht anders aus. SO kann es nicht funktionieren und genau DAS zeigt Dir ja der Umgang mit ihm!

Kommunikation kann man lernen, allerdings bedarf es dazu ein paar wichtigen Voraussetzungen. Zum einen müsst Ihr das BEIDE unbedingt wollen, Ihr müsst lern- und auch kritikfähig sein. Ihr müsst Euch soviel Respekt entgegen bringen um nicht schon bei einfachen Grundregeln zu scheitern, Bsp. Ausreden lassen, Zuhören, Probleme lösen wollen, ansprechen auf einer gesunden Ebene miteinander umgehen.

Vielleicht könnt Ihr dies mit Hilfe der Paartherapie lernen. Was ich allerdings hier sehr problematisch finde ist die Tatsache, dass er ja sofort dicht macht. Denn genau hierfür muss es Gründe geben. Die gilt es zu Erörtern, er sollte ehrlich sagen WARUM er Konflikten lieber aus dem Weg geht anstatt sie auszudiskutieren. Du musst ihn verstehen lernen und er Dich- nur wenn IHR BEIDE das wollt wird es für Euch einen Weg geben!

Mein Ex war auch so ein Dichtmachexemplar, ich hingegen bin der sehr kommunikative Typ. Ich habe mich auch seinem Verhalten angepasst, mich zurück gezogen, einfach um diesem ständigem Streit aus dem Weg zu gehen. Ich wurde immer unzufriedener und am Ende war es so, dass ich seine Bock- und Schweigewochen nicht mehr als Strafe sondern als Gnade empfunden habe.

Ich wünsch Euch alles Glück der Welt und vor allem Durchhaltevermögen. Was jahrelang nicht funktionierte kann nicht innerhalb von wenigen Wochen perfekt werden. Aber wenn Ihr ZUSAMMEN etwas ändern wollt, ZUSAMMEN an Eurer fehlenden Kommunikation arbeitet werdet Ihr Erfolg haben können!

10.07.2013 19:17 • #2


A


Richtige Kommunikation

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V
Hallo Ari,

mein Lieblingsthema, Kommunikation, nach 8 Monaten habe ich endlich mit meinem Ex telefoniert, ich sagte ihm wie ich fühlte dass es an mangelnder Kommunikation lag, ER: wir haben doch jeden tag mehrmals telefoniert
ICH: über Gott u die Welt aber nicht über uns- und nicht one on one
..ihm wurde es dann klarer...

Kommunikation muss geplant stattfinden, nicht zwischen Tür und Angel, das Paar muss als solches kommunizieren, ohne Telefone, Radio oder hausklingel
jeder sollte bei sich sein und bleiben, wie man selber fühlt, denkt und welche erwartungen man hat, an sich.... und den anderen- ganz und gar ohne vorwürfe, sich verstanden machen um auch zu verstehen, es gibt so viel Bücher, schau mal Rein: die wahrheit beginnt zu zweit
Nachfragen, erklären WAS man verstanden hat denn oftcliest man zwischen den Zeilen wo nix ist

so können wir lernen ich bin nicht du und ich weiß dich nicht
das unbewußte zusammenspiel wahrnehmen: wir sind 2 Gesichetr einer Bezihung und sehen es nicht
wir können lernen lebendige regelmäßige Kommunikation als Kreislauf der beziehung zu sehen, dass wir miteinander reden macht uns menschlich
wir können lernen in Erlebnissen statt in Gefühlsbegriffen zu sagen was wir meinen,in Bildern statt in Begriffen kommunizieren
ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich!

kommunizieren auf Augenhöhe, und ohne Vorwürfe!
setzt euch zusammen, ihr müsst es beide lernen, und wer sich verletzt fühlt, bleibt bei sich und erzählt davon ( kein DU bist der böse- ein ich fühle mich grad schlecht behandelt)

Alles Gute !

10.07.2013 19:46 • #3


A
Hallo ihr beiden,

herzlichen Dank für eure Antworten. Habe mich wirklich sehr gefreut.

Ja, natürlich müssen es beide unbedingt wollen. Ich denke diese Voraussetzung haben wir dadurch geschaffen, dass wir nach all den sehr schwierigen Zeiten doch noch zusammen sind und einander hängen. Wir sind beide völlig autark, haben unseren eigenen Wirkungskreis, keine Verpflichtungen an den anderen, so dass es wirklich Liebe zu sein scheint.

Als es das letzte Mal knallte wegen der falschen Kommunikation habe ich irgendwann nur noch gesagt ich habe Angst, dass wir uns wieder trennen und er sagte das Gleiche. Wir wollen nicht wieder auseinander gehen. Nur noch Ruhe haben...

Wir können prinzipiell sogar sehr gut reden. Wir sprechen auch sehr viel über unsere Gefühle. Und wenn es wirklich super läuft (was sehr oft der Fall ist), dann können wir auch viele Dinge leicht kommunizieren. Nur wenn dann mal wieder der Wurm drin ist, dann geht gar nichts mehr und es wird sofort existenziell. Es ist wie ein Vulkan, auf dem wir reiten..

Ich versuche schon die genannten Tipps umzusetzen, nämlich nicht angreifen indem ich sage Du bist Schuld! sondern Du Schatz, ich empfinde... Beide Varianten kommen nicht an bei ihm. Wenn ich ihn angreife heißt es, dass ich alle Schuld von mir wegschiebe, spreche ich in der Ich-Form heißt es, dass ich egostisch bin und es mir nur um mich geht...

Schwierig...

Er sagt, es ist unerträglich mit meinenFlashs, die ich hin und wieder bekomme, umzugehen. Für mich ist es aber unerträglich, dass wenn ich diesen Flash habe, tagelang mit Nichtachtung gestraft zu werden. Und das macht er ja, wenn er dicht macht. Ich denke da liegt die hohe Kunst. Dass ich diese Flashs in den Griff bekomme und er sein Dichtmachen.

Wir müssen den Dreh finden, wie wir uns da selbst ein Stoppschild einbauen können.

Wenn es super läuft sprechen wir über diese Dinge und wie wir es besser machen können. Aber sobald diese Situation da ist, ist all das zuvor Besprochene hinfällig.

Das raubt einem die Energie. Uns beiden. Ich japse nach Sicherheit und Verbindlichkeit und U. sagt, dass wir erst mal genau dieses Thema in den Griff kriegen müssen, sonst nützt uns eine gem. Wohnung auch nichts (sieht man ja, das Thema haben wir ja durch...). Da bin ich grundsätzlich bei ihm, aber in mir schlagen eben zwei Herzen....

Es ist zum Verrücktwerden. Das Schlimmste an der Sache ist, dass dieses Thema mittlerweile so viel Raum einnimmt, dass ich das Gefühl habe, an nichts anderes mehr denken zu können.

Dabei sind wir beide sehr selbstständige Menschen. Wir brauchen beide viel Freiraum, um uns zu entfalten. Einer unterstützt den anderen bei seiner Entfaltung. Wir sind grundsätzlich so froh, dass wir uns haben.

Wenn dann wieder so ein Tiefschlag kommt, dann fange ich wieder an zu zweifeln, ob ich nicht doch mein ganzes Leben nach ihm richte.... Nämlich, dass ich es erst mal so weiterlaufen lasse und wir abwarten wie es sich entwickelt... dabei möchte ich doch so gern...

Ich möchte diese Tiefschläge nicht mehr. Ich ertrage sie kaum noch. U. bekommt schlimmes Herzrasen davon und ich bekomme mittlerweile Beklemmungen in der Brust davon. Solch ein Ausmaß nehmen nehmen die Streiterein an...

Versteht ihr mich?

LG
Ari

11.07.2013 07:57 • #4


M
Hallo Ari,

das Thema richtige Kommunikation hat Dich innerlich besetzt. Du scheinst Dir jetzt schon jedes Wort 3x gut zu überlegen bevor es aus Dir dann doch raussprudelt. DAS ist genauso Gift für eine Beziehung!

Weisst Du die tollen Zeiten zu genießen ist die eine Seite ABER in Krisensituationen den Weg zueinander zu finden scheint bei Euch ja fast aussichtslos. Nur ist das Leben nicht immer rosarot, im Gegenteil, viele kleine und große Probleme müssen und wollen gelöst werden. DIES müsst Ihr schaffen- richtig mit DER Kommunikation die Euch weiterhilft aber nicht noch mehr voneinander entfernt oder zerreißt!

Ich kann Dir an der Stelle nur einen Tipp geben: Sprich Deine Ängste und die auch schon daraus resultierenden psysischen Folgen Deiner Kommunikationsängste, bei der Paartherapie, an.

Ich gehe schon davon aus, dass man Euch auch hier einen Leitfaden erstellen kann der in der Praxis hilfreich ist.

Du solltest Dich wirklich dringend von Deinen Ängsten befreien, versuche offen und hoffnungsvoll die Therapie zu beginnen!

LG - kämpf Dich da durch- Ihr wollt Beide- also packt es auch GEMEINSAM!

11.07.2013 14:41 • #5


A
hallo muzel,

komme erst jetzt zum antworten.

vielen dank für dein posting.

wir hatten freitag einen termin (allerdings nacheinander), der uns beiden sehr gut getan hat. anschließend haben wir uns eine auszeit genommen, sind in den schwarzwald gefahren und haben es genossen, einfach mal zeit zu haben.

auch da haben wir wieder sehr viel gesprochen. ich glaube mein problem ist es, dass ich mich gedanklich oft verzurre und dann weder links noch rechts gucken kann, sondern es jetzt in dem moment genauso sein muss wie ich das sage.

damit ist er dann überfordert.

bei dem termin am freitag kam heraus, dass ich viele dinge, die ich an meiner mutter total ablehne selbst übernommen habe. das sind u.a. eine hohe erwartungshaltung an den anderen und ihre unzufriedenheit.

der partner spiegelt uns ja wieder und löst damit unbewusste schmerzen in mir aus, die mich so reagieren lassen wie sie mich reagieren lassen.

und da muss ich nun lernen, mir ein stoppschild einzubauen.

nächste woche freitag haben wir dann noch unseren gemeinsamen termin bei der paartherapeutin. auch da bin ich mal gespannt, was die uns für tipps geben kann, wie wir unsere kommunikation deutlich verbessern können.

ich denke die trennung ist vorerst vom tisch, aber sie kann jederzeit wieder existenziell werden...

ich für meinen teil muss wohl lernen, endlich verantwortung für mich selbst (wieder) zu übernehmen und zu verstehen, dass mir kein mensch außer ich mir selbst 100%-ige sicherheit geben kann....

hoffe nur, dass der weg nicht ganz so steinig wird...

ganz lieben dank noch mal!

lieben gruß

ari

16.07.2013 14:22 • #6


A
Guten Morgen zusammen,

da kam die Paarberatung wohl zu spät, obwohl wir ja bereits einen Termin wahrgenommen haben und dieser auch sehr gut war und uns bereits nach diesem sämtliche Lichter aufgegangen sind. Unsere Reaktionen auf den anderen waren plötzlich bildlich aufgemalt und wir verstanden was da genau los war bei uns.

Dennoch kam es in der letzten Woche zum Streit und U. hat dicht gemacht. Er kann nicht mehr und er will nicht mehr. Er ist meine ständigen vorwurfsvollen Beleidigungen (wie er sie nennt) satt.
Wir können nicht streiten. Trotz der Stunde bei der Paarberatung und dem Bild vor Augen was es ist, ist jeder von uns ins alte Muster zurückgefallen. Ich habe Vorwürfe gemacht, er hat dicht gemacht.

Höre seit Tagen nichts mehr von ihm.

Heute wäre wieder ein Termin zur Paarberatung. Aber ich den werde ich dann wohl gleich mal absagen.

U. hat mir Donnerstag klipp und klar gesagt, dass er mir ggü. nicht verbindlich sein kann (in Bezug auf eine gemeinsame Wohnung) und def. nicht (mehr) mit mir zusammenziehen will. Ich habe da ein komplett anderes Lebensmodell und bleibe bei der Meinung (mein herz fühlt es auch), dass was er jetzt nach über 4 Jahren Beziehung nicht weiß, auch in weiteren 4 Jahren nicht wissen wird.

Habe bei dem Gespräch festgestellt, dass er mittlerweile eine so schlechte Meinung von mir hat und so extrem auf alles was ich sage reagiert, dass es schier unmöglich ist, dies noch zu reparieren. Es scheint als wäre unsere Zeit abgelaufen und ich könne den Schredd von dieser Rubrik in die Rubrik Trennungsschmerzen/Verarbeitung eingruppieren.
Es wurde wirklich absolut jedes Wort auf die Goldwaage gelegt.

Keine Ahnung wie das nun alles werden soll und wie ich das ein weiteres Mal verarbeiten kann. Ich habe Freunde die mich auffangen und diesmal sperre ich mich nicht gegen deren Hilfe.

Aber ich fühle mich total mies und veräppelt, weil ich nach der letzten Trennung damals sagte, dass ich nur noch zurückkomme, wenn er mir ggü. verbindlich wird und mir Sicherheit gibt.

Er kann es nicht. Das muss ich einfach akzeptieren. Und ich kann kein Leben in dieser Konstellation führen. Geht nicht, in mir sperrt sich alles dagegen und es wäre immer wieder ein Streitpunkt bei uns.

Ich habe beschlossen ihn frei zu lassen. Ich lasse sein Herz fliegen. Mögen wir beide glücklich werden. Wir dachten wohl beide bis zum letzten Tag, dass wir zusammen gehören - aber die äußeren Umstände haben uns zu Fall gebracht. Es ist einfach zu viel passiert und es kann sich keine leichte und freie Beziehung mehr entwickeln.

Keine Ahnung wie ich das nun wieder mal hinbekommen soll. In wenigen Tagen habe ich Geburtstag. Darf gar nicht daran denken. Dann folgen noch zwei Wochen Urlaub und dann beginne ich im neuen Job.

Überlege mir wieder in unmittelbarer Stadtnähe eine Wohnung zu suchen, damit ich auch abends mal vor die Tür kann.

Ich habe den Hof und damit meine Ersatzfamilie. Mein großer Brauner hilft mir über die schrecklichen Stunden hinweg und trägt mich durch die Natur. Selbsthypnose hilft mir gut.

Dennoch fühle ich mich schrecklich alleine. Aber ich habe keine Energie mehr. Ich kann nicht mehr. Will nicht mehr kämpfen, sondern endlich wieder leben.

Würde mir wünschen, wenn ich mal alles verarbeitet habe und wieder in mir selbst ruhe, einen Menschen zu finden, der mit meinen Ecken und Kanten klar kommt und mich so nimmt wie ich bin und der mit mir eine gemeinsame Zukunft aufbauen möchte.

Liebe Grüße
Ari

05.08.2013 06:57 • #7


M
Liebe Ari,

oh je, das tut mir wirklich leid für Dich.

Aber jetzt weißt Du woran Du bist. Du hast Dir nichts vorzuwerfen, Ihr habt versucht zu retten.....

Sieh und nutze es bitte als Neuanfang für Dich. Wenn nur einer bereit ist zu reden dann wird das leider nichts. Klar kann Hilfe von außen Wunder wirken- aber wenn nur einer von Euch nicht wirklich will- dann habt Ihr auch als Paar leider keine Chance mehr.

Ich wünsch Dir von Herzen eine kurze Leidenszeit. Schnapp dir Deinen großen Braunen- genieße die Zeit mit ihm, die Natur, lass frische Luft und Sonne in Dein Herz.....es wird besser werden!

LG Muzel

05.08.2013 10:36 • #8


S
Hallo Ari,
vielen Dank dafür hier alles so gut aufgeschrieben zu haben. Ich lese daraus fast meine eigene Situation (bin m) Gestern nacht ist die Kommunikation telefonisch wieder aus dem Ruder gelaufen und sie knallte den Hörer auf, nachdem sie vorher mehrfach mein verabschieden aus einem vollkommen unnötigen Streitgespräch wegen einer W/app Zeit nach 22.00h, in der ich online war. Allerdings nur geschaut hatte, ob sie etwas geschrieben hatte, nachdem ich kurz wg Müll, etc aus dem Haus war und das W/app wohl nicht runtergefahren hatte und es mich sofort online meldete. Wir haben fast nur wg diesem dämlichen Programm Kommunikationsstreit, sie akzeptiert aber auch nicht, wenn ich mich (der Vorschlag galt für beide) unsichtbar mache. Der Streit ufert jedes mal aus und ich fühle mich übelst missverstanden und mir werden Dinge in den Mund gelegt, die ich nicht gesagt hatte.

Das beste was Du geschrieben hattest ist diese Sache mit dem sich zurücknehmen, mit dem, was man sagt. Ich fing auch damit an und das ist total blöd. Jetzt verlorenes Terrain zurück erobern und man selbst sein und seine Wünsche auch zu kommunizieren ist schwierig.

Ich finde Ansätze in deinem Schredd, dafür danke ich Dir. Deinen Kummer kann ich Dir leider auch nicht abnehmen, kämpfe ja mit meinem eigenen, bei ihrer KS seit gestern nacht, nachdem sie den Hörer aufgeknallt hatte.

05.08.2013 11:20 • #9


T
Liebe Ari,

was du da so beschrieben hast. Da kam mir einiges bekannt vor. Das war auch in meiner letzten Beziehung neben schwierigen äußeren Umständen ein sehr großes Problem.

Manchmal ist es so, dass es einfach nicht passt. Man wünscht es sich so sehr, gerade mit diesem Menschen, aber es geht einfach nicht. Und ich denke, dann ist es besser, die Beziehung zu beenden. vielleicht findet ihr irgendwann wieder zueinander. Auf dieser oder einer anderen Ebene.

Du hast alles getan, was möglich ist. Mehr geht nicht. Und du schreibst auch selbst, dass dein Lebensmodell ein anderes ist und du auch nicht mehr kämpfen möchtest.

Meine Freunde haben zu mir gesagt. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Im Nachheinein muss ich sagen, dass meine Beziehung sehr anstrengend war. Obwohl ich auch heute noch sehr unter der Trennung leide, weiß ich, dass es besser so ist und es sicherlich einen Mann gibt, der einfach besser zu mir passt.

Viel Kraft für dich!

05.08.2013 11:37 • #10


A
Danke für eure Anteilnahme.

Das tut sehr gut.

Wir hätten heute noch mal eine Termin bei der Paarberatung und eben schrieb er mich an, wann der Termin sei und / oder überhaupt.

Was soll ich dazu nur sagen?!? Es bringt doch nichts mehr. Diese Hilfe hätten wir früher haben müssen. Nachdem ich ausgezogen bin damals. Dann hätte man sicher vieles retten können.

Was würdet ihr tun? Hingehen? Ich denke weil er spürt, dass ich bereit bin ein Herz fliegen zu lassen, ist er jetzt unsicher und fragt deswegen. Wenn er sich so sicher wäre, hätte er den Termin storniert. Das sind irgendwelche übersinnlichen Schwingungen. Kennt ihr das?

Wir haben uns so sehr geliebt und tun es auch jetzt noch. Er ist nur grad wieder so verletzt und stinkig auf mich, dass egal was ich tue, seine Aggressionen nur noch größer werden.

Samstag bin ich noch mal einen Schritt auf ihn zugegangen und habe mich gemeldet. Er war so eiskalt und hat mir die Dinge so falsch in die Schuhe geschoben. Nämlich, dass ich diese vorwurfsvolle Beleidigungen von mir gebe etc. Wirklich, ich habe es einer Freundin gezeigt was ich ihm geschieben habe. Es war nicht ansatzweise eine Beleidigung oder ein Vorwurf.

Ich habe richtig gespürt wie er mich über hat. Total über. Er erträgt mich nicht mehr, zurzeit.

Aber wisst ihr, wenn er in einigen Wochen wieder ankommen würde, diesmal gibt es kein Zurück. Es muss ein Ende haben.

Die letzten zwei Jahre habe ich nun mit wirklich schlimmen Mobbing im Geschäft hinter mir (Chef) und endlich einen neuen Job gefunden. Ich bin manchmal schier zusammengebrochen unter dem Druck Zuhause und im Büro. Zuhause habe ich ja keinen Zuspruch bekommen, weil U. selbst viel, sehr viel arbeitet und wir uns ja auch ständig zofften.

Aber dennoch. Ich glaube und spüre, dass ich bei allem was jetzt ist, die Liebe seines Lebens war (bis jetzt zumindest) und er meine. Zwischen uns ist so ein starkes Band, aber es gibt eine Kraft die höher und mächtiger ist als unsere Liebe.

In mir ist trotz der Schmerzen eine Aufbruchsstimmung. Ich glaube (klingt jetzt albern), dass das der Selbsterhaltungstrieb ist. Weil ich spüre, dass ich wirklich vollkommen kraftlos bin. Und ich glaube es ist das Gefühl wirkich alles versucht zu haben und dennoch nicht ans Ziel zu kommen.

U. ist wirklich ein ganz feiner Mensch. Er war wirklich mein absolutes Gegenstück. Wir waren eine Einheit, konnten Pferde zusammen stehlen und hatten uns nach über 4 Jahren noch immer ganz viel zu erzählen. Wir hatten die gleichen Interessen und uns über all die Zeit ohne Worte verstanden. Aber nur, wenn es gut lief. Wenn es schlecht lief, dann war wirklich ALLES hinfällig. Beim kleinsten Streit ist das Fass hoch gegangen und hat alles in Trümmer geschlagen.

Und irgendwann ist wohl der Point of no return da

Ist er das jetzt? Dieser Point of no return? ich weiß es nicht! Weiß nicht, ob ich den Termin absagen soll oder dennoch hingehen soll. Ich bin komplett ahnungslos und überfordert.

Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung!

05.08.2013 13:41 • #11


M
Also ich würde hingehen und die momentane Situation ansprechen! Äusser Deine Ängste, Du kannst dann vielleicht daraus schlussfolgern!

Ein ganz lieb gemeintes: Kopf hoch bitte!

05.08.2013 13:48 • #12


T
Liebe Ari,

ich glaube, dass wenn es richtig passt und man eine Einheit bildet so wie du sie beschreibst, es auch mit der Kommunikation passt. Vielleicht passt es in vielen Dingen, aber irgendetwas ganz grundsätzliches stimmt nicht und das macht es dann so schwierig. Weil man ja eigentlich zusamme sein will, aber es irgendwie nicht funktioniert. Das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung.

Vielleicht möchtest du den Termin wahrnehmen, um über eine endgültige Trennung zu sprechen? Wenn der Termin schon steht und U. danach gefragt hat. Dann nutze du ihn doch auch für dich, um dir klar darüber zu werden, ob du weiter kämpfen willst...

05.08.2013 13:57 • #13


A
Ich weiß gar nicht, ob ich ihn überhaupt noch mal sehen will.

Wisst ihr, wir sind in gewissen Lebensweisen ganz unterschiedliche Menschen.

Kindererziehnung z.B. war ein Riesenthema bei uns, weil er das ganz locker sieht undder Meinung war, dass seine zwei Engelchen alles dürfen. Auch an meine Sachen gehen und in meine Privatsphäre eindringen...

das Thema hat sich dann im Sande verlaufen, weil die Kinder älter geworden sin dund den Papa nicht mehr besuchen. Heute verstehen wir uns auf Abstand sehr gut, finde ich. U. findet es allerdings nicht. Aber ok...

Oder ein weiterer Punkt ist das Geld. U. selbst und auch alle anderen sind vermögend. Die Frauen gehen alle nur halbtags oder gar nicht arbeiten und die Männer zahlen für sie. Ist deren B., geht mich nichts an. Ich selbst bin nicht vermögend. Habe zwar einen Beruf in dem ich viel Geld verdiene, aber auch hohe Ausgaben. Von U. kommt wenig Unterstützung, wobei ich auch keine möchte. Es ist ok wie es ist. Aber dann tauchen immer wieder Probleme auf, wie z.B. dass ich sage, dass ich dieses Jahr nicht in Urlaub fahren kann, finanziell. Einladen lassen möchte ich mich nicht.

Die Angst gesagt zu bekommen ich bin nicht dein Suggardaddy ist viel zu groß.

Aber so kann ich mir halt gewisse Dinge nicht leisten, was mir eigentlich nicht so viel ausmacht. U. eigentlich auch nicht. Aber in Streitgesprächen meint er immer, dass ich ihn anklagen und dafür verantwortlich machen würde, dass ich kein Geld habe. Er habe mich nie gezwungen ein Pferd zu kaufen, sondern mich davor gewarnt.

Das Pferd kaufte ich (blauäugig) zu einem Zeitpunkt wo ich mir sicher war, dass wir unserer Dinge in den Griff bekommen. Dass ich ausziehen musste (oder wie er sagt, ich habe mich selbst rausgeschmissen) und nun eine unendlich hohe Belastung habe, daran habe ich niemals gedacht.

Bzw. als ich ausziehen musste gab es keinen kleinen Wohnraum. Wennm dann waren es wirklich keine schönen Wohnungen, sondern kleine Löcher, in denen man Depressionen bekommt. Und ich bin wirklich nicht versnopt.

Er sieht aber meine Argumentation als Jammern und dass ich ihm die Schuld in die Schuhe schieben würde. Dabei ist das wirklich nicht wahr. Er reagiert nur mittlerweile total allergisch.

Oder auch das Thema Ängste. Ich kenne meine Ängste. und ich nenne sie beim Namen. U. ist nur noch genervt davon. Er hat sehr wenig Verständnis, dass ich diese Ängste habe und reagiert halt auf seine Art, nämlich dem Rückzug wie jetzt, was mich zum Durchdrehen bringt.

Mit Ignoranz komm ich absolut nicht klar. Die wenigsten Menschen wohl.
Er meint, ich habe eine total überhebliche arrogante Art an mir, wenn wir streiten. Ich mag das nicht absprechen (auch wennich es nicht so empfinde), weil mein damaliger Freund das Gleiche sagte, doch es ist keine Arroganz, sondern es sind die Ängste, die mich eine riesen Schutzmauer hochziehen lassen. diese Schutzmauer kommt dann als Arroganz rüber. Und damit kommt U. gar nicht klar. Es ist wie eine Spirale...

tabuwu, wahrscheinlich hast du und auch du, Muzel, Recht, dass da noch etwas grundsätzliches doch nicht stimmt.

Ich denke ich fühle mich einfach nicht sicher bei U.. Ich fühle mich ständig an der Klippe und ein Windhauch reicht, dass ich diese hinunter stürze. Er fängt mich nicht auf, sondern lässt mich fallen. So sind ja mittlerweile meine Erfahungen. Immerhin hat er mich zweimal verlassen und ich stand von heute auf morgen alleine da.

Dass ich dann anfange nach Sicherheit und Verbindlichkeit zu jammern und dies auch energisch einzufordern, ist in meinen Augen verständlich, weil es ein reines Pulverfass ist, auf dem ich sitze.

Funktioniere ich nicht wie er es möchte, dann passiert das was jetzt wieder passiert ist. Die Muschel klappt zu und es ist kein drankommen mehr.

Hey, ihr könnt euch nicht vorstellen was ich ihm für eine Nachricht geschrieben habe am We. Schlimmer gehts nimmer. Wie ein Teppichvorleger. heute bereue ich es, dass ich so wenig Stolz hatte... Es hat nichts genutzt bei ihm. Im ersten Moment ging er auf mich zu und lud mich zum Grillen ein und im zweiten Moment lud er mich wieder aus und sagte, dass er es nicht mehr erträgt...

Wie soll man damit bitte umgehen?!?! Es ist so verwirrend, so abstrakt und so sinnlos...

05.08.2013 14:28 • #14


T
Da scheint ja einiges im argen zu liegen...

Kein Partner kann dir Sicherheit geben! Das kannst du nur selbst!

Aber es gibt bestimmt Menschen, die in sich selbst ruhen, sicher sind und dies dann auf dich übertragen. Das minimiert dann auch deine Ängste.

Der Herr scheint ja auch nicht ganz so einfach zu sein. Vielleicht potenzieren sich dadurch eure Probleme.

Und mittlerweile scheint es bei euch so eingefahrenz zu sein, dass ihr sehr heftig auf Kleinigkeiten reagiert.

Möchtest du dich weiterhin quälen? Glücklich hörst du dich nicht an.

05.08.2013 15:05 • #15


A


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