Komplettes Abtauchen

Zitat von Hola15:

was sagst du. Dissoziation ?

Gut möglich bei so einer emotionalen Ausnahmesituation.

Zitat von Sequoia1977:

Es könnte alles so einfach für sie sein: Danke für die schöne Zeit aber ich habe gemerkt, daß wir doch nicht zusammen passen. Dann würde ich sie noch einmal drücken und ihr danken und sie wäre mich los. Dann würde ich auch nicht mehr versuchen Kontakt aufzunehmen. Das wäre mir tatsächlich lieber als das was jetzt passiert.

Warum sagst du denn dann diesen Satz nicht zu ihr?
Ernsthaft, ich denke, die Frau erzeugt durch ihr Verhalten eine Art Superkleber zwischen euch, da wahrscheinlich zur normalen Bindung unfähig. Daher seid ihr jetzt beide, mh, naja, sagt dir der Begriff enmeshment was? Ich finde ihn für solche eklig klebrigen ungesunden Zuckerbrot und Peitsche Spielchen immer ganz passend. Es ist eine Art der Beziehung/Bindung, aber eine sehr qualvolle. Sicher auch für sie, aber was machst du, wenn sie es einfach nicht besser kann?

Zitat von Clara_:

Hallo Sequoia, warst du in deiner Ehe auch so unterwürfig? Gibt es da irgendwelche Parallelen? Das Problem hier ist, dass sie keinerlei Respekt vor dir hat und sich auch nicht sonderlich darum schert wie es dir dabei geht. Sie weiß das auch und machts dennoch. Wenn du allerdings die Rollen mal tauschst, du weißt ...

Hi Clara,
meine damalige Frau hat auch immer versucht mich zu dominieren. Da bin ich aber offensiver mit umgegangen. Sie hat zwar auch den Rest des Tages nicht mehr mit mir gesprochen aber am nächsten Tag war alles wieder ok. Damit kann ich leben. Ich weiß aber natürlich genau woran es gescheitert iat und ich habe bewusst darauf geachtet diese Probleme nicht mehr aufkommen zu lassen. Jetzt habe ich völlig andere...
Ich glaube nicht, daß ich ihr bewusst weh tun würde. Sie weiß genau wie es mir geht, ich habe es ihr oft genug erzählt. Sie hat sogar einmal versprochen sich nicht mehr so zu verhalten. Beim nächsten Mal war sie nur einen Tag verschwunden - mit Ausreden wie viel Arbeit etc. Danach war alles wieder wie beim Alten.
Tatsächlich bin ich schon krank, darauf muß ich gar nicht warten... Nachdem ich hier Eure Kommentare lese habe ich auch beschlossen den Strudel zu durchbrechen. Das geht so nicht weiter. Im Moment habe ich noch nicht einmal Lust mit ihr zu reden. Ich werde versuchen es einfach auslaufen zu lassen. Ich frage mich die ganze Zeit warum ich da eigentlich mitmache. Es ist mittlerweile so weit daß ich glaube tatsächlich an allem Schuld zu sein, sie unterstellt mir das auch genau so. Es gehören aber immer zwei dazu. Mir ist durchaus bewusst was ich falsch gemacht habe und ich stehe dazu. Wenn das bei ihr genauso wäre, dann hätten wie glaube ich keine Probleme. Ich wüßte was ich tun würde und müsste um die Lage zu retten. Ich weiß auch was sie tun müsste.

Zitat von Sabine 49:

Sie hat Kinderwunsch und du nicht? Und seit sie dir das mitgeteilt hat, läuft das so mit ihrem temporären Verschwinden?

Anfangs ja. Ich habe dann lange nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß es eigentlich doch ganz schön wäre doch noch eine Familie zu haben. Mit meiner ersten bin ich ja kläglich gescheitert. Oder wir. Vielleicht muß ich dazu gleich noch etwas schreiben. Dazu brauche ich aber Wein.
Das war auch schon vorher. Die Frage ist nur, ob ihr Kinderwunsch schon vorher bestand und sie ihn mir erst später mitgeteilt hat.

Zitat von Baumo:

AHA jetzt kommen wir der Sache schon näher Wer will hier kinder?

Ursprünglich war es ihr Wunsch. Ich habe lange nachgedacht, weil meine lebensplanung eigentlich anders war. Ich habe ja schon meine Schuldigkeit getan. Irgendwann bin ich aber dazu gekommen daß es doch unheimlich schön wäre eine richtige Familie zu haben. Ich habe mich schon mit dem Dreirad über die Feldwege fahren sehen. Also, nicht ich, ich würde nebenher laufen. Vielleicht schreibe ich dazu noch etwas. Ist kompliziert.

Zitat von Hola15:

@WillHunting was sagst du. Dissoziation ?

Habe das eben mal nachgelesen. Bin von Haus aus Naturwissenschaftler und habe davon noch nie etwas gehört. Ich bin schockiert und muß das erst einmal sacken lassen. Ich glaube, ich bin überfordert. Dachte eigentlich hier schreibt jemand etwas wie: Das kenne ich auch. Melde Dich nicht mehr. Das geht vorbei. Oder sowas. Jetzt fange ich an zu verstehen. Ich glaube, das ist für meinen Kopf sehr wichtig. Trotzdem macht es mir gerade Angst.

Ich kenne das Verhalten; - leider!
Mich interessiert tatsächlich noch wie sie mit anderen Menschen interagiert. Hat sie Freundinnen, andere feste Bezugspersonen? Wie bewältigt sie ihren Alltag, Job, usw.? Wie sind Aufgaben und Kosten bei euch verteilt? Wie spricht sie über andere? Wie waren ihre früheren Beziehungen?

Zitat von Sequoia1977:

Bin von Haus aus Naturwissenschaftler und habe davon noch nie etwas gehört.

Überrascht mich kein Stück. Ist ein Bereich im Kontext von Traumafolgestörungen, den viele am liebsten gar nicht wahrhaben möchten, weil man sich sonst auch mal mit den Ursachen derselben auseinandersetzen müsste.

Zitat von Sequoia1977:

Jetzt fange ich an zu verstehen. Ich glaube, das ist für meinen Kopf sehr wichtig. Trotzdem macht es mir gerade Angst.

Sollte es auch - das ist eine ziemlich ernste Sache.

Zitat von Heffalump:

Ein bisschen viel Starwars - sorry für. Mag sein, es ist etwas in ihr - aber das ist ihre Brause Bist du bestimmt auch, aber nur weil sie sich ihren Problemen nicht stellt - anderen die Schuld zu schieben ist einfacher Nennt sich Silent Treatment Stille Behandlung ist die Weigerung, mündlich und elektronisch mit ...

Hihi, Starwars.
Ja, sie ist nie etwas schuld. Vor 10 Jahren hat ihr mal eine Therapeutin von der Diakonie gesagt sie sei zu lieb. Seit dem ist das eine Universalerklärung. Kann gar nicht sein - ich bin zu lieb, daher mußt Du schuld sein. Das habe ich sehr oft gehört. Dabei bin ich der Letzte, der nicht zugeben würde wenn er ein Problem hat.
Oh, das Silent Treatment lese ich gleich mal nach. Da würde ich aber gerne die Hintergründe kennen. Also ihre Gedanken.
Hihi, ich fürchte da ist mehr als nur ein Wurm drin. Seit ich mit Euch schreibe bin ich sogar so weit daß ich gar nicht mehr möchte. Hatte heute noch nicht einmal das verlangen anzurufen, habe sogar gehofft daß sie nicht anruft. Kann morgen aber schon wieder anders sein.
Ja, ich habe im Umfeld mehr Frauen als Männer. Da ist tatsächlich keine so. Alle mit denen ich Sprach schlage die Hände über den Kopf zusammen. Ich sei zu schade dafür sagen fast alle. Ich würde das so nie über mich sagen, trotzdem fühlt es sich gut an...
Dein letzter Satz: Du kannst nur Fehler machen - ja. Genau das habe ich ihr kürzlich gesagt. Ich habe das Gefühl daß ich sagen kann was ich will und Du findest eine Möglichkeit daß ich es schlecht meine.Genauso fühlt es sich an. Ich bekam aber keinen Kommentar dazu. Wie üblich.

Zitat von Hola15:

Wenn sich ihr Verhalten tatsächlich mit dem Zeitpunkt des Kinderwunsches geändert hat, denke ich, dass sie dich in ihrer Frustration abstraft. Und wenn dies immer wieder Thema ist, ist es natürlich gut möglich, dass sie dadurch Druck und Macht aufbauen will. Nur wenn es da gedanklich/thematisch keine Verbindung ...

Seit 1,5 bis 2 Jahren gab es immer nur das Thema. Ich habe so oft gefragt was denn mit dem UNS ist. Eine wirkliche Antwort bekam ich nie. Muß dazu glaube ich tatsächlich noch etwas schreiben. Vielleicht auch nur um es mal loszuwerden. Etwas unangenehm ist es mir aber schon.

Zitat von Offspring78:

Warum sagst du denn dann diesen Satz nicht zu ihr? Ernsthaft, ich denke, die Frau erzeugt durch ihr Verhalten eine Art Superkleber zwischen euch, da wahrscheinlich zur normalen Bindung unfähig. Daher seid ihr jetzt beide, mh, naja, sagt dir der Begriff enmeshment was? Ich finde ihn für solche eklig ...

Hihi, sie redet ja nicht mit mir. Aber im Ernst - ich glaube immer noch an das Gute. Wohlwissend daß es dumm und falsch ist. Ich muß nachdenken, vielleicht schreibe ich einen Brief auf Papier mit entsprechenden Worten.
Ich glaube, ich verstehe was Du meinst. Wenn wir Stress hatten habe ich so oft gesagt: Wir kommen irgendwie nicht voneinander los. Ich meinte das eigentlich immer positiv weil ich dachte da ist eine Bindung zwischen uns die dafür sogt daß zusammenkommt was zusammengehört. Vielleicht lag ich da falsch und es war Superkleber der es immer toxischer gemacht hat.

Du kannst auch mal den Begriff "intermittierende Verstärkung" googlen.

Oder such nach Hemschemeier - der zeigt dir die Dynamik die solchen Beziehungen "süchtig" machen ganz gut auf.

Dann rede du mit ihr.
Beim nächsten Mal, wenn sie dich wieder empfängt.
Verändert sich denn manchmal ihre Optik?

Zitat von Acht:

Ich kenne das Verhalten; - leider! Mich interessiert tatsächlich noch wie sie mit anderen Menschen interagiert. Hat sie Freundinnen, andere feste Bezugspersonen? Wie bewältigt sie ihren Alltag, Job, usw.? Wie sind Aufgaben und Kosten bei euch verteilt? Wie spricht sie über andere? Wie waren ihre früheren ...

Diese Erfahrung braucht wahrscheinlich keiner.
Ja, über ihre Freunde habe ich auch schon nachgedacht. Die würden sie alle als nett, höflich, einfühlsam, intelligent, rational etc. beschreiben. Durchweg positiv. Hätte ich die ersten 18 Jahre genauso gemacht. Sie sagte einmal daß nur sehr weniger jemals an ihrem Kern waren und ich wäre einer davon. Vielleicht ist genau das ihr Kern und das andere ist Fassade?! Meine Lieblingskollegin sagte einmal: Sie ist kalt. Ich muß mal mit ihr reden. Vielleicht hat sie mehr gesehen als ich.
Im Alltag braucht sie Antrieb. Sie arbeitet gerne im Garten und im Haus wenn ich mitmache oder anfange. Wenn ich nicht dabei bin hat sie gar kein Interesse und sie lebt in zwei Räumen.
Im Job ist sie eigentlich gut. Ich halte sie für sehr intelligent. Wir haben vor Jahren zusammen studiert und auch viele Jahre in der gleichen Firma gearbeitet. Lief immer gut. Mir ist nur aufgefallen, daß sie auf mit einigen Leuten Krieg angefangen hat. Grund waren Kleinigkeiten wie: Wer packt die Kiste? Dein Bereich oder der Vertrieb? Das war dann Krieg für immer.
Dabei ist mir gerade noch etwas eingefallen. Einmal hatte sie einen Disput (nicht wirklich dramatisch) mit einem Kollegen. Ein paar Minuten später lag sie auf dem Boden im Lager. Einfach zusammengebrochen. Im Krankenhaus haben sie nichts gefunden. Sie meinten aber sowas kommt nicht vom Stress. Weiter vorne sprach jemand von Dissoziation. Habe dazu etwas gelesen. Kann das damit zusammenhängen? Ich kriege echt Angst jetzt.
Wir wohnen ja nicht mehr zusammen. Vor einem Verschwinden bin ich rausgeflogen... Sie ist aber eher der Typ: wir teilen alles genau 1:1, ich eher jeder geht mal einkaufen. Am Ende des Monats wird es schon passen. Geld interessiert mich nicht. Bei den Aufgaben haben wir eigentlich alles zusammengemacht. Ich spüle, sie trocknet ab. Fand ich immer total schön.
Hmm... wie sie über andere spricht kann ich echt nicht sagen. Ist mir nie positiv oder negativ aufgefallen. Kommt glaube ich auf die Person an.
In allen Beziehungen waren immer die Männer die Bösen. Bei der letzten (4 Jahre Dauer) hat er sie angeblich extrem kontrolliert und hatte etwas dagegen wenn sie mit Freundinnen etwas unternommen hat. Keine Ahnung was es damit auf sich hat. Ich weiß aber daß sie auch komplett verschollen ist wenn sie mit anderen Leuten zusammen ist. Wenn sie dann mehrere Tage weg ist und sich nicht meldet kann ich mir schon vorstellen daß sich der Partner Sorgen macht un nervös wird. Ich kann das aber nicht wirklich werten. Habe ja immer auf ihrer Seite gestanden.

Zitat von will_hunting:

Überrascht mich kein Stück. Ist ein Bereich im Kontext von Traumafolgestörungen, den viele am liebsten gar nicht wahrhaben möchten, weil man sich sonst auch mal mit den Ursachen derselben auseinandersetzen müsste. Sollte es auch - das ist eine ziemlich ernste Sache.

Oh je, das beruhigt mich jetzt nicht wirklich. Ich bin jetzt in der Stimmung daß ich am liebsten ins Auto springen und hinfahren möchte. Sie wird aber nicht aufmachen. In diesem Zusammenhang machen mir jetzt zwei Dinge noch mehr Sorgen die vielleicht dazu passen.
Vor einigen Jahren hatte sie bei der Arbeit einen Streit mit einem Kollegen. Nichts wirklich schlimmes. Sie ist aber ein paar Minuten später zusammengebrochen. Im Krankenhaus haben sie nichts gefunden, sagten aber es könnte nicht vom Stress kommen.
Nach dem Tod ihrer Mutter vor 10 Jahren war sie 2 Jahre depressiv und arbeitsunfähig. Irgendwann hat sie versucht sich umzubringen, was eine Freundin dann doch noch verhindert hat. Dann hat sie sie irgendwie zu einer Therapie gezwungen.
Ich habe das Gefühl daß die Steine nach und nach zusammenpassen. Ich habe es bisher immer nur isoliert gesehen.
Tatsächlich mache ich mir gerade mehr als Sorgen. Habe ich eigentlich das Recht ihr böse zu sein? Oder ist es meine Pflicht sie zu schütteln und irgendwas zu machen?
Ich glaube mittlerweile, daß meine Probleme eher marginal sind...