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Kontakt zum Ex einstellen?

N
Hallo,

ich bin neu hier und wurde vor 5 Wochen von meinem Partner nach 2,5 Jahren Beziehung verlassen.

Unsere Beziehung war nie einfach, wir hatten von Anfang an mit zahlreichen Problemen und Belastungen zu kämpfen (wir pendeln beide, haben beide ein Kind - allerdings in unterschiedlichem Alter, sein Sohn ist behindert, ich habe eine psychische Erkrankung), so dass der Alltag mehr als schwierig war. Das hat dann auch regelmäßig zu heftigem Streit und Auseinandersetzungen geführt (leider sind wir beide vom aufbrausenden Typ). Wir haben uns immer bemüht, Probleme zu analysieren und eine Lösung zu finden, wobei ich davon zunehmend genervt war, denn wir haben zwar viel diskutiert, aber geändert hat sich im Wesentlichen dann doch nichts. Jedenfalls hatte auch ich zwischenzeitlich keine Lust mehr auf diese Beziehung und war teilweise froh, wenn er wieder abgefahren ist (wir wohnten nicht zusammen).

Auf der anderen Seite war von Anfang an eine besondere Verbindung zwischen uns, als gleichzeitig besten Freund habe ich ihn unendlich geschätzt. Er hat gesagt, er hat erst durch mich eine Tiefe erfahren, die er vorher noch nicht kannte. Und dass ich - wenn ich diese Erkrankung nicht hätte - eine wahnsinnig tolle Frau wäre (ein zweifelhaftes Kompliment...). Und so war es uns beiden wichtig, auch nach der Trennung miteinander in Kontakt zu bleiben.

Aber das gestaltet sich schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe. Auf einmal waren wir befangen im Umgang miteinander, die Verletzungen waren auf beiden Seiten zu spüren. Und nun habe ich vorgestern erfahren, dass er sich sogleich in eine neue Beziehung gestürzt hat, kaum dass wir getrennt waren. Das hätte ich nicht gedacht, ich bin wahnsinnig verletzt und enttäuscht. Fühle mich einfach ausgetauscht. Er stellt es zwar so dar, dass er sich das nicht ausgesucht habe (sie hat ihn angesprochen und den Kontakt zu ihm gesucht), aber immerhin ist er darauf eingegangen. Und führt seitdem eine Beziehung mit dieser Frau. Er denkt zwar selbst, dass das wahrscheinlich zu früh ist und sagt auch, dass er immer noch Gefühle für mich hat, unter der Trennung leidet, mich vermisst - aber es hätte mit uns beiden ja einfach nicht geklappt und so würde es einfach keinen Sinn mehr machen. Mit der neuen Frau sei es quasi umgekehrt wie bei uns: er hätte keine besondere Sehnsucht danach, sie zu sehen, auf der geistig-emotionalen Ebene würde er etwas vermissen, aber wenn sie zusammen seien, ginge es im Gegensatz zu uns sehr harmonisch zu.

Ich merke, dass ich insgeheim - mehr als ich mir eingestanden habe - wohl doch gehofft habe, dass er zu mir zurückkommt. Ich habe auch vorgeschlagen, eine Paartherapie zu machen, das möchte er aber nicht, er verspricht sich nicht viel davon und er habe sich bereits sehr bemüht, unsere Probleme in den Griff zu bekommen. Er möchte es lieber mit dieser neuen Frau versuchen, obwohl er selbst spürt, dass ihm da etwas fehlt und das wahrscheinlich auch nicht gut gehen wird.

Ich bin so wahnsinnig enttäuscht (und eifersüchtig!) und merke, dass ich ihm nicht ganz glauben kann, was er mir sagt. Wenn er wirklich für mich noch so empfindet und für sie nicht, warum wirft er das dann einfach weg?
Ich kann es jedenfalls nicht ertragen, dabei zu sein, wenn er sich von mir entfernt. Allein die Vorstellung, wie er SIE jetzt in den Armen hält, SIE küsst usw. macht mich krank. Und so habe ich ihm gesagt, dass ich erst mal eine Kontaktpause möchte, obwohl wir uns eigentlich versprochen hatten, auch weiterhin füreinander da zu sein. Er wirkte darüber traurig, enttäuscht - und möchte doch weiterhin mit der anderen Frau zusammen sein.

Ich weiß gar nicht, wie ich das aushalten, durchhalten soll, nicht mehr mit ihm zu telefonieren - ich habe aufgrund meiner Erkrankung nicht mehr viele soziale Kontakte, fühle mich einsam. Und es gelingt mir nur sehr schwer, neue Kontakte aufzubauen, mir fehlt dafür einfach die Kraft. Mit Arbeit und Kind bin ich bereits vollkommen ausgepowert, ich habe nicht die Energie, abends dann noch irgendwelche Kurse zu besuchen.

Ich weiß auch gar nicht, ob das richtig ist, den Kontakt abzubrechen, denn dann entfernt er sich emotional ja erst recht weiter von mir. Und das will ich doch eigentlich gar nicht? Vielleicht gelingt es ihm dann doch, auch emotional einen Zugang zu der neuen Frau zu finden. Denn ehrlich gesagt schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass er mich bei einer völligen Funkstille so sehr vermisst, dass er zu mir zurückkommt, eher gering ein. Viel wahrscheinlicher ist doch, dass er zu der neuen Frau eine engere Bildung aufbaut. Und dass ich ihm immer weniger bedeute, er mich immer weniger vermisst. Und genau das will ich auf gar keinen Fall!

Ich weiß, das ist gemein und egoistisch von mir, dass ich nicht möchte, dass die neue Beziehung gut geht. Wenn ich ihn wirklich lieben würde, würde ich ihm doch nur das Beste wünschen? Aber ich habe einfach solche Angst, ihn für immer zu verlieren, ihn ganz zu verlieren, auch als besten Freund. Mir wäre es am liebsten, wenn wir beide allein blieben, aber einander weiterhin eng verbunden wären und uns gegenseitig unterstützen würden. Seit wir nicht mehr zusammen sind, führen wir wieder so tolle Gespräche und haben füreinander so viel Verständnis und Wertschätzung. Das möchte ich nicht verlieren!

Ich fühle mich einsam, habe solche Angst, dass ich manchmal meine, den Verstand zu verlieren. Habe Angst, nie wieder jemanden kennen zu lernen, den ich so toll finde. Habe Angst, überhaupt nie wieder jemanden kennenzulernen, für immer alleine zu bleiben (und das ist aufgrund meiner Angststörung eine wirklich schwere Übung für mich). Bin auch deprimiert, dass schon wieder eine Beziehung gescheitert ist, frage mich, ob es für mich überhaupt möglich ist, eine glückliche Beziehung zu führen, mit all meinen Problemen? Welcher Mann möchte schon eine kranke Frau?

Entschuldigt bitte, dass es so lang geworden ist (und danke an diejenigen, die trotzdem bis hierhin gelesen haben). Also was würdet ihr mir raten? Kontakt komplett abbrechen oder nicht?

LG
NMT

10.12.2011 13:09 • #1


N
Schade, dass mir keiner antwortet. Ich habe jetzt für mich selbst entschieden, den Kontakt erst mal abzubrechen. Ich muss ihn loslassen, alles andere hat keinen Sinn. Vielleicht können wir uns später, wenn die Wunden verheilt sind, wieder annähern.

Das Problem ist, er hat noch Sachen von mir und ich von ihm. Die würde ich gerne wiederhaben bzw. zurückgeben. Wie habt ihr das gehandhabt, zuschicken? Oder möglichst bald vorbeifahren und holen und dann auf Nimmerwiedersehen? Ich hab nämlich im Laufe der Zeit ganz schön viel Krempel bei ihm angehäuft, bin mir nicht sicher, ob das alles in ein Paket passt.

10.12.2011 23:36 • #2


A


Kontakt zum Ex einstellen?

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S
Hey,

die Sachen sollte im Moment erstmal egal sein! Es geht um Dich- er hat Dich verlassen, wenn ich das richtig verstanden habe....

Dann sammel Du jetzt erst einmal deine Kräfte und wenn es Wochen dauert.... und dann wenn Du Dich stark genug fühlst (höre da sehr genau in Dich hinein!) machst Du eine Übergabe der Sachen...das wird nochmals heftig schmerzen, aber dann bist Du stark genug!

Und zum Thema Kontaktabbruch: JA JA und nochmals JA Glaube mir- wir wissen hier alle wie schwer es ist.... nach so vielen Monaten- aber alles andere wird Dich nie wieder normal leben lassen... probier es- wenn Du einen Rückfall hast dann ist es nun mal so... war bei uns allen nicht anders und auch ich habe erst nach 100 Ohrfeigen und demütigenden Situationen heute Tag 4 erreicht.... es muss weitergehen....das schöne Leben! auch ohne den/die Ex!

kopf hoch!

11.12.2011 00:22 • x 1 #3


L
Hallo NoMilkToday

ich kann auch nur sagen: ja.

der kontakt zu deinem ex wird dir jedesmal aufs neue wehtun und man kann nicht, egal was auch immer manche behaupten, mit dem ex befreundet sein.

ich war auch 2.5 jahre mit meinem damaligen freund zusammen und dann kam bei ihm gleich die nächste. das mit dem ausgetauscht werden ist wirklich kein schönes gefühl. gibt einem erst recht das gefühl, wertlos zu sein. so ist es aber nicht!schau zu dir und deinem kind. verstehe ich, dass es dich auspowert, aber sieh es vieleicht so: besser du hast etwas zu tun, denn das ist gleichzeitig ablenkung.umgekehrt haben haben andere nach der trennung keine ahnung wohin mit sich in der zeit, die ihnen auf einmal zur verfügung steht. da wird man erst recht ständig an die trennung erinnert. sachen möglichst schnell abholen lassen kommen, besser den krempel nicht immer sehen müssen.

wünsche dir viel kraft!

11.12.2011 00:48 • #4


N
Hallo Sadboy und Leli,

vielen Dank für eure Antworten. Ich habe seine Sachen (u.a. seinen Schlafanzug - der riecht noch nach ihm ) jetzt erstmal in eine Tüte gepackt und weggestellt.

Leider habe ich trotz Arbeit und Kind immer noch genug Zeit zum Grübeln, Trauern, Verzweifelt-Sein...ihr glaubt gar nicht, wie lang mir jeder Tag vorkommt. Ich habe ihn nun seit 5 1/2 Wochen nicht gesehen und seit 2 Tagen nicht mehr gesprochen und es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Leider schaffe ich es, mich auch unter anderen Menschen einsam zu fühlen. Es ist eben nicht die Vertrautheit, die man in einer Beziehung hat.

Irgendwie habe ich auch gar keine große Lust, unter Menschen zu gehen und mich abzulenken, obwohl dazu ja geraten wird. Aber ist das nicht auch ein Weglaufen vor der Trauer? Ein Ablenken, was den schmerzhaften Ablösungsprozess letzten Endes verlängert?
Heute bin ich eigentlich mit zwei Arbeitskolleginnen verabredet, die ich wirklich gerne mag. Aber ich merke, dass ich überhaupt keine Lust habe, irgendwas zu unternehmen. Zumal ich dafür fast 2 Std. hin und zurück fahren müsste, das ist mir im Moment zu viel.

Gestern abend, als ich im Bad war und mich fürs Bett fertig gemacht habe, habe ich in den Spiegel geschaut und fand mich überraschenderweise schön, was selten genug vorkommt. Ich habe oft ziemliche Probleme mit meiner Haut, weil ich dazu neige, an jeder kleinsten Unreinheit herumzuknibbeln und zu -quetschen und mich blutig zu kratzen, bis es so richtig schei. aussieht. Aber gestern sah sie richtig gut aus, ganz rein und zart. Und da habe ich sofort gedacht, wie schade, dass ER mich jetzt nicht sehen kann. Er hätte sich darüber gefreut, wäre stolz auf mich. Wozu ist diese Schönheit gut, wenn er sich nicht daran freut? Und was habe ich gemacht, ich blöde Kuh? Habe angefangen zu knibbeln und zu kratzen, bis mein ganzes Gesicht krebsrot war und alles andere als schön aussah . Ich habe mich so verachtet dafür. Das war halt auch in der Beziehung immer ein Problem, mein Hang zur Selbstzerstörung. Überhaupt war er von meinen ganzen Problemen zunehmend genervt, wurde ungeduldig, hat mich angeschnauzt. Ich kann das auch verstehen, es ist für einen Partner sicher nicht einfach, zu sehen, wie der andere leidet und ihm nicht helfen zu können. Oder nur sehr bedingt helfen zu können...

Dabei arbeite ich an mir, seit Jahren, habe viele Therapien gemacht, fast 2 Jahre meines Lebens in der Psychiatrie verbracht . Aber es geht eben nur in Mini-Schritten vorwärts und gibt immer wieder Rückschläge. Wer hält sowas auf die Dauer aus? Ich ertrage es ja selbst kaum noch, mich immer wieder aufzurappeln, immer wieder aufs Neue zu motivieren, meine Schwierigkeiten anzugehen, wenn die Erfolge nur so mühselig und oft auch noch kurzlebig sind. Ich glaube, das ist im Moment auch mein Haupt-Problem: wieder einmal vor einem Scherbenhaufen zu stehen, mich wieder vom Boden aufkratzen und neu anfangen zu müssen. Das habe ich schon so oft getan und ich bin manchmal einfach nur noch müde wie eine alte Frau (ich bin 36...). Ich habe schon so viel durchgemacht, so viel Trauer und Leid erlebt - ehrlich gesagt auch wesentlich schlimmere Sachen als Liebeskummer. Ich glaube allmählich nicht mehr daran, dass es mir jemals gelingen wird, ein halbwegs normales und glückliches Leben zu führen. Meine letzte Thera hat mich mal gefragt, wann ich das letzte Mal so richtig glücklich und unbeschwert gewesen bin. Ich konnte ihr die Frage nicht beantworten, weil es einfach zu lange her ist...irgendwann in meiner frühen Kindheit. Seit ich 8 bin, geht es jedenfalls nur noch bergab.

Habe vorgestern versucht, meine Thera zu erreichen, habe ihr eine sms geschrieben (die Therapie habe ich eigentlich im Sommer beendet, aber sie hat mir ihre Handynummer gegeben und gesagt, ich solle mich im Notfall melden). Und sie hat mir nicht geantwortet . Das enttäuscht mich auch, ich habe ihr das geglaubt, als sie gesagt hat, wie gern sie mich mag und dass sie auch in Zukunft für mich da sein würde.

So, jetzt habe ich mich hier erstmal genug ausgejammert, werde mich jetzt sinnvolleren Beschäftigungen zuwenden. Essen z.B. . Oder Musik machen, das ist für mich so tröstlich im Moment.

Seid alle lieb gegrüßt, ihr Mitleidenden
NMT

11.12.2011 12:23 • #5


L
hallo NoMilkToday

was du beschreibst ist mir auch immer durch den kopf gegangen.auch das mit dem schönmachen z.b, da.fragt man sich wirklich wofür eigentlich.je mehr zeit vergeht, desto mehr macht es auch wieder freude sich trotzdem schön zu machen.mir war es wichtig, auf mein äusseres zu achten, weil das einfach nicht von dem einen,der mich nicht wollte, abhängem soll wie ich durch die gegend laufe. aber macht auch nichts wenn man frisch nach der trennung einfach nicht die lraft dazu hat.

du hast es geschafft aus einer schweren lage herauszufinden, ich denke das zeugt auch von stärke.ich hoffe, du kannst auch diese situation bewältigen, und wenn deine therapeutin sich nicht mehr meldet siehst du dich vieleicht nach einer neuen um..damit du jetzt mit jemandem sprechen kannst,der dir weiterhelfen kann.

alles gute

13.12.2011 21:43 • #6


N
Hallo Leli,

du hast absolut recht, was das schön machen betrifft, ich weiß das auch. Trotzdem war es so ein Moment, wo ich es einfach bedauert hab, dass er mich nicht so sehen kann. Ich glaube, er hätte sich gefreut zu sehen, dass ich es mal eine Weile geschafft habe, meine Haut in Ruhe zu lassen.

Zitat:
du hast es geschafft aus einer schweren lage herauszufinden, ich denke das zeugt auch von stärke.


Vielen Dank . Eigentlich weiß ich auch, dass ich stark bin, obwohl ich mich oft so schwach und hilflos fühle. Ich glaube, sonst wäre ich gar nicht mehr hier. Ich habe schon immer einen sehr starken Willen gehabt und habe meistens auch erreicht, was ich wollte (nur in Beziehungen funktioniert das leider nicht...).

Ach, das mit der Thera ist nicht so schlimm, ich schaff das auch so. War nur ein wenig enttäuscht, weil sie mir immer wieder gesagt hat, wie gerne sie mit mir arbeitet und mir im Vertrauen ihre Handynummer gegeben hat und dann antwortet sie nicht . Vielleicht hat sie die Handynummer doch gewechselt, weil ehemalige Patienten sie belästigt haben?

Hab gerade ein bisschen in deiner Geschichte gelesen, bei dir liegt die Trennung ja schon etwas zurück. Wie geht es dir heute? Bist du inzwischen glücklich als Single oder in einer neuen Partnerschaft? Wie lange hat es bei dir gedauert, bis es dir besser ging?

Ich muss sagen, dass ich merke, dass eine Kontaktsperre das absolut Richtige ist. Seine Stimme zu hören hat mich nur immer aufgewühlt und dann haben wir uns auch plötzlich wieder so gut verstanden, kaum dass wir getrennt waren, dass ich doch wieder angefangen habe zu hoffen.
Ich komme mittlerweile auch mit der Vorstellung klar, dass er nun eine andere hat. Eigentlich tut mir die Neue fast leid, denn hat sie überhaupt eine reelle Chance? Ich glaube nicht, dass solche Beziehungen lange gut gehen, weil er sich eben mit den Problemen in der Partnerschaft, an denen er ja auch einen Anteil hatte, überhaupt nicht auseinandergesetzt hat. Er hat ja fast vorwurfsvoll gemeint, dass es mit der Neuen viel harmonischer zugehe als zwischen uns, und ich hätte es immer so dargestellt, als ob er hauptverantwortlich für den vielen Streit gewesen wäre. Aber mal ganz ehrlich, wie kann er denn nach 5 Wochen die Harmonie einer Partnerschaft beurteilen? Am Anfang ist doch immer alles rosarot, womöglich haben sie in ein paar Monaten die gleichen Schwierigkeiten. Ich habe ihm mehrfach nahegelegt, mal eine Therapie zu machen, weil er wegen jeder Kleinigkeit gleich ausrastet und pampig wird. Das ist echt nicht schön, niemand möchte sich permanent anmotzen lassen. Irgendwann habe ich dann zurückgemotzt.

Ja, so langsam sehe ich wieder seine negativen Seiten und frage mich, warum ich ihm eigentlich so hinterher trauere. Ich glaube, wenn ich diese Ängste nicht hätte, hätte ICH ihn verlassen, und zwar schon viel früher. Mir hat die Beziehung zu ihm viel Sicherheit gegeben, ich hatte einfach viel weniger Angst, wenn ich mit ihm zusammen war. Aber das kann doch nicht der Grund sein, mit jemandem zusammen zu bleiben? Ich möchte endlich lernen, mit mir selbst klar zu kommen, auf eigenen Füßen zu stehen. Gestern hatte ich furchtbare Angst, weil ich den ganzen Tag lang so starkes Herzstolpern hatte und dann auch noch Durchfall. Aber heute geht es mir schon ein wenig besser.

LG
NMT

13.12.2011 23:23 • #7


M
liebe nomilktoday
das habe ich auch gemacht:
Zitat:
Ich habe seine Sachen (u.a. seinen Schlafanzug - der riecht noch nach ihm) jetzt erstmal in eine Tüte gepackt

allerdings, um seinen geruch zu konservieren!
ich liebe seinen geruch so sehr.... und alles an ihm
schaffe es einfach nicht mir mein leben ohne ihn vorzustellen

heute war es für mich sooo schwer nicht bei ihm anzurufen, jetzt bin ich fix und fertig und versuche zu schlafen.....

viel kraft für alles
euch allen

14.12.2011 01:13 • #8


N
Liebe Miss U,

wie lange bist du denn jetzt schon getrennt? (hab es zwar in deinem Thread gelesen, aber wieder vergessen und bin gerade zu müde zum Nachschauen).

Zitat:
allerdings, um seinen geruch zu konservieren! verlegen verlegen verlegen
ich liebe seinen geruch so sehr.... und alles an ihm


Ich muss gestehen, dass ich bestimmt 2 Wochen lang nach der Trennung mit seinem Schlafanzug in meinem Bett geschlafen habe aus genau diesem Grund - weil ich seinen Geruch so lieb(t)e. Jetzt allerdings tut es mir eher weh, ihn zu riechen. Er kommt ja doch nicht zurück. Und ich will ihn auch nicht mehr! Das könnte ich ihm nie verzeihen, dass er quasi einen fliegenden Wechsel gemacht hat, von einem Bett ins nächste gehüpft ist. Ich verstehe einfach nicht, wie er mir am Telefon sagen kann, dass er mich noch liebt, aber gleichzeitig mit einer anderen zusammen sein kann. Ja, ich finde ihn feige.

Miss U, er hat sich also nie wieder bei dir gemeldet? Ich bin wirklich mal gespannt, ob er sich jetzt, wo ich ihm gesagt habe, dass ich keinen Kontakt mehr möchte, irgendwann nochmal meldet. Ich befürchte ja, dass er mir per sms frohe Weihnachten wünschen wird. Weiß gar nicht, wie ich mich dann verhalten soll, das wirft mich bestimmt ein ganzes Stück zurück. Wünsche mir fast, er würde es nicht tun, obwohl ich dann auch enttäuscht wäre...

Ich versuch jetzt auch mal zu schlafen, bin aber nicht sehr zuversichtlich, dass mir das gelingen wird. Ich habe vor der ganzen Geschichte schon unter Schlafstörungen gelitten, seit der Trennung ist es eine absolute Katastrophe. Dabei würde ich mich so gerne in Morpheus Arme flüchten .

LG
NMT

14.12.2011 01:37 • #9


M
liebe nmt

ja, ich flüchte mich jetzt auch
Zitat:
in Morpheus Arme


ich hoffe er empfängt mich....

die trennung ist 6 wochen her
aber heute hatte ich irgendwie das gefühl es war so schlimm wie nie...
vorhin habe ich hier nur geschrieen vor schmerz...
vielleicht werde ich jetzt wieder ruhiger

alles liebe
... kann dich so gut verstehen.....
und uns allen heute mal eine erholsame nacht mit ein paar stunden mehr schlaf ... vielleicht...

14.12.2011 01:49 • #10


N
Hallo Miss U, Nana,

habt ihr einigermaßen schlafen können? Bei mir ging es sogar. Nach meinen üblichen Einschlafschwierigkeiten habe ich tatsächlich ein paar Stunden am Stück geschlafen. Und dann noch mal 3-4 Stunden im Bett rumgelegen, nachdem meine Tochter zur Schule gegangen ist, weil ich nicht aufstehen wollte . Morgens geht´s mir echt immer am schlechtesten, wenn der ganze lange Tag vor mir liegt, ein Tag voller Kummer und Angst und Einsamkeit.

Zitat:
die trennung ist 6 wochen her
aber heute hatte ich irgendwie das gefühl es war so schlimm wie nie...
vorhin habe ich hier nur geschrieen vor schmerz...


Ach mensch, du... . Ich fühle mit dir. Bei mir sind es am Samstag auch genau 6 Wochen. Und morgen 1 Woche, seit ich weiß, dass er eine Neue hat. Komischerweise habe ich das gefühl, dass es seitdem aufwärts geht. Ich glaube, vorher habe ich immer noch ein bisschen gehofft. Und hab den Kontakt nicht einstellen können, obwohl ich gemerkt habe, dass es mir überhaupt nicht gut tut, mit ihm zu telefonieren. Jetzt ist vollkommen klar: es ist gelaufen und ich muss mich damit abfinden.

Ich hab viel frei im Moment, weil ich noch so viele Resturlaubstage für 2011 hatte, die ich bis Ende des Jahres abfeiern muss. Trotzdem kriege ich gerade mal das Nötigste gebacken: einkaufen, kochen, Tochter versorgen. Alles andere bleibt mehr oder weniger liegen, Rechnungen, Weihnachtseinkäufe...Abends, wenn es mir etwas besser geht, nehme ich mir immer so viel vor für den nächsten Tag, aber am nächsten Morgen ist meine ganze Motivation wieder wie weggeblasen . Ich würde am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen, mich verkriechen, nichts tun und denken müssen.

Bin froh, dass ich morgen arbeiten muss.

LG
NMT

14.12.2011 11:50 • #11


N
Mir geht´s gar nicht gut. Heute morgen hatte ich schon wieder Durchfall, außerdem habe ich schon den ganzen Tag lang immer wieder heftiges Herzstolpern. Und jetzt ist mir auch noch schwindelig, und zwar so sehr, dass ich vorhin beim Schuhe ausziehen beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Wenn ich mich ins Bett lege und versuche zu entspannen, dreht sich alles. Meint ihr, das ist psychosomatisch? Ich hab so Angst .

Das Komische ist, psychisch geht es mir gar nicht mehr sooo schlecht. Da hab ich wirklich das Gefühl, auf dem Weg der Besserung zu sein. Ich denke nicht mehr ununterbrochen an ihn und kann schöne Dinge wieder genießen. Mir ist zunehmend egal, was er tut und macht, ob er mit der neuen Flamme glücklich ist oder nicht, mit ihr zusammenbleibt oder nicht..es geht mich nichts mehr an. Trotzdem geht´s mir seit 3 Tagen körperlich total mies. Ein Infekt ist es, glaube ich, nicht, denn zwischendurch geht´s mir streckenweise ganz gut.

Ich muss dazu sagen, dass ich immer wieder mal Phasen habe, in denen es mir körperlich schlecht geht. Habe leider viele Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten und bin da mal mehr, mal weniger empfindlich (also ich versuche natürlich, die Auslöser zu meiden, aber das gestaltet sich nicht immer einfach). Es macht mich immer so verzweifelt, wenn ich keine Kontrolle über meinen Körper habe. Ich fühle mich schwach, ich habe Angst. Ich glaube, wenn das nicht wäre, würde ich mich durchaus in der Lage sehen, alleine zu leben, aber diese Sch...zustände schüchtern mich wahnsinnig ein. Letztens hatte ich urplötzlich von einer Sekunde auf die andere so heftige Bauchkrämpfe und Durchfall, dass mir der kalte Schweiß ausbrach und ich ohnmächtig geworden bin. Das ist doch nicht normal? Ich trau mich manchmal kaum noch aus dem Haus, weil ich Angst habe, dass es unterwegs losgeht.

Ich fühl mich damit von allen alleingelassen. Mein Hausarzt meinte nur lapidar das liegt bei Ihnen am Essen und hat mich weggeschickt, mein Allergologe erklärte sich für nicht zuständig, er kenne sich nur mit Atemwegserkrankungen aus. Ich solle zum Hautarzt gehen. Was bitte soll ich denn mit Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufproblemen beim Hautarzt? Ein anderer Allergologe hat sich nach ein paar Allergietests - bei denen eine ganze Menge zutage getreten ist - geweigert, weitere Tests durchzuführen mit der Begründung, er habe Angst, dass ich dann gar nichts mehr esse. Hä? Und dann hat er mir den tollen Tipp gegeben, ich solle versuchen, so normal wie möglich zu essen. Warum muss der Mensch überhaupt essen, ich würde viel lieber Photosynthese betreiben, dann ginge es mir wenigstens nicht andauernd schlecht.

Hoffentlich geht es morgen wieder einigermaßen, dass ich zur Arbeit gehen kann.

14.12.2011 20:46 • #12


N
Liebe NMT,

tut mir leid zu hören, dass es dir so schlecht geht. Das mit den Körperreaktionenen kenne ich auch zu gut. Hab ja geschrieben, dass ich schon 8-9 Kilo abgenommen habe in den letzten 4 Wochen. Seit der Trennung habe ich eine Erkältung die sich gewaschen hat. Ich habe Magengeschwüre, Laktose- und Fruktoseintoleranz und die eine oder andere Lebensmittelunverträglichkeit... Das ist supernervig! Früher habe ich mich von den Durchfällen und den Magenkrämpfen total verrückt machen lassen - und mich dann immer noch schlechter gefühlt und selbst bemitleidet. Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass mein Körper eben psychosomatisch reagiert. Ich glaube, dass jeder so eine körperliche Achillisferse hat. Mein Ex hat z.B. immer wieder Probleme mit den Atemwegen.
Nimm deine körperlichen Beschwerden ernst, aber mach dir auch bewußt in was für einer stressigen Situation du dich gerade befindest. Es ist normal, dass nicht nur deine Seele leidet und du emotionale Schmerzen hast. Körper und Geist sind miteinander verbunden. Leidet der eine Bereich hat man meist im anderen auch Schwierigkeiten...
Kümmere dich gut um dich selbst und achte auf dich und wenn es zu schlimm wird dann lass dich an einen Internisten überweisen - das wäre bei den Magen-Darm-Problemen wohl die richtige Adresse

Nana

15.12.2011 12:21 • #13


N
Liebe Nana,

vielen Dank für deine Antwort. Na, da bist du ja selber ganz schön geplagt mit NMUs. Ich versuche auch, nicht zu sehr in mich hineinzuhorchen und jeden Pups zu interpretieren, aber wenn es so massiv ist, macht mir das einfach Angst. Zumal ich eben auch echte Nahrungsmittelallergien und eine Histaminintoleranz habe, die gefährlich werden können. Jedenfalls hatte ich schon heftige allergische Reaktionen, die ich als sehr bedrohlich erlebt habe. Manchmal weiß ich einfach nicht mehr, was ich essen soll/darf. Ein Genuss ist das schon lange nicht mehr.

Heute geht es mir aber - zumindest körperlich - etwas besser, dafür bin ich psychisch wieder eingebrochen, wo ich gestern schon dachte, ich sei übern Berg. War heute nachmittag plötzlich SAUwütend auf ihn, so sehr, dass ich mich kaum beruhigen konnte. Und einige Zeit später wieder sehr, sehr traurig. Ich bräuchte ganz dringend mal jemanden, der mich in den Arm nimmt. Früher war das sein Job, wer macht das jetzt? Kann man überhaupt ohne Liebe leben?

LG
NMT

15.12.2011 20:53 • #14


N
Hi NMT,

ich glaube diese Stimmungsschwankungen sind leider ziemlich normal. Ich bin jetzt seit 4 Wochen getrennt und hatte Tage da habe ich nur geheult, dann wieder habe ich viel unternommen und war in Aufbruchstimmung. Deine Wut ist glaube ich sogar ganz gesund. Ich meine wir sind sitzen gelassen worden und du bist auch noch ersetzt worden! Da muss ja irgendwo Wut in uns schlummern. Ich hoffe meine kommt demnächst auch endlich durch...
Es muss irgendwann besser werden. Ich bin jetzt auch ziemlich durch den Wind und habe Angst vor den nächsten Tagen. Alle sagen mir ich soll mich von ihm fern halten und nicht auf das Skype Angebot eingehen. Es wird mir nur schlechter gehen danach. Das weiß ich auch, aber es ist jetzt schon schwer...

Ich wünsche dir viel Kraft und vielleicht kannst du die Wut ja auch als Triebfeder nutzen um von ihm los und vorankommen zu können. So und jetzt schicke ich dir die dickste Umarmung und die besten positiven Gedanken



Nana

15.12.2011 21:45 • #15


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