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Kontaktsperre und es fühlt sich schlecht an

W
Hallo,

Ich mach das mal als extra Thema auf. Ich habe seit ein paar Tagen erstmal wieder eine Kontaktsperre versucht - die aber immer schwer ist einzuhalten, da immer irgendwas mit den Kindern oder mit der auch gemeinsamen Arbeit abzustimmen ist. Ich habe die Befürchtung, dass sich bei meiner ExPartnerin mittlerweile irgendwas neues entwickelt . wissen tu ich es aber nicht. (Ich sags auch hier nochmal dazu, wir leben seit 2-3 Jahren getrennt, vorher knapp 20 Jahre zusammen, Trennung erfolgte dann u.a. wegen meiner Depression und sicher auch wegen allgemeinem Familienstress, zu wenig Zeit etc.)

Im Grunde ist diese Kontaktsperre meinerseits nur die Hoffnung, dass sich das Vermissen bei meiner ExParterin einstellt - aber im Grunde ist alles geprägt von der Angst vor der Gewissheit, dass alles endgültig aus ist.

Und ich selber weiß, dass ich - auch wegen der Depression - in absehbarer Zeit kein Kontakt oder Vertrauen zu jemanden aufbauen kann und will. Es ist mir absolut unvorstellbar überhaupt mit jemandem nochmal so vertraut zu sein oder gar gemeinsame Pläne für das Leben zu spinnen, das kann ich ja für mich selber nur in ganz kleinen Ansätzen.

Wenn sich Ideen für ein eigenes Leben zeigen, dann bleibt das alles immer Verbunden mit sozialer Abgrenzung und der Abkehr von einem Austausch mit anderen Leuten - ich hab immer das Gefühl, eigene Erlebnisse werden ja nun nicht besser, wenn ich sie anderen mitteile. Und irgendwie fühlen sich Erlebnisse, die vergangen sind, auch schon wieder absolut egal und sinnlos an.

Ich hab nun also ein mehr oder weniger aktuelle Kontaktsperre verbunden mit Angst und Einsamkeit - klingt nicht so super.

03.08.2018 15:50 • #1


E
Zitat von werbinichdenn:
(Ich sags auch hier nochmal dazu, wir leben seit 2-3 Jahren getrennt,


Und nicht ansatzweise verarbeitet?

03.08.2018 15:52 • #2


A


Kontaktsperre und es fühlt sich schlecht an

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W
Nein. Da ist nur Leere und nichts. Und ich will meine Frau immer noch als Partnerin einer gemeinsamen Beziehung.
Ich kann mir einfach auch gar nichts anderes vorstellen und schon gar keine andere Frau - dann vermutlich alleine für den Rest der Zeit.

03.08.2018 15:54 • #3


W
Die Kontaktsperre tut vermutlich fast niemandem wirklich gut, am Anfang jedenfalls. Aber ich finde schon, dass im Vordergrund immer der Wunsch sein sollte, das für sich selbst zu tun. Ich denke, dass du kaum konsequent sein kannst, wenn ihr wegen der Kinder immer mal wieder sprechen müsst. Vielleicht hilft es dir, das einfach anzuerkennen? Ihr müsst von Zeit zu Zeit kommunizieren. Daran trägst du ja keine Schuld, das ist keine Niederlage, das ist eben so.

Aber ich finde schon: Erlebtes zu teilen ist deutlich schöner.

03.08.2018 15:54 • #4


E
Zitat von werbinichdenn:
Nein. Da ist nur Leere und nichts.


2-3 Jahre ist ja nun eine Zeit. Irgendwann sollte man ja mal wieder sein Leben leben können

03.08.2018 15:56 • #5


W
Ich kann das nicht nachvollziehen - die Depression macht das alles so emotionslos. Mich nervt und Beispiel so Sachen, wie vom Urlaub oder so zu berichten. Ich sage mir dann immer: was ändert das am Urlaub, wenn mir andere mitteilen, was sie dazu zu sagen haben? Und vor allem - es ist doch vorbei - was soll ich mit so Bewertungen anfangen? Wird der Urlaub dann nochmal neu? Es bleibt vergangen und spiel doch dann schon keine Rolle mehr.

03.08.2018 15:59 • #6


W
Zitat von AlexH:

2-3 Jahre ist ja nun eine Zeit. Irgendwann sollte man ja mal wieder sein Leben leben können


Ich weiß - ich kann das aber noch nicht mal greifen, was das sein soll: mein Leben.

03.08.2018 16:00 • #7


E
Zitat von werbinichdenn:
Wird der Urlaub dann nochmal neu? Es bleibt vergangen und spiel doch dann schon keine Rolle mehr.



Natürlich nicht. Aber man muss sowas ja nicht vergessen.

03.08.2018 16:01 • #8


W
Es ist für mich vollkommen unerheblich ob man es vergisst oder selbst wie ich das bewerte - es ist vorbei. Ich weiß dass das sehr destruktiv ist, es fühlt sich leider so an und dieses denken hat die Beziehung zum großen Teil sicher auch mit belastet. Wenn ich es schaffe, bestimmten Dingen nachhaltig Bedeutung zu verleihen, dann auf so einer ego-Schiene - dann ist es eben auch meine Bedeutung und geht niemanden etwas an.

03.08.2018 16:05 • x 1 #9


E
Zitat von werbinichdenn:
Es ist für mich vollkommen unerheblich ob man es vergisst oder selbst wie ich das bewerte - es ist vorbei. Ich weiß dass das sehr destruktiv ist,


Das ist es. Wie gehts Du damit um? Hast Du Hilfe?

03.08.2018 16:06 • #10


W
Ja, ich bin in Therapie - und manchmal geht es besser - aber eben nicht immer. Und dann kommt auch noch das schlechte Gefühl, dass ich bzw die Krankheit Schuld am Beziehungsaus ist - und selbst Krankheit wusste ich immer, dass ist die Frau, mit der ich wirklich alt werden will.

03.08.2018 16:13 • #11


E
Das ist verständlich. Allerdings solltest Du die Schuld nicht nur bei Dir suchen. Wie lange bist in Therapie?

03.08.2018 16:23 • #12


W
Seit 1,5 Jahren ca? Es ist eigentlich schon die dritte Therapie, wobei es für mich eigentlich die erste ist, die wenigstens für mich nachvollziehbar die Themen auch berührt und bespricht - die anderen Therapien sind am Thema vorbei gegangen.

Und im Grunde verstehe ich, was ich tun müsste - ich hab es schon kurz im anderen Post beschrieben - aber all die Dinge:

- nach vorne schauen
- Selbstwert aufbauen
- sich mit anderen austauschen
- eigene Interessen entwickeln
Usw.

All das fühlt sich so sehr falsch an, alles fühlt sich an, wie als müsste ich mich nur gut genug selbst belügen und an eine Bedeutung glauben, damit die Sinnlosigkeit nicht mehr sichtbar ist ...

03.08.2018 16:30 • #13


W
Meine expartnerin merkt natürlich, dass ich ihr ein wenig mehr aus dem Weg gehe - und wenn sie gerade mit den Kindern unterwegs ist, bekomme ich dann eben von den Kindern mitgeteilt, dass sie z.B. gut angekommen sind - anstatt wie bisher von ihr .... das ist eine Kleinigkeit, trifft mich aber zum Beispiel schon sehr, mich trifft da irgendwie immer alles noch sehr, egal worum es geht

03.08.2018 16:38 • #14


E
Hmmm...wird sowas in der jetzigen Therapie angegangen?

03.08.2018 16:47 • #15


A


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