Hallo Fee,
ich finde es gerade spannend, weil alle Antworten hier richtig sind, und ihre Berechtigung haben.
Ich finde es super und wichtig, dass Freunde aufeinander aufpassen, und ich finde Freunde haben die Aufgabe, genau solche Dinge anzusprechen, den Finger evtl. auch mal dahin zu legen wo es weh tut. Es ist ja auch nicht falsch, die Hinweise zu sehen, hier im Forum sind ja die Geschichten zuhauf, wie sich Beziehungen ungesund entwickeln, und die Leute trotzdem nicht die Kraft finden, sich daraus zu lösen.
Die Gratwanderung, die Freunde hier hinlegen müssen, ist die, dass der Freundeskreis sich natürlich Sorgen machen darf, aber das niemals in Lästereien ausarten darf. Hier kann sich schnell eine Gruppendynmik ergeben, dass der Freundeskreis plötzlich ganz genau und besser als die Betroffenen zu wissen glaubt, was los ist. Dieser Eindruck entsteht hier, wenn du für deinen Freund frags
Also, vermeiden das regelmäßig in der Gruppe zu thematisieren, sich keine feste Meinung bilden, unbedingt wohlwollend gegen alle Beteiligten bleiben.
Ansonsten ist es halt wichtig, dass ihr euch klar macht, dass ihr eurem Freund nur sehr bedingt helfen könnt. Was auch immer er tut, es ist seine Entscheidung. Ihr habt kein Anrecht auf irgendwas... Nicht darauf, dass er Zeit mit euch verbringt, nicht darauf, dass er auf euch hört, einfach auf nix. Und er hat jedes Recht dieser Welt, diese Entscheidungen für sich aus den richtigen oder falschen Gründen zu treffen.
Also, was ihr tun könnt, wäre, seine Entscheidung für sein Leben radikal akzeptieren. Trotzdem, so wie es Bernhard vorgeschlagen hat, eure Sorgen zu artikulieren, und ansonsten, immer wieder, egal ob was zurückkommt oder nicht, signalisieren, dass ihr da seid. Damit er eben nicht allein dasteht, wenn ihr mit euren Vermutungen richtig liegt.
21.07.2021 08:14 •
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