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Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

L
Hallo Lilli66,
kurz etwas vorab.
Da ich dir folge, sehe ich auch deine anderen Beiträge in anderen Threads. Und in einem schreibst du, du hättest einen an der Waffel. Schön zu hören. Das habe ich nämlich auch, und meine Frau übrigens auch. Wir sind da ganz bestimmt nicht normal oder durchschnittlich, und in sofern sind wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich (auch was Werte angeht).
Wenn also jemand meine Beiträge liest, und sich denkt, der spinnt ja. Ja, richtig gedacht.
Viele Grüße

19.07.2018 09:26 • #136


L
Ein Hoch auf die Spinner! Du und deine Frau werdet mir immer sympathischer! Wenn wir in HH sind treffen wir uns mal in der Fabrik. Ich tanze mit deiner Frau und du trinkst ein B. mit meinem Mann. Ok @Leuchtturm65 ?

19.07.2018 09:39 • #137


A


Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

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L
Ja so machen wir das, finde ich gut.

19.07.2018 09:46 • #138


DieTräumerin
Guten Morgen ihr Lieben!

Ich verfolge dieses Thema von Anfang an und finde es wirklich total spannend, wie locker dieser Austausch ist.

Ich gehöre auch zu denen, die in einer langen Beziehung ist und immer wieder versucht, daran zu arbeiten. Silberhochzeit war schon. Von daher kann ich mitreden, wie es läuft bzw. nicht läuft.

Etwas crazy bin ich natürlich auch. Würde mich dann mit meinem Mann anschließen, wenn ihr euch in HH zum Tanzen trefft. Ich tanze nämlich auch für mein Leben gern..

Viele Grüße von der Träumerin

19.07.2018 09:54 • x 1 #139


L
Für die Neuen (wir anderen hatten ja in einem anderen Thread geschrieben und haben dann beschlossen, diesen hier aufzumachen mit diesem ganz besonderen Thema. Bei Trennung nach 30 Jahren Ehe von wobei habe ich alles etwas ausführlicher geschrieben)
Zu mir/uns. Wir hatten uns Ende zwanzig kennengelernt. Wir hatten beide genug Erfahrungen in früheren Beziehung sammeln können. Wir hatten beide sehr konkrete Vorstellung bezüglich Beziehung und insbesondere bezüglich einer etwas ungewöhnlichen Se xualität. Meine Frau hatte dieses Thema in der Kennenlernphase sehr konkret angesprochen (spielt hier aber im weiteren Verlauf keine Rolle). Es war die ganz große Liebe, mit Schmetterlingen im Bauch, Seelenverwandtschaft und und und. Die Jahre vergingen, wir wurden Eltern. Nach 22 Jahren brach in unserem Bekanntenkreis die erste Ehe auseinander, dann die der besten Freundin meiner Frau und kurze Zeit später die Ehe eines Freundes. In zwei Scheidungen waren wir sehr starkt eingebunden.
Trotz der eigentlich idealen Startbedingungen wurde unsere Ehe im Laufe der Jahre immer schlechter. Es war nicht der große Knall, sondern eher ein Dimmer, der jedes Jahr ein bischen weiter runtergedreht wurde. Familie, Beruf usw. lief alles, wir funktionierten als Eltern hervorragend. Nur unsere Beziehung litt in den Jahren. Nicht so schlimm, wie bei anderen Paaren, für mich war es aber einfach zu wenig. Zuwenig 6, zu wenig Paarbeziehung, zuwenig Leidenschaft.
Im Zuge der Scheidungen habe ich viel gelesen. Rechtliches aber auch viele Beziehungsratgeber. Und bei den Ratgebern habe ich auch unsere Beziehung wieder entdeckt, mit all ihren Defiziten.
Erste Gespräche mit meiner Frau verliefen ergenbnislos. Zu sehr war sie noch mit ihrer Rolle als Mutter verbunden. Vor über zwei Jahren gab es dann ein für mich finales Gespräch mit Trennungsandrohung.

Soviel in sehr kurzer Form unsere Geschichte. (Fortsetzung folgt)

19.07.2018 10:04 • x 1 #140


DieTräumerin
@Leuchtturm65

Vieles ist bzw.. war bei uns genauso.

Jedoch war der Start schon schlecht. Nichts von großer Liebe, wie ich es mir vorgestellt hatte. Musste um vieles kämpfen.. sogar um die Hochzeit. Im Nachhinein weiß ich, dass Kampf falsch ist.

Wir sind auch gerne Eltern und mittlerweile können wir über alles sprechen. Das ist schon mal eine gute Basis. Auch Trennung war unser Thema. Und steht noch im Raum.
Momentan ist die offene Beziehung ein Thema. Aber dafür muss man wohl gemacht sein.

Andererseits kann ich mir momentan keine Trennung vorstellen. Zu viel verbindet einen nach der langen Zeit. Außerdem habe ich etliche Trennungen im näheren Kreis mitbekommen.. und die vielen Geschichten hier im Forum können auch ganz schön abschrecken.

LG

19.07.2018 10:29 • x 1 #141


L
Was habe ich damals erwartet, was erwarte ich heute, was war ich bereit zu geben und was will ich heute geben?

Erwartet habe ich eine Intensivierung der Paarbeziehung. Mehr 6, mehr Unternehmungen als Paar (nicht als Familie! da gabe es viele Unternehmungen), also Essen gehen, Tanzen gehen, Theater und ganz, ganz wichtig, Wochenendausflüge in Hotels in fremden Städten (Wellness oder Besichtigungen und ganz viel Romantik). Die Zeit dazu war reif. Unser Sohn hatte ein Alter erreicht, an dem man ihn ohne Bedenken mal ein Wochenende alleine lassen konnte. Dies war zumindest meine Ansicht.
Meine Frau hat vorallem diese Ausflüge am Anfang sehr gescheut. Was sie so in der Zeit erwartet hatte, war eine bessere Kommunikation auf Paarebene. Also mehr Gespräche über uns.
Ich habe diese Phase bewusst als Neuanfang tituliert.
Aufgrund der wirklich sehr negativen Erfahrungen, die wir bei der Begleitung der Scheidungen machen mussten, wollten wir beide das Gleiche, hatten also eigentlich die gleichen Ziele. In der Umsetzung und auch hinsichtlicher der Geschwindigkeit gab es dann aber am Anfang doch große Unterschiede. Ich war zu schnell, zu ungeduldig, meine Frau löste sich nur sehr langsam aus ihrer Mutterrolle (nach wie vor benötigt unser Sohn aber auch heute noch viel Zuwendung) und benötigte einfach mehr Zeit für diese neue Situation und die damit einhergehenden Veränderungsprozesse.
Wir hatten uns in den ersten Monaten sehr oft gestritten, aber heute denke ich, diese Streitereien waren auch notwendig. Wir sind beide etwas hitzige Menschen.

Die Trennungsandrohung hatte meine Frau in den ersten Monaten übrigens nicht ernst genommen. Da ich eher auf der Verbundenheits-Schiene fahre und sie mehr die Autonomie-Ebene vertritt, dachte sie, der geht eh nicht. Hunde die bellen, beißen nicht. Erst als ich auch noch abgenommen hatte, mehr auf meine Kleidung achtete und sich eine andere Frau für mich anfing zu interessieren (war aber überhaupt nicht mein Typ) kam sie in Wallung.

Forsetzung folgt

19.07.2018 10:55 • x 1 #142


L
Was war ich bereit zu geben?

Viel.
Ich habe intensiv um meine Frau geworben. Intensive Küsse zum Abschied oder wenn nich nach Hause gekommen bin (kleiner Aufwand, ganz große Wirkung), Blumen geschenkt (habe ich früher auch gemacht, nur nicht so oft), kleine Geschenke einfach so, Schmuck gekauft (habe ich früher eher sehr selten gemacht), WhatsApp Nachrichten versendet mit Herzchen usw., mir viel Zeit genommen, lange Gespräche, Kurzreisen geplant (Hotels), Events rausgesucht - nur für uns zwei; Karten fürs Musical - Schmidts Tivoli - gebucht, abgenommen, neue Kleidung und Frisur.
Ich habe also ein Programm Neuanfang gestartet. Oder anders ausgedrückt, ich habe intensiv um meine Frau geworben.

Se xuell hat sich auch einiges geändert, diese wäre aber bei uns ein eigener Punkt, über den zu berichten wäre.

Fortsetzung folgt (ich muss nebenbei arbeiten und versende daher lieber kleine Abschnitte)

19.07.2018 11:06 • x 1 #143


DieTräumerin
Sehr gut zu lesen und verständlich, @leuchtturm65!

Ich sehe, so eine Beziehung ist ein Stück Arbeit. Und zwar kontinuierlich.

LG

19.07.2018 11:58 • x 2 #144


K
Einfach schön, dieser Austausch hier .
Man findet sich so oft wieder.
Wir waren auch als Eltern und Kumpel super, Zärtlichkeit und Nähe gab es auch noch aber echte Kommunikation als Paar oder über unsere Ziele und Träume nicht mehr. Beherrschend waren Alltagsthemen und Problemlösungen für alles mögliche. Rückblickend haben wir uns um viel und viele (Freunde und Verwandte) gekümmert aber nicht um unsere eigene Zweierbeziehung.
In der Aufarbeitung seiner Affäre hat mein Mann erzählt wie gut es ihm getan hat als seine Mitpatientin ihm Komplimente gemacht hat, wie schön die gemeinsamen Gespräche und Spaziergänge waren. Das hat sehr weh getan aber uns auch beiden die Augen geöffnet, was wir vernachlässigt haben.

Für die Zukunft wünsche ich uns, dass wir die Wiederbelebung weiter vorantreiben, die Achtsamkeit nicht wieder verlieren. Zärtlichkeit und ero. hat wieder einen sehr hohen Stellenwert und das soll so bleiben. Wir probieren neue Dinge aus, im und abseits des Bettes.
Wir versuchen nun offen unsere Wünsche und Phantasien zu besprechen. Wir haben z. B. auch über eine offene Beziehung gesprochen uns dann aber dagegen entschieden. Interessanterweise war mein Mann trotzdem er unsere Ehe ja ohne meine Einwilligung geöffnet hatte nicht daran interessiert. Er sagt er wolle das nicht, er wolle doch keine andere oder weitere Frau. Er sei so glücklich, dass wir uns gemeinsam wiedergefunden hätten und weiterentwickeln können.

Wir waren immer sehr aktiv, immer unterwegs, immer Action. Gerade ich konnte Nichts tun nicht aushalten aber heute genießen wir oft gemeinsam genau das. Wir sitzen einfach gemeinsam mit einem Glas Wein im Garten, manchmal auch ganz ohne zu reden, es ist einfach ein schönes Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Vielleicht werden wir einfach älter und ruhiger
Körperliche Wehwehchen gibt es natürlich auch ( bin gerade nach einer Op seit fast 4 Monaten ziemlich ausgebremst) und wir beschäftigen uns mit Slow S ex, als Ergänzung zu unserem bisherigen S exleben. Das fühlt sich gut an.

19.07.2018 14:17 • x 2 #145


L
Ok. Dann will ich auch mal meine eigenen Fragen beantworten. Ich wünsche mir zukünftig von meinem Mann:

Mehr Flexibilität, z.B. bei der Urlaubsplanung. Wir haben die letzten 20 Jahre fast ausschließlich Urlaub in Ferienwohnungen des Sozialwerkes seines Arbeitgebers gemacht. Schön, günstig aber langweilig.

Mehr persönlichen Freiraum für uns beide, jeder für sich. Keine vorwurfsvollen Blicke mehr, wenn ich MAL nach 24 Uhr vom Weiberabend nach Hause komme.

Mehr Kommunikation auch über schwierige Themen. Z.B. Gefühle!


Was gebe ich ihm dafür?

Mehr und experimentelleren S ex. (Win Win Situation, hihi)

Besser zuhören, wenn er von der Arbeit oder seinem Hobby erzählt.

Handy und PC sind ab 17 Uhr aus!

Cool, das war gar nicht schwer, etwas zu finden. Diese Liste zeige ich ihm gleich mal!

LG Lilli

19.07.2018 14:32 • x 3 #146


L
Hallo Zusammen,
ja, die Geschichten ähneln sich alle sehr. Hier in diesem Forum, bei uns in der Realität (ja ihr seid auch real, aber im Freundeskreis ist es irgenwie etwas anders) und im Grunde kann man jeden x-beliebigen Beziehungsratgeber lesen, und dort wird der ganze Ablauf nebst Problemlösung aufgezeigt.

Wie geht es bei uns weiter? Ich denke mal, wir haben uns als Paar wieder gefunden. Wir fahren am Samstag eine Woche in Urlaub als Familie. Meine Frau (ganz wichtig, nicht ich) hat für Ende August ein Hotel in Bremerhaven gebucht. Nur für uns beide. Von Freitag morgen bis Sonntag abend sind wir dann weg. Keine Diskussion ihrerseits, ob vielleicht eine Nacht ausreichen könnte. Des weiteren hat sie für Ende November oder Anfang Dezember ein Hotel in Wilhemshaven schon mal reserviert. Die schicken Hotels an der Nordsee haben außerhalb der Saison schöne Romatik-Angebote für Paare, mit Wellness, Diner usw. Auch zwei Nächte.
Ich denke mal, wenn wir in´s neue Jahr starten, wird sich unser Pendel von Verbundenheit wieder auch in Richtung Autonomie bewegen. Das brauchen wir auch beide, und ich denke, dass wir dann auch mehr mit unseren Freunden machen werden, nicht nur als Paar. Aber dann haben wir 2 Jahre hinter uns, in denen wir die gegenseitige Wertschätzung wieder gelernt haben. Es war vorher nicht so, dass wir uns nicht wertgeschätzt haben, aber wir haben es uns nicht gezeigt, nicht gesagt, und viele Dinge waren für uns wichtiger. Das hat sich nun in den letzten 18 oder dann 24 Monaten geändert.
Kurschaden, deinen Text hätte ich bei vielen Passagen auch so schreiben können

Anmerken möchte ich noch, dass nicht das Programm (Blumen hier, und Geschenke da) der Grund für die Veränderug war. Es war eigentlich nur der Auslöser. Der Grund war, dass wir erkannt haben, dass wir doch noch jede Menge Gemeinsamkeiten haben und die Zweisamkeit genießen können.

Kurschaden, auch mir fällt es schwer, einfach mal nichts zu tun. Ich gehe gerne weg, oder lade gerne auch Freunde ein. Aber gestern abend haben wir dann gemeinsam eine Kommödie (Hennes mit scharfer Soße) gesehen. War auch ok, meine Frau hats gefreut (mit Naschies vorm Fernseher).

19.07.2018 15:06 • x 1 #147


L
Lilli66,
schön, deine Liste, was du ihm geben könntest.

So wie ich deine Texte lese, bist du auch der aktivere Teil in eurer Beziehung. Ich habe mich damit abgefunden, dass dies so ist und auch so bleiben wird. Dafür ist meine Frau der ruhige Pool in Familie und Partnerschaft. Sie steht sehr erfolgreich für Stabilität, Sicherheit und Beständigkeit. Hätte ich alleine das Sagen gehabt, wir würden heute nicht an der Stelle stehen, wo wir heute sind (Alter abgesichert, Sohn abgesichert, keine Zukunftsangst). Ich habe ihr in den letzten Monaten mehrfach meine Dankbarkeit zu diesem Thema zum Ausdruck gebracht.
Bei euch sehe ich das ähnlich. Nach deinen sehr unruhigen Jahren hat ja zuerst dein Mann wieder Ruhe und Beständigkeit, Sicherheit und Stabilität in eure Beziehung gebracht. Mit einem anderen Mann wärest du vielleicht hoffnungslos im Chaos versunken. Zeige oder noch besser sage deinem Mann, dass du ihm dafür dankbar bist. Das du diese Eigenschaft an ihm wertschätzt. Diese Anerkennung sollten wir Hyperaktiven (so werde ich manchmal bezeichnet) dem ruhigeren Part ruhig mal entgegenbringen.
Gleich im Gegenzug kannst du ja mal auf deine Urlaubswünsche hinweisen. Sozialwerk geht garnicht. Club-Hotel mit all inclusive, Animation, Ramba Zamba von morgens 9 bis weit nach Mitternacht (hihi, der Zeitpunkt des Vorschlages ist entscheidend).
Nein, jetzt mal im Ernst. In eurer Beziehung stehen Beständigkeit, Vertrauen und Sicherheit sehr stark im Fokus. Ich würde deswegen im Moment sehr stark auf die Verbundenheitsschiene setzen und die Autonomieschiene (Weggehen mit Freundinnen) erstmal hinten anstellen. Nicht für immer, aber ihr steht ja mit eurem Neuanfang noch ziemlich am Anfang. Und Vertrauen und Sicherheit sind bei euch elementar wichtig.
Wäre so mein Vorschlag, wenn ich deine Texte lese.
Und das Wichtigste zum Schluss. Viel Spass mit deinem ero.. So etwas gefällt mir. Gute Therapeutin.
Viele Grüße

19.07.2018 16:19 • x 1 #148


DieTräumerin
So vieles, wo ich mich wiederfinde.

Anscheinend sind ja die gleichen Interessen für eine weiterführende Beziehung wichtig.

Wellness, shoppen, Leute treffen usw.
was aber, wenn es dem Partner einfach nur reicht, zu Hause zu bleiben.. es sich gemütlich zu machen, zu kochen, Spaziergänge usw.?

So wie bei uns. Ich mache dadurch einiges allein, was ich auch mit Partner machen könnte.

LG

19.07.2018 16:46 • #149


L
Das ist dann echt ein Problem und ich bin da kein guter Ratgeber. Ich neige dazu, dann solche Sachen bzw. solche Interessen durchzuboxen. Das ist auch nicht der richtige Weg. Vielleicht sollte ich mich da mehr zurücknehmen und auch mal alleine etwas unternehmen. Können da vielleicht andere zu diesem Thema etwas sagen?

19.07.2018 17:06 • x 1 #150


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