Leben ohne ihn

B
Hallo liebe Community,

ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich denke, dass es mir hilft mich mit anderen auszutauschen und etwas von meinen Gefühlen und Gedanken loszuwerden. Ich freue mich über jede Antwort von euch.

Meine Geschichte...tja, vor vier Wochen war die Welt eigentlich noch in Ordnung. Wir waren fast vier Jahre zusammen, haben eine gemeinsame Wohnung und vor zwei Jahren haben wir uns unseren Traum vom Hund erfüllt. Es gab immer mal wieder Probleme in der Beziehung, weil er einfach sehr freiheitsliebend ist und zum Teil auch etwas egoistisch in seinem Handeln. Dennoch habe ich immer geglaubt, dass wir das schaffen, solange wir uns lieben. Wir sind menschlich gesehen total auf einer Wellenlänge und konnten immer viel lachen und reden...

Vor drei Wochen kam er nachts von einer gemeinsamen Freundin nach Hause (das war bei uns nicht so ungewöhnlich). Er war sehr still und komisch und irgendwann hab ich dann gefragt, was eigentlich los ist. Wie aus dem Nichts ist er in Tränen ausgebrochen und hat mir gesagt, dass er sich in besagte Freundin verknallt hat. Das saß. Ich war geschockt, wütend und einfach nur fassungslos.
Wir haben dann die ganze Nacht geredet, haben beide geheult und am nächsten Morgen war dann klar, dass er mich nicht mehr liebt. Er quält sich wohl schon länger mit dem Gedanken (was für eine Vorstellung, wo doch für mich alles bestens war!) und das andere Mädchen war dann der Stein, der das ganze ins Rollen gebracht hat. Er will auch nichts mit ihr anfangen, will erst mal alleine bleiben und frei sein. Sie haben letzte Woche wohl mal telefoniert, aber sonst keinen großartigen Kontakt.

Meine Welt ist über Nacht einfach zusammengebrochen. Ich kann nicht mal wütend auf ihn sein, weil ich ihn verstehe und er nichts dafür kann. Vorwerfen kann ich ihm nur, dass er nicht früher mit mir geredet hat, dafür hat er sich auch etliche Male entschuldigt.

Jetzt sitze ich hier in diesem Trümmerhaufen. Ihm gehts ganz gut, er lenkt sich viel ab und kann das Ganze wohl ausblenden, wenn er unterwegs ist. Das macht es für mich natürlich nicht leichter.
Nun suche ich in einer fremden Stadt (ca. 30min Fahrtzeit) eine neue Wohnung, was sich mit dem großen Hund echt schwierig gestaltet. Ich hab schon angefangen zu packen und versuche das alles irgendwie zu realisieren.

Kontaktsperre wird wohl auch nicht wirklich funktionieren. Ich arbeite 24h-Dienste und er wird den Hund weiterhin betreuen, während ich unterwegs bin. Das ist alles so wahnsinnig schmerzhaft und ich weiß gar nicht so richtig wie ich mit ihm umgehen soll.

Heute hat er Geburtstag. Ihm macht es nichts aus, dass er ihn nur mit Familie und Freunden feiern kann. Für mich ist es richtig schwer diesen Tag nicht mehr mit ihm verbringen zu können.

Heute schaue ich mir noch zwei Wohnungen an, drückt mir die Daumen - vielleicht ist das Richtige dabei.

Traurige Grüße,
BlauerVogel

20.06.2014 11:15 • #1


M
Hallo BlauerVogelfliegt


es ist gut das Du diese Forum gefunden hast.Du wirst sehen hier wirst Du bestimmt Menschen treffen die dir den richtigen weg zeigen.Ich bin heute am tag 7 und suche Antworten auf Fragen die ich wohl nie finden werde. Ich drücke Dir die Daumen.

Kurt

20.06.2014 11:34 • #2


A


Leben ohne ihn

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B
Danke Merlin für deine Antwort.

Heute gehts mir echt total mies. Ich war das Wochenende bei Freunden und jetzt sitze ich wieder hier in dieser Wohnung...er ist natürlich nicht da. Sicher hat er eine schöne Zeit und mein Kopfkino läuft ununterbrochen. Er scheint mich kein bisschen zu vermissen, er kommt mir so frei und erleichtert vor. Das macht mich echt fertig. Die leeren Regale hat er schon gefüllt, sich die Wohnung für sich selbst schon hübsch gemacht.

Das kann doch echt alles nicht wahr sein. Am liebsten würde ich sofort meine Sachen packen und ihn dann erstmal eine ganze Zeit aus meinem Leben streichen, aber dank Hund und schwieriger Wohnungssuche geht das nicht.

Es tut mir so weh. Dieser Schmerz ist so tief und eine einzige Katastrophe. Ich weiß, das ich mich auf mich konzentrieren sollte, aber ich kann nicht damit aufhören, mich zu fragen wo er ist, mit wem und ob er nicht doch mal an mich denkt.

Ich leide so sehr und ich kann heute auch keinen Weg aus dem Schmerz finden. Die Welt ist plötzlich so düster und noch immer verstehe ich ihn einfach nicht. Er fehlt mir so sehr...

22.06.2014 14:35 • #3


C
ich versteh dich gut, bin in ähnlicher situation, frage mich auch wann hört es auf, wie geht es jetzt weiter,aber warum sollten sie einen vermissen, sie sind ja gegangen.
LG Claudi

22.06.2014 14:40 • #4


B
Wieder so ein Tag ohne Sinn und Verstand. Letzte Nacht hab ich von ihm geträumt. Es war schlimm, er war mit ihr zusammen.

Ich bin momentan auch einfach etwas sauer. Am Wochenende hat er mich gebeten bei einer Freundin zu schlafen, weil er mit seinen Freunden gern in der Wohnung Fußball gucken wollte. Gestern hab ich einen seiner Kumpels getroffen und der wusste nichts davon und hat ihn auch gar nicht gesehen.
Als ich ihm eine SMS geschrieben habe ist er direkt sauer geworden und meinte, er wäre mir keine Rechenschaft schuldig. Toll, oder? Nach vier gemeinsamen Jahren stellt man fest, dass der Andere ein ganz anderer Mensch ist. Er kommt nur in die Wohnung, wenn ich weg bin und ich werde wohl nie erfahren, was er an dem Abend wirklich gemacht hat. Dank Kopfkino hab ich schon alle Szenarien hundertmal durchgespielt.

Wie soll ich das denn schaffen, wenn ich keine KS durchziehen kann wegen dem Hund? Ich weiß auch grad gar nicht wie ich das finanziell alles schaffen soll. Er sitzt ja im gemachten Nest und ich muss mich jetzt alleine um alles kümmern. Ich bin restlos überfordert mit den Emotionen und den ganzen Entscheidungen.

23.06.2014 10:59 • #5


B
Vielleicht hilft es ein bisschen hier zu schreiben...

Meine Trennung ist jetzt 3 Monate her, aber mir gehts momentan mal wieder so richtig schlecht.
Ich fühle mich einsam, er fehlt mir und ich komme nicht von meinen Gedanken los.
Gestern hat er mir geschrieben. Ich hab ihn schon mehrfach darum gebeten mir nur zu schreiben, wenn es um den Hund geht - denn da sind Absprachen einfach notwendig. Am Ende weiß ich jetzt, das er mit ihr zusammen ist. Das sitzt nochmal so richtig tief. Er liebt sie und fängt nach so kurzer Zeit eine neue Beziehung an. Für mich ist sie irgendwo der Grund der Trennung und da sie eine gemeinsame Freundin war kann ich mir gut vorstellen wie sie ihre Zweisamkeit miteinander verbringen. Es ist so schwer zu ertragen.

Er schreibt, dass er sich so eine Freundschaft mit mir wünschen würde und das er mich vermisst in seinem Leben. Ich habe ihm zum wiederholten Mal erklärt, das ich das nicht kann. Vielleicht irgendwann mal, aber ganz sicher nicht jetzt. Wie stellt er sich das denn vor? Sie ist ja schließlich ein Teil seines Lebens und das kann ich ja schlecht ausblenden?! Ich schwanke zwischen tiefer Traurigkeit und Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.

Ich weiß nicht wie ich das alles verarbeiten soll. Ich liebe ihn noch immer so sehr und die ganzen Gedanken darüber, was die beiden grad miteinander machen treiben mich in den Wahnsinn. Ich schaffe es manchmal kurz das Wegzuschieben, aber dann erinnert mich irgendeine Kleinigkeit und ich halte den Schmerz kaum aus...

05.09.2014 14:01 • #6


E
Oh Man, du solltest echt was an deiner Situation ändern. Wohnt ihr noch zusammen? Kannst du dir nicht einen anderen Hundesitter suchen? dann wärst du auch abhängiger von ihm

05.09.2014 14:25 • #7


B
Glaub mir, ich würde sehr gerne irgendetwas an meiner Situation ändern, aber es geht nicht.
Ich bin ausgezogen in eine andere Stadt, muss aber zum Arbeiten (noch) dorthin fahren. Einen anderen Hundesitter zu finden, der meine flexiblen Arbeitszeiten mitmacht und mehr oder weniger auf Abruf immer erreichbar ist, wird wohl nicht möglich sein. Zumal ich mir das nicht leisten kann.
Ich bin auf der Suche nach einem neuen Job in der neuen Stadt, aber da muss ich einfach geduldig sein. Ich hab ihn gebeten, dass wir uns bei den Übergaben nicht sehen und das klappt auch meistens. Andere Leute mit Kindern schaffen es doch auch...ich kann im Moment nichts anders machen...

05.09.2014 14:30 • #8


E
Ich wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit

05.09.2014 14:34 • #9


A
Hallo BlauerVogelfliegt,

gib Dir Zeit. 3 Monate sind wirklich noch nicht lange.
Aber ich denke, wegen dem Hund braucht ihr eine Lösung. Ich meine willst Du das es noch Jahre so weiter geht, immer den Hund teilen? Daran gehst Du kaputt....

Wie gehts Dir sonst? Fühlst Du Dich soweit wohl in Deiner Wohnung?

05.09.2014 14:45 • #10


N
Hallo blauer Vogel

Was für ein Horror für Dich. Es tut mir so leid, dass Du das durchmachen musst.
Ich wurde auch vor knapp 3 Monaten verlassen und kann es noch nicht richtig fassen

Es tut halt weh- aber ich muss ihn nicht mehr sehen- obwohl ich es mir wünschen würde…er ist über 350km von mir entfernt und obwohl ich angeblich seine Traumfrau war, mit der er alt werden wollte---hat er uns einfach weggeworfen.

Fühl Dich lieb gedrückt----Nightcore

05.09.2014 15:31 • #11


luadflo1984
Ich glaube langsam, dass diese Seite den Menschen den Glauben daran nimmt, dass es wirklich die eine Person fürs Leben gibt. Wenn man sich umsieht sind nur noch Trennungen, egal in welchen Alter oder Situation. Das war doch früher nicht so oder irre ich mich?! Wer kann heute schon noch sagen, ich kenne ein Paar die sind schon immer zusammen und total glücklich?!? Also ich persönlich kenne ein einziges. Also abgesehen von der älteren Generation die teilweise nur zusammen bleiben weil es eben so ist.
Nichts desto trotz, wünsche ich mir selbst nichts anderes...
Fühlt euch gedrückt!
Flo

05.09.2014 15:44 • #12


N
Hi Flo
Ich habe meinen mich für meinen Exfreund von meinem damaligen Freund nach 16 Jahren getrennt---um nun ganz alleine da zu stehen.

Niemand weiss vorher, ob es passt und ob es hält….ich bin nur noch traurig und dieses Forum hilft mir sehr.

LG Nightcore

05.09.2014 15:53 • #13


luadflo1984
Nightcore,
dass tut mir sehr leid. Ich bin natürlich noch nicht in einem Alter wo ich da mitreden könnte. Und ich weiß auch nicht ob man nach 16 Jahren anders fühlt wie nach 16 Wochen... Ich persönliche fühle mich derzeit als ob es 160 Jahre gewesen wären. Natürlich hilft mir dieses Forum auch sehr. Ich wollte nur damit ausdrücken, dass lebenslange Beziehungen so sehr selten geworden sind

05.09.2014 16:42 • #14


M
Hallo BlauerVogelfliegt (übrigens sehr schöner Name),

ich bewundere dich dafür, dass du trotz allem Fair bleibst. Darauf könntest du ruhig mehr stolz sein.

Ich bin auch seit 4 Monaten getrennt (8 Jahre zusammen) und sehr hässliche Trennung (betrogen, belogen, hintergangen und mit dem ganzen Mist). Ich ging in Stille (mehr oder weniger). Er ist jetzt mit seiner Affäre zusammen und sehr glücklich. Er war jahrelang nicht mehr so glücklich wie jetzt. Und das weiß ich. Es macht mich wütend und sauer, weil ichihn so oft gebeten habe, etwas zu ändern, wir beide, ich...

Es ist schon mal ziemlich unfair nicht wahr? Sie schweigen, man fragt sie 1000 mal was los ist. Antwort immer die selbe: es ist nichts. alles in Ordnung. Ich liiebe dich, es ist nur der Stress usw. Sie sind uns in den (trennungs-) Gefühlen meilenweit im Vorsprung, sie lösen sich langsam und wir wissen davon nichts. Und dann werden wir vor fertige Sache gestellt. Bäääm

Die paar Sekunden, Minuten können einem das Leben komplett verändern.
Nicht nur die Trennung tut weh, sondern auch zu sehen, wie der andere sich schnell gelöst hat und jetzt glücklich ist. Man fühlt sich noch mehr allein, einsam und im Stich gelassen.
Wo zwei waren ist jetzt nur 1+1, aber es wird nicht mehr 2 sein.

Man will glauben, wenn es einem monate oder jahrelang erzähl wird: Für immer und ewig.
Aber die Wahrheit ist (die ich selbst nie einsehen wollte, da der Wunsch, die Sehnsucht es nicht zugelassen hat) in unserer Zeit ist sowas kaum Möglich. Eher wird man eine Sechs in Lotto haben, wie ganzes Leben zusammen glücklich bleiben.
Ich finde aber recht interessant, dass so unendlich viele Menschen sich nach der einen Liebe sehnen, die so intensiv aber auch tief und intim ist. Kommen aber Probleme dazu, schweigt man oder will eben nicht daran arbeiten. Und schon gleich heißt es: NEXT, please. Und da geht es von vorne los.

Hier im Forum wurde mal ein Buch empfohlen. Das heißt: ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst.

Es erklärt und zeigt das alles aus einem anderen Blickwinkel. Dadurch habe ich sehr viel verstanden.
Ich bin nicht weniger wütend oder verletzt. Aber ich verstehe es mindestens jetzt.

05.09.2014 17:53 • #15


A


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