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Lernen aus Fehlern, was war das für eine Beziehung

I
Guten Abend,

vorweg, ich komme gerade von einem längeren Spaziergang, habe viel nachgedacht, wollte mich kurz fassen, aber ich glaube es wird schwierig, ich fang einfach mal an.

Ich (44 Jahre) bin eigentlich wenig beziehungserfahren, war 6 Jahre verheiratet, mehr oder weniger eine Fernbeziehung, mein Mann war viel unterwegs, ich war viel allein und auf mich gestellt, habe hier im Ort meine Eltern, zwei Geschwister. Inzwischen habe ich eine tiefgründige Gesprächspartnerin, die ich aber auch nicht ständig sehen kann, da sie selbst Familie hat. Meine Ehe ist noch vor Corona also 2019 geschieden worden. Mein Mann hat sich damals dafür entschieden für die Firma alle zwei Monate den Standort zu wechseln, weltweit unterwegs, das kam für mich nicht in Frage und daher hat er sich gegen mich und für den Job entschieden.

Ich habe das aber verarbeitet, meine Zeit mit viel Sport inzwischen gut gefüllt, auch und gerade während Corona. Leider sind mir dem Ende der Ehe auch ein paar wenige gute Freundschaften zerbrochen. Kinder habe ich keine, auch nicht gewollt.

Ich arbeite in einem Büro, . und jetzt kommts, mein Ex Freund ist ein Arbeitskollege, zum Glück nicht in der selben Abteilung aber wir laufen uns mindestens drei Mal die Woche bei Meetings über den Weg.


Wie lernten wir uns kennen. Er war neu, ich war in einer Krise, da bei uns Abteilungen zusammengelegt wurden und ich nicht wechseln wollte. Er bekam das mit, war für mich da, war für mich ein super Ansprechpartner. Wir telefonierten abends stundenlang, er gab mir Rat, er war super liebevoll. Und er konnte die Situation natürlich nachvollziehen. Er fand mich übrigens mindestens so toll wie ich ihn. Er fand an mir irgendwie alles toll, so dachte ich. Er war spontan auch verfügbar, er war fast immer verfügbar.

Wir trafen uns zwei oder drei Mal am Wochenende und damals kam mir das nicht komisch vor, aber wir unternahmen schon Dinge, die ich vorher nie und vermutlich auch ohne ihn nie gemacht hätte. Wir waren Billard spielen, waren dann auch Dart spielen. Wirklich viel sprachen wir nicht, es ging immer eher um die Firma, um Allgemeines, er war aber so überfürsorglich, wollte mir alles recht machen. Irgendwann nach drei Wochen dann küssten wir uns, es war für mich so wunderschön, die Nähe, sein Geruch und alles mit ihm. Das übrigens vermisse ich total und bekomme einen Kloß gerade, wenn ich dran denk.

Ich erinnere mich noch an unsere erste Übernachtung, er war daheim an einem Freitag und ich auf einer Familienfeier mit meinen Eltern, zu denen ich einen sehr guten und engen Draht habe. Ihm war es egal wann ich komme, hauptsache ich sei bei ihm, er zeigte sich total flexibel.

Man muss dazu sagen, wir wohnen etwa 30min entfernt, haben natürlich zwei Haushalte, ich mache viel Sport, zu dieser Zeit noch Vereinssport, den ich mehrfach habe ausfallen lassen müssen. Als ich ihn kennenlernte, hatte ich das Gefühl, er sei gut beschäftigt, das passt mit uns. Als wir zusammen kamen warf er mir dann später vor, er hätte meinetwegen soviel aufgegeben und irgendwie kam auch zwischen den Zeilen immer wieder auf, dass er das selbe von mir erwartet hätte und ich eben nicht erfüllt hätte. Dazu später mehr im Text.

Irgendwie pendelte es sich so ein, dass wir uns einmal unter der Woche und an den Wochenenden Samstag und Sonntag sahen. Ich brachte Haushalt, meinen Sport, den ich wirklich brauchte als Ausgleich, da irgendwie unter, und reduzierte das meiste schon. Ich hatte ja nur wenige Freunde, die sah ich auch erstmal garnicht mehr. Aus einem Verein trat ich aus.

Ich merkte bei ihm zunehmend eine Unzufriedenheit. Man muss auch sagen, dass ich Beziehung so vorher nicht kannte. Wir hatten außer der Arbeit kaum Themen und er war auch ultraschnell genervt, wenn ich etwas doppelt erzählte, was ja manchmal vorkommt, unterbrach mich sofort und sagte dann Das hast du schon erzählt, weiß ich. Und er wollte ständig nur über uns sprechen, also die Themen waren ständig wir, unsere Beziehung und nach einigen Wochen hatte ich das Gefühl, dass ihm das alles zu wenig sei. Er hätte gern gehabt, dass wir uns täglich sehen, war aber nicht bereit auch mal zu mir zu kommen oder bei mir zu übernachten, weil ihm das zu viel Aufwand war. Sagte ich hier etwas, war ich die Bequeme und zu faul bei ihm zu schlafen. Irgendwann hatte ich auch den Blick dafür verloren, was Wahrheit und was nur seine Wahrheit war.

So nach und nach merkte ich schon, dass ich am Wochenende lieber Sport mache und ihn anschließend sehen würde und ihm das nicht recht war. Wieso weiß ich nicht. Er hatte wenig zu tun, irgendwie garnichts. Einkaufen, Netflix schauen und rumgammeln. Das war mir zu wenig und er merkte das auch. Er warf mir dann immer vor, dir ist das ja alles zu langweilig hier mit mir. Irgendwann unternahmen wir sehr viel am Wochenende, was schon fast anstrengend wurde, jedes Wochenende einen größeren Ausflug, das ging auch ins Geld, am Wochenende waren wir mit Sprit dann mal 100 Euro los, gingen essen. Die Ausflüge waren toll, aber daheim bei mir blieb immer alles liegen und ich merkte schon, dass ich richtig gestresst war, Ausschlag bekam und Kopfschmerzen.

Das ganze führte dazu, dass ich mich auch zurück zog, mich nicht so oft meldete, was zu noch mehr Stress führte. Er wollte an jedem Tag telefonieren, wo wir uns nicht sahen, dabei sahen wir uns ja schon täglich auf der Arbeit und er machte auch mit mir dort Pause, wir hatten überhaupt keine Inhalte, über die wir hätten sprechen können und er saugte sich dann immer Themen aus den Fingern, mich nervte das, weil ich nebenbei nichts machen sollte. Er hörte ja am Telefon, wenn ich kochte oder etwas am PC machte, und er wollte ich solle mich ganz auf ihn konzentrieren. Dabei waren die Gespräche ziemlich inhaltslos, es ging immer nur um uns, dass ich mich mal mehr in die Beziehung einbringen könne, ihm mehr Liebe zeigen könne und er kritisierte sehr sehr viel.

Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass ich mich von ihm mehr erholen muss als von der Arbeit. Meine Eltern waren ihm auch ein Dorn im Auge, ich ging immer weniger zu ihnen, wobei ich vorher mind. einmal die Woche da war. Er baute interessanterweise wenns passte mal einen Kurzbesuch bei seinen Eltern ein und meinte zu mir immer, ich sei schlecht organisiert, wenn ich das nicht genau so schaffe. Meine Eltern jedoch sind auch nicht ständig daheim und warten auf mich, also ich muss mich absprechen, er nicht.

Irgendwann dann krachte es, das war ein Abend, an dem ich bei meinen Eltern war und total müde, er aber wollte, dass ich abends bei ihm übernachte, was mir zuviel wurde. Daraufhin kippte alles. Das war jenes Wochenende, an dem er dann das erste Mal mit Kumpels um die Häuser zog und am kommenden Sonntag mit ihm nichts anzufangen gewesen ist. Ich machte Sonntags vormittags dann sport, als ich sah, dass er mir um 4 Uhr geschrieben hatte, dass er zurück sei und jetzt erstmal ausschlafen wolle. Er war dann aber trotzdem schon früher wach, rief mich an und beklagte, wie es sein könne, dass ich beim Sport sei und nicht ans Telefon gehe, wenn er anriefe. Ich rechnete ja damit, dass er lange schlafen wolle.

Ab dem Zeitpunkt war er nur noch eifersüchtig, ständig am kritisieren und schimpfte, dass das mit uns doch keine gescheite Beziehung sei, wir machen kaum Alltägliches zusammen wie Einkaufen und so weiter. Sondern immer nur Ausflüge. Wenn wir dann aber bei ihm waren, war er zu faul etwas mit mir zu kochen, wollte nur rumgammeln und Netflix schauen.

Er warf mir ständig vor, frustriert auf mich warten zu müssen, da ich ja Samstags lieber Sport mache als bei ihm zu sein. ber wenn wir bei ihm waren, hatten wir weder gute Gespräche noch sonst etwas, da zog ich Sport vor.

Die Eifersucht war auch zunehmend Thema, er war inzwischen auf jeden Blick eifersüchtig, in der Firma beobachtete er genau mit wem ich spreche, mit wem ich zu lang am Kopierer stehe und ich musste mich später rechtfertigen. Er - zum Kontrast dagegen - war ab diesem Punkt alle zwei Wochen abends mit Freunden im Club, ohne mich, wollte umgekehrt aber nicht einmal, dass ich allein ins Schwimmbad gehe um Sport zu machen.

Das ganze begann eine Wende zu nehmen, so dass plötzlich er mir zeigen wollte, wie es sich anfühlt, wenn der Partner ständig mit anderen Dingen unterwegs ist oder ihm ständig andere Dinge wichtig sind.

Er beendete im Streit das erste Mal nach drei Monaten die Beziehung. Ich war bitterlich am heulen, weil ich inzwischen eine große emotionale Abhängigkeit entwickelt hatte, obwohl mein Bauch mir schon sagte, hier läuft doch was gewaltig schief. Und so kam es, dass ich ihm nachlief.

Das Spiel war dann jenes, dass er von mir Besserung verlangte, damit er einen Neustart versuche. Das ganze hatten wir mehrfach, er beendete die Beziehung, meistens per Whatsapp oder am Telefon und ich war schuld.

Ich muss dazu sagen, dass ich oft so verzweifelt war, dass unsere Streitgespräche richtig eskalierten, laut wurden, er schmiss mich auch regelmäßig aus der Wohnung oder ging, wenn er bei mir war, was ja selten vorkam.

Wir passten nicht zueinander, soviel war mir klar, wir hatte keinerlei gemeinsame Themen, gemeinsame Gespräche oder auch irgendwelche Hobbys. Er war ständig ab dem ersten Streit mit Freunden unterwegs, und daheim machte er das Nötigste, er putzte kaum, kochen mochte er nicht und auch um Papierkram kümmerte er sich ungern.

Wieso auch immer, planten wir trotz dieser ganzen Probleme eine zwei Wöchige Reise nach Schweden. Er wollte das unbedingt, Schweden ist nicht mein Land, mich interessiert es nicht, aber ich hätte mich darauf eingelassen.

Er war übrigens immer derjenige, der bestimmte, was wir machen, warf mir aber vor, ich sei zu bequem, mir mal Gedanken zu machen. Leider wurden meine Ideen immer sofort abgelehnt das kannst du ohne mich machen hieß es dann.

Er wollte übrigens mehrfach mit Freunden allein in den Urlaub, wenn ich nicht mit fliegen wolle, umgekehrt hätte er mich hier ja nicht mal allein ins Schwimmbad gehen lassen wollen, da er aber keine Lust auf Schwimmen hatte, wollte er natürlich auch nicht mit.

Da unsere Gespräche immer mehr zu Streit führten, hatte ich immer mehr Bedürfnis, meine alten Hobbys, und auch die wenigen paar sozialen Kontakte die mir noch geblieben waren zu kontaktieren und mich zu treffen. Ihm war jedes Mittel recht, das einzudämmen oder zu unterbinden. Aber bei dem Wetter willst du jetzt nicht ernsthaft Heike treffen. Ok, wenn dir Heike wichtiger als ich. Gut, wenn du dich mit einer Freundin treffen willst, gehe ich feiern am Wochenende, am Samstag Abend.

Er hatte ja einen riesigen Freundeskreis, den ich eher als oberflächlichen Kumpelkreis sehe, meist oberflächliche Storys von früheren Saufpartys, die dort zum Besten gegeben wurden, den wenigsten Storys konnte ich folgen, ich fand die Gespräche ziemlich hohl und auch unlustig. War ich dabei, kritisierte er oft, dass ich mich nicht an den Gesprächen beteiligen würde und nicht lache und da brauch ich auch nicht mehr mitkommen. Zugleich kritisierte er aber, wir sehen uns zu wenig.

Ich war am Ende so durcheinander und hatte ein dermaßen schlechtes Gewissen, dass ich keine Ahnung mehr hatte, was ich überhaupt richtig machen sollte.

Als ich sagte, dass ich aus gesundheitlichen Aspekten nicht mit ihm nach Schweden mit kann, weil ich einfach merke, dass auch das mit uns nicht funktioniert, beendete er aus Wut die Beziehung.

Das war im Juni. Bis dato hatte er die Beziehung sicher drei Mal beendet, jedesmal kam ich wieder angekrochen und entschuldigte mich für mein Verhalten.

Im Juni war das anders, meine Eltern brachten mich in die Klinik, da ich einen totalen Nervenzusammenbruch hatte und dachte ich bekomme einen Herzinfarkt.

Das Perverse, ich vermisste ihn, das Kuscheln mit ihm, ich vermisste ihn so sehr, ich vermisste ihn aber nur so, wie er die ersten Wochen zu mir war, liebevoll, fürsorglich, und blendete dieses komplett asoziale Verhalten, das er an den Tag legte aus.

Inzwischen sprechen wir in der Firma kein Wort mehr, er hat mich aus dem Handy gelöscht. Zuletzt grinste er mich noch an im Juli, als er mir noch ein paar Sachen zurück gab und meinte, dass ich so oder so niemanden neuen finde und so einen wie ihn nicht verdient hätte.

Er hatte die Beziehung ja beendet und schrieb vor dem Löschen noch, dass er davon ausgehe,ich bin dir ohnehin nie wichtig gewesen, da du dich nicht mehr gemeldet hast.

Jetzt haben wir August. Ich sehe ihn ja weiterhin recht häufig, obwohl ich inzwischen in einer anderen Abteilung bin.

Durch Kollegen habe ich erfahren, dass er wohl auch in seinem Abteilungsbereich mit niemandem wirklich klar kommt. Trotzdem hat er privat ja einen enormen Kontaktkreis, bei dem ich denke, dass es einfach Ausgeh-Freunde sind und Zeitfüller. Sind halt alle Solo und gern unterwegs.

Wieso schreibe ich diesen elendig langen Text? Weil ich gern von euch eine Einschätzung haben mag, hat das einfach nicht gepasst, oder bin ich hier als recht beziehungs-unerfahrene, da ich außer meiner Ehe kaum eine Beziehung hatte, in irgend ein toxisches Muster geraten oder was ist passiert?

Am Ende bin ich aus dieser Beziehung geschmissen worden mit dem Gefühl, total versagt zu haben, ihn enttäuscht zu haben und einfach beziehungsunfähig zu sein, weil ich gern mein Leben, meine Hobbys weiter leben mag und nicht alles bereit war aufzugeben für ihn. Und er mir immer wieder weis gemacht hat, dass man so wie ich das lebe, keine Beziehung führen könne.

Ich bin inzwischen so nachdenklich geworden und habe so große Angst, diese Fehler erneut zu machen, dass ich sogar über eine Verhaltenstherapie nachdenke.

12.08.2025 19:39 • x 3 #1


HeavyDreamy
@Ilisia Hey

Zitat von Ilisia:
Weil ich gern von euch eine Einschätzung haben mag, hat das einfach nicht gepasst, oder bin ich hier als recht beziehungs-unerfahrene, da ich außer meiner Ehe kaum eine Beziehung hatte, in irgend ein toxisches Muster geraten oder was ist passiert?

Am Ende bin ich aus dieser Beziehung geschmissen worden mit dem Gefühl, total versagt zu haben, ihn enttäuscht zu haben und einfach beziehungsunfähig zu sein, weil ich gern mein Leben, meine Hobbys weiter leben mag und nicht alles bereit war aufzugeben für ihn. Und er mir immer wieder weis gemacht hat, dass man so wie ich das lebe, keine Beziehung führen könne.


Nein, du bist richtig Du hast nur gelernt, dass du auch sehr gut alleine klar kommst mit deinem Leben.

Der Exfreund, wollte von dir, dass du für ihn alles aufgibst, während er sich die Freiheiten gönnte - Er wollte, dass du voll abhängig bist von ihm.

Letztendlich ist es gut, dass es vorbei ist!


Du bräuchtest einen Mann, der dir das Gefühl gibt, dich lieb zu haben, aber der dir auch deine Freiheiten lässt.

Ich finde das völlig gesund, weil aufeinander hocken genauso schaizze ist, wie wenn man sich kaum sieht, was ja bei deiner Ehe so leider war.

Tut mir leid, dass du jetzt erstmal den fiesen Liebeskummer durchmachen musst, aber der Kollege hat dir gar nicht gut getan.

Aus deiner Ehe kannst du positives mitnehmen, dass du eben gelernt hast, alleine klar zu kommen, auch wenn er sich dann für seinen Job entschieden hat, was mir ebenfalls für dich leid tut.

12.08.2025 19:49 • x 1 #2


A


Lernen aus Fehlern, was war das für eine Beziehung

x 3


I
Danke sehr.
Man muss ja bedenken, wir hatten wenige Schnittpunkte. Ich war immer der Meinung, man könnte die aufbauen, aber daran hatte er kein Interesse. Er fand alles, was ich mache, jede Sportart, jedes Hobby, ich binde gern Blumen, ich lese gern, ich beschäftige mich gern mit Börse, Finanzen, ich würde mich als vielseitig bezeichnen. Aber er wollte über kein einziges Thema sprechen, er sezierte lediglich immer unsere Beziehung.

Mir war das irgendwann so unangenehm, ich wusste, wenn ich samstags zu ihm fahre, wird über Beziehung diskutiert, also über uns, wie ich mich besser verhalten könne, ihm mehr Liebe zeigen könne, was normal sei in einer Beziehung. Themen, die mal nichts mit uns zu tun hatten, würgte er sofort ab.

Er hatte kaum wirkliche Hobbys. Feiern sehe ich jetzt nicht als Hobby an. Netflix wurde rauf und runter geschaut und ich sollte seine Trash Serien, wirklich absolut flacher Humor, mit schauen, während ich lieber etwas gemacht hätte, was mir wirklich Spaß macht. Ja dann mach halt deinen Kram daheim, wenn wir das wichtiger ist als ich. Und ich fuhr mit schlechtem Gewissen heim.

95% der Beziehung lief nicht schön. Die 5% waren vielleicht zwei bis vier Wochen zu Beginn.

Ich frage mich, wieso klammern sich meine Gedanken, mein Herz an die super schönen Anfangsmomente, die ja wirklich maximal 4 Wochen dauerten und wieso blendet mein Herz, das so gelitten hat, auch psychosomatisch dachte ich, Herzrhytmusprobleme zu haben oder Panikattacken...wieso klammert es sich an die superwenigen schönen Dinge und wieso blendet es die unangenehmen Dinge so gnadenlos aus.

Ich weiß noch, jedesmal, wenn er die Beziehung per Whatsapp aus Wut beendet hatte, dachte ich: Endlich bin ich frei. Und kurz darauf setzte Sehnsucht ein.

12.08.2025 20:02 • #3


sonntag_morgen
Siehst du die Parallelen zwischen deinem Ex-Mann und deinem Ex-Freund?

Vielleicht wären die Bücher von Stefanie Stahl interessant für dich.

12.08.2025 20:12 • #4


S
@Ilisia ich würde sagen er hat dich unterbewusst manipuliert oder hat irgendwas in dir getriggert, dass du ihm hinterher läufst obwohl er dich so behandelt hat und eure Beziehung auch komisch lief. Ich find das mit der Toxizität immer schwierig gesagt und das möchte ich auch keinem unterstellen. Aber sein Verhalten ist echt etwas seltsam. Aber lass dir nichts vorwerfen du hast Alles Richtig gemacht und auch wenn du die Beziehung jetzt wieder willst. Du weißt in deinem Inneren, dass ihr nicht zusammen passt anscheinend.

12.08.2025 20:12 • #5


I
Tatsächlich waren das komplette Konstraste. Mein Ex Mann war ja viel unterwegs, ich konnte alles tun, er war liebevoll, aber nicht übermäßig und er war ja nicht oft da.

Mein Ex Freund war anfangs der liebste Mensch und auch immer wieder mal, wenn wir kuschelten oder wenn ich funktionierte, wie bei der Planung der Schwedenreise, da war er so liebevoll, weil es eben halt wieder so lief, wie er es gern hätte.

Umgekehrt arbeitete mein Ex Freund oft mit unterschwelligen Rachegelüsten oder Bestrafungen, ok kannst du machen, dann geh ich aber feiern oder wenn du schwimmen gehst, schau ich mir mal die Frauen im Fitness Studio an. Übrigens hat mein Ex Mann mit mir wenn er da war Sport gemacht, mein Ex Freund überhaupt nicht. Er hat nur viel geredet.

Mein Ex Mann war ein Macher, mein Ex Freund ein Schwätzer. Er müsse unbedingt mal seine Steuererklärung machen, als ich anbot, ihm zu helfen, tausend Ausreden, sie nicht zu machen und so lagen Unterlagen bei ihm in der Wohnung am 1. Tag an dem ich da war bis zum letzten Tag an der gleichen Stelle.

Mein Ex Mann war super sauber, mein Ex Freund einfach schmuddelig.

12.08.2025 20:15 • #6


HeavyDreamy
Zitat von Ilisia:
Er hatte kaum wirkliche Hobbys. Feiern sehe ich jetzt nicht als Hobby an. Netflix wurde rauf und runter geschaut und ich sollte seine Trash Serien, wirklich absolut flacher Humor, mit schauen, während ich lieber etwas gemacht hätte,


Kann dich voll verstehen - Ich bin auch jemand, die lieber was unternimmt, wenn mein Part bei mir ist. Mal einen TV-Abend der besonderen Art ist ja oke, aber mit Trash-TV kann ich auch nix anfangen. Es ist doch schöner, da dann was sinnvolleres zu machen


Zitat von Ilisia:
Ja dann mach halt deinen Kram daheim, wenn wir das wichtiger ist als ich. Und ich fuhr mit schlechtem Gewissen heim.


A-loch-verhalten Mir hat auch Mal jemand gesagt, ich könne nicht ohne ihn - Haha - witzig war das


Zitat von Ilisia:
Ich weiß noch, jedesmal, wenn er die Beziehung per Whatsapp aus Wut beendet hatte, dachte ich: Endlich bin ich frei. Und kurz darauf setzte Sehnsucht ein.


Da fehlt es bei dir etwas an Selbstwert - mir ging es in der früheren Zeit auch so und konnte das aber dann gut aufarbeiten
Schlecht behandeln lasse ich mich schon lange nicht mehr

12.08.2025 20:18 • #7


I
@Sarah39
Danke, ja ich verstehe es auch nicht. Ich fand ihn sehr attraktiv. Interessanterweise fand mein Bruder ihn eher jemanden, der nicht viel aus sich macht und meine Schwester fand ihn fast schon unattraktiv und verbittert.

Ich fand und finde heute noch, er sieht gut aus, aber so ist es manchmal.

Ich gehe und möchte auf keinen Fall diese Beziehung zurück, ich sehe das aktuell wie einen kalten Entzug und ich stecke noch mitten drinnen, zurück zu greifen zur Zig., um das zu vergleichen, aber ich weiß, es tut mir einfach nicht gut.

12.08.2025 20:19 • x 2 #8


sonntag_morgen
Ja, das sind jetzt viele äußere Unterschiede, aber beide waren nicht wirklich verfügbar für eine verbindliche Beziehung auf Augenhöhe und beide haben Ihre Wünsche und Bedürfnisse über Deine gestellt.

12.08.2025 20:20 • x 2 #9


S
@Ilisia ja aber auch nur weil er irgendetwas mit dir gemacht hat. Das du jetzt ein schlechtes Gefühl hast. Und dich irgendwie schuldig fühlst weil er sie dir eingeredet hat. Zu jemandem zu sagen er ist Beziehungsunfähig ist schon ein starkes Stück. Und natürlich will man demjenigen das Gegenteil beweisen.

12.08.2025 20:23 • x 2 #10


I
@sonntag_morgen

Also das unterstreiche ich, meinem Ex Mann war es aber egal, im Gegenteil, ich weiß mich gut zu beschäftigen, bin sehr gern am Lesen.

Übrigens....mein Ex Freund hat immer so getan, als sei er für jeden Kompromiss zu haben, solange ich ihn nicht umsetze. Beispiel: Während er seine Trash TV Netflix Serien schaut, könnte ich doch lesen oder an meinem Laptop etwas machen. Das habe ich zwei, drei Mal umgesetzt oder es versucht und dann vorgeworfen bekommen, ich sei zwar jetzt hier aber kuschel nicht mit ihm und in einer richtigen Beziehung würden nicht beide da hocken und jeder mache sein Ding. Also gleich wieder schlechtes Gewissen und ich hab das Buch oder den Laptop zugeklappt.

Er hatte genaueste Ideen, wie man laut seiner Vorstellung Beziehung zu leben hat. Dass ich das anders sehe oder gern Sport mache, Naja, dann mach da halt deinen Sport. Ich habe unterschwellig immer gemerkt, wie ihm das stank.

Jedesmal wenn er Leute draußen sah, die Rad fuhren oder joggen waren, kommentierte er das abwertend Da laufen die Deppen wieder rum oder Diese Radfahrer, sollen sich verp.... von der Straße, dafür gibt es doch Radwege.

Unterschwellig wurde damit immer kommuniziert, was er von diesen Sportlern hielt, garnichts.

Er hat das aber geschickt gemacht, er hat mich schon gefragt, was ich gern tun würde, aber die Antwort gab am Ende dann doch er.

12.08.2025 20:27 • #11


I
@Sarah39
Klar, ich bin total verunsichert. Bisher haben alle Freundinnen bereut, wenn Schluss war ...die kamen alle wieder angekrochen....kein Wunder, dass dein Ex Mann das Weite im Ausland gesucht hat bei so einem Verhalten.

Das und viel mehr macht was mit einem.

12.08.2025 20:28 • x 1 #12


I
Was übrigens recht schnell eintrat, ich hatte unglaublichen Hautausschlag, den ich zuletzt beim Tod eines nahen Verwandten hatte. Richtig purer Stress. Interessant: Er sorgte sich um mich, obwohl wir beide wussten, dass ER mit seinem Verhalten die Ursache war.

Später hatte ich Atemnot, psychosomatisch, auch Rückenschmerzen hatte ich oft, Kopfschmerzen waren Standard.

Jedesmal als er die Beziehung beendet hatte, war ich wieder stressfrei, dann hatte ich aber später wieder Stress aufgrund dessen, dass er Schluss gemacht hatte. Diese Spielchen mit mir und meinem Herzen waren natürlich genau meine verletztbare Stelle und das wusste er.

Natürlich habe ich auch Verlustängste, gerade weil mein Ex Mann mir nie sagte, dass er sich wegen des Jobs scheiden lassen würde, hat das meine Verlustangst schon verstärkt.

12.08.2025 20:30 • x 1 #13


sonntag_morgen
Zitat von Ilisia:
@sonntag_morgen Also das unterstreiche ich, meinem Ex Mann war es aber egal, im Gegenteil, ich weiß mich gut zu beschäftigen, bin sehr gern am Lesen. Übrigens....mein Ex Freund hat immer so getan, als sei er für jeden Kompromiss zu haben, solange ich ihn nicht umsetze. Beispiel: Während er seine Trash TV Netflix ...

Ja, aber diese ganzen Details sind doch eigentlich nebensächlich.

Aber wenn du beide als unverfügbar für eine verbindliche Beziehung auf Augenhöhe empfunden hast, dann stellt sich die Frage: warum haben sie dich angezogen?
Weil der gemeinsame Faktor bist du. Du hast sie dir ausgesucht bzw bist eine Beziehung mit den beiden eingegangen.#

Ich denke, du kannst wenige Erkenntnisse aus dem Analysieren einzelner Kommentare oder Verhaltensweisen der beiden Männer ziehen.

Stattdessen könntest du auch deine (unbewusste) Motivation erforschen und da könnten dir bspw die Bücher von Stefanie Stahl helfen. Deren Lektüre würde ich jetzt nicht als Zeitverschwendung beschreiben und da du eh gerne liest - why not give it a try?

12.08.2025 20:35 • #14


S
@Ilisia aber das ist toxisch. Sowas sagt man nicht zu jemandem. Vor allem weißt du selber in dir drin, das es nicht stimmt.

Er hat das gesagt. Eben weil er deine Knöpfe kennt. Vielleicht macht er das unbewusst aber er macht es und das sagt viel über ihn aus.

12.08.2025 20:49 • #15


A


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