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Letzte Worte der Geliebten

T
Liebe @Valerieee,

vielen Dank für deinen Thread. Ich habe hier in dem Forum noch nie so eine Ehrlichkeit und schonungslose Mitteilung der eigenen Gefühle gelesen. Das ist sehr beachtlich und verdient Respekt. Damit machst du dich natürlich hier im Forum auch sehr verletzlich. Beachtlich auch das sensible und respektvolle Verhalten der anderen Forumsteilnehmer. (Habe allerdings den Mittelteil nicht gelesen.)

Du schilderst deine Emotionen so eindringlich, dass man unweigerlich den Schmerz nachempfinden kann. (Zum Glück klingst du auf den letzten Seiten schon wesentlich besser, als am Anfang des Threads.) Ich glaube, dass es auch sehr wertvoll für Affärenführer ist, die Sicht der AF zu lesen. Das kann einen nicht kalt lassen.

Es kamen ja schon sehr viel gute und gutgemeinte Ratschläge. Ich möchte dir trotzdem noch ein paar Sichtweisen mitgeben, vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.

Du beschreibst sehr richtig, dass Affärenfrauen stigmatisiert werden und Mitgefühl nicht vorhanden ist.
Zitat von Valerieee:
Aber das meine ich: für die allzu menschlichen Reaktionen des betrogenen Ehepartners gibt es überbordenes Mitgefühl. Für den Schmerz, den eine verliebte Affärenfrau erleidet, gibt es praktisch null, dabei steht - in meinem Fall nicht- da genauso die Gesundheit und manchmal sogar das Leben eines Menschen und dessen Angehörigen auf dem Spiel.


Es klingt durch, dass die Menschen ja sogar die Welt deswegen ungerecht ist. Das ist wohl tatsächlich der Fall. Man kann sich oft sein Schicksal nicht aussuchen. Oft leiden Menschen an den Fehlern der anderen. Allerdings bist du in diesem Vergleich noch ziemlich gut weggekommen, denn

a) es sind nur Gefühle, die verletzt wurden. Du kannst es als Lehrgeld verbuchen und in Zukunft vorsichtiger sein. Und
b) hattest du deutlich mehr Kontrolle über die Prozesse, als andere, die Empathielosigkeit und Ungerechtigkeit von Menschen bzw. dem Leben an sich erfahren haben.

Vielleicht kannst du so eine andere Perspektive auf deine Gefühle zu bekommen, auch wenn es ist nicht schön ist. Hast du denn das selbe Mitgefühl mit Menschen, denen es ungerechter Weise deutlich schlimmer geht?


Zum Thema Gerechtigkeit würde ich gerne wissen, wie eine gerechte Welt denn deiner Meinung aussehen sollte?
Welches Maß an Empathie sollten Affärenführer denn gerechterweise bekommen? Letztlich ist doch eigentlich alles außer der Hauptpreis, eine feste Beziehung mit dem Affärenpartner irgendwann unbefriedigend. Was nützt dir denn Mitgefühl, wenn du den Mann nicht haben kannst?


Zitat von Valerieee:
Ich als Affärendame darf mir nie, niemals, sowas erlauben.
Ich darf nicht zweifeln - dann ist er weg, bei dir. Ich darf nicht schimpfen, dann ist er weg, bei dir. Ich darf mich nicht mies fühlen mit dieser Konstellation, dann ist er weg, zurück bei dir.

Diese Feststellung ist so schonungslos ehrlich wie erschütternd. Mir stellt sich die Frage, wie sich ein Mensch in so eine Situation bringen kann. Das merkt man doch nicht erst nach einem Jahr, oder? Man sieht doch wenn man sich auf dünnes Eis begibt, man eine Beziehung eingeht in der man nicht zu seinen Gefühlen stehen darf. Warum lässt man sich trotzdem darauf ein und rutscht immer tiefer in den Sumpf. Wieso hast du die Gefühle wie Zweifeln, Schimpfen, mies Fühlen, etc. von Anfang an verleugnet? Ist es nur Bedürftigkeit oder auch fehlender Selbstwert? Hättest du diese Gefühle von Anfang an zugelassen, wäre die Affäre schnell vorbei. Du wärst gar nicht erst soweit gegangen, weil du die Verleugnung deiner essentiellen Gefühle bereits antizipiert hättest.


Abschließend möchte ich dir auf den Weg geben, dass das Leben (wie du jetzt weißt) kein Wunschkonzert ist. Intimität und S. erzeugen so starke Gefühle, wie Geburt und Tod. Dass sich da Regeln und gesellschaftliche Normen ausgebildet haben ist mehr als verständlich. Affäre ist einfach kein geeigneter Rahmen für solche starken Gefühle. Das ist wie mit einem Ferrari fahren. Macht unglaublich Spaß, man sollte sich aber an die Regeln halten, Autobahn und Straßenschilder und nicht querfeldein.

Alle Gute!

29.01.2025 17:52 • x 3 #721


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Bei uns kam aber noch erschwerend hinzu, dass wir befreundet waren und bei ihr die Freundschaft schon vor der Affäre in Abneigung gewandelt wurde, teilweise genau aus diesem Grund: weil es sie störte, dass ich mich in vielem auf meinen Mann verlasse und er viel (handwerkliches) erledigt. Mit der Zeit projizierte sie ihren Hass auf ihren faulen Ex-Mann, für den sie alles erledigen musste, auf mich und konnte das nicht mehr auseinanderhalten, glaube ich. Denn ihre Beurteilung von mir bzw. uns war sehr unfair und nicht wahr, sie fasste Dinge komplett falsch auf und zog daraus falsche Schlüsse.


Liebe Tauriel, jetzt endlich

Das war bei mir zum Glück nicht so. Ich kenne die EF nicht persönlich. Selbst war ich auch schon verheiratet, aber diese Ehe war, inklusive Antrag (Ich finde, wir sollten heiraten.) alles andere, als wonach meine Seele suchte: unromantisch, sachlich, pragmatisch und gesprächsarm. Nach der Scheidung hatte ich ein paar Unfälle mit Partnern, die nicht grundlos Single waren, dann schwor ich mir, nie wieder eine Beziehung einzugehen, denn ganz offensichtlich hielt das Leben nicht den Mann für mich bereit, nach dem mein Herz verlangt. Und dann traf ich ihn.
Und auch da machte es nicht sofort boom, ich wusste ja, dass er verheiratet ist.
Erst, als er unmissverständlich zugriff, ließ ich es zu, da er sich nach genau dem Mann anfühlte, den ich bisher vergeblich gesucht hatte und nie gefunden hatte!

Vielleicht war er d e r Mann, aber es war halt nicht möglich mit ihm. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass ich jemanden wie ihn , nur als Single - Version, nochmal treffe. Es wäre auch unfair den Männern gegenüber, da ich sie wohl an ihm messen würde? Weiß nicht. Momentan bin ich besser ohne Mann im Leben dran.

Dass er verheiratet ist, habe ich nie als Problem empfunden. Ich kannte ihn nur so, es war wie normaler Anhang eben. Familie.
Erst in dem Moment, in dem er mich fallen ließ, war es ein Problem. Es war mir egal, ob er jeden Abend zu ihr nachhause geht, ob er mit ihr in den Urlaub fährt, Essen geht oder schmust.
Solange er das, was er mir gab, geben konnte, solange er auch zu mir kam und mit mir war, war für mich alles gut. Ich lebte nur in dem Moment. Danach ging ich zurück in meinen Alltag, ge - und bestärkt, dauerlächelnd, wohlwollend gegenüber der ganzen Welt. Er tat mir gut.

Als er es dann beendete, wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.
Man muss sich drei Ertrinkende vorstellen. Zwei klammern sich an einen Rettungsehering, die dritte hat keinen solchen und geht unter.

Tut uns leid, aber wenn wir das hier überleben wollen, brauchen wir den Ring!-
Ja, danke für nichts, gluck gluck gluck....

29.01.2025 22:16 • x 3 #722


A


Letzte Worte der Geliebten

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Valerieee
Zitat von Tauriel:
Ich kann dir auch versichern: wenn sie erst einmal herausfindet, dann kommen ihr die ganzen gemeinsamen Jahre wie eine Lüge vor. Das braucht Zeit, um das zu verarbeiten und ich denke, man kann die gemeinsame Zeit während der Affäre nie mehr so ganz unbeschwert betrachten. Gemeinsame Fotos teile ich mittlerweile in Kategorien ein vor der Affäre, während der Affäre und nach der Affäre.


Sowas wünsche ich ihr ja nicht wirklich, die größte Wut ist verflogen. Es war auch mehr eine Wut auf sie, stellvertretend für die ganze Welt. Ich war von der Welt und dem Schicksal massiv enttäuscht.
Zuerst bekomm ich einen unpassenden Mann nach dem anderen, dann hab ich ihn plötzlich in meinen Armen und muss ihn auch sogleich wieder hergeben.

Ich möchte deinen Schmerz nicht schmälern, sondern viel lieber eine Ebene finden, auf der Verständnis und Freundlichkeit möglich sind- aber stell dir vor, ich habe von dem Mann, den ich liebe, kein einziges gemeinsames Foto. Keines vor der Affäre, keines während und keines nach der Affäre. Kein Kind, das seine Augen hat. Nichts bleibt mir von ihm.
Mir fehlt komplett die Möglichkeit, etwas, das mir mit einem anderen Menschen passiert ist, gemeinsam mit diesem Menschen zu verarbeiten. Dazu kommt dann das Gefühl, aufgrund der Faktenlage, dass ich nichts weiter war als ein schlimmer Fehler eines verheirateten Mannes, etwas, wofür mann sich schämt, und fertig ist das zerbrochene Selbstwertgefühl.
Da gibt es nicht die Frage: Will ich ihn behalten oder mich trennen? Kann ich ihm je wieder vertrauen? Ihm verzeihen?
Da bittet mich niemand um Verzeihung. Obwohl ich so verletzt wurde. Da kämpft niemand darum, mein Vertrauen zurück zu gewinnen. Obwohl auch mein Vertrauen gebrochen wurde.
Ich kann nur meinen Kummer in den Wind rufen, das war's.
Draus lernen. Statt zum Geliebten zurück zu finden. Es das nächste Mal besser machen. Noch besser? Ich habe ihn geliebt wie niemanden zuvor.
Wenn das besser bedeutet, mich künftig vornehm zurück zu halten, dann halte ich mich künftig vornehm zurück. Kein Problem. Als Probierangebot für Singlemänner stehe ich jedenfalls nicht zur Verfügung. Ah, ich merke, da ist noch viel Bitterkeit vorhanden. Man kann sich aber auch in Fahrt schreiben

Was mir wichtig ist: dies soll kein Wettstreit: Wem geht es schlechter? sein! Eher ein Hab Nachsicht, die AF ist auch nur ein schwacher Mensch

29.01.2025 22:49 • x 2 #723


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Ich glaube, man kann von einer Frau in dieser Situation nicht erwarten, damit mit gutem Stil umzugehen. Natürlich müsste sie das alles erst einmal verarbeiten und dazu gehören auch bei ihr eben solche Emotionen, die du auch fühlst und gegen sie richtest.
Da gibt es doch keinen guten/ richtigen und schlechten/ falschen Umgang mit so einem Betrug durch den Menschen, der einem am nächsten steht auf der Welt.


Da hast du recht.

29.01.2025 22:53 • x 1 #724


HeavyDreamy
Zitat von Valerieee:
Ich habe ihn geliebt wie niemanden zuvor.

Frage: Wie kann man jemanden lieben, der eine Frau / einen Mann (allgemein gesehen) betrügt?

Oder: Wie kann man überhaupt jemanden lieben, der bewusst lügt?

Will man in seinem Leben nicht einen aufrichtigen und ehrlichen Menschen, der weiss, was er/sie möchte?

29.01.2025 22:58 • x 3 #725


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Ganz ehrlich, mir ist es auch mehr als egal, wie sehr die Affärenfrau in unserer Konstellation leidet. Aber das ist natürlich auch geprägt von der Tatsache, dass sie mich jahrelang schlecht geredet hat, mir Freundschaft vorgeheuchelt hat, um meinen Mann sehen zu können etc.


Das finde ich auch sehr übel und daran hätte ich auch sehr zu knabbern. Und es würde mein Mitleid mit ihr auch schmälern...
Ich habe, jedenfalls bilde ich mir das ein, eine sehr versöhnliche Natur.
Wenn jemandem etwas aufrichtig leid tut, bin ich die letzte, die die Hand nicht reicht. Ich freue mich über Versöhnung, von Eltern und Kindern, zerstrittenen Freunden, Liebenden, Staaten.... Die Geschichte vom verlorenen Sohn ist nicht ohne Grund meine Lieblingsgeschichte.

Aber wenn ich merke, auf der anderen Seite ist und bleibt Verhärtung, Uneinsichtigkeit, Missgunst, kein Schuldbewusstsein, keine Reue etc., kann ich dicht machen wie ein Eissalon im Winter.
Und ja, dann hielte sich mein Mitleid mit der exAF wohl auch sehr in Grenzen.

29.01.2025 23:02 • #726


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Aber so wie du ihnen kein Glück wünschst, warum sollte sie es dann tun? Wie könnte man von ihr diesen Großmut erwarten? Sie ist hintergangen und betrogen worden und soll dann sagen ach, ihr zwei seid glücklich zusammen? ja wenn das so ist, dann mal los.


Nein, natürlich nicht Aber so, wie im Schmerz die betrogene EF es nötig hat (das schreibst du später), alles, was die AF betrifft, zu verharmlosen und auszublenden, so muss die verlassene AF sich das bewahren, was sie von ihm hat.
Das, was sie erlebt hat, steht im Widerspruch zu das war bedeutungslos, für ihn ist seine Frau die einzige Frau. Man hat es mehr als einmal erlebt, dass sie nicht die einzige Frau war. Das kann nicht alles Einbildung gewesen sein.
Wenn das so ist, dann habe ich mir die weniger intensiven Beziehungen auch alle nur eingebildet (wäre ja schön ).
Oder komme ich deiner Meinung gerade vom Weg der vernünftigen Gedanken ab? Sag ruhig.

29.01.2025 23:11 • #727


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Sie kann ihm nichts vorschreiben oder verbieten. Sie kann und darf aber für sich Konsequenzen ziehen. Z.B.: wenn du dich weiterhin mit dieser Frau triffst, werde ich unsere Beziehung beenden, denn ich möchte keine offene Beziehung. Das ist kein Hölle heiß machen sondern für sich selbst einstehen und schauen, wie man sein Leben und seine Ehe gestalten möchte.


Und hättest du die Beziehung wirklich beendet, wenn er sich mit ihr weiterhin getroffen hätte?
Man ist ja da manchmal leidensfähig...

29.01.2025 23:28 • #728


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Ich kann deine Position nachvollziehen, aber aus der Position einer betrogenen Ehefrau ist es die einzige Möglichkeit, dass sich Ehefrau und Ehemann verbünden und nur noch das gemeinsame Glück als Ziel sehen und dieses verfolgen. Die Zeit, die er mit ihr verbracht hat, muss zwangsläufig heruntergespielt und verdrängt werden. Wie könnte ich damit leben, wenn er dem hinterher hängt und ihre Gefühle wichtiger nimmt als meine?


Ja, so ist es wohl... Wenngleich ich wirklich nicht weiß, wie das funktionieren soll. Es war ja nun keine Außerirdische, die da am Werk war, sondern einfach eine andere Frau. Mit Gefühlen, mit Gedanken, mit normalen menschlichen Reaktionen.
Wenn man nun die Gefühle und Empfindungen der anderen Frau gegenüber dem Ehemann herunterspielt, wie empfindet man dann die eigenen Gefühle gegenüber dem Ehemann?
Das Problem ist ja, dass da gleich zwei Gefühle der gleichen Art für einen Mann haben. Sonst gäbe es das Problem ja nicht.
Schafft man es da wirklich, so zu trennen?

29.01.2025 23:36 • #729


Valerieee
Zitat von Tauriel:
eine Affärenfrau zieht ihre Bestätigung immer aus zwei Dingen: 1. den positiven Dingen, die der Mann ihr sagt (mit dir ist es so schön, Liebesbekundungen etc) und 2. die negativen Dinge, die sie über die Ehe erfährt (wir leben sowieso nur nebeneinander her, Intimität gibt es bei uns nicht mehr o.Ä.)


Bei mir war es so, dass ich kaum etwas über seine Ehe als solche erfahren habe. Hätte er immerzu schlecht von der EF gesprochen, hätte mich das in meinem Frieden gestört.
Was mich am meisten bestätigt hat, war das unmittelbare Gefühl von Geborgenheit, das Ich bekam. I h habe es am Anfang hier , glaube ich, mal geschrieben: Das Dauergrübeln über das Leben an sich war in seiner Gegenwart verschwunden, alles war gut.

Die schlecht laufende Ehe, Probleme mit der Frau usw waren Dinge, um die es gar nicht gehen sollte. Von mir aus musste es nicht schlecht aussehen bei ihnen, ich wollte ihn nicht aus der Ehe befreien...
Ich wollte es schön haben und hatte es schön.

29.01.2025 23:43 • x 1 #730


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Gerade wenn der Mann mit dir einen Hormonrausch erlebt aufgrund einer Neuverliebtheit, dann sieht er Dinge in seiner Beziehung negativer

Ah, ein Trigger
Hier empfinde ich wieder, dass das, was ich erlebt habe, geschmälert wird. Das war nur ein Hormonrausch, also im Prinzip ein kleiner Ausrutscher, eine durchzechte Nacht mit elendem Kater am nächsten Morgen und bitterer Reue...
Den Hormonrausch hatte eher ich, er genoss und schwieg (sich der EF gegenüber aus). Was da von deiner Seite aus wirklich war, werde ich nie erfahren.
Dass er ganz gut, normal eben, mit seiner Frau lebt, weiß ich.
Wenn er ihr das Ganze nicht eines Tages doch noch erzählt, Dann hat es für dieses Ehepaar das Jahr mit mir nie gegeben. Und das ist sicher gut so.

29.01.2025 23:49 • x 1 #731


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Wir haben diese Chance genutzt und sind uns näher als je zuvor und glücklich wie lange nicht mehr.


Das ist sehr schön und freut mich (du bist ja nicht mit meinem Ex- AM glücklich, da gehts ).
Ich hab keinen, dem ich näher als je zuvor bin, ich muss wieder einmal allein durch den Nebel wandern. Warum auch immer.
Glücklich? Eher resigniert - froh und optimistisch- traurig.

29.01.2025 23:58 • #732


Valerieee
Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

(H. Hesse, der auch mein Profilbild ziert)

30.01.2025 00:01 • x 2 #733


HeavyDreamy
Zitat von Valerieee:
Das ist sehr schön und freut mich (du bist ja nicht mit meinem Ex- AM glücklich, da gehts

Das ist wieder die typische Valerieee *grins*

30.01.2025 00:01 • x 1 #734


Valerieee
Zitat von Tauriel:
Ich kann das nachvollziehen. Ich wette bei uns geht es der AF genauso. Ich würde am liebsten alle ihre Erinnerungen an ihn löschen - es wurmt mich, dass sie Momente hat, an die sie denken kann, die ihr viel bedeuten und die mich so verletzt haben, Momente die niemals hätten stattfinden dürfen...


Ach du, ja, das verstehe ich. Das hast du wunderbar ausgedrückt, mit dem Löschen ihrer Erinnerungen.
Aber ich glaube, dass du das nicht nötig hast. Lass ihr die paar Erinnerungen, sie werden verblassen, so, wie auch die Erinnerungen in den Köpfen all derer verblassen, die vorher mal mit deinem Mann zusammen waren (falls du nicht die erste warst).

Das ist ja auch etwas, wovor ich große Angst habe - dass er mir eines Tages so bedeutungslos vorkommt, wie es ist. Dass all das, was ich mit ihm erlebt habe, eines Tages in mir nur noch ein müdes Ja, mit dem war auch mal was, ist lange her.
Und im Jahre 2025 habe ich noch so gelitten. Es fühlte sich so echt an. Wenn das nicht echt war- was ist in meinem Leben überhaupt echt? Was bleibt?

Du hast deinen Mann lebendig und entschlossen bei dir, statt verblassender Erinnerung hast du wachsende, sich vertiefende Liebe! Du brauchst da nichts zu löschen, es erlischt Tag für Tag von selbst, immer ein bisschen mehr. Sei nicht traurig!
Und es tut mir wirklich leid, dass du die Erfahrung eines Betrugs machen musstest. Und dann noch nicht von irgendwem. Es macht einen Unterschied, ob man schlimme Erfahrungen macht mit jemandem, der ohnehin ein blödes A... ist, oder mit jemandem, der einen liebt.
Ein blödes A... kann man so herrlich in den Wind schießen!

30.01.2025 00:15 • x 1 #735


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