Man kann Personen und derer Leiden NICHT vergleichen oder gegeneinander aufrechnen. Genau so wenig kann einer für andere bestimmen, wann s i e aufzuhören haben zu trauern oder wie sie mit ihren Traumata umzugehen haben.
Denn jeder ist anders veranlagt, hat verschiedene Wünsche und Hoffnungen, verschiedene Talente und Möglichkeiten. Da sind keine zwei gleich. Und das ist gut so.
Wer anderen sagt, es sei gut, solle sich mal selber fragen, ob er / sie selber gerade einiges unterdrückt und sich selber und seine Gefühle und Themen innen drin verleugnet. Es schreit geradezu danach.
Mein Vater ist Jahrgang 1923, musste mit 18 in den Krieg, als Gefangener erfuhr er, daß es keine Heimat mehr gibt, und ab da war sein Leben vorbei. Seitdem existiert er nur noch. Aber halt unter welchen Bedingungen und auf wessen Kosten? Als Kind kann ich einiges dazu sagen. Als Analytiker durch und durch gehe ich anders damit um als andere meiner Generation, unter denen viele Alk. wurden, und schlimmeres. Für mich gilt Die Wahrheit wird euch frei machen! auch wenn es erst einmal unglaublich schmerzhaft ist. Aber dann ist es wirklich gut.
Also, jeder Jeck is anders. Klaus, es tut einfach gut, wenn man sich mal auskotzen als auch ausheulen kann. Dann geht es wieder ein Stück erleichtert weiter. Stück für Stück, bis es gut ist. Und dann ist es aber auch gut.
02.06.2019 15:40 •
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