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Liebt er mich noch trotz ignorieren?

RainbowDash
Hallo Happy-Face,

ich kann meinen Vorredner(innen)n nur zustimmen, es ist wirklich unverständlich warum Du diese Beziehung retten willst. Was mich immer wieder erschreckt und traurig stimmt ist:

- Frauen hoffen immer, ER würde sich ändern, sie wünschen sich, er solle sich ändern. Warum? Man lernt einen Menschen erst in kritischen Situationen wirklich kennen. Das sind Seiten an ihm, die zu ihm gehören. Genau so ist er. Er braucht anscheinend Bestätigung von anderen Frauen, so ist er. Warum willst Du ihn zurück wenn Du damit nicht zurecht kommst?

- Trennung als Druckmittel: warum glauben Menschen irgendwie immer, dass das etwas verändert? Eine Trennung sollte immer ernst gemeint sein. Wenn ich jemandem sage, dass ich gehe, dann doch nicht, weil ich will dass er dadurch nachdenkt. Sondern weil es kein Weiterkommen gibt und man an der Situation etwas ändern muss. Wenn der andere dadurch nachdenkt, ja das ist ein schöner Nebeneffekt. Aber eine Trennung in einer erwachsenen Beziehung sollte der letzte Schritt sein, und dann gemacht werden, wenn man wirklich bereit ist diesen Weg zu gehen. Ohne Hintergedanken, dass es etwas bewirkt. Entscheidung für einen selbst.

Auch wenn es Dir schwer fällt zu glauben: es gibt auch andere Männer, die Dir eine Reise nach Paris schenken, die Langweiliges lustig machen und mit denen man zu jeder Zeit reden kann. Entschuldige, aber das kann auch eine gute Freundin. Es ist doch viel mehr etwas anderes, was zwei Menschen in Liebe verbindet: tiefstes Vertrauen, Kompromissbereitschaft, Rücksichtnahme aufeinander und vor allem, wenn man sich emotional vollkommen *beep* vor einen anderen Menschen stellen kann und weiß, man kann ihm blind vertrauen und jede noch so dreckige Seite an sich offenlegen. Das sehe ich bei Euch beiden leider nicht. Wäre dem so, dann gäbe es keine etlichen anderen Frauenfreundschaften, keine Streits, keine Ignoranzspielchen.. Ihr beide spielt das berühmte Nähe-Distanz-Spiel, wenn der eine wegschiebt kommt er andere angelaufen. Aber wenn es wirklich Liebe wäre, müsste das dann sein? Gäbe es dann nicht einfach nur vertraute Nähe und emotionale Offenheit?

28.12.2014 18:58 • x 3 #16


H
Zitat von RainbowDash:
Ihr beide spielt das berühmte Nähe-Distanz-Spiel, wenn der eine wegschiebt kommt er andere angelaufen. Aber wenn es wirklich Liebe wäre, müsste das dann sein?


Ich gehe bei den meisten Sachen d'accord, die Du so schreibst, außer bei dem, was Du Nähe-Distanz-Spiel nennst. Das Thema kommt im Forum ja oft vor und ist grundsätzlich negativ konnotiert, womit man diesem essentiell wichtigen Teil in der Liebe Unrecht tut. Eine Partnerschaft bleibt nur frisch, wenn es eben genau diesen Wechsel zwischen Nähe und Distanz gibt. Zum Problem wird das Ganze nur, wenn der eine Partner die Distanz nicht aushalten kann, weil er die empfundene Leere bzw. Einsamkeit nicht mit eigenen Inhalten füllen und die eigene Autonomie nicht leben kann, weil er sie unter Umständen nie gelernt hat. Daraus entsteht dann das, was man als Klammern bezeichnet und was im Ergebnis dazu führt, dass sich das Gegenüber immer weiter entfernt bzw. aus falscher Fürsorge nur noch gegen sein innerstes Bedürfnis nach Eigenständigkeit handelt, damit der Klammernde nicht verstoßen wird.
Vielleicht klammert happy-face ja tatsächlich etwas und als Ergebnis fängt er an zu flüchten, weil er sich erdrückt fühlt, ihrem idealisierten Bild von ihm entsprechen zu müssen. Dafür spricht auch ihre Eifersucht, wenn er sich einmal auf einen Kaffee mit einer anderen Frau trifft. Wegen so einer Lappalie hat sie schließlich sofort die Beziehung gekündigt. Es ist ja nicht so, dass er mit der Intention unterwegs war, mit seiner Kaffee-Bekanntschaft in die Kiste zu springen. Zumindest lese ich davon nichts.
Eine gesunde Beziehung muss sowas tolerieren können, finde ich. Im konkreten Fall scheint ja wirklich keine Basis für ein Grundvertrauen gegeben zu sein, was vielleicht auch am Verhalten von happy-face liegt. Vielleicht kann man die Dynamik in der Beziehung der beiden auch mal aus diesem Blickwinkel betrachten.

Beste Grüße!

28.12.2014 19:47 • x 1 #17


A


Liebt er mich noch trotz ignorieren?

x 3


RainbowDash
Hallo Hinrich,

ich rede hier nicht von dem gesunden Wechsel aus Nähe und Distanz, womit man eine gesunde Beziehung am Laufen hält. Mir ist dieses Prinzip in Fleisch und Blut übergegangen, mal abgesehen davon, dass ich selbst jemand bin, der selbst immer wieder Distanz braucht. Vielleicht habe ich mich auch nur falsch ausgedrückt.
Ich rede hier von dem Ich trenne mich, damit er nachdenkt. - Dann bereut man das, weil vielleicht nicht das gewünschte Ergebnis dabei zustande gekommen ist. Man entschuldigt sich, dann geht der Partner auf Distanz. Es wird ein Hin- und Her. Natürlich sieht man auch hieran, wie das eigentlich funktioniert. Dennoch denke ich, dass es hier mehr oder weniger von Egoismus angetrieben ist als von dem Gedanken, die Beziehung gesund zu erhalten.

Der natürliche Wechsel aus Nähe und Distanz ergibt sich aber auch in der Regel spielerisch, wenn beide verstehen, dieses Spiel zu spielen. Wenn jeder seine eigenen Interessen weiter verfolgt, wenn jeder seine Unabhängigkeit soweit bewahrt, wie es nötig ist. Distanz kann wieder Nähe schaffen, definitiv. Aber nur dann, wenn man sie nicht eigennützig einsetzt um den anderen zu piesacken. Nicht mit Trennung. Ich denke, es gibt auch andere Wege, den Partner sachte zum Denken zu bewegen, ohne dass man diesen Weg gehen muss, wenn man doch eigentlich weiterhin mit ihm zusammen sein will.

28.12.2014 22:26 • x 1 #18


H
Hallo RainbowDash,

okay, dann habe ich da zuviel hineininterpretiert. Entschuldige!
Ich stimme Dir dann auch bei dem Teil zu. Eine Trennung ist die ultima ratio und sollte nicht zum Taktieren ausgesprochen werden.

Einen schönen Abend Dir!

28.12.2014 22:31 • #19


RainbowDash
Hallo Hinrich,

ja das dachte ich mir fast und wollte mich nur nochmal richtig formulieren Ich glaube, dass Happy-face das in guter Absicht so getan hat. Sie sagt ja selbst, sie konnte so nicht mehr, hat irgendwie gelitten. Aber genau das ist der Punkt, das muss er wissen und dann entweder etwas ändern, oder ihr sagen dass er nunmal so ist wie er ist.
Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und man macht sich schnell vor, dass eine Trennung ein Schubs in die richtige Richtung sein kann. Aber letzten Endes ist es damit gleichzusetzen, dass man einem anderen absichtlich weh tut, damit er das selbe fühlt wie man selbst.
Wenn ich mich trenne, dann einfach, weil ich nicht mehr kann. Punkt. Was irgendwann danach kommt, das kann ich mir überlegen, wenn ich wieder kann. Wenn ich dann noch will.

Ich wünsche auch einen schönen Abend

28.12.2014 22:56 • #20




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