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Loslassen funktioniert nicht - kompliziert

N
Hallo Nine,

eine Antwort bist du mir immer noch schuldig. Und zwar die auf die Frage nach deinem Alter. :wink:

Zitat von Nine-:

Neja Nein, natürlich gibt es nicht nur einen Therapeuten bei uns. Meinst du echt, dass ich das noch mal versuchen sollte?

Was glaubst du?
Glaubst du, dass du alles allein bewältigt bekommst? Hast du das Gefühl, keine Hilfe zu brauchen oder dass sie gar überflüssig wäre? :roll:
Ein Trauma (und du sprachst ja von traumatischen Erfahrungen, welcher Art auch immer, dazu musst du dich nicht äußern) kann man nur selten allein verarbeiten und bewältigen. Ein unterstützendes persönliches Umfeld könnte helfen, das Ereignis auch ohne professionelle Hilfe zu verarbeiten. Allerdings kommt es auf das Ereignis an, dass über einen hereingebrochen ist und auch in welchem Alter man diese Erfahrung machen musste. Du hast leider kein unterstützendes Umfeld, wenn ich das richtig lese...
Ein Trauma ist nichts anderes ale eine Wunde auf der Seele. Und was macht man mit Wunden? Wenn du gestürzt bist, dir etwas gebrochen hast und nicht mehr laufen kannst, ignorierst du dann die Wunde, hoffst auf die heilende Natur und lebst lieber ein schmerzerfülltes Leben als dir Rat, Hilfe und Versorgung bei einem Fachmann zu suchen, der sich deiner Wunde annimmt, sie verarztet und für ihre Heilung sorgt?
Genauso ist es mit der Seele auch. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Wunde nicht sichtbar ist, sie nicht mit einer Salbe, einem Pflaster oder einer OP zu versorgen ist und auch mit fachlicher Unterstützung viel Zeit zur Wundheilung benötigt.
Unterdrückung der Schmerzen oder Ignorierung lassen den Prozess fortschreiten und zaubern das Problem nicht weg.
Mit einem unverarbeiteten Trauma zu leben führt u.a. zu Depressionen und Störungen der Persönlichkeit so wie in deinem Fall (bitte sei mir nicht böse, ich will dich nicht abstempeln oder verurteilen. Ich mache mir Sorgen. :knuddeln: ) Und deine vielen körperlichen Beschwerden sollen ein Signal sein, dass dein Körper mit der alleinigen Bewältigung des Traumas überfordert ist.
Ich habe eine hochtraumatisierte Pflegetochter, die mittlerweile ein eigenes Leben führt und mit der ich einiges durch habe und kann daher sagen, dass ich weiß, wovon ich spreche.
Ich weiß auch, dass es nicht so einfach ist, sich immer wieder einem neuen Therapeuten anzuvertrauen. Nicht jeder Therapeut ist auch für jeden Patienten geeignet. Und es ist dann auch gar nicht schlimm, zuzugeben, dass die Chemie nicht stimmt und man sich eine Zusammenarbeit nicht vorstellen kann. Das ging meiner Tochter nicht anders. Da werden intime Details auf den Tisch gepackt, die man niemandem anvertraut, der sich nicht als würdig erweist.
Aber wenn du wenigstens ein Mal in deinem Leben wissen willst, wie es sich anfühlt, wahrhaft glücklich zu sein und nicht an unbewältigte Probleme denken musst oder darauf, vllt immer lieber auf Distanz zu gehen, weil Nähe schmerzt..., dann solltest du nicht aufhören, nach einem geeigneten Helfer zu suchen.
Aber das ist meine Meinung. :wink:
Zitat:
Dann wird wieder alles durchgekaut und dann gehts einem ja bekanntlich eh erstmal schlecht...und es heisst ja auch, wenn man sich mit der Vergangenheit befasst, lebt man auch da und dann kann man sich nicht auf die Gegenwart konzentrieren. Hab ich mal wo gelesen. Und inwiefern soll mir das helfen? Meine Denkweise änder ich ja dadurch nicht. Wenn ich das alles aufarbeiten würde, was ich müsste, da wär ich mit 80 noch nicht fertig.

Wenn du die Aufarbeitung noch weiter vor dir herschiebst, wird wohl ein Leben nicht reichen. :wink:
Natürlich geht es dir am Beginn der Therapie erst einmal nicht so, dass du vor lauter Glück Purzelbäume schlagen willst. Sich mit Vergangenem und erlittenen Schmerzen zu beschäftigen, tut weh und benötigt deine volle Aufmerksamkeit. Aber wenn du die Gegenwart bewältigen willst, musst du dich mit deiner Vergangenheit auseinandersetzen.

Zitat:
Das hat nichts mit Atheismus zu tun. Das klingt zwar sehr religiös, aber im Grunde bedeutet es nichts anderes, als dass DU dein eigener Gott bist.

Ich bete mich an. :anbeten: :wink:

Zitat:
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Dass ich keinen mehr abkriege, ist Fakt. Das konnte man die letzten Jahre sehr gut beobachten und hat sich bis heute nicht geändert.

DAS bewirkt deine Einstellung.
Wenn du nach außen hin immer signalisierst. Mich will ja sowieso keiner, ich kriege keinen mehr ab, niemand interessiert sich für mich..., dann bewirkst du genau DAS. Du beschwörst es selbst herauf. :wand:
Zitat:
Und dass ich keinen mehr willl...Wollen stimmt ja nicht so ganz. Aber es geht einfach nicht mehr. Es gibt zu viel, was dagegen spricht.

Zum Beispiel...? :roll:
Zitat:
Bei dem anderen, der so war, hab ich den Absprung leider nicht so schnell geschafft. Da hatte ich schon nicht mehr diese Einstellung und dann sogar teilweise gedacht, dass ich das so verdient habe. War auch meine längste Beziehung. Jede einzelne Nummer im Handy musste ich erklären. Meinen Hobbies durfte ich nicht nachgehen, weil die in seinen Augen nichts wert waren. In gewisser Weise hab ich auch da gewohnt. Und er hatte nur eine 1-Zimmer-Wohnung und wenn wir uns da gestritten haben, konnte man sich nicht wirklich aus dem Weg gehen. Meine Musik durfte ich nicht hören. Filme im Fersehen haben wir nur geguckt, die er gut fand. Meine Freundschaften haben darunter gelitten. Meinen Job hätte ich beinah verloren. Wenn ich anderer Meinung war als er, wurde ich direkt dafür bestraft. Das ging so weit bis ich dann irgendwann keine eigene Meinung mehr hatte. Alles hat er seiner Familie weitererzählt, auch Dinge, die ich ihm im Vertrauen gesagt hab und die nur uns beide etwas angingen. Wenn wir zu seinen Freunden gefahren sind, musste ich draussen warten, weil die mich nicht mochten.

WAS hat dich bei ihm gehalten? Die Gewohnheit? Eine imaginäre Sicherheit? Bequemlichkeit? :roll:
So etwas muss sich niemand antun. :knuddeln:
Das hat mit Liebe, Vertrauen, gegenseitiger Akzeptanz, Respekt und Achtung vor und füreinander, Anerkennung, Geborgenheit...überhaupt nichts zu tun. Wie nennst du diese Art von Beziehung?
Für mich klingt das eher nach einert Art emotionaler Abhängigkeit und Unterwürfigkeit deinerseits, deine eigenen Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse missachtend...
Zitat:
Einmal hat er gesagt, dass er mir im Stadion einen Antrag machen will und wenn ich nein sage, erschießt er sich.

Das ist Erpressung und zeigt mal wieder, wie desinteressiert er an deinen Gefühlen war, wie wichtig ihm deine Wünsche waren, wie unnötig er eigene Entscheidungen von deiner Seite hielt...
Bei so einem Menschen hätte ich gesagt: Ich besorg dir die Pistole oder drehe dir den Strick.
So gewinnt man keinen Menschen für sich. Das ist Gewalt und nicht zu akzeptieren! :boese:
Zitat:
Zum Glück kam vorher die Beziehungspause und da haben mir meine Freunde, die ich auf der Arbeit hatte, die Augen geöffnet, sonst...wer weiss...wär ich vielleicht heute noch mit ihm zusammen.

Du solltest deinen Freunden danken. :freunde:
Zitat:
Tja, mein Selbstbild...Ich krieg das einfach nicht hin. Ich hab schon so Übungen angefangen, wo man aufschreiben soll, was man an sich gut findet...Irgendwann war mir das zu blöd und ich hab wieder aufgehört. Das, was ich kann, können andere auch. Also ist es nichts Besonderes. Und meine Talente z.B., die bringen mir nichts. Also brauch ich die auch nicht aufschreiben.

Da sind wir wieder beim Thema: Bewältigung von Vergangenem.
Dein erlittenes Trauma suggeriert dir Schuldgefühle, die wiederum bewirken, dass du dich wertlos fühlst, nutzlos und zu allem unfähig. Aber das ist Quatsch! Dass dir Gewalt angetan wurde (in welcher Form auch imnmer, ein Trauma kann man auch als nur mittelbar Beteiligter erleiden), dafür kannst du nichts, trägst keine Schuld daran. Und kein Mensch ist wert-oder nutzlos. Jeder kann etwas Besonderes, das ihn von anderen unterscheidet und für andere wieder interessant erscheinen lässt.
Du resignierst, gibst auf, obwohl du dein Ziel noch nicht erreicht hast.
Zitat:
Ich kann es übrigens auch nicht haben, wenn man mich lobt. Kommt zum Glück nur ganz selten mal vor, aber wenn, dann kann ich damit nichts anfangen. Ich weiss zwar genau, mein Gegenüber erwartet irgendeine Reaktion von mir, aber ich weiss nie, wie ich mich dann verhalten soll. Und wenn mir jemand seine Liebe gestehen würde (jetzt abgesehen von meinem Schwarm), dann würd ich dem das nicht glauben und denken, er will mich verarschen.

Bei DEM Selbstbild auch kein Wunder.
Da du das Gute in dir nicht erkennst/erkennen willst, kannst du nicht glauben, dass andere es erkennen können. Du solltest ihnen glauben. Du solltest an DICH glauben! :trost:

Ich wünsche dir noch einen schönen 2.Advent! :tannenbaum2:

08.12.2013 16:05 • #16


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Hallo Neja!

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber es ging einfach nicht eher! Ich hatte solche gesundheitlichen Probleme. Da brauchte ich unbedingt eine Pause. Mein Magen hat sich wieder beruhigt, meine Zähne auch. Aber meine Augen und mein Rücken die brauchen so lange. Laut Arzt sind meine Augen nur zu trocken, aber vielleicht ist das ja trotzdem psychisch bedingt. Es gab da nämlich vor kurzem einen Vorfall und am nächsten Tag fing das mit den Augen an. Ist natürlich nur eine Vermutung, aber da es bei mir oft psychisch bedingt ist, liegt das ja nahe. Ich hab mich zwar jetzt auch soweit wieder beruhigt, aber letzte Nacht hatte ich wieder so Herzstiche :/ Ich versuch dann schon immer, mir zu sagen, dass alles gut ist und dass es besser ist, wenn ich loslasse...aber verstehen kann ich das trotzdem nicht. Also, warum es nicht sein soll und so.

Dass ich das mit dem Alter offen gelassen hatte, ist mir später auf aufgefallen. Andererseits hatte ich das aber auch weiter oben schon geschrieben. Ende 20. Laut Psychiater bin ich aber nach dem einen traumatischen Erlebnis ein paar Jahre in der Entwicklung stehen geblieben. Keine Ahnung, ob sich da jetzt was geändert hat oder nicht.

Eigentlich bin ich nicht der Meinung, dass ich das alleine bewältigen kann. Aber bis jetzt ging es immer irgendwie weiter. Und da mit deinem Vergleich, schön und gut, aber eine normale Wunde heilt doch viel schneller als eine psychische. Warum eigentlich? Man sagt zwar, wenn es einem schlecht geht, brauchen Wunden auch schneller bis sie heilen, aber trotzdem geht das immer noch schneller, als wenn man was aufarbeitet. Mir sind auch so viele Dinge passiert, was weiss ich denn, was ich davon aufarbeiten muss? Oder alles? Krieg ich deshalb keinen mehr? Könnt mir zumindest vorstellen, dass eine Beziehung mit mir sehr problematisch wäre Meine Probleme sind ja wahrscheinlich doch sehr hinderlich.

Normalerweise würd ich das nicht so offen sagen, aber mich kennt ja keiner hier. Was sich so durch mein Leben zieht, sind Mobbing und s.uelle Belästigung. Ich hab gedacht, wenn man etwas älter ist, passiert einem das nicht mehr. In meiner letzten Beziehung ist vieles passiert, was ich auch nicht vergessen kann, aber manches davon ist so peinlich, dass ich mich nicht trauen würde, mit einem Therapeuten darüber zu sprechen. Es hat u.a. mit S. zu tun. Seitdem hab ich ein ziemliches Problem mit diesem Thema. Das Erlebnis, was ich oben angedeutet hatte, da war ich 16. Ich wollte sogar zur Polizei gehen, aber alle haben auf mich eingeredet, ich hätte mir das nur eingebildet und es wär ja nicht so schlimm gewesen. Was soll man zur Polizei gehen, wenn einem eh niemand glaubt? Sogar der Arzt, bei dem ich war, hat das runtergespielt.

Wie soll das gehen, dass man glücklich ist und nicht an ungelöste Probleme denken muss? Irgendwas ist doch immer. Man kann nicht keine Probleme haben. Und wenn man einsam ist, kann man sowieso nicht glücklich sein. Da hilft mir auch eine Therapie nicht, was diesen Punkt angeht. Ich kann ja niemanden zwingen, mich in den Arm zu nehmen. Und erkaufen kann man sich sowas auch nicht.

Findest du nicht, dass ich mich schon genug mit meinen Problemen befasse? Würde ich sie verdrängen, würde es mir doch viel besser gehen und dann hätte ich nicht diese ganzen Beschwerden. In einer Therapie müsste ich ja dann auch wieder über den reden, wegen dem ich hier den Thread aufgemacht hab, und das tut immer so weh. Aber ihr habt doch alle gesagt, ich soll damit abschließen. Wobei das ja gar nicht so sehr mit ihm zu tun hat, sondern mehr so allgemein. Wenn ich aber immer wieder drüber rede, kann ich doch nicht damit abschließen. Das Schlimmste an der Sache ist wahrscheinlich, dass ich, wenn ich loslasse, akzeptieren muss, dass ich versagt hab. Und irgendwie geht das noch nicht. Ich denk zwar jetzt nicht mehr so viel an ihn und ich weiss ja auch, dass es keinen Sinn macht, aber sonst hab ich immer noch gehofft, dass irgendwer uns dazu bringt, dass wir uns zumindest mal aussprechen. Aber mit dem Loslassen muss ich dann auch akzeptieren, dass es nie wieder wen geben wird - und das ist wahrscheinlich der schwerste Schritt von allen. Dieses Endgültige. Es funktioniert einfach nicht, wenn ich sage: Ok, dann ist das eben so. Ich wollte auch gerne mal heiraten und alles. Einmal wollte ich ein normales Leben führen, so wie alle anderen auch. Aber das hat noch nie funktioniert.

Du willst echt wissen, warum es nicht mehr geht? Ok. 1. hab ich zu lange keinen Freund mehr gehabt. Das ist wie mit Bewerbungen. Wenn da zu lange eine Lücke ist, nimmt einen keiner mehr. 2. müsste ich ihm dann was Bestimmtes sagen, was eh keiner nachvollziehen könnte und das ist mir eh peinlich, würde ich aber nicht drumherum kommen. 3. muss man sich ja entscheiden, ob man eine Beziehung haben will oder seinen persönlichen Interessen nachgehen will. Beides zusammen geht nicht. Hab ich ja selbst erlebt. 4. zu alt. 5. Unterdrückung, permanente Überwachung und Kontrolle, man muss machen, was der andere will. Gehört aber irgendwie auch zu 3. 6. macht eine Beziehung eh keinen Sinn, da man sich ja sowieso irgendwann wieder trennt. Da kann mans auch gleich lassen. Erspart einem auch einiges. 7. bin ich eh nicht mehr beziehungsfähig. 8. wird man eh nur belogen und verarscht. 9. da man sowieso nicht glücklich werden kann, egal ob mit Partner oder ohne (man muss ja immer machen, was er will), kann man auch gleich alleine bleiben, kommt aufs selbe raus, nur dass man sich weitere Schmerzen erspart. Hatte da noch mehr Punkte. Da stand schon einiges auf der Liste, aber hab die gerade nicht zur Hand. Jedenfalls darf ich mich ja noch nicht mal mehr verlieben, weil ich Angst haben muss, dass ich dann wieder nicht damit klarkomm und Mist baue. In dem Punkt wirds ja leider immer schlimmer und von daher denk ich, wäre es besser, wenn ich direkt abblocke. Und ich mein, selbst, wenn der andere auch Gefühle für einen hat, heisst das ja eh nicht, dass man auch zusammenkommt. Hab ich ja auch selbst erlebt, sogar 3x schon. Ich glaub nicht mehr an die Liebe. Und das, was man im Fernsehen sieht, gibt es in Wirklichkeit auch nicht. Das wird nur gemacht, damit die Leute gucken, aber in der Realität sieht das doch anders aus.

Also, ich hab immer gesagt, für mich hat sich das nicht angefühlt wie eine Beziehung in dem Sinne, sondern mehr so wie...Vater und Tochter irgendwie. Verstehst, was ich meine? Was er sagt, muss gemacht werden und passiert das nicht, wird man bestraft. So kam mir das immer vor. Am Anfang hab ich ja auch noch versucht, mich zu wehren und durchzusetzen, aber da bin ich nicht weit mit gekommen. Er hat mich z.B. gerne mit Kontaktsperre bestraft, wenn ich eine andere Meinung hatte als er. Und wie lange die ging, hat er natürlich entschieden. Wenn ich dann angerufen hab, ist es auch vorgekommen, dass er einfach das Handy beiseite gelegt hat und weggegangen ist oder so. Wenn er besoffen war, (das kam zwar jetzt nicht so oft vor, aber weiss ich trotzdem noch sehr genau), hat er mich angerufen und mich beleidigt und über mich hergezogen usw. Einmal hat nachts um 2 seine Mutter bei mir angerufen und gemeint, wenn ich nicht sofort zu ihm komme, beendet er die Beziehung. Tja, dumm wie ich war...Aber irgendwie...Das ist wie bei den Frauen, die in ihren Beziehung geschlagen werden. Am Anfang wehrt man sich vielleicht noch, merkt, dass man damit nur das Gegenteil erreicht und so nach und nach gibt man auf und merkt nicht, wie tief man eigentlich schon drinsteckt. So war das zumindest bei mir. Ich hab das irgendwie nicht gemerkt. Meine Eltern haben davon auch nichts mitgekriegt, weil ich ja fast nie zu Hause war. Ich musste ja meist direkt von der Arbeit zu ihm und wenn ich dann mal nach Hause durfte, dann vielleicht für 2 Stunden oder so. Meine Freunde hab ich nur noch auf der Arbeit gesehen. Zu denen, die ich nicht von dort kannte, durfte ich keinen Kontakt mehr haben. Einmal weiss ich noch, war im Winter, da wollte ich mich mit einer Freundin treffen. Sie ist bestimmt 2 Stunden mit Bus und Bahn gefahren. Mein Freund wusste auch, dass wir verabredet sind. Wir wollten uns am Busbahnhof treffen. Und ich hatte gar keine Zeit, mich nach ihr umzusehen, da hat er mich direkt gepackt und zur Bahn gezogen, weil die gerade da stand und er die unbedingt kriegen wollte. Es hat ihn gar nicht interessiert, dass meine Freundin da stand und wir verabredet waren. Warum ich nichts gemacht hab? Angst. Wenn wir mit dem Bus gefahren sind und ich das Ticket nicht gleich weggepackt hab, dann kam immer: Willst du das jetzt die ganze Zeit festhalten? Er hat permanent an mir rumgenörgelt. Und wir waren leider relativ lange zusammen. Wenn sowas über Monate hinweg so geht, dann prägt sich das so ein. Ich war ja dann sogar der Meinung, dass ich nichts Besseres als sowas verdient hab. Ich kann mich eigentlich nicht dran erinnern, dass er mal ein liebes Wort für mich übrig hatte. Magenschmerzen waren da auch mein ständiger Begleiter.

Bevor wir zusammenkamen, da hätte ich das eigentlich schon merken müssen, also dass er nicht gut für mich ist. Er wollte unbedingt mit mir Minigolf spielen und ich hab von Anfang an gesagt, dass ich das nicht will. Aber nein, er wollte ja, meine Meinung zählt ja nicht. Dann sind wir dahingelaufen, das war schon ein ganzes Stück, und dann ging er zur Kasse, wollte mir das weiter aufzwingen und ich hab gesagt, ich mach das nicht, er kann gerne, aber ich nicht. Da war er natürlich knatschig, aber ich hab ja von Anfang an gesagt, dass ich nicht will. JA, ich weiss, man muss auch mal Kompromisse eingehen usw., aber da hat mir schon nicht gepasst, dass er über mich bestimmen wollte und mir seinen Willen aufzwingen wollte. Auf sowas reagier ich grundsätzlich allergisch. Er ist dann auch direkt wieder nach Hause gefahren - und ich musste den ganzen blöden Weg alleine zurücklaufen, weil ich zu der Zeit das Problem hatte, dass ich mich nicht getraut hab, mit dem Bus zu fahren, weil zu viele Leute usw. Wenn wir zu ihm gefahren sind oder so, dann war er wenigstens noch dabei, aber manchmal ging das auch trotzdem dann nicht. Aber in dem Moment war mir das egal. Für mich zählte nur, dass ich mich durchgesetzt hab. Mit seinen Freunden hat er zu der Zeit schon geplant, wie er mich verbiegen kann. Ich weiss, man macht das nicht, aber ich sollte auf sein Handy aufpassen und ggf. drangehen, wenn jemand anruft und dann hab ich halt mal so geschaut, was er für SMS gespeichert hat. Er hatte sogar noch gespeichert, was er verschickt hatte. Und da stand dann eben, dass er mich schon noch so weit kriegt, dass ich dieses und jenes nicht mehr anziehe und die Musik nicht mehr hör usw. Das war auch das einzige, wo die Freunde noch nett zu mir waren. Die wollten sich mit mir zum Shoppen verabreden - damit ich mal vernüntige Sachen kaufe. Wenn ich so überlege, vielleicht war ich dann deshalb bei denen unten durch, weil ich mich nicht drauf eingelassen hab. Und ich hab die SMS auch nur gelesen, weil ich ja umgekehrt auch alles, was ich bei mir gespeichert hatte, rechtfertigen musste. Da hab ich gedacht, ist dann nur fair.

Er hat mir auch einmal erzählt, er hätte einen Sohn (5 Jahre oder so) und fand es dann noch lustig, dass ich total fertig deswegen war. Erstaunlich, wieviel mir jetzt noch einfällt, obwohl es schon so lange her ist und ich eigentlich damit abgeschlossen hab. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke...dann frag ich mich 1. warum ich so dumm war und 2. wie jemand einen anderen Menschen so behandeln kann. Das einzig Gute ist, dass ich irgendwann den Absprung geschafft hab. Mir ging es zwar erst total schlecht, aber auf einmal hab ich mich so frei gefühlt...Ich konnte wieder ich sein. Glaubst du, dass mich das doch noch mehr beschäftigt, als mir eigentlich bewusst ist? Ich hatte ja, glaub ich, schon gesagt, dass ich nach dieser Beziehung erstmal keine mehr wollte und nachher Angst hatte, dass ich noch mal an so einen gerate und mich dann wieder nicht durchsetzen kann. Ich hab mich die ganze Zeit nicht wohl gefühlt bei ihm. Manchmal war er mir sogar peinlich und ich hab mich für ihn geschämt. Wie kann man darauf stolz sein, dass man jemand anders fertig gemacht hat? Das sind so Dinge, die begreif ich einfach nicht. Irgendwie find ichs aber auch lächerlich, wegen einer Beziehung eine Therapie zu machen. Wie hier schon jemand schrieb: Es gibt wichtigere Probleme.

Vor dieser Beziehung war ich noch anders. Ich hab nie was gemacht, wenn ich nicht wollte (die Eigenschaft hab ich zumindest wieder zurück) und ich hab immer meine Meinung gesagt. War mir egal, wie andere das sehen. Aber jetzt mach ich mir Gedanken, wie meine Meinung ankommt und Ärger schluck ich meist runter, was dann früher oder später auch wieder zu Magenschmerzen führt. Es ist ja auch schwer jetzt. Mein Vater und meine Oma, die sind beide jetzt schwierig. Man muss immer genau aufpassen, was man sagt, oft genug kriegen sie etwas gar nicht mit...Bei meiner Oma fängt wohl langsam die Demenz an, bei meinem Vater ist das wohl krankheitsbedingt. Da fällt es mir sehr schwer, dann einfach verschiedene Dinge stehen zu lassen und nicht darauf zu pochen, dass ich im Recht bin. Meine Oma hat immer so ein Trittbrett gehabt und das weiss ich ganz genau und auch meine Familie konnte sich sehr gut daran erinnern. Jetzt sagt sie, sie hat so eins nie gehabt und wir würden uns irren. Meine Mutter ist dann so, dass sie dann auch an sich zweifelt und irgendwann sagt, dass sie sich auch nicht mehr sicher ist und ihre Mutter wohl Recht hat. Aber ich bin doch nicht blöd. Ich hab mir das doch nicht eingebildet! Meine Oma hatte dieses Trittbrett schon, als ich noch ein kleines Kind war. Und jetzt ist es weg und hat es angeblich auch nie gegeben. Entweder hat das ihre andere Tochter oder sie hat es (wie so viel anderes auch) in einem ihrer Momente an die Diakonie verschenkt, kann sich nicht mehr dran erinnern und ist jetzt fest davon überzeugt, dass sie dieses Teil wirklich nie hatte. Oder wenn sie generell von etwas überzeugt ist, dass es so stattgefunden hat und es war total anders. Es fällt mir total schwer, es dann einfach gut sein zu lassen. Oder wenn sie Leute beschuldigt, etwas getan oder nicht getan zu haben, obwohl das eine ganz andere Person war. Das belastet meine Mutter z.B. ziemlich. Meine Oma hatte eine Knie-OP und meine Mutter war jeden Tag da und hat ihr Mittagessen gebracht und so. Meine Tante wohnt direkt oben drüber und kam nicht ein einziges Mal schauen, wie es ihrer Mutter geht. Meine Oma hat aber in ihrem Kopf gespeichert, dass meine Tante jeden Tag da war und so oft für sie einkaufen war - und meine Mutter sich nicht einmal dort hat blicken lassen! Wie geht man mit sowas um? Oder meine Tante hat sich Sachen ausgeliehen, verdreckt oder kaputt wieder gebracht, und meine Mutter wird dafür beschuldigt. Ich weiss einfach nicht, wie man da bei sowas ruhig bleiben soll. Aber etwas vom Thema ab gerade. Jedenfalls darf man da nix sagen. Bei meinem Vater muss man auch genau aufpassen, was man sagt. Einmal hatte ich einen Vorfall mit meinem Bruder. Es war total banal. Er ist aber auch permanent total aggressiv. Ich war nur kurz in der Küche, wollte was nachgucken, und dann hat er mich nicht mehr rausgelassen, wollte mich da auch zu was zwingen, und als ich an ihm vorbei wollte, (ich hatte da schon Panik, weil kleiner Raum und in gewisser Weise eingesperrt und so), hat er mich in die Küchenschränke geschubst (aber mit viel Kraft), sodass ich danach tagelang eine Gehirnerschütterung hatte. Meine Eltern waren beide nicht dabei, aber meine Mutter war sofort davon überzeugt, dass es meine eigene Schuld war, ich hätte ja unnötig provoziert (seine Version hat sie sich übrigens nicht angehört) und das evtl. auch dann verdient. So ist das immer. Als meine Tante auf mich losgehen wollte, da war auch meine Mutter nicht dabei, aber da kam dann auch, dass ich ja oft so nervig bin und ich das eben verdient hab. Sie war nicht dabei, weiss nicht, was gewesen ist, aber drückt mir direkt rein, ich hätte das verdient, weil ich ja generell immer so nervig bin!? Mein Bruder hat sich bis heute nicht entschuldigt, macht aber auch wenig Sinn, da es ihm nicht mal leid tut und er immer noch meint, er war im Recht und spielt das sogar noch runter, er hätte mich ja nur leicht geschubst. Für meine Mutter war es auch kein Thema, mit ihm darüber zu reden, weil er ja ihr heiliger Junge ist. Egal, was er macht, immer krieg ICH dann einen dafür drauf! Sie geht automatisch davon aus, dass ich schuld bin. Vor kurzem hab ich geträumt, dass er mich umbringen wollte. Hab ich meinen Eltern erzählt und meine Mutter hat dann zwar versucht, mich zu beruhigen, aber natürlich kam dann wieder der Nachsatz, dass ich ja immer so nervig bin und ihn einfach in Ruhe lassen soll. Als Kind war ich übrigens auch immer schon der Sündenbock für alles. Ich war sogar schuld dran, wenn mein Vater nicht nach Hause kam. Immer hiess es, ich würde alle gegeneinander aufhetzen. Sie hat auch kein Problem damit, mich irgendwo schlecht zu machen, wenn sie dann einen Vorteil davon hat. Ich weiss nicht, was ich so Schlimmes getan hab...Mit meiner Tante rede ich übrigens nur noch an Feiertagen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Meine Oma besuch ich seitdem auch nicht mehr so oft.

Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht. Ich hab nicht nur den Glauben an die Liebe verloren, sondern auch an mich. Vor ein paar Monaten war ich auf einer Veranstaltung und hab mich da mit wem unterhalten, hab ein bisschen von mir erzählt, und diese Person meinte dann, sie hat den Eindruck, dass ich oft, kurz bevor ich mein Ziel erreiche, aufgebe, weil ich dann doch nicht mehr dran glaube. Nach dem Gespräch wollte ich es besser machen. Ich hatte eine Idee und wollte sie auf jeden Fall umsetzen. Das war die Sache, wo ich schon um die 2.000 Euro investiert hab und es letztendlich doch nicht geklappt hat. Es war alles so weit geplant und quasi startklar - und dann scheitert es an Faktoren, von denen ich vorher nichts wusste :/ Man kann das auch nicht einfach noch mal neu versuchen. Falls sich die Gelegenheit überhaupt noch mal ergibt, dann erst Ende nächsten ober übernächsten Jahres Ich hab zwar jetzt gesagt, dass ich ein paar Sachen noch versuche, aber wenns das dann wieder nichts wird, dann hak ichs wirklich ab. Was die gescheiterte Aktion angeht, wollte ich noch mal schauen, ob man über Facebook nachhelfen kann. Ohne fremde Hilfe klappt das wahrscheinlich nicht mit der Umsetzung. Und dann noch das mit dem Sänger, den ich weiter vorne schon erwähnte.

Tja, das Thema Gewalt...Wer sagt denn, dass es nicht meine Schuld ist? Ok, gut, in den meisten Fällen hab ich versucht, mich zu wehren. Aber wenn ich schon an meine letzte Beziehung denke...Ich bereue diese Beziehung zutiefst und wenn ich jemandem davon erzähle, dann steh ich doch automatisch schlecht da. Wer lässt sich schon so behandeln und dann auch noch über Monate hinweg? Kann doch nur jemand sein, der dumm ist. Und dabei hab ich auf meinem Abschlusszeugnis einen Durchschnitt von 1,8 gehabt. Wie soll ich mir das denn jemals verzeihen? 10 Jahre ist das her, fast 11. Wo unterscheide ich mich bitte von anderen? Ausser in meiner offensichtlich grenzenlosen Dummheit? Ich lerne gerne neue Fremdsprachen, interessier mich für alles, was auch nur annähernd künstlerisch und kreativ ist, wenn sich eine Möglichkeit für einen Ausflug oder eine kleine Reise ergibt, bin ich sofort dabei, hauptsache was Neues sehen und erleben...Aber wo ist da was Besonderes? Andere Menschen haben diese Interessen auch. Andere lernen auch Fremdsprachen oder reisen gerne. Wenn irgendwas an mir besonders wäre, warum klappt dann nichts? Warum kann ich nicht eine einzige meiner unendlich vielen Ideen umsetzen? Warum will mich keiner kennenlernen? Da gibts doch nur eine Antwort drauf: weil es eben doch nichts Besonderes ist.

Sorry, dass ich jetzt auf den Rest nicht mehr so intensiv eingegangen bin, aber ist schon spät und das mit meinem Ex hat mich doch ziemlich runtergezogen gerade. Morgen bzw. nachher verbring ich Zeit mit meiner Oma und da freu ich mich eigentlich auch schon drauf, obwohl es mit ihr so schwierig geworden ist. Und das mit meinem Ex lass ich mir auch noch mal durch den Kopf gehen, ob und inwieweit mich das noch belastet. Musste gerade schon ziemlich weinen, als ich dir von ihm erzählt hab und das zeigt ja eigentlich immer, dass dann da doch was ist. Das Schwierige ist immer dieses Annehmen. Annehmen und akzeptieren, was gewesen ist und aber auch das, was in der Gegenwart stattfindet und man aber auch nicht ändern kann. Für einen Moment hab ich sogar letztens überlegt, ob ich nicht an Silvester sage, ich lass die Altlasten alle im alten Jahr und nehm sie nicht mehr mit ins neue. Aber in der Praxis ist das wohl doch nicht so einfach. Wäre ja dann schon eine Art Wunderheilung, wenn das funktionieren würde. Manchmal denk ich, da ist so viel kaputt gegangen, das kann man nicht mehr reparieren. Und wenn mir dann einer was vom Lebensplan eines jeden Menschen erzählt oder dass alles von der Art des Denkens beeinflusst wird, fällt mir das sehr schwer, das zu glauben. Ich hab mir ganz sicher nicht einen Lebensplan erstellt, wo ich immer kurz davor bin, dran kaputt zu gehen. Davon hätte niemand was, ich am allerwenigsten. Das Gleiche mit dem Denken oder Wünschen. Ich hab mir bestimmt nicht gewünscht, dass es mir ständig so schlecht geht. Ich wollte immer nur so sein, wie alle anderen, eine von vielen und nicht auffallen. Aber ich bin immer aufgefallen, egal was ich gemacht hab. Nur da, bei dieser Aktion, wo ich hätte auffallen müssen, da bin ich untergegangen und da war ich dann komischerweise eine von vielen. Also, wer auch immer sich diese Theorien ausgedacht hat, das kann so nicht stimmen! Das widerspricht sich doch permanent! Warum z.B. muss ich wen erst loslassen und über ihn hinwegkommen und DANACH kommt er dann (laut dieser Theorie) an? Da sieht man doch schon, dass das nicht richtig durchdacht ist. Aber für heute geh ich da mal nicht weiter drauf ein. Eigentlich wollte ich auch nur kurz antworten. Klappt irgendwie auch nie. Siehste, noch eine negative Eigenschaft von mir. Es dauert ewig lange, bis ich irgendwo aus mir rausgehen kann. Und wenn es ums Schreiben geht, schreib ich grundsätzlich immer Romane. Wie auch immer...Ich wünsch dir noch ein schönes Wochenende!

Lieben Gruss,
Nine

14.12.2013 06:44 • #17


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Loslassen funktioniert nicht - kompliziert

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Schreibt mir jetzt keiner mehr?

07.01.2014 23:06 • #18


N
Zitat von Nine-:
Ich hatte solche gesundheitlichen Probleme. Mein Magen hat sich wieder beruhigt, meine Zähne auch. Aber meine Augen und mein Rücken die brauchen so lange. Es gab da nämlich vor kurzem einen Vorfall und am nächsten Tag fing das mit den Augen an. Ist natürlich nur eine Vermutung, aber da es bei mir oft psychisch bedingt ist, liegt das ja nahe.

Körper und Geist bilden eine Einheit und darum reagieren unsere Organe auch auf alles, was uns umgibt und Einfluss auf uns ausübt.
Es gibt sogar alte Sprichwörter, die ausdrücken können, wie die Reaktionen aussehen können bzw. womit unser Körper dann zu kämpfen hat.
Unsere Zähne und unsere Zahnanlagen sind Speicher für Erinnerungen, Ereignisse und Familienenergien und stellen eine sichtbare Verbindung zu unserem Gefühlsleben dar. (sich durchbeißen, auf dem Zahnfleisch kriechen...)
Aus der Sicht der Psychosomatik entspricht der Magen unserer Fähigkeit, Geborgenheit zu erzielen. Leben wir in einer stressigen Beziehung oder sind die familiären Beziehungen angespannt, kann dies leicht zu einer Magenerkrankung führen. (etwas schlägt mir auf den Magen, etwas schnürt den Magen zu..., aber auch: Liebe geht durch den Magen...)
Augen sind der Spiegel der Seele. Unser Sehorgan sorgt für manche Seelennot. Denn wenn es einmal ernsthaft krank ist, werden wir schnell von psychischen Verstimmungen oder gar Depressionen geplagt. Eine kranke oder gestresste Seele kann durchaus für Krankheitssymtome an den Augen und anderen Organen mitverantwortlich sein . (vor etwas die Augen verschließen, auf einem Auge blind sein...)
Der Rücken ist von Natur aus dafür angelegt, viel tragen zu können/müssen. Früher waren es körperliche Lasten, heute geht die Tendenz immer mehr dahin, seelische Lasten zu „ertragen“. Es ist durch Studien nachgewiesen, dass der Dauerstress am und um den Arbeitsplatz, aber auch im Privat- und Freizeitbereich hauptsächlich für die Zunahme von chronischen Rückenproblemen verantwortlich ist. ( sich krumm machen, sich für etwas verbiegen...)

Wenn du also nicht an den Ursachen arbeitest, die deine Beschwerden hervorrufen, wirst du immer in der einen oder anderen Form Schmerzen haben.

Zitat:
Dass ich das mit dem Alter ... Ende 20.

... und das ist das perfekte Alter, um erstmals über Familienplanung nachzudenken. Du hast noch so viele, wundervolle Jahre vor dir. Da wartet förmlich noch alles auf dich! Da ist der Zug noch lange nicht abgefahren! Und deshalb kann ich deine Panik nicht nachvollziehen. Es stehen dir alle Türen offen! Du hast noch alle Möglichkeiten! Du solltest nicht resignieren, sondern deine Möglichkeiten ausschöpfen, alle Chancen nutzen, mit offenen Augen durchs Leben gehen.
Zitat:
Laut Psychiater bin ich aber nach dem einen traumatischen Erlebnis ein paar Jahre in der Entwicklung stehen geblieben. Keine Ahnung, ob sich da jetzt was geändert hat oder nicht.

Da könnte ich jetzt frech werden und einen Kommentar dazu schreiben :mrgreen: , ich tu es aber nicht. :knuddeln:

Zitat:
Eigentlich bin ich nicht der Meinung, dass ich das alleine bewältigen kann. Aber bis jetzt ging es immer irgendwie weiter.

Durch Ignorieren, Wegdrücken, Unterdrücken... von Gefühlen, von Ängsten... änderst du nichts und bekämpfst deine Probleme nicht, sondern versteckst sie in einem dunklen, hinteren Winkel und legst noch ein Tuch darüber. Du musst sie aber angehen!
Zitat:
Und da mit deinem Vergleich, schön und gut, aber eine normale Wunde heilt doch viel schneller als eine psychische. Warum eigentlich?

Weil man eine normale Wunde sieht. Man sieht, wo sie sich befindet, wie sie aussieht, wie tief sie ist, was zur Wundheilung hilfreich sein könnte. Man kann sie behandeln, unterstützend mit Salben, Verbänden... Man kann über eine Wunde pusten... Tiefer, im Inneren befindliche Wunden sind nicht offen sichtbar. Man kann sie nicht mit dem Mikroskop erkennen, genauso wenig wie mit dem Röntgengerät...Man kann die Lage der Wunde nicht erkennen, die Größe und Tiefe und sie ist auch nicht mit Salben behandelbar oder mit Verbandsmaterialien...
Zitat:
Mir sind auch so viele Dinge passiert, was weiss ich denn, was ich davon aufarbeiten muss? Oder alles?

Im besten Fall... natürlich!
Hier greift eins ins andere und wenn dir mehrere prägende, belastende Dinge passiert sind, wird auch jedes einzelne Ereignis seine Spuren hinterlassen.
Dazu braucht es einen Profi.
Zitat:
Krieg ich deshalb keinen mehr?

Nein!
Du kriegst keinen, weil du dir selbst einredest, niemanden mehr zu finden, der sich für dich interessieren könnte. Das nennt man selbsterfüllende Prophezeiungen.

Zitat:
... Und wenn man einsam ist, kann man sowieso nicht glücklich sein.

1. Niemand ist wirklich einsam. Es sei denn, du lebst auf einer Insel, auf der es außer einer Vegetation nichts gibt.
2. Man /Du kann/st sehr wohl glücklich sein, allein mit dir selbst.
Wenn du immer nur darauf wartest, dass du Ablehnung erfährst, dass du nur Pech haben wirst und dich immer nur auf Negatives und Unerfreuliches fixierst, dann wirst du Erfreuliches, Positives um dich herum auch nicht wahrnehmen können.
Aber wahrscheinlich kannst du auch allein nicht glücklich sein, weil du zu viel Eigenliebe fehlt. Du achtest dich nicht selbst (das hast du selbst oft genug geschrieben). Aber das wäre eine wichtige Voraussetzung für Zufriedenheit und Glücksgefühle.

Zitat:
Findest du nicht, dass ich mich schon genug mit meinen Problemen befasse? Würde ich sie verdrängen, würde es mir doch viel besser gehen und dann hätte ich nicht diese ganzen Beschwerden.

Falsch!
Das Zauberwort heißt: Vergangenheitsbewältigung!
Du musst die Ursachen deiner Wunden beseitigen, dann verschwinden auch die Beschwerden.
Aber das ist ein langwieriger Prozess und braucht viel Geduld und Aufmerksamkeit. :knuddeln:
Zitat:
Das Schlimmste an der Sache ist wahrscheinlich, dass ich, wenn ich loslasse, akzeptieren muss, dass ich versagt hab.

So´n Quatsch! :boese:
Es hat nicht gepasst. Punkt!
Loszulassen heißt sich frei zu machen, die Hände frei zu bekommen, offen zu sein für alles Neue und ist ein sehr befreiendes Gefühl.
Aber deine Versagensängste passen zu deinem Selbstbild.
Zitat:
Du willst echt wissen, warum es nicht mehr geht? Ok. 1. hab ich zu lange keinen Freund mehr gehabt. Das ist wie mit Bewerbungen. Wenn da zu lange eine Lücke ist, nimmt einen keiner mehr.

Häh? :shock:
Das einzige, wobei ich dir Recht geben muss, ist die Tatsache, dass man viel mehr Zeit benötigt, sich auf einen neuen Partner einzustellen, wenn man lange Zeit allein war. Aber mit Ende 20 dürfte das noch nicht die Schwierigkeit darstellen.
Zitat:
2. müsste ich ihm dann was Bestimmtes sagen, was eh keiner nachvollziehen könnte und das ist mir eh peinlich, würde ich aber nicht drumherum kommen.

Also solange du niemandem erklären musst, dass du ein Massenmörder bist, dürfte es da keine Probleme geben. :wink:
Zitat:
3. muss man sich ja entscheiden, ob man eine Beziehung haben will oder seinen persönlichen Interessen nachgehen will. Beides zusammen geht nicht. Hab ich ja selbst erlebt.

Da gibt es wieder den Zusammenhang zwischen eigener Akzeptanz und der Achtung durch andere. Denn das geht sehr wohl. :trost:
Zitat:
4. zu alt.

Ich lach mich schlapp. Entschuldigung... :anbeten:
(Von meiner linken Seite kommt gerade der Kommentar: Schreib doch mal, du bist fast 50 und hast auch noch einen Depp gefunden. :wink: )
Zitat:
5. Unterdrückung, permanente Überwachung und Kontrolle, man muss machen, was der andere will. Gehört aber irgendwie auch zu 3.

Also, ich mache bestimmt nicht, was der andere will, sondern was mir gut tut, Spaß macht und beiden gemeinsam Freude bringt.
Überwachung, Kontrolle, Unterdrückung gibt es in einer gesunden Partnerschaft nicht, weil sie geprägt ist von Vertrauen, Verständnis, Rücksicht, sich Freiheiten lassen, Ehrlichkeit, Kompromissbereitschaft...
Zitat:
6. macht eine Beziehung eh keinen Sinn, da man sich ja sowieso irgendwann wieder trennt. Da kann mans auch gleich lassen. Erspart einem auch einiges.

Dann musst du dich auch nicht mehr duschen, weil du morgen eh wieder stinkst, musst keine Klamotten waschen, wenn du sie doch wieder trägst, musst auch nicht mehr morgens aufstehen, wenn du dich abends doch wieder hinlegst...
Nicht jede Beziehung ist zum Scheitern verurteilt und sollte sie scheitern, liegt das nicht nur an einem sondern an beiden Partnern.
Du malst schon wieder schwarz. :wand:
Zitat:
7. bin ich eh nicht mehr beziehungsfähig.

Na, das ist ja mal ´ne Aussage.
Daran kannst du aber arbeiten. Aber das willst du vllt gar nicht...? :wink:
Zitat:
8. wird man eh nur belogen und verarscht.

Du solltest nicht von einem auf alle schließen!
Zitat:
9. da man sowieso nicht glücklich werden kann, egal ob mit Partner oder ohne (man muss ja immer machen, was er will), kann man auch gleich alleine bleiben, kommt aufs selbe raus, nur dass man sich weitere Schmerzen erspart.

Es mag sein, dass du dir diesbezüglich Schmerzen ersparst. Aber du beraubst dich all der vielen schönen Dinge, die du in einer Partnerschaft erleben kannst.
Also an deinem Pessimissmus musst du nicht mehr arbeiten. Der ist perfekt. :wink:



Optimistischer Pessimist


Der Mensch ist gern mal Pessimist,
Macht alles schlechter, als es ist.
Und täglich wachsen dann die Sorgen,
Heut läufts schon schlecht – doch was ist morgen?
Erst kommt der Frust und macht sich breit,
Danach die Unzufriedenheit.
Ganz langsam wird der Mensch dann blind.
Und sieht nicht, wie die Zeit verrinnt.
Doch jeder kleine Augenblick
Geht schnell vorbei, kehrt nie zurück.
Die Uhr dreht weiter ihre Runden,
Begrenzt sind unsere Lebensstunden.
Doch wenn ich es mir recht bedenk`
So ist das Leben ein Geschenk.
Alles, was wir täglich sehen,
Fühlen, schmecken und verstehen,
Alles das ist wunderbar,
Nur ist uns dies nicht immer klar.
Doch unser Herz will glücklich sein,
Gelingt dies nicht setzt Trauer ein.
Der Mensch ist gut als Pessimist,
Solang er dabei nicht vergisst,
Es sind die Trauer und das Lachen,
Die uns erst zum Menschen machen.
(Leo Alex)

08.01.2014 21:20 • #19


N
Seit wir hier das letzte Mal geschrieben haben, ist ja etwas Zeit vergangen. Ich hab mir noch mehr Videos von Robert Betz und auch anderen angesehen und das bewirkt ja automatisch, dass man sich Gedanken macht. Meine Blockaden haben sich, zumindest teilweise, gelöst, sodass ich endlich einen Bericht fertigstellen konnte, an dem ich fast ein Jahr gesessen hab, weil ich einfach nicht weiterkam. Hatte ich, glaub ich, auch mal hier erwähnt. Jetzt fehlt nur noch ein Schlusssatz und eine Überschrift und dann ist das endlich fertig. Es macht wohl doch einen Unterschied, ob man nur am PC sitzt, um an nichts anderes denken zu müssen oder ob man sich gezielt mit Dingen befasst, die einem evtl. weiterhelfen können. Aber soweit ich weiss, beschäftigt sich keiner gerne mit seinen Schattenseiten. Durch die ganzen Videos usw. bin ich auch auf das Thema Rückführungstherapie gekommen und überlege, ob ich sowas machen soll. Ein Kollege meint, es könnte nicht schaden. Falls es sich ergibt, wollen wir uns demnächst treffen. Er ist immer ziemlich eingespannt, aber er beschäftigt sich viel mit so Sachen wie Blockaden auflösen und so. Ich hab so viele Baustellen, da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll und deshalb dachte ich, wäre diese Rückführungstherapie vielleicht nicht schlecht. Hab auch in den letzten Tagen ein Buch darüber durchgelesen. Ob man dran glaubt, muss ja jeder selbst wissen.

Silvester war bei mir leider nicht so toll. Ich hatte schon im November mit einer Freundin abgemacht, dass wir da zusammen feiern. Zwei Kollegen von ihr wollten noch dabei sein und Ort stand auch schon fest. Zwei Tage vorher sagt sie mir, dass wir jetzt, statt 4, 11 Leute sind und in so eine Schickimickidisco gehen. Sie weiss ganz genau, dass ich Probleme damit hab, wenn so viele Leute sind und von diesen 11 bzw. 9 (wenn man sie und mich nicht mitrechnet) kannte ich niemanden. Ich weiss nicht, ob sie die alle noch eingeladen hat oder ob sie sich auch selbst eingeladen haben und sie nicht nein sagen konnte. Jedenfalls hatte ich dann Angst, dass die mich irgendwo vergessen und ich vielleicht die ganze Zeit alleine da rumsitze und mich frage, warum ich überhaupt mitgegangen bin. Am nächsten Tag meinte sie dann so ganz beiläufig, dass wir uns alle schon 3 Stunden eher treffen und bei einer von denen essen. Das hätte ich zeitlich nicht geschafft, hab ich ihr auch gesagt, dass ich das nicht schaffe, und hab sie dann auch noch mal daran erinnert, dass ich Probleme damit hab, zu essen, wenn so viele Fremde sind. Hab ihr dann auch von meinen anderen Zweifeln und Ängsten erzählt, weil ich dachte, wir sind Freunde und man kann dann einen Kompromiss finden...Tja, endete dann so, dass ich zu Hause bleiben musste Sie meinte zwar, ihr wär Silvester nicht so wichtig, aber warum muss sie dann unbedingt mit so vielen Leuten in diese Disco gehen? Hätte man dann nicht woanders hingehen können oder bei ihr feiern oder so? Und warum so viele, wenn wir uns vorher auf 4 geeinigt hatten? Da wird der ganze Plan umgeschmissen und ich werd vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich hab sie auch gefragt, wer denn da immer alles umändert. Antwort: Wir alle. Nur gehör ich wohl nicht zu wir dazu, sonst hätte man mich ja gefragt. Sie wusste, dass ich wenigstens ein einziges Mal Silvester woanders feiern wollte und dann muss ICH zu Hause bleiben, weil es ihr offensichtlich egal ist, dass ich ein Problem mit Menschenmassen habe. Erst war ich ziemlich enttäuscht, dann sauer und wir haben auch seitdem nicht mehr gechattet, was wir sonst fast jeden Abend machen. Ich hab ihr gestern geschrieben, dass ich erst nicht kam, weil ich sauer war und daraufhin meinte sie, dass es doch keinen Grund gibt, sauer zu sein, sie hätte mich ja oft genug gefragt, ob ich mitkommen will. Wir kennen uns seit 2006. Ist es da zu viel verlangt, wenn ich erwarte, dass sie weiss, dass ich diese Probleme hab? Zumal ich noch einen Tag vorher mit ihr darüber geredet hab. Und anstatt sich einen Kompromiss zu überlegen (hätten wir ja zusammen machen können), geht sie lieber mit diesen 9 anderen weg und ich muss zu Hause bleiben. Darüber, wie der Kompromiss hätte aussehen können, brauchen wir ja jetzt nicht mehr nachdenken, aber ich hab mich schon ziemlich hintergangen gefühlt. Ich dachte immer, ich könnte mich auf sie verlassen und dann sowas! Manchmal frag ich mich auch schon, ob das überhaupt noch Sinn macht mit dieser Freundschaft. Wenn ihre Mitbewohnerin was hat, (und sei es nur, dass ihr ein Fingernagel abbricht, um es mal so zu sagen), dann ist sie sofort zur Stelle und ich muss Verständnis haben, dass ich ein paar Stunden warten muss. Wenn ich aber mal was hab, dann würde sie im Traum nicht vorbeikommen oder wenigstens mal anrufen. Ihre Mitbewohnerin kennt die ganze Familie, sogar die Oma. Bei mir sagt sie immer nur, ich muss unbedingt mal ihre Oma kennenlernen, aber wenn sie dann hinfährt, fragt sie mich gar nicht und nimmt die Mitbewohnerin mit. Mit ihrer Mitbewohnerin guckt sie DVDs, mit mir will sie keine gucken. Sie kommt auch ungerne zu mir, immer muss ich zu ihr fahren. (Fahrt mit Bus und Bahn dauert ca. 2 Stunden.) Wenn wir weggehen, muss ich auch erst zu ihr fahren und umgekehrt würde sie nie vorher zu mir kommen. Wir fahren dann meist eh noch mit dem Zug. Auch, dass ich nicht wissen darf, wo sie genau arbeitet oder dass sie nie vor 23 Uhr online ist (bleibt meist bis max. 2 Uhr)...Oder dass sie immer wieder allen Leuten verzeiht, die schon tausend Mal Mist gebaut haben. Meine Familie sagt immer, da kann was nicht stimmen und an manchen Punkten passt es auch irgendwie nicht mit uns. Als ich mit ihrer Mitbewohnerin Differenzen hatte, hatte ich das Gefühl, dass sie für sie eine Art Heilige ist. Sie wollte mir kein Wort von dem glauben, was die andere mir geschrieben hatte. Konnte ja nicht sein, sie kennt sie ja so lange und sowas würde sie ja niiieee tun. Tut mir leid, bin gerade ein bisschen gereizt. Ich versteh nicht, warum sie jetzt rumzickt, wo ich doch diejenige bin, die an Silvester zu Hause bleiben musste. Ich weiss auch nie, woran ich bei ihr bin. Als ich sie gefragt hab, wo ich bei ihr stehe, ist sie ausgewichen und meinte nur, sie hätte ja viele gute Freunde. Wenn sie zu Veranstaltungen will (Konzerte oder so), was jetzt zwar nicht so oft vorkommt, aber dann fragt sie mich gar nicht, ob ich mitkommen will und wenn ich dann frag, ob ich sie begleiten soll, dann hat sie immer schon wen. Oder sie erzählt gar nicht erst davon, weil sie denkt, es reicht ja, dass sie bei Facebook eingetragen hat, dass sie da hingeht. Dabei geh ich nicht jeden Tag auf alle Profile und wenn da alle so viel täglich posten, kann schon mal was untergehen. Und wenn wir doch eh jeden Tag chatten, warum kann sie das dann nicht erzählen? Oder dass sie auf dieser Veranstaltung den Künstler getroffen hat, warum erfahr ich das nur nach mehrmaligem Nachfragen? Seh ich so aus, als würde mich das nicht interessieren? Und wenn ich nichts von der Veranstaltung weiss, kann ich auch nicht fragen, wie sie war. Logisch, oder? Wenn ich irgendwo hin will oder eingeladen bin, ich frag sie IMMER, ob sie mit will! Aber umgekehrt erzählt sie mir gar nicht, wenn sie weggeht - es sei denn, es geht um sowas wie Silvester, wo man mir dann noch durch zig Beiträge zeigen will, wie schön es ohne mich ist und was ich alles verpasse! Zumindest kommt mir das so vor. Ihre Mitbewohnerin hat das, als wir Zoff hatten, auch jedes Mal mehrfach gepostet. Für mich war das schon schlimm genug, dass ich nicht mitkonnte, muss man das dann noch alle paar Minuten posten? Wobei das noch das kleinere Übel ist. Schlimmer finde ich, dass sie vorher nichts von meinen Ängsten wissen wollte und jetzt noch meint, ich hätte ja keinen Grund, sauer zu sein. Eigentlich hatte ich mich ja schon beruhigt, aber jetzt regt es mich auf, dass sie so tut, als wäre nichts dabei gewesen und ich hätte kein Recht dazu, sauer zu sein.

Zurück zum eigentlichen Thema.

Kurze Anmerkung: Als Gast kann man wohl nicht zitieren. Irre ich mich oder wurde hier generell was an den Einstellungen geändert? Ich meine, dass das Antwortformular sonst anders aussah.

Erstmals über Familienplanung nachdenken? Wenn ich dieses Jahr wen kennenlerne, dann könnte ich erst mit 37, 38 anfangen, darüber nachzudenken. Wobei, wie ich ja schon sagte, bin ich dann zu alt und dann wird er mich eh verlassen, weil er Kinder will und ich dann keine mehr kriegen kann. Man muss ja bedenken, dass nach Absetzen der Pille noch ca. 2 Jahre vergehen bis das dann klappt. Meine Mutter sagt immer, das ist Quatsch, aber ich hab genug Erfahrungsberichte gelesen und eher klappt es bei den wenigsten. Ausserdem ist es schon was Anderes, ob man mit 28 oder mit 38 Kinder kriegt! Stell dir mal vor, ich lerne dieses Jahr wieder niemanden kennen. Dann verschiebt sich alles um weitere 1-2 Jahre. Und dass mir alle Türen offenstehen, naja. Davon hab ich die letzten Jahre nichts gemerkt. Eher, dass so gut wie alle Türen zu sind. Und alle Chancen nutzen, das sind jetzt auch nicht so viele, wie du vielleicht denkst, falls da überhaupt welche sind. Hat auch nix mit aufgeben zu tun. Es ist einfach so und man sollte einsehen, wenn man verloren hat. Für die Kinder ist es vielleicht auch besser, wenn ich keine kriege. Man sagt ja immer, dass man alles aus seiner Kindheit auch an seine eigenen Kinder weitergibt. Und da ich auch so gut wie nie in den Arm genommen wurde, kann ich auch in dem Punkt keine Liebe weitergeben, falls überhaupt, und gerade Körperkontakt ist ja wichtig. Hab ich letztens noch gelesen. Wenn den Kindern das fehlt, enden die genauso wie ich. Und das möchte ich denen nicht antun. Auch, wenn man sagt, man wird nie so wie seine Eltern, am Ende kriegt man es doch nicht gebacken, es besser zu machen und dann gibt man das doch genauso weiter.

Hm, ok, der Kommentar bzgl. des Kommentars, den du nicht schreiben wolltest, reicht schon :/

Das mit dem Verdrängen hab ich ja nun eingesehen. Das Buch (s.o.) hab ich schon seit einem Jahr hier rumliegen und erst jetzt hab ich es auch tatsächlich geschafft, es zu lesen - aber ich hab es endlich gemacht! Zuletzt hatte ich immer die dumme Angewohnheit, dass ich Bücher zwar angefangen, aber nicht zu Ende gelesen hab. Und das jetzt hatte ich nach einer Woche durch. Vielleicht war es vorher einfach nicht der richtige Zeitpunkt gewesen. Ich war ja gedanklich irgendwie nur bei diesem Typen und dass mein Leben nichts mehr wird. Selbst, wenn ich da das Buch gelesen hätte, wäre da bei mir wahrscheinlich nicht viel angekommen. Erfahrungsgemäß ist das bei mir so, dass ich die guten Phasen, wo ich viel Energie hab und die Dinge angeh, immer nur für kurze Zeit anhalten. Ich würd das aber gerne verlängern oder noch besser, wenn das gar nicht mehr abbricht. Gibt es da einen Trick?

Meine Oma hab ich die letzten Tage auch öfter besucht und da hab ich gemerkt, dass mir das gefehlt hat. Aber heute hat sich meine Tante darüber aufgeregt, dass ich schon wieder da bin. Sie wohnt obendrüber. Und bevor sie wieder auf mich losgeht, bleib ich jetzt mal ein paar Tage weg.

Was hältst du von der Theorie, dass einem bestimmte Dinge so lange passieren bis man gelernt hat, was man daraus lernen sollte? Das steht z.B. in dem Buch über Rückführungstherapie. Und wenn ich überlege, wie oft ich schon s.uell belästigt wurde, könnte da was dran sein.

Ja, ich kenne selbsterfüllende Prophezeiungen. Aber die wollen mich ja noch nicht mal kennenlernen! ...Vielleicht denk ich das auch unbewusst, weil ich der Meinung bin, es wäre besser, wenn ich niemanden mehr kennenlerne!? Wenn ich niemanden kennenlerne, kann ich mich auch nicht verlieben. Ja, ich weiss, kann man schon, aber dann sind die Chancen eh sehr gering, dass man sich wiedersieht und so. Wenn ich niemanden kennenlerne, gibt es auch keine Probleme. Das war jetzt die Kurzfassung.

Kann es sein, dass du Einsamkeit mit Alleinsein verwechselt hast? Auch unter tausend Menschen kann man einsam sein, obwohl man da nicht alleine ist.

Was mich ein bisschen geschockt hat, war, dass in dem Buch steht, dass eine Mauer, egal wie dick sie ist, nicht schützt. Wozu hat man sie dann? Ich hab sie doch genau aus dem Grund erbaut und verstärkt. Und jetzt hör ich, dass die ganze Arbeit umsonst war? Wenn diese Mauer nicht schützt, was schützt denn dann? Ich hab sie doch extra gebaut, damit ich nicht mehr verletzt werde.

offen sein für alles Neue, da gibt es schon Einschränkungen. Wie schon gerade gesagt, glaube ich, dass es besser ist, wenn ich mich nicht mehr verliebe. Am besten nur noch wen kennenlernen, der berufliches Interesse an mir hat. Von daher ist es durchaus möglich, dass ich unbewusst niemanden kennenlernen will. Dumm, dass gerade in DEM Berufsfeld die Ausstrahlung extrem wichtig ist :/

Man hat doch gar keine Zeit, sich auf einen neuen Partner einzustellen! Bei meinem letzten Freund war das so, dass er mich geküsst hat und für ihn direkt klar war, dass wir von da an zusammen sind - und da war meine vorherige Beziehung auch schon ein paar Jahre zurück. Hat mir auch ehrlich gesagt nicht gepasst, dass schon wieder jemand einfach über mich bestimmt. Das kam so aus heiterem Himmel mit ihm und ich hatte gar keine Zeit, um darüber nachzudenken oder so. Ich hatte ihm zwar gesagt, dass das sehr überraschend kam und ich mich erstmal dran gewöhnen muss, aber ausreden konnte ich auch nicht, da ist er mir schon wieder ins Wort gefallen. Und am nächsten Tag hat er dann auch direkt auf der Arbeit rumerzählt, dass wir zusammen sind.

Nee, Massenmörder nicht, aber es gibt auch andere Dinge, die (zumindest für mich persönlich) schlimm und vor allem peinlich sind. Wenn man jünger ist, ist das kein Thema. Aber je älter man wird, umso schwieriger wird es, dem Partner das zu sagen. Das ist auch ein Punkt, wo ich denke, wenn ich keine Beziehung mehr eingehe, bleibt mir diese Peinlichkeit erspart.

Also, in meiner Welt war das bis jetzt immer so: entweder Beziehung oder persönliche Interessen. Wie soll ich auch meinen Interessen nachgehen, wenn ich immer bei ihm sitzen muss und nicht mal dort das machen kann, was ich gerne würde? Meine Oma hat mir heute von einer Frau erzählt (hat sie wohl im Fernsehen gesehen), die mit jemandem verheiratet war, alles (ausnahmslos alles) für ihn machen musste und angeblich auch noch glücklich war. Nach der Beziehung, die ich hinter mir habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das zusammenpasst. Sie hat selbst gesagt, dass diese Frau eine Art Sklavin war. Wenn sie nicht gehorcht hat, wurde Gewalt angewendet. Wie kann man da glücklich sein?

Bei dir ist das mit dem Alter ja was Anderes. Du fängst ja nicht mehr bei Null an so wie ich. Du hast ja schon Kinder usw.

Wie siehst du das denn mit der Privatsphäre während einer Beziehung? Bist du auch der Meinung, dass man dem Partner alle seine Passwörter usw. geben muss, weil man ja nichts zu verbergen hat? Das hab ich schon so oft gehört und ich finde nicht, dass er meine Passwörter kennen muss. Auch, wenn ich nur mit einer Freundin schreibe, muss er da genau wissen, WAS wir schreiben? Also, ich seh das nicht so. Und ich würde ums Verrecken keine Passwörter rausgeben, auch nicht die PIN von meinem Handy. Ich würde ihn nicht mal an meinen PC lassen, es sei denn ich bin dabei und seh, was er macht. Umgekehrt würde ich das auch nicht anders erwarten. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man was zu verheimlichen hätte. Wenn er was wissen will, kann er fragen. An meinen PC lasse ich übrigens grundsätzlich niemanden, wenn ich nicht dabei bin. Hab auch extra ein Passwort drin, damit niemand auf dumme Gedanken kommt.

Das mit Beziehung = unsinnig beziehe ich ja auch darauf. dass ich nichts mehr verkrafte. Ich hab doch gemerkt, dass ich immer labiler werde. Mit jeder Enttäuschung wurde es schlimmer und bei dem aktuellen Typen ging das ja schon so in Richtung Selbstmordgedanken. Liegt doch nur nahe, dass ich es bei der nächsten Enttäuschung dann auch wirklich mache, wenn es immer einen Schritt schlimmer wird. Da wären wir wieder beim Selbstschutz. Wenn ich mich nicht verliebe, bleibt mir das garantiert erspart!

Was sollen denn diese positiven Dinge in einer Partnerschaft sein?

Hm, ja, schon sehr passend das Gedicht...

09.01.2014 02:55 • #20


R
@nine

eine dicke Mauer schützt nicht! Richtig! Denn Du selbst sitzt ja hinter der Mauer und zerstörst Dich selbst.

Warum willst Du was Besonderes sein? Genügt es nicht, wenn Du ganz nromal wie alle anderen bist? Jeder für sich gesehen ist doch anders und damit auch besonders.

Warum willst Du eine Beziehung mit allem Drum und Dran, wenn Du
1. selbst nicht daran glaubst, dass Du dazu fähig bist,
2. Angst hast an den Falschen zu geraten und wieder enttäuscht zu werden,
3. selbst nicht weißt, was die positiven Dinge in einer Partnerschaft sind?

Was ist Dir denn wichtig? Wann fühlst Du Dich selbst, wann bist Du glücklich und zufrieden? Was erwartest Du von Dir? Was von Deinem Partner? Wovon träumst Du, welche Ziele hast Du? Wenn Du darauf Antworten hast, dann wäre das schon ein Anfang, ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn Du darauf keine Antworten hast, solltest Du Dir darüber Gedanken machen, oder auf die Suche gehen, um welche zu finden. Eine Therapie kann Dir dabei helfen, aber gleichzeitig auch der bewusste Schritt hinaus in die Welt.

Setz Dich nicht unter Druck. Du musst nichts verkraften, Du bist nicht labil, sondern so wie Du eben bist. Wenn Du dauernd bei Dir Fehler suchst und Dir ständig selbst misstraust, dann kannst Du ja auch keinem anderen Vertrauen schenken und keiner kann Dir vertrauen. Und dann bist Du Drachenfutter für die ganzen gestörten schei. da draußen, die dafür einen totsicheren Riecher haben, Dich zu benutzen und auszunutzen.

Das Leben liegt noch vor Dir, Du hast noch jede Zeit der Welt, was Gutes draus zu machen. Und Du kannst jeden Tag damit anfangen! Und wenn es heute nicht klappt, dann am nächsten Tag. Aber Du musst auch bereit sein, dem Leben eine Chance zu geben!

Also schraube mal Deine Ansprüche an Dich selbst etwas herunter und fange an Dich kennen- und lieben zu lernen! Und das geht durchaus sehr gut auch mit Hilfe einer Therapie. Du musst Dich auch nicht schämen,dem Terapeuten alles zu erzählen, dafür ist er schließlich das, das ist sein Job!

Aber da Du eine sehr intelligente Person bist, weißt Du das eigentlich schon selbst alles.

26.01.2014 23:22 • #21


N
Hallo rosenrot!

Danke für deine Antwort! Habs erst jetzt gesehen. Ich hab zwar zwischendurch immer mal reingeschaut, aber dann sind mehrere Dinge passiert...Meine Oma musste für mehrere Wochen ins Krankenhaus. Symptome für Schlaganfall, aber angeblich war das keiner. Dann hab ich erfahren, dass sich ein Freund von mir umgebracht hat und wir sind dummerweise im Streit auseinander gegangen. Und dann noch jede Menge Stress mit besagter Freundin (siehe Silvester), wobei, ich weiss nicht, ob man das wirklich Stress nennen kann.

Im Moment sieht es so aus, dass wir uns eigentlich nichts mehr zu sagen haben. Seit die eine bei ihr eingezogen ist, läufts ja sowieso nicht mehr so gut. Dann war ja die Sache mit Silvester und ich hab zwar noch mal mit ihr deswegen geredet, aber entweder versteht sie es nicht oder sie will es nicht verstehen. Manchmal glaub ich, dass sie gar nicht will, dass ich ihre Freunde kennenlerne. Entweder alle auf einmal oder gar keinen. Dabei hab ich ihr schon gesagt, dass mir das zu viel ist. Warum kann ich die nicht so nach und nach kennenlernen? Wenn wir zusammen weggehen, dann will von ihren Freunden auch nie jemand mit und sie meint dann immer, zumindest die eine würde sich da immer spontan entscheiden. Aber fast jedes Wochenende nachdem ich da war, gehen die beiden zusammen weg. Und das soll ich nicht persönlich nehmen? Es muss doch einen Grund haben, dass sie nie mit will, wenn ich da bin. Da kann meine Freundin sagen, was sie will. So blöd bin ich auch nicht, dass ich das nicht merke! Naja, daran hab ich mich ja eigentlich schon gewöhnt. Aber mir ist letztes Mal was klar geworden. Und zwar: Jedes Mal, wenn wir zusammen weggehen, lernt sie jemanden kennen, was ja an sich nicht schlimm ist. Schlimm ist aber, dass ich dann nicht mehr beachtet werde, weder von ihr noch von dem Typen, den sie da gerade kennenlernt. Sie ist der Meinung, man kann ein Gespräch nur zu zweit führen und es wäre auch nicht möglich, mich da irgendwie mit einzubeziehen. Sie schafft es nicht mal, mich demjenigen vorzustellen. Und ich finde, sowas hat auch mit Anstand zu tun! Sie hat mir erzählt, dass eine Freundin von ihr das mit ihr auch immer so macht, aber muss sie das deswegen an mich weitergeben? Es ist so oft vorgekommen...Ich kann dann immer machen, was ich will, ich werde nicht beachtet. Und wahrscheinlich trägt das auch dazu bei, dass ich denke, ich lern sowieso niemanden kennen. Es ist ja auch so. Immer, wenn sie dabei ist, dann lernt sie wen kennen, ich hab da aber keine Chance. Sie hat zwar gesagt, wenn ich mal wen seh, der mir gefällt, dann spricht sie den für mich an oder so, aber das würde ja auch nur darauf hinauslaufen, dass sie wieder die ganze Zeit mit ihm redet, weil man sich ja nur zu zweit unterhalten kann und weil eh alle Typen auf sie stehen. Als wir letztes Mal zusammen weg waren, war da einer, den ich toll fand und gerne kennenlernen wollte. Sie meinte, sie würd gerne mal mit ihm tanzen und sonst aber nichts. An dem Abend sind sie zwar nicht mehr in Kontakt gekommen, aber später haben sie stundenlang bei Facebook geschrieben. Wir haben den deshalb gefunden, weil das ein Kollege vom Kollegen war. Die beiden haben wohl auch ziemlich geflirtet und so und immer, wenn ich zu ihr meinte, dass ich den ja gerne kennengelernt hätte, kam sie damit, dass ja sein Kollege leider schon vergeben ist, sonst hätte ich den ja nehmen können. So viel dazu, dass sie mit dem da ja nur tanzen wollte! Da ist mir dann auch erstmal bewusst geworden, wie oft sie mich stehen lässt, weil sie jemanden kennengelernt hat. Wenn ich immer wen kennenlernen würde, selbst keine Beziehung wollte und wüsste, dass eine Freundin gerne wen kennenlernen würde, das aber nicht so einfach klappt, dann würde ich doch da irgendwie vermitteln. Ein Anfang wäre ja schon, wenn man jemanden wem anders vorstellt, aber laut ihr geht sowas ja nicht. Bin mir auch ziemlich sicher, falls ich mal wen kennenlernen würde, sobald er sie dann kennenlernt, bin ich ihn los. Sie hat mir letztens erzählt, dass ihr das damals egal war, wenn jemand eine Freundin hatte, sie hat dann trotzdem ihr Glück versucht. Hätte ich nie von ihr gedacht. Aber wer sagt denn, dass sie sich in dem Punkt geändert hat? Ich geh sowieso davon aus, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis sich unsere Wege trennen. Es gibt so viele Dinge, die mich aufregen und wenn ich das anspreche, kommt sie immer mit irgendwelchen Ausreden. Ich glaub auch langsam, dass sie sich immer nur dann mit mir treffen will, wenn sonst keiner Zeit hat. Letztens war sie auf einem Konzert, einen Tag vorher fragt sie mich, ob ich nicht mit will, die anderen wollen alle nicht. Ich mag zwar diese Musik auch nicht, aber ich denk immer, in einer Freundschaft kann man dem anderen auch mal eine Freude machen und dann einfach so trotzdem mitgehen. Wenn man zusammen Spaß hat, ist die Musik doch eher zweitrangig. Aber manchmal frag ich mich, ob ich falsche Vorstellungen von einer Freundschaft habe. Ich dachte auch immer, man würde sich da alles erzählen. Aber sie erzählt mir nie irgendwas. Und wenn ich mich dann anpasse und im Chat auch nichts erzähle, dann schweigen wir uns die ganze Zeit an. Da gibts ja diesen Typen, der überall Lügen über mich verbreitet, und sie trifft sich so ungefähr jeden 2. Tag mit ihm. Das weiss ich, weil er das immer öffentlich bei Facebook dokumentiert. Sie sagt mir nie ein Wort davon! Würde mich nicht wundern, wenn die beiden zusammen sind, aber ich darf ja nichts wissen. Ist ja alles total geheim, was mit ihr zu tun hat. Ich darf ja nicht mal wissen, wo sie arbeitet oder was ihr Traumberuf wäre. Und ich versteh auch nicht, warum sie dann nicht mal zu ihm sagt, er soll damit aufhören. Ich könnte das nicht haben, wenn jemand über eine Freundin von mir schlecht redet und ich würd demjenigen dann sagen, dass er das sein lassen soll. Aber sie macht nichts dagegen und toleriert das ja sogesehen noch. Dann hat sie einer Freundin gesagt, sie könnte sich nicht so oft mit mir treffen wegen der Entfernung, obwohl ich ja immer die Dumme bin, die zu ihr fahren muss. Zu mir würde sie nie freiwillig kommen. Und dieser Typ da, der wohnt auch weiter weg und da fährt sie andauernd hin und kauft Zusatztickets. Wer kommt da nicht auf die Idee, dass die beiden zusammen sind? Ich weiss nicht, ob es Sinn macht, wenn wir uns noch treffen. Sie wollte mich auf dieses Shooting vorbereiten, aber immer, wenn wir das dann machen wollten, kam was dazwischen - z.B. konnte ich nicht zu ihr kommen, weil ich kein Ticket hatte, und anstatt, dass sie dann zu mir kommt, fährt sie lieber zu diesem Typen! Letztes Mal war angeblich ihr Akku leer. Gestern meinte sie, ich soll eine Bekannte fragen, ob sie das mit mir macht. Anstatt, dass sie gleich sagt, dass sie keinen Bock darauf hat. Warum bietet sie das dann überhaupt erst an? Hab ich sie übrigens auch gefragt, da meinte sie, das stimmt nicht und irgendwann werden wir das schon noch machen. Toll, ich sitz quasi auf Abruf und sobald der Künstler sich meldet, muss ich dahin. Da hab ich dann auch nichts davon, wenn Madame vielleicht mal im Sommer der Sinn danach steht, ein paar Fotos von mir zu machen. Zumal es primär um die Übung ging und weniger um die Fotos an sich. Tja, leider hab ich wegen ihr jetzt ziemliche Schlafprobleme. Ich hab zwar zwischendurch immer mal welche, aber jetzt hab ich auch andauernd Albträume und vorher kann ich stundenlang nicht einschlafen. Meist liegt ich so bis morgens 8, 9 Uhr wach. Ist auch nicht schön. Naja, spätestens, wenn wir keinen Kontakt mehr haben, sollte das aufhören. Eigentlich find ich das ziemlich schade, weil wir uns schon so lange kennen, aber wenn reden nichts bringt, was will man da noch machen?

Was genau meinst du mit was Besonderes sein? Wo hab ich geschrieben, dass ich das sein will? Find da gerade keine Stelle, auf die du dich beziehen könntest. Ich wäre gerne so wie alle anderen, bin ich aber nicht. Egal, was ich versuche, ich fall immer wieder auf. In der Schule bin ich andauernd im Unterricht rausgeflogen, weil ich mich nicht getraut hab, was zu sagen. Da musste ich dann die ganze Zeit auf dem Flur sitzen. Gemobbt wurde ich auch überall, nicht nur in der Schule. Da sieht man doch schon, dass ich eben nicht so bin wie alle anderen. Wäre ich wie alle anderen, dann wäre mir das alles nicht passiert.

Hm...ok, da hast du dir ein paar gute Fragen rausgesucht. Ich hab immer gehofft, dass ich wen finde, der mir dabei hilft. Also, dass ich das alles wieder kann. Übrigens hast du 4. vergessen ...sowieso denkst, dass du zu alt dafür bist?. Zu 1: Meine letzte Beziehung ist so lange her. Ich kenn das doch gar nicht mehr. Ich würde aber auch nicht nur einfach so eine Beziehung eingehen, die möglicherweise nicht lange hält. Wenn, dann schon das ganze Paket. Ich bin ja schließlich kein *beep*, dass ich andauernd wen Neues hab. Ich hab immer gedacht, es gäbe sowas wie sie im Fernsehen immer zeigen. Man findet den Richtigen, kommt zusammen...und das alles eben. Wahrscheinlich wurd das nur fürs Fernsehen erfunden. Zurück zu deiner Frage. Ich hab ja schon Probleme, wenn ich mir mit einer fremden Person ein Zimmer teilen muss. Damals im Internat musste ich das und wurde andauernd beklaut und man hat mir Dro. ins Essen gemischt usw. Gut, das spricht dann sowieso gegen eine Beziehung, weil nach 3 Jahren oder so würde man dann ja auch zusammenziehen wollen. Aber wenn ich mir vorstelle, 24 Stunden am Tag unter Beobachtung zu stehen...Nee danke! Und da ich den Richtigen ja schon gefunden hab, aber nicht mit ihm zusammen sein kann, brauch ich auch keinen anderen, WEIL das ja dann sowieso nicht lange halten würde. Ist ja logisch. Wenns nicht der Richtige ist, kanns auch nichts werden. Und ich hab keine Lust, mich wieder unterdrücken zu lassen, weils eben nicht der Richtige ist. Ja, wie schon gesagt, sind gute Fragen. Und langsam seh ich da auch keinen Sinn mehr drin, also in einer Beziehung. Die Gründe hatte ich ja im letzten Beitrag schon geschrieben. Man wird unterdrückt, muss permanent machen, was ER will, hat keinen Freiraum, wird von vorne bis hinten kontrolliert, eigene Interessen darf man nicht mehr haben, wenn man seinen Job behalten kann, muss man schon froh sein (damals hätte ich meinen ja fast wegen ihm verloren), man wird belogen und verarscht, die ganze Zeit hängt man nur in der Bude rum und langweilt sich zu Tode, weil ja nur seine Sachen akzeptiert werden und er auch keine Lust hat, mal rauszugehen....Wo bitte siehst DU denn da was Positives? Was ist da positiv an einer Beziehung? Ich wollte gerne noch was aus meinem Leben machen. Gut, das wird wahrscheinlich nix mehr, so wie's aussieht, aber wenn ich eine Beziehung eingeh, kann ich das erst recht knicken. In der heutigen Zeit ist das doch eh so, dass man beim kleinsten Problem alleine dasteht. Er würde mich spätestens dann verlassen, wenn er Kinder will (und das wollen ja die meisten) und ich dann keine mehr kriegen kann. Und mit 40 will ich ganz bestimmt keine mehr, sonst fragen nachher alle, ob ich die Oma bin und dann krieg ich auch nicht mehr mit, ob sie mal heiraten oder was auch immer. Von daher ist das Thema Beziehung ja leider eh vom Tisch. Wenn ich nächstes Jahr wen kennenlernen würde (dieses Jahr wird das jawohl nichts mehr), dann könnte ich mit 38/39 anfangen, über Kinder nachzudenken. Je nachdem, wie schnell das klappt, wäre ich dann so oder so 40. Wenn man die Pille abgesetzt hat, muss man ja ca. 2 Jahre rechnen und bevor ich nicht verheiratet bin, würde ich die auch nicht absetzen.

Was meinst du jetzt, was mir wichtig ist? Eigenschaften? Oder allgemein? Mir ist es wichtig, dass ich genug Freiraum hab und machen kann, was ich will - In dem Sinne, dass man mich künstlerisch nicht ausbremst und ich mich auch mal gelegentlich mit Freunden treffen kann. Jetzt unabhängig davon, dass ich nur die eine noch hab und es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich den Kontakt zu ihr abbreche. Und es ist mir wichtig, dass man mich ernst nimmt. Ich möchte meine Ideen verwirklichen, aber auch da hab ich keine grosse Hoffnung mehr. Vielleicht sollte ich ein paar davon verkaufen? Mit einigen davon könnte man sicher gut Geld machen. Also, ich ja dann nicht mehr, aber die, die das umsetzen. Fänd ich zwar schade, weils mir eher darum geht, dass ich meine Ideen umsetzen kann, ob ich damit Geld verdiene oder nicht, spielt für mich da keine Rolle. Es ist eher, dass ich dann sagen kann, ich hab endlich was fertiggebracht. Und ich möchte die Menschen, mit dem, was ich mache, erreichen.

Glücklich war ich schon ewig nicht mehr. Keine Ahnung, wann das letzte Mal war. Vielleicht vor 2 Jahren, als wir zu dritt meinen Geburtstag gefeiert haben. Früher war das leichter. Da haben Kleinigkeiten ausgereicht. Wenn ich heute diese Sachen mache oder sehe, dann hat das für mich keinen grossen Wert mehr. Es ist dann eben einfach diese Sache und fertig. Zufrieden, hm. Eigentlich auch sehr schwierig im Moment. Ich hab immer alles im Kopf, was ich noch nicht erledigt hab, wie soll ich da zufrieden sein? Fast permanent frag ich mich, warum ich niemanden kennenlerne und zwischendurch reg ich mich noch über meine Freundin auf. Ich nehm mir zwar immer wieder vor, mich nur noch auf mich zu konzentrieren, damit ich auch mal irgendwann weiterkomme, aber leider sind diese Phasen immer sehr kurz. Momentan so ca. 2 Tage.

Was erwarte ich von mir? Dass ich irgendwann mal meine to-do-Liste abgearbeitet habe und irgendwann mal in der Lage bin, mir einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Andererseits muss ich wohl langsam mal einsehen, dass das nichts mehr wird. Ich war schon als Kind immer alleine, zumindest überwiegend, also ist ja nur logisch, dass sich nie was daran ändern wird. Als ich damit anfing, mit meiner Freundin wegzugehen, war ich optimistisch. Ich dachte, ich hätte endlich genug Möglichkeiten, an mir zu arbeiten, weil ich so ja nicht rauskomme und weil sie sowieso viel lockerer und selbstbewusster ist als ich. Und ich hab gedacht, ich könnte dann durch sie auch noch einige Leute kennenlernen. Das hatten wir auch alles so geplant. Tja, in der Praxis sieht es eben immer anders aus. Wenn wir uns öfter als 4x im Jahr sehen, ist das schon ein Wunder. Ihre Freunde scheinen mich gar nicht wirklich kennenlernen zu wollen. Meine to-do-Liste ist schon ziemlich lang. Da stehen auch diverse Projekte drauf. Hatte ich die Frage mit dem Partner nicht schon mal beantwortet? Er soll mir meinen Freiraum lassen und mich nicht einsperren oder sonstwie unterdrücken. Ehrlichkeit usw. erwarte ich nicht nur in einer Partnerschaft, sondern auch in einer Freundschaft. Aber damit schein ich ziemlich alleine dazustehen. In erster Linie sind das Eigenschaften, die früher mal selbstverständlich waren und für mich auch immer noch sind, aber die Allgemeinheit scheint es damit nicht mehr so ernst zu nehmen. Und ich möchte auch mal zwischendurch mit ihm weggehen. Nicht so wie damals, wo wir den ganzen Tag nur bei ihm rumgehangen haben und er zu nichts Lust hatte. Man muss sich ja nicht zwingend jeden Tag sehen, aber schon so ein paar Mal die Woche. Ich weiss nicht, ob das jetzt auch noch dazugehört, aber er bräuchte sehr viel Geduld, zumindest was bestimmte Dinge angeht. Die wird aber niemand haben. Was das Vertrauen angeht, ist das normalerweise bei mir so, dass jeder eine Art Grundvertrauen bekommt, aber das ist dann auch leider schnell verbraucht. Meiner Freundin vertrau ich jetzt z.B. auch nicht mehr. Wie soll ich auch wem vertrauen, der mich andauernd anlügt und wo alle anderen tausend Mal wichtiger sind und ich irgendwo auf dem allerletzten Platz vergammel? Und je länger sich sowas zieht, umso mehr verschwindet auch mein Vertrauen. Als ich letztes Jahr ein Problem mit ihrer Mitbewohnerin hatte, hat sie ihr auch alles erzählt, was ich ihr geschrieben hatte. Tat ihr dann zwar auch leid, aber je mehr sich ansammelt...Ich kann ja dann nicht so tun, als wär das nicht passiert, weil ich ja dann jederzeit damit rechnen muss, dass diese Freundin wieder mitliest, wenn wir schreiben. Und dass mein Kollege gestorben ist, scheint sie auch nicht sonderlich zu interessieren. Sie fragt zwar gelegentlich, wie es meiner Oma geht, aber das mit meinem Kollegen ist für sie wohl kein Thema. Darf ich nicht trauern? Wir kannten uns schließlich auch mehrere Jahre. Als der Vater ihrer Mitbewohnerin gestorben ist, hat sie Tag und Nacht ihre Hand gehalten und ich musste monatelang Verständnis dafür haben, dass sie für sie da sein musste und für mich keine Zeit hatte. An sich versteh ich das auch. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum sie da jetzt so Unterschiede macht. Wenn der Vater ihrer Freundin stirbt, gleicht das einem Weltuntergang, aber wenn ein Kollege von mir stirbt, ist das total unwichtig?

Das mit den Zielen hatte ich ja gerade auch schon teilweise beantwortet. Ich möchte meine Projekte und Ideen umsetzen. Alle werden wahrscheinlich nicht umsetzbar sein, aber die, die gehen. Und ich will wieder auf die Bühne! Ja, ich weiss, so wie ich derzeit drauf bin, wird das nichts mehr. Das meinte ich ja weiter oben mit der fehlenden Ausstrahlung. Wenn ich so noch nicht mal von anderen Menschen wahrgenommen werde, dann wird sich das durch eine Bühne auch nicht ändern. Ich hab so eine tolle Idee, die auch mit der Bühne zu tun hat und die ich so gerne umsetzen würde! Ich weiss, dass sie gut ankommen würde. Es ist etwas, das es hier noch nicht gibt. Aber ich träum jetzt schon so lange davon und vielleicht sollte ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass das nichts mehr wird. Ich könnte die Idee natürlich verkaufen, aber wahrscheinlich wäre ich damit nicht glücklich. Ich hab so viele Pläne schon gemacht, was wie umgesetzt werden soll...Wenn ich dann sehen würde, dass andere Leute das machen (ohne mich), das würd mir wahrscheinlich das Herz brechen. Ich hab auch sogar schon ein paar Bekannte von mir kontaktiert, die sich mit sowas auskennen und die mir dabei helfen könnten oder evtl. wen kennen, der mir helfen könnte, aber da kam keine Antwort. Und wenn ich das mit meiner jetzigen Verfassung machen würde, würden sich wahrscheinlich alle fragen, warum gerade ich das mach und nicht jemand, der toll aussieht und eine gute Ausstrahlung hat. Das hätte jetzt mit mir keinen Erfolg, aber ewig warten kann man damit auch nicht mehr, weil dann hier wieder die Zeit dafür vorbei ist. Vielleicht sollte ich das doch auf den Packen mit meinen anderen Ideen legen, die alle nicht (mehr) umsetzbar sind. Wenn man auf der Bühne steht und man sieht, dass das, was man macht, beim Publikum gut ankommt, das kann man gar nicht beschreiben. Aber alles hat seine Zeit. Mit 16 hatte ich unendlich viele Verehrer, heute ist da keiner mehr. Ich werd nicht mal mehr wahrgenommen. Und ich glaub, die Zeit mit der Bühne ist auch vorbei, nur wollte ich das nicht einsehen. Um das Projekt wärs schon schade, aber ich kanns ja nicht erzwingen.
Eine Sache noch: Ich möchte unbedingt noch mal nach Asien!

Wie soll denn der bewusste Schritt hinaus in die Welt aussehen, wenn mich niemand mehr wahrnimmt?

Wenn ich nicht labil bin, wie würdest du das dann nennen? Jede neue Verletzung trifft mich tiefer und ich möchte nicht noch mal auf der Intensivstation oder sonstwo landen. Es ist ja nicht so, dass ich bei mir die Fehler suche. Es ist eher so, dass ich voll von Fehlern bin. Was ich kann, können andere auch und das, was ich kann, ist sowieso nicht mehr so wahnsinnig viel. Es gibt ja diese Übung, wo man seine positiven Eigenschaften aufschreiben soll. Bei mir scheint es keine mehr zu geben. Früher fanden es die Leute toll, dass ich ihnen zugehört hab und wenn ich konnte einen Rat gegeben hab. Heute erzählt mir keiner mehr was. Als ich meiner Freundin von dieser Übung erzählt hab und meinte, dass mir da nichts einfällt, da hat sie nur gemeint, dass mir irgendwann schon was einfallen wird und damit war das Thema für sie erledigt. Ich dachte, sie würde mir vielleicht einen Tipp geben oder wenigstens eine Sache nennen. Bei der zweiten Übung soll man sowieso die Freunde befragen, was die an einem für positive Eigenschaften sehen. Aber sie brauch ich wohl nicht fragen, ihr scheint ja auch nix einzufallen. Das wiederum bestätigt doch, dass ich eben keine habe. Warum hat sie überhaupt noch Kontakt zu mir, wenn ich ja keine positiven Eigenschaften hab? Oder kommen so Sachen wie lässt sich verarschen darauf an, auf welcher Seite man steht? Also, dass das für mich negativ wäre, aber da sie das mit mir macht, ist das dann für sie positiv?

Meine Freundin meint übrigens, dass ich möglicherweise niemanden kennenlerne, weil ich unbewusst ausstrahle, dass ich Angst vor einer Beziehung habe bzw. dass ich zwar schon gerne eine hätte, aber andererseits denke, es geht nicht mehr. Kann schon sein, aber trotzdem ist auch ein Faktor, dass alle immer nur sie kennenlernen wollen. Am Anfang hab ich immer gedacht, wir gehen zusammen weg und lernen zusammen neue Leute kennen...Aber die Realität sieht so aus, dass wir gar nicht so oft zusammen weggehen und wenn, dann lernt sie wen kennen und ich kann zusehen, wo ich bleib. Dass ich trotzdem niemanden kennenlerne, wenn ich mal alleine irgendwo hingehe, ist zwar auch so, aber dadurch, dass das mit ihr jetzt so oft vorgekommen ist, hab ich schon so im Kopf: Die wollen sowieso alle nur sie kennenlernen und du hast eh keine Chance oder eben, dass sie ja sowieso besser aussieht usw., warum sollte ich dann mal Glück haben?

Wie soll ich dem Leben eine Chance geben, wenn es mir umgekehrt auch keine gibt? Ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt, irgendwelche Überlebensstrategien zu entwickeln. Eine davon war das mit der Mauer, was ja nun eigentlich hinfällig ist. Aber noch hab ich keinen Grund gesehen, sie abzureissen. Ich bin die ganze Zeit mit kämpfen beschäftigt und komm überhaupt nicht dazu, mein Leben zu leben. Ich möchte auch mal irgendwann sagen, dass ich angekommen bin und mich auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Aber so langsam glaube ich an gar nichts mehr. Bei allem, was in meiner Vorstellung schön war, musste ich feststellen, dass es in Wirklichkeit gar nicht schön ist. Man denkt immer, das Leben könnte ja so schön sein und man würde gerne dieses und jenes machen, aber offensichtlich haben das Glück nur wenige Menschen und ich gehör nicht dazu. Genau wie die Illusion mit dem Richtigen und der perfekten Partnerschaft.

Ja, stimmt, eigentlich weiss ich das alles mit Therapie und so. Ich seh einfach keinen Weg mehr. Ich würd zwar gerne was ändern, aber irgendwie denk ich auch, dass ich das nicht verdient habe. Ich weiss (eigentlich), dass das Quatsch ist. Aber ich hab keine Lust mehr, immer nur kämpfen zu müssen und wofür soll man kämpfen, wenn man keine positiven Eigenschaften hat und seine Ziele auch nicht erreichen kann? Ich weiss, es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder aufstehen und weiterkämpfen oder liegen bleiben und auf das Ende warten. Normalerweise bin ich niemand, der schnell aufgibt. Aber ich bin ja jetzt auch schon so lange damit zugange. Zwischendurch hatte ich immer gute Phasen und ich weiss auch, dass ich stark genug bin, um auch aus diesem Loch wieder rauszukommen. Ist vielmehr die Frage, ob ich das auch will. Wenn es noch einen Funken Hoffnung gäbe...Ich weiss, dass manche Ideen gut sind, aber ich kann sie nicht umsetzen. Und wenn ich weiterkämpfen soll, muss ich zuerst wissen, wofür, sonst kann ich das nicht. Gibt ja auch diese Affirmationen und so und meine Freundin meint, ich soll als Affirmation nehmen, dass es mir nichts ausmacht, alleine zu sein. Das ist doch dann sowas wie Selbstbetrug. Es macht mir ja durchaus etwas aus, dass es so ist, wie es ist. Dass ich mit dem, wegen dem ich hier den Thread aufgemacht hab, nie zusammen sein werde, weiss ich ja jetzt, aber auch das hat sehr lange gedauert. Also, falls diese Affirmation funktioniert...Gibt es noch etwas, das ich unterstützend dazu machen kann? Ich muss so viel aufgeben, aber ich sehe nicht, dass dann noch etwas übrig bleibt. Wie akzeptiert man sowas? Keine Freunde, keinen Freund, kein Job, der mir Spaß macht....Kann man überhaupt alles auf einmal loslassen? Eigentlich sind das Dinge, die mir sehr wichtig sind und deshalb fällt es mir auch so schwer, mich damit abzufinden. Was ist hier die richtige Überlebensstrategie, damit es mich nicht kaputt macht? Wenn man viel Schlimmes durchgemacht hat, kann man doch nichts Positives mehr ausstrahlen, oder? Wenn ich jetzt an meine Zeit mit 16 denk, dann denk ich: Nee, das bist du nicht mehr und du hast es auch nicht verdient, die positiven Erlebnisse von damals zurückzukriegen bzw. nochmal zu erleben Eigentlich sollte ich doch froh sein, dass ich so stark bin, aber ich seh bei mir einfach dieses Leuchten nicht mehr, als wäre ich einfach nur grau, geprägt von all den negativen Erlebnissen. Mein Kollege meinte ja, wenn ich an mir arbeite und dieses Leuchten wiederkriege, dann erledigt sich alles andere auch wie von selbst. Aber wie komm ich denn dahin? Auf mich wirkt das, wie ein unerreichbares Ziel. Und warum sollte gerade ich es verdient haben, wieder zu leuchten? Ich hab ja nichts Positives zur Menschheit beigetragen.

19.02.2014 03:57 • #22


R
@nine
Habe mir überlegt, ob ich dir überhaupt schreiben soll, wenn Du doch von vorneherein schon alles weißt: Nämlich alles alles schlecht ist und keiner dich mag. Also warum sollte ich bei so einer Botschaft Dir überhaupt noch schreiben wollen?

Ich kenne Dich nicht und das, was ich da lesen muss, ist eigentlich eine Zumuntung! Keine Absätze, nur lange Sätze, Gejammer, Vorwürfe, worauf ich mich bezogen hätte, dass Punkt 4 fehlt, du kannst die ganze Zukunft schon voraussagen, zweifelst alle meine Ratschläge und Aussagen an, usw.

Also, warum sollte ich dir zurückschreiben? Es gibt eigentlich keinen Grund für mich, weil Du auf mich auf den ersten Blick nicht sehr sympathisch und annahmebereit wirkst. Und diesen ersten Eindruck hinterlässt du ganz sicher bei vielen. Warumsollten die sich dann die Mühe machen, Dich näher kennen lernen zu wollen oder zu mögen. Im Grunde signalisierst Du ja jedem, dass du ihm misstraust, erwartest betrogen und belogen zu werden. Und dass du kein Interesses an dem anderen hast. Nicht du wirst gemobbt, sondern du mobbst andere- und zwar grundlos! Wenn diese dann kein Interesse an dir zeigen, dich seltsamfinden und mobben, dann ist deine Rechnung ieder aufgegangen: Ja, die mobben mich, keiner mag mich, hab ich doch gewusst. das nennt man Self fullfilling prophecy-selbsterfüllende Vorhersage. Es tritt genau ein, was man sich wünscht.

Und ich schreibe dir trotzdem! Weil auf den zweiten Blick empfinde ich dich nicht nur als einen sehr intelligenten, empfindsamen Menschen, sondern auch als jemanden, der meine Botschaften und Ratschläge sehr wohl durchdenkt und sich damit auseinandersetzt. Und vielleicht, das ist meine Hoffnung, wirst du davon irgendetwas in deinem Herzen bewahren und beachten.

Und du hast den richtigen Kommunikationsweg gewählt. Würdest Du mir life begegnen, wärst du wahrscheinlich schon nach wenigen Sätzen von mir geflüchtet. Hier im Forum kannst du dich meinen Ratschlägen und meiner Kritik nicht entziehen. Sicher, Du musst es ja nicht lesen. Aber zum Einen willst du genau wissen, was ich dazu sage, denn du nimmst dich sehr wichtig! Zum Anderen lesen es jetzt viele andere im WWW, die kennen Dich und mich!

Geh auf alle Fälle zu einem Psychtherapeuten, das ist der wichtigste Schritt!

Das Leuchten ist sehr wichtig, das ist richtig! Und auch grau leuchtet! Die deutung überlasse ich dir, du bist ein sehr schlaues Kerlchen!

Deine Angst vor der Zukunft ist berechtigt. Wenn du dir selbst nicht traust, dann traust du anderen nicht und vertraust nicht auf die Zukunft. Aber auch das ist dir längst klar!

So und nun ein kleines Ratsspiel: Was glaubst du, warum ich mich hier im Forum rumtreibe? a. ich bin ein gelanweilte, alte , frustirerte Tante, die sich am Leid anderer freut? b. ich bin eine Psychotante mit Sozialtick, die im wirklichen Leben gerne Psychiater geworden wäre, aber es nur zur Hausfrau geschafft hat? c. jemand, der, wegen einer Trennung Schmerzen empfindet?

Ja, richtig, gewonnen! c) ist die Lösung (oder hast du absichtlich a) gesagt, damit Du dich wieder ärgern kannst dass du falsch liegst!)

Solltest Du immer noch weiterlesen, obwohl ich dich nun so heftig kritisiert habe (bitte entschuldige das!):

Ich bin hier im Forum, weil ich nach mehr als 25 Jahren Ehe verlassen wurde. Es war die größte Enttäuschung meines Lebens. Tja, das gibt Deiner Theorie recht! Warum soll man also dieses schreckliche Leben auf sich nehmen? Weil es nicht schrecklich ist!

Inzwischen bin ich wieder sehr glücklich, obwohl ich keinen neuen Partner habe und genauso anspruchsvoll wie du bin. D.h., wahrscheinlich wird sich so schnell keiner bereit finden, meine Ansprüche zu erfüllen. Aber das ist mir egal, dann eben nicht.
Warum sollte mich das aber abhalten glücklich zu sein? Ich lebe allein, habe Freunde und eine Arbeit. Reicht das nicht?
Als ich in deinem Alter war oder früher, dachte ich ähnlich wie du! Ich fühlte mich als Außenseiter, weil ich völlig andere Interessen hatte, alle Schulfreunde waren mir zu banal und oberflächlich, die Schulzeit war schrecklich. Ich hatte O Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Un dann lernte ich meinen Mann kennen, aber das Ende kennst Du ja! War wohl doch der falsche Mann.

Aber was in der Zwischezeit passiert? Ich kann dir nicht genau sagen, wann ich aus meinem Kokon geschlüpft bin, ich habe die Metamorphose nicht bewusst miterlebt.

Aber irgendwann merkte ich, dass ich viel mehr kann, als ich und die anderen mir bis jetzt zugetraut hatten. Und ich merkte, dass ich neue Freunde und Menschen traf, die mich dafür bewunderten und schätzten, weil ich mehr konnte: mehr arbeiten, mehr lachen, mehr lieben, mehr trösten, mehr reden, mehr zuhören, mehr.....keine Ahnung was.

Das machte mich zunächst nicht selbstbewusster, weil ich a.) nicht dachte, dass ich das kann, b.) immer andere für mein Glück oder für mein Können verantwortlich machte, c.) es ja für normal hielt, weil ich auch an mich sehr hohe Ansprüche stellte.

Umgekehrt machte es mir auch viele Feinde: Es gibt so viele neidische Menschen, die damit nicht klar kommen, wenn jemand besser ist. (daszu gehörte auch mein eigener Mann!)

Über die Jahre war das sehr, sehr anstrengend! Und trotzdem ziehe ich mit über 50 ein positive Bilanz, ne Zwischenbilanz, ich will ja noch was erleben!

Ich bin zu dem geworden, was ichjetzt bin, weil ich all das erleben musste oder durfte, was ich bis jetzt erlebt habe. Und das war kein Zuckerschlecken!

Und selbst das Grübeln und Vorausberechnen kenn ich sehr gut. Ich habe mir immer alle Eventualtitäten mental durchgespielt. Und gerüstet zu sein! Um richtig bewaffnet zu sein. Darauf war ich dann besonders stolz. Es ist gut, richtig zu planen! Unorganisierte Menschen können ganz schön nerven und alles durcheinanderbringen. Das hasse ich! Ich bin immer organisiert.

Aber alles durchzuplanen und jede negative Situation im geiste durchzuspielen, hat damit nichts zu tun. Das lähmt, vergiftet einen und man denkt nur noch negativ. Ich nannte es Zweckpessimismus. Ich kann ja nicht enttäuscht werden, wenn ich schon mal das negative und Schlimmste annehmen. Dann kann mich auch ncihts verletzten, denn ich habe ja schon alle Waffen bereitgestellt.

So, nun nimm doch mal deine Fantasie zusammen und stelle dir mich vor: Wie ich bei jeder kleinen Problemstellung für die Lösung ein ganzes Waffenarsenal von Osamabingeladen mit herumschleppe. Bis unter die Zähne bewaffnet. Und so bin ich Tag täglich allen (!) Menschen gegenübergetreten. Du kannst dir denken, dass es ungemein behindert, das ganze Zeug rumzuschleppen, Panzerfaust und Granaten, wenn eigentlich ein strenger Blick genügen würde oder ein deutlicher Satz. Und stell dir mal vor, wie das auf andere gewirkt hat! Die einen lachten über mich, die anderen bemitleideten mich, die nächsten hatten Angst vor mir, ein paar bewunderten mich (Ramboanhänger wohl), aber nur ganz wenige standen zu mir und sagten mir die Wahrheit.

Ich hätte auch nicht auf die wenigen gehört, die mir die Wahrheit sagten. Abe irgendwann kam ich genau an den Punkt, wo du vielleicht heute stehst. Ich musste mich entscheiden. Sterben, vegetieren oder leben. Da ich feige oder zu willensstark bin, schied sterben aus. Vegetieren ist ein erbärmlcher Zustand, den man immer ändern will, also blieb nur leben übrig. Nicht mehr und nicht weniger! Einfach nur leben! Es gibt keine to do Liste!

Und das ist gut. Ich stellte keine großen Ansprüche an das Leben. Ich wollte keinen Partner, keine Kinder, keinen Beruf, sondern irgenwas halt. Und das führte mich jeden Tag auf eine neue Spur, der ich einfach folgen musste. Ich habe sie nicht gesucht, ich habe sie mir nicht vorher festgelegt, ich habe sie einfach nur gefunden.
Wie? Indem ich die Augen geöffnet habe und nicht nur in eine Richtung gesehen habe, sondern um mich herum. Und die Spur ging nach rechts, obwohl sie meiner Berechnung nach links gehen musste, die Spur ging zurück und nach unten, obwohl ich daachte, es geht aufwärts und vorwärts. Aber wie ich dachte, war quatsch!

Überall, wo ich der Spur folgte, war ich richtig! Es gibt kein Falsch!

Aber du musst bereit sein, der Spur zu folgen. Das ist der Trick. Klingt banal, ist banal, aber eben nicht einfach!

Wenn du jetzt feststellt: Was, das soll alles gewesen sein, wie trivial. Ich habe höhere Erwartungen, bin anspruchsvoller!

Dann sage ich Dir: Probiers aus! Versuch doch mal, der Spur zu folgen, die Spur zu finden. Wenn du das nicht mal schaffst, was willst du dann mit deinem Anspruch?

Kein anderer wird dir dein Leben erfüllen. Und selbst, wenn dieser überirdische Andere käme und dir alle deine Wünsche und Ansprüche erfüllt, dann würdest du am Schluss feststellen: Und wor ist der Anspruch? Das ist doch banal, ich selbst musste nicht einenFinger krumm machen, dass es mir gut geht! Hat alles ein andere gemacht. Mein Leben wurde von einem anderen glücklich gemacht, gelebt. Man hat mich betrogen um mein Leben! Denn es hätte ganz anders verlaufen können, wenn iches selbst indie Hand genommen hätte. Was istmir entgangen.

Also nimm dein Leben in die Hand, betrachte es jeden Tag, versuche aus dem Negativen das Positive herauszufiltern.

Dabei kann dir auch eine Thearpie helfen! Geh hin!
Finde deine Spur! Viel Erfolg dabei!

19.02.2014 11:10 • #23


N
Hm, wir hatten doch hier schon mal irgendwo geschrieben...
Absätze hab ich doch gemacht. Und wenn manche Sätze länger sind...Kann sie ja schlecht mittendrin abhacken. Und ein Vorwurf war das mit Punkt 4 ja nicht. War nur eher eine Art Ergänzung und auch nicht so ganz ernst gemeint.

Wie kommst du bitte darauf, dass ich andere mobbe?

Die Leute, die mich kennen, wissen nicht, dass ich hier schreibe. Und dass ich hier schreibe, hat nichts damit zu tun, dass ich mich wichtig nehme. Würde ich das tun, wäre ich arrogant und hätte ganz andere Sorgen. Aber ich schreib hier, weil ich das einfach mal alles loswerden wollte und gehofft hab, dass mir jemand was dazu sagen kann. Wie ja weiter vorne schon gesagt wurde, ist das manchmal auch ganz gut, wenn man einfach nur so mal alles aufschreibt.

Bei deinem Ratespiel brauchte ich gar nicht wirklich raten, weil ich im Forum schon einiges von dir gelesen hab und wir ja auch in irgendeinem Thread schon miteinander geschrieben hatten. An die Details kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern, dafür ist das zu lange her. Das muss so im Dezember gewesen sein.

In meiner Schulzeit war das oft so, dass ich immer total unsicher war. Wenn mir irgendwo ein Kommentar einfiel, hab ich erstmal ewig drüber nachgedacht, ob ich den auch wirklich sagen soll oder ob der vielleicht doof ankommt. Das endete dann meist so, dass ich am Ende gar nichts gesagt hab, weil dann schon wieder ein anderes Thema dran war. Mit 16 hatte ich die Phase, dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht hab. Damit ging es mir auch eigentlich gut. Aber jetzt bin ich wieder so...Ich mach mir immer Gedanken darüber, wie der andere das auffasst und was das bei ihm/ihr vielleicht für Auswirkungen hat. Man ist ja keine 16 mehr und muss Rücksicht nehmen auf alles und jeden. Aber glücklich bin ich mit dieser Einstellung nicht, weil es - genau wie früher - sehr oft dazu beiträgt, dass ich meinen Ärger für mich behalte. Wenn ich sauer auf wen bin, schlucke ich das lange runter, so lange bis mir alles zu viel wird.

Wenn ich Freunde hätte, würde es mir wahrscheinlich auch besser gehen. Es müssen ja nicht wer weiss wieviele sein. Dann wär ich sicher mehr unterwegs und würd mich auch nicht so alleine fühlen wie jetzt im Moment. Das mit dem Job wird wohl noch dauern. Ich hatte einen tollen Job, wo ich auch gerne 19 Stunden am Tag gearbeitet hab, aber die Stelle wurde leider gestrichen. Und die vom Amt meint ja, ich soll noch warten bis ich mein Leben einigermaßen geordnet hab. Ich versuch zwar trotzdem hier und da weiterzukommen, aber wenn mir die zuständigen Leute nicht mal antworten, dann kann man da ja auch nichts machen. Vielleicht wär mir eine Partnerschaft dann auch gar nicht so wichtig. Also, wenn ich ein paar Freunde hätte und evtl. auch einen tollen Job.

25 Jahre Ehe sind eine Menge. Ich will dich da jetzt aber auch nicht ausfragen.

Eine Zeit lang gab es viele Leute, die mich bewunderten und die zu mir kamen, weil sie an meinem Wissen teilhaben wollten. Sie wollten von mir lernen und ich teilte mein Wissen und meine Erfahrungen gerne mit ihnen. Das hat mich sehr gut von meinen eigenen Problemen abgelenkt. Aber irgendwann kamen meine Probleme dann doch wieder durch, es kam niemand mehr, der von mir lernen wollte...Und seitdem fehlt mir eine Aufgabe. Ich fühl mich nicht wichtig. So, als würde mich niemand brauchen. Und das ist etwas, das mich auch unglücklich macht. Eigentlich lerne ich sehr gerne neue Sachen und möchte sie dann auch anwenden und ggf. auch weitergeben.

Das mit dem immer auf alles vorbereitet sein (auch das Negative) hatte ich ja von mir auch weiter vorne schon geschrieben. Ich denk immer, wenn ich vom Schlimmsten ausgeh, bin ich vorbereitet und es kann mich nicht mehr so hart treffen. Stimmt aber auch nicht unbedingt. Nur, weil man es einplant, heisst es nicht, dass es einen dann weniger trifft. Ich rede auch sehr ungerne über Gefühle. Egal, ob ich mich über wen aufrege oder wenn es darum geht, jemandem zu sagen, dass er mir wichtig ist. Ich hab immer Angst, dass ich denjenigen dann verlier, eben weil ich das gesagt hab oder dass ich mich lächerlich mache, weil der andere nicht so empfindet. Auch, wenn es nur um eine Freundschaft geht. Deshalb schluck ich auch Ärger sehr oft runter und sage nichts.

Um der Spur zu folgen bzw. sie überhaupt erstmal zu finden, muss man auf sein Herz hören, oder? Das ist etwas, was ich überhaupt nicht gut kann. Ich bin eher der Denkertyp. Solche Dinge kann man eher abwägen, als Gefühle oder so. Ich hör fast immer nur auf meinen Verstand und durchdenke alles immer sehr genau. Auf mein Herz hör ich nur sehr selten mal und selbst dann hab ich Angst, dass es falsch sein könnte. Was Männer angeht, weiss ich in dem Punkt gar nicht mehr, was richtig ist. Einmal hab ich wem meine Gefühle verschwiegen, weil ich dachte, es wäre besser. Habs hinterher bereut und wollte es später besser machen. Dann kam diese Gelegenheit, ich hab dem Nächsten von meinen Gefühlen erzählt - und es war auch wieder falsch. Er hat mir dann zwar gesagt, er hätte sich auch in mich verliebt, aber schon am nächsten Tag hat er sich dann nicht mehr gemeldet und war für mich auch nicht mehr erreichbar. Wie du auch schon schriebst: Was will ich eigentlich mit einer Beziehung? Realistisch gesehen bin ich dazu gar nicht mehr in der Lage. Ich kann mit Nähe nicht umgehen, trau mich nicht über meine Gefühle zu reden, hab Schwierigkeiten wem zu vertrauen...usw. Selbst, wenn jetzt jemand kommen würde, wäre ich dumm, wenn ich mich drauf einlassen würde. Es KANN einfach gar nicht funktionieren. Diese Tatsache wollte ich wohl die ganze Zeit nicht sehen. Ja, ich weiss, man soll bei sich selbst anfangen. Vielleicht hilft mir die Einsicht, dass es im Moment einfach nicht machbar ist. Wenn jemand viel geklettert ist und dann durch einen Unfall gelähmt wird, muss er das Klettern ja auch zwangsweise aufgeben. Da bringt es dann auch nichts, wenn er in den Streik tritt. Ich hab immer gedacht, wenn dann mal einer kommt, dann lösen sich meine Probleme auch ganz schnell auf. Oder gehofft oder wie auch immer. Dabei hätte ich wahrscheinlich jedem anderen mit diesen Problemen gesagt, dass er bei sich selbst anfangen soll und es nichts bringt, wenn er wartet, dass jemand anders in sein Leben tritt und damit alle Probleme verschwunden sind. Ja, ihr habt Recht, ich hätte den Beziehungswunsch schon viel früher weiter nach hinten packen sollen und erstmal gar nicht dran denken. Aber ich hab mir so sehr einen Partner gewünscht - was gleichzeitig auch paradox ist, da ich auch Angst davor hab. Ich glaub, ich fang mit dem Punkt jetzt erstmal an. Wenn ich mich immer wieder daran erinner, dass es im Moment einfach nicht geht, müsste das doch irgendwann dazu beitragen, dass ich anders damit umgehe, oder? Im Moment dreht sich ja bei mir fast alles nur darum, dass ich keinen Partner hab. Von daher...

20.02.2014 03:57 • #24


R
@nine

Hallo Nine,

schön, dass du so schnell geantwortet hast.

Ich erkläre dir nochmal, wie ich das mit dem mobben meine:

Du fühlst (Gefühl!) ich von anderen gemobbt, hast du geschrieben. Ich würde es nicht als mobben bezeichnen, sondern anders. Die andern können mit Dir nichts anfangen und verhalten sich entsprechend abweisend. Das tun sie aber nicht, weil sie dich mobben wollen (absichtlich verletzen und fertigmachen), sondern weil es von ihnen eine normale Reaktion auf dein Verhalten ist. Du mobbst aber die anderen, weil du ihnen böse Sachen unterstellt.

Das willst du ja in Wirklichkeit gar nicht, sondern eher das Gegenteil. Du willst gerne glauben, dass andere nette Menschen sind, dich nicht ausnützen wollen, sondern dich achten, bewundern und gerne deine Hilfe in Anspruch nehmen. Weil sie wissen, sie können sich auf dich verlassen und dir vertrauen. Und sie können dich im Gegenzug wertschätzen und liebhaben. D.h. eine Freundschaft oder Liebe zu Dir aufbauen.

Aber die andern spüren nur dein Misstrauen, deine negative Einstellung, die Wand, die du aufbaust und sie sehen einen Menschen, der bis unter die Zähne bewaffnet ist. Bewaffnet mit Selbstzweifeln, Misstrauen, scharfen Verstand. Deine Gefühle sehen sie nicht, können sie ja nicht sehen, weil du sie nicht zeigst. Da ist es für andere einfacher, sich vor dir in Acht zu nehmen und Menschen zu suchen, die unkomplizierter und aufgeschlossener sind.

Auf der andern Seite ist es für Menschen, die mit dir eine Beziehung haben wollen, verdammt schwer, wenn du ihnen gleich in der ersten Zeit alle deine Gefühle und Probleme entgegenbringst. Denn sie sind damit überfordert, weil sie selbst ja auch noch nicht ihre Gefühle einordnen können und ihre eigenen Probleme haben. Vielleicht glauben sie auch, du möchtest, dass sie deine Probleme für dich lösnen. Das kann kein Mensch.

Daher ist es verzeihlich, dass sich jemand gleich wieder von dir abwendet, sobald du ihm alle deine Gefühle offen zeigst. Aber in diesem Fall war es halt nicht der Richtige. Das muss man aushalten. Und das ist schmerzhaft. Man hat ja so viel investiert und es kostet so viel Überwindung, sich gefühlsmäßig zu offenbaren. Das geht jedem so.

Für dich ist jeder Rückschlag noch enttäuschender, weil du so hohe Erwartungen hineingibst und soviel Energie investiert und dich mit Sicherheit mit jeder Faser deines Körpers, deines Denken und Fühlens da einbringst. Du verschenkst dich in diesem Moment völlig.

Das darf man aber nicht! Es muss immer ein Teil von mir bei mir bleiben. Das kann man aber nur, wenn man genügend Selbstliebe und Selbstvertrauen hat. Und das hast du nicht.

Und hier sind wir an dem Punkt angelangt, warum ich dir schreibe. Weil ich dieses Gefühl und diesen Zustand sehr gut kenne. Ich hatte jahrelang auch kein Selbstvertrauen und keine Selbstliebe. Und damit auch kein Selbstbewusstsein und keine Selbstachtung.

Deshalb habe ich mir auch einen Partner gewählt, der mir dabei helfen kann, dass ich mich geliebt und wichtig finde. Mein Partner hat das am Anfang getan, aber dann hat er mich nur benutzt, am Schluss wie einen alten Lappen ausgetauscht. Es war eine sehr schwere Zeit für mich.

Jetzt erst mit Hilfe einer Therapie habe ich gelernt, mich selbst zu achten und zu lieben und wieder Lebensfreude zu empfinden. (Ich bin über 50!)

Und trotzdem bin ich für mein Leben dankbar und nutze jetzt meine Erkenntnisse, um mich selbst glücklich zu machen.

Also kann ich dir eine Therapie nur empfehlen. Aber den Weg gehen musst du selbst.

Wenn du eine sinnvolle Beschäftigung finden willst, wie du schreibst, dann übernehme doch ein Ehrenamt. Das habe ich als junger Mensch auch gemacht, das waren die Momente, wo ich große Befriedigung und Glück finden konnte.

Es gibt z.B. die Tafel, es gibt Altenheime, es gibt Nachhilfepatenschaften. Ds habe ich alles gemacht. Ich habe an einer Stelle für Notleidende Essen ausgegeben, habe Sponsoren gesucht, in Altenheimen mit den alten Menschen gebastelt und Gedichte gelesen, Kindern in Lesen und Rechnen Nachhilfe gegeben. Ich wurde sehr geschätzt, weil ich gut organisieren und planen kann (für jede Feier hatte ich alle Probleme, die auftreten könnten, miteinbezogen), die alten Menschen fanden es toll, dass ich ihnen zuhöre, wenn sie von früher aus ihrem Leben erzählen konnten. Daraus habe ich viel gelernt, Geschichtliches, Berufliches, Koch-und Backrezepte, Bräuche und Ansichten, Länderberichte, über Kindererziehung, Lebensläufe und Menschliches. UNd umgekehrthaben mir die alten Menschen über meine Traurigkeit hinweggeholfen oder mich beraten, wenn ich Kummer hatte. Naja, mit den Kindern war es am schwierigsten. Wenn sie nicht lernen wollen, nix begreifen, bockig und zickig sind. Umso größer für mich die Herausforderung, dass sie am Ende Erfolge hatten. Dabei hatte ich dann auch Erfolgserlebnisse.

Nine, versuche es. Du musst weitermachen, immer wieder neu aufstehen und dein Leben neu ordnen, durchdenken und spüren. Versuche es jedem Tag neu! Es klappt irgendwann, das kann ich dir versprechen!

Und mich hast du als Freundin schon gewonnen. Wir können uns hier immer austauschen und schreiben, was wir fühlen und denken. Egal, was es kann hier her!

20.02.2014 10:59 • #25


W
habt ihr euch schonmal mit dem thema 'beziehungssucht' auseinandergesetzt?
das meint nicht nur beziehung im partnerschaftlichen sinne, sondern jegliche zwischenmenschlichen beziehungen

ineressante literatur:
'im zeitalter der sucht'
oder
'wenn frauen zu sehr lieben'
(auch für männer geeignet)
und bücher von melody beaty

16.03.2014 14:07 • #26


S
Wow, also banane83 hat die Ambivalenz der Frauen echt auf den Punkt gebracht. Toll, dass Du jetzt den Richtigen gefunden hast und es geschafft hast, die Hürde der unfreien 6ualität zu überwinden Banane. Das Schlimme ist echt, dass wenn man Liebe und 6 nicht vereinbaren kann, man zwangsläufig
Lust auf andere Männer kriegt, wenn man seinen Partner liebt. Hab dazu was im Thread Die geheime Lust der Frauen geschrieben. Denke es besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Themen wie ich eben beschrieben habe. Nur leider müssen ein paar Männer sich ordentlich aufregen und den Thread abwerten Hoffe sie hören auf und machen den Thread durch ihr Gemecker nicht völlig kaputt. Denke nämlich, dass dieses Thema für viele Frauen (und auch Männer) sehr wichtig und interessant ist. Und zu viel tabuisiert wird.

17.03.2014 14:44 • #27


B
SonnePlus, es ehrt mich ja, dass Du meinen Beitrag lobst Aber ich glaube Du hast Dich mit Deiner Antwort im Thread geirrt....passt irgendwie nicht dazu. Liebe Nine, ich will auf keinen Fall auf Dir rumhacken. Aber ich bin auch der Meinung, dass Du zu festgefahren denkst. Der Spruch: Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne schmiedet passt wirklich gut zu Dir. Ich selbst bin mit 20 Mutter geworden, in einer unpassenden Situation mit dem falschen Mann an meiner Seite. Und trotzdem bin ich unglaublich froh, mein Kind zu haben. Heute hab ich meinen Traummann an meiner Seite. Wir wollen noch ein Kind. Und wozu sollen wir bitte 7 oder 8 Jahre warten?! Wir sind jetzt 3 Jahre zusammen. Und spüren, dass es passt. Du kannst auch 15 Jahre mit einem Partner zusammen sein und plötzlich verlässt er Dich wegen einer Anderen. Schau Dich hier im Forum um, Du wirst zig solche Geschichten finden. Im Leben gibt es niemals eine Garantie. Damit muß jeder Mensch leben. Wozu also auf 7, 8 Jahre versteifen? Abgesehen davon kann man auch mit Ende 30, Anfang 40 noch Kinder bekommen und ist gewiss keine Oma! Die Menschen altern nicht mehr so schnell wie früher, haben eine längere Lebenserwartung und die Geburtshilfe und Vorsorge in der Schwangerschaft ist besser denn je. Es hat auch Vorteile für ein Kind, eine reife Mutter zu haben, nicht nur Nachteile. Das kann ich selbst, die mit 20 Mutter wurde, wirklich so sagen. Du fragst, was von Dir noch übrigbleibt, wenn Du allein bist und nicht Deinen Traumjob machen kannst? Nine, ganz ehrlich! Du als Person bist doch mehr, als ein Job oder eine Partnerschaft! Denk mal an all die kranken oder behinderten Menschen! Die können auch nicht wie sie wollen aber ist ihr Leben oder sie als Person deshalb nichts wert? Ich kann Dir sagen, wie Du loslassen kannst. Versuche mehr Respekt vorm Leben an sich zu haben. Sei dankbar für das, was Du hast anstatt ständig alles kontrollieren und planen zu wollen. Menschen, die alles bis ins Detail planen wollen, werden irgendwann genau das verlieren: Die Kontrolle. Und wenn Du Deine Pläne losgelassen hast, fällt Dir vielleicht auf, dass sich ganz neue Türen und Möglichkeiten öffnen werden. Dass Du durchaus die Chance auf Glück jenseits von beengenden Vorstellungen hast. Dass Du NICHT zu alt bist um einen Partner zu finden. Dass es vielleicht eher an Deiner Ausstrahlung lag als am Alter, dass Du keinen fandest. Denn man strahlt das aus, was man vom Leben denkt. Schaust Du locker und glücklich, offen und dankbar in die Zukunft, strahlst Du genau das aus und das zieht andere Menschen an wie ein Magnet. Du wirst erkennen, dass Du auch Kinder bekommen kannst, wenn Du nicht 7 oder 8 Jahre in einer Partnerschaft warst. Dass man heiraten kann wann man will oder es auch lassen. Denn auch eine Ehe kann in die brüche gehen. Sie ist kein Garant für ewiges Glück. Du wirst erkennen, dass Du so lange Kinder kriegen kannst, wie die Natur es zulässt. Und wenn Du mit Anfang 40 noch fruchtbar bist steht dem nichts im Wege. Du wirst merken, dass Du Deine Talente auch als Hobby ausleben kannst statt im Job. Dass ein Job nicht alles ist. Und dass das Leben auch kostbar ist, wenn nicht alles perfekt läuft. Liebe Grüße Banane

17.03.2014 19:03 • #28


R
@banane:

Nine mag uns jetzt auch nicht mehr. Es ist schon fast 1 Monat her, dass sie nicht mehr geantwortet hat.

Das ist sehr schade. Wo auch immer sie jetzt ist, ich sende ihr von hier aus einen Funken Hoffnung, eine Brise Glaube an sich selbst, ein Quäntchen Humor und Trost und eine kleine Umarmung!

17.03.2014 22:48 • #29


A


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