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Hilft ein Psychologe beim Loslassen?

VictoriaSiempre
Hallo @Nima68 , sich psychologische Hilfe zu holen, kann hilfreich sein. Allerdings gibt es z. B. dort, wo ich wohne, absurde Wartezeiten und probatorische Sitzungen, um zu gucken, ob es zwischen Patient und Therapeuten stimmt, sind völlig illusorisch. Mir hat die Beratungsstelle der Caritas geholfen, dort gab es relativ schnell einen Termin (und nein - man wird dort nicht missioniert).

Mittlerweile weiß ich, dass auch meine Krankenkasse geholfen und einen Platz für mich gesucht hätte. Vielleicht erkundigst Du Dich mal bei Deiner Kasse. Man muss sich natürlich klar darüber sein, dass es um Hilfe zur Selbsthilfe geht. Zaubermittel oder -sprüche, die Liebeskummer verschwinden lassen, bekommst Du da nicht.

Gegen die ständige Gedankenkreiselei habe ich einen Tipp, der mir tatsächlich geholfen hat. Wenn er konsequent angewendet wird und das ist tatsächlich eine Übungssache. Setz Dir selber einen Termin - Beispiel: täglich von 19.00 bis 19.30 Uhr. In dieser Zeit kannst Du exzessiv heulen, hadern oder Dich sonstwie mit Deinem Mann beschäftigen. Wenn Du dafür ne Stunde brauchst, auch okay. Aber nur zu diesem Termin.

Wenn Dir vorher wieder krude Gedanken kommen, dann sag Dir selber Jetzt nicht, erst um 19 Uhr! Das klappt nicht auf Anhieb, aber es klappt immer besser.

Ich bin leider ansonsten nicht so der disziplinierte Typ , aber das habe ich in der Zeit meines großen Kummers durchgezogen. Und siehe da: Manchmal habe ich meinen Termin vergessen, was dann dazu führte, dass ich mich einen Tag gar nicht mit Ex beschäftigen durfte. Ich hab es nicht vermisst...

03.02.2020 23:47 • x 5 #16


Vegetari
Zitat von tina1955:
Ich bin auch der festen Überzeugung, ein Psychologe oder Therapeut hätte mir nicht gut getan.
Wir hätten vielleicht Gründe für das scheitern der Ehe nach fast 30 Jahren gefunden, jedoch hätte es die Ehe niemals gekittet.
Und warum soll man an Gründen interessiert sein, die einen am Ende noch an sich selbst zweifeln lassen?



Ich bin der Ansicht , ja Psych.Beratung * tut in den meisten Fällen gut .Man kann es nutzen nur für sich selbst zur Verarbeitung ,nicht zur Eherettung ,wenn klar ist ,da ist nichts mehr zu retten.

*Es wäre dann eine gute Vorbereitung z.B. für die nächste Partnerschaft ,damit Fehler aus Ehe sich dort in der nächsten Beziehung nicht wiederholen.
Man spiegelt nur sich selbst! Mit prof. Beratung hat man mehr Reflektionsmöglichkeiten und die Chance sich selbst und andere besser zu verstehen

03.02.2020 23:52 • #17


A


Hilft ein Psychologe beim Loslassen?

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Taleja
Ganz ehrlich, was soll es bringen zu wissen, wie lange genau er dich schon betrogen hat oder was genau Sache war?

Man spielt wohlmöglich im Nachhinein bestimmte Situationen nochmal gedanklich durch und sucht nach Auffälligkeiten , die man damals übersehen hat, was nur zu weiteren Schmerzen führt.

Aber wenn du es alleine nicht schaffst abzuschliessen, dann ist psychologische Hilfe sicherlich die richtige Wahl.

03.02.2020 23:54 • x 2 #18


Herzschmerz100
Vielleicht dauert es noch eine Weile bis du vielleicht verstehst, das du eigentlich keine Antwort brauchst von ihm. Er hat sich Monate verhalten wie ein A. , da wirst du auch keine Ehrlichkeit mehr bekommen. Es reicht doch eigentlich auch aus zu sehen und zu fühlen wie du behandelt wurdest von ihm . Ich finde das sagt alles über deinen Nochmann aus . Ich hoffe es wird dir auch irgendwann egal sein wieso warum weshalb wann .....

03.02.2020 23:54 • x 3 #19


T
Zitat von Nima68:
Hallo
Ich möchte Euch fragen wie ihr das gemacht habt und wie lange es bei euch gedauert hat.
Ich wurde vor 11 Monaten nach 26 Ehejahren verlassen . Mein Mann hat eine neue Partnerin. Sie leben in einer Fernbeziehung. Er hat mich schon länger mit ihr betrogen und gleichzeitig noch eine Affaire gehabt.
Ich kann auch nach einem Jahr einfach nicht abschliessen. Mein Nochehemann (weiss gar nicht wie ich ihn sonst bezeichnen soll) verweigert jede Aussprache.
Ich für mich möchte wissen wie lange ich belogen und betrogen wurde. Ich habe dass Gefühl wenn er ehrlich wäre , könnte ich endlich abschliessen. Aber wenn ich ihn frage behauptet er, er möge sich nicht erinnern wie lange das schon ging.
Diese fehlende Kommunikation ,diese fehlende Empathie und Feigheit von ihm macht mir so zu schaffen. Meine Freundinnen denken es ist langsam Zeit professionelle Hilfe zu holen. Ich kann mich dazu einfach nicht überwinden. Wie habt ihr das gemacht? Und hat euch ein Psychologe/Coach geholfen?


Hey,
Deine Geschichte tut mir auf jeden Fall sehr Leid für Dich!

Das kann ich echt verstehen, dass die fehlende Aussprache bzw. die fehlenden Antworten es dir erschweren abzuschließen.
Mir war das extrem wichtig bei der Trennung von meiner ex Verlobten.
Was mir persönlich sehr geholfen hat, ist alles in meiner Möglichkeit zu tun, um den Menschen zurück zu gewinnen. Ist bei dir natürlich eine ganz andere Situation, aber wenn du für dich sagen kannst, ja ich hab alles in meiner Macht stehende getan um die Situation zu klären, dann kannst du auch für dich abschließen, weil du einfach nicht mehr machen kannst.
Das Problem liegt dann auf einmal bei dem anderen Menschen, weil er oder sie sich nicht drauf einlassen will.

Bei mir war dann die Erkenntnis, dann halt nicht, wenn du das nicht verstehen kannst. Also mit du meine ich nicht dich, sondern den ex Partner.

Das ganze muss dann in dir reifen.
Ich hab auf einmal von heute auf morgen losgelassen. Das passiert aber denke ich zumindest nur wenn du im Kopf eigentlich weißt, dass es besser für dich war das die Trennung ausgesprochen wurde.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg beim loslassen.
Lg

04.02.2020 00:06 • x 1 #20


T
Was gibt es denn dem Verlassenen, zu erkennen, er hat alles im Rahmen seiner Möglichkeiten getan, die Trennung zu verhindern?

Nein, hat er nicht-sonst wäre es nie zur Trennung gekommen.

Zurück gewinnen kann man nur Etwas, was zu einem eventuellen Zurück bereit ist.

04.02.2020 00:34 • #21


T
Zitat von tina1955:
Was gibt es denn dem Verlassenen, zu erkennen, er hat alles im Rahmen seiner Möglichkeiten getan, die Trennung zu verhindern?

Nein, hat er nicht-sonst wäre es nie zur Trennung gekommen.

Zurück gewinnen kann man nur Etwas, was zu einem eventuellen Zurück bereit ist.


Es geht nicht darum das zu ändern was vor der Trennung passiert ist. Das kann man nicht mehr ändern. Ich habe meine ex gefragt woran es ihrer Meinungen gelegen hat. Ich habe Antworten bekommen, aber für mich war es viel wichtiger für mich zu wissen, ich habe nach der Trennung alles versucht. Bei mir war es eine Zeit den Versuch des zurück gewinnen.
Ich habe mir irgendwann gesagt, dass machst du jetzt noch und wenn das nichts bringt, dann lass ich es.
Es geht doch schlicht weg nur darum, dass man für sich selbst weiß, dass man alles getan hat und dann auch die Meinungen des anderen nicht mehr zählen.
Wenn die Meinung des Anderen bzw ex dich nicht mehr interessiert, dann hast du abgeschlossen.
Und nur darum geht es doch.
Überleg dir genau was du deinen ex fragen willst und was du ihm sagen willst. Dann tu das und wenn Antworten ausbleiben, dann weißt du doch schon genug über ihn.
Ganz ehrlich, wenn mich jemanden so belügen und betrügen würde, hätte ich einfach nur Hass auf den Menschen und der ist es nicht Wert, dass man an ihn Gedanken verschwendet.

04.02.2020 00:51 • x 3 #22


LaLeLu_
Meine Liebe,

26 Jahre sind eine sehr lange Zeit... bitte lass dir nicht von Außen sagen, jetzt müsse es doch mal gut sein oder du sollst dir Hilfe suchen. Auch wenn es gut gemeint ist.

Es dauert so lange wie es Eben dauert. Wenn du wirklich denkst, dass du Hilfe brauchst, wirst DU es merken und sie dir auch suchen. Hab Geduld mit dir Selbst...

Ich persönlich glaube nicht, dass es dir helfen wird, antworten von ihm Zu bekommen. Ich denke, es würde den Schmerz nur schlimmer machen.

Den tip von VictoriaSiempre zu der Trauerzeit fand ich super.

Es hängt eben auch viel von den Umständen ab, das was er gemacht hat, ist schon sehr brutal.

Bist du umgezogen oder dort geblieben? Falls du in der Wohnung/Haus geblieben bist: hast du vieles verändert? Sowas hilft auch immer sehr, sich neues gestalten und die Erinnerungen verblassen zu lassen.

Viel Spazierengehen, viel mit Freunden unternehmen. Hauptsache du hast Phasen, wo du den Kopf auch immer mal frei kriegst. Diese Abstände werden mit der Zeit immer länger und ganz allmählich wird alles besser.

Auch bei dir! Versprochen! Lass dir Zeit!

Alles gute!

04.02.2020 01:11 • x 5 #23


A
Liebe Nima,

bei mir waren es 18 Jahre und ähnlich wie bei dir, hatte mein Partner nicht nur eine, sondern mehrere Geliebte. Ich erfuhr es erst, nachdem eine der Frauen Zwillinge bekommen hatte.

Nachdem ich es erfahren hatte, entwickelte ich eine PTBS. Die wurde so schlimm, dass ich meine Arbeit nicht mehr machen konnte und mich vollkommen von der Außenwelt zurückgezogen habe.

Und ja, es ging mir wie dir. Ich wollte alles wissen. Wie lange und mit wem. Und da erfuhr ich, dass er mich 6 Jahre lang betrogen hatte, sozusagen ein Zweitleben führte.

Es hat mir die Beine weggezogen, da ich bis dato wirklich glücklich war. Wir hatten - eigentlich - alles und er schien immer noch verliebt in mich, auch nach so vielen Jahren. Wir hatten keine Krisen oder Auseinandersetzungen, es war wie auf Wolke 7 und dann dieser rasante Absturz und diese knallharte Wahrheit.

Ohne Hilfe einer Psychologin und eines Coaches hätte ich es nicht geschafft.

Die Verarbeitung dauerte 18 lange Monate (für jedes Jahr 1 Monat). Du kannst also gut und gerne 2 Jahre rechnen insgesamt für die Bearbeitung. Aber ich kann dir versichern, es wird besser und besser. Und eines Tages wirst du erkennen, dass alles einen Sinn hatte.


Auch die mieseste Zeit im Leben ist für irgendwas gut.

Ich fühle mich innerlich immer noch leer und wie betäubt. Vertrauen kann ich gar nicht mehr. Aber ich spüre, dass so langsam, wie eine Pflanze im Frühjahr, wieder die Lebensfreude durchkommen möchte.

Hole dir Unterstützung. Es lohnt sich. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

04.02.2020 01:43 • x 1 #24


LaLeLu_
Was passier da eigentlich beim Psychologen? Wenn ich das mal fragen darf? Wie geht der vor? Wie läuft das ab?

Hier in Berlin findet man eigentlich keine Termine als Kassenpatient. Nur privat oder selbstzahler oder man wartet eben Monate. Find ich misslich, meist will man ja schnell dann auch Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man sich dafür entschieden hat.

Meine Beziehung waren 20 Jahre. Betrogen hat er mich davon knapp 2 Jahre. Wer es war, wie es ablief, ob es davor oder daneben noch andere gab, weiß ich nicht. Wollte ich auch nicht wissen. Es war dann eben klar, dass es vorbei ist.

Es ist mir heute aber auch egal. Denke es war besser, dass ich auch mehr nicht gewusst habe. Bei mir waren die ersten vier Monate schlimm und es hat so knapp ein Jahr gedauert, in denen ich immer mal noch schwere Momente Hatte.

Ich denke Heute nur noch sehr sehr selten an ihn und er spielt in meinem Leben schon lange keine Rolle mehr.

04.02.2020 01:57 • x 2 #25


bia73
Zitat von AnnaLena49:
Die Verarbeitung dauerte 18 lange Monate (für jedes Jahr 1 Monat).


diese Berechnungsformel würde ich so nicht unterstreichen.....Ich war nur 2,5 Jahre mit meinem Ex zusammen, ich bin jetzt knappe 6 Monate getrennt von Ihm und erst jetzt wird es besser....also von daher....

04.02.2020 08:01 • #26


A
@LaLeLu35


Ich kann nur für mich persönlich berichten, wie meine Psychologin vorgegangen ist. Es ging eigentlich weniger um ihn. Eigentlich sprachen wir so gut wie nie über diese Verbindung. Sie stellte die Verbindung über MEIN Verhalten her. Warum ich so einen Menschen angezogen habe, der andere belügt und betrügt. Und wo ich die red flags in der Vergangenheit übersehen habe.

Da stellte sich heraus, dass die Beziehung fast identisch war mit meiner Vater-Beziehung. Mein Vater war immer der absolute Mittelpunkt der Familie. Er war der König, le roi. Und so tänzelte meine Mutter um ihn herum. Und genau so machte ich es mit meinem Partner. Ich vergas mich völlig. Ich existierte quasi gar nicht mehr als Person.

Natürlich fiel es mir nie auf, weil es ja mein Kindheits-Muster war. Ich war dafür verantwortlich, dass es IHM gut ging - genau wie meine Mutter dafür sorgte, dass für meinen Vater das Leben perfekt war.

Und das durfte ich mir ansehen. Natürlich hätte ich das vollkommen abgestritten zuvor. Für mich war es ja normal, meine Bedürfnisse nicht zu spüren.


Es war sehr, sehr lehrreich und ich bin froh, dass ich meine eigenen Muster erkennen konnte. Das machte mir dann auch meine Verarbeitung leichter. Dies ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt des ganzen.

04.02.2020 08:12 • x 2 #27


T
Zitat von AnnaLena49:
@LaLeLu35 Ich kann nur für mich persönlich berichten, wie meine Psychologin vorgegangen ist. Es ging eigentlich weniger um ihn. Eigentlich sprachen wir so gut wie nie über diese Verbindung. Sie stellte die Verbindung über MEIN Verhalten her. Warum ich so einen Menschen angezogen habe, der andere belügt und betrügt. Und wo ich die red flags in der Vergangenheit übersehen habe. Da stellte sich heraus, dass die Beziehung fast identisch war mit meiner Vater-Beziehung. Mein Vater war immer der absolute Mittelpunkt der Familie. Er war der König, le roi. Und so tänzelte ...


Das ganz normale Vorgehensmuster der Psychologen. Sie bohren in der Kindheit, suchen dort nach dem Knackpunkt und schwups ist sogar Deine Mutter schuld, weil sie Dir ihre Ehe so vorgelebt hat und Du ihr Muster übernommen hast.

Sicherlich hast Du Deine Kindheit sehr schön empfunden und warst nach der Therapie erschrocken.

Therapeuten wollen zum Ziel kommen, suchen Gründe und Möglichkeiten für Ursachen.

Mehr ist es nicht. Ich persönlich halte garnichts davon. Sehr schnell lässt man sich in falsche Bahnen lenken und sogar das kleinste Wort dort kann sehr viel Gesprächsstoff verursachen.

Inwieweit es dienlich ist, kann ich nicht beurteilen, es beantwortet vielleicht Fragen, die beantwortet werden, jedoch ob es hilft in der Zukunft nicht auch wieder Fehler zu machen, kann Dir ein Psychologe nicht voraussagen. Schon aus dem Grunde, weil jeder Partner unterschiedlich ist.

04.02.2020 08:30 • x 2 #28


T
Dein Verlangen nach Aufklärung ist eine übliche Reaktion des Gehirns. Ungelöste Themen mag es nicht, es führt zu Anspannung und Gedankenspiralen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Ich denke, wenn du Erklärungen möchtest, kannst du schauen, ob sie irgendwann von dem anderen erfolgen. Ich glaube nicht, dass sie in dem Maße kommen werden, wie du es erwartest. Der andere ist gerade ganz woanders. Er wird sich nicht erklären wollen, dass hätte zur Folge, dass er sich mit dem Vergangenen auseinandersetzen müsste und das ist schwer auszuhalten, vor allem, wenn einem bewusst ist, wie bescheiden das eigene Handeln schlussendlich war. Evtl. hat er auch gar kein Bewusstsein dafür, aber das wirst du eher einschätzen können, wie es um seine Moral steht.

Es ist vielleicht auch gar keine Frage der Moral, sondern des wie weit bin ich, was will ich leben, wie will ich da draußen in der Welt sein. Ich glaube diese Fragen wird er sich so eher nicht gestellt haben, sondern eher, was tut mir gut, meinem Ego, was bestätigt mir meine inneren Glaubenssätze.

Und er bestätigt sich eine Welt in der es ok ist, so zu handeln, in der das funktioniert und keine Folgen hat oder Folgen, die ihn einfach nicht berühren. Er wird viel abspalten. Hast du ihn als vollkommen gewissenlos erlebt? Wenn nicht, dann schlummert das in ihm.

Aber: damit muss er selbst leben und zurechtkommen. Dein Job ist es dich um dich zu kümmern. Ein Psychologe, (spiritueller) Begleiter/Coach kann da eine sehr gute Stütze sein.

Dafür braucht es eine für dich geeignete Methode. Irgendeine Therapieform ist meist Vorlage für ein scheitern eben dieser. Das könntest du jetzt zum Beispiel tun, recherchieren was du dir eigentlich von einer Therapie erwartest. Entwickle eine Vorstellung davon, was für dich richtig sein könnte. Du bist die Herrin im eigenen Haus, du darfst sagen wohin die Therapie Dich führen soll. Du bestimmst die Themen, der Therapeut wird das dankend annehmen. Denn die meisten gehen mal eben so in eine Therapie fläzen sich da hin und meinen: jetzt machen sie mal, reparieren sie mein Leben, fixen sie mich.

Aber Therapie kann nur greifen, wenn wir eine Vorstellung, eine Vision entwickeln, wenn wir sagen, ich nehme das jetzt in die Hand und bin zu dieser Arbeit bereit. Und Therapie ist Arbeit, die sich nicht aus sich selbst heraus erschöpft. Da sollte noch viel drum herum passieren. Self-Empowerment.

04.02.2020 08:59 • x 2 #29


A
Zitat von tina1955:

Das ganz normale Vorgehensmuster der Psychologen. Sie bohren in der Kindheit, suchen dort nach dem Knackpunkt und schwups ist sogar Deine Mutter schuld, weil sie Dir ihre Ehe so vorgelebt hat und Du ihr Muster übernommen hast.

Sicherlich hast Du Deine Kindheit sehr schön empfunden und warst nach der Therapie erschrocken.

Therapeuten wollen zum Ziel kommen, suchen Gründe und Möglichkeiten für Ursachen.

Mehr ist es nicht. Ich persönlich halte garnichts davon. Sehr schnell lässt man sich in falsche Bahnen lenken und sogar das kleinste Wort dort kann sehr viel Gesprächsstoff verursachen.

Inwieweit es dienlich ist, kann ich nicht beurteilen, es beantwortet vielleicht Fragen, die beantwortet werden, jedoch ob es hilft in der Zukunft nicht auch wieder Fehler zu machen, kann Dir ein Psychologe nicht voraussagen. Schon aus dem Grunde, weil jeder Partner unterschiedlich ist.



Hallo Tina,

nein, ich empfand meine Kindheit nicht als schön.

Es geht nicht um Schuld. Niemals. Eltern geben ihr Bestes. Manchmal ist es nicht das, was das Kind braucht, aber auch und gerade diese Kriegsgeneration hängt in ihren Mustern fest. Daher kann es nicht um Schuld gehen. Ich liebe meine Eltern nach wie vor.


Die Arbeit mit der Psychologin war für mich sehr wichtig. Aber genauso wichtig waren die Coaches, die mich begleitet haben. Für mich war die Selbstreflektion mit der Wahrnehmung anderer von Außen in meiner Entwicklung elementar. Allerdings muss man hier die richtigen Menschen finden, die einen auch wirklich dann weiterbringen. Nicht jeder Psychologe ist per se für einen geeignet, da muss man gegebenenfalls länger suchen, was für Kassenpatienten mitunter schwierig sein kann.


Ich kann heute sagen, dass ich mich komplett anders wahrnehme. Und ich bin sicher, dass mich dieses Muster, das mich jahrelang begleitet hat, künftig nicht mehr begleiten wird. Zumindest nicht in dieser ausgeprägten Form. Und damit fühle ich mich gut und sicher. Aber eines ist klar, seit Jahrzehnten bestehende Konditionierungen lösen sich nicht von heute auf morgen auf.


Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welche Hilfe er sich holt oder auch nicht.

04.02.2020 10:27 • x 4 #30


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