Loslassen - wie geht das?

E
Hallo liebe Leidensgenossen!

Wie ich schon gepostet habe, lese ich hier stets mit und es hilft tatsächlich an manchen Tagen. Immer wieder lese ich in Euren Beiträgen die Tipps: Lass Deine Vergangenheit los, denk an Dich, seh nach vorn und nicht zurück!. Alles richtig. Aber wie geht das? Ernsthaft. Ich bin vor etwa drei Monaten nach sechs Jahren Beziehung verlassen worden. Mein Ex hat den Kontakt zu mir völlig abgebrochen und ich renne ihm seit etwa 2 Montaten auch nicht mehr hinterher. Inzwischen habe ich auch erkannt, dass wir keine gemeinsame Basis hatten. Trotzdem schaffe ich es nicht wirklich Loszulassen. Immer wieder schwelge ich in Erinnerungen, es kommen mir die Gedanken an unsere sehr innige Verbundenheit und ich könnte in manchen Momenten immer noch heulen, wenn ich merke, dass ihm dies inzwischen alles völlig egal ist. Ich bemühe mich nach Kräften, mir ein neues Leben ohne ihn aufzubauen. Ich habe einen guten Job, bin finanziell unabhängig, bin auch nicht völlig unattraktiv und habe auch keine Angst davor, nie mehr jemanden für mich zu finden. Nur im Moment bin ich nicht auf der Suche. Das ginge gar nicht. Ich habe also nicht einmal die schlechtesten Voraussetzung, um über diese Trennung hinweg zu kommen. Irgendwie geht es aber gar nicht wirklich vorwärts. Man sieht in diesen üblen Momenten eben nur die schönen Seiten, quälende Erinnerungen verfolgen einen usw. Ihr kennt dieses emotionale Fiasko ja beinahe alle hier. Ich versuche mich auch zu beschäftigen, neue Dinge anzufangen (Sport), aber eine wahre Hilfe ist das nicht. Wie kann man denn loslassen? Wie geht das? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Was hat Euch geholfen? Irgendwie ist dieser Sprung vom Wir im Kopf zum Ich beinahe wie eine Amputation und ich empfinde es als unsagbar schwer, mich loszulösen. Und das obwohl mein Ex wirklich nicht gerade fair war zu mir und ich genügend Gründe hätte nun zu sagen: Mit mir nicht, ich verdiene etwas besseres etc! Schwupp, schon hängt mir unsere innere Verbundenheit im Nacken und quält mich. Wie bitte funktioniert das mit dem LOSLASSEN UND NACH VORNE SCHAUEN?

Vielen DAnk im voraus für Eure wertvollen Tipps und Anregungen. Bisher hats immer geholfen!

Ariane

20.07.2005 10:38 • #1


N
Hallo Ariane,

so wie du schreibst, entwickelt sich doch schon alles sehr positiv und du bist wirklich auf einem guten Weg die Trennung zu verarbeiten. Du versuchst dein Leben mit Tipps aus diesem Forum umzukrempeln, aber die Menschen sind halt verschieden und wenn für den einen Sport die richtige Beschäftigung ist um abzuschalten, so muss das noch lange nicht für dich gelten.
Es gibt viele andere Dinge, die du tun kannst und die dir vielleicht sehr viel Ausgleich geben, da gilt es nun zu probieren und Erfahrungen für dich zu sammeln.

Jede Änderung muss bei dir selbst beginnen, denn du allein bist wichtig, du musst für dich „JA“ zum neuen Leben, „JA“ zu den Veränderungen sagen,
du musst Vertrauen in dich und Vertrauen in das Leben zurückgewinnen, keine Angst vor Neuem und Unbekanntem haben und dann kommt das berühmte „Loslassen“ von ganz allein.

Im Leben bleibt nun einmal nichts wie es ist und trotzdem geht nichts verloren, denn wir haben unsere Erinnerungen in denen wir alles erhalten. Wenn du glücklich bist, dann genieße den Moment in vollen Zügen, nimm ihn war, damit du später einmal davon zehren kannst, aber wenn du traurig und verzweifelt bist, solltest du auch deinen Schmerz zulassen, denn er ist ebenso teil deines Lebens, er wird vergehen, und er wird dich weiterbringen.

Deine Trennung liegt nun schon drei Monate zurück, so schreibst du... Was aber sind drei Monate im Vergleich zu der anderen Zeit?! Ich denke es ist völlig normal, dass die Erinnerungen da sind, und auch dass das „Wir“ noch in deinem Kopf „eingestanzt“ ist. Ich empfinde das auch nicht als ungesund oder behindernd für dich. Lass einfach deine Gefühle zu so wie sie gerade über dich kommen, denn unterdrücken bringt dich auch nicht voran.

Ganz viel Kraft, Vertrauen und Mut für dein neues Leben

NUTS

20.07.2005 11:31 • #2


A


Loslassen - wie geht das?

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E
Hallo liebe Ariane,

ich kann nur sagen, mir geht es auch nicht anders. Auch ich spüre noch immer diese innere Verbundenheit und bekomme sie nicht so wirklich aus meinem Kopf oder meinem Herzen. Obwohl auch mein Ex-Freund nicht auf die feine englische Art gegangen ist (meine Story kannst Du teilweise in stines „bin am ende“-Beitrag nachlesen), schaffe ich es noch nicht, mich vollständig zu lösen. Auch in meinem Kopf spuken immer wieder Erinnerungen bzw. Zukunftsvisionen, weil wir so viele Pläne hatten. Bei mir ist die Trennung jetzt vier Monate her, aber auch ich habe sie noch nicht ganz verarbeitet. Das wird wohl auch noch ein Weilchen dauern. Ich mache die gleichen Sachen wie Du, bin viel unterwegs, lenke mich ab, mache neuen Sport, aber trotzdem ist er irgendwie noch allgegenwärtig. Ich habe auch keinen Kontakt mehr zu meinem Ex-Freund, weil ich das so will. Ich bin ihm nicht hinterhergerannt, von Anfang an nicht, auch deshalb, weil einen Tag nach der Trennung bereits seine neue in UNSERER Wohnung schlief (ich hatte am selben Tag noch meine Möbel herausgeschleppt) und direkt mal ihre Badezimmer-Utensilien an den Platz gestellt hat, an dem meine früher standen. Unter solchen Umständen kam ein Hinterherlaufen oder Kämpfen oder wie man das auch immer nennen möchte nicht in Frage.

Wie Du selbst schreibst, bist Du aktiv und nicht unattraktiv. So wird es bestimmt nicht lange dauern, bis Du einen neuen Mann kennen lernst. Bei mir ist es ähnlich. Ich habe sogar drei nette Männer kennen gelernt, was jetzt nicht heißen soll, dass ich an allen dreien interessiert bin, aber das zeigt einem doch, dass der eigene „Marktwert“ doch nicht so niedrig ist, wie man sich nach dem Verlassen-worden-Sein vielleicht denken würde, weil das Selbstwertgefühl ja so was von auf Null gesunken war. So war es zumindest bei mir. Und es zeigt mir, dass es eben doch noch andere Männer gibt und nicht nur den einen, der einen auch noch behandelt hat wie einen alten Putzlappen. Vielleicht ergibt sich etwas mit einem der Männer, vielleicht aber auch nicht. So gut habe ich sie noch nicht kennen gelernt, dass ich sagen könnte, Ansätze von Verliebtheit zu spüren, aber offen für neues zu sein, ist das positive, was ich daraus ziehe. Das wird bei Dir auch noch kommen. Bestimmt. Nach drei Monaten konnte ich mir das auch überhaupt noch gar nicht vorstellen, obwohl das ja jetzt auch „nur“ einen Monat her ist, aber wenn dann plötzlich ein netter Mann vor Dir steht, denkst Du Dir: „Hups, es gibt ja doch noch andere!?“ Und da Du ja auch viel unternimmst, wirst Du mit Sicherheit bald jemanden kennen lernen. Wie viele neue Leute an sich ich jetzt schon in den letzten vier Monaten kennen gelernt habe, alleine dadurch, dass ich viel unternehme und auch mal mit Leuten weggehe, mit denen ich während der Beziehung nicht so viel gemacht habe!

Denkst Du eigentlich auch daran, dass Dein Ex-Freund diese innere Verbundenheit doch eigentlich auch spüren müsste, er stattdessen aber sein Leben alleine weiterleben kann, ohne das Bedürfnis zu haben, mit Dir zusammen zu sein? Ich stelle mir diese Frage zwar nicht mehr so häufig wie noch am Anfang, aber ab und zu denke ich noch mal darüber nach, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass man so etwas von einer auf die nächste Sekunde abstellen kann.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück. Du hörst Dich sehr gut an und bist auf dem richtigen Weg, wie ich finde. Du wirst ihn zwar nie vergessen, wie ich auch, er war sechs Jahre lang ein Teil Deines Lebens, aber wahrscheinlich wird dieses Band immer dünner und dünner. Du hast die Amputation angesprochen. Ich fühle mich genauso. Ich fühle mich nur als halber Mensch, aber auch das wird hoffentlich irgendwann vorbei sein, denn wir sind ja eigenständige Persönlichkeiten, die auch gut mit sich selbst zurecht kommen können und jetzt ja auch müssen.

Schreib doch Deine Trennungsgeschichte mal, wenn Du magst, wenn der ganze Schmerz dann nicht wieder hochkommt. Mich würde sie sehr interessieren.

Ich wünsch Dir alles Liebe!

Bazze

20.07.2005 12:22 • #3


E
Hallo Bazze!

Meine Trennungsgeschichte hier: Mein Ex und ich haben uns vor sechs Jahren im Job kennen und lieben gelernt. Zum ertsen Mal habe ich mich von einem lieben Typen angezogen gefühlt. Nicht von diesen Machos, die immer nur das EINE wollen. Im Laufe unserer Beziehung war es immer offensichtlicher, dass er gar nicht so ein Lieber war (bin ich auch nicht, kann zickig sein). Allerdings verheimlichte er mir, dass er finanziell einen ziemlichen Schuldenberg mit sich rumschleppte, so dass es gar nicht möglich war - obwohl wir es planten- , uns eine gemeinsame Wohnung zu nehmen. Daraufhin habe ich eine Wohnung gekauft, die gesamte Einrichtung bezahlt usw. in der Hoffnung, er würde dies als eine Möglichkeit für sich erkennen, neu anzufangen...Leider konnte ich hier sechs Jahre lang keine Absicht bei ihm erkennen und so scheute ich mich vor dem Zusammen ziehen. Ich wollte dieses Zeichen bei ihm sehen, dass er auch etwas Veratwortung für unsere Zukunft übernimmt (nicht finanziell). Als ich dann noch nach ca. einem Jahr eine ziemlich teure Duschkabine kaufte und er trotz Schuldenberg mit seiner Frau Mama 3 Wochen in Urlaub fuhr, weil sie es so wollte, war eigentlich klar: DAS IST NICHT DER RICHTIGE, HALLO? Wie bescheuert, aber diese Duschkabinen-Nummer ist jetzt 5 Jahre her und ich erkenne erst heut, dass das der Wendepunkt in meinem Inneren war. Ich habe versucht, die Beziehung zu ihm zu beenden, aber habe es nicht geschafft, ihm verziehen usw. Das ist jetzt nicht wertend gemeint, aber er war immer der Meinung, er könne einfach zu mir ziehen usw., ohne irgendwelche VErpflichtungen zu übernehmen. Der Meinung war ich aber nie...Ich wollte einfach, dass er sich irgendwie beteiligt. Er war ca. 4 - 5 Tage pro WOche bei mir. Ziemlich bequem eben, wie Muttersöhnchen es eben so an sich haben. Er war trotz allem immer für mich da, ich habe ihm emotional vertraut, immer wieder verziehen usw. Bei all dem muss ich noch sagen, dass er sehr abhängig von seiner Mutter ist. Alles, was sie sagt ist richtig. Sie hat sich immer wieder eingemischt und unsere Beziehung manipuliert. Am Anfang nahm ich das persönlich, bis ich bei etlichen Familienfeiern mitbekommen habe, dass sie gegen beinahe jeden, der nicht Blutsverwandter ist, so vorgeht. Die Konflikte summierten sich. Einen richtigen Streit gab es, als wir eine wichtige Feier bei meiner Tante Wochen zuvor geplant hatten, zu der er mich unbedingt begleiten wollte. 2 Tage zuvor befahl ihm seine Mutter, dass er ihr bei Renovierungsarbeiten in der Wohnung helfen müsse - genau an dem Tag, an dem die Feier statt finden sollte! Da sagte er mir unter Tränen, wie leid es ihm tue, weil er wüsste, wie ich jetzt wieder reagieren würde. Aber mir war klar, natürlich würde seine Mutti wieder gewinnen. Er würde nicht mit mir gehen, obwohl alles so lang geplant war. Ich war super sauer! Eigentlich war seine Mutter immer die Nummer 1! Ich habe mich so oft so demütigen lassen, das kann sich kein Mensch vorstellen. Eine Haltung, die zu mir gar nicht passt. Schon an Silvester gab es ein Gespräch zwischen uns, in dem er andeutete, seine Mutter sei der Meinung, ich sei nicht die Richtige für ihn, weil ich zu modern bin. Naja, ich sehe es schon so, dass Frauen nicht nur für den Haushalt da zu sein haben, besonders wenn sie 12 Stunden pro Tag arbeiten...Eine Woche nach dem Disput wegen der Familienfeier bei meiner Tante, in dem ich ihm offen vorwarf, dass er abhängig von seiner Mama sei und mich immer hinten anstelle, kam er zu mir und erklärte mir einfach so, es sei vorbei, ohne Erklärungen. Seither hat er sich nicht mehr bei mit gemeldet, nicht mehr auf meine ANrufe, SMS usw. reagiert...Ich war zerstört, am Boden. Ich sehe es heute so: Am Anfang unserer Beziehung war ich eine starke, selbstbewußte Frau. Durch meine permanente Verzeiherei und das Aushalten von so manchen Demütigungen, habe ich mich selbst zertsört...Als ich dann schon ziemlich kraftlos und am Ende war, hat er mich abgelegt. Naja, wenn man kraftlos ist, ist man eben unattraktiv. Ich habe diesen Menschen geliebt, unabhängig von allem, was war. Und jetzt fühle ich es, wie Du: Wie kann es sein, dass ich so sehr an unserer Verbundenheit hänge und er nicht? Wie kann er einfach so weiter machen, ohne mich? So als hätte es mich nie gegeben? Als hätte es die sechs Jahre nicht gegeben? Fühle mich wie ein Loser! Und obwohl es so viele objektive Dinge gibt, an denen ich erkenne, dieser Mensch war nicht gut für mich, sehe ich meist nur die positiven Momente! Naja, ob eine Neue da im Hintergrund eine Rolle gespielt hat, kann ich Dir nicht sagen. Deine Geschihcte ist ja wirklich übel. Einfach so ausgetauscht zu werden, als wäre man ersetzbar? Wie hälst DU das aus??? Denkst Du in guten Momenten auch: Der wird schon noch sehen, was er an mir hatte? Das hilft mir in manchen Momenten. Schön, dass Du schon so frei bist, um neue Männer an Dich ran zu lassen. Wenn ich unter Leuten bin, sehe ich auch schon, dass es sehr viele, liebe, interessante Männer gibt, die wahrscheinlich viel besser zu mir passen und die nicht einfach völlig passiv ins gemachte Nest flattern wollen (sorry, dass ist für mich ein wichtiges Kriterium bei einem Mann, einen Beitrag zu leisten für die gemeinsame Zukunft und Verantwortung mit zu übernehmen). Aber zur Kontaktaufnahme bin ich noch nicht bereit, noch nicht offen genug. Manchmal martern Dich sicherlich die Gedanken, wie sich Dein Ex jetzt mit seiner Neuen amüsiert. Mich foltert es, wenn ich daran denke, wie froh die Mutter meines Ex nun ist, dass ihr geliebter Sohn sich endlich von mir losgelöst hat. Das tut auch ganz schön weh. Du wirst lachen, in meiner tiefsten Verzweiflung habe ich mich von einer Astrologin beraten lassen. Obwohl sie nur seine Daten hatte (Geburtstag etc.) sagte sie zu mir: Ariane, dieser Mann hat eine lebenslängliche PArtnerin - seine Mutter und diesen Platz wird niemand einnehmen können. BINGO! Ich glaube zwar nicht wirklich an Astrologie, aber seither ein bißchen mehr! Das ist es, was ich nicht verstehen kann: Zu wissen, dieser Mann war nicht gut für mich und trotzdem heult man der gemeinsamen Zeit so hinter her und schafft es nicht, sich loszulösen. Verstehst Du das?

Viele Grüße

Ariane :'(

20.07.2005 13:36 • #4


E
Hallo Ariane,

ja ich verstehe das. Vollkommen. Auch ich habe erkannt, dass mein Ex-Freund nicht der richtige für mich ist, nicht sein kann, weil er mich so verletzt hat. Obwohl ich eigentlich immer dachte, dass er der richtige sei, weil wir uns so gut verstanden haben, die gleichen Vorstellungen und Pläne hatten. Jedoch habe auch ich mich in dieser Beziehung verloren. Und ich frage mich, warum es so weit kommen konnte? Fast bis zur Selbstaufgabe. Er hat mich in vielen Dingen nicht unterstützt, mich nicht ernst genommen. Er ist ein ziemlicher Egoist, verwöhntes Einzelkind. Ich bin auch Einzelkind, bin aber so erzogen worden, mich nicht in den Vordergrund zu stellen und Rücksicht auf andere zu nehmen. Das kann er so gut wie gar nicht. Er legt leider sehr viel Wert auf materielle Dinge. Wie ich jetzt feststellen durfte, sind ihm menschliche Beziehungen egal. Das beweist auch die Tatsache, dass er nicht mit seinen Freunden darüber gesprochen hat, dass er sich in unserer Beziehung nicht mehr wohl fühlt. Laut seiner Aussage waren es die letzten zwei Monate unserer Beziehung, in denen er sich nicht mehr wohl gefühlt hat. Gibt man wegen zwei Monaten fünf Jahre auf? Ja, und zwar dann, wenn einen neue vor der Tür steht, mit der alles leichter, fröhlicher und unbeschwerter scheint. Er wird sehen, dass es nicht immer leicht, fröhlich und unbeschwert ist. Er kann mit Konfliktsituationen nicht umgehen (ich hatte seit Beginn des Jahres Depressionen und Unzufriedenheit mit beruflicher Situation). Das war für ihn zu viel, zumal er selbst mitten im Jobwechsel steckte. Er wollte oder konnte sich nicht mehr mit mir auseinander setzen. Für ihn war es einfacher, sich auf die neue einzulassen, weil er auch einfach keinen Bock auf Problemlösung hat. Das haben leider mehrere Situationen gezeigt, gerade im letzten Jahr kam das öfter vor. Ich selbst habe das nicht gesehen oder nicht wahrhaben wollen oder was auch immer. Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, ihn zu verlassen, da ich ihn ja geliebt habe. Im Gegenteil, ich hätte mir gewünscht, dass er mich heiratet und mit mir eine Familie gründet. Aber dann das Aus und man steht vor dem Nichts. Glücklicherweise kann ich mittlerweile wieder etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Aber das hat gedauert. Depressionen habe ich übrigens keine mehr. Ich hatte furchtbare Todesängste. Mit der Trennung völlig ausgelöscht. Nun die Frage: Habe ich sie nicht mehr, weil mich die Trennung so sehr aus den Schuhen gehauen hat oder weil diese Ängste aus der Endphase der Beziehung rührten? Aber das tut jetzt auch gar nichts zur Sache.

Ich hatte Deine Geschichte dann doch noch gefunden. War etwas voreilig, als ich Dir heute Mittag geschrieben hatte. Du solltest versuchen, Dich wieder auf Dich zu besinnen, dass Du eines Tages wieder die starke und selbstbewusste Frau wirst, die Du einmal warst. Davon ist in Dir auf jeden Fall noch etwas vorhanden, Du musst es nur noch wieder aktivieren. Es kann ja unmöglich sein, dass ein Muttersöhnchen das alles in Dir zerstört haben soll.

Du hast übrigens recht, diese Gedanken, wie er jetzt mit der anderen lebt, quälen mich wirklich, aber auch die werden weniger. Glücklicherweise! Manchmal werde ich immer noch richtig wütend, wenn ich darüber nachdenke, dass sie sich in ein gemachtes Nest, nämlich in MEINS, gesetzt hat. Und noch wütender werde ich, wenn ich darüber nachdenke, dass er das auch noch zulässt.

Dein Ex-Freund wird wahrscheinlich nie dauerhaft mit einer Frau zusammen leben, weil immer seine Mutter dazwischen stehen wird. Und es ist wirklich traurig, dass er sich von seiner Mutter so beeinflussen lässt. Das ist doch kein erwachsener Mann. Er wird von der Mutter künstlich kindlich gehalten. Das kann es echt nicht sein. Es ist wirklich gut, dass Du nicht mehr mit ihm zusammen bist, denn was wäre daraus noch geworden? So hast Du jetzt die Chance, einen richtigen MANN kennen zu lernen. Freu Dich darüber und darauf!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut weiterhin. Du wirst es schaffen. Da bin ich sicher.

Alles Liebe

Bazze

20.07.2005 14:57 • #5


E
Hallo Bazze!

Vielen Dank für Deinen Zuspruch! Das braucht man in diesen Lebensphasen wirklich! Du hast ja auch wirklich Schlimmes erlebt. Kaum geht es einem schlecht, weil man Probleme hat, ist man nicht mehr die Tussi, die einem nur Freude und Vergnügen bereitet und wird prompt ausgetauscht!Klar, die Neue ist am Anfang pflegeleicht, witzig und gibt ihm mit Sicherheit das Gefühl, ein Held zu sein! Am Anfang ist alles toll und schön. Aber auf lange Sicht hin, wird´s auch mit der Neuen Probleme geben und wer weiß, vielleicht steht er dann reumütig vor Deiner Tür und will Dich zurück!

Ja, mich hat dieses Gefühl auch bedrückt, dass ich im Prinzip oft alleine da stand in meiner Beziehung. Aber das wollte ich mir nicht eingestehen. Ich war auch stark depressiv seit dem Silvester-Gespräch. Denn es kamen da so Mutti-Zitate: Wenns mit Dir nicht klappt, dann klappts eben mit der Nächsten und wenns mit der auch nicht geht, dann mit einer anderen usw...Es tut gut zu wissen, wie austauschbar man ist. Das war er für mich nie...Also hat er im Prinzip ja mehr verloren, wie ich und in Deinem Fall scheint das genauso zu sein...

Was wollen wir mit solchen Kerlen, die irgendwie doch nur egoistisch sind? Auch wenn es hinter der Maske des- Ach- So -lieben -Bubi steckt! Ehrlich gesagt: Man merkt es bereits am Anfang einer Beziehung, mit wem man es zu tun hat, aber vor lauter Liebe, Gefühl und dem Glück, jemanden gefunden zu haben, mit dem man offenbar gut zusammen paßt, kann man sich das einfach nicht eingestehen und die Sache konsequent beenden. Man toleriert, bückt sich und verliert an Ich-Stärke, weil man sich selbst zu verlieren beginnt.

Auch das hat mir im Forum hier sehr geholfen: Wie viele Männer es gibt, die ihre Frauen so sehr geliebt haben und verlassen wurden, dass sie jetzt selbst fast krank vor Kummer sind und hier posten. Das macht Mut! Es sind ja nicht alle wirklich so, dass sie lauern, bis eine Neue vor der Tür steht und man nur noch die Gelegenheit ergreifen muss von einer Blume zur nächsten zu fliegen. Man unterstellt es Männern ja gern, dass sie sich mit ihrer Trauer nicht auseinandersetzen wollen. Ja, wir möchten das haben:Dieses in guten und in schlechten Tagen. Ich habe auch keine Lust auf eine Beziehung, in der ich nur fürs Amüsante zuständig bin. Ein Partner, der zu einem steht und genau das würde ich auch gern von mir aus geben. Macht das nicht letztendlich eine Beziehung aus, wenn man in schwierigen Phasen zueinander steht? Das macht doch alles intensiver. Auch wenn wir vielleicht noch mittendrin stecken in dem Gefühlschaos, so denke ich, dass wir eines Tages vielleicht sogar froh sein werden, verlassen worden zu sein. Denn ehrlich gesagt, beneide ich die nächste Freundin meines Ex nicht wirklich. Ich ahne ja, was sie durchmachen wird, wegen Mutti! Vielleicht sollten wir nur aus unseren Beziehungen lernen und es das nächste Mal einfach besser machen! Man muss sich nur vor Augen halten, was ablief am Ende der Beziehung, dann ist es auch ziemlich leicht zu sagen:Mit mir nicht mehr!. Ich hoffe, dass das Gefühlschaos und die Trauerphasen bald deutlich schwächer werden und ich den Dingen täglich und in jeder Minute ins Auge sehen kann - so wie es war, ohne zu idealisieren!

Viele Grüße

Ariane

20.07.2005 15:41 • #6


R
Hallo Ariane, Hallo Bazze,

ich wollte meine Geschichte nach der Trennungsgeschichte von Ariane setzten, doch wie ich sehe ist mittlerweile schon wieder neues drin.
Auch wenn es sich nun etwas teilweise überschneidet, hier trotzdem mein Beitrag


Hallo Ariane,

ich habe meine Geschichte in Kurzfassung ebenfalls wie Bazze bei „am Ende“ gepostet und die Vorgeschichte bei mir kommt deinem Beitrag ziemlich nahe. Auch hier erkenne ich mich wieder.
Als ich auf längeres Drängen meines Ex nach 5 Jahren Beziehung mit ihm in eine Wohnung zog, hab ich rückblickend auch zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass er es sich immer sehr einfach machte. Ich wollte auch, dass er Verantwortung übernimmt. Doch ich musste die Wohnung fast alleine einrichten, er war immer unterwegs und hatte wichtige Dinge zu erledigen. Als er dann kurzerhand in unserer ersten gemeinsamen Nacht in der Wohnung (eigentlich was besonderes) doch nicht übernachten konnte, da er am nächsten Morgen dringend was bei ihm im Ort erledigen musste - kamen mir auch große Zweifel, ob eine gemeinsame Wohnung die richtige Entscheidung war. Ich war dann die erste Nacht alleine, und fragte mich: Das ist doch nicht normal, oder? Er wurde ständig von seinem Vater zurückgepfiffen und dirigiert.
Dieser ließ an Familienfeiern, die regelmäßig im Streit endeten kein gutes Haar an seinen Schwiegersöhnen. Und zwar immer an denen, die gerade nicht anwesend waren. Ich weiß genau: Bei meiner Abwesenheit war das nicht besser und die Beziehung seines Sohnes zu mir war ihm ja sowieso ein Dorn im Auge. Und als er noch in meinen Ort gezogen ist, da war das Verhältnis eh ganz kritisch. Ich war nicht gut für seinen Sohn.
Ich empfinde mich auch zu Anfang der Beziehung als selbstbewusst und dieser Zustand ist durch ständiges Verzeihen und Gutmütigkeit meinerseits immer weniger geworden. Er kam nach Hause, wann er wollte, hielt sich an keine Abmachung und verplante die Wochenenden, ohne mich zu fragen: Nicht mit Aktivitäten für uns zwei, sondern mit Arbeit, die er erledigen wollte) Und ich sollte mich immer fügen. Eigentlich hätte ich deinen Beitrag schreiben können, es ist alles so gleich. Nun kommt zum Schluß nur der Unterschied: Ich habe es gemerkt und wollte an der Reißleine ziehen. Ich hab ihm gesagt, so geht es nicht weiter: Entweder die viele Arbeit oder ich. Nicht von heute auf morgen, sondern ca. über ein Jahr ging das. Ich bat um Aussprachen, wie es weitergehen könnte, was man ändern könnte: Doch er schwieg zu allem. Ich war verzweifelt und versuchte immer wieder an ihn ranzukommen. Doch er war nicht zur Kommunikation bereit oder fähig? Weil er zuhause nichts zu melden hatte? Ich sagte ihm immer wieder: Ich will wissen, was Du denkst, wie soll es weitergehen? Doch es kam monatelang nichts dabei raus. Ich sah dann keinen Ausweg mehr, war nur noch am Boden:
Ich setzte ihm ein Ultimatum von einem halben Jahr: Entweder die viele Arbeit oder ich. Doch irgendwie hat ihn das nicht aufgeweckt. Er nahm mich nicht ernst. Ich sah keinen Ausweg und musste meinen Weg gehen, wenn ich nicht den letzten Rest Achtung vor mir verlieren wollte: Ich machte Schluß! Er zog aus und ich konnte nicht glauben, dass ich ihm völlig egal war. Doch ich sagte mir: Wenn er mich liebt, dann wird er es sich überlegen, doch so weitergehen kann es nicht. Das kostet mich zuviel Kraft. Viele sagten dann zu mir, dass sie es schon lange gesehen hätten, dass er sich überhaupt nicht in die Beziehung einbringt und sie es nicht verstehen konnten, dass ich nicht schon längst die Konsequenzen gezogen habe.

Gut, es war dann so: Schon nach zwei Woche sagte er: Er ist aufgewacht, das sei gut so gewesen, dass ich das gemacht hätte. Er hört sofort auf mit der Arbeiterei nebenher, es sei alles schon geregelt. Ich war stutzig: So schnell und vorher jahrelang war es nicht möglich? Das Thema stand ja nicht erst seid gestern. Ich bat um Bedenkzeit und Auszeit. Ich müsse erst wieder mit mir klar kommen und mich etwas sammeln. Er konnte mich nicht in Ruhe lassen, alle paar Tage kam er vorbei und bettelte, ich solle es mir überlegen, er macht alles anders. Ich sagte, ich bräuchte Zeit, mein Vertrauen war in der Zeit vorher zu sehr abhanden gekommen. Er verstand mich nicht, drängte mich. Das machte mich nervös. Ich ließ mehr Gefühle zu, näherte mich langsam an. Doch zu einem ausführlichen Gespräch war ich noch nicht fähig, nun wollte er die ganze Zeit reden- komischerweise ich war wie blockiert. Wir kamen uns dann wieder näher und landeten im Bett. Danach sagte ich mir: Okay, ich will es nochmal probieren. Nun muß er ja wissen, woran er ist. Ich kann ihn ja nicht ewig im ungewissen lassen. Hatte natürlich auch noch Bedenken, ob sich was ändern würde. Er meldete sich nach dieser Nacht eine Woche nicht mehr und ich rief ihn an, wollte endlich mit ihm reden. Er war abweisend und meinte, er müsse nach sich schauen und hätte keine Zeit für mich. Ich war wie vor den Kopf gestoßen? Was sollte das? Okay, dachte ich, nun schmollt er halt ein bischen, ist ja auch verständlich. Ich ließ ihn ja auch ein bischen warten. Also versuchte ich wieder ihn zu erreichen, doch er wusste noch nicht, wann er Zeit hat. Ich telefonierte Wochen hinter ihm her und wollte eine klare Aussprache, wie es weitergeht. Er vertröstete mich immer wieder, als er mich besuchte, kam keine Gespräch zustande und ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendwann war ich zu fertig und ich sagte: Du musst dich entscheiden, ich muß wissen, woran ich bin. Diese Ungewissheit macht mich kaputt. Er dann: Er könnte sich eine Beziehung nicht mehr vorstellen, er liebe mich nicht mehr. Er sei ein schei., das wisse er. Warum er mit mir geschlafen hat, konnte er mir nicht mehr sagen. Ich kam mir so verarscht und ausgenutzt vor. Da hat er mir dann eröffnet, dass er eine Neue hätte. Wer weiß wielange er die schon hatte. Wahrscheinlich hat er sie nebenher schon gesucht und mich solange warm gehalten. Und ich wurde durch die Aktion noch viel weiter zurückgeworfen, als ich es zum Zeitpunkt meines Ultimatums war.

Die Fortsetzung kannst Du dann in „Am Ende“ lesen. Nun quälen mich heute noch Gedanken, ob ich an allem schuld war, was ich hätte anders machen sollen. Oder ob er einfach nicht weiß, was er will oder ob er einfach den bequemeren Weg wählte. Auch ich fühle mich als totaler Looser, mein Selbstwertgefühl war auf Null nun geht es langsam wieder bergauf. Ich hätte von mir auch nie gedacht, dass ich zu solchen Gefühlen fähig bin, dass ich mich so runterziehen lassen würde. Ich dachte immer, das packe ich dann schon. Doch irgendwie überstieg das alles meine Grenzen.

Er wollte mir ja weißmachen als er mir von der Neuen erzählte, dass er sich geändert hätte. Ich habe ihm dann gesagt, dass er sich da was vormacht. Wenn er sich geändert hätte, dann hätte er es mit mir nochmal versucht und sich den Problemen gestellt. Ich konnte auch nie verstehen, wie man nach so langer Zeit alles hinschmeißen kann. Doch ich denke, das Ganze wird ihn auch noch irgendwann einholen, genauso wie deinen Ex. Um sich zu ändern, muß man an sich arbeiten und das ist verdammt schwer. Ich denke dein und meinen Ex wird sein Verhalten in der neuen Beziehung genauso fortsetzten, wie er es mit uns getan hat. Und vielleicht sind wir dann aus der Situation gestärkt hervorgegangen. Ich habe mir geschworen, dass ich nicht mehr soviel in die Hand nehme beim Nächsten. Wenn er mit mir zusammensein will, dann muß er was dafür tun.

Rikscha

21.07.2005 11:51 • #7


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Hallo Rikscha!

Ich habe Deinen Beitrag eben durchgelesen. Ist es nicht immer wieder erstaunlich, dass sich viele Love-Stories so gleichen? Und dennoch muss man sich eingestehen, dass man es selbst ist, der es soweit kommen ließ. Das ist das Gefühl, das einen so mürbe macht! Schlimm ist - und das muss man den Ex-Partnern einfach vorwerfen -, dass sie kurz zuvor noch die tollsten Liebesschwüre leisten und innerlich ihren Absprung schon planen. Das ist mies, denn sie lassen einen völlig im Unklaren, was demnächst folgt. Dass Dein Ex Dir dann erst noch hinter her rannte und dann noch mit Dir ins Bett ging, ist wirklich super-kraß! Bei mir kamen die Gedanken erst im nachhinein hoch: Ex hat seinen Absprung vermutlich schon viel länger geplant und bereits gewußt, was demnächst auf dem Plan steht, während er mir noch die tollsten Liebesparolen um die Ohren haute. Ehrlich - die Liebeserklärungen der letzten Woche unserer Beziehung, habe ich sechs jahre lang nicht zu hören bekommen. Und dann kommt das AUS und man steht da, wie vom Donner gerührt! Ich finde wirklich: Das ist nicht fair nach 5 oder 6 Jahren Beziehung. Je mehr emotionalen Abstand ich gewinne - und das ist wirklich nur stundenweise der Fall - desto mehr fällt mir auf, dass es bereits am Anfang klar war, was daraus werden muss. Aber ich hatte nicht den Mut dazu, konsequent zu sein. Und insofern habe ich mir doch selbst zuzuschreiben, dass ich jetzt in der Kacke sitze. Was sagt das? Ich muss an meinem Selbstwertgefühl arbeiten! Dass kanns doch nicht sein. Ich dachte, ich sei selbstbewußt in diese Beziehung eingestiegen. Aber stimmte das wirklich oder war dies nur ein oberflächlicher Selbstschutz? Vermutlich schon, sonst hätte man es nicht so weit kommen lassen. Gut, man sollte wirklich nicht wegen jedem kleinen Problemchen eine Beziehung hinschmeißen. Das auf gar keinen Fall. Aber sich demütigen zu lassen, dabei innerlich kaputt gehen? Aus Liebe? Ist das Liebe? Ein Partner, der einen liebt, müsste doch sein zerstörerisches Verhalten ändern, wenn man darüber redet. Und wenn man sich selbst liebt und ein gesundes Selbstbewußtsein hat, muss man doch auch die innere Stärke aufbringen und rechtzeitig gehen! Mittlerweile denke ich, mein nach außen vorgegaukeltes Selbstbewußtsein zieht Männer an, die eine starke Frau brauchen - sprich eine, die die Verantwortung übernimmt und selbst voll im Leben steht. Da dies ja dann aber nicht ganz so ist, wie es zu sein scheint, und man vergibt, verzeiht etc. bis man selbst schwach am Boden liegt, verliert man an Attraktivität für solche Menschen. Das ist ja das Problem: Statt sich gemeinsam weiter zu entwickeln, liegt der Verlassene am Boden, der Verlasser sucht sich die nächste Partnerin, um das Spiel von vorne zu beginnen. Die große Chance des Verlassenen ist aber durch seine extreme emotionale Ausnahmesituation, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die Verlasser, die gleich zum nächsten Partner übergehen, werden vermutlich das gleiche Beziehungsmuster wiederholen, ohne dabei reifer zu werden. Ich sag es ja bei mir selber auch: Ich beneide meine Nachfolgerin nicht wirklich. Aber was an mir nagt, ist die Tatsache, dass ich mich habe demütigen lassen (z.T. in übelster Form durch seine Mama, die über jedes Detail unserer Beziehung durch meinen Ex informiert wurde). Dafür kann ich ihm ja die Schuld nicht geben! Ich habe es zugelassen!!! Und dadurch auch in gewissem Maß mein eigenes Fiasko, indem ich gerade stecke, selbst jahrelang vorbereitet! Jedes Verzeihen, jedes Wegsehen, jedes nicht Wahrhaben wollen war letztendlich auch immer ein Stückchen innerlich Zerbrechen. Muß ich mich denn wundern, dass ich jetzt in Scherben liege? Ich habe meine Grenzen nicht gesetzt, nicht rechtzeitig die rote Karte gezogen! Alles durchgehen lassen, was wirklich weh tat! Und er hats nicht gemerkt, weil ich nicht konsequent genug war! Meine Schwächung musste seinen Abflug bedeuten, weil er selber schwach ist und mit mir nichts mehr anfangen konnte!

Ist es denn in Deinem Fall nicht ähnlich? Ich bereue es so, dass ich nicht Tag für Tag sagen kann: Hast Du das nötig? Wolltest Du so leben? Hast Du nicht doch auch etwas besseres mit Deinem Leben vor? Nein stattdessen heult man Situationen hinterher, die so schön waren...Hand aufs Herz? Wie oft fanden diese herzzerreißenden Situationen statt? So oft wars auch nicht. Durch diese Schwächung konnte man vielleicht auch gar nicht mehr die liebevolle Partnerin sein!

Ich sage mir mittlerweile: Ich habe es zugelassen und bin selbst schuld. Er war zu unreflektiert, um sich darüber überhaupt Gedanken zu machen...

Vielleicht stellt uns diese bittere Erfahrung des Verlassen werdens wirklich vor die Aufgabe, an unserer Liebe zu uns selbst zu arbeiten. Denn ganz ehrlich, solche Beziehungen aufrecht zu erhalten bis ans Lebensende????Ich weiß nicht, ob das wünschenswert gewesen wäre...

Du warst ja soweit: Wolltest konsequent sein und die Beziehung, die Dir so lange nicht mehr gut getan hat, beenden. Aber als Du wieder schwach wurdest, konnte er mit Dir nichts mehr anfangen. Deine Stärke und Konsequenz machte Dich attraktiv für ihn. Deshalb rannte er Dir hinterher.

Wer weiß, wie sich das im Nachhinein für die Verlasser in unserem Fall entwickelt...? Entweder sie machen es in ihren folgenden Beziehungen genauso oder sie lernen eines Tages daraus...?

Ich denke auch, unsere Aufgabe ist es, an uns selbst zu arbeiten und diese Art von Beziehung nicht noch einmal zu wiederholen, ohne allerdings so verbittert zu werden, dass man völlig komprmißlos und unnahbar wird!

Möge uns dies allen gelingen auf diesem tränenreichen Weg!

Viele Grüße

Ariane

21.07.2005 14:43 • #8


R
Hallo Ariane,

sicherlich hab ich wie du den Fehler gemacht, dass ich mir alles zulange gefallen gelassen habe. Das sehe ich auch so.

Doch trotzdem denke ich, dass Du und ich die Schuld nicht ganz auf uns nehmen sollten. Schließlich haben unsere Ex auch Fehler gemacht, das sollte man doch nicht ganz vergessen. Nur zu sagen, ich bin an allem schuld ist mir doch zu einfach. Ich habe mir das am Anfang auch eingeredet. Schließlich wollte ich ja eine plausible Erklärung, warum er mich nicht mehr will. Er hat halt den einfacheren Weg gewählt.
Mein Ex hätte jedoch auch an sich arbeiten müssen, das habe ich ihm auch gesagt. Er sollte mehr Verantwortung übernehmen. Doch das ging immer nur solange ich ihn unter Druck gesetzt habe und gesagt habe: Mach das jetzt. Hab ich mal etwas locker gelassen, dann fühlte er sich für nichts zuständig. Ihm ständig die Pistole auf die Brust zu setzten war mir auf die Dauer zu beschwerlich. Er hätte merken müssen, dass es so von seiner Seite aus nicht geht. Ich habe ihm gesagt, dass ich eine gleichberechtigte Partnerschaft möchte und nicht ständig allein für alles verantwortlich bin.

Mir hat mein Ex dann beim letzten Treffen vorgeworfen, ich hätte ihm ja alles abgenommen. So kann man es auch sehen. Ich für meinen Teil sage: Er war zu bequem etwas zu tun und nun dreht er den Spieß um, und tut so, als ob ich schuld bin. So muß er sich nicht mit seinen Fehler auseinandersetzen und schiebt mir den Schwarzen Peter zu. Doch das lasse ich nicht gelten. Vielleicht hat er ja mittlerweile gelernt, dass man in einer Beziehung auch etwas geben muß und nicht nur nehmen. Ich für meinen Teil werde künftig mehr nehmen und weniger geben. Eine Beziehung sollte doch kein Kräftemessen sein, sondern ein harmonisches Miteinander, in der jeder gibt und nimmt. Das hat mein Ex leider nicht begriffen. Und ich hätte so gern gehabt, dass er es begreift. Doch man kann nichts erzwingen.

Ich arbeite übrigens schon an meinem Selbstbewusstsein, bin bei einer Psychologin seit ein paar Monaten und hoffe, dass es mir etwas hilft. Ich weiß, ich habe große Defizite. Und die Selbstliebe ist der Schlüssel dazu, das stimme ich dir voll zu!

Also, gehen wirs an! ;D

Rikscha

21.07.2005 15:56 • #9


G
Hallo Ariane :)
deine Geschichte, deine Erzählungen von den Demütigungen und die Mutter-Sache passt viel zu gut zu meiner Geschichte. Mein Ex ist vor 5 Monaten einfach aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen ohne vorher irgendwas zu sagen.Ich kam nach Hause und seine Sachen waren weg! Er ist zu seiner EX-EX-EX-EX gezogen, mit dieser hatte er, während unserer 6-jährigen Beziehung regelmässig Kontakt ( die Beziehung ist praktisch identisch mit deiner und seiner Mutter) Ich frage mich einfach, wieso fallen wir starken, selbstbewusste Frauen auf den gleichen schlechten Typ Mann rein und das geradzu dutzendweise? Ich kann für mich nur sagen das offenbar das Schwache mich irgendwie fasziniert. Heute bin ich froh das es IST wie es IST. Vor ca. 4 Wochen bettelte er mich an, er liebe mich, vermisse mich, das übliche bla bla bla - er wolle zurück - mich heiraten, Kinder.... Ich hab mich so stark gemacht wie möglich und einfach immer wieder nein gesagt - seit diesem Tag ist meine Ur-Kraft in mir zurück, und ich weiss, trotz allem Schmerz den ich heute noch emfinde- ich schaffe es! In den traurigen Stunden, sag ich mir das immer wieder und ich merke es hilft mir und ich werde von Tag zu Tag stärker- so wie du auch- deine Kraft kommt zurück und auch du wirst stärker und stärker und irgendwann können wir beide über uns lachen, und noch mehr über diesen Typen :-)
Ich wünsche Dir in der kommenden Zeit ganz viel Stärke- wir beiden wissen es in unserem innersten- wir werden es schaffen! Und dann fällt uns auch das loslassen immer leichter, von Tag zu Tag
Heb dir Sorg.....
mb.

21.07.2005 16:10 • #10


E
Hallo Rikscha!

Nein, so habe ich es auch nicht gemeint. Wir sind an allem Schuld - no way! Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Aber jemand, der wenig Selbstwertgefühl hat, maskiert seine Defizite oftmals vor der Außenwelt durch ein besonders selbstbewußtes Auftreten - zumindest muss ich das bei mir so sagen. Nur habe ich meine Maske selbst für Stärke gehalten. Und durch diese Ausstrahlung von vermeindlicher Stärke, zieht man eben Männer an, die keine Verantwortung übernehmen wollen, die sich mitziehen lassen wollen usw. So habe ich es gemeint.
Sobald sie dann aber bemerken, dass diese Stärke so gar nicht vorhanden ist und man auch etwas geben muss, ist das nicht mehr die erwünschte Beziehung...Du hast völlig recht: Beziehung sollte ein Geben und ein Nehmen sein, das sich im Gleichgewicht befinden sollte. Aber ganz ehrlich, hat man es schon bei mir ziemlich zu Beginn der Beziehung gemerkt, dass das mit dem Geben beiderseits nicht ganz hinhauen wird. Was sollte denn ein Mensch geben, der die Stärke, die Impulse nur in seiner Partnerin sucht? Das meine ich: Man hätte früher die Warnzeichen sehen müssen und aussteigen müssen, um sich selbst nicht so klein zu machen. Nein, Unschuldslämmer sind unsere Ex bestimmt nicht. Aber wenn man das einseitige Nehmen ständig verzeiht, bis man selbst leer und kraftlos ist, dann muss man sich doch wirklich fragen, ob man sich selbst etwas wert ist, statt auf eine Beziehung zu hoffen, die es mit so einem Menschen in der Wirklichkeit nicht geben kann. Ich will meinen Ex nicht pauschal abwerten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine Illusion geliebt habe, nicht den Menschen selber! Ich habe ihn mir zurecht gebogen in meinem Kopf, ihn idealisiert sowie unsere ganze Beziehung, indem ich nicht bereit war - und das jahrelang - der etwas häßlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen! Mag sein, dass seine Vorstellung von Beziehung und Rollenverteilung innerhalb dieser für eine andere Frau das Optimum darstellen, für mich aber auf keinen Fall. Und das habe ich eigentlich ziemlich am Anfang unserer Beziehung bereits gespürt...Er wird sich ändern, ich werde ihn umerziehen usw. Er hatte natürlich auch ganz liebe Eigenschaften, das möchte ich nicht abstreiten. Aber das reichte nie aus, um eine für mich befriedigende Beziehung zu leben. Die anderen Charakterzüge von ihm, die mich letztendlich kaputt machten, habe ich vor mir selbst verleugnet. Ich habe es verdrängt, dass ich in diesen sechs Jahren mich selbst verloren habe, meine Ideale, meine Wünsche. Und das kann ich ihm ja nicht übel nehmen. Er war so wie er war, von Anfang an. Nicht ganz - er war am Anfang nicht ganz so selbstbewußt, wie an dem Tag, als er mich verließ. So voller Stolz und ein wenig Verachtung!
Ich finde es toll, dass Du zu einer Psychologin gehst. Wenn ich in einem Monat noch an dem Punkt stehe, wie gestern und ich keine Fortschritte mache, werde ich auch eine Psychologin in Anspruch nehmen, um meine dunklen Flecken aufzuarbeiten. Es kann doch nicht sein, dass jemand, der einem nicht gut tut, so viel Macht über einen hatte und hat.

Ich kann nur jedem raten, sich die Familienverhältnisse am Anfang einer Beziehung genauer anzuschauen. Besonders wenn der Partner ein Mann ist: Betrachte seine Mutter und Du weißt, was er von Dir erwartet! In meinem Fall war seine Mutter derart dominant, dass er nie ein Eigenleben entwickelt hat! Er reagierte auf Befehle - lästig, aber doch auch bequem, da man nie selbst etwas entscheiden muss oder Eigeninitiative an den Tag legen muss. Und deshalb hat er sich, glaube ich, auch in mich verliebt. Zumal meine Ausstrahlung wohl genau dies vermuten ließ: Ich sei eben so dominant und manage das Leben von uns beiden. Er suchte das Ebenbild seiner Mutter in mir, ohne es vorzufinden, da ich auch etwas Unterstützung und Gleichberechtigung wollte.

Beim nächsten Mann werde ich zuerst Mal seine Mutter inspizieren, um zu sehen, was mich erwartet. Unter Freunden mach ich schon Mal den Witz : Bist Du Vollwaise? - das wird meine 1. Frage beim Kennelernen meiner zukünftigen potentiellen Partner sein!
Eine Dreier - Beziehung inklusive Mutti mach nicht mehr mit!
und hoffentlich auch keine demütigenden Fehltritte mehr....Sag Mal, Rikscha? Wie wirkt denn die Neue Deines Ex? Auch selbstbewußt und dominant? Würde mich nicht wundern....Oder ist sie eher ein kleines Mäuschen bei der er den Hero raushängen kann? Ich tippe eher auf dominant, damit er sich wieder alles aus der Hand nehmen lassen kann..

Viele Grüße

Ariane

21.07.2005 16:38 • #11


E
Hallo,

habe ein ähnliches Problem. Ich habe meinen Freund verlassen, weil er zu unselbständig war und irgendwann konnte ich nicht mehr... hatte keine Kraft mehr... Die Beziehung hing zum Schluss nur noch von mir ab.
Ich liebe ihn immer noch und es tut sehr weh ihn leiden zu sehen, aber ich habe tausendmal mit ihm geredet und jedes Mal hatte er gesagt, er würde sich gerne ändern, aber schafft es nicht... irgendwann konnte ich nicht mehr, wurde krank und musste mein Leben neu umkrempeln, ich habe eine Grenze ziehen müssen, um mich zu schützen! Mir geht es es sehr schlecht dabei und ich muss da durch...

LG
Sylv


PS. Ein Handbuch könnten wir eigentlich erstellen, es ist verblüffend, wie sich das bei uns gleicht, auch wenn ich verlassen habe.

21.07.2005 21:04 • #12


E
liebe ariane

ich bin selber seit 14 monaten dabei, mich von meiner ex(geliebten) zu lösen - wir waren 14 jahre zusammen - überwiegend gut und schön war die zeit, bis sich herauskristallisiert hat, dass wir andere vorstellungen von der zukunft unserer beziehung hatten ... so haben wir uns getrennt - seit damals bin ich emotional immer wieder total in der achterbahn unterwegs gewesen - mittlerweile gehts mir recht gut, bin dabei auf zu machen und mich wieder auf frauen einzulassen ...

meine tipps an dich (mir war es jedenfalls hilfreich - ist bei dir sicher anders - vielleicht aber auch ähnlich):

- loslassen = hat für mich sehr vieles bedeutet: nicht mehr an IHR rühren - mich nicht drum kümmern, was SIE macht, was sie denkt, ob sie irgend etwas bereut, sie es schade findet, unsere beziehung nicht erhalten zu wollen
- loslassen hat für mich bedeutet: nichts mehr von ihr zu wollen
- loslassen bedeutet für mich auch: anerkennen, dass es aus ist, dass das, was mir so wichtig in meinem leben war, nicht mehr existiert
- loslassen: heißt auch, auf mich selber hin zu sehen: was sind meine anteile an der trennung? wie kann ich jetzt gut für mich sorgen? was habe ich in unserer beziehung nicht alles gemacht, dass sie weiter besteht - wie oft, habe ich weg gesehen oder wegschauen müssen, damit ich DAS noch aushalte anstatt die konsequenzen zu ziehen? wie oft habe ich wo mitgespielt, wo es eigentlich nicht gut für mich war?
- loslassen heißt für mich auch: anerkennen, dass ich jetzt ALLEINE BIN UND ICH MICH EINSAM FÜHLE und ich mich nicht gleich wieder in eine beziehung stürze - vielleicht das noch nicht erledigte gleich wieder in dei nächste beziehung mit schleppe.
- loslassen hat weiters geheißen: ich will sie so lange nicht sehen, so lange keinen kontakt zu ihr haben, bis meine wunde begonnen hat zu heilen, zu vernarben
- ich habe mich immer wieder gefragt, in welcher weise ich mir selber nicht treu gewesen bin
- loslassen heißt für mich auch, dass ich bereit bin, mich sehr auf mich selber einzulassen, zu schauen, dass die liebe zuerst einmal in mir selber ist, dass ich mich selber annehmen und lieben kann + liebe eben nicht von meinem gegenüber brauche und ich innerlich frei bin für die liebe und meine partnerin - ich denke, dass dies eine grundvoraussetzung für funktionierende partnerschaften ist.

ariane - ich habe das gefühl, dass ich hier noch eine kleine ewigkeit so weiter machen könnte. vielleicht ist für dich was dabei?

jedenfalls wünsche ich dir von herzen alles gute - und zeit, die du dir gönnen kannst, damit du mit deinem loslassen, dem dich lösen aus deiner beziehung gut klar kommen kannst


lg
manta


21.07.2005 21:46 • #13


R
Hallo Ariane,

die Neue meines Ex wirkt auf den ersten Blick auch sehr selbstbewusst. Sie hat sehr kurze Haare und ist trendy gekleidet. Mein Ex hat sich ihrem Stil angepasst. Er ist nun eh der Meinung Kleider machen Leute. Das war ihm früher egal. Wahrscheinlich fühlt er sich nun viel cooler.
Doch so richtig glücklich sah er die letzten beiden Male nicht aus, und jedes Mal streiten die beiden, das hab ich über Bekannte mitbekommen. Da bin ich doch etwas schadenfroh, obwohl das über die Beziehung nichts aussagt.

Zufälligerweise weiß ich von meinem Ex-Schwager in spe, dass diese Frau auch direkt aus einer Beziehung kam, total verunsichert war und evtl. auch etwas Torschlusspanik (mit 40 ja nicht verwunderlich) hatte. Sie hatte auch ein Problem damit, dass er noch so jung ist. Doch vielleicht hat sich das ja mittlerweile auch gelegt.

Rikscha

22.07.2005 11:03 • #14


E
Hallo, Ihr Lieben!

Ich merke täglich, wie sehr mir Euer Zuspruch hier im Forum hilft. Ich mache Fortschritte und das tut sehr gut! Ich weiß nicht, ob dies ohne Eure Erfahrungen und Tipps so wäre, aber ich bezweifle dies fast, weil die Außenwelt doch irgendwie erwartet, dass man mit der ganzen Story klar kommt und so beugt man sich auch hier dem Erwartungsdruck: Klar, mir gehts super! Ich pack das locker! usw. Vor allem im Geschäft: Ich habe zwar keinen Kontakt zum Ex, aber wir arbeiten in der gleichen Firma - glücklicherweise in verschiedenen Filialen - aber jeder bekam unsere Liebesgeschichte und nun auch unsere Trennung mit. So werde ich auf dieses leidige Thema ziemlich oft angesprochen. Wie ich nun hörte (hatte erst 3 Wochen Urlaub), geht es meinem Ex nicht besonders. Er benimmt sich ziemlich merkwürdig, macht krank (was so gar nicht zu ihm passt, fürher ging er sogaar mit Fieber zur Arbeit) und hat sich sehr zurückgezogen. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie gut mir das tat ;D.Es ist mies, das weiss ich. Aber es hat mich aufgebaut! Wieso soll es nur mir schlecht gehen? Ich bereite mich innerlich schon darauf vor, dass ich demnächst zu hören bekomme, dass er eine Neue hat, bald heiratet und Kinder mit ihr bekommt usw. Das wäre der Super-Gau, aber besser, man stellt sich schon im vornherein die Frage, wie es einem damit gehen würde...Sicher, es wäre ein Schock, aber objektiv würde ich nicht mit ihr tauschen wollen. Subjektiv wäre es krass....

an gialla:

Dass sich so viele Geschichten gleichen, fasziniert mich immer wieder. Ich dachte, ich sei wirklich die EINZIGE, der so etwas passiert sei. Scheinbar nicht. Und das hilft!!! Ich denke auch, dass wir es schaffen werden, auch wenn dies ab und zu kaum vorstellbar ist. Ich finde es ganz toll von Dir, dass Du ihn nicht mehr zurück genommen hast. Es hätte Dir ja nichts gebracht. Es wäre ein Riss da! Ich würde es auch nicht tun. Ganz sicher nicht. Aber es wäre schön, wenn er mir diese Genugtuung gönnen würde. Da es mir inzwischen etwas besser geht - phasenweise- denke ich auch: Mensch Ariane, so leicht zu ersetzen bist Du gar nicht, auch für ihn nicht! Ich war zwar am Ende unserer Beziehung schon schwach, depressiv usw. Aber dennoch habe ich ihm in diesen sechs Jahren so viel gegeben, ihm beigestanden, ihn beraten und sehr viel Verständnis für seine beruflichen Probleme und sein berufliches Engagement gezeigt. Ich war mehr als nur eine austauschbare Freundin. Hört sich arrogant an, aber es war so. Ihm hat es zum SChluß nicht gereicht, aber ob er das alles so leicht ersetzbar kann, bezweifle ich. Ich denke mir, wenn er sich ausgetobt hat und zur Ruhe kommt, wird ihm das auch aufgehen, eines Tages. Das hört sich so dermaßen übertrieben und selbstgefällig an! Aber ich mache mich nicht mehr selbst klein! Ich bin mir sicher, dass ich ihm sehr viel gegeben habe in den vielen Jahren. Und früher oder später wird er sicherlich auch manches schmerzlich vermissen! Dieser Gedanke baut mich auf!

Auch Dir: Alles Gute viel Kraft!

an sylv:

Wie schön, dass Du so stark warst und selbst gegangen bist. Auch wenn es Dir jetzt weh tut! Du hattest zumindest die Kraft, Dich für Dich zu entscheiden. Diese Stärke hatte ich nie: Den Schmerz zu akzeptieren, weil es nicht mehr gut tat! Ich bewundere Deine innere Kraft! Du schaffst das auch! Auf jeden Fall bist Du ja schon viel weiter, als ich auf meiner Reise zu mir selbst. Du konntest STOPP sagen, dazu wr ich nicht fähig und so hast Du doch noch Deine Selbstachtung bewahren können. Selbst wenn der Schmerz jetzt so unendlich scheint!

Alles Gute!

Ariane

an manta:

ich finde es großartig, dass Du nicht gleich nach Beenidgung Deiner Beziehung nur übertreibene action an den Tag gelegt hast und Dich auf Deinen Schmerz einlassen konntest. Sorry, aber man unterstellt es Männern immer wieder, dass sie ihren Schmerz verdrängen, indem sie gleich die nächste Affaire beginnen usw. Nach 14 Jahren auszusteigen ist sicherlich schwer. Und obwohl Du gegangen bist, musstest Du emotional Achterbahn fahren. Das finde ich interessant. Ich denke meist, der der geht, kann sein Leben danach einfach nur noch genießen, weil er den Ballast abgeworfen hat. Ganz so einfach scheint es auch nicht für alle zu sein, die die Beziehung beenden. Was Du da schreibst übers Loslassen, ist wirklich genial. Ich denke, wenn es einem so geht, dann hat man es geschafft. Ich bin nur überrascht, wie lang der Weg bis dahin ist. Ich frage mich ständig, was denkt er und wieso fiel es ihm scheinbar so leicht, alles wegzuwerfen. Aber es geht vorwärts und ich bemühe mich, mir Gutes zu tun. Die Augenblicke, in denen ich mich gut fühle und nicht mehr dieses IMMENSE GETRENNTHEITS-GEFÜHL habe, werden häufiger. Vor einigen Wochen, bin ich mir selbst beim Einkaufen so halbiert vorgekommen, da wir dies fürher auch gemeinsam machten usw. Jetzt wirds langsam Normaltiät. Ich denke, der tiefe Schmerz des Verlassen werdens verschiebt die Perspektive: Man sieht nur noch das Gute, die schönen Zeiten. Dabei kann man sich nicht eingestehen, dass diese Zeiten und Momente gar nicht so häufig waren. Alles Negative, alles was während der beziehung schmerzte, demütigte, krank machte, ist wie ausgeblendet. Und darum bemühe ich mich: Zu sehen, wie die Wirklichkeit war. Das hilft. Nach 14 Monaten bist Du wohl durch das emotionale Chaos durch und bist wieder offen für neue Beziehungen. Ich finde es klasse, dass Du Dir die Zeit genommen hast, Deine ehemalige Beziehung zu verarbeiten, statt gleich einen emotionalen Ausgleich zu suchen. Das könnte ich auch nicht und möchte es auch nicht. Ich muss mir auch Zeit lassen, um mit all dem fertig zu werden. Und dann kommt das Interesse an anderen Männern sicherlich wieder von selbst.

Sag Mal manta, hast Du mit den vielen Trauergefühlen gerechnet, als Du Deine 14-jährige Beziehung beendet hast? Bist DU nie schwach geworden und wolltest wieder zurück zu Deiner Ex? Beschreib mal, wie es Dir nach Beendigung der Beziehung so ging und wie Du dennoch den Absprung geschafft hast. Das würde mich wirklich interessieren. Diese Kraft hätte ich nie gehabt. Alle Versuche in dieser Richtung, die ich unternommen habe, sind bereits beim ertsen Anruf meines Ex gescheitert und ich habe ihm wieder verziehen, und wieder, und nochmals usw.

Viele Grüße Ariane

22.07.2005 11:37 • #15


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