Männliche Doppelmoral k mich an

Hallo. Ich muss hier heute einfach mal was loswerden. Bin natürlich selbst davon betroffen, sonst würde es mich ja nicht so aufregen, aber auch ganz allgemein ist das etwas, was mir immer mal wieder unterkommt und wofür ich aber keine so rechte Erklärung finde.

Also, wie es der Titel ja schon sagt. Warum denken v.a. Männer (bitte nicht alle falsch verstehen, ich bin mir dessen bewusst, dass das nicht auf alle zutrifft, aber eben doch auf einen großen Teil), sie können sich viel mehr, um nicht zu sagen, alles heraus nehmen, gestehen dies den Frauen, ihren Frauen/Partnerinnen aber in der Regel nicht in gleichem Maße? Nicht in dem Sinne von verbieten, aber einfach dass es ihnen dann nicht passt. Das erscheint mir dann immer so altmodisch. Ich spreche hier natürlich vorrangig von s. Dingen. Einige Bsp., jeder schaut (!) doch ab und an gern mal, wenn man ein/e hübsche/r Mann/Frau sieht. Auch mein Freund ist da leider keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Bekommt er das aber bei mir mit, ist es auf einmal etwas völlig anderes. Oder schauen von P., surfen auf dementsprechenden Internetseiten, ja natürlich, völlig normal, da ist doch nichts dabei, macht doch jeder Mann ab und zu, aber Frauen doch bitte nicht. Bei der Frage, ob er sich eine offene Beziehung wünscht bzw. ob er diese denkt zu brauchen (ja auch das Thema Untreue war bei uns mal ein Knackpunkt zu Beginn der Beziehung), schaute er mich völlig entgeistert an. Schreiben mit seinen vielen weiblichen Bekannten (ich kenne die Nachrichten z.T., wirklich freundschaftlich) ist völlig normal, aber wenn ich das mache, wird er unruhig und es kommen dumme Kommentare. Im Gespräch mit seinem Kumpel äußerte er wohl mal, wenn mir einer zu nahe kommt, dann garantiere er für nichts (der Kumpel hat es mir verraten). Aber seine Art, alle weiblichen Bekannten zu begrüßen, in den Arm zu nehmen und Mäuschen hier und da ist nicht weiter schlimm.

Versteht mich bitte nicht falsch, das sind jetzt gerade alles gleich extreme Punkte, die ich hier beschreibe, wo jetzt vielleicht der Ein oder Andere denkt, na wenn das so ein A ist, warum sucht die nicht das Weite. Ich habe es jetzt hier mal auf die Spitze getrieben. Aber ich habe in meiner eigenen Beziehung diese Erfahrungen schon gemacht und höre das auch von anderen. Ganz oft ja auch der Punkt, Mann hat Affäre oder ONS, aber wehe er bekommt mit, dass seine Partnerin sich das gleiche Recht heraus nimmt Liebe Männer, was soll denn diese Doppelmoral!? Denkt ihr einfach nur, wie bekommen manche Sachen nicht mit, ist es evolutionär bedingt...hier würden mich echt mal verschiedene Meinungen und Erfahrungen interessieren.

Ich glaube dasselbe kann man ebenso über Frauen schreiben. Dass es gern mal den Männern zugeschrieben wird, da etwas weniger mit dem Samthandschuh umzugehen, meinetwegen - geschenkt. Aber Doppelmoral - also bitte.

Das ist kein männliches Phänomen. Da bist Du aber schief gewickelt. Ganz schief sogar. Und warum Du nicht das Weite suchst? Vielleicht weil es Dir eigentlich doch ganz gut gefällt.

Hey Schreiberin,
ich verstehe das zu gut.Auch ich spreche mich davon nicht frei. Im Augenblick haben wir diese Doppelmoral sogar in diesem Forum. Leider müssen wir da wohl drüber stehen.


Da fällt mir direkt dieses hier ein: Geh weiter und lächel, du kannst sie nicht alle töten.

Zitat:

Einige Bsp., jeder schaut (!) doch ab und an gern mal, wenn man ein/e hübsche/r Mann/Frau sieht. Auch mein Freund ist da leider keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Bekommt er das aber bei mir mit, ist es auf einmal etwas völlig anderes.

Ich verstehe nicht ganz, was die Selbstwertprobleme Deines Freundes mit den Männern als Geschlecht zu tun haben sollen?!

Er kriegt halt Muffensausen, wenn Du Konkurrenz ins Spiel bringst.

Es gibt Männer, die in so einem Fall die Frau machen lassen und mit einem anderen Mädel ein Eis essen gehen. Völlig ohne Drama.

Das wird interessant... ich nehm' mir schonmal ein Tütchen Popcorn...

Ok, danke erstmal für eure Antworten/Meinungen. Dann sollte ich es vielleicht doch nicht ganz so arg nur auf die Männer eingrenzen, da ja scheinbar doch einige die gleichen Erfahrungen andersrum gemacht haben. Tut mir leid, war keine Absicht, die Männer als solches schlecht dastehen zu lassen. Man schreibt nun mal immer aus der eigenen Perspektive und aufgrund eigener Erfahrungen und mir persönlich ist es eben bisher verstärkt bei Männern aufgefallen. In meinem weiteren Bekanntenkreis sind sogar 2-3 Männer (ja in diesem Fall sind es nun mal Männer ), die das sogar recht offen ausleben, ihre Frauen am liebsten aber an der kurzen Leine halten wollen und ein Fass aufmachen, wenn sie es ihnen gleichtun. Deswegen bin ich da eigentlich erst drauf gekommen.

Zitat:

Man schreibt nun mal immer aus der eigenen Perspektive und aufgrund eigener Erfahrungen und mir persönlich ist es eben bisher verstärkt bei Männern aufgefallen. In meinem weiteren Bekanntenkreis sind sogar 2-3 Männer (ja in diesem Fall sind es nun mal Männer ), die das sogar recht offen ausleben, ihre Frauen am liebsten aber an der kurzen Leine halten wollen und ein Fass aufmachen, wenn sie es ihnen gleichtun.

Ich kann leider bestätigen, dass die Anzahl an Männern um mich herum, die auf Grund eines geringen Selbstwertgefühls vermutlich ähnlich handeln würden, dramatisch steigt.

PS: Allerdings steigt auch der Anteil an verzogenen Prinzessinnen um mich herum dramatisch. Ich bin der Meinung, dass dies so ist, weil die Männer, die soetwas nicht durchgehen lassen, dramatisch sinkt.

Zitat von Wurstmopped:

...und umgekehrt wohl auch?

?

@urmel,
Wenn die Prinzesschen nicht zu Hause erzogen wurden, machst du eh nix mehr.

Zitat:

In meinem weiteren Bekanntenkreis sind sogar 2-3 Männer (ja in diesem Fall sind es nun mal Männer ), die das sogar recht offen ausleben, ihre Frauen am liebsten aber an der kurzen Leine halten wollen und ein Fass aufmachen, wenn sie es ihnen gleichtun.

Ja, das gibt es. Die Frau Zuhause dient dann als Sicherheit. Es wird eben getrennt- eine Frau für die Geborgenheit, eine andere für die Abenteuer. Argumentiert wird meistens mit: aber meine Frau gibt mir nicht das, was ich brauche...
Aber eine freiere, lebendigere Frau (bezieht sich keineswegs nur auf S.), die ihm geben würde, was er braucht, gibt ihm natürlich nicht so viel Sicherheit.
Ist also oftmals ein Selbstbetrug: der Mann inszeniert sich als der freiheitsliebende Kerl, kann aber nicht ohne sein Nest. Ein wirklich guter Typ sucht sich eine Frau, die ebenfalls richtig lebt und nicht bloß funktioniert. Je selbstbewusster und bewusster der Mann, desto weniger ist er auf bloße Sicherheit und Funktionsbeziehungen aus. So einem steht das Wasser nicht gleich bis zum Hals wenn er merkt, dass seine Frau lebt

Zitat von Wurstmopped:

Ich bin der Meinung, dass dies so ist, weil die Männer, die soetwas nicht durchgehen lassen, dramatisch sinkt.

Ersetze Mann mit Frau. .

Nope. Du vergisst, welches Geschlecht der Gatekeeper für die 6ualität ist.