@verliebtverliebt: Was mir spontan dazu einfällt? Ich finde es gut, dass du ihm klare Ansagen gemacht hast und es auch in Taten umgesetzt hast beispielsweise dadurch, dass du ihm seine Sachen vorbeigebracht hast. Du schreibst, dass du weißt, dass er jetzt erst mal nicht zu euch kommt. Das irritiert mich, denn das bedeutet, dass die Kontaktmöglichkeit immernoch besteht - zumindest von seiner Seite aus, du bist dir sogar ziemlich sicher, denn du schreibst, dass du es weißt. Sollte das nun ein endgültiger Schlussstrich sein oder nicht? Du scheinst ja einen ziehen zu wollen, aber du gibst ihm gleichzeitig die Möglichkeit, weiterhin mit dir in Kontakt zu bleiben. Der nächste Punkt der mich irritiert, dass du ihn entlastet hast damit. Nun verstehe ich nicht, ob er Kontakt zu dir möchte oder nicht. Wenn du davon ausgehst, dass er nochmal zu dir kommen könnte, dann möchte er doch Kontakt zu dir, wenn du aber schreibst, dass du ihn entlastest, dann möchte er keinen Kontakt zu dir. Weiterhin kann ich herauslesen, dass du verliebt in ihn bist, aber er dir nicht gut tut. Was hält dich an ihm? Ist das Liebe oder ist das eine Illusion? Ich frage das, weil ich finde, dass Liebe nicht schmerzen sollte und sich aus zwei Personen zusammensetzt, aber was weiß ich schon von Gefühlen. Du schreibst ja weiterhin, dass die Liebe einseitig ist, dass ihr nicht wirklich zusammenpasst, dass er nichts mir dir unternehmen will, nun frage ich mich, wieso gibt er dir Geborgenheit und Nähe und liebt dich nicht oder hast du dir das aufgrund deiner rosaroten Brille nur eingebildet. Und nein, ich kann mir das nicht vorstellen, sich so spät das erste Mal zu verlieben. Was ist denn mit deinem Mann, warst du denn nicht verliebt in ihn? Liebst du ihn nun gar nicht mehr? Liebt er dich?
Ja, ich leide, weil mir diese Position nicht ausreicht, nicht zufriedenstellend für mich ist. Ich denke, wieso muss ich unten sein, wenn ich auch oben sein kann. Oben kann ich die Kontrolle beibehalten. Ich denke nicht, dass ich zu einem respektvollen Umgang in der Lage wäre.
Zum Charakterschwein fällt mir ein: Vielleicht nimmst du das ja so wahr, dass ihm das fehlt, aber ihm fehlt das nicht. Vielleicht braucht er grade das, um glücklich zu sein. Dadurch würde er sich innerlich gar nicht wie ein Verlierer vorkommen. Ich denke nicht, dass eine derartige Person so etwas wie ein Gewissen hat. Er würde sich darüber nicht mal ansatzweise Gedanken machen. Vielleicht möchte diese Person auch gar keine Freunde haben? Ich kannte mal einen, der hatte auch keine Freunde, aber er meinte, dass er mit diesen Menschen auch nichts zu tun haben wollte.
Ich habe das in meinen Beispielen gar nicht mit gewinnen und verlieren gleichgesetzt, ich denke einfach nur, dass sich durch die Menschheitsgeschichte schon immer diese Hierarchie durchgezogen hat und ich es besser finde, die Dominante zu sein, weil es für mich Macht und Kontrolle und Erfolg bedeutet. Wie es zu diesen Komponenten kommt, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich hätte dann das Gefühl, etwas im Leben erreicht zu haben, eine bedeutende Rolle für mich und andere zu spielen, etwas in dieser Welt beizutragen usw.
Genau, sie hat mir geholfen, indem sie meine Freundin ist. Ich bin bei jedem anders, das ist das Problem. Unser Verhältnis läuft sehr gut, da SIE gut geerdet ist, SIE ist sehr gelassen und innerlich zufrieden und glücklich - ich spiegle sie lediglich. Einmal war mir etwas passiert, ich weiß im Moment nicht mehr was es war, jedenfalls meinte sie dann zu mir, dass sie an meiner Stelle sehr geweint hätte und wie ich da hätte nicht weinen können. Ich weiß nicht, ob sie meine Kälte/Oberflächlichkeit bemerkt, wahrscheinlich nicht, denn sonst hätte sie keinen Kontakt mehr zu mir, vielleicht kann ich es durch meine Verletzlichkeit/Sensibilität gut kaschieren. Auch läuft unser Verhältnis sehr gut, da sie auch sehr Ich-bezogen ist und sensibel und sie braucht sehr viel Raum auch für sich - eine Freundin, die an mir kleben würde, wäre eine Qual für mich. Dadurch haben wir ein gesundes Nähe-Distanz-Verhältnis und es kommt nicht dazu, dass ich sie idealisiere und entwerte. Nein, ich spüre auch ihr gegenüber keine Empathie und kein Mitgefühl. Gefühle anderer Menschen sind für mich wie Codes, die ich entschlüsseln muss. Sie scheint mir von ihren Erzählungen und ihren Taten her sehr empathisch und mitfühlend zu sein, und solange sie mir nichts antut, habe ich auch keinen Grund verletzt wegen ihr zu sein.
@ysabell: Ich danke dir sehr für deinen Traumtipp. Das hatte ich mir auch schon überlegt gehabt. Helfen dir deine Träume weiter? Was bedeutet für dich der Hai-Traum/Flunder-oder-Schollen-Traum?
Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch allen!