Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

Y
2655
p.s.
Zitat:
Und dann drehte sie sich zu mir, und - jetzt kommt's - fragte mich: Und, A., wie geht es dir so gerade?



überraschende Wende, nicht wahr? Du hattest ganz vergessen, dass Du dazu gehörst und nicht die Andere bist
Wir haben alle Schmerzen.
Ich hoffe, dass ihr alle heute keine habt
25.10.2017 10:56 •
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V
Liebe Ysabell,

nein nein, deine Ausuferungen erschlagen mich überhaupt nicht, es liest sich runter wie nix, es kommt mir sogar zu kurz vor.
Ich verstehe, was du sagen willst.
Und ich denke, dass dieses Täter-Opfer-Denken, das du beschreibst, auch in ganz vielen Konstellationen unter normalen Menschen-- Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaften -- herrscht, vielleicht nicht ganz so krass als Täter-Opfer-Beziehung bezeichnet werden muss. Aber überall eben, wo ein Gefälle, z.B. im Selbstwert, da ist, wird doch alles Verhalten immer so interpretiert, wie es ins eigene Bild passt. Aber ich denke, wir Menschen können auch nicht anders. Es heißt ja nicht umsonst, dass wir uns unsere Realität selbst erschaffen. Ist nur die Frage, ob man es schaffen kann, über den Tellerrand hinauszuwachsen, wenn man es erstmal erkannt hat, und wenn ja, wie das geht.
Zitat:
All solche Dynamiken gibt es mehr oder weniger ja auch unter Gleichgesinnten. Schnell macht man sich ein Bild vom Anderen, statt mal zu fragen, neugierig zu sein, damit der andere sich zeigen kann, wie Du es nennst.
Ich habe in meinem Leben schon Sachen über mich gehört! Da staunte ich nur. Völlig falsche Bilder von mir.
Umgekehrt habe ich sie mir sicherlich auch schon gemacht.



Bei mir ist grad einiges in Bewegung. Spannend. Schwierig.

Wie ich schonmal schrieb, ist Denken ja nicht eine meiner Hauptstärken, aber momentan denke ich sehr viel. Vor allem im Auto. Ich bin hin- und hergeworfen von vielen verschiedenen Gedanken und habe entdeckt, dass Denken ein richtig kreativer Vorgang sein kann. Da ich sehr vergesslich bin, vergesse ich auch viele meiner Gedanken wieder. Und es gehört für mich unheimlich Überwindung und Disziplin dazu, auf einen Beitrag einzugehen. Weil meine Gedanken ja völlig ungeordnet sind und sie sich oft erst beim Schreiben ergeben.

Bei den Menschen mit den Einschränkungen hier auf dem Dorf muss ich auch aufpassen, da ich z.B. überhaupt keine Autoritätsperson bin, aber eine Verantwortung fühle. Mit einer Frau z.B. (sie ist schon nicht mehr da), freundete ich mich etwas an, und sie hat mich u.a. auch ausgenutzt, um an Alk. zu kommen. Ich kam echt in einen Konflikt, weil ich finde, dass sie einerseits erwachsen ist und ich keine Befugnis habe, ihr etwas zu verbieten. Aber andererseits konnte ich auch nicht hinter dem Rücken meiner Freundin (damit meine ich die gesetzliche Betreuerin in dieser Hofgemeinschaft) zum Helfer in Suchtmittelbeschaffung werden. Und so habe ich nach dem ersten Vorkommnis mich leider komplett von der Frau abgegrenzen müssen. Es ist sehr traurig für mich zu sehen, wie eine junge und hübsche Frau im besten Alter ihr Leben ÜBERHAUPT NICHT geregelt bekommt. Ich habe Schwierigkeiten im Abgrenzen generell. Deshalb muss ich auch wirklich aufpassen, welche Personen ich in mein Leben lasse.
Jetzt z.B. möchte eine 18-jährige in das Sommerhäuschen ziehen. Ich kenne sie nicht. Mein Bauchgefühl sagt nein. Höre ich darauf? Ich glaube ja. Andererseits muss man auch mal etwas wagen. Ein Risiko eingehen, eine Chance wahrnehmen/erkennen. Ich weiß es wirklich noch nicht. Und ob mein Bauchgefühl immer Recht hat? Bin jetzt so verblieben, dass ich sie erstmal kennenlerne und dann sehe ich weiter. Eigentlich nämlich freue ich mich gerade total darüber, dieses Häuschen ganz in Ruhe und ganz gemütlich für MICH einzurichten. Andererseits ist dieses Mädchen in Not und sucht eine Unterkunft für ein paar Monate, bis Juli. Und komischerweise denke ich immer, ich will das nicht. Obwohl ich dieses Häuschen immer gerne Menschen zur Verfügung gestellt habe, die es dringend brauchten für eine Zeit.

Mein Tränensturz vorgestern war gut. Aber ich weine ja öfter. Nur nicht so öffentlich.

Eine gute Nacht allen, bis bald
verliebtverliebt
27.10.2017 00:53 •
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A
Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen
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@verliebtverliebt

Ist nur die Frage, ob man es schaffen kann, über den Tellerrand hinauszuwachsen, wenn man es erstmal erkannt hat, und wenn ja, wie das geht.

Dazu fällt mir das Fliegenparadoxon ein:
Das Interessante an einer Fliege ist nicht, daß sie fliegen kann, sondern daß sie es auch tut.

Ein ungeregeltes Leben schaut oftmals nur von außen, aus der Perspektive der Normgeregeltheit, so ungeregelt aus. Nicht selten hat ein solches Ausufern durchaus einen tieferen Sinn. Man käme ja nie dorthin, würde man ein normgerechtes, geregeltes, sozialgesetzmäßiges Leben führen, wohin man eben gerade durch aus Ausufern kommt. Das ist dann eben kein Hinausdenken über den Tellerrand, sondern ein Hinausgehen, ein Hinaustun. Wenn ich z. B. an Künstler denke: Könnte ein nicht-ausgeuferter Künstler überhaupt ein ernstzunehmender Künstler sein? Ich glaube das, ehrlich gesagt, nicht, und mir ist auch keiner bekannt. Besser wäre vielleicht, die Ausgeuferten auch ausgeufert sein zu lassen als sie missionieren und in Zwangsjacken stecken zu wollen, die sie doch nur erdrücken.
27.10.2017 01:45 •
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Gretchen
Ja ich denke auch oft über diese Täter- Opfer Dynamik nach.
(Sehr drastisch ja von Alice Miller: am Anfang war Erziehung geschildert)

Es gibt als Kind eben nicht viele Möglichkeiten, wenn man überwiegend oder ausschließlich schlecht behandelt wird.
Entweder ich identifiziere mich mit der (zugeschriebenen) opferrolle, die Eltern müssen recht haben, weil ich auf sie angewiesen bin, ich muss also das beziehungsangebot nehmen, welches ich kriegen kann oder mir bleibt nur der Ausweg mich mit dem Täter zu identifizieren und so werden zu wollen wie er (groß und mächtig)

Ein Dilemma!

Da auf eine andere Blickrichtung zu kommen ist schwer, als Kind sicher ohne andere Bezugspersonen kaum machbar.

Ich beschäftige mich viel mit dem elternthema, da ich ja selber mehrfache Mama bin. (Und nicht immer eine gute leider)

Mich hat sehr entlastet, als ich den Begriff der hinreichend guten Mutter hörte, dazu muss es reichen!

Heute morgen hatte ich ne lustige Sequenz im Auto mit den Kindern.
Sie lieben Santiano, besonders der kleine Junge (noch nicht mal drei) will es dauernd hören...es ist eigenartig zuzusehen, wie er sich von den Schwestern abgrenzt, wie sie ihn auch anders behandeln, weil er ein Junge ist.
Es erschreckt mich, wie andere ich ihn auch oft behandel, in kleinen Interaktionen zb das kämpfen eher wohlwollend betrachte, bei den Mädchen eher auf schlichten und Harmonie setze. Ich weiß es und ich tue es trotzdem...
Und mein Mann spielt natürlich auch noch eine Rolle...

Er hat es nicht leicht mit drei großen Schwestern (Mädchen an die Macht) und auf der anderen seite kriegt er ständig von ihnen Gummibärchen ob ich das nun will oder nicht.

@verliebtverliebt: ich finde die Vorstellung dieses sommerhäuschens ganz und gar entzückend! Manchmal stell ich mir vor, ich hätte ein Haus im Wald ganz für mich!

@ysabell: ich mag diese kleinen alltäglichen Interaktionen und lesen wie du darüber schreibst und denkst!

Allen einen guten Tag!

Es grüßt Gretchen
27.10.2017 09:20 •
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T
Zitat von Gretchen: Manchmal stell ich mir vor, ich hätte ein Haus im Wald ganz für mich!
Bis zu meinem 39. Geburtstag wünschte ich mir immer EIN Zimmer - nur für mich allein.
Mein Wunsch hat sich erfüllt und ich lebe diesen Traum seit 9 Jahren.

Gruß Knicks. .
Gruß Kuss,
Dein Julius


Moin!
27.10.2017 09:26 •
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Gretchen
27.10.2017 09:27 •
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Y
Guten Morgen ihr süßen fliegenden Fliegen

Wie man in den Wald schweigt, so schallt es heraus

Ich habe neulich ja noch einige Antworten angesagt, schaffe es gerade aber nicht konzentriert zu schreiben.
War völlig ausgepowert, unfähig zu fliegen.
Mal schauen, wann die Schreibflugenergie zurück kommt.
Vielleicht sogar schon heute, habe nämlich frei
Ich merke, dass mich ein rein tätiges Leben komplett entleert. Fürchterlich. Ohne Gedanken-Lese-Trauminseln ist es, als wuselte nur mein Körper durch`s Leben. Zur Arbeit, Verabredungen, Erledigungen. . .Das ist echt nicht meins. Ich kenne viele Leute, die das seit Jahren so machen und ganz zufrieden damit sind. Ich werde dabei fürchterlich hohl.

@verliebtverliebt

ich verstehe die Problematik. Ich denke, dass jede Beziehung einem auch selbst immer was geben sollte und sei es die Beziehung zu einem Al,ki. Ist dem nicht so und man hält eine Beziehung aus Verantwortungsgefühl aufrecht, kann dabei nichts gutes rumkommen.
MMn sollten Beziehungen vor allem in der Anfangszeit auf Freude aneinander basieren, nicht aber zentral darauf, sich zu brauchen. Wenn es dann in Krisenzeiten mal anderes ist, ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Aber die Grundkonstellation ich brauche dich- du mich, halte ich für fatal.

Und natürlich gibt es Kontakte mit Ungleichgewicht. z.B. ein schwerbehinderter oder unalter Nachbar oder sonst etwas. Da kann man selbstverständlich mal helfen, etwas geben usw. Mache ich auch.
Oder auch eine Klinik rauszusuchen, wenn jemand zusammen klappt usw. usf.
Aber eine richtige Beziehung oder Freundschaft aus Mitgefühl oder Verantwortungsgefühl einzugehen- wie Du es bsw. mit der jungen Al,koholikerin gemacht hast-, ist doch etwas anderes.
Da sollte man sich vielleicht mal Zeit nehmen und sich befragen, warum man diese Beziehung überhaupt führt. Oftmals ist das ja eine Art Selbstgänger. Man lernt sich kennen und schwups ist man drin in der Beziehung.

Ich hatte früher ein fettes Helfersyndrom, wusste aber nichts davon. Ein grelles Licht ging mir auf, als ich die stationäre Betreeung für einen Freund gab. Nach einigen Tagen hatte ich so eine Art Ganzkörperhexenschuss, konnte mich nicht mehr bewegen. Danach war Schluss damit. Der Hexenschuss verschwand schlagartig, als ich ihm sagte, er solle sich Hilfe suchen, was er auch tat.
Manchmal fällt es schwer zu spüren, was man will bzw. nicht will. Ist Dein Bauchgefühl das richtige Zeichen? Ich kenne diese Fragen.
Was genau steckt denn hinter Deinem Bauchgefühl-Nein bezüglich der jungen Dame?
Wozu genau sagt es nein?
Das Problem dabei ist auch, dass es fast immer Menschen geben wird, die gerade Hilfe brauchen. So bleibt man in der Spirale, sich selbst zurück zu nehmen.
Zudem bin ich der Meinung, dass man anderen Menschen am meisten hilft, wenn man ihnen ein glückliches Leben vorlebt.
Mir geht es jedenfalls so. Mir gibt es viel Kraft, wenn ich bei enem anderen sehe- ah! So geht es. Allein durch seine Zufriedenheit gibt er mir viel.
Das ist manchmal wohltuender für mich, als ein Freund, der dann ausdrückt- oh du Arme! Ja, ja, es ist alles verdammt schwer.
Also mein Bauchgefühl sagt spontan, sag doch einfach mal nein

Zitat:
Und ich denke, dass dieses Täter-Opfer-Denken, das du beschreibst, auch in ganz vielen Konstellationen unter normalen Menschen-- Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaften -- herrscht, vielleicht nicht ganz so krass als Täter-Opfer-Beziehung bezeichnet werden muss. Aber überall eben, wo ein Gefälle, z.B. im Selbstwert, da ist, wird doch alles Verhalten immer so interpretiert, wie es ins eigene Bild passt. Aber ich denke, wir Menschen können auch nicht anders. Es heißt ja nicht umsonst, dass wir uns unsere Realität selbst erschaffen. Ist nur die Frage, ob man es schaffen kann, über den Tellerrand hinauszuwachsen, wenn man es erstmal erkannt hat, und wenn ja, wie das geht.

Ja, das stimmt. Vielleicht geht es nicht so sehr darum, das alles perfekt zu beherrschen, sondern immer mal wieder ein Auge drauf zu werfen, wie ihr neulich im Tränenkreis
Ich weiß nicht warum das so ist, aber ich werde oft zur Anderen gemacht. Derjenigen, der es besser geht, die gar nicht weiß, wie schwer das Leben sein kann.
Da fühle ich mich immer in eine Rolle gedrängt, eben nicht befragt und das fühlt sich richtig sche.iße an.
Als ich vor Jahren im völlig desolaten Zustand beim Psychiater aufkreuzte, schaute der mich an und sagte zu allererst Ich behandle keine Luxusprobleme! Wie falsch! Ich kochte vor Wut und schnauzte ihn an. Da begann er zuzuhören.

Ich kenne eine Frau, die sich mehr schlecht als recht durch das Leben boxt und die Gutsituierten ganz unreflektiert in ihrem Köpfchen zu den Anderen, den Tätern macht. Was da helfen könnte, ist mal den anderen ganz unabhängig von der eigenen Lage zu fragen, wie es ihm geht.

Ich habe kürzlich diese Frau mit der Opferidentität wieder getroffen. Monatelang ließ ich mich auf Gespräche ein. Es sind eher ihre Monologe- ich, ich, ich- Opfer. Sie stellte mir nie eine Frage, ließ mich nie zu Wort kommen.
Also automatisch ihre Idee im Kopf: ihr geht es schlechter, also muss ich zuhören und helfen.
Nun weiche ich ihr seit einiger Zeit aus, grüße nur.
Neulich schaute sie mich im Vorbeigehen von oben bis unten an und sagte mit einem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck etwas wie Du bist heute aber hübsch gekleidet!
Ich dankte und ging weiter. Die Gutgekleidete lässt das Opfer im Regen stehen. So wird sie es vermutlich sehen.
Weil das nicht zum ersten Mal vorkommt, hätte ich sie am liebsten am Kragen gepackt und ihr gesagt, sie solle mal aufwachen und fragen, statt Menschen in Rollen ihr Gegenüber zu stecken. Das war ein Tag, an dem ich so erschöpft war, dass ich mich fragte, ob ich noch Heim komme, ohne zusammen zu klappen.

Diese Dynamiken kann man auch sehr gut in dysfunktionalen Liebesbeziehungen beobachten.
Der Andere ist derjenige, der einem die Liebe, das Gück oder was auch immer vorenthält.
Er wird also nur in Bezug zu sich selbst gesehen.
Wer aber ist er unabhängig von mir?
Womit hat er zu kämpfen, wenn er nicht gerade Täter ist weil er mich nicht so liebt, wie ich ihn?
Auch diese Rolle wurde mir schon übergestülpt und ich selbst habe sie früher eifrig meinen Männern übergestülpt.
Durch das Verhalten dieses Mannes, der in mir nur diejenige sah, die ihm nicht gibt, was er braucht, hatte ich ein sehr plakatives Beispiel dafür, was ich früher mehr als falsch machte.
Der nahm mich einfach nicht wahr. Ich, mein Leben spielte gar keine Rolle. Aber er nannte es dennoch Liebe weil er eben große Gefühle hatte. Nie fühlte ich mich so ungesehen und hörte gleichzeitig so oft, wie sehr man mich lieben würde.
Im Grunde fühlte er sich als mein Opfer, merkte aber nicht, dass er selbst einen ganz schönen emotionalen Gewaltakt vollzog, indem er mich hartnäckig übersah in seinem Liebeswahn.
Ich verweigerte irgendwann jedes Gespräch und er machte dennoch per Mail weiter wie gehabt. Ich liebe dich, leide wegen dir, du- ysa bist so und so usw. usf.
Hätte er nur ein einziges Mal gefragt Wie geht es dir eigentlich?, hätte ich mich auf en Gespräch eingelassen.
Seine Monologe und Projektionen haben mich richtig gequält, aber ich war sein Täter, ob ich wollte oder nicht.
Meine Erklärungen und Bemühungen, ihm seinen Denkfehler zu erklären, liefen komplett ins Leere.
Was für ein Wahnsinn.
Das ist so lange her und er schreibt noch immer ab und zu Warum meldest du dich nicht mehr?
Da könnte ich ihn direkt an die Wand klatschen und aufschreien Lies meine alten Mails! Oder erinnere meine zahllosen, offenbar sinnlosen Worte!
Boah!
Aber! Ein guter Spiegel, wenn auch eine verspätete Spiegelung. Ich glaube, ich war früher ähnlich verblendet.

So, das war der erste Streich. Der zweite folgt. . . irgendwann

@Gretchen

Du hast 4 Kinder?!
27.10.2017 10:17 •
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Gretchen
Ja ich habe vier Schätzchen (Ich weiß wirklich nicht wie das passieren konnte. )

Ich muss wahnsinnig gewesen sein
(Und ich hab sie natürlich wahnsinnig gern- ich kann da gar nicht so gut nachfühlen sonst würde mein Herz zerspringen)

Drohender (und realer) Verlust ist in meiner Familiengeschichte Thema.
(Nicht in der Gegenwart!)

So ist liebe gleichermaßen schön wie bedrohlich.
27.10.2017 10:39 •
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Y
Zitat:
So, das war der erste Streich. Der zweite folgt. . . irgendwann


Jetzt! Ich bin in Stimmung

@whynot
Zitat:
Dies erklärt auch, warum es mit Deinen eigenen Versuchen der Selbstheilung und Selbstbesserung nicht so richtig klappen will: Du traust Dir nicht das zu, was Du einem Aspirin oder einem Schamenen zutraust. Man mißtraut sich selber zu sehr, hält sich für dazu gar nicht fähig, sondern es bedarf eben eines Dinges oder eines Menschen, dem man die Autorität gibt, daß auch stimmt, was es wirken soll bzw. was er sagt. Anders gesagt: Man hält viel eher für wahr, was von anderen, als wissender, mächtiger usw. Gehaltenen kommt, als das, wovon man sich selber überzeugen will. Dagegen gehen eben diese inneren kritischen Instanzen vor, während sie vor einer Autorität gläubig sind.


vielleicht bin ich ja nicht ehrlich zu mir, aber obiges ist meinem Gefühl nach eben nicht der Fall bei Ysa
Ich traue es mir tatsächlich zu und habe in der Vergangenheit ja bereits einige Wunderheilungen an mir selbst vollzogen
Wenn ich versuche, mich in irgend einer Weise selbst zu heilen, und sei es nur von Kopfschmerzen, fühle ich keinen Zweifel in mir.
Nur weiß ich nicht wie ich das machen soll. Der Gedanke allein, dass ich es kann, dass vieles durch den Glauben, geistige Tätigkeit geschieht, bringt ja noch nicht die Linderung bzw. Veränderung. Das ist zu passiv.
Ich denke, dass ich schlicht und ergreifend zu faul war. Einfach hinlegen und denken- ist eh psychosomatisch und durch entsprechende Gedanken, Gefühle, könnte ich mich selbst heilen, ist eben etwas wenig
Ich müsste was tun, aber was? Ich denke, dass das Was auch gar nicht so wichtig ist. Ob ich einen Heilschleiertanz vollführe oder veine Vierbällige Heiljonglage vollziehe, oder meditiere ist zweitrangig.
Ich habe all solche Dinge schon getan, zuweilen mit Erfolg.
Was mich momentan hindert ist der Gedanke, dass es doch letztlich nur die Gedanken, der Glaube an die Wirksamkeit meiner Rituale ist, die mir Genesung bringt, nicht aber die Handlung selbst.
Ja und dann denke ich mir eben- wozu dann das Ritual dazu? Dann müssten die Gedanken allein doch schon helfen.
Verstehst Du?
Das ist irgend eine gedankliche Zwickmühle bei mir.
Ich denke halt, dass das Heilungsvehikel bei vielen nur als Placebo wirkt, weil sie nicht schnallen, dass sie selbst sich durch den Glauben daran heilen. Mein Fazit: ich glaube nicht an das Vehikel- z.B. Schleierschamenentanz, sondern an meine geistigen Fähigkeiten, mir zu helfen. Warum dann noch ein Vehikel?
Hiiiiifle!

@Gretchen

Zitat:
So ist liebe gleichermaßen schön wie bedrohlich.


unglaublich schöner interessanter Satz! -
auch wenn ich gerade vorerst nur emotional reagiere, wie auf Gedichte, und ihn rational nicht so recht verstehe

ich lese Dich gerade beim Versuch, meinen Beitrag abzuschicken.
Ich beneide Dich um Deine 4 Süßen! - ich hoffe, dass ich Dich damit nicht zum Glückspilztäter mache Grtechen hat es sooo gut weil sie vier Kinder hat. Man muss die glücklich sein!
27.10.2017 10:52 •
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Gretchen
Ja die Last mich glücklich zu machen wiegt schwer auf den Schultern meiner Kinder, auch wenn sie vier sind.

Muss los!
27.10.2017 11:01 •
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Gretchen
Ja liebe Ysabell, auf der Gefühlsebene das zu erfassen ist ohnehin ungleich wertvoller wie ich finde!

Ich für mich seh es so: liebe macht eben auch so sehr verletzlich...das kann Angst machen (ist bei mir so)

Kann es nicht anders beschreiben, ich habe oft Angst die Liebe zu ihnen gar nicht aushalten zu können, als würde mein Herz da nicht ausreichen! Auch irgendwie ein schmerzhaftes Gefühl (weil ich sie loslassen muss irgendwann und auch jeden Tag ein kleines Stückchen?)

Damit hadere ich sehr oft, dass ich mich ja so glücklich schätzen müsste (und die Schuldgefühle wenn ich es denn dann doch nicht immer bin, und diese Aufgabe ist ja auch viel zu groß für die Kinder und dafür habe ich sie ja auch nicht bekommen)

Sich glücklich zu machen- eine nicht ganz leichte Aufgabe...

(Bin sentimental nun..)
27.10.2017 12:08 •
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Gretchen
So nun auf dem Weg zum Auto bin ich der Sache näher gekommen: durch die Kinder spüre ich auch so stark meine eigene Kleinheit und Bedürftigkeit- sie sind so ausgeliefert- diesem Gefühl näher zu kommen- das macht mir oft Angst.

Genug Selbsterfahrung für einen Tag- das ertrage ich oft nur in homöophatischen Dosen!

Es grüßt (der erwachsene Anteil von) Gretchen
27.10.2017 12:26 •
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V
@ysabell
Zitat von Ysabell:Ohne Gedanken-Lese-Trauminseln ist es, als wuselte nur mein Körper durch`s Leben.

Lese- und Trauminseln ja, aber Gedanken-Inseln? Bestimmt ist es gut, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Aber das Denken nur als Selbstzweck, nee, ich wünschte mir, Gedanken würden mir neue Erkenntnisse bringen, zu einer Entscheidung führen, die gut ist. Ich habe den Eindruck, dass ich durch Denken vielleicht ein Stückchen weiter komme manchmal. Aber oft habe ich leider das Gefühl, ich komme nicht richtig dahinter.
Naja oft? In meiner jetzigen Situation läuft das Gedankenkarussell ständig auf Hochtouren.
Ich kenne IHN ja nicht richtig, er öffnete sich mir nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Dann ziehe ich hier und da mal einen Schluss aus seinem Verhalten, aus den Informationen, die ich habe. Aber letztlich kann ich da nichts mehr machen. Es ist VORBEI.

Vielleicht möchte ich auch nicht richtig dahinter kommen, weil ich doch noch zu sehr festhalte an meinem Traum. Zum Beispiel bin ich im letzten Monat immer mit Gedanken an IHN in den Schlaf gekommen, habe den Traum aufrecht erhalten. Jetzt geht auch das nicht mehr, und vielleicht ist das auch gut so.

Zitat:
Nach einigen Tagen hatte ich so eine Art Ganzkörperhexenschuss,

Na, du hast ja ein super Warnsystem!

Zitat:
Was genau steckt denn hinter Deinem Bauchgefühl-Nein bezüglich der jungen Dame?
Wozu genau sagt es nein?

Also, dieses Sommerhäuschen ist sehr gefragt, ich habe schon einige Anfragen abgelehnt. Aber in diesem Fall ist es auch ein Anliegen meiner Freundin, und sie versucht, mir das Mädchen schmackhaft zu machen. Ich habe aber beispielsweise meiner Freundin auch schonmal eine Absage erteilt, weil eine eingeschränkte zu Betreuende bei mir einziehen sollte. Da habe ich aus Selbstschutz eine Grenze gezogen, weil ich Entlastung brauche und mich von den Problemen belasteter Menschen schlecht abgrenzen kann.
Außerdem habe ich zugegebenermaßen Bedenken wegen ihres Alters. Partys, Jungs, Rücksichtnahme aufeinander usw. Da habe ich überhaupt keine Lust drauf. Und das ist auch gerade das Alter, was mich sehr schmerzt. Wo ich eine Wehmut spüre, wenn ich junge schöne Frauen sehe. Ich bin eben in einer Phase, wo ich mich zu schwach fühle, um mir freiwillig noch selbst kleinste zusätzliche Schmerzen oder Belastungen zuzufügen. Aber ich werde sie kennenlernen und dann nochmal meinen Bauch fragen. Ich glaube, der ist doch ganz gut.

@Gretchen
Ja, das Häuschen ist ein Traum! Ich bin auch wirklich glücklich, es zu haben. Es ist wie eine schöne, aufgeräumte Oase im ganzen Chaos, selbst das Grün drumherum habe ich eher im Griff als im restlichen Garten.
Zitat von Gretchen:@ysabell: ich mag diese kleinen alltäglichen Interaktionen und lesen wie du darüber schreibst und denkst!

Ich auch!

Zitat von Ysabell:Ich denke halt, dass das Heilungsvehikel bei vielen nur als Placebo wirkt, weil sie nicht schnallen, dass sie selbst sich durch den Glauben daran heilen.

Rituale unterstützen und verstärken den Glauben an die Heilung doch noch.
27.10.2017 13:45 •
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Y
@Gretchen

ich kann zu Deinen Gedanken gerade nichts schlaues sagen. Wage es schon deswegen nicht, weil ich keine Mutter bin.

Aber ich denke, dass es gar nicht immer so sehr darum geht, alles richtig zu machen, allen gerecht zu werden. . . Was doch oftmals berührt oder sogar erfüllt ist, wenn man spürt, welche Gedanken sich das Gegenüber, z.B. die Mama macht, wie zartfühlend es ist. Das allein genügt oft schon. Das ist doch auch Liebe. Nicht der formvollendete, perfekte Umgang miteinander; das perfekt funktionierende Muttertier.
So auch in Freundschaften und in der Liebe. Wir machen alle Fehler. Und ich denke nicht, dass es rein gebende, bedürfnislose Eltern gibt. Wenn ich aber mitbekomme, dass der andere mitfühlend ist, so fein reflektiert, auch an mein Glück denkt, wie Du gerade in Bezug auf Deine Kinder, dann fühle ich Liebe bzw. fühle mich geliebt, berührt.
Ich glaube, es geht nicht ohne Fehler, Unzulänglchkeiten. . . Und die Liebe zeigt sich manchmal auch im Umgang damit. Nicht nur im absolut korrektem Verhalten.
Verstehst?

Zitat:
Kann es nicht anders beschreiben, ich habe oft Angst die Liebe zu ihnen gar nicht aushalten zu können, als würde mein Herz da nicht ausreichen! Auch irgendwie ein schmerzhaftes Gefühl (weil ich sie loslassen muss irgendwann und auch jeden Tag ein kleines Stückchen?)


Vor Jahren kaufte sich meine Mutter enmal ein Haustierchen. Früher hatten wir Hunde, Katzen, Kaninchen. ..
Ich war überrascht über diese winzige Maus. Hatte selten ein so kleines Wesen gesehen. Ein kleiner weißer Punkt.
Ich fragte sie, warum denn so ein winziges Wesen?!
Sie merkte gar nicht, was sie da sagte, aber ich vergaß es nie. Es lautete in etwa so: naja, ich dachte mir, je kleiner das Wesen, desto eher kann ich ihm gerecht werden. Ich habe solch eine Sorge, dass es ihm an etwas fehlt. Meerschweinchen z.B. sind sehr sozial. Vielleicht leidet es, wenn ich mal nicht genug Zeit habe?!
27.10.2017 13:48 •
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V
Man muß nie verzweifeln,
wenn einem etwas verloren geht,
ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück;
es kommt alles noch herrlicher wieder.

Was abfallen muß, fällt ab;
was zu uns gehört, bleibt bei uns,
denn es geht alles nach Gesetzen vor sich,
die größer als unsere Einsicht sind
und mit denen wir nur scheinbar
im Widerspruch stehen.

Man muß in sich selber leben
und an das ganze Leben denken,
an alle seine Millionen Möglichkeiten,
Weiten und Zukünfte,
dem gegenüber es nichts Vergangenes
und Verlorenes gibt.

Rilke
27.10.2017 14:55 •
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