Mann betrogen - will ihn zurück

Zitat von Alixe1:

Ja, wenn es was kurzes, unbedeutenes war

Akzeptable Einsicht, die legitim gültig sein kann.
Was ist schon ein körperlicher Ausrutscher gegen den Verlust eines geeigneten Lebenspartners.
Von alten Menschen kann man viel lernen.
Vorallem auch, wie eine zufriedene lebenslange Ehe funktionierte.
Man sollte sich selbst nicht so wichtig nehmen.

Zitat von Marlaa:

Ich glaube ihr versteht das gerade alle etwas falsch.

Nein.
Aber vielleicht wäre es ein Ansatz, Dich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Du hast kein Recht auf andere Menschen.
Es liest sich schön, Deine Reue und Demut.. Aber Demut und Respekt leben sich für meinen Geschmack anders, als Du aktuell lebst und kommunizierst.
Zudem Du Wut in Dir trägst, daß der Mann nicht nach Deiner Pfeiffe tanzt.

@thegirlnextdoor, vor meinem offenen Beziehungstatus, bin ich sehr oft betrogen worden und weiß genau, was man durchmacht und wie man leidet. Und alle mich quälenden Betrugsfälle waren einige Tacken schärfer. Vor diesem Hintergrund ist Marlaas Fall doch eher eine kleine Sache, Und hier für so ein Fass aufzumachen, finde ich einfach gesagt, sehr unverhältnismäßig.

@Springfield
Du scheinst sehr abgeklärt, aber sei bitte nicht zu hochmütig.
Das subjektive Leiden eines Menschen sollte niemand so leicht abbügeln.

Dein offenes Liebesleben ist gewiss nicht übertragbar auf jeden.
Bewahre Dir doch bitte einen mitfühlenden Blick auf das Leben der Anderen.

Zitat von Springfield:

Und hier für so ein Fass aufzumachen, finde ich einfach gesagt, sehr unverhältnismäßig.

Du meinst doch das Fass der Teilnehmer?
Und nicht die Problematik der TE?

Zitat von Marlaa:

Was wird denn mit solchen Betrügern gemacht?

Man macht nichts mit solchen Leuten.
Fremd gehen ist ja nicht strafbar.

Zitat von Marlaa:

Aber er wird nie auf sein komplettes Gedankenkarusell eine Antwort herbeizaubern können,

Vielleicht denkt er sich, wenn er mehr weiß, wird es noch schlimmer, was ich verstehen kann.

Natürlich kann ich gut verstehen, dass du traurig bist, wie dein Mann, mit der Situation umgeht.
Aber das ist sein Weg, den er für sich gewählt hat und den er für richtig hält.
Da kann ich ihn auch ein verstehen.
Du warst im Grunde, Herr deiner Sinne und hast dich trotzdem, auf den 6 eingelassen.
Angenommen 1x wäre keinmal.
Aber beim 1. Mal, hast du es nicht betreut und nochmal gemacht und dann nochmal.
Ich wäre da auch, sehr verletzt
Ich glaube, du kannst nur warten und sehen, was die Zeit bringt.

Lieben heißt auch loslassen.
Bedingungslos.

Zitat von Marlaa:

@thegirlnextdoor und genau deshalb habe ich es anfangs auch nicht erzählt denke ich. Ich wusste, dass ich zu keiner Zeit irgendwelche Gefühle ...

ok. falls das wirklich so stimmt, bleibt für mich die Frage, weshalb du dann überhaupt 3x *beep* hast.
das ist ja quasi noch unberechenbarer.

Nochmal, hier ist doch auch ein gravierendes Problem, dass er nach dem 1. Betrug gar nicht entscheiden konnte, ob er sie so noch heiraten will. Nach den nächsten 2 Unfällen konnte er nicht entscheiden, ob er unter diesen Umständen ein Kind zeugen möchte. Der Mann hat unter einer ihm nicht bekannten Sachlage Lebensentscheidungen getroffen! Ich wäre völlig ausgeflippt. Ich eben, spreche ja nicht für die anderen, die meinen, dass da ja quasi nichts los war.

Und dass eine heisse Schnitte den Weg kreuzt, von der man dachte, man kann sie nicht bekommen? Als Begründung? Mir ist das nach wie vor zu dünn und wenn es mehr dazu wirklich nicht zu sagen gibt, dann entsetzt mich das schon. Aus meiner Sicht wäre das ein großes Thema beim Psychoonkel. Vor allem, das kann man einem EM so wirklich nicht verkaufen.

Mir war meine Eheschließung heilig. Das hätte ich in einer (vermeintlich) glücklichen Beziehung nicht gebracht. Nur mal gucken, was andere so können, obwohl er die große Liebe war / ist? Mangelnde Erfahrung mag doof sein, aber das weiß ich doch selbst mit 20 schon, dass es ganz böse wird, wenn das auffliegt. Ich habe halt verdrängt, auch das verstehe ich nicht.

Aber so ist jeder Jeck anders.

Eine Anekdote hab ich noch. Der frühere Verlobte meiner Mutter (das dürfte mehr als 65 Jahre her sein) hat nach einer Firmenfeier bei einer Kollegin geschlafen, angeblich auf dem Sofa. Meine Mutter hat sich daraufhin sofort getrennt. Er hat sie mit Briefen bombardiert. Die Kollegin hat er später geheiratet. Meine Mutter war straight, sie fuhr früher zur Arbeit, damit sie ihn nicht mehr im Bus sieht. Hat nie etwas beantwortet. Sie hat mit mir noch nach Jahrzehnten über ihn gesprochen. Das war ihre große Liebe.

Will sagen, es gibt Menschen mit Prinzipien oder nicht verhandelbaren Werten oder wie auch immer man das bezeichnen mag. Ob das nun gut oder schlecht ist? Es werden jedenfalls Grenzen gesetzt und das ist immer besser als sich selbst in einer andauernden Beziehung weiter zu zerfleischen, weil man Zweifel hat. Wenn man Glück hat, kennt man sich selber gut genug und weiß eben, dass man nicht verzeihen kann oder den Partner nie mehr anfassen könnte ohne Filme von anderen zu sehen etc.

Ich bin hier bei allen, die zu einem neuen Leben ermutigen. Es ist JETZT, was IST.

Zitat von Marlaa:

@alleswirdbesser ich hatte mit ihm schon über das Thema verzeihen geschrieben. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir wünsche, dass er mir das eines ...

Für den eigenen Seelenfrieden muss man auch nicht verzeihen, nicht alle Menschen brauchen das.
Ich zB war vor Jahren mal verlobt mit meiner ersten großen Liebe. Und sie hatte mich einmal betrogen. Kam dann reumütig an. Ich ließ mich damals wieder auf sie ein, weil meine Liebe noch da und groß war. Aber dennoch war was in mir kaputt gegangen.
Zwei Jahre waren wir danach noch ein Paar bis ich mich dann getrennt hatte.
Und ich muss dir sagen, auch heute, 20 Jahre später, kann ich sagen, ich hab's ihr immer noch nicht verziehen (und werde ich auch nicht) und hab dennoch meinen Seelenfrieden, was sie betrifft.

Heute weiß ich, durch die damalige Erfahrung, dass ein Betrug für mich ein direktes Aus wäre. Ganz egal, was ich noch fühle. Für mich war damals irwann klar, das kann nicht die richtige Frau für mich sein, wenn sie hinter meinem Rücken sowas veranstaltet. Und meine Ex ist wirklich zu Kreuze gekrochen, hat sich alles angehört, alles gemacht, war abrufbereit, hat Briefe geschrieben und wirklich gekämpft.

Kam viel später vor meiner Trennung dann aber auch raus, dass sie nach einiger Zeit wieder anfing, hinter meinem Rücken mit anderen anzubandeln.. wie du siehst.. manche können es trotz Kämpfen nicht lassen und mir war klar: wenn mein Vertrauen gebrochen ist, dann ist es gebrochen. Und Vertrauen ist für mich eines der wichtigsten Fundamente einer Beziehung.
Geht deinem NM vielleicht ganz genauso.
Heißt aber auch: du kannst (erstmal) nichts machen. Gar nichts.

Zitat von Marlaa:

@darkenrahl du sagst es doch selbst. Neues Vertrauen muss man erarbeiten. Ich kann das Vertrauen aber nicht mit der Wand erarbeiten. Dafür müssten ...

Wenn du wirklich bereit bist, alles für ihn zu tun.. dann lass ihn jetzt einfach mal komplett in Ruhe. Das tust du nämlich nicht, sondern hängst in deiner aus meiner Sicht fehlangebrachten Erwartungshaltung fest.
Vertrauen erarbeiten heißt nicht zwangsläufig, dass man ins Tun kommt. Mit deinem alten Tun hast du es nämlich vergeigt.
Und wenn sein Vertrauen kaputt ist, kannst du nicht einfach nen Werkzeugkoffer zücken und daran rumfrickeln.
Es ist SEIN Vertrauen, das im Eimer ist und nicht DEINES. Das heißt, NUR ER könnte an seinem Vertrauen was machen, aber er kann es eben nicht.
Vertrauen ist bei manchen kein dehnbares Gummiband, sondern ein Gefäß aus Glas, das dann halt kaputt ist, wenn es zerstört wurde.
Das akzeptierst du nur nicht.
Und ich schreibe es nochmal, wie manch andere vor mir auch: du wirkst recht egoistisch auf mich.
Er soll bitte dies und das, weil du dir jahrelang Mühe gegeben hast...er soll bitte zur Vernunft kommen, weil ihr verheiratet seid und ein Kind habt... er soll sich bitte wieder auf dich einlassen, damit du nicht mehr leidest.
Da geht es dir in erster Linie einfach um dich. Und nicht auch um ihn.

Du könntest diese harte Zeit einfach mal für eine Innenschau nutzen. Eine Krise ist auch immer eine Chance für einen selbst.
Ja. Das ist hart und ja, das tut alles weh und man weiß manchmal nicht wohin damit.
Nur verabschiede dich mal von dem Gedanken, dass nur ER dir den Schmerz nehmen und DIR deinen Seelenfrieden geben kann (denn darum geht es dir doch eigentlich in deinen Aussagen, er möge dir um seines Seelenfriedens bitte verzeihen).

Das ist dein Job. Und vielleicht stößt dich das Leben jetzt darauf, weil du das auch noch nie in deinem Leben allein machen musstest, also ohne stützenden Partner (manchmal auch als fungierendes Hilfs-Ich verstanden) dich um dich selbst und deine inneren Probleme zu kümmern..
Denn so klar und rein bist du mit dir selbst nicht, wenn du ehrlich bist. Wir haben alle irwas, an dem wir allein arbeiten müssen/ können.

Nimm das, was jetzt ist, als Chance wahr, dich besser kennenzulernen und daran zu wachsen. Und vielleicht, nur vielleicht, ist das dann ein Mensch, dem dein NM dann wieder vertrauen kann.

@CaliZero

@Marlaa Du wünschst dir Gesprächsbereitschaft und Offenheit, später auch Verzeihen von deinem Mann.
Schau doch mal, wie es dir geht, wenn du dir das erst mal selbst schenkst.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du dein jüngeres Ich siehst, das einen Fehler gemacht hat, sich schämt und als einzige Lösung die Verdrängung sieht. Kannst du ihr /dir verzeihen? Ist das leicht oder schwer? Welche Schritte sind nötig? Wie fühlt es sich an, wenn du mit dir selbst darüber gesprächsbereit bleibst? Hast du das Gefühl, es ist möglich? Oder brauchst du eine schnelle Lösung?
Jede:r von euch macht gerade den eigenen Prozess durch. Du kannst an seinem Prozess nichts tun. Aber an deinem eigenen. Wenn du ihn reflektierst, dann kannst du viel für deine spätere Beziehung mitnehmen, egal ob ihr zusammenbleibt oder es einen neuen Partner gibt.
Und beobachte mal deine Wut. Es ist sehr interessant, dass sie in diesem Ausmaß da ist. Was hat sie für eine Aufgabe?
Vielleicht erzählst du uns hier davon. Ich würde mich freuen.
LG