Mann will Trennung wegen Nachbarin? Keine Gefühle mehr

Zitat von Aida2014:

Er soll nicht sehen wie schlecht es mir geht.

Oder ist das gar ein Problem deines Mannes, daß er so eine Art massivster Rückmeldung, Reaktion braucht?
Er bringt dich absichtlich im Urlaub in Verzweiflung, bekommt mit, wie du nen Tag lang dir die Augen ausheulst und kommt dann 'unschuldig' an, er wolle nochmal reden.
Nimmt er dich als Menschen wahr? Oder reagiert er auf Menschen eher wie auf Dinge und braucht eine heftige Reaktion als Antwort, um eine Art 'Ergebnis' seines Tuns zu erhalten?
Das würde die Nachbarin erklären warum er auf so intensives Verhalten so stark abfährt.

Aida hat sich bisher nicht dazu geäußert, wie er früher drauf war und in welcher Art er sich konkret verändert hat.
Wie hat er Aida früher behandelt?
Wie ist er früher mit Frust und Streß umgegangen?

Und viel wichtiger: wie hat Aida jeweils re agiert und was hat sich hier geändert bzw möchte Aida ändern?

Zitat von Perzet:

Das würde die Nachbarin erklären warum er auf so intensives Verhalten so stark abfährt.

Manche brauchen wohl heftige Emotionen vom Gegenüber* ,damit sie sich selbst besser spüren oder überhaupt Gefühle zurück melden.

*z.B Drama-Betteln von der Affärenfrau oder heftiges Weinen von der Betrogenen EF
Könnte sein dass EM nur so reagieren kann?

Das gibt es tatsächlich. Meinen Ex. würde ich auch ein wenig in diese Riege schieben. Er erkannte oft schlichtweg nicht, wie leicht er andere kränkte und vor den Kopf stieß. Er konnte es schlichtweg nicht begreifen und war unempfänglich dafür zu erkennen, was Worte und Taten auslösen konnten, vor allem bei dem Menschen, der am nächsten an ihm dran war (oder sein wollte, so wie ich). Er merkte es oft erst an meiner Reaktion wie Traurigkeit, Tränen in den Augen, dass er mich verletzt hatte (was auch sehr leicht war, weil ich extrem dünnhäutig war). Ob er Gewinn daraus zog, weiß ich nicht, ich glaube eher nicht.
Aber diese mangelnde Empathie, dieses gefühlte Rumtrampeln auf den Gefühlen anderer, hat mich oft verstört.

Der Grund: er war gefühlsreduziert, außer es ging um ihn, um sein Befinden, seine Stimmungen. Er war ichzentriert und die Umwelt nahm er in erster Linie durch die Reaktion auf sein Tun wahr. Und so lernte er im Lauf seines Lebens, dass es im beruflichen relativ leicht ist zu glänzen, wenn man Spielregeln einhält, was er aber auf privater Ebene, wo die Gefühle dominieren, nicht hinbrachte.
Er merkte erst an der Reaktion anderer Menschen, wie sein Verhalten wahrgenommen wurde und womit er sie kränkte oder verwirrte oder im positiven Fall auch Freude, manchmal sogar Begeisterung (beim anderen Geschlecht) auslöste. Mich wollte er irgendwann nicht mehr begeistern, da waren andere Frauen schon interessanter, wo man noch glänzen konnte. Allerdings begeisterte ich ihn irgendwann auch nicht mehr. Kein Wunder, wer sich wie Knetmasse verhält, begeistert keinen auf Dauer.
Das Befinden anderer Menschen war für ihn wie eine Art blinder Fleck. Er konnte nichts dafür, das hatten schon andere an ihm verkorkst, insbesondere der Vater.

Zitat von Begonie:

Er erkannte oft schlichtweg nicht, wie leicht er andere kränkte und vor den Kopf stieß. Er

Meiner war früher extrem ,mit Hilfe Therapie hat er sich positiver entwickelt

Da hat der Therapeut wohl einiges geleistet, wenn hier tatsächlich eine Änderung der Persönlichkeit stattgefunden hat.

Ich denke, Empathie lernt man im Kindesalter - oder eben auch nicht. Und wenn man sie nicht hat, fehlt sie einem auch nicht, denn man kennt sie nicht.

Und dass Väter eine Therapie machen, ist wohl auch eher selten. Da muss schon einiges vorgefallen sein und eine Schmerzgrenze erreicht worden sein, wenn einer freiwillig zum Therapeuten geht.

Früher war er anders, einfühlsam, liebevoll. Dann fing er ja an zu trinken, jahrelang und eigentlich war da zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich musste mich um alles kümmern, weil er nichts mehr tat. Dann begab er sich in Therapie. Er fing an alles aufzuarbeiten. Wir führten eine gute Beziehung. Bis er Trulla kennen lernte. Warscheinlich hat er geglaubt, etwas zu verpassen. Zu Hause war ja nur die Alte. Die war krank und hat sich trotzdem gekümmert. Seit er mit Trulla mehr oder weniger zusammen war, musste alles nur noch nach seiner Nase gehen, Gegenworte von mir, wurden nicht akzeptiert und wenn Ihm was nicht passte, brüllte er rum. Das konnte er besonders gut. Und ich ?Hab mir alles gefallen lassen, weil ich Ihn liebte und vielleicht auch Co Abhängig war. Denke ich jedenfalls.

Aida, jetzt hast du nach vielen Jahren die Chance in ein glückliches Leben zu starten. Und ganz ehrlich: Zum Glücklich sein braucht es keinen Mann.... zumindest nicht solch einen wie du leider! hattest .

Zitat von Aida2014:

Wir führten eine gute Beziehung. Bis er Trulla kennen lernte.

Verstehe ich das richtig, daß bis vor einem Jahr alles ok war und ihr eine 'gute Beziehung' hattet?
Die Schreierei fing erst an, als er regelmäßig mit Hund und Nachbarin unterwegs war?

Was ist mit seiner Haltung, daß er dir die gesamte Arbeit alleine überlassen hat bzgl Pflege seiner Mutter? Fällt das für dich noch unter eine 'gute Beziehung'? Ich frage, um dich besser zu verstehen, was du meinst mit dem Ausdruck 'gute Beziehung'. Das wäre ja ok, wenn das für dich ok war.

Er war zu dir also respektvoll und nett, solange bis die Nachbarin mit dem Hund mitging?

Das sind keine Vorwürfe oder Unterstellungen oder Erwartungshaltungen sondern der Versuch, deine Sprache und Ausdrücke richtig zu verstehen, damit wir auf eine gemeinsame Sprache kommen können.

Zitat von Aida2014:

Er fing an alles aufzuarbeiten. Wir führten eine gute Beziehung. Bis er Trulla kennen lernte.

Nach seiner Therapie ging es euch in der Ehe besser?
Und Trulla hat bei ihm was ausgelöst,wo er dachte bei euch in der Ehe fehlt was ?

hmmmm... ich kann mir vorstellen, dass sein trinken schon ein zeichen dafür war, dass seine seele in einer schieflage war. dass er dann eine therapie gemacht hat, war gut, aber vielleicht hat sie auch etwas angestoßen, was durchaus mit seinem fremdverlieben zu tun haben kann. und da genügt es dann nicht, dass eine beziehung ganz okay/gut/basst scho ist, sondern dass einem bewusst wird, was einem im leben fehlt.

und das geht weit über die ehe hinaus!

Ich denke auch Fremdgehen hat Gründe.

Manchmal kann man sich als Paar einfach nicht mehr gemeinsam weiter entwickeln ,vllt u.a weil man sich früh gebunden hat und persönlich passt es mit Mitte 50 nicht mehr .
Therapie kann bei ihm unbewusste Anteile bewusst gemacht haben,was er mit Affäre vielleicht kompensieren wollte.

Zitat von Vegetari:

gemeinsam weiter entwickeln

was heisst gemeinsam weiter entwickeln? Man unterstützt sich gegenseitig, sich auf die anderen verlassen können. Plötztlich geht der Partner fremd, ohne vorher mit einander zu sprechen. MIt 24 und 26 gebunden und mit 28 und 30 heiraten ist auch zu früh? Klar, man sucht Abendteuer, nach langjährige Beziehung ist der Partner oder die Partnerin zu langweilig geworden, keine Reiz mehr da, aber die langjährige Partnerin so verletzen und demütigen in dieser Art und Weise.

Die TE ist leider krank. Viele verlassen deswegen die Partnerschaft. Ich sehe es ja auch an mir. Wenn ich sage, ich habe die Krankheit, ist eben Ofen aus.
Das man da an sich dann selber zweifelt ist vollkommen klar und auch normal.

Ich musste in den Jahren mir aneignen, immer darauf vorbereitet zu sein, für immer alleine bleiben zu müssen, nur wegen meiner Krankheit.

Aber bevor ich mich an einen schlechten Menschen hänge, der mehr eh nicht gut tut, bleib ich auch liebend gerne dann allein

Zitat von Pinkstar:

Ich musste in den Jahren mir aneignen, immer darauf vorbereitet zu sein, für immer alleine bleiben zu müssen, nur wegen meiner Krankheit.

Liebe Pinkstar,

Liebe kennt kein Alter oder Krankheit.

Du glaubst garnicht,was und wer sich dennoch findet und bindet.

Dir alles Gute

Zitat von alptraum:

aber die langjährige Partnerin so verletzen und demütigen in dieser Art und Weise.

Ja das stimmt.




Dazu Esther Petrel,bekannte Bestseller Autorin:

Gründe für Affären sind Einsamkeit, auch in einer scheinbar guten Ehe, das sind fehlende Kommunikation oder S. Frust, Gleichgültigkeit oder etwas anderes. Es gibt viele Gründe. Und die müssen manchmal gar nichts mit dem Partner zu tun haben.

Und was ist die Affäre heute?

Perel: Sie ist ein Phänomen mit zwei Perspektiven. Einerseits ist sie mit der größte Betrug an unseren romantischen Idealen, sie ist verletzte Treue. Aber andererseits ist sie auch eine große Chance für eine neue Entwicklung, für die gemeinsame Suche nach den verlorenen Teilen eines Ichs. Manche Affären haben deshalb auch gar nichts mit der Beziehung oder ihren Problemen zu tun, sondern nur mit Erlebtem desjenigen, der fremd ging. Das ist nicht immer einfach zu verstehen. Ich frage immer nach dem Schmerzpunkt, wo hat sich das Messer in Dich hineingebohrt, und wie tut es Dir weh?