31

Mein Freund hat Zwänge

Magenta100
Hey ihr Lieben,

ich möchte gerne wissen, ob ihr damit schon mal Erfahrungen gemacht habt, dass euer Partner Zwangsstörungen hat/hatte oder ähnliches.
Kurz zu mir:
Ich bin 21 Jahre alt und seit 1 einhalb Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wohnen noch getrennt voneinander. Ich bin eher ein bisschen chaotisch und verpeilt.

Er dagegen hat einen Sauberkeits-und Ordungszwang, der natürlich auch mit Kontrolle meinerseits einhergeht. Ich erkläre euch mal ein bisschen was dazu. Es fängt damit an, wenn ich seine Wohnung betrete, dass ich mir IMMER die Hände waschen muss, wenn ich reinkomme. Auch wenn ich nur schnell die Post geholt habe o.ä.,sonst darf ich ihn nicht berühren. Das wird dann eben aucz kontrolliert. Man darf niemals mit Straßenklamotten ins Bett und wenn die Couch frisch gemacht ist, auch dort nicht hin. Man muss sich also immer umziehen, wenn man ins Bett möchte. Man darf sich auch nicht in der Nähe des Bettes umziehen,weil ja Krümel aufs Bett fallen könnten.
Er duscht sich NUR jeden Abend, das bedeutet, er duscht nicht,wenn er weiß, dass er nochmal die Wohung verlassen muss, weil er ja dann wieder dreckig würde. Hat er einmal geduscht, dann wird die Wohung nicht mehr verlassen.
Beim Essen wird kontrolliert, ob ich auch nicht krümele. Klar Krümel hat keiner gerne, aber dann macht man sie halt nacher weg, was ich auch tue. Dennoch ist er die ganze Zeit fast schon angespannt, wenn ich mein Brötchen esse und sagt immer ich solle aufpassen ect.
Eigentlich möchte er weder Handy noch sonst was im Bett haben, weil es dreckig sei.
Letztens hatten wir Streit, weil mir beim Kochen ausversehen ein Pulver neben den Herd gefallen ist und er dann total sauer war, wegen den ganzen Krümeln, obwohl ich das natürlich alles wegmache.

Ihr merkt, es kann ziemlich anstrengend sein. Er hat einen Hang zur Perfektion und mit den Zwängen geht eben auch dieses Kontrollieren einher.

Andererseits verstehen wir uns super und ich liebe ihn, also er hat natürlich auch viele tolle Seiten. Ich möchte aber in Zukunft nicht so leben, weil das anstrengend ist. Andererseits möchte ich aber eine Zikunft mit ihm. Therapeutische Hilfe zieht er erstmal nicht in Erwägung, weil er es nicht so schlimm findet, meinte aber er würde es für mich ev probieren.

Was denkt ihr darüber?

15.08.2023 10:18 • #1


Catalina
Puh, das klingt ziemlich anstrengend und einschränkend auch für dich. Du kannst dich in seiner Gegenwart ja gar nicht unbeschwert verhalten und musst ständig auf der Hut sein, nur ja keine seiner Regeln zu verletzen. Vor allem dieses ständige kontrolliert werden würde mich persönlich ja massiv stören.

Wie ist es denn, wenn ihr bei dir zuhause seid, musst du da auch so aufpassen oder darfst du da du selber sein?

Ist ihm denn bewusst, dass er mit seinen Zwängen auch dich stark einschränkt?

15.08.2023 11:18 • x 3 #2


A


Mein Freund hat Zwänge

x 3


PizzaPeperoni
Ich glaube in so einem Fall ist wirklich die therapeutische Hilfe die beste und vielleicht auch einzig nachhaltige Möglichkeit.

Dieser Zwang hat ja wahrscheinlich einen Ursprung bzw. eine Ursache und geht nicht einfach so von heute auf morgen weg.

Vielleicht kannst du ihn ja noch dazu animieren, diese Hilfe anzunehmen. Natürlich muss er es selbst auch wollen

15.08.2023 11:21 • x 8 #3


L
Zitat von Magenta100:
Was denkt ihr darüber?

Ich habe Mitgefühl.

Es tut mir leid zu lesen, wie er gefangen ist und wie Du mitgefangen bist.

Ich meine einige Punkt verstehe ich: Straßenklamotten im Bett gehen auch für mich nicht. Aber nicht mehr das Haus zu verlassen, wenn man schon geduscht hat... Hm...

Wichtig ist aber nur, dass es Euch beiden gut geht damit. Wenn einer Druck hat und Stress (oder beide) dann gehört was unternommen.

Das Leben ist zu kurz, für Druck und Stress und Zwänge.

Ich, die morgen auf die Beerdigung eines 20jährigen geht....

15.08.2023 11:36 • x 1 #4


W
Zitat von Magenta100:
Hey ihr Lieben, ich möchte gerne wissen, ob ihr damit schon mal Erfahrungen gemacht habt, dass euer Partner Zwangsstörungen hat/hatte oder ähnliches. Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt und seit 1 einhalb Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wohnen noch getrennt voneinander. Ich bin eher ein bisschen chaotisch und ...

Liebe TE,

das klingt anstrengend und das ist es sicher auch. Da sich Zwänge im Laufe der Zeit eher verstärken und neue hinzukommen wäre es gut, wenn er sich frühzeitig Hilfe sucht. Es wird nicht besser werden, sondern schlimmer.

Er selbst empfindet es als nicht so schlimm, würde aber Dir zuliebe eine Therapie machen. Das ist nicht die optimale Ausgangslage, aber immerhin etwas. Und macht sicher Sinn, bevor der Leidensdruck für euch beide größer wird.

Eine Lebensplanung im Sinne von zusammen ziehen etc. würde ich erstmal zurück stellen.

15.08.2023 11:45 • x 2 #5


Libellenfrau
Ich denke, es hilft nicht, wenn er dir zuliebe an das Thema heran geht. Es ist ja auch seine Beziehung, und ihm sollte an einer entspannten Atmosphäre gelegen sein. Sicherlich gibt es aber auch Punkte, wo du ihm entgegen kommen kannst, z B. Straßenbekleidung im Bett. Versteht er, wie anstrengend die permanente Selbstkontrolle für dich ist, und welche Auswirkungen das auf eure Partnerschaft hat? Ist ihm sein Zwang bewusst, oder hält es sich nur für besonders reinlich?

15.08.2023 11:48 • #6


Wurstmopped
Zitat von Magenta100:
Therapeutische Hilfe zieht er erstmal nicht in Erwägung

Sollte er aber dringend!
Das ist to much....aber Hallo.
Auf Dauer kann man das nicht ertragen, seine Entscheidung

15.08.2023 11:49 • x 1 #7


Teardrop_ine
Zitat von Magenta100:
Therapeutische Hilfe zieht er erstmal nicht in Erwägung, weil er es nicht so schlimm findet, meinte aber er würde es für mich ev probieren.

Jetzt habe ich eine Frage:
Geht es dabei um den Freund von Februar?
Hier schreibst du, dass du eifersüchtig auf seine Therapeutin bist…

Und nimm mir den Kommentar nicht übel, aber deine Themen strotzen extrem vor Selbstzweifel und Ängsten.
Hast du dir mal überlegt Hilfe zu holen?

15.08.2023 11:52 • x 2 #8


H
@Magenta100 hi, ich habe Erfahrung mit einem Partner, der Waschzwang, Zählzwang, Kontrollzwang usw hatte. Dinge wie Handy am Bett uvm ein Nogo oder minutenlanges säubern des Handys, was für Aussenstehende ganz krank und verschoben anmuten lässt ,genauso wie Türen und Fenster mehrfach kontrollieren, ob sie wirklich, wirklich, wirklich zu sind.

Hat dein Partner zB rauhe Handrücken, nimmt er Seifenspender mit zur Arbeit/ Uni ? Verbraucht er viele Seifenspender oder Shampoos oder Duschgelflaschen in der Woche?

15.08.2023 11:54 • #9


H
Zitat von PizzaPeperoni:
Ich glaube in so einem Fall ist wirklich die therapeutische Hilfe die beste und vielleicht auch einzig nachhaltige Möglichkeit. Dieser Zwang hat ja ...

In der Tat potenzieren sich diese Zwänge und weiten sich immer weiter aus. Therapie ist das mindeste als Ansatzpunkt. Meist benötigen Zwangserkrankte in Kombination Medikamente, was nicht selten von Betroffenen nicht gewollt ist.

Es ist schwer gegen Zwänge bzw Erkrankte durchzukommen. Der Leidensdruck für sie selbst muss erst so hoch sein, dass sie selber was machen wollen.

Mit eine co abhängigen oder co abhängig gemachten und in der Krankheit mitwirkenden Partnerin lässt es sich leben.

15.08.2023 11:59 • x 2 #10


K
Zitat von Teardrop_ine:
Jetzt habe ich eine Frage: Geht es dabei um den Freund von Februar? Hier schreibst du, dass du eifersüchtig auf seine Therapeutin bist… Und nimm ...

Zitat von Magenta100:
Ich bin 21 Jahre alt und seit 1 einhalb Jahren mit meinem Freund zusammen.

Scheint so zu sein.

Eifersüchtig auf Therapeutin,da sie ihn begleitet und nicht mehr die TE Ansprechpartner ist für seine Themen.

Garnicht gut ! Da sollte es meiner Meinung nach keine Eifersucht geben.

15.08.2023 12:01 • #11


K
@Magenta100

sein Zwang ist eine Störung, das stört dein und sein Leben. Das wäre sehr gut therapierbar, wenn dein Freund reflektiert wäre.

Ich habe einen guten Freund, der wurde davon geheilt.

Wie lange willst du das denn ertragen, während dein Freund es nicht so schlimm findet?

15.08.2023 12:02 • #12


V
Alles, wirklich alles, was du da aufzählst, habe ich früher genauso wie dein Freund gemacht. Auch mein Partner hat darunter gelitten. Mittlerweile ist es mit Medikamenten und viel Selbstreflektion um einiges besser geworden. Gut, Straßenbekleidung im Bett ist auch jetzt für mich noch ein No-Go, aber das finde ich auch relativ normal, dass man das nicht macht. Und sich die Hände waschen, wenn man draußen war, halte ich auch für erwartbar. Aber ich habe soviele Fortschritte gemacht und kann zB auch NACH dem Duschen noch das Haus verlassen oder muss nicht bei jedem kurzen Gang aus dem Haus danach mein Handy desinfizieren, setze mich ab und zu sogar mal mit moderat verschmutzter Kleidung auf die Couch.

Bitte hab Verständnis für deinen Freund, ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man wirklich leidet, es ist eine Zwangsstörung. Wenn man da so akut drin gefangen ist, gleicht es einer absoluten Katastrophe, wenn jemand sich in der eigenen Wohnung nicht an diese Dinge hält. Trotzdem geht das ja nicht und du musst mit deinem Freund reden und ihn wenn möglich zu einer Therapie motivieren. Mir haben damals auch Medikamente gut geholfen. Es ist auch für die erkrankte Person ein unheimlicher Leidensdruck und man fühlt sich geradezu befreit, wenn die Zwänge langsam weniger werden.

15.08.2023 12:28 • x 1 #13


Scheol
Zitat von Magenta100:
Hey ihr Lieben, ich möchte gerne wissen, ob ihr damit schon mal Erfahrungen gemacht habt, dass euer Partner Zwangsstörungen hat/hatte oder ähnliches. Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt und seit 1 einhalb Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wohnen noch getrennt voneinander. Ich bin eher ein bisschen chaotisch und ...

Zwangsstörungen haben einen gewaltigen Ursprung.


Du schreibst das du ihn liebst. Was liebst du so an dieser Zwangsstörung ? Ich finde das was du beschreibst sehr massiv und einschneidend.

Er wird ohne fachliche Hilfe dort nicht raus kommen, und eventuell noch massiver werden.

Ein zusammen ziehen würde ich nicht empfehlen.

15.08.2023 12:55 • x 2 #14


K

A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag