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Mein Freund ist depressiv, ich weiß nicht mehr weiter

U
Hallo zusammen,

vor ca. 3 Jahren hat mir das Forum schon einmal sehr geholfen mit vielen guten Ratschlägen Gesprächen und Verständnis.

Ich fange einfach mal an zu schreiben.

Bin seit 2 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir leben in getrennten Wohnungen, wohnen aber nur 5 km auseinander, so das wir nur kurze Wege haben wenn wir uns sehen möchten.

Mein Freund hat zwei Kinder (15 und 13 Jahre jung). Er ist Witwer. Seine Frau ist kurz nach der Geburt des Sohnes verstorben, aus Krankheitsgründen. Sein 13 jähriger Sohn ist Schwerstbehindert und dazu auch noch schwer krank. Er kam gesund auf die Welt, wurde aber bei einer OP im Alter von 9 Monaten vergessen mit Sauerstoff zu versorgen.

Mein Freund ist ein sehr guter Vater, kümmert sich um die Kinder, geht arbeiten und macht den Haushalt. Allerdings kommt er dadurch zu kurz.
Ich habe ihn in der Vergangenheit versucht zu gut es geht zu unterstützen.
Ist für mich auch nicht immer so einfach, da ich Vollzeit Berufstätig bin, mit einem ziemlich stressigen Job, auch noch einen Sohn zu versorgen habe und natürlich auch einen Haushalt.

In den letzten Monaten hat er sich sehr verändert. Ich erkenne ihn überhaupt nicht mehr wieder. Früher war er verständnisvoll, liebevoll, Geduldig.
Jetzt ist er schlecht gelaunt, reizbar, aggressiv, ungerecht, aufbrausend einfach nur wiederlich. Schuld an Streitereien habe nur ich, ich bin Schuld an allem, ich unterstütze ihn nicht genug, stelle mich an, usw.......

Habe mit einem befreundeten Arzt gesprochen, der mir sagte das all diese Symtome auf eine Depression hindeuten.

Habe versucht mit ihm darüber zu reden, ich komme aber überhaupt nicht mehr an ihn ran. Das stimmt alles nicht was ich sage, was ich überhaupt will und ich bin die durchgedrehte.

Ich habe in meinem Leben schon sehr viel Dinge erlebt, leider auch sehr viel negatives und da frage ich mich jetzt ob ich mir das alles noch antun muss mit ihm?
Bei mir läuft alles gut, mein Job ist anstrengend aber macht mir Spaß, meine Jungs laufen rund, ich habe eine schöne Wohnung und mein auskommen. ich habe ihn die ganze Zeit unterstützt und geholfen wo ich konnte.
Komme jetzt aber an meine Grenze. Fühle mich durch sein Verhalten auch mehr wie verletzt.
Im Rückblick auf meine nicht so lustige Vergangenheit frage ich mich ob es nicht besser wäre mich von ihm zu trennen? Ich weiß einfach nicht ob ich die Kraft habe so weiter zuleben, da ich im Moment nicht sehen kann das sich etwas ändern wird.

Würde mich über Meinungen von euch freuen.

29.05.2015 20:37 • #1


D
Du musst dir eines bewusst machen, wenn er wirklich depressiv ist: er macht es nicht absichtlich, also dich verletzten. Ein behindertes Kind, verstorbene Frau...du hattest eine harte Veggangenheit, aber er hatte und hat die auch.

Ich bin der Letzte, der dir zu einer Trennung rät. Er macht eine unglaublich schwere Zeit durch und du willst ihn verlassen? Warum ist es dir nicht mehr wert weiterzukàmpfen? Ist die Liebe weg? Ich würde aktiv auf ihn zugehen und versuchen die Depression zu bekämpfen, aber gemeinsam! Er wird rau sein und sicb dagegen wehren, aber es wird es wert sein.

Es ist wirklich schön, das bei dir alle gut läuft wie du sagst und es tut mir leid, was auch immer dir damals in der Vergangenheit passiert ist. Aber stell dir mal diese Frage: wenn du eine schwere Zeit durchmachst und er würde dich verlassen, wenn du ihn am meisten brauchst....wie würdest du das finden? Die Frage macht keinen Sinn, wenn du ihn nicht liebst oder weniger empfindest und die Beziehung rein gefühlstechnisch keinen Sinn mehr macht, dann kannsg du den ganzen Text vergessen.

Ichh habe es oben schon angesprochen: ihr hattet beide eine harte Vergangenheit und nicht nur du, sondenn er auch! Das ist keine Emtschuldigung ihn zu verlassen und eine Begründung. Für mich klingt es nach Weglaufen...und angesichts deiner Vergangenheit müsstest du eigentlich mehr Emphatie haben.

Tut mir leid das ich so kritisvh bin, aber wenn ich er wäre und ich dich lieben würde und du verlässt mich in meiner schlimmsten Phase....ich würde dich hassen.

Letztlich ist es deine Entscheidung, aber ich sag klar: Reiß dich zusammen und hilf ihm! Und wirf nicht alles weg.

Alles Gute und Gute Nacht

29.05.2015 23:29 • #2


A


Mein Freund ist depressiv, ich weiß nicht mehr weiter

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U
Hallo Drell,

Danke für deine Antwort und deine Sichtweise.
Aus diesem Grund habe ich mich angemeldet, um zu meinem Problem andere Meinungen, Sichtweisen, Einstellungen zu lesen. Darüber nachzudenken, den Blick über den Tellerrand hinaus.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Text.
Denke er wird mich zum Nachdenken in eine andere Richtung anregen.

Gute Nacht

29.05.2015 23:39 • #3


M
Habe versucht mit ihm darüber zu reden, ich komme aber überhaupt nicht mehr an ihn ran. Das stimmt alles nicht was ich sage, was ich überhaupt will und ich bin die durchgedrehte.

ich kann da drell nicht ganz zustimmen, er muss erst mal sehen daß da ein problem ist.
es hilft nicht sich aufzuopfern, wenn er nur blockiert.

sprich doch einfach ganz offen zu ihm.
sag du kennst ihn nicht so und so kann es nicht weitergehen,
da du darunter leidest.
du kannst ihm auch sagen was der befreundete arzt meinte.

depressionen sind nichts seltenes, wenn er die hat, gibt es viele hilfen.
aber wenn er keine hat
(denn ferndiagnosen sind schnell gestellt )oder sich nicht helfen lassen will,
dann sieht die sache ganz anders aus.

informiere dich darüber und was du machen kannst,
versuche ihn zu motivieren.

aber vergiß dich dabei auf keinen fall selbst,
auch du hast auch ein leben auf das du achten musst
und eine eigene familie.
selbstaufopferung hilft niemandem....

denn dir muss es auch gut gehen....!

30.05.2015 00:08 • #4


U
.....es ist keine Ran kommen mehr an ihn.
Habe es schon auf allen möglichen Arten versucht.
Er bügelt mich ab. Will nicht reden, meint das ich wirr bin, was ich denn hätte, warum ich so ein Film mache.

Habe ihm auch schon gesagt das ich ihn nicht wieder erkenne, auch dazu meinte er das ich übertreibe, was ich denn hätte, ich sollte mich an meine Nase fassen.
Egal was ich sage, es ist alles falsch.
Ich habe schon alles mögliche gelesen um ihn auch besser zu verstehen und auch Verständnis aufzubringen.
Ich war 8 Jahre mit einem Narzissten zusammen, diese Zeit hat mich extreme Kraft gekostet. Ich denke das ich die Kraft die ich jetzt brauche um ihm zu helfen, nicht mehr habe

30.05.2015 20:07 • #5


A
sei mir nicht böse aber dein bekannter der artzt ist sollte mit ferndiagnosen vorsichtig sein. und wenn du ihn liebst steh im bei rede mit ihm versuche alles und spätesten wenn du mehr wie alles probiert hast dann solltest du die reisleine ziehen bevohr du daran zerbrichst und dann kannst du dir immer sagen ich habe alles versucht.liebe sollte es wert sein sie mit allem was man dafür tun kann sie zu erhalten lg andy

30.05.2015 20:48 • #6


A
und wenn du merkst das der dok rechr hatte bewege ihn dazu sich helfen zu lassen den er muss ja auch für die Kids da sein

30.05.2015 21:07 • #7


U
Hallo Andy,

ich bin dir nicht böse, jeder hat seine Meinung und wenn ich die nicht lesen wollte dürfte ich hier keinen Text einstellen und um Meinungen bitten.

Mein befreundeter Arzt kennt meinen Freund auch und hat ihn auch schon erlebt. Das was er mir gesagt hat war auch nur für mich gedacht, ein freundschaftliches Gespräch.
Er ist ja auch bereit ihm zu helfen, aber er muss allein zu ihm kommen.
Wann weiß ich wann ich alles nötige probiert habe?

30.05.2015 21:08 • #8


A
wann du weist ob du alles probiert hast. das ist schwer ne antwort zu finden aber ich denke wenn es dir an die Substanz geht nachdem du geredet ihn versucht hast zu entlasten auf ihn eingegangen bist du zb nicht mehr gerne nach hause kommst du leidest solltest du an dich denken und deinen weg gehen. vielleicht hilft es ja ihn fallen zu lassen was unheimlich schwer ist pass auf dich auf das ist wichtig . ich hatte das vergnügen jahre mit nem Alk. zu verbringen hab mehr als alles für diese Person getan zuviel sogar hab nicht auf mich aufgepasst und mir das lachen und die Lockerheit kaputtgemacht jetzt nächste Beziehung kaputt vielleicht auch deswegen. hab mich runtergewirtschaftet. ich würde immer alles für meinen Partner tun aber mann muss grenzen setzen und die ist halt ab da wo es dich stark belastet wenn du drüber gehst bekommst du eventuell ein Problem das könnten auch depresionen sein das geht schnell das hab ich nach ende der letzten Beziehung schmerzhaft erfahren müssen also pass echt auf dich auf. PS ne Idee vielleicht hat dein kumpel der artzt nen buchtip das könnte dein mann ja mal für sich allein lesen und vielleicht erkennt er ja dann sein Problem lg andy

31.05.2015 10:11 • #9


A
hätte mir in der letztem Beziehung jemand an meiner seite gewünscht der sich so einsetzt wie du ich find das toll und wenn er das nicht zu schätzen lernt dann geh aus der Gefahrenzone damits dich nit mit runter zieht

31.05.2015 10:19 • #10


U
Hallo Andy,

danke für deine Antwort.

Aufgrund meiner Vorgeschichte (8 Jahre mit einem Narzissten zusammen gelebt) ist meine Schmerzgrenze nicht mehr so hoch.
In dieser Beziehung hatte ich mich, wie du es so treffend beschrieben hast, runtergewirtschaftet.
Es war ein harter und schwerer Weg wieder in das normale Leben zurück zufinden, Spaß am Leben zu haben und wieder ganz ich selbst zu werden.
Diese Zeit hat mich verändert und auch sehr Dünnhäutig gemacht. Ich habe auch nicht mehr die Kraft und Energie die ich vor dieser Beziehung hatte.
Ich denke zwar schon das es wichtig ist in einer Beziehung schwere Zeiten miteinander durchzustehen, aber nur bis an die eigenen Grenzen. Die sicherlich bei jedem Menschen anders verlaufen.
Meine Grenze ist so gut wie erreicht.

Ich fahre heute Nachmittag auf Fahrradtour bis Freitag. Allein. In dieser Zeit habe ich genug Zeit um über diese ganze Beziehung, meine Liebe / Gefühle zu ihm nachzudenken.

Eines weiß ich aber jetzt schon ganz genau, ich kann und will mich nicht wieder so runterwirtschaften. Dafür ist das Leben zu kurz und ich habe auch kein zweites Leben im Rucksack.

31.05.2015 12:31 • #11


A
Ich bin auch niemand von der Selbstaufopferungs-Fraktion. Du hast wiederholt versucht, mit ihm zu reden und er springt dir mit dem A.. ins Gesicht. Zeugt auch nicht von seiner großen großen Liebe, oder? So wie er mit dir redet, würde ich mich definitiv nicht behandeln lassen. Du bist wirr, irr, quasi ein Idiot. Aha. Muss wahre Liebe schön sein..

Ob er Depressionen hat oder sich einfach nur zum A.. entwickelt hat, tut nur wenig zur Sache. Wozu willst du dir das antun? Weil es sich so gehört? Weil man sich beschimpfen und mies behandeln lassen muss, wenn man wirklich liebt? Sorry, da geht meine Auffassung von Liebe schon in eine ganz andere Richtung.

Eine Beziehung ist auch immer irgendwo ein Geschäft - in dem Sinne, dass auf der Gewinnseite mehr stehen muss als auf der Verlustseite. Das sehe ich bei dir nicht. Sonst hättest du den Thread schon gar nicht gestartet. Er hat natürlich ein trauriges Schicksal - aber das haben andere auch und gehen nicht so mit ihren Partnern um. Ich würde nochmal versuchen, mit ihm Tacheles zu reden. Und wenn es wieder nichts bringt, die Konsequenzen ziehen. Das Leben ist zu kurz...

31.05.2015 13:28 • #12


U
Hallo Arnika,

so ähnlich wie du, sehe ich das ganze auch.

Werde nach meinen Urlaub auf jeden Fall noch einmal mit ihm reden.

Ich mag mich nicht mehr von einem anderen Menschen so platt machen lassen, egal aus welchen Gründen auch immer.
Ich habe ihm meine Hilfe mehrfach angeboten, war immer für ihn da, habe ihn in seiner schwierigen Lebenssituation von Anfang an unterstützt, aber auch das wurde seinerseits, im letzten 1/2 Jahr abgebügelt. Ganz im Gegenteil, mir wurde von ihm vorgeworfen das er wirklich immer allein dasteht und er alles allein wuppen muss. ?

Jeder von uns hat im Leben sein Päkchen zu tragen. Man kann aber Menschen die es gut mit einem meinem, nicht immer mit den Füßen treten. So fühle ich mich jetzt schon über längere Zeit von ihm behandelt.
Ich merke halt auch das ich mich dadurch verändere. Meine Lebensfreude geht wieder in den Keller. Mag sicherlich auch an meiner Vorgeschichte liegen. Warum auch immer, aber es ist so.

31.05.2015 14:22 • #13


A
Ich bin komplett bei dir! Ehrlich gesagt hast du das nicht notwendig. Ich finde es schon bewundernswert, dass du dir die Sache überhaupt angetan hast und ihn so unterstützt. Weiß er das nicht zu schätzen und stänkert dich nur an, dann hast du definitiv besseres verdient.

Er zieht dich runter in seinen Sumpf - und du bist die Böse. Keine gute Basis für Lebensfreude, Glück und Spaß im Leben. Und den hast du dir als auch deine Kids verdient. Ich bin ehrlich, ich würde mir das nicht geben.

Diese Wahre Liebe duldet alles-Fraktion hat wohl eine größere masochistische Ader als ich. Aber genauso wenig, wie ich mich im Kämmerlein selbst auspeitsche und mea culpa murmle, will ich auch keine Beziehung, die fast nur aus Leid und Selbstgeißelung besteht. Du kennst das ja mit deinem Ex-Narzissten. Auch dein aktueller scheint ja nur sich selbst zu sehen. Liebe ist geben und nehmen. Wenn einer nur mehr gibt und der andere dann auch noch draufspuckt, dann ist die Schieflage einfach zu groß.

Der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein, sagt der Dalai Lama. Und daran sollte man sich halten..

31.05.2015 14:48 • x 1 #14


U
Danke Arnika!

Habe mir das angetan da ich ihn als Liebenswerten und in meinem Augen, tollen Mann gekenngelernt habe.
Freunde und Familie haben mich immer wieder gefragt ob ich mir das gut überlegt habe und mir sicher bin das ich diese Lebensumstände wirklich soll will.
Lange Zeit konnte ich das ganz klar mit ja beantworten.
Je länger ich aber darüber nachdenke wie lange er schon so schräg ist, und ich mich ausgenutzt fühle, desto eher komm ich darauf das diese Zeit wohl schon vor 1 Jahr anfing. Ist wohl ein schleichender Prozess.
Glaube das ich das ein oder andere was vorgefallen ist, einfach nicht so sehen wollte wie es ist.
Die schönen und entspannten Zeiten sind immer weniger geworden. Sicherlich ist sein Altag sehr stressig, aber man kann es sich mit Kleinigkeiten trotzdem schön machen.
Aber auch da ist er nicht mehr bereit zu. Ist ihm alles zu anstrengend. Aus seiner Sicht mag das wohl auch so sein.


Der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein, sagt der Dalai Lama. Und daran sollte man sich halten..

Stimmt

31.05.2015 15:12 • #15


A


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