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Mein Freund möchte uns aufgeben

LeaIna
Liebe Forumsmitglieder,

ich bin momentan sehr verzweifelt, auch wenn ich mit aller Kraft versuche, positiv zu bleiben.
Mein Freund, mit dem ich bald zwei Jahre zusammen bin, hat gestern mit mir Schluss gemacht, weil er meint, die Beziehung sei schon seit langer Zeit kaputt und würde ihn nur Energie kosten. Er liebt mich noch, aber sei nicht in mich verliebt (Anm.: Er ist Engländer und wir sprechen Englisch miteinander, also wörtlich I love you, but I am not in love with you anymore.)
Außerdem hat er mir später im Gespräch erzählt, er habe sich in eine Arbeitskollegin verliebt, aber erst seit kurzer Zeit und es sei nichts gelaufen, außer, dass sie sich gut unterhalten.

Zum Status unserer Beziehung muss man ehrlich sagen, dass wir tatsächlich einige Probleme hatten, werde euch (zumindest in diesem Eingangspost) jetzt nicht mit allen Details überschütten, aber kurz gesagt waren diese: Misstrauen und Eifersucht auf beiden Seiten, seine starke Neigung zu lügen und einige sehr dramatische Streitszenen - der schlimmste Fall führte zu einem Selbstmordversuch seinerseits.
Da wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, dass er unter Ängsten und höchstwahrscheinlich Depression leidet. Ich habe ihn bereits dazu überredet und er hat ein Mal eine Verhaltenstherapie gemacht, mit mäßigem, kurzfristigen Erfolg.
Nächste Woche hat er nun einen Termin bei einem neuen Therapeuten und von dieser Therapie habe ich mir viel erhofft.

Ich habe gestern versucht, ihm klar zu machen, dass er die Beziehung momentan in so ein schlechtes Licht stellt, weil es ihm nicht gut geht und die Verliebtheit in diese Kollegin wahrscheinlich nur ein Symptom und für mich kein Grund zum Schlussmachen sind. Ich habe klar gestellt, dass ich absolut hinter ihm stehe und ihn so viel ich kann unterstützen möchte.

Die Beziehung war in den guten Zeiten zwischen den Streits oft schön, wir verbringen beide gerne Zeit miteinander, wohnen mittlerweile sogar zusammen, verstehen uns gut mit den Eltern/Freunden des Partners, haben gemeinsame Interessen. Ich sehe in ihm tatsächlich meinen Partner fürs Leben und liebe ihn aus ganzem Herzen (auch er sparte bisher nicht mit Zuneigungsbekundungen).

Da liegt allerdings der Knackpunkt, seiner Meinung nach hatte ich schon genügend Chancen, ihn zu unterstützen und habe diese vermasselt, war nicht aufmerksam und einfühlsam genug etc.
Er hat sogar schon gesagt, dass ich ihn depressiv mache.
Diese Sicht der Dinge kann ich nicht bestätigen, denn ich habe mich sehr viel mit dem Thema beschäftigt (Bücher gelesen etc), um zu wissen, wie ich ihn am besten stützen kann und versuche so viel ich kann, ihm das Gefühl zu geben, dass er bei mir sicher ist. Ich habe sicherlich auch eine Menge Fehler in der Beziehung gemacht, aber ich hatte neuerdings den Eindruck, es wird ein wenig besser/ruhiger/sicherer um uns.

Nun hat er mir zugestanden, abzuwarten, wie es mit der Therapie läuft und dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Also wir sind wieder zusammen, aber er kann mir nichts versprechen, will eigentlich immer noch Schluss machen, möchte von seiner Seite her nichts mehr in die Beziehung investieren und meint, diese sei das eigentliche Problem.

Ich kann mit diesen Verletzungen mittlerweile viel besser umgehen und möchte wirklich um diese Beziehung kämpfen, es liegt mir unglaublich viel an ihm und ich wäre auch bereit, zu Therapiesitzungen mitzukommen, evtl. eine Paartherapie zu beginnen und wirklich daran zu arbeiten. Es macht mich aber wirklich fertig, dass er anscheinend mit uns abgeschlossen hat und Arbeit an uns als Verschwendung seiner Energie ansieht.

Falls ihr so weit gekommen seid: Tausend Dank für's Lesen. Wenn ihr Lust habt mir zu antworten, würde ich mich sehr über Ratschläge freuen.
Denn auch wenn ich versucht habe, die Dinge möglichst objektiv darzustellen - ich fühle mich gerade unglaublich einsam und alleingelassen mit diesem Problem.

Wünsche euch allen einen guten Start in die Woche,
Lea

24.08.2015 09:42 • x 2 #1


P
Hallo Lea,

Erstmal Herzlich Willkommen im Forum auch wenn der Grund nicht der schönste ist. Fühl dich gedrückt.

Nun zu deinem Anliegen:

Durch diese Arbeitskollegin die du erwähnst scheint er ein wenig aus dem Tritt gekommen zu sein. Und das es öfters streitereien gab trägt wohl noch ein wenig dazu bei das er sich nun unsicher ist ob er die Beziehung noch mit dir will oder nicht.

Das es schon zu einem Selbstmordversuch gekommen ist finde ich sehr heftig weil sowas ist absolut kein Ausweg aus irgendwas! Gut das du Ihn da schonmal zu einer Verhaltenstherapie überredet hast sehe ich mit 2 verschiedenen ansichten.

Ansicht 1: Jemanden zu einer Therapie überreden ist schön und gut aber eigentlich muss sowas von der Person selber kommen damit es überhaupt irgendwas bringt weil sonst ist der Erfolgt nicht langfristig.

Ansicht 2:Mit deiner Überredung konntest du kurzfristig helfen und hast es versucht.

Du hast Ihn im Klartext versucht zu überreden bei dir zu bleiben und das er alles schlecht sieht usw. aus welchen Gründen auch immer. Ob das so hilfreich ist wage ich mal ein wenig zu bezweifeln.

Er schiebt so ein bisschen die Schuld auf dich wenn er sagt du hattest genug Chancen und du hast Ihn nicht unterstützt und hast es vermasselt. Also man kann es sich auch einfach machen und die Schuld einfach auf andere schieben und nicht die Fehler bei sich selber zu suchen. Und kein Mensch ist perfekt es gehört dazu das man mal Fehler macht. Den perfekten Menschen der keine Fehler in seinem Leben macht möchte ich persönlich mal sehen.

Diese Therapie scheint echt dein letzter Strohhalm zu sein wo du dich dran feshälst und deswegen würdest du auch mitgehen oder sogar eine Paartherapie machen. Wenn du diese wirklich machen möchtest solltest du es offen ansprechen bei Ihm und fragen ob er das denn auch will. Weil wenn es nur von einer Seite kommt dann bringt sowas nicht wirklich was. Es müssen beide wollen.

Eine Beziehung besteht immer aus 2 Menschen die daran arbeiten. Wenn nur eine Seite arbeitet und die andere alles vor sich hin plätschern lässt ist das nicht gesund.

Ich hoffe ich habe dich nicht mit meinem Beitrag runtergezogen und war zu hart. Denn du scheinst wirklich die ganze Sache reflektiert zu haben und objektiv gesehen zu haben. Aber dein Ex scheint sich wenig gedanken über das alles zu machen.

Eventuell solltest du ein wenig Abstand nehmen und dann könnte er unter Umständen merken das diese Arbeitkollegin nur eine Schwärmerei ist.

24.08.2015 10:01 • x 2 #2


A


Mein Freund möchte uns aufgeben

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K
Guten Tag LeaIna, Lea, er haut Dir um die Ohren: Du hattest genug Chancen, ich will erstmal nicht mehr inverstieren.. bla blubb = HINHALTETAKTIK- die berühmte. Alarm, Alarm! Feuer, das Spiel mit dem.. Er ist sich Deiner ziemlich sicher. Es herrscht ein latentes Ungleichgewicht.
In eine lebendige Beziehung muss man (leider) immer investieren und das kostet nun mal Phantasie, Aufmerksamkeit, Nerven, Energie, Zeit, Geduld und und und ist mal leichte, mittelschwere oder schwere Arbeit)
Du kannst Deinen Engländer nicht retten, Du kannst ihn nicht heilen, Du kannst ihm nur vorübergehend Linderung verschaffen. Seine Probleme muss er ganz alleine angehen. Ich hoffe, er findet fachkundige professionelle Hilfe, bevor es zu spät ist.
Achte auch immer auf Dich. Verliere Dich selbst nicht aus den Augen. Das merkt man manchmal erst zeitversetzt, manchmal Jahre später erst. Dann fällt es einem plötzlich wie Schuppen von den Augen und man hat plötzlich die Antworten, die man damals so dringend gebraucht hätte.
Bleibe tapfer, bleibe stark.
Alles Gute wünscht Dir Tempi

24.08.2015 11:15 • x 1 #3


LeaIna
Hallo Picco,

vielen Dank für deine ausführliche und differenzierte Antwort und dass du dir so viel Zeit genommen hast, meinen Beitrag zu lesen und darauf einzugehen!

Du hast mich damit bestimmt nicht runtergezogen, denn lustigerweise würde ich wahrscheinlich als Unbeteiligte auf meinen Beitrag ähnlich reagieren.

Zu dem Therapiepunkt sollte ich noch klarstellen:
Nach dem Suizidversuch war er für ein paar Tage in der Psychiatrie und schien selbst einsichtig zu sein, dass er Hilfe braucht. Auch dieser zweite Anlauf war von ihm gewünscht. Ich habe ihm einen Schubs in die Richtung gegeben, aber er leidet selbst sehr unter seinem Zustand und schien auch voll hinter der Idee zu stehen.
Wir sind ganz sicher ein Paar, das viel redet, er weiß, dass ich hundertprozentig hinter ihm stehe. Der Therapeut selbst hatte bei einem Erstgespräch erwähnt, er soll mich mal mitbringen und ich habe ihm dafür natürlich schon zugesagt.

Nun bis zu diesem Wochenende haben wir beide auch klar kommuniziert, dass wir beide diese Beziehung wollen und auch Arbeit daran nicht scheuen.
Aber jetzt fühlt es sich an, als sei ein Schalter bei ihm umgelegt und wir sind es plötzlich nicht mehr wert.

Zum Abstand nehmen: Ich finde das manchmal ein bisschen schwierig, vor allem, da wir zusammen wohnen. Ich könnte natürlich innerlich Abstand nehmen, mehr mit Freunden oder alleine unternehmen. Aber wenn ich so etwas mache dann wirft er mir halt leider gerne mal vor, dass ich mich nicht um ihn kümmere/nicht für ihn interessiere (er ist einfach seit Beginn der Beziehung recht anhänglich und würde am liebsten jede freie Minute mit mir verbringen, worauf ich mich auch gut eingestellt habe mit der Zeit). Es ist so schwer, es ihm recht zu machen. Ich habe wirklich Angst, dass das letztendlich unserer Beziehung den Gnadenstoß verpasst.

Ja, ich weiß wirklich nicht, wie ich mich momentan richtig verhalten soll. Mein Plan ist einfach mein Bestes (aber was ist in diesem Fall das Beste?) zu geben, ohne etwas von ihm zu verlangen (wenn er die Energie nicht dafür hat) und hoffen, dass er die Sache anders sieht, wenn er aus diesem Tief rauskommt.

Oh und liebe Tempi, sorry, habe deinen Beitrag erst jetzt entdeckt, Dankeschön!

Du hast Recht! Ja, er ist sich meiner sicher, aber er beklagt sich, dass er sich unsicher fühlt in der Beziehung. Er weiß, dass ich fast alles für ihn tun würde, aber findet, ich bin die Stärkere in der Beziehung und würde sie dominieren. Es ist wirklich vertrackt!
Ich weiß, dass ich ihn nicht retten kann, aber zumindest unterstützen. Und ich dachte, wenn er jetzt Hilfe bekommt wird er die Situation anders sehen. Vielen Dank für deinen Zuspruch und die Ermunterung! Ich bin leider tatsächlich ein Mensch, der sehr schwer einfach aufgeben kann...

Viele Grüße an euch und vielen Dank nochmal für die Antworten!

24.08.2015 11:43 • #4


K
Es ist so schwer, es ihm recht zu machen.

Mensch Lea , wache auf..

Und wer macht es Dir eigentlich recht? Deine Schwester, Deine Kollegin? Wo ist Dein Ventil?

Ich würde mir eine Wohnung nehmen. Danach würde ich versuchen, das natürliche Gleichgewicht in der Beziehung wieder herzustellen. Er müsste sowas von um mich werben! Na gut, ich bin ja auch schon 46.

24.08.2015 11:51 • x 1 #5


P
Hallo Lea,

Dafür musst du dich nicht bedanken das ich mir die Zeit genommen habe. Ich bin immoment auch in einer sehr komplizierten Situation.

Also wenn er nach dem Suizidversuch schon selbst einsichtig war dann hört sich das schonmal sehr gut an. Wenn er selber unter dem Zustand leidet kann man nur hoffen das der Zweite Therapeut besser es hinbekommt. Und wenn der Therapeut selbst vorschlägt das du mitkommen sollst und dein Freund einwilligt warum dann auch nicht?

Okay da Ihr zusammen wohnt ist es wirklich schwierig mit dem Abstand und das er dann dir wieder vorwürfe macht. Du musst dich aber nicht nur verbiegen um Ihm alles recht zu machen du musst auch ein bisschen dich selbst im Auge behalten.

Naja ich weiß nicht ob es da richtiges oder falsches verhalten gibt das ist für mich so nen bisschen blöd ausgedrückt. Und du machst ja wirklich schon viel.

Unterstützen kannst du ihn retten kannst du ihn nicht daüfr muss er selber was machen.

Wie Tempi schon sagt eventuell eigene Wohnung oder bei ner Freundin oder den Eltern oder sowas unterkommen umd erstmal ein Gleichgewicht wieder herzustellen.

24.08.2015 11:54 • x 2 #6


LeaIna
Liebe Tempi, lieber Picco,

ich bedanke mich gerne, wenn jemand, der mich nicht einmal kennt, so gut versucht, mich zu unterstützen.

Tempi, deine erfrischend direkte Art gefällt mir wirklich gut und muntert mich tatsächlich auf!
Und Picco, ich muss mir deine Geschichte gleich mal durchlesen, vielleicht kann ich dir für deine Hilfe auch etwas zurückgeben.

Ich würde sagen, mein Ventil sind meine Freunde, auch wenn ich sie ungerne zu lange mit Beziehungsgeschichten zuquatsche (das mache ich jetzt mit euch, haha). Aber ja, Menschen um mich zu haben, mit denen ich mich wohlfühle ist für mich wahrscheinlich die beste Art, aufzutanken.

Was die Wohnungsgeschichte angeht: Die Wohnung ist meine und ich werde sie nicht aufgeben, da ich zu diesen Konditionen mitten in München garantiert an keine mehr komme.
Und er hat leider momentan nicht viel Antrieb, sich um etwas zu kümmern, würde wahrscheinlich erst in ein paar Monaten ausziehen, wenn er auch was gefunden hat. Also da steck ich jetzt ein bisschen fest. Aber ich sollte wahrscheinlich wirklich einfach mehr mit anderen Leuten unternehmen und mich zumindest innerlich besser abgrenzen.

Es hilft wirklich, eure Meinung dazu zu hören!

24.08.2015 12:19 • #7


P
Jeder ist hier im Forum willkommen und viele versuchen hier so gut wie möglich irgendwie zu helfen.

Wenn du dich für meine Geschichte interessierst kannst du dir die gerne mal durchlesen. Ist auch ein wenig länger.

Das du deine Freunde als ventil hast ist doch gut. Die müssen das auch mal aushalten wenn du Sie mit deinen Geschichten zuquatschtst.

Okay das mit der Wohnung kann ich verstehen wenn es deine Wohnung ist und du Sie nicht aufgeben möchtest. Dann bleibt dir nur er raus oder irgendwie nen weg finden das du dich nen bisschen abgrenzen kannst.

24.08.2015 12:30 • x 2 #8


LeaIna
Dankeschön!
Picco, habe mir deine Geschichte auch durchgelesen (und das letzte Thema auch kommentiert), tut mir Leid, was du erlebt hast.
Ich glaube, das Schwierigste ist manchmal zu sagen: So weit kann ich gehen, ich habe mein Bestes gegeben, der Rest liegt nicht mehr in meiner Hand. Echt ein fieses Gefühl, ich kann damit auch nur sehr schlecht umgehen.

24.08.2015 13:27 • x 2 #9


P
Nix zu danken!
Hatte dir ne PN geschrieben zu meinem Thema.
Das hier ist dein Thread und der soll nicht mit meinem Thema misshandelt werden.

24.08.2015 14:00 • #10


LeaIna
Ich nochmal.
Finde, nachdem ihr mich so toll beraten habt sollte ich schon schreiben, wie sich das Ganze weiter entwickelt hat. Genauso wie ihr haben mir auch meine Freunde geraten, Abstand zu nehmen und da sie uns auch persönlich kennen und etliche von den Dramen live miterlebt haben auch, dass ich ihn loslassen sollte.

Letzte Nacht hat er mir dann auf einen Brief von mir hin noch einmal ehrlich gesagt, dass ich nichts machen kann und seine Entscheidung schon feststeht, sich zu trennen. Also habe ich es endlich akzeptiert, auch wenn ich natürlich nicht so schnell wie er davon loskommen werde.
Er will trotzdem die Therapie machen und an sich arbeiten, was mich sehr freut!
Er ist allerdings wirklich sehr in seine Idee von seiner Arbeitskollegin verliebt (hat gestern noch sehr viel über sie geredet, auch wenn er sie wenig kennt redet er schon davon, mit ihr zusammen den Job zu wechseln etc).

Ich denke, ich habe wirklich Glück, dass zwischen den beiden kein richtiges Knistern herrscht und er sie auch nicht so attraktiv findet, sonst wäre vielleicht schon etwas gelaufen, so fühle ich mich wenigstens nur emotional hintergangen.
Und wenn ich mir so anhöre, wie er über sie redet, klingt das ziemlich genau so, wie er über mich früher geredet hat (minus die s.uelle Anziehungskraft).

Das habe ich ihm auch gesagt und gemeint, sie ist sicher ein sehr nettes Mädchen, aber er scheint mehr in eine überwertige Idee verliebt zu sein - er sollte versuchen, dieses Muster nicht weiterzuleben (ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnt hatte, aber er hat sich in seinen letzten Beziehungen auch immer nach ca. zwei Jahren in eine andere Verliebtheit geflüchtet und die anderen zwei hat er auch wirklich betrogen, also insofern kann ich mich glücklich schätzen, wenn er denn die Wahrheit sagt).

Das hat er dann auch eingesehen und gemeint, sie ist SO nett, er würde niemals ihr Leben zerstören wollen.
Naja, was soll ich dazu sagen, ich bin halt, nachdem ich von der Idee zur Realität geworden bin nicht mehr nur nett gewesen und habe es demzufolge in seinem Kopf wahrscheinlich nicht verdient.
Er sieht allerdings auch mittlerweile viele seiner Fehler ein, meint er möchte/kann diese aber in unserer Beziehung nicht mehr beheben.

So ist die bittere Wahrheit, aber zumindest haben wir gestern endlich mal wieder offen und ehrlich geredet, nachdem die letzten Tage die reinste Tortur waren und ein kleiner Teil von mir fühlt sich erleichtert.
Wir haben auch schon konkrete Dinge zum Auszug besprochen, welche seiner Sachen ich in der Wohnung behalten will (das können wir dann von seinen Schulden, die er bei mir immer noch hat, abziehen) etc. Ab jetzt wird er sich auch nach WGs umschauen, auch wenn es hier manchmal eine Weile dauern kann.

Wie hat meine Freundin gemeint: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Momentan bin ich noch weit davon entfernt zu sehen, dass es so besser ist, aber ich habe akzeptiert, dass ich ihn nicht aufhalten kann.

Und noch einmal: Vielen Dank für euren Zuspruch!

27.08.2015 07:45 • x 1 #11


Chaotica
hallo,

wow, das ist ja ein ganz großer und toller schritt. du wirst jetzt viel besser damit umgehen können, besser abschließen und dich auf neue dinge freuen können. diese ungewissnheit ist fast schlimmer als alles andere.

lg
chaotica

27.08.2015 08:30 • x 1 #12


LeaIna
Hallo Chaotica,

danke für deine aufmunternden Worte!
Das wird sicherlich noch ein langer Weg (hänge seit fast sieben Jahren an diesem Mann, auch wenn wir nur zwei zusammen waren), aber ich hoffe, du behältst recht!
Und was die Ungewissheit angeht kann ich dir nur voll zustimmen, habe schon immer lieber eine bittere Wahrheit als eine schöne Lüge gesehen, aber war halt so fest von meiner Depressions-Theorie überzeugt. (Bin ich im Übrigen immer noch, aber ich habe einfach eingesehen: selbst wenn er sich bessert, dann nicht mehr mit mir.)

27.08.2015 08:45 • x 1 #13


Chaotica
mir ging es letzten sommer auch sehr sehr schlecht. aber ich wusste von anfang an, das sie nicht zurück kommt. 13 jahre ein paar, kein ganzes jahr verheiratet..., dann hat sie es doch getan und es war erst toll, haben angefangen eine wohung zu suchen und jetzt, ein 3/4 jahr später fängt sie einen neuen job an und alles liegt jetzt irgendwie auf eis. ich halte es für möglich dass es vielleicht doch wieder bald zu einer trennung kommt. mit der ungewissheit muss ich jetzt erstmal wieder klarkommen und leben.

wie gesagt, bei dir wird es jetzt auch besser werden. immer ein ganz kleines bisschen. und wenn die trauer wieder kommt, nimm sie an, trauere und lass sie nach einer gewissen zeit wieder los.

27.08.2015 09:01 • x 1 #14


CatsCoffeeMetal
Wow, bist Du 'ne Frau! Ich habe mich grad mal eben spontan für die nächste halbe Stunde in Dich verliebt

Ich weis nicht ob Dir bewusst ist wie viel Arbeit Du da geleistet hast. Ich kann mir allerdings vage vorstellen was da alles bei Euch abgelaufen sein muss. Du hast Deinem Freund sehr viel gutes mit auf den Weg gegeben. Dein handeln war absolut nicht selbstverständlich, auch nicht in einer Beziehung! Du hast sehr intelligent, umsichtig und reflektiert agiert. Eigentlich könntest Du das in Deinen Lebenslauf schreiben

Um so wunderbarer war Dein Support für Ihn und Euch auch deshalb, da es wirklich sehr schwierig, enervierend und kräftezehrend mit einem Menschen mit starken Depressionen werden kann, wie Du selber festgestellt hast, auch, weil alle Bücher, Videos und Fachtexte nur selten erwähnen, welch enorm langen Rattenschwanz ein depressiver Zustand mit sich bringt, und um wieviele alltägliche Dinge des Lebens dieser Rattenschwanz sich legt und sie festhält.

Ich unterschreibe auch deine Annahme, das die Flucht zu anderen Freundinnen eher ein Symptom seines Wunsches nach der Veränderung/Verbesserung/Stabilisierung seines eigenen emotionalen Zustandes ist. In Deinem ersten post klang auch durch (wobei das aus der Ferne selbstredend lediglich eine Spekulation ist) das Dein Freund stellenweise seine Ängste, Befürchtungen und die Wahrnehmung seiner Defizite auf Dich projeziert hat, was durchaus nicht selten bei depressiven vorkommt.

Und zu dem überreden : Depressive funktionieren nicht wie andere Leute, was Entscheidungsfindungen und Initiative angeht, sie brauchen definitiv öfters mal einen hilfreichen Schubser.

Ein ganz dolles für Dich!
Du bist einer von den Menschen die diese Welt nötig hat! Und das ist keine Spekulation.

27.08.2015 09:26 • x 2 #15


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