Mein Freund, seine Depressionen- und Ich

Zitat von Ini5: allem dass er sein letztes Geld für Party ausgibt, verstehe ich nicht.

Vermutlich geht es ihm gut, wenn er feiert...aber ich vermute mal, dass der Kater dann am nächsten Tag kommt, wenn er realisiert, dass er kein Geld mehr hat.

Zitat von Ini5: Und finde es auch mir gegenüber nicht so klasse. Wie gesagt, ich reiße mir den Hintern auf, verdiene Geld. Muss viel arbeiten. Und er gibt sich nichtmal Mühe um nen Job.

Moment, ihr seid seit 8 Monaten zusammen und er ist bereits finanziell von dir abhängig? Du gibst dein Geld auch für ihn, seine Lebenshaltungskosten aus? Ist er bei dir eingezogen und beteiligt sich nicht an den Ausgaben?

Und was ich bisher gelesen habe bringt mich unweigerlich auf den Gedanken, dass du vor dieser Beziehung ein glücklicher, ausgeglichener und gesunder Mensch warst. Inzwischen hast du dein Gleichgewicht komplett verloren und versuchst ihn mitzuschleppen, wo es dir selbst nicht mehr gut geht. Was gibt DIR diese Beziehung ‚ wievielte Phase ist es schon, die du ihm beistehen musst?

Ich bin euch unglaublich dankbar für den Beistand. Das bedeutet mir wirklich viel. Es ist schwierig..

Es ist ja nicht so als würde ich ihm das Feiern nicht gönnen. Aber finde es steht halt recht weit oben. Es ist aber eigentlich viel mehr das Trinken. Das er in die Disco geht ist selten. Aber es ist manchmal so dass er 2-3 mal die Woche mit Freunden trinkt. Nicht immer. Manchmal ist auch ne Woche lang gar nichts. Aber das ist immer mal wieder der Fall. Ich trinke auch gerne mal. Aber mal. Die Betonung liegt auf mal. Wenn ich manchmal schon höre dass er es plant mit seinen Leuten zu trinken, könnte ich wütend werden. Weil ich es nicht mehr hören kann.

Ich bin ein absoluter Familienmensch und er sagt von sich dasselbe. Das stimmt auch, da bin ich mir sicher. Aber warum dann den Fokus so auf Alk. und sowas?

Ich genieße es wenn wir zb zusammen was für die Wohnung tun. Da geht er richtig drin auf! Dann ist er tagelang hier,ber wohnt ja nicht bei mir. Aber wir sind meistens bei mir. .
Wenn hier was aufzubauen ist etc, dann ist er Feuer und Flamme und dann ist dieser Vibe auch perfekt und wir reden dann immer vom wir.

Aber zur Zeit .. Ja wir sehen uns oft, aber ich bin meistens vorher oder nachher arbeiten. Aber ich fühle mich so... Ich weiss nicht.

Ich liebe den Mann natürlich für seine positiven Eigenschaften. Das ist klar. Aber ich bin ja für das negative hier . Weil ich weiss nicht wohin damit.

Und ja, ich habe definitiv gerade das Gleichgewicht verloren.

Letztens hatte ich vorgeschlagen dass wir uns zusammen beim Sport anmelden und er sagte dann das macht er nicht mehr, sich zu 2. Wo anzumelden. Weil das hatte er damals mit seiner ex und dann haben die sich getrennt. Da war ich sehr enttäuscht. Er sagte dann auch er meinte das gar nicht so. Habe ihm gesagt dass ich dachte wir hätten nicht vor uns zu trennen und er meinte auch nein nein auf keinen Fall.

Ich glaube schon dass er mich auch sehr liebt. Aber ich habe mir das glaub ich zu sehr angeeignet, zu sehr 'da zu sein'.

Wisst ihr wonach sich das aus dem Bauch heraus momentan anfühlt?
- Nach ich gebe zu viel und darauf wird sich ausgeruht.

Zitat von Ini5:Wisst ihr wonach sich das aus dem Bauch heraus momentan anfühlt? - Nach ich gebe zu viel und darauf wird sich ausgeruht.

Damit fasst du den ersten Gedanken unserer Beiträge kurz und prägnant zusammen

Der nächste wäre - achte auf dich!

Zitat von Perzet:Damit fasst du den ersten Gedanken unserer Beiträge kurz und prägnant zusammen Der nächste wäre - achte auf dich!

Ich will nicht sagen dass mein Freund sich keine Mühe gibt. Hätte er keine tollen Eigenschaften, wären wir nicht zusammen. Aber ich kann nicht mehr Momentan. Ich gebe mir zu viel Mühe, gebe zu viel. Er trinkt und reißt fröhlich blöde Sprüche- ganz übertrieben gesagt. Dann kümmere ich mich jetzt um mich. Dann kann mich jetzt mal jeder. Jetzt bin ich dran. Bin ausgelaugt immer nur gedanklich bei dem anderen zu sein. Das macht der andere ja auch nicht. Soll er machen. Und ich mache jetzt mein ding. Punkt.

Kann sich ja nur gut auf die Beziehung auswirken Außerdem.
Ich will meinen Schatz absolut nicht missen. Ehrlich nicht. Aber ich habe das Verlangen gerade auf Abstand zu gehen. Mich zu sammeln. Und dann das Gespräch zu suchen.

Nennt mich über empfindlich, aber der Spruch bezüglich der ex hat mir wirklich zugesetzt.
Keine Lust mehr mir Mühe zu geben momentan.

Ach man was bin ich überfordert.

Durcheinander hätte ich gesagt, jetzt hinterfragst du dein Geben und sein Nehmen. Zurecht, nur wie bringt dich das gerade weiter? Möchtest du dich an dieser Beziehung festhalten oder wie soll der Abstand und dein Rückzug aussehen? Darf er in seinen schlechten Phasen nicht mehr bei dir wohnen?

Zitat von alleswirdbesser:Durcheinander hätte ich gesagt, jetzt hinterfragst du dein Geben und sein Nehmen. Zurecht, nur wie bringt dich das gerade weiter? Möchtest du dich ...

Ja, ich hinterfrage die Beziehung Momentan. Das macht mich aber traurig, weil ich die gar nicht beenden will. Aber mir stößt gerade so viel auf.. Und ich weiß nicht wie ich das ändern kann. Ja, ich könnte das Gespräch suchen. Aber was soll ich schon sagen? Deine Einstellung zu Alk. und Arbeit gefällt mir nicht? Das weiß er bereits. Und ist das nicht dann eigentlich auch mein Problem? Man kann und soll ja den anderen nicht ändern. Aber ist das nicht gleichzeitig legitim mit der Situation unzufrieden zu sein ? Weißt du mir fehlt immer das Wissen von was ist das minimum, wann forder ich zu viel .

Es nervt mich aber einfach so. Dieses blöde Getrinke ist ein großer Teil von dem was mich nervt.

Wie wäre es mit einer Beziehungspause? Ich bin zwar kein Freund davon, aber in deiner Situation könntest du so herausfinden, ob es dir ohne ihn besser geht. Wenn ja, weißt du was zu tun ist, wenn nicht, kannst du eventuell nach Lösungen suchen, mit ihm gemeinsam zur Therapie gehen, Selbsthilfegruppe aufsuchen was weiß ich.

Nur Triff nicht jetzt sofort eine Entscheidung, sondern schlafe ein paar Nächte drüber. Seine Krankheit wird euch lange begleiten, wenn du dich für den gemeinsamen Weg entscheidest und das ist schon nach kurzer Zeit eine Herausforderung für dich geworden. Und stell dir vor, er würde dich eines Tages, wenn alles überstanden hat, sitzen lassen, um neu anzufangen. Was dann? Bist du bereit so viel zu investieren und später sich nicht ausgenützt zu fühlen? Denn in dieser Beziehung bist du im Moment das Pferd, das den Karren zieht.

Zitat von Ini5:Es nervt mich aber einfach so. Dieses blöde Getrinke ist ein großer Teil von dem was mich nervt.

Kann ich absolut verstehen...wobei ich schon verschnupft wäre, wenn er sich auf meine Kosten durchfrisst und seine Kohle zum saufen nimmt.

Ich könnte Dir nun raten...mach doch mal mehr bei ihm und lass ihn einkaufen...aber ich denke, dass es sich nicht ändern wird.
Kommt Druck hat er seine Depression.
Dieses Gefühl habe ich. Daher grenze Dich ab, mach Dinge für Dich...und als Geheimtipp

Du kannst Dein Geld auch ganz alleine für Dich selber ausgeben

Zitat von alleswirdbesser: Selbsthilfegruppe aufsuchen

Selbsthilfegruppen sind eine sehr gute Idee

Seine depressive Phase ist wohl garnicht Dein Hauptproblem.
Eher das Ungleichgewicht in Eurer Beziehung.
Du bemerkst gerade, dass Du mehr investierst als er. Am Anfang macht einem das noch nichts, wenn die rosarote Brille langsam verrutscht aber schon.

Ich habe meine letzte Beziehung oder Kennenlernphase nach 9 Monaten aus solchen Gründen beendet. Da kam von ihm auf einmal nichts mehr, null Invest, dafür täglicher Alk.. Ich hab so oft das Gespräch gesucht. Dass ich das so für mich in meinem Leben nicht möchte. Ich trinke auch gern mal einen, aber am Wochenende und auch nicht mal jede Woche. Hat er anders gesehen. Es hat einfach nicht gepasst.
Und ich glaube das Dir gerade ähnliches passiert. Da gehen die Gefühle irgendwann einfach verloren. Noch kämpfst Du dagegen an. Frag Dich mal, ob Du ohne ihn glücklicher wärst...