Mein Freund, seine Depressionen- und Ich

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Das Problem bei der Depression ist, dass man Dinge tun möchte, es aber nicht kann.... Da bleibt so viel liegen... Und die Person hat keine Kraft.... Sie leidet sehr darunter. Auch wenn sie keine Gefühle mehr zeigen fühlt man dennoch sehr intensiv und sucht bei sich die Schuld was einen total hilflos macht... Aber wenn es besser durch profihilfe wird, dann wird auch das wieder besser, man lernt besser damit umzugehen und merkt auch schneller wenn es einem nicht gut geht um direkt darauf zu reagieren. Es ist schwer zu sagen wie lange man braucht... Leider sieht man das ja nicht wie bei einem Bruch.... Jede Depression ist anders, so auch bei Menschen, jeder Mensch ist anders.
Viele Trennungen sind aufgrund von Depression zurück zu führen. Das ist leider ein Tabuthema. Persönlich finde ich es wichtig, dass jeder darüber Bescheid weiss. Und es nicht als du stellst dich mal wieder an abgetan wird.... Depression = Krankheit! Die man gut behandeln kann.

Grund Basis:
-Medikamente
-Psychologe
-Psychater

Wenn man siwas durch steht, geht man noch stärker aus der Sache hervor. Sei ruhig offen, dass es dir wichtig ist, dass nicht zu viel von dem was er hat dich runter zieht. Du begleitest ihn, aber für die Dinge die ihn belasten ist es wichtig, dass er sich da an den Psychologen wendet.
03.01.2023 14:08 •
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Versuch mit ihm spazieren zu gehen.
Der Brauch einen strukturierten Tag.
Der muss Sport machen.

Frische Luft tut gut.
Frag ihn beim renovieren nach seiner Meinung.
Depressive Menschen sind keine Monster.
Natürlich ist die Laune ansteckend.
03.01.2023 14:23 •
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Mein Freund, seine Depressionen- und Ich
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Zitat von Ini5: Ich konnte ihn immer gut stützen und es


das verleitet schnell zu dem Gefühl, immer (!) zuständig zu sein und helfen zu müssen (!).

Aber genau da verliert sich die Augenhöhe und du mutierst zu seiner Mutti oder zu seiner Therapeutin. Beides wäre auf Dauer dein eigener Untergang und er braucht selber nicht weiter aktiv zu werden.
Du bist nicht verpflichtet, immer da zu sein. Er hatte Depressionen schon vorher und weiß um die Wellen.

Du bist jetzt bereits nach nur Monaten diejenige, die selber Hilfe braucht, damit du nicht unter seine Wellen und deine eigene Erwartungshaltung untergehst.
Da darfst bzw solltest du dir grundlegende Informationen einholen, wie du gesund bleiben kannst - solltest du in der Beziehung bleiben wollen.
03.01.2023 14:27 •
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Zitat von Ini5: Das ist halt schwierig.. Weil man alles machen will um den anderen zu unterstützen. Aber dass es ihm nicht gut geht ist zur Zeit das letzte was ich höre bevor ich einschlafe und das erste was ich höre , wenn ich aufwache. Zu meinen eigenen Sorgen momentan. Ich bin komplett überfordert..

Sag mal, hast Du ein Helfersyndrom? Weil man, also im Klartext Du alles machen willst um IHN zu unterstützen.
Ihr seid noch nicht lange zusammen und Du fühlst Dich ausgesogen und nicht gewürdigt. Ja, das ist so bei Helfern, denn Helfer werden selten geschätzt, sondern eher benützt.

Depressive Menschen sind extrem schwierig und Du als Laie und als Partnerin kannst da gar nichts für ihn tun, denn Du willst ja eine Gegenleistung von ihm. Die Gegenleistung würde darin bestehen, dass Du spürst, dass Du ihn unterstützen und von der Depression wegbringen würdest. Denn dann hätte die Beziehung einen Sinn für Dich und Du würdest Dich gut finden, weil Du als helfende Person bestätigt wirst.

Eine Beziehung ist aber nicht dazu da, dass einer alles trägt und obendrein noch mit den Leiden des Partners zurecht kommen muss. Denn depressive Menschen sind meist Energiefresser. Alles dreht sich um sie und die Depression und keinem geht es so schlecht wie ihnen. Sie leben in ihrer Schmalspurwelt und keiner kann zu ihnen vordringen und ihnen vermitteln, dass das Leben so schwer doch gar nicht ist.

Der Mann ist eine Schuhnummer zu groß für Dich und eine Besserung ist lange nicht in Sicht, wenn überhaupt, denn Depressionen beizukommen ist ein langer Weg.

Du bist in der leidenden, verzichtenden Position und fühlst Dich nicht dafür gewürdigt was Du glaubst, für ihn zu tun. Ein Partner kann niemals ein Therapeut sein, denn ein Therapeut ist außen vor. Er ist neutral. Du bist es nicht, denn Du bist in einer Beziehung in der Geben und Nehmen gleich verteilt sein sollte. Das ist hier aber nciht der Fall und das wird sehr lange nicht der Fall sein.
Gehe, ehe Du selbst zum Problemfall wirst, denn Du wirst nur ausgesogen. Und überdenke Deine Partnerwahl. Was willst Du mit einem depressiven Partner. Einen Partner oder einen Problemfall? Wohl eher letzteres, weil Du bei ihm Dein Helfersydnrom ausleben kannst. Und jetzt doch frustriert bist, weil nicht im Gegenwert zu Deinen Anstrengungen zurückgegeben wird. Im Gegenteil, Du darfst Dir immer nur anhören, wie schlecht es ihm geht. Wie es Dir geht, spielt für ihn keine Rolle. Und das stößt Dir sauer auf, weil Du keinen Lohn für Deine Mühen erntest.

Du solltest Deine inneren Muster überdenken, denn Menschen mit Helfersyndrom landen immer bei Partnern, denen sie helfen wollen und es dann doch nicht können.
03.01.2023 14:47 •
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Als ich ihn kennengelernt habe, waren seine Depressionen deutlich stärker. Er sagt ja auch selber ihm ginge es besser. Klar, manchmal sind da Tage bei die echt schwierig sind. Aber es geht bergauf. Nur habe ich manchmal diese Überforderung in mir.
Ich verstehe das nicht. Es gibt Tage da matchen wir sowas von gut zusammen. Und dann gibt es Tage wo ich ihn nicht mehr einschätzen kann. Ich glaube das sind Tage an denen er an was zu knabbern hat ? Oder Tage an denen es ihm nicht so gut geht?

Und dann weiss ich manchmal nicht wie ich damit umgehen soll und fühle mich dann teilweise vor den Kopf gestoßen. Er kann mir an solchen Tagen sagen dass irgendwas komisch ist zb. Aber er weiss selbst dann nicht was los ist. Und mir fällt es schwer sowas dann einfach hinzunehmen und denke dann manchmal er liebt mich gar nicht oder so. Vielleicht nehme ich manches zu persönlich?

Und ja , klar soll er raus gehen und Party machen. Aber finde wer relativ häufig feiern kann oder trinken kann, der kann sich auch wenigstens mal nur Gedanken um einen Job machen. Auch das nehme ich teilweise Persönlich . Er weiß wie kaputt ich manchmal von der Arbeit bin. Und Arbeit zu haben ist ja auch wichtig wenn man eine Zukunft will mit jemanden. Wenn man sich zusammen was aufbauen will. Und dann frage ich mich manchmal ob er gar nicht soweit denkt.

Klar, wer krank ist kann nicht arbeiten. Aber ich habe schon den Eindruck dass er mit was kleinem anfangen könnte momentan.. Sein Therapeut sagt ihm das auch. Dass er sich was suchen soll.

Und keine Ahnung. Kann es nicht haben. Er geht trinken dies und das. Während ich arbeite. Er lebt halt in den Tag hinein. Und wie gesagt, das würde ich so niemals denken wenn ich den Eindruck hätte es würde ihm noch so schlecht gehen wie damals.
03.01.2023 17:13 •
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T
Zitat von Ini5: Er lebt halt in den Tag hinein.

Und warum glaubst du, die offensichtlich völlig anders tickt, dass ihr gut zusammenpasst? Das was hier lese lässt mich da völlig konträr denken.
03.01.2023 17:16 •
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Zitat von Tin_:Und warum glaubst du, die offensichtlich völlig anders tickt, dass ihr gut zusammenpasst? Das was hier lese lässt mich da völlig konträr denken. ...

Ich hab mich so in ihn verliebt. Weil er ein sehr liebevoller und fürsorglicher Mensch ist. Wir können uns gut unterhalten und es passt zwischenmenschlich .Nur die Situation ist tricky... Das sind unsere Defizite..
03.01.2023 17:20 •

T
Zitat von Ini5: Weil er ein sehr liebevoller und fürsorglicher Mensch ist.

Er ist fürsorglich? Lese ich anders - in deine Richtung, aber auch in seine.
03.01.2023 17:23 •
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Zitat von Tin_:Er ist fürsorglich? Lese ich anders - in deine Richtung, aber auch in seine.

Ja das klingt bescheuert oder ?
Aber doch, er ist liebevoll und fürsorglich..
03.01.2023 17:24 •

CanisaWuff
Zitat von Ini5: Bin einfach etwas enttäuscht

Ich schmeiß mal in den Raum dass Du wahrscheinlich co-abhängig bist.
Du gibst Dich auf und er zieht Deine Energie.
Versuch Dich da wirklich abzugrenzen.
Und ja...wer feiern geht, der kann auch arbeiten. Depressionen hin oder her, er ist Erwachsen und für sein Leben auch selbst verantwortlich.
03.01.2023 17:26 •
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Zitat von Begonie: Du solltest Deine inneren Muster überdenken, denn Menschen mit Helfersyndrom landen immer bei Partnern, denen sie helfen wollen und es dann doch nicht können.

Sehr richtig!

In diese Falle bin ich auch getappt. Damals mit 19 Jahren und geringem Selbstwertgefühl. Als ich meinen jetzigen NM kennenlernte. In einer -wie ich heute sicher bin- depressiven Episode.
Ich hab mich toll und wertvoll gefühlt, weil er mir in seiner Verliebtheit immer wieder sagte, wie gut es ihm mit mir nun ginge und wie schlecht es ihm doch vorher ging.
Ich fühlte mich als Retter.
Irgendwann war ich mit der Rolle aber überfordert. Nein, ich kann nicht helfen, wenn der Partner keine Lebensfreude empfindet. Nein, ich kann nicht helfen, wenn er von mir erwartet, dass ich das Loch in seinem Inneren stopfe.
Und schon gar nicht, wenn der Betroffene denkt, er bräuchte keine Therapie, denn er sei ja nicht krank.

Partner sein. Lebensgefährte sein.
NICHT Therapeut sein!
03.01.2023 17:27 •
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Zitat von CanisaWuff:Ich schmeiß mal in den Raum dass Du wahrscheinlich co-abhängig bist. Du gibst Dich auf und er zieht Deine Energie. Versuch Dich da wirklich ...

Was ist co Abhängigkeit?

Vielleicht sollte ich das nochmal ansprechen mit der Arbeit? Wobei ich es schön gefunden hätte, er würde etwas eigen Motivation aufbringen. Vor allem dass er sein letztes Geld für Party ausgibt, verstehe ich nicht.
03.01.2023 17:30 •
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Wie schaut es denn aus wenn er echt ne schlechte Phase hat?

Da sollte man doch zusammenhalten oder nicht ?
Klar belastet sowas.
Aber es ist doch ein geben und nehmen.
Keiner sagt du sollst dich aufopfern.

Wie wäre es denn wenn du weniger Stress hast ? Also nicht mit der Renovierung.

Dann würde die Sache doch wahrscheinlich anders aussehen oder ?

Nicht falsch verstehen. Nur beenden kann man immer schnell
03.01.2023 17:30 •
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Klares Gespräch führen.
Offen und ehrlich.
03.01.2023 17:34 •
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CanisaWuff
Zitat von Ini5: Was ist co Abhängigkeit

Man Verbindet es oft mit den Lebenspartnern eines Süchtigen, dass sie ihn und seine Sucht schützen.
Es geht aber noch viel tiefer.
Man möchte es harmonisch haben und gibt nach und wird dann bewusst oder auch unbewusst ausgenutzt und lässt sich auch ausnutzen.
03.01.2023 17:36 •
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