Zitat von Ini5: Das ist halt schwierig.. Weil man alles machen will um den anderen zu unterstützen. Aber dass es ihm nicht gut geht ist zur Zeit das letzte was ich höre bevor ich einschlafe und das erste was ich höre , wenn ich aufwache. Zu meinen eigenen Sorgen momentan. Ich bin komplett überfordert..
Sag mal, hast Du ein Helfersyndrom? Weil man, also im Klartext Du alles machen willst um IHN zu unterstützen.
Ihr seid noch nicht lange zusammen und Du fühlst Dich ausgesogen und nicht gewürdigt. Ja, das ist so bei Helfern, denn Helfer werden selten geschätzt, sondern eher benützt.
Depressive Menschen sind extrem schwierig und Du als Laie und als Partnerin kannst da gar nichts für ihn tun, denn Du willst ja eine Gegenleistung von ihm. Die Gegenleistung würde darin bestehen, dass Du spürst, dass Du ihn unterstützen und von der Depression wegbringen würdest. Denn dann hätte die Beziehung einen Sinn für Dich und Du würdest Dich gut finden, weil Du als helfende Person bestätigt wirst.
Eine Beziehung ist aber nicht dazu da, dass einer alles trägt und obendrein noch mit den Leiden des Partners zurecht kommen muss. Denn depressive Menschen sind meist Energiefresser. Alles dreht sich um sie und die Depression und keinem geht es so schlecht wie ihnen. Sie leben in ihrer Schmalspurwelt und keiner kann zu ihnen vordringen und ihnen vermitteln, dass das Leben so schwer doch gar nicht ist.
Der Mann ist eine Schuhnummer zu groß für Dich und eine Besserung ist lange nicht in Sicht, wenn überhaupt, denn Depressionen beizukommen ist ein langer Weg.
Du bist in der leidenden, verzichtenden Position und fühlst Dich nicht dafür gewürdigt was Du glaubst, für ihn zu tun. Ein Partner kann niemals ein Therapeut sein, denn ein Therapeut ist außen vor. Er ist neutral. Du bist es nicht, denn Du bist in einer Beziehung in der Geben und Nehmen gleich verteilt sein sollte. Das ist hier aber nciht der Fall und das wird sehr lange nicht der Fall sein.
Gehe, ehe Du selbst zum Problemfall wirst, denn Du wirst nur ausgesogen. Und überdenke Deine Partnerwahl. Was willst Du mit einem depressiven Partner. Einen Partner oder einen Problemfall? Wohl eher letzteres, weil Du bei ihm Dein Helfersydnrom ausleben kannst. Und jetzt doch frustriert bist, weil nicht im Gegenwert zu Deinen Anstrengungen zurückgegeben wird. Im Gegenteil, Du darfst Dir immer nur anhören, wie schlecht es ihm geht. Wie es Dir geht, spielt für ihn keine Rolle. Und das stößt Dir sauer auf, weil Du keinen Lohn für Deine Mühen erntest.
Du solltest Deine inneren Muster überdenken, denn Menschen mit Helfersyndrom landen immer bei Partnern, denen sie helfen wollen und es dann doch nicht können.