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Mental und physisch ausgebrannt - was tun?

N
Zitat von udi74:
Habe zeitweilig schon an extreme Sachen gedacht (u.a. Aussteigen, Auswandern, einfach alles hinschmeißen und weg), aber der Tiere wegen nicht gemacht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen- das geht auch mit Tieren. Du glaubst ja gar nicht, woran sich gerade Katzen alles gewöhnen können. Zähe, kleine Biester sind das. Und Hundis? Die bemerken keinen Unterschied, solange sie ihr Herrchen dabei haben.

Zitat von udi74:
Katzen sind Freigänger, das werde ich Ihnen nicht nehmen

Wenn sie das für einen Klinikaufenthalt Deinerseits mal dran geben müssen, gewöhnen sich die beiden auch daran. Wir reden schließlich nicht von Jahren. Du nützt Deinen Tieren noch weniger, wenn Du zusammen klappst.

Zitat von udi74:
Verdammt, ich lebe auf dem Land, wo es nur so von Tieren wimmelt. Das kann doch nicht so problematisch sein.

Richtig. Wirklich schon mit allen gesprochen, die Tiere haben? In meiner alten Heimat war der hiesige Bauer 1. Anlaufstelle. Hund uns Katzen hat der eigentlich immer zu sich genommen, weil ihm gar nicht mehr auffiel, wenn da ein paar Viecher mehr auftauchten. Zu meiner Tierschutzzeit habe ich gerne die Streuner zu seinem Hof gelotst. Danach waren es keine Streuner mehr, weil er nicht bemerkt hat, dass die eigentlich gar nicht seine Katzen waren. Was durch die Katzenklappe passte, machte es sich im Haus bequem.
Auf dem Land gibt es ja eigentlich immer so etwas, wie das schwarze Brett. Beispielsweise der Supermarkt. Hast Du da schon ein Gesuch ausgehangen?

Da Du Kontakte zum Tierschutz hast: hast Du die mal konkret um Hilfe gebeten? So etwas vergessen Leute, die am Burn out erkrankt sind, nämlich gerne mal. Die wollen nämlich keine Scherereien machen. Es gibt aber Menschen, die lieben Scherereien! Da sollte es eigentlich andere Möglichkeiten, als Tierheim geben.
Hast Du Dich schon über Tiersitterangebote schlau gemacht?
Gibt es eine Gruppe bei Facebook über Deinen Wohnort? Da solltest Du Dich dann auch auf jeden Fall einklinken.
Nebenbei kann meist auch die Community von Foren (Hunde u. Katzen) weiterhelfen.

Was Du auf jeden Fall tun musst, ist viel an die frische Luft gehen. Schnapp Dir, wann immer es geht, das Hundi und versuche in der Zeit gezielt den Kopf ab zu schalten. Von mir aus zähle Bäume, Sträucher, rote Briefkästen, um Dich ab zu lenken. In der Zeit werden keine Probleme gewälzt! Das ist ein Befehl!
Sollten die Gedanken Karussell fahren, machst Du Dir ein Gummiband um Handgelenk und lässt es bei negativen Gedanken flitschen. Schon so fest, dass es zwiebelt. Das durchbricht jede abwärtsdrehende Spirale.

Tzäh, ein Aquarianer und tierlieber Mann in DIESEM Forum. Wäre ich nicht gebunden, hättest Du nun ein Problem, nämlich mich!

30.07.2017 14:48 • x 6 #16


G
Zitat von NichtLustich:
Zähe, kleine Biester sind das.

heheh jetzt musst ich laut lachen, ja das ist so die dinger scherren sich um nix rein gar nix.
bspw: mein mibewo hat 2 hunde und die katzen waren vorher da die ignoren die hunde komplett die rempeln die auch uebern haufen. existiert nicht ist unsichtbar.
gruss,
g

30.07.2017 14:51 • x 1 #17


A


Mental und physisch ausgebrannt - was tun?

x 3


V
Es kommt drauf wie weit er schon erdchöpft ist manchmal reichen die betablocker nicht mehr
Ich kam nicht mal mehr bis zum doc mich hat die rettung gleich in die klinik gebracht weil ich mich nicht mehr auf den beinen halten konnte und nicht mehr laufen
@udi74 lass es nicht so weit kommen

30.07.2017 14:52 • x 2 #18


G
Moin,
Zitat von vorbei:
beinen halten konnte und nicht mehr laufen

ja das ist wohl war, das gibt in der tat richtig gut motorische ausfall erscheinungen.
Aber soweit ist das ja hier noch nicht.
gruss,
g

30.07.2017 14:55 • x 1 #19


U
@kilian:

Erst mal vielen Dank für Deinen Beitrag!

Ich gehe mal im einzelnen darauf ein:

Zitat von Killian:
Ohje, hartes Brot . Puh das klingt danach das Du auf einem sicheren Weg in einen Burnout bist, vielleicht schon mittendrin und die letzten Kräfte mobilisierst um noch zu funktionieren irgendwie.Das ist eine schwere Überlastung, physisch wie psychisch. Das ist ein deutliches Warnsignal von Deinem Körper das er bald zusammenbricht.


Jap, das ist so und es läuft momentan auch nur noch so. Funktionieren auf Teufel komm raus.

Zitat von Killian:
Bist wohl der Typ der lieber gibt als nimmt, Gutes tun und funktionieren will vielleicht wegen Anerkennung und Liebe und dabei weit über seine Kraft und Grenzen geht. So brennt man schnell aus weil der Selbstschutz nicht mehr funktioniert der Dich am Leben hält.


Trifft auch in Teilen zu. Früher habe ich vor allem viel gemacht, gearbeitet, geholfen, weil ich musste oder es um meiner Selbst wollte. Dankbarkeit und Anerkennung habe ich nicht gesucht und gewollt, es war eher so, dass ich diesen Lebenswandel einfach nicht anders kannte und vermutlich nun die Zeche zahle. Während der Ehe gab es noch zwei Hände, die mithalfen (aber auch viel beanspruchten ), dazu die Kinder (welche naturgemäß eher Hilfe brauchen als geben können (oder auch wollen )). Aber Du hast schon recht - Der Selbstschutz ist hinüber, die Kraftreserven aufgezehrt.

Zitat von Killian:
Denke Du brauchst ne Auszeit, Zeit nur für Dich, darfst Dir keine fremden Probleme mehr an Land ziehen bzw. nur noch gut dosiert und musst Dir und Deinem Körper auch Ruhe gönnen.


Perfekt ausgedrückt, so denke ich, so möchte ich es . Einfach eine Auszeit vom - Leben. Ich empfinde das Leben schon lange nur noch als reine Leistungsmaschinerie, alles muss geölt sein, rund um die Uhr laufen, immer perfekt sein. Egal, ob im Beruf oder im Privaten, bei der Arbeit oder in der Ehe.

Dieses Leistungsprinzip habe ich angefangen, abgrundtief zu hassen. Der Mensch vegetiert dahin, verkrüppelt richtig.

Ein Fehler - und alles ist aus und vorbei.

@kbr:

Zitat von KBR:
Ich wollte mir immer meine Unabhängigkeit bewahren und hatte deshalb keine Tiere mehr, nachdem die alten Haustiere in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind. Als ich im Burnout war, hatte ich jedoch die umgekehrte Situation und überlegte mir, ob ich es miteinander verbinden könnte, Tieren ein zuhause zu geben und einen Grund zu haben, auch regelmäßig nach Hause zu kommen statt zu arbeiten


In der heutigen Zeit kann man Tiere nur noch halten, wenn man Millionär ist (dann kauft man sich jemanden, der sich ggf. um die Tiere kümmert), selbst ein Tierheim betreibt (wie ich damals mit meiner Ex in Form des Gnadenhofs) oder man ist Rentner und hat den ganzen Tag über nichts zu tun. Ich habe immer gehofft, dass die Tiere bei mir altersmäßig sterben würden, dann wäre es endgültig vorbei. Nochmal Tiere anschaffen - so sehr ich Tiere und z.B. auch Kinder liebe, ich habe beides in meinem Leben haben dürfen, auf beides kann ich nunmehr verzichten.

Zitat von KBR:
Zum Glück habe ich vorher herum gefragt, wer sich um die Tiere kümmern würde, wenn ich mal im Urlaub, im Krankenhaus o.ä. wäre. Die Antworten waren relativ ernüchternd, so dass ich Abstand davon nahm. Also quasi eine umgekehrte Situation.
Juup, kenne ich.......

Zitat von KBR:
Wenn Deine Katzen nicht Freigänger wären, hätten wir darüber reden können, ob sie bei mir ein Übergangszuhause finden könnten, aber ich wohne nun mal in der Stadt - wenn auch in einer großen Wohnung. Aber das ist keine Option.


Das ist sehr lieb von Dir, vielen Dank für das Angebot. In einer reinen Wohnungshaltung würden die beiden Kater durchdrehen, die flippen ja schon fast aus, wenn sie mal einen Tag wegen absolut schlechten Wetter von sich aus drinnen bleiben müssen, mit entsprechenden Reaktionen ihrerseits. Nein, die beiden Kater brauchen Freigang. Können eher draußen als drinnen überleben, aber einer ist gesundheitlich vorbelastet, würde in jedem Tierheim eingeschläfert werden. Der andere ist 14 Jahre alt.

Beide sind kastriert, aber kennen es eben nicht anders, als mal rauszugehen und die Natur zu genießen. Gehen frühmorgens raus und kommen spätabends wieder. Das würde man kaum rauskriegen, wäre auch eine deutliche Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse. Die Katzen machen mir weniger Sorgen, sie unterzubringen. Der Hund macht mir mehr Sorgen.

Zitat von KBR:
Hast Du mal darüber nachgedacht zu inserieren. Ich lese manchmal in den Wochenblättern, dass Menschen ein neues endgültiges oder Übergangszuhause für ihre Tiere suchen, weil sie ins Ausland, ins Krankenhaus oder in den Urlaub müssen. Da man (außer bei einer akuten Einweisung) niemals sofort in eine Klinik gehen würde, hättest Du auch ausreichend Gelegenheit, die Übergangshalter kenennzulernen. Vielleicht eine Idee?


Gute Idee, auch schon versucht, leider ohne Erfolg. Kommt wohl auch bedingt durch die Ferienzeit jetzt gerade.

Zitat von KBR:
Was die Termine bei den Psychologen angeht, erkundige Dich doch mal. Es gibt eine zentrale Stelle, die ggf. unterstützt, wenn man schnellere Termine benötigt. Das gilt zwar wohl nicht für alle Fachrichtungen, aber möglicherweise ist da etwas zu machen. Ich habe das gerade neulich für einen Freund rausgesucht und würde es Dir schicken, falls Du Interesse hast.


Habe ich von meinem Hausarzt auch bekommen, eine 2-seitige Liste. Habe ungefähr zwei Drittel der Ärzte dort angerufen.

Aber gerne, schick mal Deine Liste rüber, wenn Du kannst. Vielen Dank!

Zitat von KBR:
Vor allem aber würde ich Dir empfehlen, unabhängig von der Wartezeit einen Termin auszumachen. Auch wenn der erst in 9 Monaten ist. Irgendwann sind die 9 Monate vorbei und jeden Tag beginnt die Rechnung neu.


Habe ich bei drei Stellen gemacht, aber wie gesagt: Wartezeit 9 Monate aufwärts.

Zitat von KBR:
Zu den möglichen Depressionen: ich wusste zwar schon von Kindesbeinen an, dass ich eher schwermütig bin, aber Depressionen hätte ich von mir gewiesen. Doch diese gehen so gut wie immer mit Burnout einher. Es gibt Stimmen, die besagen, eigentlich gibt es kein Burnout (ist ja auch eher unbestimmt), sondern das sind in der Regel Derpessionen. Die ersten Schritt, um etwas tun zu können, wäre also eine Diagnose, Akzeptanz und dann eine Behandlung.


So will ich es auch angehen, dazu brauche ich ja diesen Termin beim Facharzt. Der Hausarzt sagt zwar auch, dass es nach Burnout Co. aussieht, aber mag bzw. darf keine Expertise abgeben. Dieses sollen die Fachärzte machen. Nur - wenn man da nicht rankommt?

Egal, ich bleibe am Ball. Aber 9 Monate brauche ich nicht zu warten. Vorher bin ich reif für die Klappse - oder ich kipp irgendwann um. Solange hält mein Akku nicht mehr, glaube ich.

Vielen Dank für Eure Beträge!

30.07.2017 14:57 • x 3 #20


G
Zitat von udi74:
So will ich es auch angehen, dazu brauche ich ja diesen Termin beim Facharzt. Der Hausarzt sagt zwar auch, dass es nach Burnout Co. aussieht, aber mag bzw. darf keine Expertise abgeben. Dieses sollen die Fachärzte machen. Nur - wenn man da nicht rankommt?

Aehm was fuern depp von arzt ist das denn? Den kannst ja direkt bei der aerztekammer anschwaerzen, das ist ja schon fast unterlassen hilfeleistung. Geht gar nicht such dir nen anderen.
Bei mir war das seinerzeit so das ich zu einem x beliebigen gegangen bin einmal kurz gegoogled und angerufen und 15 minuten spaeter war ich da. Und die dame hat dann einmal kurz puls und blutdruck genommen mich gefragt ob ine aerztephobie hab und als ich das verneint hab einmal in die schublade gegriffen und hier nehmen gesagt und kommse morgen mal wieder.
gruss,
g

30.07.2017 15:04 • x 1 #21


J
Guck mal, Udi, Du hast hier binnen kürzester Zeit schon einen kleinen Fanclub.
Du hast die Wahl!

Muß nochmal ins Krankenhaus . . . einen Besuch abstatten.

Bis später.

30.07.2017 15:11 • x 1 #22


L
Zitat:
Egal, ich bleibe am Ball. Aber 9 Monate brauche ich nicht zu warten. Vorher bin ich reif für die Klappse - oder ich kipp irgendwann um. Solange hält mein Akku nicht mehr, glaube ich.


Erkundige dich mal bei der KV ( Kassenärztliche Vereinigung) nach freien Therapeuten -Psychotherapieplatzauskunft.

30.07.2017 15:25 • x 1 #23


D
Hallo Udi!

Ich hab auch schon immer Hunde, deshalb kann ich deine Gedanken wirklich gut verstehen.
Als meine Hündin kastriert wurde, ging es auch um Harnverlust und Blasenschwäche. Zumindest wenn es Kastrationsbedingt ist, kann man da mir Media eine ganze Menge machen. Vielleicht noch mal einen zweiten Tierarzt aufsuchen. Ruhige Nächte wären doch schon mal ein Anfang.
Ich habe damals eine Tagespflege für meinen Hund inseriert. Das hat sehr gut geklappt. Mit einem längeren Zeitraum würde ich das auch versuchen vielleicht auch über virtuelle Kleinanzeigen?
Bei uns gibt es eine tolle Hundepension. Da sind keine Zwinger, sondern die Hunde werden in Rudeln gehalten. Und sie haben viel Anschluss und dürfen mit ins Haus. Das ist natürlich kostenmäßig eine Belastung. Für einen solchen Zeitraum gibt es natürlich Sonderpreise. Und wenn man es vernünftig anspricht, kann man auch fließende Fristen buchen. Denn du weißt ja noch nicht genau, wann Reha oder Klinik möglich wären. Du kannst mich gerne anschreiben, dann schicke ich dir die entsprechenden Daten. Ich schätze, die Hundepension ist ungefähr 1,5 Stunden von dir weg. Vielleicht findest du ja auch was Vergleichbares in deiner Gegend.

Wenn du die Liste abtelefoniert hast und lauter negative Rückmeldungen bekommen hast, hast du Anspruch auf die Übernahme eines privaten Therapeuten. Du musst nur nachweisen, dass du dich überall gemeldet hast. Das würde ich mit der Krankenkasse abklären. Manchmal haben sie auch noch weitere Namen auf ihrer eigenen Liste. Vielleicht ergibt sich so etwas.
Und es gibt auch noch Beratungsstellen von allgemeinen Trägern. Ich weiß gar nicht, ob ich hier Namen nennen darf... Die haben oft früher Plätze und können dir über die erste Zeit hinweg helfen und auch mit dir zusammen organisieren, was gerade dran ist.

Acht auf dich selbst, das ist gerade das Beste, das du tun kannst. Bei der Arbeit nicht übernehmen, keine nervigen Aufgaben in Verwandtschaft oder Bekanntschaft übernehmen. Raus gehen, wenn es sich gut anfühlt. Ausruhen, wenn es nötig ist.
Ich wünsche dir alles Gute. Liebe Grüße!

30.07.2017 15:27 • x 2 #24


U
Vielen vielen Dank Euch allen mit den vielen Tipps und aufmunternden Worten, das geht runter wie Öl! Danke!

Ich werde einige Eurer Tipps in jeden Fall angehen und schauen, ob ich da weiterkomme. Mit Glück habe ich hier vor Ort etwas für meinen Hund gefunden über eine Bekannte. Wäre schön, wenn es klappt.

Mit meinem Hausarzt werde ich auch noch mal ein paar deutliche Worte reden, soviel Power habe ich garantiert noch. Und den kleinen Hosenschei...n geht's auf jeden Fall gut und die werde ich auch gut unterbringen. Vorher wird nicht umgekippt, basta.

Danach geht´s in einen langen Urlaub oder Kur oder Reha oder was weiß ich, zumindest habe ich einen Plan, das ist schon mal gut.

Ich habe einfach versäumt, mehr auf mich zu achten, ganz klar. Man sagt viel, aber handelt dann doch anders. Aus gewohnten Mustern auszubrechen ist einfach echt schwer, aber die jetzige Situation, so heftig die auch sein mag, ist auch eine Chance. Und die werde ich versuchen bestmöglich zu nutzen. Beruflich/finanziell steht der Kollaps auch bevor, aber ehrlich gesagt, da sch...ich auch drauf, wie ihr schon sagtet, wem nütze ich, wenn ich umkippe.

@NichtLustich : Ja, auch tierliebe Männer soll es noch geben Was ein Glück, dass Du vergeben bist, sonst würde hier der Flirtpegel alle Grenzen sprengen. Aber lieb von Dir, danke schön!

@ Alle Foris hier: Nochmals vielen vielen Dank für Eure Worte, Tipps und Euren Zuspruch.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

L.G.
Udi74

30.07.2017 19:42 • x 5 #25


K
Hey Udi,

Ich schliesse mich hier an, versuche die Tiere unterzubekommen, mit Hilfe auch von deinen Freunden. Wenn das steht, beantrage auf jedenfall ne Reha (psychosomatisch) und gleichzeitig eine Überweisung für einen Therapeuten, den du in 9 Monaten dann besuchen kannst.

Du tust schon sehr viel, das kriegst du auch noch hin. Ich hab das auch alles hintermir

30.07.2017 19:48 • x 2 #26


M
Lieber Udi,

es tut mir leid, ich kenne das auch. Man ist des Lebens müde.

Ich habe auch 2 Hunde und konnte sie nicht unterbringen. Ich bin seinerzeit in eine Tagesklinik gegangen, dass war für mich mit den Hunden eine gute Alternative. Diese ging von 9.-16.00 Uhr. Die Klinik hat viel geboten. Von Atemtechnik zu MBSR Training, Sport, Skill Training und vieles mehr. Diese Klinik wurde von der Krankenkasse bezahlt, letztendlich das gleiche Programm wie bei einer Reha. Der Rehaantrag hätte viel länger gedauert und diese kannst du im Anschluss auch noch in Anspruch nehmen, sollte dies notwendig sein. Bei mir hat seinerzeit im Anschluss die Klinik den Rehaantrag gestellt und der wurde sehr schnell genehmigt. Google mal nach psychosomatischen Tageskliniken. Auch hier ist eine Wartezeit, aber lass dich davon nicht abschrecken, die gehen auch nach Bedürftigkeit.

Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen. Insbesondere mit den Therapieplätzen. Setze dich auch hier mit der Krankenkasse in Verbindung, die geben dir eine Liste welcher Therapeut Plätze frei hat und wenn nicht kannst du dir einen privaten Therapeuten suchen. Dieser stellt dann den Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse.

Auch für diesen Weg benötigst du viel Kraft und Energie. Aber das tust du für dich !

Ansonsten fahre ich im August für 3 Wochen in den Urlaub. Solltest du eine Dorf - Auszeit benötigen kannst du gerne bei mir wohnen und die große Stadt unsicher machen. Könntest auch deinen Hund mitnehmen, Auslaufgebiete gibt es hier auch. Tapetenwechsel, andere Eindrücke, sich treiben lassen, mit oder ohne Hund. Wenn du magst, schreibe mich an.

Ich wünsche dir viel Kraft und schlafe schön.

30.07.2017 22:31 • x 1 #27


K
Zitat von Mordillo:
Ich bin seinerzeit in eine Tagesklinik gegangen, dass war für mich mit den Hunden eine gute Alternative.


Auch ne Gute Sache Udi, ne Tagesklinik. Kläre mal mit dem Arzt das ab. Eventuell weiss die Tagesklinik in deiner Nähe, wo du deine Tiere unterbringen kannst.

Auf auf, Tschakaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa :-*

31.07.2017 00:19 • x 1 #28


U
Hallo allerseits,

nochmals Danke für Eure tollen Tipps und Meinungen!

Ich habe gestern Nacht (konnte mal wieder nicht schlafen, was solls ) mal aufgeschrieben, was so in meinem Leben bisher an besonderen Ereignissen war, dass ich so am Ar... bin:

Ich gebe mal einen Teil wider:

-Mit 6 Jahren das erste mal auf dem Bau gearbeitet
-Mit 12 Jahren das erste mal auf einem Gerüst mit gearbeitet
-Mit 16 Jahren quasi nebenbei im elterlichen handwerklichen Betrieb beschäftigt (Schule von morgens bis nachmittags, dann oft von spätnachmittags bis abends im elterlichen Betrieb gearbeitet), dann Sport (u.a. American Football)
-Mit 17 Jahren schwere Verletzung im Schulsportunterricht (u.a. Riss der Kreuzbänder, Menisken und diverser weiterer Innen- und Außenbänder in beiden Knien), schwere OPs, 6 Monate Rollstuhl und Krücken mit der Prognose, nie wieder ganz oder nur teilweise laufen zu können; dann Abitur gemacht
-18,5 Jahren nur Rehatraining usw., um wieder laufen zu können. Hat geklappt, aber sportlich gedachte Karriereintentionen durch die Verletzung erledigt
-1. Freundin mit 19, Ende der Beziehung mit 22 (erwischte meine Freundin mit meinem damaligen besten Freund im Bett!), zwischendurch Zivildienst erledigt, dann kaufmännische Ausbildung und im Anschluss 2-jährige Leitung, dann zurück in elterlichen Betrieb (Vater ging in Konkurs, begann von vorne, verletzte sich nach Konkurs innerhalb der ersten Woche, fiel 8 Wochen aus, mein Bruder und ich halfen/sprangen aus)
-2. Freundin mit Ende 22, hielt bis ca. 28.Lebensjahr, beendet, weil auch die mich mit einem anderen Mann betrog
-dann meine damalige Exfrau kennengelernt
-Heirat mit 29
-2005: Kauf eines Resthofs
-bis Mitte 2009: Beschäftigt im elterlichen Betrieb meines Vaters, Minimum 6-Tage Woche, jeden Tag ca. 190 km Hin- und Rückweg, dann wurde ich Mitte 2009 gekündigt wegen Auftragsrückgang, mein Vater konnte mich nicht mehr bezahlen
-1 Jahr arbeitslos, sehr viele Bewerbungen, Kurse von Arbeitsamt etc.
-April 2010: Tod meines Vaters nach fast einjähriger schwerer Krebserkrankung
-Mai 2010: mein Bruder reißt sich die Firma meines Vaters und dessen Wohnung, was als Erbe für unsere Mutter vorgesehen war, unter dem Nagel
-Mai 2010: Beginn der Selbstständigkeit mit meiner Exfrau, Büro eröffnet
-in der Abfolge: etliche Streitereien und Konflikte mit meinem Bruder, meine Mutter wäre fast ruiniert gewesen, zog zu meiner Stiefschwester, lebt seither dort, ist sichtlich gezeichnet und leidet seither an beginnende Demenz
-2011: Umbau des halben Hauses/Resthofs, Aufteilung in Privat und Büro, alles auf Kredit, langfristige gemeinsame Planungen bis zur Rente, Eigenleistungen im hohen fünfstelligen Bereich, monatelang bis nachts um zwei oder länger am wurschteln
-zwischendurch: drei Stiefkinder (Kinder meiner Ex) mit aufgezogen, mehrere Umzüge gemacht, der jüngste Sohn hatte Dro.probleme, musste weit weg (zum Glück), das älteste Kind als Missbrauchsopfer auch weit weg, alle auf einem guten Weg, viele Konflikte, Probleme, aber immer zusammengehalten
-9.11.2014: Mein absoluter Supergau: Meine damalige Frau verlässt mich abends um 21.45 Uhr für einen dreißig Jahre älteren Mann, habe es nicht kommen sehen, wurde mit mehreren Hunden und Katzen zurück gelassen (hatten nebenbei eine Art Gnadenhof), wochenlang wie in Trance, erste berufliche Probleme
-Februar 2016: Scheidung erfolgt, war einvernehmlich, darf aber Rentenpunkte abdrücken (wofür?) an meine Ex. Die hat sich zwischenzeitlich gut bei ihrem neuen Mann (sie heiratete den neuen Mann 6 Wochen nach unserer Scheidung) eingerichtet, Umbau im sechsstelligen Bereich, hat nur eine Katze mitgenommen und lebt wie die Made im Speck
-Dezember2016: Es ist klar: Ich kann das bisherige gemeinsame Haus nicht halten, zu teuer, zu groß, zu viel. Wochenlang nahc Mietwohnungen gesucht, immer Ablehnungen wegen meiner Tiere bekommen
-dann:Meine Ex hat ein Haus in der örtlichen Umgebung gekauft, weil ich nicht anders konnte, dort zur Miete rein, das bisherige Haus zum Verkauf angeboten, diesbezüglich noch bis Mitte dieses Jahr viel gemacht, gearbeitet, Garten immer auf guten Zustand etc.
-Stand heute: Seit Monaten Schlafstörungen und Ermüdungserscheinungen, ich funktioniere, leben tue ich nicht. Probleme fressen mich auf, durch Scheidung kräftige Steuernachzahlung (wegen schlechterer Steuerklasse), dazu eine teure Autoreparatur, auch sonst einige nicht verschuldete finanzielle Verbindlichkeiten, nach Streit mit der Ex keinen Kontakt mehr dort (hat u.a. die Kinder gegen mich aufgewiegelt), mir wird klar: So geht es einfach nicht weiter!

Ergo: Unterm Strich 37 Jahre am Stück gearbeitet (mit einer kurzen Unterbrechung durch Arbeitslosigkeit), keine Partnerin mehr, Probleme an allen Ecken und Enden, ich immer irgendwo direkt oder indirekt beteiligt. Lösungen können kaum noch herbei geführt werden usw.

Für gerade mal 43 Jahre keine schlechte Ausbeute, oder? Es gibt sicherlich Menschen, die noch viel mehr und schlimmeres erlebt haben.

Dieses ist nur ein Ausschnitt, wie gesagt, mehr würde hier den Rahmen einfach sprengen.

Ich kann jetzt aber reinen Gewissens sagen: Schei.., habe ich schon viel erlebt. Kein Wunder, dass ich irgendwo so langsam müde bin. Dann schlief ich ein.......

Liebe Grüße und danke für´s viele Lesen und Schreiben

Euer Udi

31.07.2017 13:55 • x 2 #29


U
Nachtrag:

Nachdem ich das nun wieder hier gelesen habe, was ich gerade schrieb (#29), beiß´ich mir gerade heftig in den Ars. Mir kullern die Tränen, einerseits, weil so viel war und passiert ist. Andererseits, weil ich so bescheuert war und bin, bis zum Krepieren weiterzumachen. Kein Wunder, dass ich keine neue Freundin/Partnerin finden konnte. .

Ich Idiot. Betreibe Raubbau vom Feinsten - an meiner Seele, meiner Psyche, meinem Körper. Und sag´ mir noch: Du musst noch das machen und das machen und das machen und. . Ein Freund meinte mal: The only way is up (war auch ein Workaholic), mein Vater sagte: Erst verrecken, wenn Du bist im Drecken. gut Sprüche, oder? Sollte ich mal vergolden, um mich zu vergewissern, wie blöd ich doch manchmal bin. Die größte Ehre - Abkratzen in Pflichterfüllung. Warum wurde ich nicht Soldat oder so? Wäre vermutlich ein Paradebeispiel gewesen für Fleiß, Arbeit usw.

Ich glaube mittlerweile, wenn man stabilisierende Faktoren im Umfeld hat wie z.B. eine liebevolle Partnerin oder eine Familie, die durch dick und dünn geht, kann man extrem leidensfähig sein. Diese Masse an Leiden fliegt einem dann um die Ohren, wenn die stabilisierenden Faktoren wegbrechen oder verschwinden. Ist mir jetzt klarer als je zuvor. Komm´ ich nochmal zurück, und ich denke und befürchte, das wird ein verdammt grottenlanger harter schmerzvoller bescheidener Weg, dann werde ich wohl ein absolut neuer Mensch sein - oder endgültig im Ars. sein. Who knows?

Gott sei Dank darf und kann ich mir hier auskotzen, wer weiß, wie es mir sonst ginge. Ich gehe viel raus, zwangsläufig mit dem Hund (so bis zu sieben Mal am Tag), Frischluft habe ich also genug. Und langweilig, bei meinem Job, wird´s mir auch nie. Im Gegenteil, ich wünsche mir mal Langeweile.

Mensch Leute, was werden da einige Leute gucken, wenn ich mich demnächst hinlege und sage: Das war´s, schönen Tag noch. Ha, ha, Mann, werden die dreinschauen.

Essen ist auch noch genug da, da hau´ ich gleich mal rein - Wauzi und Mietzis wird es freuen. Die kriegen immer was ab, brauchen ihr eigenes Futter fast schon nicht mehr. Natürlich kriegen die ihr Futter und Streicheleinheiten, keine Bange.

Okay, Spaß beiseite, ich hoffe, ich mach´ Euch nicht platt mit meinem Kummer. Danke für Euer Verständnis. Eure Geduld, Euer Mitgefühl, einfach, dass ihr da seid!

31.07.2017 14:37 • x 2 #30


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