374

Mieten vs Kaufen

S
Zitat von MissNextDoor:

Denke all die Spekulationen sind müßig. Falls es wirklich zu einer Eskalation kommen sollte, egal wie und wo, werden wahrscheinlich noch härtere Geschütze aufgefahren als vor 80 Jahren

Und egal, ob was kommt oder nicht - will ich mein ganzes Leben danach ausrichten, dass etwas kommen könnte? Natürlich schadet ein gewisses Maß an Planung und Vorsorge nicht, aber es ist doch nicht die einzige Entscheidungsgrundlage.

Es gibt halt unterschiedliche Prioritäten und man kann nicht alles quantifizieren.

Mein Garten macht mich froh, das Gemüseanbauen entspannt mich und ich liebe es, wenn ich darin ernten und direkt damit kochen kann. Da ist es mir, und im Moment kann es das zum Glück sein, doch total egal, ob ich das Gemüse zum halben Preis hätte kaufen können.

Unser Haus ist unser Zuhause. Das Zuhause meiner Kinder, in dem wir alles so gestaltet haben, wie es genau uns gefällt. Und irgendwann, wenn sie das wollen, können die Kinder es haben oder halt verkaufen. Aber bis dahin gibt es mir ein Gefühl von Freiheit, wo ich nicht jeden Monat nachrechne, ob ich in einer 3 Zimmer Wohnung in 40 Jahren x% mehr auf dem Konto gehabt hätte.
Wer weiß, ob ich dann noch lebe.

Und manchen Menschen bedeutet das alles eben nichts und sie fühlen sich mit dem Gefühl von Flexibilität und mehr Cash Flow eben wohler.

Und ganz viele haben schlicht keine Wahlmöglichkeit.

Aber letzten Endes ist doch niemand davor gefeit, dass man im Leben nur sehr bedingt planen kann.

14.10.2025 13:57 • x 8 #241


MissNoName
@SchlittenEngel da kann ich dir nur absolut zustimmen.

14.10.2025 13:58 • x 3 #242


A


Mieten vs Kaufen

x 3


I
Zitat von pand3m0nium:
ich mach einfach eine Beispielrechnung. Kaufen: Kaufpreis: 600.000 Euro Kaufnebenkosten: 12% = 72.000 Euro Eigenkapital 200.000 Euro Kredit: 472.000 Euro Zeitraum: 30 Jahre Wertsteigerung Immobilie: 2% p.a. Finanzierungszinsen: 3,5% 2% Tilgung Monatliche Rate: 2164 Euro Laufende Kosten: 875 Euro inlc. ...

und nochwas, du rechnest mit 7 % Rendite aber mit 3.5 % Darlehen obwohl 200.000 Euro Anzahlung getätigt werden? da kann man wohl eher 2.5 % in das Verhältnis setzen. Deine Rechnung ist nicht 100 % sachlich sondern zu Gunsten des Mieters ausgelegt

14.10.2025 14:09 • x 3 #243


P
Zitat von SchlittenEngel:
Und egal, ob was kommt oder nicht - will ich mein ganzes Leben danach ausrichten, dass etwas kommen könnte? Natürlich schadet ein gewisses Maß an Planung und Vorsorge nicht, aber es ist doch nicht die einzige Entscheidungsgrundlage. Es gibt halt unterschiedliche Prioritäten und man kann nicht alles quantifizieren. ...

das sind alles gute Gründe ein eigenes Haus zu haben. Absolut. Wenn man es sich leisten kann und mit den finanziellen Nachteilen gegenüber Mieten leben kann.

14.10.2025 14:19 • #244


P
Zitat von ImErnst12:
und nochwas, du rechnest mit 7 % Rendite aber mit 3.5 % Darlehen obwohl 200.000 Euro Anzahlung getätigt werden? da kann man wohl eher 2.5 % in das Verhältnis setzen. Deine Rechnung ist nicht 100 % sachlich sondern zu Gunsten des Mieters ausgelegt

bei 2.5 % sinkt die Rate so, dass sie ungefähr gleich der Miete ist.

Dann kann man alternativ nur die 200.000 investieren und monatlich nichts sparen.

Der Mietvorteil schrumpft auf einen Überschuss von 500.000 Euro Cash (also insg. ca 1.500.000 Cash nach 30 Jahren Miete)

Was in meiner Rechnung nicht vorkam. Sollte man nach 30 Jahren noch da wohnen bleiben wird natürlich mit jedem Jahr der Mietvorteil noch größer.

14.10.2025 14:23 • #245


I
Zitat von pand3m0nium:
bei 2.5 % sinkt die Rate so, dass sie ungefähr gleich der Miete ist. Dann kann man alternativ nur die 200.000 investieren und monatlich nichts sparen. Der Mietvorteil schrumpft auf einen Überschuss von 500.000 Euro Cash (also insg. ca 1.500.000 Cash nach 30 Jahren Miete) Was in meiner Rechnung nicht ...

Wenn man es sachlich betrachtet und deine Rechnung holt und folgendes sachlich anpasst dreht sich einiges:

- 3.5 % auf 2.5 % Kreditzinsen (sehr realistisch bei der momentanen Situation sowie 200.000 Euro Anzahlung)
- Der Käufer kann ebenfalls in ETF investieren. Vielleicht 100 Euro weniger
- Steuern auf Investitionen in ETF´s (für beide)
- Mietpreissteigerungen für den Mieter (x % p.a.) kannst du dir selber etwas heranziehen
- X % vom Gehalt werden nach dem Kredit ebenfalls für beide Parteien investiert, die monatliche Kreditbelastung fällt jedoch für den Käufer komplett weg. Wenn man beiden (Mieter und Käufer) nochmals weitere 10 Jahre gibt für Invests in ETF dreht sich die Rechnung aber extrem.

14.10.2025 14:34 • x 1 #246


A
Zitat von ImErnst12:
Man kann auch mit Eigentum nebenher noch investieren.

Ja, aber sind wir realistisch. Wer so was dermaßen Teures kauft hat selten viel Geld übrig. Ich würde es aber jedem raten. Und sei es nur ein kleiner ETF-Sparplan. Aber auch da sind wir bitte realistisch, das Geld fließt ja dann wieder in die Bude.

14.10.2025 15:26 • #247


A
Zitat von MissNextDoor:
@Arnika du denkst du setzt dich dann so bequem in den Zug..? Hat einer deiner Angehörigen den Krieg hautnah miterlebt..? Bei mir ja. Da ...

Nochmal, ich bin zur Hälfte Sudentendeutsche. Meine Mutter wurde mit 8 Jahren zur Vertriebenen. Meine Großeltern enteignet. Sogar zweimal. Alle haben den WK hautnah erlebt. Also erklär mir gern nochmal, was in diesem Worst case dann der Vorteil deines Hauses wäre. Da war alles weg. Von einer Sekunde auf die andere. Da sind bei manchen die Knödel noch dampelnd am Tisch gestanden - und zack. Und jeder war froh, wenn er wenigstens ein bisschen Schmuck oä hatte, was er mitnehmen und schnell über die Grenze schmuggeln konnte. Also mir brauchst von echten Krisen wirklich nichts erzählen. Du siehst also, das wäre für mich eher noch ein starkes Gegenargument. Auch wenn dir eine Bombe aufs Haus fällt, war’s das. Und ja. Ich könnte mit meinen Finanzen im „Gegenwert“ deines verlorenen Hauses dann immer noch im Zug flüchten. Bei dir wär’s halt futsch.

14.10.2025 15:42 • #248


MissNoName
Zitat von Arnika:
Nochmal, ich bin zur Hälfte Sudentendeutsche.

Meine Mutter auch. Ja, haben meine Großeltern so erlebt wie deine.
Tatsächlich seh ich aber nicht wo das für oder gegen ein Haus spricht...

Und eine Bombe, die aufs Haus fällt... denkst du wirklich, da würden heute solche Kleinkaliber eingesetzt, wenn es richtig zur Sache ginge..?
Ich glaube es weniger... und ich denke sollten hier Atombomben fallen hätten wir am Ende alle ganz andere Probleme... zumindest die armen Schweinchen unter uns, die dann noch da wären.

Again, man kann neben einem Haus auch andere Wertanlagen besitzen. Aktien haben mich bisher mangels Sachkenntnis nicht überzeugt... aber wie du sagst, sind Edelmetalle ja auch eine gute Sache.

Irgendwie ist das aber nun das OT vom OT.

14.10.2025 15:51 • x 3 #249


P
Zitat von ImErnst12:
Wenn man es sachlich betrachtet und deine Rechnung holt und folgendes sachlich anpasst dreht sich einiges: - 3.5 % auf 2.5 % Kreditzinsen (sehr realistisch bei der momentanen Situation sowie 200.000 Euro Anzahlung) - Der Käufer kann ebenfalls in ETF investieren. Vielleicht 100 Euro weniger - Steuern auf Investitionen ...

ich hatte ja auf 2,5 reduziert kam ja troztdem 500K mehr raus.

Die ganze Rechnung geht davon aus, dass Käufer und Mieter genau gleich viel pro Monat ausgeben. Wenn du jetzt sagst der Käufer kann ja zusätzlich noch 100 Euro investieren, dann kann der Mieter auch 100 mehr investieren. Das bringt ja jetzt gar nichts und hat mit dem Vergleich nichts zu tun.

Dass sich die Miete erhöht hat mit Inflation zu tun, die ist in der gesamten Betrachtung aber herausgerechnet, weil das keinen Unterschied macht.

In einer Vergelichsrechnung vergleichst du ja nur diejenigen Sachen die den Unterschied ausmachen.

ETF ist wie gesagt nur die Anlage für Leute die komplett nichts selber machen wollen. Das ist schon sehr defensiv. Bei Anlage in Aktien etc. über entsprechende Konstruktionen fallen erstmal fast keine Steuern an. Steuern habe ich extra rausgelassen. Wenn wir jetzt Steuern mit rein nehmen steht der Mieter nochmal besser da.

14.10.2025 15:52 • x 1 #250


tlell
Zitat von Arnika:
. Ich könnte mit meinen Finanzen im „Gegenwert“ deines verlorenen Hauses dann immer noch im Zug flüchten.

Ja und du hast dein Geld unter deinem Kopfkissen nicht wahr. Damit im Falle des Falles auch schnell ran kommst! Könnte ja sein das dein sorgfältig angelegtes Geld nicht mehr erreichbar ist so über Nacht.

Es können soviele Dinge sein. Man kann nicht gegen alles vorsorgen. Sollte man auch nicht. Wer nur noch in der Angst lebt was alles passieren könnte, kann das Leben eigentlich auch gleich lassen. Da muss ich gar nichts mehr machen. Nur sitzen, atmen und warten das die Welt untergeht. Ehrlich da leb ich lieber in vollen Zügen. Ich kann dann wenigstens sagen ich hab es genossen und es war schön!

14.10.2025 15:54 • x 4 #251


Lukrethia
Zitat von Arnika:
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. 60 % der WienerInnen bekommen Mietzuschüsse. Das wird in D in den Städten wohl nicht viel anders sein. Im ...

60% bekommen Mietzuschüsse in Form von was? Die Zahl erscheint mir sehr hoch. Wohne seit mehr als 30 Jahren in Wien und kenne eigentlich persönlich niemanden, der normal verdient und Mietzuschüsse bekommt. Und ich arbeite selber im Handel, und der Handel ist ja bekanntlich nicht die Branche der Bestverdiener.
Und die Randbezirke haben mitunter sehr teure Mieten. Gerade in Kaisermühlen sind die Mieten in den letzten 15 Jahren extrem gestiegen. Auch in Favoriten gibt es teure Gegenden. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten gibt es in Wien sehr gute Durchmischung - gute und weniger gute Plätze gibt es in jedem Bezirk.

Allgemein:
Im Vergleich zu London oder Paris sind die Wohnungs- und Mietpreise hier in Wien übrigens vergleichsweise günstig. Und dass man am Land viel billiger wohnt, stimmt auch nur teilweise. In manchen Dörfern zahlt man für Wohnungen fast schon genauso viel Miete wie in der Stadt oder im Speckgürtel. Ich hab aus dem Grund auch gekauft. Meine Kreditrate mit Fixzins bleibt gleich, die Miete nicht. Während ich noch gleich viel an Rate zahle wie vor 6 Jahren, zahlen meine Nachbarn mittlerweile 30% mehr Nettomiete im Vergleichszeitraum bei gleichbleibenden Betriebskosten. Die Entwicklung von Miete ist momentan einfach unberechenbar.

14.10.2025 16:15 • x 1 #252


A
Zitat von MissNextDoor:
Meine Mutter auch. Ja, haben meine Großeltern so erlebt wie deine. Tatsächlich seh ich aber nicht wo das für oder gegen ein Haus spricht... Und ...

Meine Familie hat in Südmähren in einem ehemaligen Sommerfrische-Gebiet theoretisch noch 8 Häuser stehen. Hat ihnen halt auch nix genutzt, alles weg. Zumindest alles, was nicht transportierbar war. Und das allermeiste vom anderen auch. Oder die Juden, die noch flüchten konnten. Die Immobilie war in den allermeisten Fällen komplett verloren, aber Edelmetalle zB haben sie gerettet. Also kurz und gut, glaub mir, selbst daran denke ich.

Mein Opa war übrigens ein ziemlicher Zampano im Schwarzmarkt-Fleischhandel im bzw nach dem Krieg. Wilderer und so. Aber die Hamsterer half halt ihre Hütte da ja auch nix, kleinere Wertgegenstände musst haben. Was glaubst, warum hab ich für den Notfall kanadische Silbertaler? Da hab ich den steigenden Silberpreis sowie auch eine Währung. Und die Steuern sind im Gegensatz zu Gold zu vernachlässigen.

Aber ja, wir schweifen schon extrem ab Aber glaub mir, sich aus so einer Krise wieder rauszulavieren, dass kenn ich aus erster Reihe fußfrei

14.10.2025 16:15 • x 1 #253


C
Ich dachte es geht um mieten vs. kaufen und nicht um Sudetendeutsche, Juden etc.
Fakt ist: sofern man nicht in München, Berlin o.ä. vermietet (sondern auf dem platten Land) verdient sich kein Vermieter eine goldene Nase. Was den meisten Mietern fremd ist: man muss Rücklagen bilden, um ein Haus zu unterhalten.

Vermieter gehen in Vorleistung. Sie investieren und tragen das Risiko, dass Vermieter ihre Wohnungen in Schutt und Asche legen. Wenn diese tollen Mieter denn erstmal raus sind, darf der Vermieter die Wohnung auf SEINE Kosten wieder richten.

Nachdem ein Haus nach 30 Jahren abbezahlt ist, darf der Vermieter wieder das Geld in die Hand nehmen (das er hoffentlich über 3 Jahrzehnte zurück gelegt hat) und die Hütte sanieren. Auf den neuesten Stand bringen, sonst mietet die Bruchbude eh keiner mehr.

Also von wegen: ich SCHENKE dem Vermieter ne Mille ... das ist fernab jeder Realität.

14.10.2025 16:34 • x 1 #254


A
Zitat von tlell:
Ja und du hast dein Geld unter deinem Kopfkissen nicht wahr. Damit im Falle des Falles auch schnell ran kommst! Könnte ja sein das dein sorgfältig ...

Wie kommst du auf Kopfkissen? Ich zb hab vor allem KI-Aktien. Und die größtenteils vor den Rallyes gekauft. Also jeder, der sich auch nur ein bisschen auskennt, kann sich ausrechnen, wie hoch meine Renditen oft so sind. Da kosten mich 4 % nur ein müdes Hüsteln.

Aber klar, natürlich läufst nicht immer aufwärts und auch da hast du Steuern. KeSt natürlich, aber die hast du auch am Girokonto. Und in meinem Fall auch noch 10% Quellensteuer wg Ausland. Aber das ja nur auf den Gewinn. Und das holt mir auch das Körberlgeld der Dividenden wieder teils etwas rein. Aber ich kann im Gegensatz dazu halt auch kleine Bruchteile jederzeit verkaufen. Weil ich eben nicht gebunden bin. Und in vollen Zügen auf den Schädel haun. Ist bei Gewinnmitnahmen immer super!

Das gibt mir Spielraum, den ein Häuselbauer so eben nicht hat. Und rein das ist mir viel wert. Wenn sich der Wert damit auch noch deutlich vermehrt, umso besser.

14.10.2025 16:56 • #255


A


x 4