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Muss Liebe denn exklusiv sein?

Nippes
ich glaube, das du deinen mann sehr gerne hast, aber ist das liebe? wenn man liebt, ist da kein platz für andere liebe. liebe und sich mögen und symphatisch finden, sind zwei paar schuhe. wenn du satt bist, ist du nichts anderes mehr.

11.03.2014 13:22 • x 2 #16


S
Wenn man liebt ist da immer Platz für andere Liebe, wie sollte man sonst seine Kinder, seine Eltern, seine Freunde lieben? Und damit meine ich Liebe im eigentlichen Sinne: den anderen so sein zu lassen wie er ist, also bedingungslos zu lieben und selbstlos das Beste für ihn zu wollen. Anziehungskraft, Verliebtsein, s.uelle Attraktivität, Aufregung und Schmetterlinge im Bauch das sind in erster Linie hormonelle Prozesse, die der Fortpflanzung und der Hege und Pflege der Kinder dienen. Deswegen gehen auch so viele Partnerschaften auseinander, wenn nach ein paar Jahren diese Hormone dann ausbleiben. Eine Ehe zu führen hat viel mehr mit dem ersten als mit dem zweiten zu tun.

Von Freundschaft wird man doch auch nicht satt, das finde ich ist ein komischer Vergleich.

11.03.2014 13:33 • x 1 #17


A


Muss Liebe denn exklusiv sein?

x 3


Klee86
@ao_grosses_glück

Ich denke durchaus, dass deine Wünsche und Ambitionen und Überlegungen in die Richtung Polyamorie gehen und es ist doch super, dass du dir Gedanken dazu machst und dich nun damit auseinandersetzt.
Das ist Tatsächlich viel besser als etwas unüberlegtes zu tun.
Jeder liebt anders und in der Polyamorie ist es tatsächlich so, dass Liebe geteilt wird und nichts exklusives darstellt.
Da passt Nippes Aussage, dass wenn man liebt man doch nur eine einzige Person lieben kann, nicht.
Wie gesagt, es gibt monogame und polygame Menschen. Und wahrscheinlich auch verschiedenste Stufen dazwischen so wie du es beschreibst. Da gibt es nichts dran auszusetzen, man sollte aber den Partner einweihen und dann nach Wegen und Möglichkeiten suchen.

Es gibt gar Seminare und Dissertationen zum Thema 'Polyamuröse Liebe'. Wenn du suchst, wirst du viel Wissenswertes finden.
Viel Glück dabei!

11.03.2014 13:48 • #18


Nippes
klee86 wird da sicherlich recht haben und ich sehe das natürlich aus meiner sicht und die ist monogam. ich verurteile dich ja auch nicht, aber für mich ist das undenkbar. und deine art zu lieben ist nur dann ok, wenn du keinen menschen verletzt, der lieber anders liebt. und liebe zu kindern und eltern usw, ist eine andere, als zu seinem partner.
es gibt ein paar grundsäulen zu einer liebe zum partner. treue, vertrauen, respekt und begierde.

11.03.2014 14:48 • #19


P
Zitat von Nippes:
ich glaube, das du deinen mann sehr gerne hast, aber ist das liebe? wenn man liebt, ist da kein platz für andere liebe. liebe und sich mögen und symphatisch finden, sind zwei paar schuhe. wenn du satt bist, ist du nichts anderes mehr.


Ich bin voll und ganz deiner Meinung! Und ich finde den Vergleich super!

Zitat von so_grosses_glueck:
Wenn man liebt ist da immer Platz für andere Liebe, wie sollte man sonst seine Kinder, seine Eltern, seine Freunde lieben?


Ich finde das kann man nicht vergleichen. Seine Kinder oder die Familie kann man natürlich lieben, ja, aber das ist doch eine ganz andere Art von Liebe als man sie zu seinem Partner hat, mit dem man eine Liebesbeziehung führt. Ich bin auch der Meinung, dass man Freunde nicht liebt. Wenn ich eine/n Freund/in LIEBE dann stimmt etwas nicht. Freundschaft hat mit Sympathie und starkem Mögen usw. zu tun, nicht aber mit Liebe. Ich glaube auch, dass man Gefühle in einer guten Freundschaft schnell mal über- bzw. fehlinterpretieren kann. Vielleicht verwechselst du da etwas auf Grund der Nähe?

Wenn du dich in andere verliebst dann fehlt dir meiner Meinung nach definitiv irgendwas in deiner Beziehung, sonst würde das nicht passieren. Was das sein könnte, kannst nur du ganz alleine herausfinden.


Zitat von so_grosses_glueck:
Von Freundschaft wird man doch auch nicht satt, das finde ich ist ein komischer Vergleich.


Das liegt wohl daran, dass Freundschaft ein ganz anderes Gefühl beinhaltet als Partnerschaft. Freunden gegenüber ist man ja längst nicht so verpflichtet wie dem Partner gegenüber. Für mich sind Freundschaften eindeutig lockerere Gefühle die eben nicht so tiefgreifend sind wie in einer Partnerschaft. Auf Freunde lässt man sich ja z.B. auch nicht 6uell ein... also ich zumindest nicht... so etwas gehört in eine Partnerschaft.

Grundsätzlich finde ich den Unterschied zwischen Freundschaft und Partnerschaft eh sehr schwer zu definieren. Manchmal denke ich, dass der einzige Unterschied in der 6ualität und der Monogamie besteht.

Zitat von Nippes:
Fremdgehen beginnt im Kopf
Schöne Signatur, auch hier stimme ich dir voll und ganz zu!

Zitat von Nippes:
ich sehe das natürlich aus meiner sicht und die ist monogam. ich verurteile dich ja auch nicht, aber für mich ist das undenkbar. und deine art zu lieben ist nur dann ok, wenn du keinen menschen verletzt, der lieber anders liebt. es gibt ein paar grundsäulen zu einer liebe zum partner. treue, vertrauen, respekt und begierde.


Und noch einmal, weil es so schön war: Wir sind uns vollkommen einig! Für mich ist das auch undenkbar! Treue und Vertrauen sind das Wichtigste in einer Beziehung, finde ich.

11.03.2014 15:03 • #20


L
Ich denke, jeder empfindet und definiert Liebe anders. Selber neige ich auch dazu, schnell Gefühle zu entwickeln, Liebe aber auch Haß.

In unserer Gesellschaft wird Liebe aber festgelegt: es liebt nur der, der treu ist.

Das kann man so sehen, und die meisten leben auch so, weil es vorgegeben ist oder erwartet wird.

Ich finde aber: es liebt nur der, der mit dem, den er liebt, gemeinsame Regeln festlegt und sich an diese hält.

Wie auch immer diese aussehen mögen.....

11.03.2014 15:18 • #21


G
Ich gebe Dir meine Interpretation:

Du bist eine Person die sehr viel Aufmerksamkeit braucht (Gründe sind wohl in der Jugend zu suchen).....
Dein Mann gibt Dir diese Aufmerksamkeit. Aber 100% über Jahre ist schwierig. Du bist daher anfällig für solche Bestätigungen von außen (dir gefällt es, wenn Dir Honig um den Mund geschmiert wird, oder Du selbst eroberst). Das läuft bei Dir nach einem Muster ab. Da Du mit Deinem Mann sehr gut harmonierst, hast Du diese verlangen nur sehr wenig. Bei einem eher unpassenden Partner hättest Du deutlich öfters das Verlangen nach Bestätigung.

Hoffe es hat Dir irgendwie weitergeholfen.

11.03.2014 15:18 • x 2 #22


F
Zitat von Gast 777:
... anfällig für solche Bestätigungen von außen (dir gefällt es, wenn Dir Honig um den Mund geschmiert wird, oder Du selbst eroberst... ).


Ich halte solche Auslegungen, ebenso wie die propagierten Schemata und Regeln a la entweder-oder für unrichtig und unehrlich. Zumindest sollte man immer davon ausgehen, dass das, was für Person A und B gut und richtig ist, nicht für Person C, D, E etc. gelten muss.

Ich selbst habe mich in meinem Leben nur dreimal verliebt, davon nur einmal dermassen heftig: 1986 (ich war nicht solo, die alte Beziehung zerbrach, aber das war schon vorher klar); 1992 (ich war solo); 2012.
Angesichts meines Beispiels kann man wohl eher nicht sagen, dass es in meinem Fall darum ginge, nach dem ums Maul zu schmierenden Honig zu suchen.

Es passiert einfach - zumindestens manchen Menschen - dass ihnen das Glück über den Weg läuft, zumindestens potentiell.

Dass es dann sehr viel Leid bedeuten kann, ist klar. Man braucht enorme Grösse um sich einer grossen Liebe, die nicht gelebt werden kann, zu entziehen. Und auch enorme Grösse, so etwas als platonische Freundschaft zu leben.

11.03.2014 15:37 • #23


Klee86
Zitat von fetzenfisch:
Zitat von Gast 777:
Es passiert einfach - zumindestens manchen Menschen - dass ihnen das Glück über den Weg läuft, zumindestens potentiell.

Dass es dann sehr viel Leid bedeuten kann, ist klar. Man braucht enorme Grösse um sich einer grossen Liebe, die nicht gelebt werden kann, zu entziehen. Und auch enorme Grösse, so etwas als platonische Freundschaft zu leben.



Wenn so ein Fall eintritt, ist es für alle Beteiligten sehr schwer und bestimmt nicht gewollt oder mutwillig initiiert.
Da bedarf es an enormer Größe eine Entscheidung überhaupt zu treffen.

Überhaupt: Ob ich monogam leben kann und will ist doch nichts was sich steuern lässt, das wurde mir in die Wiege gelegt.
Es gibt keine Gründe dafür, jemandem ein monogames Leben aufzuzwingen.

Wobei es der TE auch gar nicht um die Frage der s.uellen Exclusivität geht, die Frage ist allgemein gestellt.

11.03.2014 15:47 • #24


S
@Gast777: warum sollte man mit einem unpassenden Partner überhaupt zusammen sein? Und ich bin auch nicht, sondern Du hälst mich für

Sehr erstaunlich finde ich, dass Menschen die sich angeblich so gut mit Liebe auskennen, andere Meinungen und Gefühle abwerten und sich so despektierlich äussern müssen. Ich habe mir hier sehr exponiert und erwarte ja keine Zustimmung, dann müsste ich nicht darüber diskutieren, aber Respekt.

Ich habe in meinem Leben schon einige Beziehungen gehabt, einiges ausprobiert und meine Handlungen und Gefühle reflektiert. Und ich habe es selbst auch schon einmal praktiziert eine Liebesbeziehung aus guten Gründen zu ersticken. Ich weiss, dass das geht und das ich das kann. Die Frage ist, ob das sein muss und wenn ja, warum.

11.03.2014 15:53 • #25


K
Monogamie wird einem nicht in die Wiege gelegt. Das lässt sich historisch und kulturhistorisch tausendfach belegen. Es hing immer von den Lebensumständen und vor allem vom Geld ab.
Liebesheiraten oder Trennung, weil keine Liebe mehr da ist, sind ebenso neuere Erscheinungen und heute noch in sehr vielen Kulturkreisen nicht üblich.

11.03.2014 15:59 • #26


F
Zitat von so_grosses_glueck:
... eine Liebesbeziehung aus guten Gründen zu ersticken ...


... ist grauenvoll, extrem schmerzhaft, ziemlich schwierig.

Meiner Ansicht nach wäre meine Situation besser, wenn ich und er es ein bisschen leben könnten, was hiesse, sich vielleicht 1-2 Mal im Jahr zu sehen, real. Das würde mir schon reichen.

Und ich denke, dass Monogamie nur ein Kulturmodell ist, das sich über Kirche und vor allem Bürgertum etabliert hat. Im realen Leben geht es ganz anders zu. Die Frage ist, wie man damit umgeht.

11.03.2014 16:13 • #27


Nippes
Zitat von Kater Karlo:
Monogamie wird einem nicht in die Wiege gelegt. Das lässt sich historisch und kulturhistorisch tausendfach belegen. Es hing immer von den Lebensumständen und vor allem vom Geld ab.
Liebesheiraten oder Trennung, weil keine Liebe mehr da ist, sind ebenso neuere Erscheinungen und heute noch in sehr vielen Kulturkreisen nicht üblich.



früher hätte ich dir da bestimmt recht gegeben. ich dachte immer, das die gesellschaft monogamie verlangt, warum auch immer. aber dann habe ich die liebe kennengelernt und denke jetzt, was interessiert mich mein geschwätz von gestern. wenn man liebt, so richtig liebt. (habe früher auch gedacht zu lieben) dann will man nur noch den einen partner! du könntest mir die tollsten frauen *beep* ins bett legen und es würde nichts passieren. früher wäre mir das nicht passiert, aber ich denke, wenn die/der richtige kommt, dann war es das und vor allem, dann hat man sein glück gefunden.

11.03.2014 16:22 • #28


K
Kurzfassung: Du rationalisierst Dir einen zurecht. Auch ohne Schmetterlinge stellt man sich diese Fragen nicht die Du Dir stellst, es sei denn
a) man liebt seinen Partner nicht mehr (auch wenn da noch viel zuneigung im Spiel ist)
b) man ist polygam.

11.03.2014 16:23 • x 1 #29


L
Zitat:
früher hätte ich dir da bestimmt recht gegeben. ich dachte immer, das die gesellschaft monogamie verlangt, warum auch immer. aber dann habe ich die liebe kennengelernt und denke jetzt, was interessiert mich mein geschwätz von gestern. wenn man liebt, so richtig liebt. (habe früher auch gedacht zu lieben) dann will man nur noch den einen partner! du könntest mir die tollsten frauen ausgezogen ins bett legen und es würde nichts passieren. früher wäre mir das nicht passiert, aber ich denke, wenn die/der richtige kommt, dann war es das und vor allem, dann hat man sein glück gefunden.


so ist es. Wenn ich liebe, wird mein Monogamiegen aktiviert, nicht nur in der Verliebtheitsphase. Viele Menschen erleben das nie und verstehen es deswegen nicht.

11.03.2014 16:25 • #30


A


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