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Nach 1 Jahr plötzlich Trennung ich bin ziemlich am Ende

D
Ja nach Rücksprache mit Arzt und wer das Zeug schon mal abgesetzt hat weiß, dass ist je nach dem nicht ganz ohne. Das Gehirn und der Darm brauchen Zeit sich umzustellen aber es läuft. Ich meine mir würde es jetzt auch mit AD schlecht gehen

14.09.2020 09:14 • x 1 #16


D
Zitat:
Hut ab! Viel geschafft und ein guter Weg.


Danke dir ich geb mir große Mühe gut zu mir zu sein. Und das stimmt, es gab kein Drama, keine Szene.
Und was du sagst ist bestimmt richtig, sie hat ihre Ansprüche runtergeschraubt, vielleicht war das was ich als reife wahrgenommen hab, doch auch eher ein Überlebensmechanismus, sich selbst nicht wichtig genug zu nehmen um eigene Wünsche zu formulieren. Also natürlich konnte sie das im kleinen aber im großen war es wohl schwer...

14.09.2020 09:18 • #17


A


Nach 1 Jahr plötzlich Trennung ich bin ziemlich am Ende

x 3


Femira
Hallo Wanderer,

schöner Name

Weißt du, mit meinem Forengrund war es ähnlich. Ich hatte viel innere Arbeit geleistet. War in Therapie usw. Mit meinem Forengrund lief alles toll. Ich musste zum ersten Mal nicht kämpfen, sondern bin lediglich in die Selbsverantwortung. Wir konnten reden und Konflikte lösen.

Als er ging nach einem knappen Jahr, zerriss es mich schier. Es war doch alles gut gewesen?!

Erst viel später fand ich heraus, dass er gar nicht so in Kontakt mit sich war, dass er seine Bedürfnisse wahrnehmen udn äußern konnte. So ähnlich wie deine Dame, die immer nur sagt, alles sei okay und dann geht.

Für mich schwer zu akzeptieren und vor allem diese Hoffnungslosigkeit zu überwinden. Dieses...nun habe ich an mir gearbeitet und alles richtig gemacht und es klappt trotzdem nicht.
Prompt (ein halbes Jahr später) bin ich wieder in einer Beziehung gelandet, in der ich um Liebe und Anerkennung kämpfen muss.

Ich versuche es so zu sehen: Ich habe gesehen und gespürt, wie es sein kann. Es war noch nciht optimal, aber es war so viel besser als die Jahre davor und nun weiß ich, wo ich hinwill. Ich habe da noch einiges übersehen, aber ich habe gemerkt, was eine gesündere Beziehung ausmacht. Ich will mich nicht mit weniger zufrieden geben.



Es sind Phasen in deinen Leben und du hast wahnsinnig Fortschritte gemacht, indem du eine bessere Frau gewählt hast als vorher. Du konntest viel mehr als früher. Auch wenn das nochmal ein Rückschritt ist der Liebeskummer, ist das auch eine Chance, dir auch jetzt zu sagen: das darf sein. Verlust ist nicht mehr mit existentiellen Ängsten verbunden, da du Erwachsen bist! Also die Ängste kommen hoch, aber du als Erwachsener kannst dich nun versorgen.

Sei gut zu dir. Es wird dauern, aber es wird.

14.09.2020 10:03 • x 1 #18


D
Hey Femira,

ich danke dir für deine Nachricht, das hat mich sehr berührt, was du geschrieben hast.
Dann weißt du ja genau wovon ich spreche... aber wie bist du denn bloß wieder in einer Beziehung gelandet wo du kämpfen musst?
Und läuft diese Beziehung noch? Wie gehst du damit um?
Kannst du wieder vetrauen?
Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen mich wieder auf was einzulassen, mein Vertrauen ist erstmal angeknackst.
Ist doch einfach schade, wenn der Andere sich nicht öffnet, dabei könnte man das doch zusammen lernen und daran wachsen, innerlich zu erkalten ist fies.
Danke für das Video!
Ich hab mir vorhin was von der School of Life angesehen, da geht es um die Vorstellung wie lange eine Beziehung eigentlich halten muss, damit wir sie für erfolgreich halten. Da ist was dran... Tatsächlich ist für mich das Ende einer Beziehung irgendwie innerlich mit Scheitern verknüpft. Weil es nicht für immer gehalten hat, aber das ist natürlich ein Nährboden für viel Unglück...
( )

14.09.2020 22:11 • x 1 #19


Zweizelgänger
Zitat von _derwanderer_:
Vertrauen ist erstmal angeknackst.
Ist doch einfach schade, wenn der Andere sich nicht öffnet, dabei könnte man das doch zusammen lernen und daran wachsen, innerlich zu erkalten ist fies.

Da gebe ich dir absolut recht.
Ich frage mich allerdings leider auch, wer heute noch dazu bereit ist.
Eigentlich tuen sich bei mir persönlich da viele Fragen auf.
Eine davon ist auch, ob oder wie oft es tatsächlich passiert, dass sich zwei Menschen treffen, die tatsächlich dazu bereit sind und was dafür die Voraussetzungen sein müssen, damit beide dazu bereit sind.

Im Grunde waren wir damit auch schon direkt bei der Frage, wie lange eine Beziehung halten soll, um als erfolgreich anzusehen.
Was muss für den einzelnen eigentlich erfüllt sein, damit es es so wahrnimmt?
Wie weit unterscheidet sich die Vorstellung von Liebe oder Nähe oder Autonomie oder Erlebnissen, Austausch, Interesse am Leben des anderen und wie sehr ist überhaupt wer und wann noch dazu in der Lage dieses Interesse aufzubringen oder ist der Alltag zu schnell geworden und somit auch die innere Ruhe auf der Strecke geblieben, um noch Tiefe empfinden zu können.

Wie man sieht gehen da gleich viele Türchen auf, die bestimmt eine Rolle spielen.
Aber wie weit und wie sehr ?

14.09.2020 22:45 • x 1 #20


Femira
Hey Wanderer,

verzeih, es ist bei mir etwas untergegangen. Ich entdeckte gerade deine Nachricht im Daily Thread:
Zitat von _derwanderer_:
Was habe ich erwartet fragt ihr euch vielleicht?
Ja. Das frage ich mich auch.
Kann es nicht einmal wie im Film sein? Ich habe mir fest vorgenommen nicht über die Vergangenheit zu reden am Samstag, keine Ahnung ob mir das gelingen wird, denn de facto bin ich gerade nicht mit ihr auf Augenhöhe und das spüre ich deutlich. Aber ich weiß auch dass es keinen Sinn macht in der Vergangenheit herumzuwühlen... Wenn ihr wüsstet wie sehr ich den Tag heute genossen habe, einfach nur weil sich meine Gedanken mal ein bißchen beruhigt haben, hoffentlich feuert dass nicht alles wieder auf mich zurück. Die Trennung ist ja schon schlimm genug aber dann noch zu sehen, dass der Andere damit gut klar kommt und schon so viel weiter ist als man selbst, keine Ahnung warum ich mir das antue. Drückt mir die Daumen dass ich da irgendwas für mich rausziehen kann was mir auf kurz oder lang hilft. Ich möchte wirklich wieder glücklich sein...

Das war bei mir auch so! Oh mann...
vielleicht magst du danach mal meinen ersten Thread lesen?
annaeherungsversuch-gescheitert-wegen-luegen-t48793.html
Da brauchts du nicht mehr antworten, er ist zu lang her. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du etwas aus dem Treffen ziehen kannst und dass es anders läuft als bei mir.


Zitat von _derwanderer_:
aber wie bist du denn bloß wieder in einer Beziehung gelandet wo du kämpfen musst?
Und läuft diese Beziehung noch? Wie gehst du damit um?
Kannst du wieder vetrauen?

Tja...keine Ahnung...es ist zu früh passiert, glaube ich. Ich war noch sehr in Trauer nach einem halben Jahr...so schlimm ging es mir wirklich noch nie nach einer Trennung wie nach dieser kurzen Sache. Und er lief mir übern Weg und irgendwie hat es gefunkt und er kann sich nicht richtig öffnen und perspektivwechsel kann er auch nicht blabla.

Die Beziehung habe ich vor ienr Weile beendet, aber hoffe noch...sonst wäre ich nicht hier. Ich hoffe, er macht ne Therapie, reißt sich am Riemen usw. Keine Ahnung...

Zitat von _derwanderer_:
Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen mich wieder auf was einzulassen, mein Vertrauen ist erstmal angeknackst.

Klar, es ist zu früh.
Wie bekommst du die Zeit rum?

Wie ist dein Überleben? Ess, Schlafen, Sport, Arbeiten?

Zitat von _derwanderer_:
Danke für das Video!

Wir haben ja schon mal geschrieben. I:) Ich hab nur Videos gesehen. Dadurch wurde mein Kopf ein bisschen und kurz still. Je nach deiner Phase kann ich dir etwas verlinken, wenn du magst.

24.09.2020 23:25 • #21


Femira
Hey Wanderer!
Wie war dein Treffen?
War es schon?
Wie geht es dir?

13.10.2020 22:31 • #22


D
Hey ihr Lieben,

ich musste erstmal die letzten Wochen verdauen.
Danke der Nachfrage... das Treffen war sehr schwer für mich. Wir haben uns in einem Cafe getroffen und natürlich hatte ich innerlich die Hoffnung auf irgendein Zeichen das nicht alles verloren ist...
Sie sah anders aus, während unserer Beziehung hat sie immer Leggins uns Pullis getragen, plötzlich kam sie in engen Jeans, ein bißchen Makeup und neuen Schuhen und war erst sehr angespannt. Aber dann merkte sie schnell dass ich ihr keine Vorhaltungen machte oder irgendwie Druck machte und erzählte, wie sie in Monaten nicht erzählt hat.
Sie ist in der Zwischenzeit alleine in den Urlaub gefahren und war voller Begeisterung, strahlte und eigentlich war der Tenor nur, mir gehts richtig gut.
Ich hab einfach zugehört und ihr nichts von meinen Schmerzen erzählt oder gezeigt. Ihr Kritikpunkt war ja die Negativität die sie in den letzten Monaten meinerseits empfunden hat, die sie schwer gemacht hat. Ich erzählte meinerseits was ich so in den Wochen gemacht habe, vom Jogawochenende, dass ich mit reiten angefangen habe, eine Woche bei meiner Schwester zur Ruhe kam und- und das ist die Wahrheit- wirklich deutlich merkte wie mein eigener Stress abfiel. Das Absetzen von den AD war wirklich eine Belastung für mich, das war anstrengend und ich hatte unheimlich viel zu tun im Job und hatte keine freie Minute für mich, in der ich einfach mal mir etwas gutes tun konnte. Das hab ich aus ausgestrahlt, sie hat das gespürt und sagte wie sehr sie sich für mich freut.
Irgendwann redeten wir doch auch über die Beziehung und ich sagte ihr wie unendlich Leid es mir tut, dass meine Probleme so viel Raum eingenommen haben, dass ich Angst hatte beim Absetzen und es mir viel Stress gemacht hat.
Sie hat mich immer ermutigt, hat dem immer Raum gegeben, ich war für ihr Verständnis wirklich dankbar und es ist nicht so, dass ich sie als Therapeutin missbraucht hätte, aber natürlich haben wir darüber geredet. Und natürlich auch nicht nur, aber es ist eben eine riesige Belastung für mich gewesen, körperlich und geistig.
Sie sagte sie hätte lange über den Vorwurf nachgedacht, dass ich mir gewünscht hätte sie hätte deutlicher gesagt wenn ihr das zuviel war, sie meinte aber, so bin ich eben nicht, ich bin niemand der auf den Tisch haut und dann kam noch das furchtbare aber du wirst bestimmt eine Frau finden, die dir das dann so geben kann und fing an zu weinen.
Ich sagte ihr dass ich mir wünschen würde, dass wir uns Zeit nehmen und uns anders kennenlernen können, denn die traurige Wahrheit ist ja, mittlerweile sind die Absetzsymptome alle weg und mir gehts was das angeht wieder sehr gut.
Sie nickte nach dem Motto, ja... ich weiß dass wünscht du dir.
Auch hier kein klares Nein, aber es war deutlich genug zu lesen.
Das Gespräch ging 5 Stunden dann gingen wir zusammen zu der WHG ihrer Freundin wo sie untergekommen war und ich sagte ein letztes Mal, dass ich die Vorstellung schwer finde, dass sie bald die Stadt verlässt. Sie geht erstmal wieder in ihre Heimat.
Und sie nickte wieder und meinte sie könne sich ja mal melden, falls die wieder in der Stadt ist und ich entgegnete, dass das nicht das ist was ich meine.
Dazu sagte sie nichts.
Wir verabschiedeten uns, nach einer langen Umarmung und als ich um die Strassenecke bog, ging bei mir nichts mehr.
Ich hab so geweint und ich kam mir so blöd vor.
Die Tage danach waren schwer und ich hab hier mit Therapie angefangen und mache vieles was mich aufbaut aber auch nach jetzt 2 Monaten bin ich immer noch fassungslos.
Selten, ganz selten kommt auch mal Wut aber die meiste Zeit hab ich Schuldgefühle.
Es tut mir so Leid, dass es mir so schlecht ging. Aber ich bin damit offen umgegangen, hab sie gefragt wie die Situation für sie ist, sie hat immer nur gesagt, alles gut, das darf sein, ich soll geduldig sein und sie könne sich gut abgrenzen und wir hatten ja trotzdem immer viele schöne Momente. Aber wie sie sich getrennt hat, passt so gar nicht zu dem was sie mir in der Beziehung gespiegelt hat, sie ist regelrecht geflohen.
Sie meinte sie hätte sich selbst so schwer gefühlt, dass hätte ihr solche Angst gemacht, dass sie gehen musste.
Das tut so weh, ich hab sowas einfach noch nie erlebt. Eine Beziehung in dem einem etwas ganz anderes gezeigt wird, in der es harmonisch, wertschätzend und einfach schön scheint und dann merkst du die Partnerin hat sich innerlich längst verabschiedet. Sie hat mir noch ein paar Tage vorher gesagt wie dankbar sie dafür ist, endlich eine Beziehung zu haben in der man kein Drama miteinander hat, wir hatten noch zwei Tage vorher S.
Und dann Trennung und weg. Mittlerweile ist sie wieder bei ihrer Mutter bis sie dann nach der letzten Prüfung ihren Job anfängt. Nein ich schreibe ihr nicht, und kein Social Media Stalking, aber es bleibt hart.
Ich hab nach meiner letzten Beziehung so hart gearbeitet, soviel verstanden über meine Muster und was mich an meiner Ex-davor so gereizt hat und was mein Anteil an den Streits war.
Sie allerdings war so anders, ein ganz anderer Typ Frau, und das fühlte sich wie eine Belohnung an für die ganze Arbeit. Endlich kein Kampf mehr, ein sich-zeigen dürfen, ein angenommen sein. Und ich konnte sie einfach lieben, da war kein Muster was sich wiederholte, wo ich merkte ich bin da irgendwie gefangen. Ich konnte meine Bedürfnisse äußern, ich hatte nicht dem Impuls sie zu retten, es lief einfach wie geschmiert zusammen. Und dann kommt plötzlich zum ersten Mal das Wort Zweifel und direkt die Trennung. Und ich hacke in einer Tour auf mir herum, stelle sie so sehr auf ein Podest... seit der Trennung bin ich voll in die Abhängigkeit geschlittert.....

21.10.2020 12:55 • #23


Zweizelgänger
Zitat von _derwanderer_:
Und ich hacke in einer Tour auf mir herum, stelle sie so sehr auf ein Podest... seit der Trennung bin ich voll in die Abhängigkeit geschlittert.....

Ich musste deinen neuen Beitrag erstmal etwas sacken lassen.
Ich kann dich da gut verstehen, denn es erinnert mich sehr an die Zeit nach meiner Trennung und den Gefühlen die ich zu der Zeit hatte.

Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, dass du dir jetzt Vorwürfe machst.
Du kannst, so wie wir alle, und ich hatte das gleiche erlebt, nur dem vertrauen, was dir die Menschen sagen.
Wenn dein Partner dir immer das Gefühl gibt, das alles in Ordnung ist, wie sollst du dann etwas ändern oder erkennen können.
Ich persönlich sehe da den Fehler nicht bei dir, sondern eindeutig bei ihr.
Wenn Menschen nicht dazu in der Lage sind, dass sie ihre Gefühle, Bedürfnisse oder Gedanken mitteilen, braucht man sich anschließend keine Gedanken zu machen, warum man das nicht bemerkt hat.
Ich halte das eigentlich für ein extrem unfaires Verhalten!

Ob du sie jetzt erst auf ein Podest gestellt hast, kannst zwar nur du wissen, aber ich kann es mir kaum vorstellen.
Vielleicht kostet es eher gerade viel Kraft, sie weiter auf diesem Podest zu halten.

Lass deiner Wut Raum!
Es war für mich zwar auch eine harte Erfahrung, aber letzendlich hat es mir zu einer emotionalen Distanz verholfen, die einen gewissen Abschluss eingeläutet hat.
Ich denke zwar immernoch öfter an sie und habe auch manchmal das Gefühl von vermissen, aber ich kann es inzwischen ganz gut einordnen und sehe auch gleich die nicht so tollen Seiten, die ich wirklich nicht vermisse.

Also, höre auf auf dir rumzuhacken !
Wäre sie so toll, hätte sie offen mit dir gesprochen und ihr hättet Wege gefunden.

22.10.2020 08:41 • x 3 #24


Femira
Zitat von _derwanderer_:
aber auch nach jetzt 2 Monaten bin ich immer noch fassungslos.

Du kannst dich darauf einstellen, dass Trauerarbeit meist ein Trauerjahr erfordert. 2 Monate ist nichts. Ich weiß, es ist leicht gesagt, wenn man in der Hölle sitzt.


Zitat von _derwanderer_:
Nein ich schreibe ihr nicht, und kein Social Media Stalking

Das ist sehr, sehr, sehr tapfer!
Natürlich ist es hart! Trennungen sind immer hart.

Zitat von _derwanderer_:
seit der Trennung bin ich voll in die Abhängigkeit geschlittert.....

NEin, sonst würdest du ja alles verraten, nur um deine Dr*** zu bekommen. Das tust du nicht. Du trauerst wie jeder. Und ich finde es mutig und gut, dass du dir Hilfe geholt hast!

Zitat von _derwanderer_:
Ich hab so geweint

Auch hier kannst du stolz auf dich sein. Es ist gut, dass du dich traust, traurig zu sein und das in der Öffentlichkeit zu zeigen. Weinen löst. Depression nennt man nicht umsonst kalte Trauer, die sich erst auflöst, wenn wir uns selbst und unsere Erlebnisse beweinen. Das machst du schon ganz richtig!


Zitat von Zweizelgänger:
Wäre sie so toll, hätte sie offen mit dir gesprochen und ihr hättet Wege gefunden.

Den Satz finde ich wahnsinnig wichtig!

Schau, dass du dir Gutes tust. Zum Beispiel helfen Bananan, Avocados und Nüsse, deinen Hormonhaushalt zu stabilisieren. Das schmeckt lecker auf Brot. Für dich ist ja eh gerade alles Dachpappe. Da kannste auch Gutes essen. Viel Bewegung, stundenlang laufen....müde werden.

22.10.2020 09:38 • x 1 #25


D
Danke euch für eure Worte @Femira und @zweizelgänger,

im Moment kommt wahnsinnig viel Wut hoch, leider aber auch auf mich selbst. Und es ist so mühsam die ganze Zeit mit einem Phantom zu reden, dass man diesen Prozess und seine Gedanken nicht mit dem Menschen besprechen kann, sich auseinandersetzen kann, ist natürlich klar, aber eben auch unendlich unbefriedigend.
Ich ärgere mich darüber dass es mir teilweise schlecht ging, dass das so viel Raum eingenommen hat. Sie sagte hinterher zu mir, sie hätte den Eindruck gehabt wenn sie was gesagt hätte dann hätte das mir nur noch mehr Druck gemacht und das wollte sie auch nicht.
Das war so anstrengend, ich weiß noch wie wir ins Theater gegangen sind, weil ich da einen Vortrag sehen wollte und dann mittendrin raus musste, weil ich eine Panickattacke bekommen hatte und sowas hatte ich vorher nie. Und ich hab mich geschämt ihr das aber auch ehrlich gesagt und sie meinte nur, nein alles gut, mir ist das hier auch gerade bisschen viel mit den ganzen Leuten. Ich war in den Momenten einfach dankbar. Aber dass es dann eben auch keinen Spaß macht mit mir zusammen zu sein ist ja nachvollziehbar.
Aber es gab auch genug anderer Momente, wo es einfach schön war aber ich war innerlich oft angespannt, was aber eben beim absetzen passiert, das Hirn muss sich erst wieder einpendeln.
(schön wie ich mich rechtfertige)

Ich weiß ja auch nicht wie ich reagiert hätte wenn sie ehrlich gesagt hätte was sie fühlt oder was sie gerade stört. Vielleicht hätte ich mich dann auch fragen können ob SIE die richtige ist, wenn sie so reagiert. Aber durch ihre Art, ihr Verständnis und auch ihre Liebe, ob echt oder auch nicht, muss ich ein verzerrtes Bild von ihr bekommen haben.

Das interessante ist, dass sie Dinge die sich selbst nicht unmittelbar betrafen ansprechen konnte.
Wir haben uns einmal mit einer ihrer Freundinnen getroffen, deren Freund sehr depressiv ist. Dadurch entstand oft eine etwas beklemmende Situation, weil ihre Freundin oft versuchte ihn aufzulockern oder sie versuchte sein Verhalten durch kleine Witze zu entkräften. Ich spürte ihre Bemühungen, uns ein gutes Bild von ihm vermitteln zu wollen.
Ich werde bei so stillen Typen auch schnell innerlich unsicher und kompensiere dass dann mit people pleasing.
Mache Witze, versuche das Eis zu brechen, weil es mir im Grunde unangenehm ist seine und ihre und meine Beklemmung zu spüren.
Als meine Ex und ich danach ins Auto stiegen, seufzte ich und sie fragte mich ob sie mir mal was sagen dürfe...
Du musst dich gar nicht so anstrengen, meinte sie. Du bist nicht dafür verantwortlich wie der Nachmittag wird.
Und ich wusste genau was sie meint und sagte ihr eben genau das, dass es mich unsicher macht, wenn so eine Situation entsteht und ich mich innerlich schnell verantwortlich fühle, dass es allen gut geht. Ich war ihr dankbar für ihre Beobachtung und ihre Ehrlichkeit.
Solche Dinge konnte sie gut ansprechen und zeigt ja auch wie reflektiert sie selbst ist und wie fein ihre Antennen sind.

Zitat von Zweizelgänger:
Wäre sie so toll, hätte sie offen mit dir gesprochen und ihr hättet Wege gefunden


Oh man...ja ich versuche mir deine Worte zu Herzen zu nehmen. Seit der Trennung springt ein altes Muster in mir an, was einfach nichts anderes glauben kann, als dass ich Schuld haben muss. Nach dem Motto, natürlich musste sie sich trennen, nachdem sie gesehen hat wer du bist.
Das ist nicht hilfreich ich weiß, aber ich kann einfach nicht glauben dass sie da auch ihren Anteil hat.
Sie hat es ja in ihren Grenzen versucht, Dinge erstmal mit sich selbst zu klären ist ja auch nicht unbedingt schlecht, und wenn sie sagt die hat es einfach nicht gespürt was da in ihr passiert, wie soll ich dann auf sie sauer sein?
Ich bringe ihr soviel mehr Verständnis entgegen als mir... ich weiß...
Und dafür bewundere ich sie ja sogar noch. Ich bewundere es dass sie einfach Schluss macht und dann sagt, hey klar dass ist total schade, ich hab mir das auch anders gewünscht, aber so ist es eben. Und dann eben weitermacht.
Sie hackt nicht auf sich herum. Sie sitzt nicht nachts aufrecht im Bett. Sie zweifelt nicht plötzlich ihr ganzes Leben an.
Sie hat da ein Vertrauen mitbekommen, dass sie einfach weitergehen lässt.
Das macht mich fertig.
Zu sehen dass der Ex Partner die Trennung als Befreiung empfindet, löst bei mir keine Wut auf sie aus. Mein inneres Kind empfindet das alles völlig stimmig.

Noch ein Gedanke, bitte entschuldigt wenn ich mich an manchen Stellen wiederhole, ich weiß ich klinge wie eine Platte mit Sprung.
Aber die Trennung vor ihr, war auch sehr schmerzhaft. Aber meine EXEX war ein ganz anderer Mensch, und ich war da emotional viel verstrickter, da haben wir beide oft unsere verletzten Kinder ausagiert. Nach der Trennung, die auch wahnsinnig weh tat hab ich mir geschworen, dass ich das bearbeiten werde, damit diese Trennung irgendeinen Sinn bekommt. Und mir wurde so deutlich was meine Verstrickungen waren. Ich wollte sie retten, mein Okay wollte ich mir darüber verdienen, dass ich sie glücklich mache. Das ist natürlich total zum Scheitern verurteilt, aber ich hab es kapiert. Und als dann meine Ex auftauchte, war alles so anders. Ich hätte unsere Liebe vor Jahren noch überhaupt nicht wertschätzen können, und sie sagte mir dasselbe. Sie hatte sich sonst auch nur Typen ausgesucht, wo sie kämpfen muss und eben nicht sein darf.

Ich glaube auch deswegen ist es so hart, ich dachte ich wäre irgendwo angekommen, und die ganze Arbeit trägt Früchte. Ich dachte ja die Harmonie zwischen uns ist ein Resultat unserer Kommunikation, ein Resultat dessen dass ich ein Muster durchbrochen habe und endlich andere Partnerinnen anziehe. Ja und in der Tat, da war kein Muster, keine Verstrickung, zumindest nicht von meiner Seite und doch zerbricht es.

22.10.2020 10:51 • x 3 #26


Femira
Hey wanderer,

so als kurzen Input (muss heute viel arbeiten):


Zitat von _derwanderer_:
Ich glaube auch deswegen ist es so hart, ich dachte ich wäre irgendwo angekommen, und die ganze Arbeit trägt Früchte. Ich dachte ja die Harmonie zwischen uns ist ein Resultat unserer Kommunikation, ein Resultat dessen dass ich ein Muster durchbrochen habe und endlich andere Partnerinnen anziehe. Ja und in der Tat, da war kein Muster, keine Verstrickung, zumindest nicht von meiner Seite

In deinem ganzen Text lese ich, wie weit du gekommen bist. Du konntest deine Bedürfnisse formulieren, du hast die AD abgesetzt, du hast angefangen, für dich einzustehen, du warst authentisch, du wolltest sie nicht retten usw.

Aber du hast dich noch von ihr retten lassen und sie war auch im Kampf um dich. Also völlig frei war es noch nciht. Du kannst dir diesen Satz noch einmal zur Aufgabe machen:

Zitat von _derwanderer_:
Nach der Trennung, die auch wahnsinnig weh tat hab ich mir geschworen, dass ich das bearbeiten werde, damit diese Trennung irgendeinen Sinn bekommt.

Schau, wie weit du schon bist! Das ist jetzt noch ein Schritt mehr in ein gesundes Leben!

Weißt du, bei meiner ersten großen Liebe ging es mir wie dir, ich wurde depressiv und bin dann irgendwann zur Therapie. Er verließ mich, als es mir besser ging und der Blödmann sagte zum ABschluss: ich kann erst gehen, seit es dir besser geht. Vorher dachte ich, du bringst dich sonst um
Ich war nie suizidal.
Ich machte mir schlimme Vorwürfe so wie du.

Aber das ist nun 10 Jahre her...und ich sehe, was er sich nun für Frauen aussucht: alles Dramaqueens. Der wäre nie mit mir zusammen geblieben damals, hätte ich nicht so Drama gemacht wegen meiner Depression.


Zitat von _derwanderer_:
eit der Trennung springt ein altes Muster in mir an, was einfach nichts anderes glauben kann, als dass ich Schuld haben muss.

Ja, so eine kaputte Schallplatte hab ich auch bei Trennungen. Eine Übung fand ich ganz hilfreich:

Nimm einen Stift in deine NICHT Schreibhand. DIe steht für dein verletztes Kind, das damals auch nicht richtig schreiben konnte. Schreib alles auf, was es so denkt. Alle fiesen Sätze.

Dann wechsle die Schreibhand und antworte aus der Sicht eines liebenden Erwachsenen. Beginne mit: Lieber kleiner Wanderer, ...

Du kannst die Übung auch variieren und ein Schreibgespräch machen. Dann solltest du auch mal fragen, wie alt dein inneres Kind gerade ist. Schau, was es braucht von dir als verantwortungsvoller, liebender Vater für dein inneres Kind.

22.10.2020 11:08 • x 2 #27


D
Hey Femira,

ich danke dir vielmals für deine lieben Worte. Und das was du schreibst finde ich sehr interessant:

Zitat von Femira:
Aber du hast dich noch von ihr retten lassen und sie war auch im Kampf um dich


da ist auf jeden Fall was dran, ein Stück weit habe ich die Selbstfürsorge in ihre Hände abgegeben, nicht komplett, aber immerhin. Auch eher unbewusst, ich habe schon immer auch versucht bei mir zu bleiben, aber da kam mir ihre Art eben auch entgegen, es tat ja gut, den Raum dafür zu bekommen, den ich mir selbst dafür nicht gut geben konnte.
Ich war eher ungeduldig mit mir.

Zitat von Femira:
ich sehe, was er sich nun für Frauen aussucht: alles Dramaqueens. Der wäre nie mit mir zusammen geblieben damals, hätte ich nicht so Drama gemacht wegen meiner Depression.


Sie hatte vor mir auch nur Typen die irgendwie problematisch waren. Aber als wir uns kennenlernten, war ich völlig okay. Das Absetzen kam erst 3 Monate später. Also war gerade beim kennenlernen noch alles unproblematisch. Das hatten wir uns beide auch oft gespiegelt, dass wir beide etwas irritiert waren, dass es hier keine Aufgabe gibt. Haben beide noch am Anfang nach dem Haken gesucht
Naja und dann kamen die Probleme. Aber ich wollte einfach ohne die ADs leben, es hat sich einfach richtig angefühlt. Ja und dann ist sie wohl auch wieder in ihre Retterrolle gefallen...

Danke für die Übung, das probiere ich mal aus!

22.10.2020 13:09 • x 1 #28


Zweizelgänger
Zitat von _derwanderer_:
Du musst dich gar nicht so anstrengen, meinte sie. Du bist nicht dafür verantwortlich wie der Nachmittag wird.
Und ich wusste genau was sie meint und sagte ihr eben genau das, dass es mich unsicher macht, wenn so eine Situation entsteht und ich mich innerlich schnell verantwortlich fühle, dass es allen gut geht. Ich war ihr dankbar für ihre Beobachtung und ihre Ehrlichkeit.
Solche Dinge konnte sie gut ansprechen und zeigt ja auch wie reflektiert sie selbst ist und wie fein ihre Antennen sind.

Nur mal um einfach einen ganz anderen Blick darauf zu bekommen.
Du kannst das auch ganz anders lesen.
Sie hat für deinen Nachmittag auch keine Verantwortung übernommen.

@Femira
Deine Übung klingt wirklich total spannend und auch sehr schön.

22.10.2020 13:15 • x 1 #29


Femira
Zitat von _derwanderer_:
da ist auf jeden Fall was dran, ein Stück weit habe ich die Selbstfürsorge in ihre Hände abgegeben,

Und in so einer Phase wie jetzt kannst du das gut üben, geduldig mit dir zu sein und dich selbst zu versorgen!

Du hast es doch auch ohne AD geschafft! Jetzt geht es weiter. Überlege mal, wie toll die Beziehungen später werden können, wenn die letzte schon so toll war?!
Gib nicht auf!


Zitat von _derwanderer_:
Sie hatte vor mir auch nur Typen die irgendwie problematisch waren. Aber als wir uns kennenlernten, war ich völlig okay. Das Absetzen kam erst 3 Monate später.

Du hast mich nicht richtig verstanden.

Ich meinte, sie hätte dich vielleicht verlassen, wenn sie nicht ihr Muster hätte ausleben dürfen...

Aber das ist nur Spekulation. Wichtig ist, dass du wieder auf die Beine kommst... Unabhängig von ihr!

Wie klappt denn essen, schlafen und Sport? Und arbeiten?

22.10.2020 13:42 • #30


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