Nach 18 Jahren von heute auf Morgen verlassen

@Marathonmann irgendwie blöd finde ich das ich bis heute nicht weiß was ich hätte großartig ändern sollen. Ein paar Dinge fallen mir da zwar schon ein aber warum meine Frau mich verlassen hat weiß ich immer noch nicht. Sie spricht nicht mit mir darüber.

Zitat von Mik89:

irgendwie blöd finde ich das ich bis heute nicht weiß was ich hätte großartig ändern sollen. Ein paar Dinge fallen mir da zwar schon ein aber warum meine Frau mich verlassen hat weiß ich immer noch nicht. Sie spricht nicht mit mir darüber.

Was du ändern hättest sollen?

Ich bin der Meinung: Nichts.

Die Kunst einer guten Beziehung ist für mich, den Partner so anzunehmen wie er ist. Mit seinen Stärken und den Schwächen.

Ich konnte das gut, meine Frau nicht so gut.

Wenn ich das nicht kann, dann muss ich mich trennen.

Den anderen änderst du nicht. Das kannste verlangen, dass wird nicht klappen.

Deine Frau war einfach unglücklich. Daran warst du Schuld, für sie. Es ist einfacher jemanden eine Schuld zu geben, als für sich andere Lösungen zu suchen, wieder glücklicher zu sein.

Meine Frau war auch unglücklich. Ich hab nicht genug dafür getan sie glücklich zu machen. Sagt sie. War mein Fehler, meint sie.

@Marathonmann das Ding ist, wir haben uns immer gut ergänzt und waren ein gutes Team.

Aber du hast natürlich recht, sie war nach der Therapie unglücklich mit mir.
Ich hätte gerne gewusst was sie unglücklich gemacht hat und es gerne reflektiert und wenn ich gekonnt hätte auch geändert.
Vielleicht waren es auch nur Kleinigkeiten die sich über die Jahre durch ständige Wiederholungen zu etwas größeren gestaut haben aber da drehen wir uns wieder im Kreis.
Ich weiß es nicht weil sie nicht mit mir spricht.

Aber ich konnte nichts ändern weil mir ja noch nicht mal bewusst war das es etwas zum ändern gibt. Fakt ist aber das es nicht den einen Grund gab. Irgendwas hat die Therapie zu Tage gefördert…

Ich habe streckenweise sechs von sieben Tagen den Rücken frei gehalten und den Laden geschmissen. Nix war gut genug. Respekt mir gegenüber null und immer nur mehr einfordern. Die ungesunde Dynamik, vor allem ich mir selbst gegenüber, macht unsexy und liegt auch in der eigenen Verantwortung. Da ist ein freier Alleinstehender klar interessanter. Null Respekt bleibt, fast zwei Jahrzehnte einfach negieren, wenn auch nicht auf der Tonspur, bleibt. Punkt. Wer nicht kommunizieren kann, hat ein Reifeproblem. Ob das sich entwickelt? Keine Ahnung, es ist jedenfalls ein Geschenk, vor allem wenn man selbst drin geblieben wäre. Moral und Werte seien mal außen vor gelassen. Akzeptieren, weitermachen...

3 x den Geburtstag der Frau „vergessen“. Joah. Finde ich schon ziemlich lieblos (und nein, damit meine ich NICHT, dass es dicke Geschenke hätte regnen müssen!)

Wem Geburtstage nichts bedeuten, vielleicht sogar beidseitig Ist mir zwar so noch nicht passiert, aber kann schon auch sein. Ist das ausschlaggebend, ich weiß es nicht. Am Ende ist die echte Kompatibilität vielleicht einfach nicht gegeben, erst Recht, wenn eine Seite die Klappe nicht aufmacht und eine Maske trägt.

Zitat von Zwou:

Wem Geburtstage nichts bedeuten, vielleicht sogar beidseitig

Das ist reine Spekulation. Sie hat es ja anscheinend gestört . Mich hätte es auch gestört, deshalb kann ich mich da vielleicht auch besser reinversetzen. ICH (kann ja nur für mich sprechen) hätte es als extrem lieb- und gedankenlos empfunden.

Zitat von Zwou:

Am Ende ist die echte Kompatibilität vielleicht einfach nicht gegeben,

Naja. Menschen ändern sich. Was jemand irgendwann mal als passend/kompatibel empfunden hat, muss ja nicht ewig so bleiben.

Zitat von Zwou:

erst Recht, wenn eine Seite die Klappe nicht aufmacht und eine Maske trägt.

Da gehe ich nicht mit Dir konform. 18 Jahre ne Maske tragen - das hält niemand durch. 18 Jahre die Klappe nicht wirklich auf- sondern nur vage Andeutungen zu machen - das mag es geben. Gilt für Männer wie für Frauen.

Das Problem ist dann eher die schlechte und mangelnde Kommunikation. Ich will hier keine Schuldumkehr betreiben - das haben beide versenkt, weil sie schlecht darin waren. Der/die eine denkt, läuft doch alles super, der/die andere denkt, er/sie muss doch merken, dass es kagge läuft, aber wirklich geredet wird nicht.

Aber ehrlich: Den Geburtstag meines Partners/meiner Partnerin 3 x zu vergessen ist in unserer Sozialisation schon ne Hausnummer.

Zitat von VictoriaSiempre:

3 x den Geburtstag der Frau „vergessen“. Joah.

Meine Nochfrau hat mich mal vergessen im Krankenhaus anzurufen. Nach einer OP. Sie meinte dazu nur, sie hätte doch von den Kindern gehört, dass es mir gut gehen würde. Muss reichen. Die hatten mich sogar besucht.

Joah, habe ich auch gedacht.

Was zu vergessen scheint doch eine alte Tugend der Menscheit zu sein.

Und weil Deine Exfrau so agiert hat, findest Du es irgendwie normal? Lässlich? Nicht so wichtig?

Mich würde sowas wahnsinnig kränken, genauso wie ein 3 x vergessener Geburtstag.

Ui, das kenne ich. 2014 lag ich mit 50% Chance, am nächsten Morgen aufzuwachen auf Intensiv. Einzige Sorge war, dass sie Probleme bei der Arbeit und den damals zwei Kindern hatte. Da sind mir Geburtstage schon ziemlich egal. Ein Wunder, dass es fast weitere zehn Jahre ging. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber ihre Liebe war es sicherlich nicht. Am Tag der Entlassung nach einem Monat Tortur ist sie in Urlaub gefahren

Zitat von VictoriaSiempre:

Da gehe ich nicht mit Dir konform. 18 Jahre ne Maske tragen - das hält niemand durch. 18 Jahre die Klappe nicht wirklich auf- sondern nur vage Andeutungen zu machen - das mag es geben. Gilt für Männer wie für Frauen.

Puuh. Doch, glaube, das gibt es. Wenn es nicht vorsätzlich geschieht, sondern einen Störung ist.

Eben, es gibt Menschen, die krankes Zeug denken und machen. Wenn der Partner eventuell stirbt, erwarte ich zukünftig schon eher Mitgefühl als Selbstmitleid, sorry.

Zitat von VictoriaSiempre:

Und weil Deine Exfrau so agiert hat, findest Du es irgendwie normal? Lässlich?

Nein, ich finde es überhaupt nicht normal. Sogar schlimmer, als ein vergessener Geburtstag.

Heute weiss ich, welchen Stellenwert ich damals schon hatte.

Zitat von Mik89:

Und ja, ich denke das die Therapie mich meine Frau gekostet hat

ich weiß zwar ungefähr wie du das meinst - aber du hast deine Frau nicht gekauft.

Ob nun Therapie oder Kur, Orte wo man sich selbst findet, oft lebensverändernd ist. Viele brechen dann mit jenen, die oft Jahrzehnte an deiner Seite standen.
Warum?

Bist du noch der Mann, der du vor 20 oder 30 Jahren warst? Der Mann, der damals geheiratet hat, war gewiss ein anderer.
Dann kommen aber jene Schicksalsschläge, die dermaßen austeilen, das der Nachhall heute noch an einem nagt.

Manche nehmen das Schicksal an, klagen nie, werden aber innerlich immer weniger. Weil man es nicht ändern, nur hinnehmen kann. Aber könnte man die Art des Hinnehmens etwas ändern? Nur ein Jota mehr links oder rechts - und ihr stündet nicht dort, wo ihr jetzt steht?

Es ist sinnfrei, sich über verschüttetest Wasser einen Kopf zu machen, aufheben kann man es nicht.
Du kämst vom hundertstel ins tausendstel.
Möglich, das der Ansatz der Therapie, dies bewusst machte. Egal, ob sie nun ne Störung hat oder nicht, egal ob du dies wusstest, oder nicht.

Warum macht man denn ne Therapie? Ansätze von außen, die einem helfen, manches anzunehmen, ohne zu werten? Zugeben zu können, das Einen das über Jähre überforderte?

Du erwartest, sie möge sich dir mitteilen, aber was, wenn ich es nicht benennen kann, weil ich gar nicht weiß, wie das sich mitteilen denn geht.

Wenn ich mein innen versuche nach außen zu tragen, aber mein Gegenüber gerade nicht Aufnahme bereit? Ist das dann eine Zurückweisung oder nur gedankenlos? Der Therapeut hört zu, dafür wird er bezahlt. Er bietet Lösungen an, die man annimmt oder bleiben lässt.
Aber er ist nicht die Ursache, er ist höchstens die Wirkung.

Somit liegt die Ursache anderswo.
Wer bliebe über? Um die Ursache zu ergründen?
Vermutlich, in 90 von 100 Fällen, der Lebenspartner.

Der, der nie zuhört, der nie Zeit für das Zuhören hat, der aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur, gar nicht so gestrickt ist, sich für solch Lappalien Zeit zu nehmen.
Das ist jetzt auch kein Vorwurf, nur ein Gedankenspiel.

Zitat von Mik89:

aber warum meine Frau mich verlassen hat weiß ich immer noch nicht. Sie spricht nicht mit mir darüber.

Vermutlich, all das, was sich in euren Ehejahren ansammelte, wo sie erkannte, darüber mit dir zu reden, bringt ihr nichts, denn du hast wohl in all den Jahren exakt an diesem Punkt - nie das nötige Verständnis erübrigt.
Sie, aus ihrer Sicht, da nicht handeln wollte - weil es in all den Jahren, wo sie reden wollte - immer abgewiesen wurde.
Es wäre nur eine weitere Runde gewesen, wo du, ihrer Sicht nach - nicht so reagiert hast, wie erhofft.

Zitat von Mik89:

sie war nach der Therapie unglücklich mit mir.

Man wird nicht von heute auf morgen unglücklich, sowas sammelt sich an und dann bricht der Damm.

@VictoriaSiempre du hast recht. Das war riesengroße sch..