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Nach 4 Wochen wird es immer schlimmer

fontana111
Hallo zusammen
Ich reihe mich auch ein in die Gruppe der Sitzengelassenen. Ich war bisher stille Mitleserin und das hat mir doch schon etwas geholfen. Auch wenn ich es sehr traurig finde zu lesen, wie viele von uns vom selben betroffen sind.
Ich möchte gerne meine Geschichte aufschreiben, einerseits für mich selbst (schreiben soll ja gut tun), andererseits weil ich mir einige Tipps, Anregungen, evtl. auch mal ein Kopf waschen erhoffe.
Ich (39) wurde vor 4 Wochen verlassen, wir waren gar nicht so lange zusammen, 'nur' 8 Monate. Ich war vor dieser 'Beziehung' lange Single (4 Jahre), weil meine vorletzte Beziehung schon sehr schwierig war und ich deshalb aus Angst, nochmal dasselbe zu erleben, keinen mehr an mich ranlassen konnte/wollte. Der jetzige Mann war der erste, der es geschafft hat, dass ich mich wieder ein wenig öffnen konnte. Die ersten drei Monate waren auch wunderbar, rosarote Kennenlernphase halt. Nach drei Monaten gab es den ersten Zwischenfall, wo mich eine Situation sehr an meine frühere schlimme Beziehung erinnert hatte und ab da ging es eigentlich nur noch bergab. Ich wurde ab dann völlig unsicher, fühlte mich von ihm so unverstanden und hatte wie schon in meiner vorherigen Beziehung wieder das Gefühl, um Anerkennung kämpfen zu müssen. Beim Trennungsgespräch sagte er zu mir, dass er in seiner Entwicklung wohl schon viel weiter sei als ich und dass ich nie seine erste Priorität sein würde. Er sagte auch, dass ich mich verhalten hätte, als ob wir in einer Beziehung seien, obwohl das ja nie der Fall gewesen sei. Wir haben uns gegenseitig aber immer wieder gesagt, wie verliebt wir ineinander sind und wie toll wir uns finden. Für mich war das dann irgendwie klar, dass das eine Beziehung ist, obwohl es nie ausgesprochen wurde. Es war auch nie bloss eine Bettgeschichte, wir haben auch sonst sehr viel miteinander unternommen.
Sei's drum, vor 4 Wochen hat er es also beendet und ich habe das Gefühl, ich bin wieder am selben Punkt wie schon bei meiner letzten Beziehung. Ich habe wieder das Gefühl, ich hätte alles falsch gemacht und ich muss mich ändern um endlich mal angenommen und geliebt zu werden. Ich fühle mich so schlecht und bin am Boden zerstört. Er war einen Tag nach unserer Trennung schon wieder auf einer Online-Dating-Plattform unterwegs, so wichtig war ich ihm also. Ich bin so unendlich traurig und möchte am liebsten einschlafen und nicht mehr aufwachen. Ich habe es mit bald 40 nicht hingekriegt, dass ein Mann sich mal ganz für mich entscheidet und mich so nimmt, wie ich bin, mit all meinen Macken und Unsicherheiten. Darf man die denn nicht auch haben?
Das Schlimme ist, dass ich vom Kopf her eigentlich weiss, dass er halt einfach nicht der richtige war, trotzdem kann ich überhaupt nicht loslassen. Das geht sogar so weit, dass ich immer wieder mit dem Auto bei ihm zu Hause vorbeifahre, um zu schauen, ob er da ist oder nicht. Ich schäme mich so und habe langsam wirklich das Gefühl, mit mir stimmt was nicht. Aber ich kann einfach nicht aufhören
Beim Therapeuten bin ich schon, habe aber die Hoffnung aufgegeben, dass das etwas bringt. Ich war schon nach meiner letzten Trennung in Therapie, habe so sehr an mir gearbeitet dafür, dass mir jetzt wieder das gleiche passiert ist. Ich verstehe es nicht. Was mache ich bloss falsch? Ich bin am Ende. Die Einsamkeit bringt mich um. Und immer wieder kommen die Gedanken, was wir jetzt im Frühling alles gemeinsam machen wollten. Nun fängt das Alleinsein wieder von vorne an. Es ist so unfair! Ich möchte so gerne positiver sein, aber ich schaffe es im Moment einfach nicht.
Bitte entschuldigt das selbstmitleidige Geschreibe, über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.

Ich wünsche allen Leidenden ganz viel Kraft, um die Situation gut durchzustehen.

11.04.2018 22:35 • #1


M
Du hast bestimmt nichts falsch gemacht. Du bist an jemanden geraten, der sich entweder nicht binden will oder kann. Wenn man sich gegenseitig sagt, wie verliebt man ist, darf man davon ausgehen ein Paar zu sein. Das er nun etwas anderes sagt, ist einfach nur gemein. Zieh Dir den Schuh nicht an.

Magst Du uns erzählen, was der Therapeut zu Deinem Beziehungen meint? Ihr werdet doch sicher schon etwas erarbeitet haben.

11.04.2018 22:42 • x 1 #2


A


Nach 4 Wochen wird es immer schlimmer

x 3


fontana111
Danke mitsubi für deine Antwort.
Wir kamen darauf, dass ich immer wieder Männer anziehe (egal ob in Beziehungen oder auch Vorgesetzte), die meinem Vater sehr ähnlich sind. Es sind immer wieder Männer, die mir das Gefühl geben, nichts wert zu sein und nicht in Ordnung zu sein, so wie ich bin. Ich bin echt verzweifelt und weiss nicht, wie ich dieses Muster durchbrechen kann, ob überhaupt. Die Angst, mich überhaupt wieder auf jemanden einzulassen, wird natürlich immer grösser. Dabei wäre es ein sehnlicher Wunsch von mir, eine Beziehung zu führen, Evtl. gibt es einfach Menschen, die besser alleine bleiben sollten.... Was für ein unschönes Leben. Wenn meine Mutter stirbt, habe ich nichts mehr, für das es sich wirklich zu leben lohnt. Es macht mich fertig!

11.04.2018 23:24 • #3


U
Hallo Fontana, willkommen in dem Forum, wo niemand gerne landen möchte......

Ich habe mal ein paar Deiner Passagen aufgegriffen:

Zitat von fontana111:
Ich habe es mit bald 40 nicht hingekriegt, dass ein Mann sich mal ganz für mich entscheidet und mich so nimmt, wie ich bin, mit all meinen Macken und Unsicherheiten. Darf man die denn nicht auch haben?


Ähhh, wahrlich nicht, nein. Merke ich ja auch bei mir, die Frauen nehmen mich auch nicht, wie ich bin. Heutzutage muss alles und jeder perfekt sein. Sowohl Männer als auch Frauen. Macken mit Unsicherheiten sind ein absolutes Tabu.

Zitat von fontana111:
Das Schlimme ist, dass ich vom Kopf her eigentlich weiss, dass er halt einfach nicht der richtige war, trotzdem kann ich überhaupt nicht loslassen. Das geht sogar so weit, dass ich immer wieder mit dem Auto bei ihm zu Hause vorbeifahre, um zu schauen, ob er da ist oder nicht. Ich schäme mich so und habe langsam wirklich das Gefühl, mit mir stimmt was nicht. Aber ich kann einfach nicht aufhören


Nicht etwas zerdenken, sondern handeln. Wenn der Kopf weiß, der Typ war nichts, dann schalte den Kasten bei Deiner Brust einfach aus. Es hat nicht gepasst und fertig. Ihm hinterlaufen wie eine Glucke macht Dich nicht attraktiver, sondern eher bedürftiger. Lass es sein.

Zitat von fontana111:
Nun fängt das Alleinsein wieder von vorne an. Es ist so unfair! Ich möchte so gerne positiver sein, aber ich schaffe es im Moment einfach nicht.


Man muss bei sich anfangen und vor allem bleiben. Alleinsein ist auch schön, niemand redet einem ins Leben rein.

Zitat von fontana111:
Dabei wäre es ein sehnlicher Wunsch von mir, eine Beziehung zu führen, Evtl. gibt es einfach Menschen, die besser alleine bleiben sollten.... Was für ein unschönes Leben.


Tja, und diejenigen, die sehnlichst eine Beziehung auf Gedeih und Verderb haben wollen, haben dann letztlich - keine. Wie gesagt, alleine leben ist auch schön. Wer das nicht schafft, kann auch in keiner Beziehung mit einen anderen Menschen leben.

Zitat von fontana111:
Wenn meine Mutter stirbt, habe ich nichts mehr, für das es sich wirklich zu leben lohnt.


Quatsch, Du hast immer noch Dich selbst. Du hast nur ein Leben. Mach halt einfach das Beste für Dich draus und wenn es mit einer Beziehung nicht oder nie klappe sollte, dann ist es halt so. Davon geht die Welt nicht unter.

Der Punkt ist halt auch jener, der Markt ist regelrecht überschwemmt mit Singles in der Alterklasse 35 - Ende 40. Die problematische Generation, wie es Herr Michael Mary mal nannte - seines Zeichens Singlecoach und Autor. Hier scheitern die meisten Beziehungen im Vergleich zu anderen Altersstrukturen und es wird schwer, sich auf dem Markt durchzusetzen. Da muss vieles zusammen kommen....

Ich habe mich damit arrangiert, bin auch seit über 3,5 Jahren solo und laufe diesem Wahnsinn nicht mehr hinterher.

Ich genieße mein Leben mit meinen Puschels in einer kleinen Stadt, ohne dieses Trara und Geblärre. Ich flirte viel, aber ich habe nie den Gedanken, dass da eine Frau ist, die in mein Herz kommt. Beziehungen halten eh nicht ewig, meine Ehe hielt auch nur knapp 13 Jahre. Der Zug ist abgefahren.

Seither geht es mir richtig gut und ich setze mich auch nicht mehr unter Druck. Beziehungen sind kein Lebensmodell mehr wie früher, man schaue nur auf die vielen Scheidungen und die steigende Zahl an Singlehaushalten. Warum das so ist? Es sind wohl verschiedene Gründe, der oder die einzelne Person hat da nicht immer alleine Schuld. Das Leben ist schneller geworden:
Im Beruf, im Sport, im Privatleben und eben auch in Beziehungen.

Von daher: Nimm´ es locker, mehr kannste nicht machen. Schau auf Dich, dass es Dir selbst und alleine gutgeht und so Gott oder Schicksal wollen, kommt Dir nochmal ein Mann vor die Flinte - oder eben nicht!

L.G.

Uwe aka Udi

12.04.2018 00:33 • x 2 #4


P
Mir fällt dabei das Verhaltensmuster erlernte Hilfslosigkeit ein. Deine Therapie ist schon der erste Schritt in Richtung Besserung. Solche Muster sind nicht angeboren, sondern wie der Name schon sagt erlernt. Alles was man erlernt hat kann man auch wieder vergessen. Der Mensch vergisst schneller als es einem lieb ist.

Deine Konzentration und Aufmerksamkeit ist momentan voll und ganz auf deine psychischen Probleme gerichtet, da ist es selbstverständlich schwer zu vergessen oder neue Verhaltensmuster zu erlernen. Das Schöne ist, dass wir selbst im Alter Neues dazu lernen können, auch neue Verhaltensmuster. Dein Unbewusstsein bzw. Unterbewusstsein sucht automatisch nach alten bekannten Strukturen, so wie die Typen die deinem Vater ähnlich sind.

Doch jedes Muster lässt sich ändern. Es kann mit unter sehr anstrengend sein, aber es ist machbar! Wichtig ist, dass du mit dir selber im Reinen kommst, dann wirst du auch die richtigen Typen anziehen, die dich so mögen wie du bist. Lass dir bitte nicht einreden du bist nichts wert. Du bist gut so wie du bist. Selbst mit 39 Jahren ist nichts zu spät. Übrigens, ich bin genauso alt wie du und bei mir läuft auch nicht alles rund, ich bin auch wieder Single. Doch es geht langsam wieder aufwärts

Ich kann dir den Klassiker von Dale Carnegie empfehlen, das Buch Sorge dich nicht lebe!. Die Ratschläge helfen einem bei Sorgen und Einsamkeit. Um deine körperlichen Muster bzw. Anker zu durchbrechen kann ich dir EFT, auch Klopfakupressur genannt, empfehlen. EFT wirkt bei mir Wunder. Gib einfach mal EFT bei YouTube ein, da gibt es genügend Anleitungen wie das geht.

Lass dir von deinem Ex-Typen ja nicht einreden du bist nichts wert. Er ist einfach nicht der Richtige gewesen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und du wirst es schon schaffen. Die Therapie ist schon mal ein Anfang und hier im Forum gibt es viele hilfreiche Leute. Du kannst dich hier jederzeit auskotzen. Mir hat es geholfen

12.04.2018 01:23 • x 1 #5


P
Oh, wie gut ich dich verstehe. Immer wieder zu scheitern und neu anfangen zu müssen, man wird auch nicht jünger und die Partnersuche wird immer schwerer.

Uwe:
Doch, ohne glückliche Beziehung ist das Leben nichts wert. Nicht für mich. Ich will Partnerschaft, Liebe, Familie, das ist doch der Sinn des Lebens und nicht alleine in der Wohnung zu sitzen und alles als Single zu machen.

12.04.2018 09:22 • x 1 #6


M
Den Sinn des Lebens definiert jeder für sich selbst @puscherl , aber wenn dieser Sinn an Dritte gekoppelt wird läuft man Gefahr, oft unglücklich zu sein. Muss jeder selbst wissen.

@fontana111
Deine Partnerwahl ist äußerst problematisch, da sie eher von Deinem inneren Kind gesteuert wird, als von Deinem erwachsenen Ich. Du wiederholst die Erfahrungen Deiner Kindheit und solange das so ist, wirst Du in Beziehungen nicht glücklich sein können.
Gut ist, dass Du bereits in Therapie bist und klar ist, was Dich scheinbar antreibt. Du musst es Dir nur bewusster machen, was da passiert. Du gibst Dich der Passivrolle hin, machst Dich emotional abhängig, da Du hoffst das der Prinz auf dem Ross daher kommt und Dich bis in alle Ewigkeit mit Liebe überschüttet. Dein Inneres Defizit kann aber nicht von außen gestopft werden, das kannst Du nur selbst.
Du solltest erkennen, dass Du das Zepter in der Hand hast. Du kannst Dich ergeben, den Dingen seinen Lauf lassen und feststellen, dass es so kommt wie es kommen muss, wenn man nicht aktiv(er) wird.
Wenn Deine Mutter im Moment die einzige Person in Deinem Umfeld ist, dann beginne, Dein Umfeld zu erweitern. Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, aber möglich.
Du kannst es natürlich auch lassen, aber dann wird es wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sein. Wenn Du Dir selbst nichts wert bist, wirst Du Dich immer auf den gleichen Bahnen bewegen, im Kreis. Das schöne Leben steht nicht vor Deiner Tür und drängt sich Dir auf, Du musst es schon wollen und dafür was tun. Und bevor Du mit Aber antworten willst...nein, es gibt keinen Grund, nicht selbst für sein eigenes Glück zu sorgen.

12.04.2018 09:53 • x 5 #7


U
Zitat von Puscherl:
Uwe:
Doch, ohne glückliche Beziehung ist das Leben nichts wert. Nicht für mich. Ich will Partnerschaft, Liebe, Familie, das ist doch der Sinn des Lebens und nicht alleine in der Wohnung zu sitzen und alles als Single zu machen.


Hallo Puscherl!

Da muss ich Dir leider widersprechen, das ist das typische Hollywoodklischee (fehlt nur noch das Häuschen, die Kinder und der Hund ).

Es ist nicht der Sinn des Lebens, alleine in der Wohnung zu hocken, sondern mit sich selbst glücklich zu sein, egal, ob alleine, in Partnerschaft oder sonstwie. Es gibt Menschen, die wählen ein Leben ohne Partner/in aus bestimmten nachvollziehbaren Gründen.

Ich respektiere das Leben eines jeden Menschen, aber ich habe mir nicht mehr zum Ziel gemacht, mit aller Gewalt oder unbedingtem Willen nach einer etwaigen geeigneten Partnerin zu suchen. Wenn sie in mein Leben kommen sollte und es passt, wird das schon was. Bis dato bin ich aber verdammt gerne solo, in einer kleinen gemütlichen Wohnung mit zwei Katern, einem Aquarium und jeder Menge zu tun.

Nicht jedes Leben verläuft wie im Bilderbuch, d.h. geradlinieger Lebenslauf mit Heirat, Kinder und so weiter. Wenn dem so wäre, gebe es nicht soviele Scheidungen und Singlehaushalte. Die Zeiten haben sich eh geändert. Manches zum Positiven, manches nicht. Die extreme Schnellebigkeit in unserer heutigen Gesellschaft und Zeit ist ein negatives Beispiel.

Mach´ einfach das Beste draus für Dich, lebe glücklich und zufrieden und sei demütig für eine tolle Partnerschaft, denn das ist keine Selbstverständlichkeit, wie gerne angenommen und gefordert wird. Menschen sind keine Maschinen, man kann sie nicht steuern oder kontrollieren. Wer sich diesen Gedanken anvertrauen kann, lebt entspannter und glücklicher. So wie ich jetzt!

L.G.

Uwe

12.04.2018 10:07 • x 1 #8


fontana111
Ich kann uwes Einstellung sehr gut nachvollziehen. An diesen Punkt würde ich eigentlich auch sehr gerne mal kommen. Einfach mit mir selbst zufrieden und glücklich sein und wenn dann ein Partner kommen sollte, ist es ein schönes Plus, aber es ist keine Voraussetzung mehr für mein Lebensglück.
Wie ich an diesen Punkt kommen soll, ist mir jedoch noch nicht ganz klar. Ich hab ja schon nach meiner letzten Trennung eine Therapie gemacht, habe in den letzten Jahren so viele Selbsthilfebücher gelesen, Yoga Meditation gemacht, angefangen zu tauchen, mal gut, dann wieder weniger gut zu mir geschaut. Und das alles dafür, dass ich nun wieder am gleichen Punkt angelangt bin? Ich verstehe einfach nicht, was bei mir 'falsch' läuft. Es ist auch nicht so, dass ich ausser meiner Mutter niemanden habe. Ich habe Freunde, bin sozial gut vernetzt, ich meinte damit nur, dass meine Mutter mir halt am allernächsten steht. Wenn sie nicht mehr da ist, ist auch meine Familie nicht mehr da. Die besteht dann nur noch aus mir, das finde ich echt beängstigend.

Tausend Dank für den Tipp mit EFT @prinz-infinity, ich werde es mir gleich mal anschauen. Auch das mit der erlernten Hilflosigkeit scheint sehr gut zu passen. Dieses Muster zu durchbrechen, finde ich echt schwierig. Ich möchte mir so gerne selbst der wichtigste Mensch sein und nicht mehr an all das glauben, was mir mein Vater immer wieder an den Kopf geworfen hat, aber ich weiss nicht, wie ich das anfangen soll. Ist es zudem nicht so, dass wir alle irgendwie eine schwierige Kindheit oder auch später immer mal wieder Probleme hatten? Wieso können die einen damit umgehen und die anderen kämpfen fast ein Leben lang damit? Es gibt so viele Leute, die trotz Selbstwertproblemen, Ängsten und Unsicherheiten Partnerschaften führen. Wie geht das? Irgendwie macht das für mich alles keinen Sinn.

Auch deine Worte sind so wahr @mitsubi , ich danke dir dafür. Es geht schlussendlich nur darum, dass ich endlich mal erkenne, dass ich so wie ich bin wertvoll bin. Ich habe oft das Gefühl, dass ich mich ändern und verbessern muss und dass dann alles besser wird. Vielleicht ist das der falsche Ansatz. Vielleicht geht es mehr darum, mich so anzunehmen und zu lieben wie ich bin, trotz all meiner Ecken und Kanten. Bisher habe ich das immer von einem anderen erwartet. Ach, ich habe das Gefühl, mir steht ein steiniger Weg bevor. Aber es ist nie zu spät

Ich hatte bei meinem letzten Typen ein so gutes Gefühl. Ich bin es soooo langsam angegangen und hatte echt das Gefühl, doch, das könnte passen, das könnte was werden. Wie konnte ich mich bloss wieder so täuschen? Na ja, ich hab's dieses Mal wenigstens geschafft, mich gar nicht mehr bei ihm zu melden, ihm nicht hinterher zu laufen. Immerhin!

Ich wünsche euch allen einen ganz schönen Abend und danke euch für eure Meinungen und die Unterstützung. Schreiben tut wirklich gut

12.04.2018 20:02 • x 1 #9


fontana111
Schönstes Wetter draussen und ich krieg meinen Hintern nicht hoch und denke: Wieso sollte ich das alleine machen, was wir eigentlich zu zweit geplant hatten? Wie doof
Es macht mich grad traurig! Regen wäre mir irgendwie lieber...
Kennt ihr das auch?

Meine Wohnung ist auch nicht mehr mein sicheres Nest, nicht mehr der Ort, an den ich gerne zurückkehre. Zu gross, zu leer, zu allein. Es stehen wohl einige Veränderungen an....

14.04.2018 09:30 • #10


M
@fontana111 Du hast schönes Wetter? Dann kannst Du schon mal mehr genießen, als viele andere, denn hier im Norden ist es echt mies. Also, raus mit Dir! Was auch immer Du machst, spazieren, Rad fahren, Käffchen trinken, Buch lesen. Mach es, frische Luft tut gut.

Sieh es als einen Schritt aus dem gewohnten Muster raus und das ist auch eine Form der Selbstliebe. Du wirst nie ein anderer Mensch werden, daher ist die Lösung nicht, alles zu ändern. Nur die neg Gedanken

Heute Abend möchte ich einen Kurzbericht, was Du schönes gemacht hast. Erheitere uns, die heute mit Regen gestraft wurden

14.04.2018 09:40 • x 1 #11


J
Na ich kenne das auch, schlechtes Wetter , grade Regen ist irgendwie wie ein Trost, fühlt sich zumindest so an, oder der Himmel weint ebend auch, warum auch immer. Aber was Wohnung angeht, gestalte sie doch einfach mal um, kaufe Dir was Neues wenn möglich. Sollte es gar nicht gehen ziehe um ..........anderer Ort andere Wohnung kann Wunder bewirken.....

14.04.2018 09:41 • #12


V
Hallo liebe Fontana,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Beziehung und Lieben sind für mich Priorität - und doch scheint es mir mit 43 nicht vergönnt zu sein.
Ich habe mich sehr oft in Frage gestellt und dieses und jenes geändert und doch scheint mir dauerhaftes Partnerglück nicht vergönnt. Ich brauche sehr lange um mich zu rekonstruieren und dann folgt die nächste Niederlage... Mein letzter Freund hat mich nach 3 Monaten unvermittelt per whatsapp abserviert, meine Sachen zugeschickt - basta. Das ist nicht fair! So etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit scheint es auch nicht zu geben. Wette irgebdwann sehe ich Ihn mit der nächsten im Arm und ich kaue noch dran. Fühle mich zwar nach einer Weile wieder stark aber will doch egtl von Mann geliebt werden!
(Momentan überlebe ich den Tag nur mit Schüttelmeditation, ich lasse gleich morgens meinen Frust und Kummer über gescheiterte Beziehung raus, um den Tag zu überstehen.)
Ein Freund sagte mir mal - es liegt nicht an Dir.
Ich denke also man muss sich der Tatsache stellen, dass einige mehr Glück haben als andere in Liebesdingen.
Single sein ist erträglich aber nicht so schön. V.a. Ist es manchmal eine Fatalität mit der man sich abfinden muss.
Den noch werde ich es immer wieder versuchen.
Die mitleiden Viktoria die auch keine Lust auf nix hat heute

14.04.2018 09:59 • #13


fontana111
So, ihr werdet es nicht glauben (ich kann's selbst noch kaum fassen ), aber ich bin aus dem Bett raus, hab auf dem Balkon ein Käffchen getrunken und hab nun meine Laufsachen angezogen. Nun geh ich ne Runde joggen, um den Kopf freizukriegen.
Ich melde mich später nochmal, dann werde ich auch dir auf deinen Beitrag antworten Vic74, danke erstmal dafür. Da kommt mir doch so vieles bekannt vor....

14.04.2018 10:09 • x 1 #14


fontana111
Liebe Viktoria
Per WA abserviert zu werden, ist natürlich allerunterste Schublade, tut mir leid, dass du das erleben musstest. Es gibt so viele Leute, die zu feige sind, sich einem schwierigen Gespräch zu stellen, es hat also gar nichts mit dir zu tun.
Auch ich ertappe mich immer mal wieder bei denselben Gedanken und frage mich, ob das Schicksal oder wie man es nennen will für manche einfach das Alleinsein bereithält. Ich habe in meinem Freundeskreis einige Freundinnen, die seit Jahren (die eine sogar seit einem Jahrzehnt) Single sind, das sind alles ganz offene, intelligente, vielseitig interwssierte, 'normale' Frauen. Klar trägt jede ihren Rucksack mit weniger tollen Erfahrungen, aber wer trägt den schon nicht. Rein von aussen betrachtet ist bei diesen Frauen also überhaupt nicht klar, warum sie so lange ohne Partner sind. Bei keiner von ihnen ist das Single-Sein nämlich expliziter Wunsch. Eine Antwort, warum es so ist, wird es wohl nie geben, es ist halt einfach so.
Bei mir spielt es bestimmt eine Rolle, dass ich mir einen Partner so sehr wünsche und dass ich das Gefühl habe, erst dann vollkommen zu sein, wenn ich endlich mal einen guten Partner an meiner Seite habe. Das führt wohl genau dazu, dass ich immer wieder Männer anziehe, die es nicht ernst mit mir meinen oder die mir wieder und wieder das Gefühl geben, nichts wert zu sein. Evtl. ist das bei dir ähnlich?
Ich habe diese Woche etwas zu Glaubenssätzen gelesen und war erschrocken zu merken, wie viele negative Glaubenssätze ich mit mir rumschleppe. Ein Schritt wird nun sein, mir diese bewusster zu machen und sie vielleicht sogar ins Positive zu verändern.
Manchmal (momentan sehr oft) möchte ich auch am liebsten aufgeben. Ich habe das Gefühl, in den letzten Jahren war mein Leben ein ständiger Kampf, der manchmal von kurzen Phasen des Glücks durchbrochen wurde, aber alles in allem war es doch sehr anstrengend. Trotzdem habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass sich evtl. doch eines Tages noch alles zum Guten wenden wird, sei es mit oder ohne Partner. Das ist ein ganz grosses Ziel von mir: Ohne Partner glücklich und zufrieden zu werden. Das muss doch machbar sein! So viele hier drin haben das auch geschafft.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du auch im Alleinsein Zeiten des Glücks und der Freude erleben kannst.

Meine Aktivitäten heute, die in Babyschritten zum Ziel 'Ich bin auch allein happy' beitragen sollen:
- In der Sonne gejoggt
- Mein Fahrrad frühlingsfit gemacht
- Alte Blumen vom Balkon geräumt, neue werden nächste Woche eingepflanzt (so viele Farben und Formen wie möglich)
- Jetzt gehe ich dann bald zu einer Freundin, die heute in ihrem Schrebergarten eine Frühlingserwachen-Party macht. Eigentlich gehe ich da etwas ungerne hin, da ich ausser ihr niemanden dort kenne und mir das immer wieder etwas Mühe macht. Aber das zu Hause verkriechen muss mal ein Ende haben! Jawohl

14.04.2018 16:09 • #15


A


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